Pirateriebericht der Bundespolizei See 2. Quartal / Halbjahresbericht 2017

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Pirateriebericht der Bundespolizei See 2. Quartal / Halbjahresbericht 2017"

Transkript

1 Pirateriebericht der Bundespolizei See 2. Quartal / Halbjahresbericht 2017 Erstellt durch: Bundespolizei See Sachbereich 12 Polizeiliche Auswertung und Analyse (PAA) Wieksbergstr. 54/ Neustadt in Holstein Kontakt: bpol.see.sb12@polizei.bund.de

2 Inhalt 1 VORBEMERKUNG PIRATERIEPRÄVENTION DER BUNDESPOLIZEI Maritimer Dauerdienst - MDD Piraterie-Präventionszentrum - PPZ KURZZUSAMMENFASSUNG (DT./ENGL.) Deutsch Englisch PIRATERIELAGE WELTWEIT Gesamtstatistik 2016/ Weltweite regionale Verteilung aller Pirateriefälle Jan Jun 2016 / Verteilung nach Nationalitäten der Reedereien Jan Jun 2016 / Betroffene Schiffstypen im Vergleich Jan Jun 2016 / AFRIKA Statistik 2016 / Seegebiete um Somalia Aktuelle Situation in den Seegebieten / Modus Operandi Somalia Golf von Aden / Rotes Meer Straße von Mosambik Arabisches Meer / Oman Reisewarnung des Auswärtigen Amtes Bewertung/Prognose Empfehlungen Erreichbarkeiten Westafrika mit Golf von Guinea Statistik Aktuelle Situation in den Seegebieten / Modus Operandi / Informationen Westafrika / Golf von Guinea Nigeria Angola (Luanda) Kongo und Demokratische Republik Kongo Benin (Cotonou) Togo (Lomé) Elfenbeinküste Guinea Sierra Leone Herausragende Fälle Seite 2 von 65

3 Nigeria Bewertung / Prognose Empfehlung Ägypten Aktuelle Situation in den Seegebieten / Modus Operandi Suezkanal Landesspezifische Sicherheitshinweise / Teilreisewarnung Libyen SÜDOSTASIEN Statistik Aktuelle Situation in den Seegebieten / Modus Operandi Indonesien Straße von Malakka Malaysia Straße von Singapur Philippinen Herausragende Fälle Malaysia Bewertung/Prognose Empfehlung OSTASIEN Statistik Aktuelle Situation im Seegebiet / Modus Operandi Bewertung/Prognose Empfehlung INDISCHER SUBKONTINENT Statistik Aktuelle Situation in den Seegebieten / Modus Operandi Bangladesch Indien Bewertung/Prognose SÜDAMERIKA Statistik Aktuelle Situation im Seegebiet / Modus Operandi Bewertung/Prognose Empfehlung RESTLICHE WELT Statistik Seite 3 von 65

4 11 HINWEISE UND INFORMATIONEN Zulassungsverfahren für private Sicherheitskräfte Beratungsgespräche Weitere Informationsquellen Seite 4 von 65

