Materialkompass Verbraucherbildung. Unterrichtsmaterialien zur Verbraucherbildung an Schulen.

Transkript

1 Materialkompass Verbraucherbildung Unterrichtsmaterialien zur Verbraucherbildung an Schulen Bewertetes Material: Gesundes Frühstück - gesundes Pausenbrot Herausgeber/Autor: Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) Gesamturteil: mangelhaft Die einzelnen Bereiche wurden folgendermaßen bewertet: Methodik & Didaktik: ausreichend Fachlicher Inhalt: mangelhaft Formale Gestaltung: befriedigend Eine Notenbremse wurde angewandt. 2

2 Die ausführliche befindet sich am Ende des Dokuments. Kurztext Das Material "Gesundes Frühstück" erhält die Gesamtbeurteilung mangelhaft, da es fachlich große Mängel aufweist und methodisch-didaktisch nicht überzeugt. Die formale Gestaltung kann mit befriedigend bewertet werden. Es wird zwar sehr gute weiterführende Literatur benannt, die inhaltliche Ausgestaltung birgt jedoch zu viele Fehler und Lücken. Methodisch-didaktisch sind durchaus gute Ansätze vorhanden, es ist jedoch zu bezweifeln, dass die angestrebte Fachkompetenz: "Die Schülerinnen und Schüler können ein vollwertiges Frühstück zusammenstellen" erreicht wird, wenn das geplante Klassenfrühstück anhand einer Liste zusammengestellt wird und nicht durch die SuS selbstständig geplant und organisiert wird. Sagen Sie uns, wie es war! Wir freuen uns über Kommentare auf unserer Website. Konnten Sie von dieser Bewertung profitieren? Haben Sie Erfahrungen mit dem Material im Unterricht gesammelt und möchten diese teilen? 3

3 Bibliografie Titel Gesundes Frühstück - gesundes Pausenbrot Untertitel Lernen und Gesundheit Verlag / Herausgeber Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) Autor/in Eva Susanne Schmidt Direkter Link zum Material Schlagworte Frühstück, Pausenbrot, Ernährungspyramide, Klassenfrühstück, Kinderlebensmittel Mitarbeit Andreas Baader, Dagmar Binder (Redaktion) Preis kostenlos Erscheinungsjahr 2011 Materialformat Download Materialtyp und Hinweise für weiterführendes Arbeiten Informationen, Anregungen für die Unterrichtsgestaltung, Unterrichtsbeispiele, Arbeitsmaterialien für Lernende, Hintergrundinformationen für die Lehrperson, Elternmitwirkung, Hinweise auf ergänzende Medien, Angabe von Literatur, Referenzen und Quellen, Weiterführende Adressen / Fachstellen Allgemeine Anmerkungen... In einem Elternbrief werden die Eltern aufgefordert, Ihre Kinder zu unterstützen. Die aktive Mitarbeit von Eltern im Unterricht ist nicht vorgesehen. Fach/Zielgruppe 4

4 Fach/Fächer Projekttage, Sachkunde Sonstiges Projekttage sind nicht explizit erwähnt, die Thematik kann aber durchaus in Projekttagen bearbeitet werden. Zielgruppen 3. Klasse, 4. Klasse Inhalt Inhaltsangabe Das Material "Gesundes Frühstück" umfasst insgesamt 15 Seiten und besteht aus: dem Material für die Lehrkraft: - Didaktisch-methodischer Kommentar mit Unterrichtsvorschlägen - Hintergrundinformation zur Kinderernährung, Frühstück und Kinderlebensmitteln - Infotext für die Lehrkraft (Einkaufsliste für ein Klassenfrühstück) dem Material für SuS: - drei Arbeitsblätter zum Thema tierische und pflanzliche Lebensmittel, Frühstück und Leistungskurve - Infotext zur aid-ernährungspyramide - Zusatzmaterial Ernährungspyramide und Pyramidenlied einem Elternbrief mit Regeln für ein gesundes Frühstück. Themenwahl Ernährung Ernährung und Essen, Haushalt und Einkaufen 5

5 Methodik & Didaktik Indikatoren Erreichte Punkte Schüler- / Zielgruppenorientierung 2 Die Zugänge zum Lerngegenstand sind so gestaltet, dass sich möglichst viele Schüler/innen angesprochen fühlen. Die Erfahrungen und Interessen der Schüler/innen werden aufgenommen. Die Materialien ermöglichen die Anbahnung individueller Lernwege. Didaktisch-methodischer Kommentar: Station 1 Verkostung: Hier handelt es sich um Erzeugnisse aus Schweinefleisch, alternativ werden Käsesorten vorgeschlagen. Hier werden religiöse Aspekte, individuelle Abneigungen und Unverträglichkeiten nicht berücksichtigt. Die Fragestellung: "Was macht dick?" (Hintergrundinformation für die Lehrkraft S. 1), die Aussage: " Sie liefern zu viel Energie und machen dick." "Zu viel Zucker macht dick..." (Infotext für die Schüler) stigmatisieren das "Dicksein" und können dazu führen, dass sich übergewichtige Kinder ausgegrenzt fühlen. Die häufige Verwendung der Attribute gesund/ungesund in Bezug auf einzelne Lebensmittel (methodisch-didaktischer Kommentar S.1, S.3, Hintergrundinformation S.1, AB2, AB3, Infotext für Schüler) kann auf der einen Seite "Ängste" erzeugen auf der anderen Seite ist Gesundheit in der Regel für Kinder eine Selbstverständlichkeit, der Verzehr von vermeintlich "ungesunden Lebensmitteln" in der Regel nicht mit der unmittelbaren Konsequenz der Krankheit verbunden, sodass Kinder sich in den Begriffen gesund/ungesund kaum wiederfinden. Für das gemeinsame Klassenfrühstück gibt es als Empfehlung eine Liste mit Lebensmitteln und Material. Vorgesehen ist, dass die Lehrkraft die mitzubringenden Lebensmittel auf die einzelnen SuS verteilt. Hier würde es sich geradezu aufdrängen, dass die SuS gemeinsam eine Liste erarbeiten, um dem formulierten Ziel: "Die SuS können ein vollwertiges Frühstück zusammenstellen" gerecht zu werden. Offene Lernatmosphäre 3 Das Material bietet Ansätze für freie Arbeitsformen und ermöglicht es den Schüler/innen, eigene Bezüge und Bewertungen zum Lerngegenstand einzubringen. 6

