Erfahrungsbericht zum Auslandsstudium an der University of Northampton, England

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1 Erfahrungsbericht zum Auslandsstudium an der University of Northampton, England Verfasst von: Lisa Marie Smedek Heimathochschule: Pädagogische Hochschule Weingarten Gasthochschule: University of Northampton, England Studienfach: Lehramt an Grundschulen PO2011 Studienabschluss: Staatsexamen Semester: 6 Zeitpunkt des Austauschs: September Dezember 2014 Jahrgang: 1992

2 Inhalt 1. Vorbereitung des Aufenthaltes Studium im Gastland Hochschullandschaft Aufenthalt im Gastland Zum Transport in Northampton: Praktische Tipps Persönliche Wertung des Aufenthalts an der Gasthochschule und im Gastland

3 1. Vorbereitung des Aufenthaltes Die Vorbereitungen für mein Auslandsstudium in Northampton haben schon relativ früh begonnen, da man sich ein Jahr vor dem gewünschten Antritt um einen Studienplatz bewirbt. Durch Veranstaltungen des International Office und eine persönliche Beratung habe ich mich für eine Bewerbung an der University of Northampton entschieden. Nach einem Gespräch mit Herrn Abt habe ich eine Zusage erhalten. Es gibt einige Formulare, die man ausfüllen muss, beispielsweise ein Learning Agreement, in dem man deutlich macht, dass die Kurse, die man im Ausland studieren möchte auch zum Studium in Deutschland passen. Dafür bespricht man sich mit der für das jeweilige Fach zuständigen Person. Diese unterschreibt das Dokument. Da man für die University of Northampton Englisch auf einem bestimmten Niveau beherrschen muss, braucht man entweder einen Sprachtest oder, wie in meinem Fall, einen Bericht der zuständigen Person des Faches Englisch, da ich Englisch als Hauptfach studiere. Da wir während unseres Aufenthalts die Möglichkeit hatten, an eine englische Grundschule zu gehen und den Unterricht zu hospitieren, wurde ein polizeiliches Führungszeugnis verlangt. Außerdem sollte man sich mit seiner Krankenversicherung auseinandersetzen und sicherstellen, dass man einen ausreichenden Schutz für das Ausland hat. Auch mit der Bank sollte man sich in Verbindung setzen und in Erfahrung bringen, ob man mit der EC Karte abheben kann, was meist der Fall ist oder, ob man eine Kreditkarte braucht, wie hoch die Gebühren beim Abheben sind, ob man bei allen ausländischen Banken abheben kann, etc. Um das weitere Studium in Deutschland nicht außer Acht zu lassen, sollte man sich überlegen, ob man ein Urlaubssemester einlegt. In meinem Fall habe ich kein Urlaubssemester genommen, da ich mich für einen dreimonatigen Auslandsaufenthalt entschieden habe. Dieser begann im September und endete im Dezember. Dadurch konnte ich in Weingarten eine Prüfung ablegen, wodurch sich mein gesamtes Studium nicht allzu sehr nach hinten verschoben hat. 2. Studium im Gastland Das Studium an der University of Northampton lief relativ problemlos ab. Bis auf ein paar kleinere Probleme zu Beginn des Semesters, hatte ich keine größeren Schwierigkeiten, mich einzugliedern. Leider gab es einige Missverständnisse bezüglich meiner Kurse. Ich hatte vor Beginn des Studiums das Learning Agreement ausgefüllt, in dem ich Kurse, die für mein Studium in Deutschland passend und anrechenbar sind, ausgesucht habe. Als wir nach Northampton kamen, wurde uns mitgeteilt, dass wir keinen dieser Kurse belegen könnten, sondern dieselben Kurse wie die englischen Erstsemester belegen würden. Da ich in Deutschland jedoch schon in meinem dritten Jahr war, konnte ich diese Kurse nicht anrechnen lassen. Ich bekam also für mein Studium im Ausland keine Credit Points. Ich muss jedoch dazu sagen, dass ich schon im Voraus wusste, dass mir nicht sehr viele Punkte angerechnet würden, da sich das Punktesystem in England sehr von dem deutschen unterscheidet. Trotz allem war ich etwas enttäuscht, dass ich keine Möglichkeit hatte, weitere Kurse zu besuchen, die mir Credit Points gegeben hätten. Dadurch, dass ich in Deutschland 2

