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2 Inhalt Editorial Selbsthilfe in Aktion Nachgehakt - Bündnis für Familien - Mehrgenerationenhaus - Online-Beratung - Landesdatenbank Hinterfragt - Pflegesituation in Stralsund - Pflegedienste in Stralsund - Pflegestufen - Urlaubs- und Verhinderungspflege - Pflegender Angehöriger - Stralsunder Betreuungsbehörde - Patientenverfügung - Vorsorgevollmacht - Arbeit eines Betreuers - Ehrenamtliche Betreuungskraft - Lebenszeit e.v. - Stralsunder Hospizverein e.v. Vorausgeschaut - Woche der Gemeindepsychiatrie Seite 3 Seite 4 Seite 6 Seite 10 Seite 11 Seite 12 Seite 13 Seite 16 Seite 17 Seite 20 Seite 23 Seite 25 Seite 28 Seite 30 Seite 31 Seite 34 Seite 35 Seite 37 Seite 39 Impressum Herausgeber: Hansestadt Stralsund, Der Oberbürgermeister Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen (KISS), Mönchstraße 17, Stralsund, Telefon: / , Fax: / , kiss@stralsund.de Internet: Redaktion, Satz & Layout: Susanne Senneke Redaktionsschluss: Oktober

3 Editorial Wenn du ein Schiff bauen willst, dann rufe nicht die Leute zusammen und vergib Aufgaben, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer. (Antoine de Saint- Exupéry)) Ungefähr zwei Millionen Menschen sind in Deutschland auf ambulante oder stationäre Pflege angewiesen, ca Menschen sind in der Pflege beschäftigt. Hinzu kommen unzählige Angehörige und Nahestehende, denn die meisten Menschen werden zu Hause versorgt. Die Zahl derjenigen, die zukünftig gepflegt werden, steigt kontinuierlich. Gleichzeitig nimmt die Zahl der pflegenden Menschen deutlich ab in Mecklenburg-Vorpommern mit seiner geringen Bevölkerungsdichte vor allem im ländlichen Bereich schon jetzt eine Herausforderung. Im Pflegeweiterentwicklungsgesetz sind die Bereiche Selbsthilfe und bürgerschaftliches Engagement im 45 d des SGB XI aufgenommen. - Pflegestützpunkte für Beratung - Kurse für Angehörige - Pflege-TÜV und Qualitätssicherung - Ersatz-, Verhinderungs- und Kurzzeitpflege - Pflegenetzwerke als Portal für Angehörige sind einige Schlagworte. Wir haben uns auch in der Selbsthilfe langfristig mit diesem Thema auseinander zu setzen, sowohl aus der Perspektive des zu Pflegenden, aber auch aus Sicht der Angehörigen und darauf zu schauen, dass Selbsthilfe und bürgerschaftliches Engagement nicht als Lückenbüßer missbraucht werden. Selbsthilfe und Kontaktstellen können hier informieren, aufklären, Mut machen und den Selbsthilfebereich stärken. Diese Ausgabe will einen Beitrag dazu leisten. Monika Westphal, Leiterin KISS 3

4 Rückblick - Selbsthilfe in Aktion Fotos: KISS 4

5 Rückblick - Selbsthilfe in Aktion 5

6 Nachgehakt - Bündnis für Familie Der Startschuss für das Lokale Bündnis fiel am 10. De zember Ziel war und ist es, Stralsund familienfreundlicher zu gestalten, bringt es die Koordinatorin, Grit Steinwedel, auf den Punkt und ist froh, bei dieser großen Herausforderung 41 aktive und hilfreiche BündnispartnerInnen an ihrer Seite zu wissen. Dabei würden sowohl UnternehmerInnen aus Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung, Wissenschaft, Institutionen, Vereinen, Verbänden sowie BürgerInnen an einem Strang ziehen. Dieses Netzwerk engagiert sich in Stralsund für Familien im weitesten Sinne und versucht durch konkrete Maßnahmen, Projekte und Absprachen, die soziale Infrastruktur unserer Stadt auszubauen und den Bedürfnissen anzupassen, so die Koordinatorin weiter zu den Aufgaben des Bündnisses, die gegenwärtig in zwei Arbeitsgruppen aufgeteilt wurden. Während die Arbeitsgruppe Öffentlichkeitsarbeit für das Zusammentragen und die Veröffentlichung des derzeitigen Angebotes für Familien u.a. in einem Flyer oder in einem Familienwegweiser, der zum Jahresende erscheint verantwortlich zeichnet, arbeitet die Arbeitsgemeinschaft Vereinbarkeit von Erwerbs- und Privatleben an Themen wie generationsübergreifende Projekte, Pflege, Arbeitszeitmodellen oder Kinderbetreuung in Randzeiten. Einen bahnbrechenden Erfolg nennt Grit Steinwedel in diesem Zusammenhang die Eröffnung der Kindertagesstätte Am Grünhain zum 1. Oktober Wichtige Ziele der Bündnisarbeit: Familienpolitik ist Standortpolitik Poltische und gesellschaftliche Sensibilisierung für das Thema Familie Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen für Familien, um junge Menschen in der Stadt zu halten Überzeugung der Firmen und Unternehmen von den Vorteilen einer familienfreundlichen Unternehmensführung Schaffung der Voraussetzungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie Breite Veröffentlichung des Angebotes für Familien Förderung des Dialogs zwischen den Generationen 6

7 Nachgehakt - Bündnis für Familie dieses Jahres. Mit ihren Öffnungszeiten von 6 bis Uhr gibt es in Stralsund endlich eine Einrichtung mit flexiblen Betreuungszeiten, die sich an den Bedürfnissen der Eltern orientiert, freut sie sich und wünscht sich bald viele Nachahmer. Kontakt: Hansestadt Stralsund Frauenbüro/Lokales Bündnis für Familie Frankendamm Stralsund Tel.: / familienbuendnisstralsund@web.de Koordinatorin: Grit Steinwedel Grit Steinwedel Foto: privat Einen ähnlichen Effekt erhofft sie sich von der Auszeichnung Familienfreundliches Unternehmen, die in diesem Jahr erstmals in Stralsund vorgenommen wurde. Schirmherr Dr. Alexander Badrow verlieh am 15. September 2010 den Titel an vier Stralsunder Unternehmen, die beispielgebende Leistungen im Bereich der Familienfreundlichkeit erbracht haben. Der Wettbewerb soll zu einer Aufwertung des Unternehmens in der Öffentlichkeit beitragen. Persönlichkeiten, Erfolge und Ideen sollen motivieren und andere Unternehmen zum Nachdenken über die eigene familienfreundliche Firmenphilosophie anregen, sagt Grit Steinwedel, die gemeinsam mit den Bündnispartnern strukturelle Veränderungen in der Familienpolitik auf den Weg bringen möchte und sich auch schon für das kommende Jahr einiges vorgenommen hat: die Schaffung einer Sicherheitsinsel für Kinder im öffentlichen Raum (z.b. Einzelhandel, Gastronomie, usw.), die Ausrichtung eines Informationstages zum Thema Pflege oder ein Fachforum zur Kinderbetreuung mit dem Ministerium für Gesundheit und Soziales. Unsere vielfältigen Aktivitäten zeigen, dass sich das Engagement im Bündnis für alle lohnt, ist die Koordinatorin überzeugt und hofft, auch künftig neue AkteurInnen im Bündnis zu begrüßen. 7