6 Die SuS erhalten die Möglichkeit, eigene Bezüge herzustellen, dennoch wäre es weitaus effektiver, die Erschließung der Ernährungspyramide (methodisch-didaktischer Kommentar S. 1) statt des vorgesehenen Frontalunterrichtes und des Infotextes für die SuS durch freie Arbeitsformen vorzunehmen. Das Schülermaterial besteht aus einem Infotext und aus drei Arbeitsblätter. Die Schüler/innen bearbeiten den Text und die Arbeitsblätter in Einzelarbeit. Lediglich beim gemeinsamen Frühstück können die Schüler/innen eigene Erfahrungen einbringen,wenn es z.b. um Tischmanieren geht. Eigene Bezüge und Bewertungen zum eigentlichen Lerngegenstand können nur begrenzt eingebracht werden, unterschiedlich Lerntypen werden nicht angesprochen. Im Infotext werden unkommentiert Ernährungsregeln aufgeführt und mit dem erhobenen Zeigefinger (Seite 2:Getränke mit Zucker sind nicht gesund... zu viel Zucker macht dick) präsentiert. Zielorientierung 3 Es werden Bildungsziele, Lernziele oder Bezüge zu Curricula formuliert und im Material sichtbar integriert. Auf der Webseite zum Material werden Fach- und Sozialkompetenzen formuliert, im Material jedoch nicht sichtbar integriert. Ziele wie: "Die SuS beobachten und reflektieren eigene Ess- und Trinkgewohnheiten" werden zudem im Material beschränkt auf das Frühstücksverhalten. Das Trinkverhalten wird überhaupt nicht reflektiert. (did-meth. Komm. S. 1, AB2). Das Ziel: "Die SuS lernen viele Obst und Gemüsesorten kennen" kann im Material allenfalls anhand der Fühlstation und des gemeinsamen Klassenfrühstücks wiedergefunden werden. (did.-meth. Komm. S.2, S.3) Handlungsorientierung 3 Das Material sieht eigene Erfahrungen der Schüler/innen durch Phasen der Erprobung, Anwendung und Reflexion vor. Das Material sieht Phasen der Erprobung vor, jedoch wird die Reflexion häufig auf die Dimension der Gesundheit der einzelnen Lebensmittel reduziert (methodisch-didaktischer Kommentar S.1, S.3, Hintergrundinformation S.1, AB2, AB3, Infotext für Schüler). Das Material bezieht die eigenen Erfahrungen der Schüler/innen nicht ein. Es sieht auch keine Phasen der Erprobung und Anwendung vor. Die wenigen Arbeitsblätter, die das Material enthält, werden von den Schüler/innen lediglich nach einem klaren vorgegebenen Schema ausgefüllt und wenig reflektiert. Warum sollen die Schüler/innen auf dem AB 1 pflanzliche und tierische Produkte zuordnen? Was geschieht mit dem Ergebnis dieser Arbeit? In diesem Fall werden erneut Lebensmittel in "gut und böse" eingeteilt. Dieses Vorgehen ist für die Lernenden so nicht nachvollziehbar. Kompetenzorientierung 2 7