4 schon relativ weit in meinem Studium bin, waren mir viele der in England unterrichteten Inhalte bereits bekannt. Da in England jedoch alle in der Grundschule unterrichteten Fächer studiert werden, gab es auch Neues für mich. Beispielsweise habe ich in Deutschland keine Vorlesungen über Geschichte, Forest School oder Geographie. Mir wurde erklärt, dass sich ausländische Studenten bis vor kurzem, wie die englischen Studenten selbst um ihre Kurswahl kümmerten. Da dies jedoch zu Unzufriedenheit bezüglich der Kursinhalte geführt hat, haben sich die International Offices beider Hochschulen zu einem festen Studienplan entschlossen. Vermutlich war dabei keinem bewusst, dass es dadurch zu dem oben beschriebenen Problem kommen könnte. Die Vorlesungen in England sind sehr interaktiv. Dadurch, dass die Gruppen relativ klein sind, kann viel in Kleingruppen gearbeitet werden. Die Studenten haben die Möglichkeit, sich mit Dozenten persönlich auseinander zu setzen und bei Problemen ist es einfacher, individuellen Rat einzuholen. Insgesamt wird man durch die Dozenten sehr gut betreut. Falls man Fragen hat, kann man jederzeit die für das jeweilige Jahr zuständige Person kontaktieren. Diese helfen einem bei allen möglichen Schwierigkeiten bezüglich des Studiums und geben einem das Gefühl, auch darüber hinaus an unserem Wohlbefinden interessiert zu sein. Abgesehen von den Dozenten gibt es zahlreiche Einrichtungen, die einem bei Problemen weiterhelfen. So zum Beispiel das Student s Center, das man bei generellen Problemen aufsuchen kann, Der ICT- desk hilft einem bei Problemen mit Handy oder Computer und so weiter. Ich hatte dadurch das Gefühl, dass ich immer einen Ansprechpartner habe. Glücklicherweise hatte ich die Möglichkeit an eine englische Grundschule zu gehen. Im Rahmen des Praktikums, das alle englischen Studenten nach dem Half-term im November absolvierten, konnte ich an eine Grundschule mit Deutsch als Fremdsprache gehen und am Unterricht teilnehmen. Insgesamt war ich 2 Wochen an der Schule und hatte ausreichend Gelegenheit, den Unterricht dort zu beobachten und Vergleiche mit deutschen Grundschulen zu machen. Besonders gut gefallen hat mir, dass ich die Möglichkeit bekam, selbst zu unterrichten. Ich konnte mehrere Stunden im Fach Deutsch vorbereiten und halten. Die Lehrer dieser Schule haben mich häufig am Unterricht teilhaben lassen und mich als Lehrperson mit einbezogen. 3

5 3. Hochschullandschaft Der Campus ist relativ klein. Man findet sich sehr gut zurecht. Die einzelnen Gebäude sind sehr gut ausgeschildert, sodass man keine Probleme hat, sich zurecht zu finden. Es gibt für die verschiedenen Schulen Hauptgebäude mit einer Rezeption. Bei grundlegenden Fragen zu Räumen oder Personen kann man dort nachfragen. Die Verschiedenen Wohnheime sind bis auf das St. John s Wohnheim alle auf dem Campus. Das St. John s ist in der Innenstadt und wurde dieses Jahr zum ersten Mal vermietet. Die verschiedenen Wohnheime auf dem Park Campus sind je nach Preisklasse unterschiedlich. Man bekommt vor Beginn des Studiums die Möglichkeit, sich für verschiedene Wohnheime zu bewerben. Allerdings versichert das nicht, dass man einen Platz in dem gewünschten Wohnheim oder überhaupt einen Platz bekommt. Verglichen zu meinem Studium in Deutschland kann ich sagen, dass es mehr individuelle Unterstützung und Beratung von Seiten der Universität gibt. Man weiß, wen man bei Problemen aufsuchen kann. Die Kursinhalte sind weniger tiefgehend als in Deutschland, dafür breiter gefächert. 4

