Globalisierung: Herausforderungen für den maritimen Standort Deutschland
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- Jens Möller
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1 7. Maritime Convention Vertretung des Landes Schleswig-Holstein beim Bund, Berlin Globalisierung: Herausforderungen für den maritimen Standort Deutschland Alfred Hartmann Inhaber Reederei-Gruppe Hartmann
2 Die Welt passt in ein Schiff! - Globalisierung Kambodscha Neuseeland Argentinien Kolumbien Finnland USA Korea Elfenbeinküste Türkei
3 Die Welt passt in ein Schiff! - Globalisierung
4 Umwelt- und Klimaschutz: Verkehrswege im Vergleich CO2 g/tkm 35 Source: IFEU Institute Heidelberg, 2005
5 Deutsche Flottenstruktur Schiffstyp Mio. BRZ Containerschiffe Öltanker Massengutfrachter Sonst. Trockenfrachter Containerschiffe 59% Öltanker 13% Chemikalientanker Ro/Ro-Schiffe Kühlschiffe Gastanker Fahrgastschiffe Fahrgastschiffe 1% Gastanker 1% Kühlschiffe 0% Ro/Ro- Schiffe 1% Chemikalien tanker 2% Sonst. Trockenfrachter 8% Massengutfrachter 15% Quelle: BSH/ VDR,
6 Der deutsche maritime Cluster Direktbeschäftigte: Umsätze: Ca Mrd. 6
7 Maritime Sicherheit Gefahrenabwehr: Abwehr von äußeren Gefahren Terrorismusbekämpfung Piraterie Sonderthema: Flüchtlinge Schiffssicherheit: Abgrenzung zur Abwehr von inneren Gefahren Strategisches Thema: Arktisfahrt
8 Piraterie Menschenraub Aktuelle Lage In diesem Augenblick: 50 Seeleute in Geiselhaft Zunehmende Dauer Zunehmende Brutalität Vorfälle weltweit in 2013: 206
9 Piraterie Seit bis heute: 2704 Seeleute und 137 Schiffe allein am Horn von Afrika in Geiselhaft Hitze, Hygiene, Lebensmittel, Folter Januar 2011: rund 40 Schiffe und 800 Seeleute gleichzeitig in Geiselhaft Öffentlichkeit und Politik haben dem vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit geschenkt.
10 Öffentliche Wahrnehmung von Piraterie
11 Kosten treffen alle Quelle: Art Lösegelder (2012) Zusatzversicherungen Strafverfolgung Marine-Missionen Umfahrungen, höhere Geschwindigkeit Schutzausrüstungen, priv. Sicherheitskräfte Sonstiges Gesamtschaden 2011 Anteil Schifffahrt: Anteil Regierungen: Aufwand / Kosten $ 31,75 Mio $ 550,7 Mio $ 14,9 Mio $ 1,09 Mrd $ 1,8Mrd $1,65 2,06 Mrd Ca. $ 24 Mio Ca. $6 Mrd. p.a. Ca. 80 % Ca. 20 %
12 Aber Es geht um Menschen Die höchsten Kosten sind die weichen Kosten Folgeschäden für Besatzungen: kaum zu beziffern
13 Übersicht gekaperter Schiffe Name Reederei Datum Lehmann Timber Reederei Lehmann (Lübeck) Amiya Scan Reederei Buss (Leer) BBC Trinidad Beluga Group (Bremen) April 2013: Hansa Marburg (Leonhard & Blumberg, Hamburg) vor Äquatorialguinea vier Geiseln City of Xiamen (Lauterjung, Emden) vor Nigeria fünf Geiseln Longchamp Schulte Group (Hamburg) Hansa Stavanger Leonhardt & Blumberg (HH) Victoria Reederei Intersee (Haren) Taipan Reederei Komrowski (HH) Magellan Star Dr. Peters (Dortmund) Patriot Reederei Interscan (HH) Marida Marguerite Reederei OMCI (Haren) Beluga Fortune Beluga Group (Bremen) MCL Bremen Reederei Schepers (Haren) EMS River Grona (Leer) Beluga Nomination Beluga Group (Bremen) Susan K. Nimmrich & Prahm (Leer)
14 Weltweites Problem Quelle: International Maritime Bureau,
15 Erfolg am Horn von Afrika Verdachtsfälle Gesamt-Angriffe Kaperungen Interventionen Diesen Erfolg dürfen wir nicht gefährden. Und wir müssen sehr wachsam sein: siehe Westafrika.