7 Die Aufgabenstellungen tragen den für die Verbraucherbildung maßgeblichen Kompetenzen Rechnung (insb. Wissen und Fertigkeiten sowie Handlungs-, Reflexions- und Urteilsfähigkeit). Durch die prinzipielle Einteilung der Lebensmittel in gesunde und ungesunde Lebensmittel, wird die Reflexionsfähigkeit hauptsächlich auf diese Dimension reduziert. Das ist jedoch nicht wünschenswert, zumal in der Regel einzelne Lebensmittel nicht über "Gesundheit entscheiden", sondern die Ernährung als Gesamtkonzept die Gesundheit mit beeinflusst. Die vorgegebene Liste für das Klassenfrühstück wird dem formulierten Ziel: "Die Sus können ein vollwertiges Frühstück zusammenstellen" nicht gerecht (s. Punkt 4) Ziel einer Ernährungsbildung ist nicht die Glorifizierung bzw. Stigmatisierung bestimmter Lebensmittel, sondern die Vermittlung von Wissen und Fertigkeiten über und im Umgang mit Lebensmittels sowie die Förderung der Reflexionsfähigkeit im Umgang mit der eigenen Ernährung, die mit der vorliegenden Aufgabenstellung nicht erreicht wird. Methodenorientierung 2 Die im Material enthaltenen Methoden, Lern- und Arbeitstechniken sind sinnstiftend und können lerngruppengerecht ausgestaltet werden. Sie tragen dazu bei, den Lerngegenstand angemessen erschließen zu können und befördern die Methodenkompetenz. s. Punkt 2: Erschließung der Ernährungspyramide Kim-Spiele (did. meth. Komm. S. 2, 3) sind an sich eine sehr gute Methode in der Ernährungsbildung. Die einzelnen Stationen könnten jedoch besser auf das Thema "Frühstück" abgestimmt sein. An Station 1 soll durch Schmecken der höchste und niedrigste Fettgehalt in Schinken/Wurst alternativ in verschiedenen Käsesorten ermittelt werden. Diese an sich schon sehr anspruchsvolle Aufgabe passt nicht optimal zum Thema Frühstück. Hier könnte man z.b. verschiedene Getreideerzeugnisse verkosten (die ja die Basis für ein ausgewogenes Frühstück darstellen) und hinsichtlich verschiedener Qualitätsmerkmale beschreiben. Auch könnte hier bei Bedarf auf z.b. glutenfreie Erzeugnisse zurückgegriffen werden. Es bietet sich auch an, die Verkostung auf auf Obst/Gemüse auszudehnen, zumal dieses auch in Station 2 ertastet werden soll. Die weitere Fragestellung zu Station 1: Wann ist etwas ungesund, erkennt man das am Geschmack? (zu süß, zu fettig, zu salzig...) unterstellt, dass man anhand des Geschmackes herausfinden kann, ob ein Lebensmittel gesund ist. Es müsste erstens definiert werden, was zu süß, zu fettig, zu salzig bedeutet und zweitens ist die Reduktion auf gesunde/ungesunde Lebensmittel widersinnig. (s.p.5) Die gemeinsame Planung und Organisation des Klassenfrühstücks wäre methodisch sinnvoller als das reine Verteilen der mitzubringenden Lebensmittel auf die einzelnen SuS (did.-meth. Komm. S. 3). Die im Material enthaltenen Methoden und Arbeitstechniken sind sehr einseitig und befördern nicht die Methodenkompetenz. Im Material ist ein Schülertext vorhanden, bei dem allerdings nicht deutlich wird, was damit passieren soll. 8

8 Sozialformen 2 Die im Materialbaustein enthaltenen Methoden sind vielseitig und beinhalten auch kooperative Arbeitsweisen. Fragen der Arbeitsteilung, Gruppendynamik und Koordination werden in die Arbeitsaufträge integriert. Die im Material enthaltenen Methoden sind nicht vielseitig, denn die Arbeitsblätter werden in Einzelarbeit ausgefüllt und die Ergebnisse auch nicht im Plenum besprochen. Fragen der Arbeitsteilung werden möglicherweise nur verbal beim Klassenfrühstück integriert. Arbeitsaufträge 2 Die Arbeitsaufträge sind durchdacht, zur Erschließung des Lerngegenstandes geeignet, vielseitig und differenziert. Die Arbeitsaufträge sind nicht durchdacht und daher für die Erschließung des Lerngegenstands (Bedeutung der Ernährungspyramide erkennen) nicht geeignet. Die durchgängige Einteilung in gesunde und ungesunde Lebensmittel (im Infotext und auf den Arbeitsblätter) und die Aufforderung an die Schüler/innen, dieser Herangehensweise auch noch Folge zu leisten (AB 2 Was frühstückst du in der Pause? Ist das gesund?) ist nicht zielführend. Im Einzelnen: Didaktisch-Methodischer Kommentar S. 1: Die Schüler sollen ihr mitgebrachtes Frühstück den Stufen der Pyramide zuordnen. Ohne Vorwissen dürfte die Einordnung bsp. von Convenience-Produkten sehr schwierig sein, zumal die Lehrkraft darüber auch keine Information erhält. Die Fragestellung in Bezug auf Lebensmittel: Was macht dick? (Hintergrundinfo S. 1) ist nicht durchdacht: Übergewicht ist multifaktoriell bedingt. Die Leistungskurve (AB 3) zeigt zwei Extrembeispiele: Während der Analyse drängt sich der Gedanke auf, dass, wer nicht frühstückt, den ganzen Tag über "ungesund isst" und sich nach dem Verzehr der "ungesunden Lebensmittel" schlecht fühlt. (Anmerkung: Nach Verzehr sogenannter gesunder Lebensmittel kann man sich auch schlecht fühlen: z.b. Personen, die mit Flatulenzen auf verschiedene Lebensmittel, z.b. Kohlgemüse, reagieren) AB 1: Vom Tier oder von der Pflanze? stellt keinen Bezug zum Frühstück her. Die "Arbeitsaufträge" für die Eltern (Infotext für Eltern) formulieren von insgesamt sechs Regeln drei Verbote ohne Alternativen anzugeben. Station 1(did.-meth. Komm. S. 2) passt nicht optimal zum Thema Frühstück (s. Punkt 6) Didaktischer Begleittext 2 Das Material enthält einen Begleittext für Lehrkräfte, der eine tragfähige Hilfestellung darstellt. Die Materialauswahl wird begründet und Wege werden aufgezeigt, wie ein produktiver Umgang entlang eines roten Fadens mit ihnen erfolgen kann. 9