5 1 Vorbemerkung Die Bundespolizei See veröffentlicht mit dem Pirateriebericht eine Zusammenstellung von Berichten des vom International Maritime Bureau (IMB) eingerichteten Piracy Reporting Centre (PRC), den Informationen der EU-Mission ATALANTA, der Berichte der amerikanischen ONI (Office of Naval Intelligence) sowie anderer, mit der Thematik befasster Publikationen. Hinsichtlich der statistischen Angaben werden die offiziell vom PRC veröffentlichen Zahlen zu Grunde gelegt. Angaben zu Vorfällen aus anderen Quellen, welche dem PRC nicht gemeldet bzw. dort nicht erfasst wurden, sind mit entsprechenden Bemerkungen gekennzeichnet. Ziel ist es, mit der Darstellung der maritimen Bedrohung in unterschiedlichen Seegebieten das Phänomen in seiner Gesamtheit darzustellen und eine Sensibilisierung von Reedereien und Schiffsbesatzungen hinsichtlich ihres Verantwortungsbereiches an Bord zu erreichen. Durch Piraterie oder Terrorismus verursachte Bedrohungssituationen auf weltweit fahrenden deutschen Schiffen tangieren unmittelbar die deutschen Sicherheitsbehörden, insbesondere die originär zuständige Bundespolizei. Bei maritimen Bedrohungslagen auch Piraterie seewärts der Begrenzung des deutschen Küstenmeeres ist die Bundespolizei präventiv gem. 6 Bundespolizeigesetz (BPolG) i. V. m. Art. 105 Seerechts-Übereinkommen (SRÜ) und repressiv gem. 1 Abs. 2 BPolG i. V. m. 1 Nr. 1 Zuständigkeitsbezeichnungs-Verordnung See (ZustBV-See) auf deutschen Schiffen unter deutscher Flagge und gem. 1 Nr. 2 a ZustBV-See, bzw. 12 Abs. 5 Satz 2 BPolG auf fremdflaggigen Schiffen originär zuständig. Die Deutsche Marine als Teil der Streitkräfte hat nach dem Grundgesetz nur militärische Befugnisse. Sie darf nicht zum Vollzug sonstiger hoheitlicher Befugnisse auf Hoher See herangezogen werden. Dies bleibt nach 6 Bundespolizeigesetz der Bundespolizei vorbehalten. Das bedeutet, dass ein Schiff der deutschen Marine auch bei Akten der Piraterie auf Hoher See nach deutschem innerstaatlichem Recht nicht eingreifen, bzw. nicht gegen die Piraten vorgehen darf, obwohl ihm dieses völkerrechtlich erlaubt wäre. Ein Einschreiten der Deutschen Marine wird derzeit nur durch das Zusammenwirken im Rahmen der einschlägigen EU-Mandate für die Seegebiete am Horn von Afrika bzw. in Teilen des Indischen Ozeans ermöglicht. Trotz der geschilderten rechtlichen Beschränkungen kann die Deutsche Marine Hilfe auf See leisten. Eine derartige Bestimmung findet sich auch im SRÜ wieder. Nach Art.98 SRÜ verpflichtet jeder Staat den Kapitän eines seine Flagge führenden Schiffes dazu, jeder Person, die auf See in Lebensgefahr angetroffen wird, Hilfe zu leisten, sofern er dazu ohne ernsthafte Gefährdung seines Schiffes oder seiner Besatzung imstande ist. Seite 5 von 65

6 2 Piraterieprävention der Bundespolizei 2.1 Maritimer Dauerdienst - MDD Die Aufgabe Piraterieprävention hat in der Vergangenheit immer mehr an Bedeutung gewonnen. In Abstimmung mit den anderen Sicherheitspartnern in der Bundesrepublik wurde unter anderem vereinbart, dass die Bundespolizei im Direktionsbereich See in Neustadt eine zentrale Ansprechstelle für die deutsche Handelsschifffahrt zur Piraterieprävention einrichtet. Die Ansprechstelle des Maritimen Dauerdienstes ist unter folgenden Rufnummern rund um die Uhr (24/7) erreichbar: und Piraterie-Präventionszentrum - PPZ Koordiniert werden Anfragen mit Pirateriebezug im seit bei der Bundespolizei See eingerichteten PPZ. Das PPZ ist montags bis freitags von 07:00 bis 15:00 Uhr unter der folgenden Rufnummer erreichbar: Abb. 1: Piraterieprävention (Säulenmodell) Die Aufgabe Piraterieprävention wird durch die Bundespolizei wahrgenommen und in der praktischen Abwicklung durch die maritime Fachbehörde Bundespolizei See durchgeführt. Die erste Säule der Piraterieprävention, der Maritime Dauerdienst in Neustadt, stellt rund um die Uhr die zentrale Ansprechstelle für Reeder, Sicherheitsbeauftragte (CSO s 1 ) und Kapitäne dar. Dort eingehende Anfragen werden sofort beantwortet oder an die zuständigen Behörden weitergeleitet. Ziel ist es, für Reedereien und Kapitäne abgestimmte und individuelle Informationen zur Piraterieprävention bereitzuhalten. Seite 6 von 65