8 Nachgehakt - Mehrgenerationenhaus Ende 2007 wurde in Stralsund der Grundstein für ein neues Miteinander der Generationen gelegt. Mittlerweile ist das Mehrgenerationenhaus im Speicher am Katharinenberg mit seinen vielfältigen Angeboten aus der Hansestadt nicht mehr wegzudenken. Susanne Tessendorf, Koordinatorin im Haus, stand Rede und Antwort zu Entwicklungen, Angeboten und Chancen des Hauses: Starke Leistungen für jedes Alter so heißt das Aktionsprogramm für Mehrgenerationenhäuser der Bundesregierung. Wie passt der Speicher im Katharinenberg in dieses Konzept? Susanne Tessendorf: Schon bevor es dieses Aktionsprogramm gab, haben wir im Kreisdiakonischen Werk in Stralsund generationenübergreifend gearbeitet. Das ist uns so richtig bewusst geworden, als Bundesministerin Ursula von der Leyen das Aktionsprogramm entwickelte und zur Teilnahme aufrief. Als wir den Bewilligungsbescheid erhielten, war die Freude dementsprechend groß. Die Bundesregierung unterstützt unsere Arbeit vor Ort nun mit jährlich Euro für fünf Jahre. Angebote Kultur Lesebühne generationsübergreifende Theatergruppe behinderter Menschen Lernen/Bildung/Förderung "Das kriegen wir gebacken" Acrylmalerei Computertraining für ältere Menschen Formen finden - Keramik für Kinder Porträtzeichnen Quatschen und Matschen Töpfergruppe Der integrative Freizeittreff Bleicheneck bildete zunächst den Grundstock für das Mehrgenerationenhaus. Welche Angebote haben sich inzwischen dazu gesellt? Susanne Tessendorf: Der Freizeittreff ist nach wie vor ein Ort der Begegnung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene unsere Jüngste ist gerade mal ein Jahr alt und der Älteste wird in diesen Ta- 8

9 Nachgehakt - Mehrgenerationenhaus Angebote Offene Begegnung/ Treffpunkt Junge-Eltern-Frühstück Körperbehindertenkreis Offener Treff: Integrativer Freizeittreff BLEICHENECK Spielenachmittag für alle Generationen Vermittlung haushaltsnaher Dienstleistungen Tauschring gen 70 Jahre alt. Behinderte und nicht behinderte Menschen verbringen hier im offenen Treff selbstbestimmt ihre Freizeit miteinander. Neben täglich wechselnden Freizeit- und Kreativangeboten gibt es auch feste Gruppen wie die Theatergruppe Die Eckigen. Darüber hinaus kooperieren wir mit den anderen Vereinen des Hauses, um attraktive Angebote für ein neues Miteinander der Generationen zu schaffen. Dazu zählen neben Koch- und Backkursen, in denen Kinder von den Erfahrungen und der sozialen Kompetenz der älteren Generation profitieren, auch Computerkurse, wo es sich genau anders herum verhält: Hier lernen ältere Menschen mit Hilfe der Jugend den Umgang mit dem Computer und das mit großem Erfolg. Unsere Kurse, die viermal wöchentlich laufen, sind seit Beginn immer ausgebucht. Ich denke, das hat etwas mit unserer Atmosphäre und den Menschen zu tun. Unser Anliegen ist bei allen Angeboten, die Menschen dort abzuholen, wo sie stehen. Auch unsere Lesebühne, das Junge-Eltern-Frühstück oder der Spielenachmittag funktionieren nach diesem Prinzip und es gelingt uns immer besser, Verantwortungsgefühl füreinander und die Erkenntnis, dass wir alle voneinander lernen können, zu integrieren und in Bereiche des Alltags zu übertragen. Wichtig ist uns dabei, dass viele mitmachen und sich einbringen. Nur so greifen die Kompetenzen der unterschiedlichen Generationen eng ineinander und ergänzen sich. 9

10 Nachgehakt - Mehrgenerationenhaus Natürlich sind wir auch in Zukunft Veranstaltungsort für viele andere Einrichtungen wie zum Beispiel im Rahmen der Woche der Gemeindepsychiatrie und auch weiterhin offen für hoffentlich viele neue Ideen. Apropos Zukunft wie stellen Sie sich diese nach der Förderzeit vor? Susanne Tessendorf: Das Mehrgenerationenhaus wird auch in Zukunft eine wichtige Rolle bei der Rückbesinnung auf eine verantwortungsvolle Gemeinschaft spielen. Allerdings werden wir dabei auf finanzielle Unterstützung angewiesen sein zumal eine Koordination immer notwendig sein wird. Darin sind sich die 25 Mehrgenerationenhäuser, die sich im Rahmen des Aktionsprogramms im Nordosten unseres Landes etabliert haben, im Übrigen einig. Schon jetzt machen sie gemeinsam in Briefen an Bund, Land und Kommunen auf dieses Problem aufmerksam und hoffen im Rahmen einer sachlichen Diskussion auch auf eine Zukunft des Miteinanders aller Generationen. Natürlich freuen wir uns über jeden, der uns bei unserer Arbeit unterstützen möchte. Wer also eine ehrenamtliche Arbeit oder einfach nur eine Gemeinschaft sucht, ist in unserem Mehrgenerationenhaus jederzeit herzlich willkommen. Susanne Tessendorf Foto: SuSe Kontakt Speicher am Katharinenberg Katharinenberg Stralsund Telefon: / mgh@kdw-hst.de Ansprechpartnerin: Susanne Tessendorf 10

11 Nachgehakt - Online-Beratung Termine IV. Quartal Themenchat-Serie Wenn die Seele weint Ist Selbstverwirklichung ein Zwang? Uhr Aus der Reihe tanzen will gelernt sein Uhr Mein Körper ist mein Kapital Uhr Weihnachtszeit fröhliche Zeit? Uhr (Einzelchat und -Beratung jederzeit möglich!) Selbsthilfe-Online anonym seriös kostenlos Das Portal ermöglicht den Zugang zu einem Informationsangebot rund um die Selbsthilfe in Mecklenburg-Vorpommern. Von hier aus führt ein direkter Weg in die - und Chatberatung. In der jeweiligen Beratung ist ein hohes Sicherheitsniveau gewährleistet. Das landesweite Selbsthilfe-Onlineprojekt wird seit vier Jahren angeboten. Themen wie Essstörungen, polytoxe Süchte, aber auch Beziehung/Partnerschaft, Depressionen, Trauer und Mobbing werden von vielen Nutzern angefragt, die entweder eine Beratung oder den Austausch mit Gleichbetroffenen suchen. Wir unterscheiden zwischen Online-Beratung, die von professionellen Beratungsstellen oder unseren Online-Beratern durchgeführt wird, und Selbsthilfe-Online. Dieses Angebot wird direkt von Selbsthilfegruppen durchgeführt, um den Erfahrungsaustausch zu fördern. Termine und Themen finden Sie in der Tagespresse und unter 11

12 Nachgehakt - Landesdatenbank Die landesweite Datenbank der Selbsthilfegruppen in Mecklenburg-Vorpommern ist auf den Weg gebracht. Ziel ist es, alle existierenden Selbsthilfegruppen sowohl gesundheitliche als auch soziale - zu erfassen. Derzeit werden die Selbsthilfegruppen im Land, die sich bisher zurückgemeldet haben, in die Datenbank eingearbeitet. Zum Ende des Jahres werden die ersten Seiten abrufbar sein (Insgesamt gibt es ca. 900 Selbsthilfegruppen in Mecklenburg-Vorpommern). Diese Datenbank will Interessenten, Betroffenen und Angehörigen, aber auch Fachleuten, die in Selbsthilfegruppen vermitteln wollen, einen möglichst breiten und kompletten Überblick über die Selbsthilfelandschaft in Mecklenburg-Vorpommern geben. Weitere Auskünfte erhalten Sie über die: Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen (KISS) Mönchstraße Stralsund Telefon: / Fax: / kiss@stralsund.de Internet: Ansprechpartnerin: Monika Westphal 12