9 Der Begleittext und auch der methodisch-didaktische Kommentar sind keine tragfähige Hilfestellung. Bei den Hintergrundinformationen wird versucht auf vier Seiten (!) wichtige Informationen zum Umgang mit der Ernährungspyramide, Hintergrundwissen über Folgeschäden von Adipositas, Werbung für Kinderprodukte und die Bedeutung des Frühstücks zu vermittelt. Diese Themen werden extrem kurz und sehr oberflächlich dargestellt. Ähnlich verhält es sich beim methodisch-didaktischen Kommentar. Der aufgezeigte Unterrichtsverlauf wird didaktisch nicht begründet. Die Hintergrundinformation für die Lehrkraft gibt zwar Hinweise auf sehr gute weiterführende Literatur und Fachadressen, jedoch ist die Ausgestaltung des Textes teilweise fehler- (s. fachlicher Inhalt) bzw. lückenhaft. (S. 2 Die Beschreibung des Handmaßes als Portion fehlt; es werden drei Portionen Getreideprodukte formuliert statt der empfohlenen vier Portionen). Die Fragestellungen (S.2): Was esse ich zwar gerne, aber es schadet meinem Körper eher? Was macht dick? sollten in dieser Form nicht formuliert werden (s. Punkt 8). Eine Hilfestellung zur Einteilung der Lebensmittel in die Pyramide, gerade im Hinblick auf Convenience-Produkte, wäre sehr hilfreich, fehlt aber. Im didaktisch-methodischen Kommentar wird angekündigt, dass die ABs unter anderem den Zuckergehalt einzelner Lebensmittel thematisieren. Das stimmt jedoch nicht. In der Hintergrundinformation für die Lehrkraft (S.3) wird der Einsatz zweier ABs vorgeschlagen. Dies ist etwas verwirrend, da dies im didaktisch-methodischen Kommentar ebenso erfolgt. Sonstiges auch bis zu 5 Punkte Abzug möglich Erreichte Punktzahl 21 von 50 Dieser Bewertungsbereich wird mit ausreichend bewertet. Fachlicher Inhalt Indikatoren Erreichte Punkte Sachrichtigkeit 2 Der Lerngegenstand wird sachlich richtig dargestellt und bietet zugleich ausreichend Potenzial für eine tiefergehende Auseinandersetzung. 10

10 Es wird mehrfach von gesunden bzw. ungesunden Lebensmitteln gesprochen. (Internetseite, Methodisch-Didaktischer Kommentar: Seite 1, Seite 3, AB 2, Hintergrundinformation für die Lehrkraft S. 1, Infotext für Schüler S. 1, 2, Pyramidenlied).(Hierzu eine Anmerkung: Pauschal können Lebensmittel nicht als gesund oder ungesund eingestuft werden, z.b. mögen Erdnüsse für den Einen gesund sein, für einen Erdnussallergiker können sie tödlich sein, ein Apfel kann gesund sein, nicht aber, wenn ausschließlich Äpfel gegessen werden oder eine Allergie, oder eine Aversion gegen Äpfel besteht, ein Stück Schokolade kann im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung gesund sein, wenn es bewusst und mit Genuss gegessen wird) Die Aussage "Fettige Sachen wie Pommes Frites oder...machen dick" ist falsch. (Schülerinfotext S. 2) Richtig wäre die Aussage, dass eine positive Energiebilanz zu Übergewicht führt, und dass die Energiebilanz bestimmt wird durch den Energieumsatz und die Energiezufuhr. Hier wäre dann zu klären, dass es Lebensmittel mit hoher und niedriger Energiedichte, hoher und niedriger Nährstoffdichte etc. gibt Ebenso unsinnig ist die Frage in der Hintergrundinfo S. 1 bezogen auf die Ernährungspyramide: Was macht dick? Der Vergleich Vollkornbrot mit hellem Brot (Infotext Schüler S. 1, Didaktisch-Methodischer Kommentar S. 1) ist nicht korrekt. Es gibt Vollkornbrot, das heller ist (z.b. Weizenvollkornbrot) als Brot aus Auszugsmehl (z.b. Roggenbrot). Die Aussage, dass rohe Kartoffeln in größeren Mengen giftig sind, ist falsch (Methodisch-Didaktischer Kommentar S. 3.) Falls hier das Solanin gemeint ist, dieses ist hitzeresistent. Rohe Kartoffeln sind aufgrund der resistenten Stärke schwer verdaulich, aber nicht giftig. Für rohe wie für gekochte Kartoffeln gilt: grüne Stellen entfernen, Keimansätze großzügig entfernen, denn hier befindet sich der größte Anteil an Solanin. Die Aussage: "Drei Portionen am Tag aus der Gruppe Getreideprodukte/Kartoffeln dürfen es sein" ist falsch (Hintergrundinfo S. 2, Schülerinfo S. 1). Laut aid-ernährungs-pyramide, auf die sich das Material u.a. bezieht, sind es vier Portionen. Die Aussage: "...fertige Fruchtsäfte sind nicht gesund" (Schülerinfo S. 2) entbehrt jeder wissenschaftlichen Grundlage. Das Handmaß wird falsch erklärt. (Infotext für Schüler S. 1, bei Gemüse und Kartoffeln entspricht das Handmaß z.b. zwei Händen) Lebensweltbezug 2 Der Lerngegenstand wird so dargestellt, dass Verknüpfungen zur Lebenswelt der Schüler/innen eindeutig ersichtlich sind. Das Material versucht, durch das Einbringen von eigenen Erfahrungen den Lebensweltbezug zu den SuS herzustellen, jedoch ist die Überbetonung von gesunden/ungesunden Lebensmitteln nicht förderlich, um einen Bezug herzustellen. Für die meisten Kinder in diesem Alter ist Gesundheit eine Selbstverständlichkeit, daher können sie kaum begreifen, was ungesund ist, zumal in der Regel keine unmittelbare gesundheitliche Konsequenz nach Verzehr eines sogenannten "ungesunden" Lebensmittels folgt. Im Gegenteil wird z.b. ein Stück "ungesunde" Schokolade eher als Genuss empfunden. 11