7 Die zweite Säule der Piraterieprävention besteht aus einem gezielten Informationsmanagement, das Erkenntnisse zu folgenden Bereichen beinhaltet: die Vorgehensweisen der Piraten ein verbessertes Sicherheitsmanagement an Bord und in den Reedereien die Registrierung von Schiffspassagen sowie die Anwendung technischer Abwehrmaßnahmen und Handhabung der Best Management Practices der International Maritime Organization (IMO) und der EU. Einstellung aktueller, pirateriebezogener Ereignisse auf der web-basierenden Info- Plattform Die Bundespolizei bietet in enger Abstimmung und unter Einbeziehung anderer Sicherheitspartner Vorträge, Sicherheitsberatungen sowie Schulungen zum Thema Piraterie an. Auch technische Entwicklungen - wie die Einrichtung eines sicheren Schutzraumes an Bord - können hier gemeinsam diskutiert und kompetent begleitet werden. Liegen die ersten beiden Säulen innerhalb der Zuständigkeit und Initiative der Behörden, so steht und fällt das Modell Piraterieprävention mit der konsequenten Beteiligung der Industrie an den Säulen drei und vier. Die dritte Säule, das Schiffsmeldewesen, umfasst die Registrierung einer Passage im Mandatsgebiet bei MSCHOA 1 und UKMTO 2, einschließlich der Meldung der Reisedaten sowie die Umsetzung der Verhaltensempfehlungen in Planung und Durchführung von Passagen am Horn von Afrika. 1 Maritime Security Center (Horn of Africa) 2 United Kingdom Maritime Trade Organisation Seite 7 von 65

8 3 Kurzzusammenfassung (dt./engl.) 3.1 Deutsch Der seit 2011 rückläufige Trend aller weltweit registrierten Piraterievorfälle hat sich, nach einem kurzen Anstieg der Fallzahlen im ersten Quartal 2017, nunmehr im zweiten Quartal wieder fortgesetzt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gingen die Fallzahlen im ersten Halbjahr 2017 um mehr als 10% zurück. Dieser Rückgang ist vor allem auf die geringeren Fallzahlen vor Westafrika und Ostasien zurückzuführen. Demgegenüber stiegen die Zahlen in Südostasien wieder leicht an. Auch im Hochrisikogebiet am Horn von Afrika werden seit dem ersten Quartal wieder vermehrt Vorfälle registriert. Sowohl bei den Schiffsentführungen als auch bei den Entführungen von Crewmitgliedern blieben die Vorfallszahlen auf relativ gleichbleibendem Niveau. Vorfälle Quartal Weltweit HRA (High Risk Area) und Ostafrika Westafrika mit Golf von Guinea Südostasien Südostasien und der Golf von Guinea bleiben quantitativ und qualitativ die beiden weltweiten Pirateriebrennpunkte. In beiden Brennpunktregionen bleiben die Entführungen von Tankfahrzeugen mit dem Ziel des Ladungsdiebstahls auf gleichbleibend eher niedrigem und die Fälle von Entführungen von Crewmitgliedern auf eher hohem Niveau. 3 Folgende Länder und Seegebiete werden für Ostafrika subsumiert, da die Vorfälle in diesen Bereichen somalischen Piraten zugerechnet werden, wenngleich sich die High Risk Area seit dem 01.Dezember 2015 verkleinert hat und einige der folgenden Bereiche nicht mehr Teil davon sind: südliches Rotes Meer, Golf von Aden, Arabisches Meer, Golf von Oman, sowie jeweils die Gewässer vor dem Jemen, Somalia, Kenia, Tansania, Seychellen, Madagaskar, Mosambik, als auch der Indische Ozean bis einschließlich den Gewässern westlich der Malediven. Aus Gründen der Vergleichbarkeit bleiben diese Seegebiete dennoch Teil der vorstehen Tabelle. 4 Guinea, Sierra Leone, Liberia, Elfenbeinküste, Ghana, Togo, Benin, Nigeria, Kamerun, Äquatorialguinea (mit den Inseln Bioko und Anobón), Gabun, São Tomé und Príncipe, Dem. Rep. Kongo, Kongo, Angola 5 Indonesien, Straße von Malakka, Malaysia, Myanmar (Burma), Philippinen, Straße von Singapur, Thailand / Golf von Thailand Seite 8 von 65