16 Was begründet den Erfolg? Selbstschutz der Schiffe durch Best Management Practices militärische Präsenz in der Region bewaffneter Schutz an Bord Strafverfolgung Bekämpfung am Strand Wiederaufbau und Wiederherstellung von Rechtsstaatlichkeit in Somalia
17 Umfahrung keine Option
18 Selbstschutzmaßnahmen der Schifffahrt - BMP Best Management Practices entwickelt von Schifffahrtsindustrie, Seestreitkräften und IMO Werden ständig weiterentwickelt Aber: Auf-bzw. Nachrüsten der Piraten! Beispiele Meldung bei Seestreitkräften (HvA: MSCHOA und UKMTO) Risikoanalyse für das Schiff Stacheldraht, Pappkameraden, Nebelmaschinen, Wassersperren,
19 Selbstschutzmaßnahmen der Schifffahrt - BMP
20 Bundespolizei: Pirateriepräventionszentrum Einweisung in die Thematik Piraterie Einweisung in die Aufgaben der EU- Mission ATALANTA Verfahrensweise / Verhaltenshinweise bei Planung / Anmeldung einer Passage durch den Golf von Aden Optimierung des Sicherheitsmanagement durch die Reedereien Situative und technische Prävention zur Abwehr von Boardingversuchen Handlungsempfehlungen für Abwehrmaßnahmen Psychologische Vorbereitung
21 Militärischer Schutz
22 Einsatz am Strand
23 Strafverfolgung Hunderte mutmaßliche Piraten festgenommen Durch Überstellungsabkommen (Seychellen, Mauritius) Strafverfolgung in der Region Nur vereinzelt Strafanzeigen in Deutschland Strafverfolgung auch in Deutschland unverzichtbar
24 Bewaffneter Schutz von Schiffen Effektivster Schutz: bewaffnete Sicherheitsdienste Zweitbeste Lösung, denn hoheitlicher Schutz wäre besser In Deutschland, ab Nutzung international eingerichteter Meldesysteme Einsatz von PBS auf Schiff unter deutscher Flagge: genehmigter Zusatz zum Gefahrenabwehrplan Meldung beim deutschen PoC in Cuxhaven bei Einfahrt in alle Seegebiete mit Gefahrenstufe 2 oder 3 (also auch für Golf von Guinea) In-und ausländische Bewachungsunternehmen benötigen Zulassung für deutsche Flagge Inländische Bewachungsunternehmen benötigen Zulassung für ausländische Flagge
25 Schlüssel zum Erfolg: Maßnahmen an Land Somalia, Nigeria und Indonesien EU-Mission EUCAP NESTOR am Horn von Afrika Stärkung rechtsstaatlicher Strukturen Stärkung maritimer Fähigkeiten der Nachbarstaaten Ergänzt Militär-und Ausbildungseinsätze (EUNAVFOR und EUTM) Privatwirtschaftliche Initiativen VDR / SOS Kinderdörfer
26 Neuer Schauplatz Westafrika
27 Lage Westafrika In 2013: 30 Zwischenfälle mit 2 Kaperungen Bundespolizei: Insgesamt leichter Rückgang der Fallzahlen im Golf von Guinea, aber Zunahme der Intensität der gemeldeten Vorfälle (Geiselnahmen und Entführungen) Schwerpunktgebiete: Gewässer vor Nigeria und das Niger Delta Entführungen / Verschleppung von einzelnen Besatzungsmitgliedern an Land
28 Fazit: Bemühungen fortsetzen Bekämpfung von Piraterie erfordert volle Bandbreite Politischer Wille erforderlich Öffentliches Bewusstsein erforderlich Erfolg darf nicht zu Nachlässigkeit verführen Auf allen Ebenen weitermachen ***
29 7. Maritime Convention Vertretung des Landes Schleswig Holstein beim Bund, Berlin Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Alfred Hartmann Inhaber Reederei-Gruppe Hartmann
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