A a l m o n i t o r i n g. 1. Arbeitsaufgabe:
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- Sofie Fuhrmann
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1 1 A a l m o n i t o r i n g 1. Arbeitsaufgabe: Ganzjährige Erfassung der wandernden Aale in der Aalfangstation des Flusses Warnow in der Ortslage Kessin Markierung und Wiederaussatz der gefangenen Aale zur Erkundung des Migrationsverhaltens Erfassung der Aalbestände im unmittelbarem Küstenbereich (3 sm Zone) und in den inneren Küstengewässern des Landes Mecklenburg-Vorpommern von der Wismarbucht bis zum Stettiner Haff mit dem Ziel der Abschätzung des Rekrutierungspotentials der Bestände Entwicklung eines Fischereisurveys ( stratified random sampling designs ) für diese Gewässer in Anlehnung an die Jungfischsurveys des ICES für den Dorschbestand der Ostsee 2. Veranlassung: Mit der Verordnung: Kommissionsvorschlag 13139/5 PECHE 23 KOM(25) 472 endg. werden Rahmenbedingungen für den Schutz des Europäischen Aals Anguilla anguilla in den Gemeinschaftsgewässern festgelegt. Pflicht der Mitgliedsstaaten ist es für jedes Aaleinzugsgebiet einen Aalbewirtschaftungsplan zu erstellen (Artikel 2, Pkt. 3 der Verordnung). Dieses hat nach Artikel 3, Pkt. 1 bis spätestens 31. Dezember 28 zu erfolgen. Die vorgesehenen Arbeiten dienen der Erhebung von Grundlagendaten für die Erstellung eines Aalbewirtschaftungsplan für das definierte Einzugsgebiet. Die Untersuchungen schließen sich unmittelbar an das von 25 bis 27 durchgeführten Projekt: Fischereibiologische und sozioökonomische Untersuchungen zum Aalbestand (Anguilla anguilla L.) in den Küsten und Binnengewässern des Landes Mecklenburg- Vorpommern an (in Auswertung) und sind eine unabdingbare Voraussetzung für die Erstellung eines genehmigungsfähigen Managementplans. Aus der nachfolgenden Statistik ist die Entwicklung der Aalerträge im Küstenbereich Mecklenburg-Vorpommerns in den jeweiligen Fischereibezirken und in der Ostsee von 2 bis 26 dargestellt. Dabei sind gravierende Unterschiede erkennbar. Während sich in den Fischereibezirken Stettiner Haff, Peenestrom mit Achterwasser und Greifswalder Bodden die Erträge nahezu kontinuierlich verringert haben, und z. B. im Stettiner Haff im e 26 nur noch ca. 17% der Erträge von 2 erzielt werden konnten ist die Situation in den Fischereibezirken: Gewässer zwischen Rügen und Hiddensee inkl. Großer Jasmunder
2 2 Bodden, Darß-Zingster Boddenkette und Wismarbucht stabil bis steigend. Dieses offensichtliche Gefälle zwischen Ost und West ist nach jetzigem Erkenntnisstand unerklärlich. Entwicklung der Aalerträge () e Abb. 1: Entwicklung der Aalerträge in den Fischereibezirken M-Vs 2 bis Entwicklung der Aalerträge Innen- und Außenstrand Innenstrand Außenstrand e Abb. 2: Vergleich der Aalerträge am Innen- und Außenstrand, 2-26.
3 Aalerträge Gesamt Küste y = -3265,6x R 2 =, e Abb. 3: Aalerträge an der gesamten Küste Mecklenburg-Vorpommerns Aalfang Stettiner Haff, deutscher Teil y = -429,11x ,9 2.5 R 2 =, Abb. 4: Entwicklung der Aalerträge im deutschen Teil des Stettiner Haffs (FB 1). Aalfang Greifswalder Bodden 14. y = -956,93x R 2 =, Abb. 5: Entwicklung der Aalerträge im Greifswalder Bodden (FB 3).
4 Aalfang Gewässer zwischen Rügen und Hiddensee inkl. Gr. Jasmunder Bodden y = 18,93x R 2 =, Abb. 6: Entwicklung der Aalerträge in den Gewässern zwischen Rügen und Hiddensee (FB 5). Aalfang Wismarbucht und Salzhaff y = -11,321x R 2 = 7E Abb. 7: Entwicklung der Aalerträge in der Wismarbucht inkl. Salzhaff (FB 7) Aalfang Darß-Zingster Boddenkette y = 166x R 2 =, Abb. 8: Entwicklung der Aalerträge in der Darß- Zingster Boddenkette (FB 8).