13 Hinterfragt - Pflegesituation in Stralsund Pflegebedürftigkeit macht häufig die Aufnahme in ein Pflegeheim unumgänglich. Wie diese heute ausgestattet und auf die Wünsche und Bedürfnisse der Senioren eingestellt sind, erfuhren wir von Marianne Schröder, Mitarbeiterin im Amt für Jugend, Familie und Soziales: Marianne Schröder Foto: SuSe Wie ist gegenwärtig die Pflegeheimplatz-Situation in Stralsund? Marianne Schröder: In Stralsund leben derzeit SeniorInnen, die 65 Jahre und älter sind. Die Hansestadt hat einen hohen Seniorenanteil, gerechnet von der gesamten Einwohnerzahl ab dem 65. Lebensjahr von 25,25 Prozent, vom 55. Lebensjahr liegt er bei 37,1 Prozent. In Stralsund sind auf Grund des Bedarfes zurzeit 755 Pflegeplätze vorhanden, die durchschnittlich im Jahr zu 98 bis 99,9 Prozent ausgelastet sind. Auf der Warteliste stehen gegenwärtig 75 Eintragungen. Ist angesichts der demografischen Entwicklung mit einer Erhöhung an Pflegeheimplätzen zu rechnen? Marianne Schröder: Ja, bereits Ende Oktober 2010 werden die HeimbewohnerInnen aus dem Pflegeheim Franziska Tiburtius in das neu sanierte Pflegeheim Am Grünhain (ehemals Käthe Kern ) einziehen. Das Pflegeheim hat insgesamt eine Kapazität von 92 Pflegeplätzen. Darüber hinaus wird das evangelische Altenzentrum des Schwesternheimathauses bis Ende 2011 den Wohnbereich des Altbaus in zwei Bauabschnitten 13

14 Hinterfragt - Pflegesituation in Stralsund sanieren und ausbauen. In diesem Zuge entstehen weitere acht Pflegeheimplätze. Ferner ist ein neuer Anbieter von KerVita aus Hamburg an dem Bau eines Pflegeheimes mit 107 Plätzen in der Barther Straße der Hansestadt Stralsund interessiert. Die Fertigstellung ist für Dezember 2011 avisiert. Ein weiterer Investor beabsichtigt, das jetzige Hotel Herwig (Knieper West I) zu einem Pflegeheim umzubauen. Dieses Vorhaben befindet sich noch in der Beratungsphase. Mit diesen Plänen sind wir schon bald in der Lage, etwa 900 Pflegeheimplätze zur Verfügung zu stellen. Und sicherlich wird mit den neu entstehenden Wohnformen wie Senioren-Wohngemeinschaften und den ambulant betreuten Wohnformen - die in Stralsund teilweise bereits bestehen - die stationäre Unterbringung noch weiter entlastet. Wie erfolgt die Antragstellung auf einen Pflegeheim-Platz? Marianne Schröder: Interessenten wenden sich bitte direkt an das Heim. Auf Anfrage ist außerdem eine Besichtigung möglich. Die Unterbringung erfolgt zumeist in Ein- und Zweibettzimmern, wobei die Wartedauer auf ein Einbettzimmer bis zu einem Jahr betragen kann. In den jetzt neu entstandenen Pflegeheimen Am Mühlgraben und Am Grünhain stehen überwiegend Einbettzimmer zur Verfügung. Die Wartezeit beträgt etwa zwölf Wochen. Wie beurteilen Sie auch in Ihrer Funktion als Heimaufsicht die Lage in den Stralsunder Pflegeheimen? Marianne Schröder: Die Heime sind heute nicht mehr vergleichbar mit denen zu DDR-Zeiten. Abgesehen von der Ausstattung, die hell, freundlich, modern und funktionell ist, wird heute sehr viel an Veranstaltungen und Bildung, aber auch an Fahrten angeboten. Das Essen ist sehr gut und wird in allen Einrichtungen vor Ort zubereitet ein Kriterium, auf das wir bei jeder Planungsanfrage achten. Und das Personal wird für viele Betroffene zur Familie. Bei meinen Stippvisiten höre ich überwiegend positive Urteile. 14

15 Hinterfragt - Pflegesituation in Stralsund In den Pflegeeinrichtungen der Hansestadt sind nach Recherchen ca. 75 Prozent der HeimbewohnerInnen in unterschiedlichen Formen an Demenz erkrankt. Wie wird auf diese Entwicklung reagiert? Marianne Schröder: Vor dem Hintergrund, dass Altenhilfe zunehmend gerontopsychiatrische Pflege wird, muss sich die vollstationäre Pflege neu ausrichten. Kleine dezentrale Einrichtungen oder Wohngruppen mit Pflegekapazitäten, die eine wohnortnahe Versorgung unter Einbeziehung der Angehörigen und anderer Netzwerkstrukturen ermöglichen, sind für Menschen mit demenziellen Erkrankungen geeignet. Darauf haben sich die Pflegeeinrichtungen der Hansestadt Stralsund eingestellt. Welche Pflegeeinrichtungen sind das und wie arbeiten sie? Marianne Schröder: Im Pflegeheim Am Mühlgraben wohnen ausschließlich 120 Demenz-Erkrankte, die in 12er-Wohngruppen unterteilt sind. Im Pflegeheim Am Grünhain wird auch das Wohngruppenprinzip für demenziell Erkrankte angewandt. Insgesamt werden die Demenz- Erkrankten in den stationären Einrichtungen in gesonderten Gruppen und in der Bezugspflege individuell betreut. Ein gesondertes Ernährungsprogramm von Vitalance wird zur Überwachung des Körpergewichtes angewandt und umgesetzt. Die drei Tagespflegeeinrichtungen, ein teilstationäres Angebot mit 46 Plätzen, wie Caritas, ASB und Uhlenhaus bieten eine wertvolle Betreuung an. Diese Art der Betreuung dient dem Ziel, kranken und alten Menschen möglichst lange das Leben in der eigenen Wohnung zu ermöglichen. Ebenso wichtig ist es, die dazugehörigen Angehörigen zu entlasten, da sich diese teilweise noch im aktiven Arbeitsprozess befinden. In fünf ambulant betreuten Wohnformen werden demenzerkrankte BewohnerInnen individuell betreut, wie in der Memo-Clinic/Uhlenhaus, beim DRK sowie in den Seniorenwohngruppen beim Pflegedienst Faustmann und beim Pflegedienst Rietesel/Wewetzer. 15