9 Schwerpunkt im Golf von Guinea bleiben die Gewässer vor Nigeria und das Nigerdelta. Im Hochrisikogebiet am Horn von Afrika sind seit diesem Jahr wieder vermehrt Vorfälle, darunter auch Entführungen von lokalen Frachtschiffen zu verzeichnen. Aufgrund des weiterhin noch effektiven Vorgehens der in der Region eingesetzten internationalen Marineeinheiten gegen Piratenangriffsgruppen sowie der Schutzmaßnahmen der Handelsschifffahrt, hier insbesondere der Einsatz von bewaffneten Sicherheitsteams, ist derzeit nicht von einem sprunghaften Anstieg der Fallzahlen auszugehen. Die Situation bedarf jedoch der permanenten Beobachtung. Aufgrund der weiterhin vorhandenen landseitigen Instabilität in Somalia bleibt die potentielle Pirateriegefahr in der Region bestehen. Rückläufige Fallzahlen und insbesondere auch die Reduzierung der Schiffsentführungen führen zunehmend zu Überlegungen, die Geschwindigkeit bei Passagen des Hochrisikogebietes aus wirtschaftlichen Gründen deutlich zu reduzieren. Die Bundespolizei See rät, im Einklang mit den Best Management Practices (BMP) sowie den aktuellen Empfehlungen der IMO (MSC.1/Circ und 14432) von der Inkaufnahme eines höheren Angriffsrisikos durch eine zu starke Absenkung der Fahrtgeschwindigkeit, auch mit bewaffneten Sicherheitsteams an Bord, grundsätzlich ab. Die Übernahme der am Horn von Afrika erfolgreichen Bekämpfungsmaßnahmen für den Golf von Guinea und Südostasien scheitert an den rechtlichen und tatsächlichen Gegebenheiten. Die Nutzung von bewaffneten Sicherheitsteams in den Küstengewässern der Anrainerstaaten ist in der Regel nur mit nationalen Kräften möglich. Darüber hinaus gibt es kein Mandat für internationale Marineeinheiten zur Pirateriebekämpfung. Allerdings werden von verschiedenen Anrainerstaaten zunehmend sichere Reeden eingerichtet, die von Handelsschiffen gegen Gebühr genutzt werden können. Die Bundespolizei See empfiehlt weiterhin allen Schiffsführern, die durch pirateriegefährdete Seegebiete fahren, unbedingt alle zur Verfügung stehenden Informationsquellen zu nutzen, um entsprechende vorbereitende Maßnahmen treffen zu können. Diesbezüglich wird insbesondere auf die BMP (Version 4) verwiesen. Seite 9 von 65

10 3.2 Englisch The decreasing trend of piracy cases registered worldwide since 2011, interrupted only in the first quarter 2017, continues also in the first half of this year. Compared to the first half of 2016 the numbers decreased more than 10% as listed in the table below, due to the lower figures in East Asia and in the Gulf of Guinea. Contrary to this development an increase was reported in Southeast Asia. Also some more cases were registered in the high risk area around the Horn of Africa. Hijackings and kidnap and ransom cases remained relatively on the same level. Cases 1st half Worldwide HRA (High Risk Area) Horn of Africa 4 9 Gulf of Guinea Southeast Asia Southeast-Asia and the Gulf of Guinea are still the major piracy hotspots quantitatively and qualitatively. In both areas hijackings of tankers remained on a low level and the kidnap and ransom cases on a high level. The waters of Nigeria and the Niger Delta continue to be the major hotspot in the Gulf of Guinea. The number of cases in the high risk area around the Horn of Africa is increasing, including several hijackings of local vessels. The situation seems nevertheless in control, due to the still effective actions of the international naval forces against the Piracy Attacking Groups (PAG) and the protective measures of merchant shipping, in particular the use of armed guards. A significant rise in numbers is therefore not to be expected. However the situation requests permanent monitoring. The potential danger of piracy attacks in the region prevails, because of persisting landbased instability of Somalia. With the number of incidents near to zero over the last years, there has been a growing tendency to consider reducing speed when transiting the high risk area, mainly for economic reasons. In accordance with the Best Management Practices (BMP) and the current IMO recommendations (MSC.1/Circ und 14432), the German Federal Police Department for Maritime Security advises all ships even those with armed Seite 10 von 65

11 guards on board not to accept a higher risk of piracy attacks by reducing the speed too much. In the Gulf of Guinea and South-East-Asia, anti-piracy measures, which were implemented successfully in the region around the Horn of Africa, fail due to the discrepancy between the legal framework and the actual situation. Basically, privately contracted armed security teams on board of ships in the coastal waters of the littoral states must consist only of national personnel. There is furthermore no mandate for international naval forces. However, several littoral states have recently begun to set up secure anchorages which can be used by merchant vessels for a fee. The German Federal Police Department for Maritime Security still strongly recommends to all leading personnel of ships passing through the high risk areas to use all information sources available in order to be able to take all preparatory measures. The experts especially advise the ships concerned to comply with the BMP (version no 4). Seite 11 von 65

