Erfahrungsbericht ERASMUS- Auslandssemester an der. INSEEC Business School

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1 Erfahrungsbericht ERASMUS- Auslandssemester an der INSEEC Business School Bordeaux Dass ich mein 5. Semester im Ausland verbringe, hat sich sehr spontan ergeben. Als die Mail des International Office kam, dass noch ein Paar wenige Plätze für das Herbstsemester 2015 frei geblieben wären, habe ich sofort mein Glück versucht. An der INSEEC Business School in Bordeaux hat es geklappt. Der Direktflug Basel-Mulhouse- Bordeaux war schnell gebucht und die Vorfreude groß. Die Suche nach einem WG- Zimmer hat sich von Deutschland aus allerdings für ehr umständlich und mühsam herausgestellt.

2 So bin ich letztendlich mit der Hoffnung nach Bordeaux aufgebrochen, vor Ort etwas zu finden. Die ersten zwei Wochen konnte ich bei einem alten Schulfreund, der bereits das zweite Jahr in Bordeaux studiert, und dessen zwei italienische Mitbewohner noch in Italien waren, in der WG unterkommen. Generell ist die Wohnsituation in der Innenstadt von Bordeaux wirklich schwierig und kostspielig. Ich hatte allerdings das Glück, dass eine Taiwanesin aus meinem Kurs über Homestay.com eine 3- stöckige Wohnung im Hinterhof einer französischen Familie gefunden hatte. Da die Wohnung für zwei Personen ausgelegt ist, hatte die Vermieterin sie gebeten, in der Uni nachzufragen, ob noch Jemand auf der Suche war. Gezögert habe ich keine Sekunde. Die Wohnung war vollständig möbliert, mit 400 warm relativ günstig und in toller Lage, direkt am Jardin Public, am Rand des meiner Meinung nach schönsten Viertels: Chartrons. Die Miete sollte stets bar bezahlt werden und die Kaution betrug 150. Ein französisches Konto habe ich mir nicht für diese 4 Monate eingerichtet. Viele machen es, auch um die staatliche Mietunterstützung zu erhalten, die allen Studenten (unabhängig der Herkunft) zur Verfügung steht. Allerdings mit einem nicht gerade geringen administrativen Aufwand. Mir hat die VISA- Karte absolut ausgereicht.

3 Ich habe mich bereits an meinem ersten sonnigen Morgen Anfang September in diese wunderschöne und besondere Stadt verliebt. Sei es die längste Einkaufsstraße Europa s, die Saint Cathrine, die majestätischen hellen Gebäude mit den hohen Fenstern und den schönen Verschönrkelungen, die die Stadt prägen, oder die breiten Boulevards, bis hin zu Besonderheiten wie dem Miroir d Eau.

4 Die INSEEC Business School ist eine private Universität mit mehreren Standorten. Weltweit. In Frankreich. Und auch in Bordeaux. Ich hatte fast ausschließlich in den Hangar s an der Promenade der Garonne Vorlesung. Am Sonntag vor Semesterbeginn bin ich mit dem Fahrrad bereits die Uni suchen gegangen. Zwischen Outletstores und Cafés mit Loungelandschaften steht dann da plötzlich INSEEC Business School. Das Wort School beschreibt die INSEEC auch wirklich besser als Universität. Sie ist klein, besitzt nur einen größeren Vorlesungssaal und man hat das Gefühl, dass sich die französischen Studenten irgendwie alle kennen. Dennoch ist sie seht gut ausgestattet. Mit anderen Worten, man kann sehen dass es eine ziemlich teure private Business School ist. WLAN und kostenlose Drucker sind verfügbar. Bei der Wahl der Kurse gab keinen großen Spielraum. Entsprechend des letzten Jahres des Bachelorstudiums kam für mich, da ich im 5. Semester bin, nur das Management Program I in Frage. Darin waren bereits alle Kurse bis auf ein Wahlfach festgelegt. Bei diesem Minor hatte man dann aus einem Angebot von drei verschiedenen Vorlesungen zu wählen. Die fünf festgelegten Vorlesungen bestehen jeweils nochmal aus drei Untervorlesungen. Dies kann teilweise zu kleinen Verwirrungen führen, besonders wenn alle drei Untervorlesungen von verschiedenen Professoren gegeben werden. So hatte ich von Finance bis zu News Analysis und Personal Development im Großen und Ganzen sehr interessante und breitgefächerte Vorlesungen, die fast ausschließlich von Gruppenarbeiten und continuous assessment geprägt waren.

