Erschließen der Effizienzpotenziale im Gebäudebestand
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- Adolf Waldfogel
- vor 7 Jahren
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1 Erschließen der Effizienzpotenziale im Gebäudebestand Das ALFA -Projekt - 10 Jahre Erfahrungen 21. Oktober Gesundheitstechnische Tagung, Berlin Siegfried Rehberg Dipl.-Ing., Architekt Energieressourcen in Bestandsgebäuden wirtschaftlich erschließen Quelle: GdW
2 Betriebskostenentwicklung bei Mitgliedsunternehmen des BBU in Berlin von 1995 zu ,00 2,00 Land Berlin: Abgerechnete Betriebskosten im Unternehmensdurchschnitt der teilnehmenden BBU-Mitgliedsunternehmen in Euro je Quadratmeter Wohnfläche im Monat seit 1995 Heizung/ Warmwasser kalte Betriebskosten (ohne Aufzug) Betriebskosten gesamt (ohne Aufzug) 2,21 1,96 2,07 2,36 2,36 2,48 2,51 2,37 3,00 2,00 1,00 1,00 0, BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.v. 0,00 3 CO 2 -Emissionen je Wohnung in Berliner BBU-MU Heizung, Warmwasser und Hausstrom BBU-Mitgliedsunternehmen in Berlin BBU Monitoring 2012 (Durchschnittswerte gewichtet nach der Anzahl Wohnungen; klimabereinigte Jahresangaben) CO 2 -Emissionen in den Jahren 1990, 2006, 2010 und 2012 [Tonnen im Jahr je Wohnung] Tonnen CO 2 im Jahr je Wohnung ,54 2,09 1,86 1,
3 Energieeffizienzpotenziale sind in bestehenden Gebäuden bei weitem nicht ausgeschöpft Optimierungskonzept ratiocalor Energiedienstleistungen GmbH Datum: Seite: 5 Das haben wir im Griff! Das (noch) nicht! Regelung Wärmeverteilung (Hydraulischer Abgleich) Pumpenleistung (Volumenströme) FW Nutzer/Bewohner Wärmeerzeugung Fernwärme kommt ins Haus und die Heizkörper werden irgendwie warm! Hüllensanierung und Wermeerzeugung Problem: Suboptimales Zusammenspiel 5 Beispiel: Ergebnisse einer Bestandsaufnahme Ergebnis - Allgemein sehr guter Wartungszustand der Anlagen - Regler- und Fahrkurveneinstellungen wichen wesentlich von den Unternehmensvorgaben von 2008 ab - Hoher Energieverbrauch für die Vorhaltung von Warmwasser im Verhältnis zur tatsächlich gezapften Warmwassermenge - Durch vertraglich festgelegte Wartungszyklen (Wartung und Sichtprüfung) keine permanente Anlagenüberwachung möglich (Fahr- und Temperaturverhalten teilweise unbekannt) WGTS Jörg Rose Erfahrungsbericht aus dem ALFA-Projekt
4 Optimierungserfordernisse 1 Durch freiliegende Anlagenteile der Heizstation gibt es Wärmeverluste, welche den Heizraum erheblich aufheizen. Durch zusätzliche, minimalinvasive Isolierarbeiten sollen Wärmeverluste gesenkt werden. Isolierung Wassersackrohre Manometer (6 Stück) Isolierung Rückschlagventil Isolierung 3-Wege-Mischer WGTS Jörg Rose Erfahrungsbericht aus dem ALFA-Projekt Optimierungserfordernisse 2 Isolierkappen Armaturen WGTS Jörg Rose Erfahrungsbericht aus dem ALFA-Projekt WGTS Jörg Rose Erfahrungsbericht aus dem ALFA-Projekt
5 ALFA : Ziele im Jahr 2007 Energieeinsparung und Betriebskostensenkung durch optimalen Einsatz und Einstellung von Heizung, Pumpen, Regelungseinrichtungen und Ventilen zielgerichtete Anwendung von Analyseinstrumenten Einsatz geringinvestiver technischer Maßnahmen (geringinvestiv = Kosten ca. 5 /m2) Entwicklung und Umsetzung von Schulungsmaßnahmen Dokumentation und Auswertung Qualitätssicherung 9 Das Projekt ALFA des BBU 21 ALFA -Projekte in Auswertung: 21 Projekte mit WE Objektgröße: 12 WE bis 901 WE Baujahr: 1895 bis 2000 Energieverbrauch (Heizung + WW) vorher: 86 bis 228 kwh/m²/a 10