12 4 Piraterielage weltweit In den ersten 6 Monaten 2017 wurden weltweit 87 Piraterievorfälle registriert. Nach den leicht steigenden Fallzahlen im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum ergibt sich damit für das Halbjahr gegenüber 2016 mit 98 Vorfällen wieder eine rückläufige Tendenz. Insofern setzt sich der übergeordnete Trend der letzten Jahre mit rückläufigen Fallzahlen fort. Die Verteilung der Vorfälle ist der nachfolgenden Grafik vom ICC IMB zu entnehmen. Entgegen dem allgemeinen Trend war im Hochrisikogebiet am Horn von Afrika mit 7 Vorfällen gegenüber lediglich 1 Vorfall im Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres ein deutlicher Anstieg festzustellen. Seit Beginn des Jahres kam es vor der Küste Somalias erstmals seit 5 Jahren wieder zu 3 erfolgreichen Schiffsentführungen, auch wenn die betroffenen Fahrzeuge eher dem regionalen Verkehr zuzuordnen waren. In den Gewässern Südostasiens sind die Zahlen ebenfalls leicht angestiegen, verantwortlich hierfür sind die steigenden Zahlen in den Gewässern um die Philippinen. In Westafrika mit dem Golf von Guinea hingegen sind die Fallzahlen in den ersten 6 Monaten dieses Jahres um ein Drittel gesunken. Allein für Nigeria hat sich die Zahl der Vorfälle halbiert. Seite 12 von 65

13 Ebenso gesunken sind die Zahlen für den Bereich Ostasien mit nur noch einem Vorfall gegenüber 8 im Vergleichszeitraum 2016, sowie für den indischen Subkontinent, wo die Zahl der Vorfälle von 15 auf 6 im ersten Halbjahr um mehr als die Hälfte zurückgegangen sind. Vor den Küsten Südamerikas hingegen setzt sich der ansteigende Trend fort. In den ersten 6 Monaten diesen Jahres wurden in diesem Bereich insgesamt 12 Vorfälle registriert, gegenüber 9 in Die meisten Vorfälle wurden vor Venezuela gemeldet. Weltweit gesehen ereigneten sich die meisten Vorfälle in den Gewässern Indonesiens (19), gefolgt von Nigeria (13) und den Philippinen (13). Während es sich in Indonesien hauptsächlich um Diebstähle von Schiffsgegenständen auf vor Anker liegenden Schiffen handelt, liegt der Fokus der Angreifer vor Nigeria und den Philippinen weiterhin darauf, Seeleute von Bord der Schiffe zu entführen und an Land zu verbringen, um Lösegeld für deren Freilassung zu erpressen. Im ersten Halbjahr 2017 registrierte das Piracy Reporting Center weltweit 87 Piraterievorfälle, darunter 4 Schiffsentführungen. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 98 Vorfälle und 5 Entführungen. Die Anzahl der während des Überfalls/ der Entführung eines Schiffes als Geiseln an Bord festgehaltenen Besatzungsmitglieder liegt mit 63 gegenüber 64 im Vorjahreszeitraum fast gleichauf; die Anzahl der von Bord entführten Seeleute ist mit 41 gegenüber 44 in 2016 leicht gesunken. 2 Crewmitglieder wurden bei Angriffen getötet, 3 weitere verletzt. Insgesamt gelangten die Täter in 63 Fällen an Bord der Schiffe, in 12 Fällen wurden die Schiffe beschossen, in weiteren 8 Fällen scheiterten die Täter bei ihren Angriffen. 4.1 Gesamtstatistik 2016/2017 Nachfolgend werden die statistischen Angaben, getrennt nach den verschiedenen Regionen, jeweils im Vergleich zum Vorjahr dargestellt. Seegebiete Jan Jun 2016 Jan Jun 2017 Afrika gesamt Ostafrika 4 9 davon im Aktionsgebiet 1 7 somalischer Piraten (Horn v. Afrika) Westafrika mit Golf von Guinea Südostasien Ostasien 8 1 Indischer Subkontinent 15 6 Südamerika 9 12 Restliche Welt 1 3 Gesamt Quelle: PRC Kuala Lumpur Seite 13 von 65