16 Hinterfragt - Pflegedienste In der Hansestadt Stralsund arbeiten zurzeit 19 ambulante Pflegedienste (Stand ) - davon werden 14 Pflegedienste privat geführt und weitere fünf befinden sich in der Trägerschaft von Wohlfahrtsverbänden. Die Standorte der Pflegedienste befinden sich gut verteilt in allen Stadtgebieten von Stralsund. Bei den Besuchen der Pflegekunden spielt das Stadtgebiet keine Rolle, sondern es wird dort hingefahren, wo die Pflegedienste angefordert werden. Durchschnittlich versorgen die Pflegedienste monatlich 30 bis 40 Pflegekunden, das sind insgesamt ca. 600 zu Betreuende in der Hansestadt Stralsund. Die Verwaltung hat keinen Einfluss auf die Planung und Erlaubniserteilung zur Erstehung der ambulanten Pflegedienste. Die Antragstellung erfolgt bei den Landesverbänden der Pflegekassen Mecklenburg-Vorpommern. Diese erteilt die Befürwortung bei Vorlage der erforderlichen Unterlagen und Qualifikationen. Die Überprüfung der Arbeit der ambulanten Pflegedienste erfolgt durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung. Einige Pflegedienste haben sich zusätzlich auf bestimmte Krankheitsbilder wie Onkologie, Demenz, Alzheimer, beatmungspflichtige Patienten, Intensivpflegedienst usw. spezialisiert. 16

17 Hinterfragt - Pflegestufen Pflegebedürftig kann jeder werden im hohen Alter, aber auch schon in jungen Jahren, z.b. nach einem Unfall. Seit 1995 hilft die Pflegeversicherung als jüngster Zweig der deutschen Sozialversicherung den Pflegebedürftigen, ihren Angehörigen und Pflegenden, die schwierige Lebenssituation zu meistern. Zu den wichtigsten Leistungen und ihren Voraussetzungen befragten wir Editha Neubauer, Pflegeberaterin bei der AOK Stralsund: Wer ist überhaupt pflegebedürftig? Editha Neubauer: Wann sich jemand pflegebedürftig fühlt, hängt sehr viel von persönlichen Empfindungen ab. Weil aus diesen subjektiven Gründen eine Zuordnung sehr schwierig ist, hat der Gesetzgeber den Begriff klar definiert: Pflegebedürftig sind Personen, wenn sie wegen einer körperlichen, geistigen oder seelischen Krankheit oder Behinderung für die gewöhnlichen und regelmäßig wiederkehrenden Verrichtungen im Ablauf des täglichen Lebens auf Dauer, voraussichtlich für mindestens sechs Monate, in erheblichem Maße der Hilfe bedürfen. Wie wird die Pflegebedürftigkeit beantragt? Editha Neubauer: Ein Anspruch auf Pflegeleistungen besteht, wenn der Versicherte in den letzten zehn Jahren vor Antragstellung mindestens zwei Jahre pflegeversichert war. Der Antragsteller ist immer der Versicherte selbst, der zusammen mit einem Angehörigen, mit einem Pflegedienst oder auch allein den Antrag bei der Pflegekasse stellt. Ob eine Pflegebedürftigkeit im Sinne des Gesetzes vorliegt, prüft der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK), ein unabhängiges und alle Krankenkassen übergreifendes Organ. Die Pflegekassen haben durch den MDK prüfen zu lassen, ob die Voraussetzungen der Pflegebedürftigkeit erfüllt sind und welche Stufe der Pflegebedürftigkeit vorliegt. Was ist Bestandteil dieser Prüfung? Editha Neubauer: Im Rahmen dieser Prüfung hat der MDK die Einschränkungen des Versicherten bei den Verrichtungen der Grundpflege und Hauswirt- 17

18 Hinterfragt - Pflegestufen schaft in seiner Häuslichkeit zu ermitteln. Darüber hinaus wird das Vorliegen einer eingeschränkten Alterskompetenz untersucht. Dabei sieht das Gesetz für jede Pflegestufe einen Mindestaufwand an Grundpflege und Hauswirtschaftlicher Versorgung vor. Zum Bereich der Grundpflege zählen neben Körperpflege (Waschen, Duschen, Baden, Zahnpflege, Kämmen, Rasieren, Darm- und Blasenentleerung) auch die Ernährung (mundgerechtes Kleinschneiden und Zubereiten der Nahrung und die Aufnahme der Nahrung) und die Mobilität (Aufstehen und Zubettgehen, An- und Auskleiden, Gehen, Stehen, Treppensteigen, Verlassen und Wiederaufsuchen der Wohnung). Zum Bereich der Hauswirtschaftlichen Versorgung gehören das Einkaufen, Kochen, Reinigen der Wohnung, Spülen, Waschen, Bügeln, Ausbessern und Wechseln der Wäsche und Kleidung und das Beheizen der Wohnung. Wichtig ist, dass nur die genannten Hilfeleistungen für die Beurteilung des Grades der Pflegebedürftigkeit berücksichtigt werden. Hilfen für die Teilnahme am sozialen Leben, zum Beispiel die Begleitung bei Spaziergängen, zählen nicht zu den anrechenbaren Leistungen für die Bewertung einer Pflegestufe. Eine Pflegestufe wird zudem nur gewährt, wenn in beiden Bereichen (Grundpflege und Hauswirtschaftliche Versorgung) täglich pflegerische Leistungen benötigt werden und der Hilfebedarf mindestens sechs Monate anhält. Entsprechend des 18

19 Hinterfragt - Pflegestufen Mindestzeitaufwandes, den der Antragsteller für Grundpflege und Hauswirtschaftliche Versorgung benötigt, erfolgt die Zuordnung in die Pflegestufe I bis III. Auf der Grundlage des Gutachtens, welches der MDK erstellt hat, entscheidet die Pflegekasse schließlich, ob der Antragsteller pflegebedürftig ist. In welchen Formen kann der Pflegebedürftige seine Leistungen beziehen? Editha Neubauer: Bereits im Antrag zur Pflegeeinstufung kann sich der Versicherte für eine Form der möglichen Leistungsgewährung entscheiden: 1. Geldleistung (Pflege durch private Personen) 2. Sachleistung (Pflege durch Pflegedienste) 3. Kombinationsleistung (Kombination aus Geld- und Sachleistung) Welche Leistung jedoch nach einer Begutachtung gewährt wird, entscheidet die Pflegekasse. Wenn z.b. bei einer beantragten Geldleistung Pflegedefizite festgestellt werden, kann diese durchaus versagt und durch die Kasse die Einbeziehung eines Pflegedienstes eingefordert werden. Der Zuspruch einer Pflegestufe gilt nicht lebenslang. Je nach Veränderung des Gesundheitszustandes kann sich diese erhöhen, verlängern bzw. auch ganz entfallen. Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht der Höchstbeträge: Leistung Stufe I Stufe II Stufe III Sachleistungen 440 Euro 1040 Euro 1510 Euro (Pro Monat) Pflegegeld 225 Euro 430 Euro 685 Euro (Pro Monat) 19

20 Hinterfragt - Urlaubs- und Verhinderungspflege Die Pflege eines Angehörigen ist eine aufreibende und anstrengende Arbeit. Vor allem bei stark pflegebedürftigen Menschen hat die pflegende Person kaum noch eine Möglichkeit zu entspannen. Auf Dauer besteht so das Risiko, dass der Pflegende durch den Stress selbst physisch oder psychisch erkrankt. Um das zu verhindern und auch pflegenden Angehörigen eine Möglichkeit zur Erholung zu bieten, gibt es die Verhinderungspflege. Auch wer Angehörige pflegt, hat irgendwann ein Bedürfnis nach Erholung. Doch während der Zeit der Abwesenheit wird für die Pflegeperson in jedem Fall eine Vertretung benötigt. Das kann schnell teuer werden, was einer der Gründe ist, warum pflegende Angehörige oft jahrelang gar keinen Urlaub machen. Die Idee der so genannten Verhinderungspflege soll daher die Möglichkeit bieten, von der Pflegekasse Unterstützung für eine Pflegevertretung zu erhalten. Sie wird vorab bei der zuständigen Pflegekasse beantragt. 20 Editha Neubauer und Wolf-Rüdiger Spiekermann von der AOK Stralsund. Foto: SuSe