6 Vorgefundene Defizite Anlagen wurden z.t. nicht errichtet wie geplant Anlagen waren häufig falsch berechnet und ausgelegt Suboptimale Betriebsführung der Heizungs- und Warmwasseranlagen Fehlende Lastanpassung der HA Stationen und Kesselanlagen nach Wärmedämmung Überdimensionierung von Kesselanlagen, TWW-Speichern und Pumpen Keine voreinstellbaren Heizkörperventile Kein hydraulischer Abgleich der Heizungsanlagen, selbst wenn voreinstellbare Ventile vorhanden Ermittlung der Anteile für Heizung- und Warmwasser aufgrund unzutreffender Normwerte Der ALFA -Prozess Zielgerichtete, systematische Vorgehensweise: Grobanalyse Abschätzung der Einsparpotenziale Feinanalyse Detaillierte Analyse der Defizite, Maßnahmenplanung für die Optimierung, Wirtschaftlichkeitsbetrachtung Durchführung der Optimierung, insbesondere: Reduzierung Anschlusswerte Fernwärme Optimierung der Fahrkurve hydraulischer Abgleich Heizkörper und Stränge Optimierung Warmwasser Bereitung und -Verteilung Optimierung der Pumpenleistung Weiterbildung Ingenieure / Planer Handwerker Mitarbeiter/innen der Wohnungsunternehmen Mieterinformation Dokumentation Wartung, Instandhaltung, Service, Energiemanagement 12
7 Energieverbräuche von 13 Gebäuden im Zeitraum 2005 bis 2014 ALFA -Mittelwerte über je 3 Jahre vor ( ) und 4-6 Jahre nach Optimierung ( ) 13 Energieeinsparung Heizung/WW Bis zu 54 kwh je m², im Mittel rund 22 kwh/m² im Jahr max. Energie-Einsparung 32%, im Mittel rund 16,5% 8 Objekte > 11 % Energie-Einsparung Kosten Gesamtkosten je m² Wohnfläche: Ø 6,47, von 1,49 bis 13,18 14
8 Erfahrungen Die Energieeffizienz von Heizungs- und Warmwasseranlagen kann mit geringen Investitionen erhöht werden Das ALFA - Projekt intensiviert die Kooperationsbeziehungen zwischen den Partnern der Anlageneffizienz Eine kontinuierliche qualifizierte Betriebsführung ist zum Erhalt der Einspareffekte notwendig Die Qualität der Wartung von Anlagen muss eine größere Bedeutung erhalten Die Qualifikation aller Beteiligten muss verbessert werden Vorhandene Informationen müssen zielgruppenorientiert aufbereitet werden Kooperationen und Dienstleistungen müssen verbessert werden Energiemanagement / Energiedienstleistung muss für Mietwohnungen als umlagefähige Betriebskostenposition gesetzlich anerkannt werden Ein kontinuierliches Monitoring ist erforderlich! 15 Die Partner des Projektes 16
9 Das ALFA -Handbuch 1. Die Broschüre des BBU 2. Ergänzende Unterlagen im Internet Die Materialien und Checklisten stehen im Internet auf der ALFA -Projekt-Webseite zur Verfügung: oder http//: alfaonline.info Zugangsdaten: Name: alfaonline Passwort: projekt 17 Aus dem ALFA -Projekt gelernt Fazit: - Nutzung der Kompetenz von erfahrenden und technisch versierten AN bei der Übernahme von Betreiberpflichten, damit verbunden die regelmäßige Bewertung der Anlagenkomponenten, um zu hohe Verbräuche durch technische Mängel auszuschließen - Sensibilisierung und Schulung der eigenen Mitarbeiter, - Beschäftigung von Fachingenieuren HLS - Wiederkehrende Anlagenprüfung nach dem ALFA-Standard, - Einbau eines zweiten Wärmemengenzählers und zusätzlicher Wasseruhren - Anlagenmonitoring im Betrieb - Verbrauchsmonitoring im Mieterverbrauchsverhalten - Einführung von Bordbüchern und einer besseren Dokumentation WGTS Jörg Rose Erfahrungsbericht aus dem ALFA-Projekt
