V/Ü Herbizide und Pflanzenphysiologie 5 ECTS
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- Franziska Dressler
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1 Sommersemester 2009 Wahlpflichtfach Herbologie V/Ü Herbizide und Pflanzenphysiologie 5 ECTS Montag: Uhr bis Uhr (V) Donnerstag: Uhr bis Uhr (Ü) Prof. Dr. Peter Schröder, DI Georg Gerl Helmholtz-Zentrum München
2 Inhalte: Notwendigkeiten und Geschichtliches Zulassung Herbizide Wirkstoffklassen Physiologie wo, wie & warum wirken sie? Toleranz und Resistenz Verbleib in der Umwelt Montag: V Donnerstag: Ü (Exkursionen nach Ankündigung) Leistungsnachweis: Anwesenheit in V und Ü Klausur im Juli Kolloquium nach Bedarf
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4 95 % der agrarischen Produktion ist mit Pestiziden behandelt
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6 Malthus und die Folgen
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8 Grenzen des Wachstums
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11 N. Borlaug 2000
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13 Menschen auf der Welt... Aktuell (1.4.08) ca. 6,75 Milliarden
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15 Green Revolution 1 und 2? Monokulturen Effiziente Düngung und Bewässerung Neue Varietäten und Hybriden Gesunde Pflanzen, Pestizideinsatz 2.5 fache Erträge GMO Biotechnologien Bessere Bodennutzung Gesunde Pflanzen, Pestizideinsatz Erneute Verdopplung?
16 Pflanzen schützen Die Bevölkerung wächst täglich um Menschen Bis 2050 über 10 Milliarden Menschen Ernährung ist nicht sichergestellt Benötigter Zuwachs an Nahrung: 75% Aber: nur 2,7 % der Oberfläche landwirtschaftlich nutzbar Fazit: besser verteilen, Produktion ändern, effizienter werden Konkurrenzfähigkeit der Nutzpflanzen erhöhen 5 % Ökolandbau, 95 % Integrierte Bewirtschaftung
17 Wenn man das Unkraut nicht bekämpft? Unkraut im Mais H Institut für Bodenökologie
18 Gravierende Ertragsverluste
19 Ertragsverluste in Afrika Kultur Land Verlust Mais Reis Sojabohne Kenia Nigeria Ghana Ghana Liberia Senegal Nigeria Ghana Zambia 34 % 40 % 55 % 84% 63% 48% 60 % 53 % 40 % nach Akobundo 1987
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26 Zukünftige Entwicklung der Pflanzenproduktion Die gestiegene Nachfrage nach Nahrungs- und Futtermitteln konnte weltweit durch die Ernten seit Ende der 90-er Jahre nicht vollständig befriedigt werden. Zusätzlich werden pflanzliche Rohstoffe national und international zunehmend als nachwachsende Rohstoffe genutzt. Der Weltgetreidemarkt ist defizitär, die Vorräte an Nahrungs- und Futtermitteln (national, EU und Weltmarkt) schrumpfen. Steigende bzw. hohe Erzeugerpreise für Marktfrüchte des Ackerbaus führen zu deutlich höheren Kosten bei der Bereitstellung pflanzlicher Rohstoffe auch zur Bioenergiegewinnung. Ab 2008 ist die Stillegungsverpflichtung in der EU ausgesetzt. Die neuen EU-Mitgliedsstaaten im Osten Europas können höhere Erträge realisieren.
27 Nutzpflanzen und Unkräuter 160 Nutzpflanzenarten 0,06 % der Gesamtflora 12 der wichtigsten Arten aus 5 Pflanzenfamilien Stellen 75 % der globalen Nahrung 250 Unkrautarten 0,1 % der Gesamtflora 70 % der Arten in 12 Pflanzenfamilien 40 % Gräser und Korbblütler Familien identisch
28 Unkraut? Raps in RübenR Kohl in Parkanlagen Gänseblümchen im Rasen Schönmalve in Baumwolle Feigenkaktus in Weideland Ausfallgetreide in Folgekulturen...
29 Definition Unkraut Rademacher (1948): Pflanzen, die unerwünschterweise auf dem Kulturland wachsen und dort mehr Schaden als Nutzen verursachen. Ökologische Definition: Pflanzen, die gesellschaftsbildend mit den Nutzpflanzen auftreten, deren Kultur für sie erträglich, förderlich oder sogar lebensnotwendig ist.
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31 Überlebensstrategien Therophyten: Hohe Samenzahl Keimungsspezialisten Hemikryptophyten: perennierende Organe Rasches Schossen Geophyten: perennieren unterirdisch vegetative Vermehrung Unkraut/Ungras Samen/Pflanze Samenlebensda in Jahren ur Ackerwinde Flohknöterich Gänsedistel 4700 Hundskamille Klettenlabkraut Pers. Ehrenpreis Rote Taubnessel Samenpotential - Lebensdauer Vogelmiere Weisser Gänsefuß Windenknöterich Einjährige Rispe Flughafer Hühnerhirse Windhalm
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34 Unkraut oder Wildpflanze? Willerding 1986
35 Unkräuter sind Pflanzen ohne direkten wirtschaftlichen Nutzen für den Menschen, die in Plantagen mit Nutzpflanzen um Ressourcen konkurrieren, den Ertrag herabsetzen, die Ernte behindern oder die Qualität mindern.
36 Wichtige Unkräuter, Codierung
37 Entwicklungen in der Landwirtschaft Unkrautbekämpfung gestern H Institut für Bodenökologie
38 Historisches Weihenstephan in Vorreiterrolle Max Schönleutner Justus Liebig BBA als Kaiserliche Instiution Zahlreiche Lehranstalten
39 Was ist ein Pflanzenschutzmittel? Beispiel: Wirkungsweise Pflanzenschutzmittel wirken gegen Kontakt Bestandteile von Pflanzenschutzmitteln Schädlinge Kontaktgift Atemgift Fraßgift systemisches Gift Pilze Kontaktwirkung teilsystemische und systemische Wirkung Schadpflanzen Blattaufnahme (Kontaktmittel, Wuchsstoffe) Wurzelaufnahme Atmung Fraß Wirkstoffe Zusätze Schaumverminderer Tenside Stabilisatoren (Emulgatoren) Puffer Lösungsmittel Trägerstoffe Warn-Farbe Geruch abschreckender Geschmack Fachbeirat Naturhaushalt 1.16
40 Pflanzenschutzmittelverwendung (Kanada)
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42 Entwicklungen in der Landwirtschaft Unkrautbekämpfung heute H Institut für Bodenökologie
43 Herbizideinsatz Vorteile: Für alle großen Kulturen stehen Präparate zur Verfügung Wir können die meisten Unkrautprobleme lösen Hohe Schlagkraft (Unkrautbekämpfung ist Terminarbeit) Hohe Arbeitsproduktivität (Kombination mit anderen Arbeitsgängen) Hohe Preiswürdigkeit Aber: Für kleine Kulturen oft keine zugelassenen Wirkstoffe (Lückenindikation) Ungewollte Kontamination der Nachbarsysteme (Grund- Oberflächenwasser, Luft, Schutzflächen) - > aufgrund des hohen Anwendungsumfanges Mögliche Rückstände in Lebens- und Futtermitteln (weniger als bei anderen Pestiziden) Bildung resistenter Populationen
44 Angst vor der Landwirtschaft
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