21 Hinterfragt - Urlaubs- und Verhinderungspflege Verhinderung durch Urlaub, Krankheit oder andere Gründe Voraussetzung für die Beantragung der Verhinderungspflege ist die Zuordnung der zu pflegenden Person in eine Pflegestufe und die Pflegeperson muss den Pflegebedürftigen vorher seit mindestens sechs Monaten gepflegt haben. Hauptgrund für die Verhinderungspflege ist ein Urlaub der pflegenden Person, sie kann aber auch bei einem krankheitsbedingten Ausfall der Pflegeperson beantragt werden. Der Anspruch auf eine Ersatzpflegekraft besteht für längstens vier Wochen im Kalenderjahr. Für diese Ersatzpflege kommt die Pflegekasse für die Kosten von höchstens 1510 Euro auf. Welche Erstattungshöhe jedoch erfolgen kann, ist abhängig von der gewählten Ersatzkraft (private Person, Pflegedienst oder stationäre Einrichtung). Bei der Verhinderungspflege für Verwandte und Verschwägerte bis zum 2. Grad oder für Pflege - personen, die mit dem Pflegebedürftigen in häuslicher Gemeinschaft leben, kann die Erstattung nur in Höhe des Pflegegeldes der festgestellten Pflegestufe erfolgen. Eine zusätzliche Kostenübernahme darüber hinaus gilt nur für nachgewiesene Fahrkosten oder Verdienstausfall. 21

22 Hinterfragt - Pflegekurse Über Personen in Mecklenburg-Vorpommern sind pflegebedürftig. Die meisten von ihnen werden von Familienangehörigen betreut. Aber ein Pflegefall kommt häufig überraschend und zwingt sowohl die Angehörigen als auch diejenigen, die der Familie nahestehen, zu schnellem Handeln, weiß Wolf-Rüdiger Spiekermann aus seiner Arbeit im AOK-Projekt Pflegeheim PLUS. In dieser Situation bedürfe es kompetenter Hilfe und Beratung, bringt es der Experte auf den Punkt und verweist im gleichen Atemzug auf die kostenlosen Pflegekurse. Die Pflegekassen bieten für Angehörige und sonstige an einer ehrenamtlichen Pflegetätigkeit interessierten Personen kostenlose Schulungen an. Die Kurse haben zum Ziel, das soziale Engagement in der Pflege zu fördern und zu stärken, die Pflege und Betreuung zu erleichtern und zu verbessern sowie pflegebedingte körperliche und seelische Belastungen zu mindern. In den Pflegekursen stehen ambulante Pflegedienste aus der Region den Pflegebedürftigen und deren Angehörigen mit Rat und Tat zur Seite und bieten professionelle Hilfeleistung bei der Bewältigung der täglichen Pflege, erläutert Spiekermann das Angebot weiter, das aus seiner Sicht leider noch unterschätzt werde. Solange Mann/Frau noch nicht unmittelbar mit der Situation konfrontiert sei, werden die Pflegekurse nur selten in Anspruch genommen, bedauert er. Da die Schwierigkeiten bei der Pflege von Angehörigen jedoch nicht zu unterschätzen seien, appelliert er an eine frühzeitige Auseinandersetzung mit dem Thema. Wenn Menschen, die die Pflege von Angehörigen übernehmen, rechtzeitig darauf vorbereitet werden, fällt es ihnen leichter, die Anforderungen zu meistern, ist Wolf-Rüdiger Spiekermann überzeugt. 22

23 Hinterfragt - Pfegender Angehöriger Seine Krankheiten darf man nicht pflegen, lautet eine Devise von Jürgen Tessmer. Damit stehe und falle die halbe Miete, ist er überzeugt, und meint, mit seinen 76 Jahren Lebenserfahrung auch so etwas behaupten zu dürfen. Edith Tessmer und Urenkel Noah Foto: privat Seine Ehefrau und er selbst waren erst 26 Jahre jung, als die Ärzte bei Edith Tessmer Multiple Sklerose diagnostizierten. Von Anfang an haben wir die Krankheit nicht tierisch ernst genommen, räumt Jürgen Tessmer ein. Allein die Aussage der Ärzte, sie könne damit noch ein Jahr, zehn Jahre oder 100 Jahre leben, habe sie darin bestärkt, keine unnötigen Gedanken an die Krankheit zu verschwenden. Wir sind weiter ganz normal miteinander umgegangen und ganz sachte damit älter geworden, erzählt der Ehemann. Er sei ferner zur Arbeit und die beiden Kinder zur Schule gegangen. Edith Tessmer habe sich derweil um den Haushalt und das Mittagessen gekümmert. Als 1970 die Kräfte in den Beinen nachließen, war unser Sohn auf der Volkswerft gefragt, schmunzelt er noch heute über seine geniale Lösung: Fortan wanderte Edith Tessmer mit einer Spezialkonstruktion aus einem Stuhl mit integrierten Teewagenrollen durch die Wohnung. Und sie hatte weiterhin ihre Aufgaben und Beschäftigung. Wir haben ihr nichts abgenommen, betont der Rentner, der sich in diesem Punkt mit seiner Frau einig war. Sie hat immer versucht, aus den Möglichkeiten, die vorhanden waren, das Beste zu machen. 23

24 Hinterfragt - Pfegender Angehöriger Obwohl sie auch schon zu DDR-Zeiten als Schwerstbehinderte eingestuft wurde, wollte sie sich als solche nie abgestempelt fühlen. Und darin habe ich sie immer bestärkt, indem ich sie alle Arbeiten erledigen ließ egal, ob es manchmal doppelt solange dauerte. Dieses Miteinander und Füreinander sei es schließlich gewesen, dass keiner von beiden mit seinem Schicksal hadern ließ, sind die Tessmers heute überzeugt. Wir haben das Beste aus der Krankheit gemacht. Vor zehn Jahren etwa, als Jürgen Tessmer das Alter immer mehr in den eigenen Knochen zu spüren bekam, holte er sich professionelle Hilfe von außen. Es ist sehr wichtig, dass man seine eigenen Grenzen erkennt und auch akzeptiert, appelliert er, die eigenen Symptome ernst zu nehmen. Um nicht selbst an der Pflege zu zerbrechen, müsse jeder ehrlich mit sich umgehen. Genauso wichtig ist es, sich bei der Pflege Auszeiten zu gönnen, um selbst mal wieder Tabula rasa zu machen, ergänzt der leidenschaftliche Sammler. Anfangs sei er den Briefmarken verfallen gewesen, heute sammelt er mit großer Leidenschaft Ansichtskarten aus der Region Stralsund und Vorpommern. Mittlerweile sind es Karten ab 1880, davon allein über 500 nach 1945, gerät er sofort ins Schwärmen Auch in seinem neuen Zuhause, im Betreuten Wohnen der Caritas im Jungfernstieg will er dieser Leidenschaft weiter frönen. Ansonsten hat er sich bereits von vielen persönlichen Dingen im Heinrich-Heine-Ring losgesagt. Ich ziehe zu meiner Frau, lässt er keine Zweifel am Umzug, der nach dem jüngsten Krankheitsschub im Sommer dieses Jahres längst beschlossene Sache ist. Ihren Entschluss, bis ins hohe Alter zusammen zu bleiben, fassten sie noch in gesundheitlich besseren Tagen. Nun steht - wenn alle Anträge genehmigt werden - einem Umzug in den Jungfernstieg nichts mehr im Wege. Dann kann ich meine Frau im gegenüberliegenden Pflegeheim morgens, mittags und abends sehen und jeder kann sogar bei jedem schlafen, lacht Jürgen Tessmer und weiß, dass er auch in diesem Lebensabschnitt keine Zeit haben wird, irgendeine Krankheit zu pflegen 24