11 Kontroversität / Pluralität / Multiperspektivität 0 Unterschiedliche fachliche und normative Perspektiven werden verdeutlicht. Sie lassen sich zueinander in Beziehung setzen und können entsprechend verglichen, abgewogen und kritisch beleuchtet werden. Die Thematik "Gesundes Frühstück" wird fast ausschließlich aus der Perspektive der Lebensmittelebene betrachtet. Hier steht im Vordergrund die Benennung gesunder bzw. ungesunder Lebensmittel (s. Punkt 1). Der Thematisierung von Unverträglichkeiten, Abneigungen oder religiösen Geboten oder der Bedeutung des Genusses beim Verzehr von Lebensmitteln wird kein Raum gegeben. Den Schüler/innen werden keine unterschiedlichen fachlichen Perspektiven verdeutlicht. Aussagen wie (Schülertext, Seite 2): "Vorsicht - das tut dir nicht gut!" sind ja stark erklärungsbedürftig. Die Schüler werden mit solchen einseitigen Aussagen konfrontiert. Themen wie Esskultur, Förderung des eigenen Ernährungsverhaltens, Entwicklung eines positiven Selbstkonzepts durch Ernährung werden nicht integriert. Die dargestellte lila Leistungskurve (Arbeitsblatt 3) wird so interpretiert, dass wir uns nur fit fühlen, wenn wir genau die aufgeführten Lebensmittel (z.b. Mittags Salat statt Pommes und Hähnchen) zu uns nehmen. Handlungsmöglichkeiten / Veränderbarkeit 2 Der Lerngegenstand wird nicht als gegeben und starr, sondern als gewachsen und prinzipiell gestaltbar dargestellt. Der Lerngegenstand wird als gegeben dargestellt (siehe Einteilung in gesunde und ungesunde Lebensmittel). Die persönliche Ernährung sollte immer als Gesamtkonzept betrachtet werden, das sich entwickeln und auch verändern kann. Details: s. Punkt 3 und Punkt 1 Die Aufforderungen im Pyramidenlied "Sag Tschüß zu..." lassen keine Wahlfreiheit zu. Die "Verbote" im Elternbrief (s. Methodik und Didaktik) beschränken sich auf das Verbot, zeigen aber keine Alternativen auf. Wertorientierung 2 Das Material stellt Fragen nach Handlungs- und Gestaltungsmöglichkeit in einen gesellschaftlichen Kontext. Wertorientierung ist nicht nur eine individuelle, sondern auch eine strukturell (verbraucher)politische Anforderung. Das Thema "Esskultur" wird nicht aufgegriffen. Beim Thema "gemeinsames Frühstück" könnte das Thema "Unterschiedliche Frühstücksrituale" sehr gut integriert werden. Die zu erarbeitenden Tischregeln sind anzuerkennen, jedoch stigmatisieren die Fragestellung: "Was macht dick?" (Hintergrundinformation für die Lehrkraft S. 1) und die Aussagen: " Sie liefern zu viel Energie und machen dick." "Zu viel Zucker macht dick..." (Infotext für die Schüler) das "Dicksein" und das umso mehr, als dass keinerlei fundierte Erklärung über die Entstehung und Risiken von Übergewicht gegeben wird. Sachgerechte Darstellung / Analyse 0 12