6 4. Aufenthalt im Gastland Bei der Planung des Auslandsaufenthaltes hat das International Office in Weingarten sehr geholfen. Sie haben sich persönlich um meine Bewerbung gekümmert. Sie haben alle notwendigen Formulare an mich weitergeleitet und den Austausch mit der University of Northampton weitestgehend übernommen. Sie haben sich um meine Anliegen und Probleme bestmöglich gekümmert. Dadurch liefen die Bewerbung und der Antritt meines Auslandsstudiums relativ problemlos ab. Die langjährige Partnerschaft der beiden Hochschulen hat dies sicherlich noch weiter vereinfacht. Die University of Northampton bietet sehr viele Möglichkeiten, seine Freizeit abwechslungsreich zu gestalten. Es gibt über 40 Vereine oder Gruppen. Diese reichen von Backkursen über sämtliche Sportarten bis hin zu Filmgruppen. Zu Beginn des Semesters gab es zwei Tage, an denen sich alle diese Gruppen vorstellten und man sich in deren Teilnehmerliste eintragen konnte. Da die Universität sehr viel größer ist als die PH Weingarten, gibt es natürlich mehr Möglichkeiten, sich mit anderen Studenten zu treffen. Beispielsweise gibt es jeden Montag eine Versammlung der FISH-Vereinigung (Friendship of international students). Das ist eine Gruppe, die sich speziell um internationale Studenten kümmert. Es werden Spiele gespielt und man hat ausreichend Möglichkeiten, sich mit andren ausländischen Studenten auszutauschen. 4.1 Zum Transport in Northampton: Es gibt zwei Buslinien speziell für die Universität. Diese verbinden den Park Campus mit dem Avenue Campus und dem Stadtzentrum. Als Student kann man mit dem Studentenausweis unter der Woche für nur 1 Pfund in die Stadt fahren (ca. 20 Minuten). Am Wochenende gelten die Ausweise nicht. Nachts fahren stündlich Busse. Man kann sich allerdings auch eine Fahrt mit dem Taxi leisten, diese kostet ca. 10 Pfund vom Stadtzentrum zum Park Campus. 5

7 Durch das Studium in Northampton habe ich persönliche Kontakte mitgenommen. Vor allem aber hat sich meine Sprache sehr verbessert. Durch die vielen Freizeitangebote hat man immer ausreichend Möglichkeiten sich mit anderen Studenten zu treffen. 5. Praktische Tipps Da Northampton relativ zentral in England liegt, kann man gut in andere Städte kommen. Man sollte die Gelegenheit nutzen, so viel wie möglich zu sehen. Selbst nach Schottland sind es mit dem Zug nur ca. 5 Stunden. Für mich war es billiger den Zug zu nehmen, als zu fliegen und insgesamt war die Reisezeit in etwa gleich lang. Für den Zug gibt es eine Railcard. Mit dieser bekommt man auf alle Zugfahrten ein Drittel Nachlass. Sie kostet 30 Pfund und ist für ein Jahr gültig. Man kann auch einen Two-togehter Railcard kaufen, wenn man eine zweite Person hat, mit der man immer reist, diese gilt jedoch ausschließlich wenn man mit dieser Person reist. Wenn man den Bus in Northampton nimmt, kann man sich das Ticket sparen, indem man an der letzten Haltestelle der Barack Road aussteigt. Von dort dauert es ins Stadtzentrum knapp 5 Minuten zu Fuß. Wodurch man auch oftmals Geld sparen kann, sind die vielen Studentenrabatte, die es in den Geschäften gibt. Man sollte also beim Bezahlen immer nachfragen. 6. Persönliche Wertung des Aufenthalts an der Gasthochschule und im Gastland Insgesamt habe ich mich an der University of Northampton sehr wohl gefühlt. Meine Probleme wurden angemessen behandelt und mir wurde bei der Lösung dieser immer weitergeholfen. Die vielen außerschulischen Veranstaltungen waren sehr gut. Durch den Aufenthalt hat sich mein Horizont erweitert und ich habe neue Eindrücke zum Leben im Ausland, zu anderen Kulturen und zu mir selbst gewonnen. Meine Sprache kann sich in den drei Monaten nur verbessert haben, was mir als angehende Englischlehrerin hoffentlich von Vorteil sein wird. Die geknüpften Kontakte und Erfahrungen werde ich mit nach Deutschland nehmen und dort, wie ich hoffe aufrechterhalten. 6

8 Zustimmungsklausel zur Veröffentlichung des Berichtes und eventuelle Bilder auf der Internetse ite der Pädagogischen Hochschule Weingarten Hiermit stimme ich zu, dass mein Erfahrungsbericht auf der Homepage des Akademischen Auslandsamtes/ International Office veröffentlicht werden darf. 7