25 Hinterfragt - Stralsunder Betreuungsbehörde Kontakt Amt für Jugend, Familie und Soziales Abt. Jugend- und Kitaförderung/ Betreuungsbehörde Frankendamm Stralsund Fax: / Sprechzeiten: Dienstag 8-12 und Uhr Donnerstag 8-12 und Uhr Formulare: Broschüren über Vorsorgevollmachten, Patientenverfügungen und rechtliche Betreuung sind in der Betreuungsbehörde erhältlich. Darüber hinaus gibt es Vordrucke für Vorsorgevollmachten, Betreuungsverfügungen und zur Anregung einer rechtlichen Betreuung. Nach Inkrafttreten des Betreuungsrechtes im Jahre 1992 und der damit verbundenen Abschaffung der diskriminierenden Entmündigung stiegen die Fallzahlen rasant. Dies galt besonders für die neuen Bundesländer, in denen zuvor kaum Vormundschaften und Gebrechlichkeitspflegschaften für behinderte Erwachsene angeordnet worden waren. Die Stralsunder Betreuungsbehörde registrierte für die Hansestadt ein stetiges Anwachsen von 48 Be - treuungen im Jahre 1992 auf betreute BürgerInnen im Jahre Bis zu diesem Zeitpunkt hatte die Stralsunder Betreuungsbehörde Neuanregungen zu bearbeiten. Zur Wahrnehmung behördlicher Aufgaben bei der rechtlichen Betreuung Volljähriger wurden ab 1992 auf örtlicher Ebene, also in den Stadt- und Kreisverwaltungen, Betreuungsbehörden eingerichtet. In den alten Bundesländern galt es, die bereits vorhandenen Betreuungsstellen inhaltlich neu auszurichten. Die drei Mitarbeiterinnen der Stralsunder Betreuungsbehörde sind im Amt für Jugend, Familie und Soziales tätig (siehe Spalte). Sie unterstützen das Betreuungsgericht u.a. bei der Sachverhaltsermittlung in den Betreuungsverfahren sowie bei der Gewinnung geeigneter Betreuer. Die Behörde ist neben dem Amtsgericht zentrale Anlaufstelle der Bürger für alle Angelegenheiten im Zusammenhang mit rechtlichen Betreuungen. Darüber hinaus berät sie über Vollmachten, Betreuungs- und Patientenverfügungen und leistet in einer Vielzahl von öffentlichen Veranstaltungen Aufklärungsarbeit zu dieser Thematik. 25

26 Hinterfragt - Stralsunder Betreuungsbehörde Gerichtlich bestellte Betreuer sowie bevollmächtigte BürgerInnen erhalten auf Wunsch Unterstützung bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben. Die Mitarbeiterinnen der Behörde sind seit 2005 auch zur Unterschriftsbeglaubigung auf Vorsorgevollmachten befugt. Zur Förderung eines funktionierenden örtlichen Betreuungswesens obliegt der Betreuungsbehörde die Steuerungsfunktion hinsichtlich einer ausreichenden Anzahl geeigneter ehrenamtlicher und beruflich tätiger BetreuerInnen. Letztere arbeiten als Berufsbetreuer oder sind in Betreuungsvereinen organisiert, welche der Anerkennung durch die Betreuungsbehörde bedürfen. In der Hansestadt Stralsund bieten derzeit neun BerufsbetreuerInnen sowie die beiden Betreuungsvereine Lotse e.v. und Für den Anderen e.v. der Stadtcaritas Stralsund ihre Dienste an. Kontakt Anke Ody Tel.: / aody@stralsund.de Anke Novakov Tel.: / anovakov@stralsund.de Rosemarie Herchner Tel.: / rherchner@stralsund.de 57 Prozent der Betreuungsfälle in der Hansestadt wurden Ende 2009 von fachlich versierten Berufsund Vereinsbetreuern begleitet. Für Fälle, in denen kein naher Angehöriger und kein anderer Betreuer zur Verfügung steht, kann auch die Betreuungsbehörde zur Übernahme der rechtlichen Vertretung verpflichtet werden. Dank der Entwicklung einer breiten Betreuerlandschaft seit Mitte der 1990er Jahre reduzierte sich der Anteil der Behördenbetreuungen von 80 Fällen auf einen Fall. 26

27 Hinterfragt - Stralsunder Betreuungsbehörde Andere Arbeitsschwerpunkte haben an Umfang gewonnen bzw. sind neu hinzugekommen. In regelmäßigen Facharbeitskreisen mit Vertretern aus allen betreuungsrelevanten Arbeitsbereichen erhalten BetreuerInnenen der Hansestadt und des Landkreises Nordvorpommern die Möglichkeit der Fortbildung und des Erfahrungsaustausches. Anke Novakov, Rosemarie Herchner und Anke Ody (v.l.n.r.) Foto: SuSe 27

28 Hinterfragt - Patientenverfügung Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht - die meisten Menschen setzen sich nur ungern mit dieser Thematik auseinander und ahnen nicht, welche Probleme daraus für sie selbst oder ihnen nahe stehende Personen erwachsen können. Es gibt gute Gründe, Vorsorge für den Fall einer plötzlichen schweren Erkrankung oder zunehmenden Gebrechlichkeit und Entscheidungsunfähigkeit zu treffen, ist Rosemarie Herchner aus der Stralsunder Betreuungsbehörde überzeugt. Nicht nur der unmittelbar betroffene Bürger sei davon Nutznießer, sondern auch Ärzte und Angehörige erhalten durch eine Patientenverfügung mehr Rechtssicherheit in schwierigen Entscheidungssituationen. Vorsorgevollmachten garantieren Familienangehörigen oder sonstigen Vertrauenspersonen die Unterschrifts- und Entscheidungsbefugnis für den schwer Erkrankten. Tipps, was man vorsorglich selbst tun kann, damit im entscheidenden Fall die eigenen Wünsche auch wirklich berücksichtigt werden, gibt Rosemarie Herchner: Patientenverfügung Am 1. September 2009 trat nach langjähriger Debatte das Gesetz zur Patientenverfügung in Kraft. Damit ist der Patientenwille in allen Lebenslagen oberstes Gebot. Für den Fall, dass man sich als Patient zur Frage der medizinischen Behandlung nicht mehr selbst äußern kann, trägt eine im Vorfeld schriftlich formulierte Patientenverfügung zur Entscheidungsfindung bei. Umfassende Beratungshilfe sowie Informationsmaterial erhält Mann/Frau in allen Betreuungsbehörden der Landkreise und kreisfreien Städte. Die Nutzung der Sprechtage Dienstag und Donnerstag sowie eine telefonische Voranmeldung unter folgenden Telefonnummern sind wünschenswert: Hansestadt Stralsund Amt für Jugend, Familie und Soziales/ Betreuungsbehörde Frankendamm Stralsund Tel.: / oder oder