12 Die fachlichen Perspektiven auf den Lerngegenstand ermöglichen eine angemessene Untersuchung. Die jeweils entscheidenden Aspekte und Informationen werden vollständig und nicht verzerrend dargeboten. Sie sind auch mit Blick auf die Quellen korrekt und aktuell. Der Infotext für Schüler thematisiert das Frühstück nicht, sondern erläutert die Ernährungspyramide. Die Überbetonung von Gesunden und ungesunden Lebensmitteln (s.punkt 1) führt zu einer verzerrten Darstellung. Beschreibung der Saftschorlen (Infotext für Schüler S.2, Hintergrundinformation für die Lehrkraft S. 2): Hier sollte das Verdünnungsmaß angegeben werden (1 Teil Saft, 2 Teile Wasser). Die Einkaufsliste sieht ebensoviel Wasser wie Saft vor (entspricht nicht dem empfohlenen Verdünnungsverhältnis). Der Abschnitt Werbung für "Kinderprodukte" (Hintergrundinformation für die Lehrkraft S.3) empfiehlt bezüglich der Thematik Health Claims einen Artikel des Spiegels aus dem Jahr Dieser ist mittlerweile veraltet. Aktuelles in Sachen Health Claims erhält man z.b. auf den Seiten von Verbraucherschutzorganisationen, Ministerien oder entsprechenden Instituten. Die Erläuterung der Pyramide in der Hintergrundinformation S.2 könnte genauer bzw. ausführlicher sein: die Aussage "...in der Vollkorn-Variante wertvoller, müsste begründen, warum die Voll-Kornvariante wertvoller ist. Die Beschreibung "Hier sollten die Kinder...eine Portion Fleisch/Fisch/Eier/Wurst zu sich nehmen" würde treffender lauten: "Hier dürfen die Kinder...". Die Beschreibung der 5. Pyramidenstufe lautet korrekt: Öle und Fette und nicht, wie im vorliegenden Material, Pflanzenöle und Streichfette. Auch ist die Aussage, dass Öle besser als gehärtete Fette sind, pauschal, denn zu berücksichtigen sind gerade bei den Fetten die unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten bei der Zubereitung von Lebensmitteln. Die Leistungskurve AB3 zeigt zwar richtig, dass ein Frühstück wichtig ist für die Leistungsfähigkeit, unterstellt jedoch, dass man sich nach dem Verzehr von "weniger empfehlenswerten Lebensmitteln" schlapp fühlt. Auch diese Darstellung ist pauschal. Die Frage: "Wann ist etwas ungesund, erkennt man das am Geschmack (zu süß, zu fettig, zu salzig,...)?" reduziert einzelne Lebensmittel auf den Aspekt der Gesundheit und unterstellt, dass man ungesunde LM schmecken kann. (methodisch didaktischer Kommentar S. 3) Der Elternbrief spiegelt die klassische Erhobene-Zeigefinger-Kultur wider. Die Verwendung von zwei verschiedenen Pyramidenmodellen ist verwirrend. Das Modell auf dem Liedblatt enthält keine Getränke und keine Fette und Öle. Die Aussagen im Lied: "Sag zu Coca Cola Tschüß" und "Sag zum Nutella Tschüß" beziehen sich auf bestimmte Marken und nicht die Lebensmittelgruppe. (Hintergrundinformation S. 3) Die Aussage: Zu einem guten Frühstück können gehören: "..., zuckerfreie Getränke" (Hintergrundinformation für die Lehrkraft S. 3)bedeutet streng 13

13 genommen, dass auch Getränke mit Süßstoffen dazugehören. Gerade im Kindesalter sollten aber aus ernährungsphysiologischen Gründen Süßstoffe nicht konsumiert werden. Besser wäre die Aussage "Wasser, ungesüßte Frucht- und Kräutertees sowie Saftschorlen bestehend aus einem Teil Saft aus zwei Teilen Wasser. Infotext für die Eltern: Die Aussage: "In jeder Klasse gibt es Wasserkästen.." ist nicht korrekt. Hier werden als Alternative zu Wasser ebenfalls zuckerfreie Getränke genannt, was aus oben erwähnten Gründen nicht tragbar ist. Die angegebene Internetseite für Pausenbrotrezepte: nicht. Einflussnahme / Lobbyismus 3 Das Material beinhaltet keine (versteckte) Werbung für Produkte, Unternehmen, Parteien sowie wissenschaftliche oder politische Richtungen, sondern benennt sie vergleichend und unparteiisch. Auf jeder Seite ist der Schriftzug DGUV deutlich hervorgehoben. Inhaltliche Strukturierung 2 Das Material weist eine schlüssige Unterteilung auf, sodass der Aufbau auch für die Schüler/innen nachvollziehbar ist und ein kumulativer Lernprozess möglich ist. Die Struktur bietet genügend Raum für didaktische Anpassungen. Das Material heißt "Gesundes Frühstück". Demnach erwartet man in der Erarbeitungsphase die besondere Thematisierung von Frühstück. Der Infotext für Schüler sieht die Thematik Frühstück jedoch nicht vor. Erwarten würde man auch, dass die SuS gemeinsam das Klassenfrühstück planen und organisieren. Dies ist aus dem Material nicht ersichtlich. Lediglich das mitgebrachte Frühstück soll der Pyramide zugeordnet werden und es sollen fünf gesunde und fünf ungesunde Lebensmittel für ein Frühstück genannt werden (AB2). Dabei wirkt das AB1: Vom Tier oder von der Pflanze? völlig deplatziert. Sonstiges 0 auch bis zu 5 Punkte Abzug möglich Erreichte Punktzahl 13 von 45 Dieser Bewertungsbereich wird mit mangelhaft bewertet. Formale Gestaltung 14