10 Was wird zukünftig benötigt? Qualifikation der Auftraggeber/Wohnungsunternehmen zur Bewältigung der Anforderungen des Energiemanagements (Einkauf von Energie und Betriebsanforderungen moderner Heizungs- und Warmwasserbereitungs- und -versorgungsanlagen) Leistungsfähige Kooperationspartner, die alle Informationen bündeln Qualifizierte Auftragnehmer (Handwerker und Energiedienstleister) Wirtschaftliches Monitoring Investitionsmittel für Zukunftsinvestitionen 0 kwh/m²a - 60 kwh/m²a 61 kwh/m²a kwh/m²a über 141 kwh/m²a HEIZENERGIEVERBRAUCH IM GEBÄUDEBESTAND gute Modernisierung energetische Neubau n. EnEV bzw. Optimierung oder optimale Modernisierung Modernisierung angeraten 19 Seit August Heizungsoptimierung wird bezuschusst! Das BMWi startete mit dem ein neues Förderprogramm für die Heizungsoptimierung. Gefördert wird durch einen nicht rückzahlbaren Zuschuss in Höhe von 30 % auf den Nettorechnungsbetrag, für den Austausch von Pumpen und die Durchführung eines hydraulischen Abgleichs, in Verbindung damit auch für die Installation von voreinstellbaren Thermostatventilen, Einzelraumtemperaturreglern, Strangventilen, Technik zur Volumenstromregelung, separater Mess-Regelungs- und Steuerungstechnik, Benutzerinterfaces und Pufferspei- cher. Antragstellung über heizungsoptimierung 20
11 Initiative für die Wärmewende in Berlin Erklärung vom Juni 2016 Beratung und Information ausbauen und Qualifikation vorantreiben Berechnungen auf Grundlage eines detaillierten Modells des Berliner Wohngebäudebestands zeigen, dass bis 2050 CO 2 -Einsparungen von knapp 70 Prozent sozialverträglich möglich sind. Voraussetzung dafür ist die Erstellung und Umsetzung eigentümerbezogener und gebäudeindividueller Sanierungsfahrpläne. Im Rahmen einer qualifizierten Beratungskampagne sollten öffentliche und private Eigentümer auf Basis von individuellen, stufenweise zu entwickelnden Sanierungsfahrplänen beraten werden. So können sie durch eine bessere Kostenabschätzung und Abstimmung der Maßnahmen kosten- und CO 2 -effizienter sanieren, als dies vielerorts Praxis ist. Zudem lassen sich Mietumlagen für gewerbliche und private Mieter so sozialverträglicher gestalten. Wir fordern den Berliner Senat daher auf, den entsprechenden Vorstoß der Bundesregierung im Rahmen des NAPE durch eine zusätzliche Förderung von Sanierungsfahrplänen auf Landesebene zu unterstützen. Die im Entwurf des Energiewendegesetzes vorgesehene Vorbildfunktion der öffentlichen Hand bei der Erstellung der Sanierungsfahrpläne sollte zügig vorangetrieben werden, um als Best-Practice-Beispiel dienen zu können. 21 Ihre Fragen bitte! Siegfried Rehberg Dipl.-Ing., Architekt rehberg@konstanzer5.de Telefon:
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