29 Hinterfragt - Patientenverfügung Landkreis Nordvorpommern FG Soziales/Betreuungsbehörde Bahnhofstraße Grimmen Tel.: / Außenstelle: Damgartener Chaussee Ribnitz-Damgarten Tel.: / oder In ihr sollten konkrete Situationen beschrieben werden, für die man bestimmte Behandlungsmethoden wünscht oder ablehnt. Beispiele hierfür sind eine eventuell lebensverkürzende Schmerztherapie, die Ablehnung künstlicher Ernährung oder gar der Abbruch lebenserhaltender Maßnahmen im Fall unwiederbringlicher und dauerhafter Hirnschädigung oder Demenz mit Bewusstseinsverlust. Auch Zustimmung oder Ablehnung einer Organspende oder Obduktion nach dem Tod kann Inhalt der Patientenverfügung sein. Wichtig und deshalb empfehlenswert ist in diesem Zusammenhang die Bevollmächtigung einer Vertrauensperson, die dem Patientenwillen Geltung verschafft, denn eine schriftliche Verfügung kann sich nicht selbst vertreten. Landkreis Rügen Amt für Soziales, Jugend und Sport/ Betreuungsbehörde Störtebekerstraße Bergen Tel.: / oder

30 Hinterfragt - Vorsorgevollmacht Vorsorgevollmacht Im Falle einer Erkrankung, die zur Einschränkung der Geschäftsfähigkeit führt, ergibt sich aber auch in vielen anderen Lebensbereichen ein Handlungsund Vertretungsbedarf. Die Menschen verkennen oft, dass ab Eintritt der Volljährigkeit nur die eigenhändige Unterschrift Gültigkeit besitzt. Auch Angehörige 1. Grades - also Eltern, Kinder und Eheleute - sind ohne eine konkrete schriftliche Vollmacht nicht berechtigt, stellvertretend Verträge abzuschließen oder zu kündigen, Anträge zu stellen, Operationseinwilligungen zu geben, den Aufenthalt zu bestimmen, finanzielle, postalische oder sonstige Rechtsgeschäfte für den kranken oder behinderten Angehörigen wahrzunehmen. Deshalb ist es sinnvoll, rechtzeitig (vorsorglich) an die Erteilung einer (Vorsorge-) Vollmacht zu denken. Mit einer Vorsorgevollmacht lassen sich individuelle Vorkehrungen sowohl im Vermögens- als auch im Gesundheits- und jedem anderen Lebensbereich treffen. Voraussetzungen sind die Geschäftsfähigkeit des Vollmachtgebers und die Vertrauenswürdigkeit des Vollmachtnehmers, der bereit und in der Lage sein sollte, später einmal die rechtliche Unterstützung wahrzunehmen. Eine notarielle Vollmacht ist die beste Form, welche aber nur für die Vertretung bestimmter Rechtsgeschäfte zwingend erforderlich wäre. Notare sind somit neben den Betreuungsbehörden bei den Stadt- und Kreisverwaltungen wichtige Ansprechpartner für die Erstellung von Vorsorgevollmachten, ggf. auch von Patientenverfügungen. 30

31 Hinterfragt - Arbeit eines Betreuers Allein in der Hansestadt werden gegenwärtig über Personen betreut. Welche Rechte und Pflichten Betreuer und Betreute haben, erfuhren wir in einem Gespräch mit Rosemarie Herchner aus der Stralsunder Betreuungsbehörde: Auf welcher rechtlichen Grundlage erfolgt in Deutschland eine Betreuung? Rosemarie Herchner: Die rechtliche Stellung behinderter und kranker Erwachsener wird durch das Betreuungsrecht deutlich gestärkt. Es trat am 1. Januar 1992 in Kraft und löste das fast 100 Jahre alte Vormundschafts- und Gebrechlichkeitspflegschaftsrecht für Volljährige ab. Mit dem Betreuungsrecht wurde die Entmündigung abgeschafft; das Wohl des betreuten Menschen steht nunmehr im Vordergrund bei gleichzeitiger Wahrung seines Selbstbestimmungsrechtes. Das Betreuungsrecht, geregelt im BGB 1896 ff, sieht die gerichtliche Bestellung eines gesetzlichen Vertreters, also eines Betreuers, immer dann vor, wenn ein Volljähriger aufgrund einer psychischen Erkrankung oder geistigen, seelischen bzw. körperlichen Behinderung seine Rechtsgeschäfte nicht mehr selbst besorgen kann. Wie bekommt der Betreute einen Betreuer? Rosemarie Herchner: Dem geht die Antragstellung des Betroffenen oder die Anregung durch Dritte beim zuständigen Amtsgericht voraus. In dem gerichtlichen Verfahren werden ein ärztlicher Sachverständiger und die örtliche Betreuungsbehörde ebenso einbezogen wie der betroffene Bürger und seine Bezugspersonen. Die Einrichtung einer Betreuung setzt den zweifelsfreien Nachweis ihrer Erforderlichkeit voraus. Können die Angelegenheiten des Volljährigen durch einen Bevollmächtigten oder durch andere Hilfen, beispielsweise durch soziale Dienste, geregelt werden, so sind diese vorrangig zu nutzen. 31

32 Hinterfragt - Arbeit eines Betreuers Hat der Betroffene ein Mitspracherecht bei der Auswahl seines Betreuers? Rosemarie Herchner: Gegen den freien Willen des Betroffenen darf kein Betreuer bestellt werden. Bei der Auswahl des Betreuers ist den Wünschen des Volljährigen zu entsprechen, wenn es seinem Wohl nicht zuwiderläuft. Schlägt der Betroffene niemanden vor, so ist bei der Auswahl des Betreuers auf die verwandtschaftlichen und sonstigen persönlichen Bindungen sowie auf die Gefahr von Interessenkonflikten Rücksicht zu nehmen. Ist keine geeignete so genannte natürliche Person zur ehrenamtlichen Führung der Betreuung bereit, kann nachrangig auch ein Berufsbetreuer, Betreuungsverein oder die Betreuungsbehörde die Aufgabe hauptberuflich übernehmen. Bei der Betreuerauswahl leistet die Betreuungsbehörde Unterstützung. Kontakt: Amtsgericht Stralsund, Betreuungsgericht Bielkenhagen Stralsund Tel.: / Fax: / Welche Voraussetzungen braucht ein Betreuer? Rosemarie Herchner: Wer Betreuungen übernimmt, sollte in der Lage sein, die Angelegenheiten des kranken oder behinderten Erwachsenen in dem gerichtlich bestimmten Aufgabenkreis rechtlich zu vertreten und ihn in dem hierfür erforderlichen Umfang persönlich zu betreuen. Dies kann die Wahrnehmung der Gesundheits- und Vermögenssorge, die Bestimmung des Aufenthaltes, die Regelung der Behörden-, Wohnungs- und/oder Postangelegenheiten umfassen. 32

33 Hinterfragt - Arbeit eines Betreuers Kontakt: Betreuungsvereine Stadtcaritas Stralsund Betreuungsverein Für den Anderen Frankenwall Stralsund Tel.: / oder Fax: / betreuungsverein.stralsund@caritasvorpommern.de Betreuungsverein Lotse e.v. Semlower Str Stralsund Tel.: / oder oder Fax: / info@lotse-ev.de Internet: Wie soll eine Betreuung geführt werden? Rosemarie Herchner: BetreuerInnen sind verpflichtet, die Angelegenheiten des Betroffenen zu dessen Wohl zu besorgen und seinen Wünschen soweit zumutbar zu entsprechen. Das bedeutet auch, dass der Betreute im Rahmen seiner Fähigkeiten sein Leben nach eigenen Vorstellungen gestalten darf. Bestimmte Grundrechte des Kranken bzw. Behinderten sollen durch das Gesetz besonders geschützt werden. So bedürfen u.a. die folgenden Entscheidungen eines Betreuers der gesonderten gerichtlichen Genehmigung: - die Kündigung einer Mietwohnung des Betreuten, - die Einwilligung in ärztliche Maßnahmen, die eine Todesgefahr oder dauerhafte Schädigung des Betroffenen zur Folge haben könnten, - die geschlossene Unterbringung oder - Anwendung freiheitsentziehender Maßnahmen. Die beiden letzten Auflagen gelten auch für bevollmächtigte Personen. 33