14 Indikatoren Erreichte Punkte Gesamtform 3 Die äußere Form des Materialbausteins entspricht dem Lerngegenstand und dem didaktischen Konzept. Sie trägt auch durch strukturierende Elemente wie Überschriften und Inhaltsverzeichnis zur Erschließung des Materialbausteins bei und weist dadurch eine eingängige Struktur auf. Die Reihenfolge der ABs wirkt nicht schlüssig. Verwirrend ist der zusätzliche Hinweis auf die ABs in der Hintergrundinformation. Die äußere Form trägt nicht gut zur Erschließung des Materialbausteins bei. Auf der Homepage gibt es jeweils einleitende Texte vor dem jeweiligen Download, die etwas anderes zum Inhalt sagen, als dann tatsächlich vorliegt. Abbildungen 3 Grafiken, Tabellen, Fotos, Bilder und Illustrationen ergänzen das Material. Ihr inhaltlicher Bezug zum jeweiligen Themenfeld ist eindeutig erkennbar. AB 2 Das Gesunde Frühstück: Die Grafiken stellen nur Obst und Gemüse dar. Passender wären Abbildungen der Komponenten eines ausgewogenen Frühstücks Hintergrundinfo für die Lehrkraft S.3.: Das Foto eines Obst schneidenden Kindes mit der Unterschrift: "...feinmotorische Fähigkeiten..." passt nicht zum beschriebenen Thema Werbung und den Verweisen auf das FKE bzw. die DGE. Die Ernährungspyramide auf dem Liedtext ist nicht identisch mit der sonst im Material verwendeten. Das Bild, auf dem ein Kind beim "Schnippel" gezeigt wird, hat nichts mit dem Text, der daneben steht, zu tun. Typografie / Seitengestaltung / Informationsdesign 4 Die Aufteilung der Seiten sowie die Verwendung von Schriftarten, -größen, -formen und -farben folgen einem ebenso erkennbaren wie stringenten Konzept. Die Verwendung grafischer Elemente (Linien, Rahmen, Formen, Icons etc.) unterstützt die inhaltliche Struktur des Materials in sinnvoller Weise. Die Schriftgrösse im Infotext für SuS wird als zu klein empfunden. Beim schwarz-weiß Ausdruck gehen Inhalte und Aussagen verloren. Adressatenbezug 4 Die gesamte formale Gestaltung erfolgt alters- bzw. jahrgangsstufengerecht, ohne zu eng auf eine einzelne Zielgruppe (z. B. ein bestimmtes soziales Milieu) zugeschnitten zu sein. 15

15 Die Infotexte für die Schüler sind zu unruhig gestaltet. Die Textseiten sind sehr ausgestaltet. Die grafische Gestaltung des Arbeitsblattes 2 (Das gesunde Frühstück) ist nicht so passend gewählt. Modulare Verwendung 4 Das Material kann auch auszugsweise im Unterricht eingesetzt werden (keine übermäßigen technischen oder rechtlichen Einschränkungen der Vervielfältigung). Die teilweise gelbe Schrift dürfte in Schwarz-Weiß-Tönen schlecht zu lesen sein. Sonstiges auch bis zu 5 Punkte Abzug möglich Erreichte Punktzahl 18 von 30 Dieser Bewertungsbereich wird mit befriedigend bewertet. 16

16 Ausführliche Das Material "Gesundes Frühstück" erhält die Gesamtbeurteilung mangelhaft, da es fachlich große Mängel aufweist und methodisch-didaktisch nicht überzeugt. Die formale Gestaltung kann mit befriedigend bewertet werden. Es wird zwar sehr gute weiterführende Literatur benannt, die fachlich-inhaltliche Ausgestaltung sowohl des didaktisch-methodischen Kommentars, der Hintergrundinformation für die Lehrkraft und des Infotextes für die Schüler birgt jedoch zu viele Fehler und Lücken. Beispielsweise sei hier genannt die wiederholte Aussage: "...macht dick." Lebensmittel per se machen nicht dick. Das Entstehen von Übergewicht ist ein multikausales Geschehen. Ebenso wenig sind Lebensmittel pauschal gesund oder ungesund. Aus der Perspektive eines Apfel-Allergikers ist der vermeintlich gesunde Apfel ungesund. Ernährung ist ein (individuelles) Gesamtkonzept, das über die Dimension der Lebensmittelebene hinausgeht und nur in diesem Gesamtkonzept kann von einer gesunden bzw. ungesunden Ernährung gesprochen werden. Weiter ist aufzuführen, dass der Infotext für Schüler keinerlei Information über ein ausgewogenes Frühstück enthält. Methodisch-didaktisch sind durchaus gute Ansätze vorhanden, so eignen sich die Kim-Spiele hervorragend für die Ernährungsbildung. Die Ausgestaltung der Verkostungsstation zeigt jedoch kaum eine Verbindung zum Frühstück, ebenso wird hier mit dem Arbeitsauftrag: "Wann ist etwas ungesund, erkennt man das am Geschmack? (zu süß, zu fettig, zu salzig...)" unterstellt, dass man anhand des Geschmackes herausfinden kann, ob ein Lebensmittel gesund ist. Es müsste erstens definiert werden, was zu süß, zu fettig, zu salzig bedeutet und zweitens ist die Reduktion auf gesunde/ungesunde Lebensmittel widersinnig (s.o). Weiterhin ist es zu bezweifeln, dass die angestrebte Fachkompetenz: "Die Schülerinnen und Schüler können ein vollwertiges Frühstück zusammenstellen" erreicht wird, wenn das geplante Klassenfrühstück anhand einer Liste zusammengestellt und nicht selbstständig von den SuS geplant und organisiert wird. Positiv zu erwähnen sind die gemeinsam erarbeiteten Tischregeln. Dieser Aspekt kann jedoch den insgesamt mangelhaften Eindruck nicht aufwiegen. 17