5 5 Da angenommen werden kann, dass der Fischereiaufwand sich in den jeweiligen Fischereibezirken im Zeitraum 2 bis 26 nicht wesentlich verändert hat, genaue Zahlen liegen nicht vor, kann die unterschiedliche Entwicklung der Aalerträge aus unserer Sicht durch das veränderte geographische Verbreitungsmuster (Migrationsverhalten) und durch die unterschiedlich stark ausgeprägte Anbindung der Fischereibezirke an die Flusssysteme verursacht sein. Insbesondere in den östlichen Fischereibezirken Stettiner Haff bis Greifswalder Bodden ist ein starker Rücang der Erträge zu verzeichnen. In den eher offenen Seegebieten scheinen die Erträge hingegen eher stabil, wenn auch auf einem niedrigen Niveau, zu sein. 3. Stand der bisherigen Arbeiten Im Rahmen der Erarbeitung eines Aalmanagementplans für den Einzugsbereich des Flusses Warnow und den vorgelagerten Küstenabschnitten des Landes Mecklenburg-Vorpommern wurden, finanziert aus FIAF Mittel, in den en 25 bis 27 folgende Teilprojekte bearbeitet: Teilprojekt: Küstengewässer Literaturstudie zu quantitativen Bestandsuntersuchungen benthischer Fischarten, insbesondere Aal, in marinen Gewässern (Methodenschau) Studie zur Habitatverteilung in den Küstengewässern von M-V als Basis zur Festlegung eines Probenrasters. Die Ergebnisse dieser Studie dienen, nach ersten Vortests in den en 26 und 27, der Entwicklung eines, auf zufälliger Basis ausgewählten Beprobungsmusters für die Küstengewässer des Landes Mecklenburg- Vorpommern (Auswahlmethode: siehe später). Fischerei mit speziell entwickelten Fanggeräten auf ausgewählten Fangplätzen im Küstenbereich Mecklenburg-Vorpommerns. Die Fanggeräteanordnung ist aus der nachfolgenden Skizze ersichtlich. Mir dieser Anordnung wurde beabsichtigt das Aalaufkommen auf einer definierten Fläche zu bestimmen und eine Einteilung in die verschiedenen Längenklassen vorzunehmen. Diese ersten Untersuchungen sind ausschließlich unter methodischen Aspekten zu sehen. Eine Hochrechnung auf das Aalaufkommen insgesamt ist bisher nicht möglich
6 6 gewesen. Daher sind weiterführende und intensivere Monitoringsleistungen erforderlich, die 28 beginnen und bis Ende der EFF Förderperiode andauern müssen, um eine statistisch abgesicherte Biomassenabschätzung für die Küstengewässer zu erhalten. 2 Anker Netz 2 8 m 2 Anker Eckreuse Eckreuse Netz 1 8 m 6 Aalkorbketten a 5 Doppelreusen Netz 3 8 m Eckreuse Netz 4 2 Anker 2 Anker 8 m Eckreuse Abb. 9: Prinzipskizze der Fanggeräteanordnung (ca. 1 ha Fläche)
7 7 Teilprojekt: Warnowsystem Fang von absteigenden Aalen im Warnowsystem Zielstellung war die Erfassung Migrationsverhaltens der Aale durch Fang im Warnowsystem, hauptsächlich durch ein Hamensystem in der Ortslage Kessin, Markierung der Aale mit sog. VIE Marken und Transport der Aale in den oberen Bereich der Warnow. Durch diese Untersuchungsstrategie sollte eine Schätzung des Anteils abwandernder Blankaale erfolgen. Vergleichbar mit Erkenntnissen des Instituts für Binnenfischerei Potsdam-Sacrow war die bisherige Rückkehrerrate gering. Die in einem Teilbericht zusammengefassten Ergebnisse lassen noch keine gesicherten Angaben über das Wanderverhalten der Aale zu. Daher ist es angeraten weitere Daten durch die Beprobung des Hamenstandortes Kessin, aber auch durch Einbeziehung von Ergebnissen anderer Aalfänge in MV zu sammeln. Teilprojekt: Schäden durch Kleinkraftwerke (KWK) Die Ergebnisse zweier Untersuchungszyklen am Standort Borkow (Mildenitz) ergaben einen Prozentsatz verletzter Aale von ca. 12 %. Davon waren die Hälfte der Aale so geschädigt, dass sie nach der Passage durch die Turbine verendet waren. Eine erste Bewertung führt zu der Schlussfolgerung, das zumindest bei dem dort vorhandenen Turbinentyp von einem geringen Gefährdungsgrad ausgegangen werden kann. Abb. 1 Oberwasser, Einlauf Turbinenhaus. Fischpass zwischen Turbinenhaus und Wehr in der Mildenitz.
8 8 Abb. 11: Farbmarkierung bei einem Blankaal Reuse 2 am Auslauf der Fischaufstiegshilfe. hinter der Aanalöffung. Teilprojekt: Sozioökonomie Die sozioökonomischen Betrachtungen sind Teil der zur erarbeitenden Managementpläne und bedürfen der weiteren Datensammlung, um zu gesicherten Erkenntnissen zu kommen. Fazit: Aus den bisherigen Ergebnissen der ersten Projektphase leitet sich die Notwendigkeit ab die Untersuchungen der Aalbestände in den definierten Einzugsgebieten in Mecklenburg- Vorpommern: Küstenbereich (Außen- und Innenstrand), Warnowsystem, ostvorpommersche Flussgebiete weiterzuführen. Die Abundanz anwandernder Blankaale lässt sich nur vorläufig einschätzen, Biomasseschätzungen im Küstenbereich sind auf der Grundlage bisheriger Daten nur eingeschränkt möglich. Aus unserer Sicht ist die Erarbeitung eines Aalmanagementplan bis Ende 28 eine Zwischenstufe im künftigen Aalmanagement in Mecklenburg- Vorpommern. Es können mögliche Entwicklungstendenzen und der weitere Handlungsbedarf präzisiert werden. Ein ausgewogenes Fischereimanagement, dass den Stabilisierung und den allmählichen Wiederaufbau der Bestände zum Ziel hat bedarf einer kontinuierlichen Untersuchungstätigkeit, da nur so aktuelle wissenschaftlich begründbare Bewirtschaftungsempfehlungen erreichbar sind.
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