5 So hat man während des ganzen Semesters Gruppenpräsentationen vorzubereiten, Hausarbeiten zu schreiben und kleine Tests. Das Niveau generell war allerdings angenehm und auch wenn die Organisation der Gruppenarbeiten zeitaufwendig sein kann, so bleibt dennoch immer genug Freizeit;) Wirkliche große Klausuren am Ende des Semesters gab es aber dann nur zwei. Die Unterrichtssprache war stets Englisch, bis auf das Fach Französische Sprache. Das Sprachniveau der Professoren variiert sehr aber allein schon aufgrund der Tatsache, dass in der Klasse untereinander nur Englisch gesprochen wird, verbessert sich das persönliche Sprachniveau. Unsere Klasse war mit ca. 25 Leute eine bunte Mischung aus 15 ERASMUS- Studenten und 10 französischen Studenten, die sich dafür entschieden haben, auf Englisch zu studieren. Es gilt stets Anwesenheitspflicht, die auch jede Vorlesung mit Unterschrift überprüft wird. Soweit ich es mitbekommen habe, war das aber im Vordergrund für die französischen Studenten gedacht, da es irgendwie ein Problem mit der Anwesenheit gibt. Organisatorisch hatten wir und vor allem die ERASMUS- Masterstudenten öfters mit der französischen Einstellung des Laissez-faire etwas zu knabbern. Aber das gehört wohl dazu und am Ende klappt immer alles und man lernt, diesen kulturellen Unterschieden auf seine eigene Art zu begegnen und umzugehen.

6 Ich habe jeden Tag das Fahrrad zur INSEEC genommen. Generell kann ich für Bordeaux nur empfehlen, ein gebrauchtes Bike zu kaufen. Die Stadt ist sehr fahrradfreundlich gestaltet mit vielen Fahrradwegen und ich habe die Erfahrung gemacht, dass dies der günstigste und schnellste Weg der Fortbewegung ist. Innerhalb von 20 Minuten kann man in der Innenstadt so ziemlich alles erreichen und kommt nachts am schnellsten nach Hause. Gebrauchte Fahrräder findet man ab 50 und diese lassen sich am Ende des Aufenthaltes auch wieder leicht verkaufen. Bordeaux ist eine sehr dynamische Stadt. Sei es die unzähligen kleinen individuellen Bars bis zu den größeren Irish and British Pubs, über eine große Auswahl an Clubs oder die vielen wechselnden kulturellen Angebote. Auch die INSEEC und die ERASMUS-Bordeaux organisieren regelmäßig Parties, welche oft über Facebook organisiert sind. Das Grand Théatre bietet spezielle Angebote für Studenten an. So waren wir zum Beispiel in einem tollen Orchester für nur 2. Was das Essen außer Haus betrifft, so kann ich nicht viel sagen. Außer dass die Preise ziemlich stolz sind. Als günstige Alternative haben wir in unserer Gruppe wöchentlich International Dinner s zuhause organisiert. Sehr lustig, man lernt viel über die Essengewohnheiten anderer Kulturen und spart dabei viel Geld. Toller Wein darf dabei natürlich nicht fehlen.

7 Aber nicht nur Bordeaux selbst bietet eine große Bandbreite an Möglichkeiten. Die ganze Region ist sehr vielseitig mit der nahen Atlantikkünste, an die man beispielsweise den Bus zum wunderschönen Cap Ferret und der rießen Wanderdüne Dune de Pilat nehmen kann. Für Wochenendtrips bietet es sich an, ein Auto zu leihen und tolle Städte wie Biarritz, St. Sebastian oder Bilbao besuchen. Vor allem als Gruppe ist ein Mietauto ideal und kostengünstig, aber Vorsicht: keine Zusatzversicherungen oder größere Automodelle als angefordert aufschwätzen lassen. Das kann schnell teuer werden.

8 Auch die direkt um Bordeaux liegenden Weinregionen sind traumhaft schön. Besonders Entre-deux-Mers und Graves haben mir sehr gut gefallen und man kann Tastings in alten Château s mit kompletter Führung und 2-8 mittel bis hochklassigen Weinen bereits ab 7 machen (!). Das ERASMUS- Auslandssemester in Bordeaux kann ich von ganzen Herzen nur empfehlen. Falls ihr Fragen habt oder weitere Tipps möchtet, könnt ihr mir gerne eine Mail schreiben. Sarah Lehn International Business Management trinational lehns@dhbw-loerrach.de