17 Erläuterungen zur Punkte- und Notenvergabe Jeder einzelne Bewertungsindikator kann mit 0-5 Punkten bewertet werden. Pro Bereich gibt es außerdem die Möglichkeit bis zu 5 Sonderpunkte zu vergeben oder abzuziehen. Punktevergabe 5 Punkte: Kriterium ist vollständig erfüllt 4 Punkte: Kriterium ist weitestgehend erfüllt 3 Punkte: Kriterium ist nur teilweise erfüllt 2 Punkte: Kriterium ist kaum erfüllt 0 Punkte: Kriterium ist nicht erfüllt Für den Bereich "Didaktik & Methodik" ist eine max. Punktzahl von 50 ( Sonderpunkte) möglich. Für den Bereich "Fachlicher Inhalt" ist eine max. Punktzahl von 45 ( Sonderpunkte) möglich. Für den Bereich "Gestaltung" ist eine max. Punktzahl von 30 (25+ 5 Sonderpunkte) möglich. Gewichtung Die Bereiche "Didaktik & Methodik" und "Fachlicher Inhalt" gehen mit jeweils 42 %, der Bereich "Formale Gestaltung" mit 16% in die Gesamtnote ein. Die Gesamtbewertung erfolgt also in Prozentpunkten. Notenbremsen Ein didaktisch oder inhaltlich als mangelhaft bewertetes Material wird auch in der Gesamtbewertung mit dieser Note bewertet. Wenn ein Material didaktisch und inhaltlich mit ausreichend bewertet wird, kann es auch durch eine gute formale Gestaltung nicht die Gesamtnote befriedigend erhalten, sondern wird insgesamt mit ausreichend bewertet. Die Bewertung der formalen Gestaltung kann die Gesamtwertung um maximal eine Stufe verändern. Beispielrechnung Beispielrechung max. Punktzahl Gewichtung Teilbereich erreichte Punktzahl Prozentpunkt Didaktik 50 42% 34 28,56 gut Fachinhalt 45 42% 25 23,33 befriedigend Gestaltung 30 16% 9 4,80 ausreichend Gesamt % 68 56,69 befriedigend Notenschlüssel Finale Aufteilung der Noten Gesamtnote Prozentpunkte von Prozentpunkte Bis sehr gut ,57 Note 18

18 gut 82,53 64,88 befriedigend 64,85 47,18 ausreichend 47,15 35,39 mangelhaft 35,38 0,00 Die Noten im Einzelnen Ein Material gilt dann als sehr gut (4 Sterne) wenn es die Kriterien nahezu oder vollständig erfüllt. Einwände liegen dann nur in sehr geringem Umfang vor. Eine gute (3 Sterne) Bewertung erfolgt, wenn Einwände nicht mehr nur vereinzelt und marginal vorliegen, aber auch einen bestimmten Umfang nicht überschreiten im Gesamturteil ist es trotz bestimmter Kritikpunkte in weiten Teilen empfehlenswert. Ein Material wird als befriedigend (2 Sterne) eingestuft, wenn einerseits Kritikpunkte zu umfangreich für eine weitgehende Empfehlung sind und andererseits das Material in seinen anderen Teilen eine lohnensund empfehlenswerte Qualität aufweist. Die Lehrkraft sollte prüfen, welche Auszüge des Materials verwendet werden können oder welche Anpassungen nötig sein könnten. Wenn die Einschränkungen des Materials so umfangreich und schwerwiegend vorliegen, dass die guten und empfehlenswerten Bestandteile des Materials zwar durchaus vorhanden sind, dies aber nicht mehr in einem größeren Umfang, wird das Material als ausreichend (1 Stern) betrachtet. Ein Material ist mangelhaft (0 Sterne), wenn die Kriterien insgesamt so mangelhaft erfüllt werden, dass ein guter inhaltlicher Kern kaum oder gar nicht erkennbar ist. 19

19 Impressum Verbraucherzentrale Bundesverband e.v. Markgrafenstraße Berlin Die Bewertung des Materials erfolgte im Rahmen des vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) geförderten und vom Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) durchgeführten Projektes innerhalb der Bildungsinitiative Verbraucherkompetenz ( ). Das Bewertungsraster basiert auf den Bewertungskriterien zur Bewertung von Unterrichtsmaterialien der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung, den Forschungsergebnissen des Modellprojektes zur Reform der Ernährungs- und Verbraucherbildung in Schulen (Revis) und wurde nach Kriterien der sozialwissenschaftlichen Fachdidaktik 2012 evaluiert und modifiziert. Alle Bewertungen werden durch ein im Themengebiet beheimatetes Expertenteam aus Wissenschaftlern/innen, Pädagogen/innen und Fachreferenten/innen der Verbraucherzentralen vorgenommen. Weitere Informationen finden Sie unter 20