34 Hinterfragt - Ehrenamtliche Betreuungskraft Wir möchten eine neue Betreuerin. Wir wollen Ina-Mutti. Mit diesen Sätzen meldete sich Anfang 2003 ein Ehepaar im Stralsunder Amtsgericht Und das Gericht hat tatsächlich herausbekommen, dass ich gemeint war, lacht Kristin Gräfe noch heute über den ungewöhnlichen Beginn ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit als Betreuungskraft. Besagtes Ehepaar waren Freunde ihrer Tochter Ina, die sie bei der Arbeit in der Werkstatt für behinderte Menschen kennen gelernt hatten. Die Besuche bei uns zu Hause haben den Beiden wohl so gefallen, dass sie sich mit ihrer Bitte an das Gericht wandten, mutmaßt Kristin Gräfe, die sich wegen der neuen Tätigkeit nicht lange bitten ließ. Als Mutter einer behinderten Tochter und auch als Vorsitzende des Vereins Lebenshilfe e.v. für Menschen mit geistiger Behinderung hat es mich gereizt zu erfahren, inwieweit ein selbstbestimmtes Leben für Menschen mit geistiger Behinderung möglich ist und wie ihr Leben in der Praxis aussieht, nennt sie den wichtigsten Beweggrund und kniete sich fortan mit Herzblut in ihre neue Arbeit. Lediglich in einem halben Jahr schaffte sie es, dass ihr Ehepaar aus einem zwölf Quadratmeter großen Zimmer in einem Heim in ihre 60 Quadratmeter große Wohnung ziehen konnte. Eine eigene Wohnung war der größte Wunsch der Beiden, erzählt Kristin Gräfe weiter, deren Arbeit daraufhin mit dem Abchecken der finanziellen Situation ihrer zu betreuenden Personen begann. Es folgten Rentenanträge, der Wohnungsantrag, die Anträge zur finanziellen Unterstützung bei der Erstausstattung, Kindergeldanträge. Parallel dazu förderte die gelernte Ingenieur-Ökonomin die Selbstständigkeit ihrer Schützlinge: lehrte sie Preise zu vergleichen, führte sie an den Computer heran, versetzte sie in die Lage, in den Urlaub zu fahren Ich hatte rundum zu tun, lässt sie keine Zweifel und ist stolz, dass die Beiden bis heute ihr gemeinsames Leben in der neuen Wohnung gepackt haben. Es geht ihnen gut und sie sind finanziell abgesichert, freut sie sich, das Ehepaar sechs Jahre lang auf ihrem selbstbestimmten Weg begleitet zu haben. Wichtig ist es, sich als Betreuer auf die Seite des Betreuten zu stellen und aus seiner Sicht zu beurteilen, ob ich auch so leben möchte. Nur so kann man schließlich ein Vertrauensverhältnis zum Betreuten aufbauen, nennt die 66-Jährige wichtige Erfahrungen aus ihrer Tätigkeit als ehrenamtliche Betreuungskraft und sieht der Zukunft ihrer Tochter nun auch gelassener entgegen: Sie kann ein selbstbestimmtes Leben führen mit einem gerichtlich bestellten Betreuer an ihrer Seite. 34

35 Hinterfragt - Lebenszeit e.v. Seit September 2009 gibt es in Stralsund den Lebenszeit e.v. einen Verein für ambulante Palliativversorgung. Wer und was dahinter steht, erfuhren wir von Vorstandsmitglied Dr. Matthias Henneske: Dr. Matthias Henneske Foto: SuSe Kontakt Lebenszeit e.v. Förderverein für ambulante Palliativversorgung Stralsund Olof-Plame-Platz Stralsund Tel.: / (Büro des Palliativkoordinators) Können Sie vorab erklären, was Palliativversorgung eigentlich ist? Dr. Matthias Henneske: Palliativversorgung ist die aktive, ganzheitliche, professionelle Behandlung, Pflege und Betreuung von Menschen mit einer fortgeschrittenen Erkrankung und begrenzter Lebenserwartung. Die Palliativtherapie lindert die Symptome und respektiert dabei, dass die Krankheit nicht mehr heilbar ist. Sie berücksichtigt den Menschen als Ganzen, zusammen mit seinem Umfeld. In der palliativen Versorgung arbeiten speziell ausgebildete Ärzte, Gesundheits- und Krankenpfleger, Sozialarbeiter, Seelsorger und Hospizdienste eng zusammen. Was sind das für Menschen, die sich im Verein Lebenszeit engagieren? Dr. Matthias Henneske: Wir sind Menschen verschiedener Berufsgruppen, die als professionelle Helfer, Betroffene, Angehörige oder Interessierte sich dem selbstbestimmten Wunsch unheilbar Kranker und Sterbender nach einer palliativen Versorgung in ihrer gewohnten Umgebung verschrieben haben. Für uns ist das Sterben ein Teil des Lebens, den wir in das Bewusstsein und in den Alltag der Gesellschaft integrieren möchten. Aktive Sterbehilfe lehnen wir ab. 35

36 Hinterfragt - Lebenszeit e.v. Welche Ziele verfolgt der Verein? Dr. Matthias Henneske: Neben der Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit bieten wir die Förderung des Dialogs und der Zusammenarbeit zwischen Ehrenamtlichen und Professionellen und zwischen ambulanten und stationären Einrichtungen mit palliativer Zielsetzung an, die Begleitung der Hinterbliebenen beim Umgang mit Trauer und Tod oder auch Hilfe für die Helfer durch Aus- und Weiterbildung. Im November organisieren wir z.b. eine Weiterbildung zum Thema Patientenverfügung. Gibt es in Stralsund überhaupt schon eine ambulante Palliativversorgung? Dr. Matthias Henneske: Es gibt Anfänge. Im April dieses Jahres hat sich die Palliativambulanz Stralsund-Rügen GbR gegründet, die eine spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAVP) anbietet. Als relativ junge Leistung der gesetzlichen Krankenversicherungen hat sie zum Ziel, die Selbstbestimmung schwerstkranker Menschen zu erhalten, zu fördern und zu verbessern und ihnen ein menschenwürdiges Leben bis zum Tod in ihrer vertrauten häuslichen Umgebung oder in stationären Pflegeeinrichtungen zu ermöglichen. Allerdings sind die Kriterien für die Verordnung einer SAPV so komplex, dass nur etwa zehn Prozent aller sterbenden Palliativpatienten die Voraussetzungen für diesen Leistungsanspruch erfüllen. Aber auch die anderen 90 Prozent haben aus unserer Sicht ein Recht darauf, würdig am Lebensende daheim zu sterben. Der Mensch sollte im Mittelpunkt aller Bemühungen stehen. Deshalb setzten wir uns als Verein auch für eine Vernetzung, nicht Verdrängung, aller an der Versorgung Beteiligten ein, um das Leben am Lebensende lebenswert zu machen sowie den Patienten und seinen Angehörigen bei der Krankheitsbewältigung zu helfen. 36

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