14 4.2 Weltweite regionale Verteilung aller Pirateriefälle Jan Jun 2016 / 2017 Die nachfolgende Grafik spiegelt die vorgenannten Entwicklungen wieder. Die Piraterievorfälle in Afrika sanken im Vergleich zum Vorjahr leicht, was hauptsächlich an den rückläufigen Zahlen vor Nigeria liegt. Leicht gestiegen sind hingegen die Werte im Bereich Südostasien. Dort sind die Fallzahlen für Indonesien zwar leicht gesunken, vor den Philippinen hingegen stiegen sie deutlich an. Damit liegen die Fallzahlen von Südostasien in etwa wieder gleichauf mit denen vom afrikanischen Kontinent. Im Bereich Ostasien und dem indischen Subkontinent ist die Anzahl der Vorfälle seit Beginn des Jahres 2017 hingegen deutlich gesunken, während sie im Bereich Südamerika noch einmal gestiegen ist. Insgesamt 3 Vorfälle wurden vom IMB PRC der restlichen Welt zugerechnet, dabei handelt es sich um jeweils einen Vorfall vor dem Jemen, dem Oman sowie dem Iran. Quelle: PRC Kuala Lumpur Seite 14 von 65

15 4.3 Verteilung nach Nationalitäten der Reedereien Jan Jun 2016 / 2017 Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Verteilung der Vorfälle auf die Handelsflotten mit mehr als 6 betroffenen Fahrzeugen. In den ersten sechs Monaten der Jahre 2016 und 2017 waren Schiffe aus Singapur und Griechenland jeweils am häufigsten betroffen. Mit 11 betroffenen Fahrzeugen im ersten Halbjahr 2017 folgt Deutschland auf Platz 3. Im Vergleichszeitraum 2016 hingegen waren deutsche Reedereien in nur 5 Fällen betroffen Quelle: PRC Kuala Lumpur Seite 15 von 65

16 4.4 Betroffene Schiffstypen im Vergleich Jan Jun 2016 / 2017 Tankschiffe bleiben die am häufigsten von Piraterievorfällen betroffenen Schiffstypen, gefolgt von Massengutfrachtern. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen ist die Zahl der betroffenen Frachter, gefolgt von Containerschiffen, deren Zahl fast gleich geblieben ist. Rückläufig ist hingegen die Zahl bei den Schleppern, während sich die Zahl der betroffenen Versorgungsschiffe etwas erhöht hat. Quelle: PRC Kuala Lumpur Seite 16 von 65

17 5 Afrika 5.1 Statistik 2016 / 2017 Im zweiten Quartal 2017 kam es in den Gewässern um das Horn von Afrika** zu 2 weiteren Schiffsentführungen. Die meisten Vorfälle werden auch weiterhin nigerianischen Piraten im Golf von Guinea* zugeschrieben. AFRIKA Jan Jun 2016 Jan Jun 2017 Ägypten 0 0 Angola* 1 1 Kongo* 1 1 Demokratische Rep. Kongo* 2 0 Sao Tomé & Principé* 0 0 Elfenbeinküste* 1 1 Gabun* 0 0 Ghana* 0 0 Golf von Aden** 1 2 Guinea* 0 0 Kenia 2 1 Kamerun* 0 0 Liberia* 0 0 Mauretanien 0 0 Südafrika 1 0 Mosambik 0 1 Nigeria* Rotes Meer** 0 1 Sierra Leone* 0 4 Somalia** 0 4 Tansania 0 0 Togo* 1 0 Gesamt * Westafrika mit Golf von Guinea **Horn von Afrika In Westafrika mit dem Golf von Guinea ist die Zahl der Vorfälle mit 20 in 2017 gegenüber 30 in 2016 deutlich zurückgegangen. Die meisten Vorfälle werden auch weiterhin in den Gewässern vor Nigeria registriert. Dort werden jedoch, laut Schätzungen des IMB, zwischen % aller Vorfälle nicht offiziell gemeldet und fließen demnach auch nicht Seite 17 von 65

18 in die Statistiken ein, so dass die Dunkelziffer hier wesentlich höher liegen dürfte. (MSC.1/Circ.1585 vom ) Für Ostafrika und das Hochrisikogebiet am Horn von Afrika** wurden in den ersten Monaten 2017 insgesamt 7 Vorfälle registriert, gegenüber 1 Vorfall im Vergleichszeitraum Inwieweit dies eine anhaltende Wiederbelebung der Piraterie am Horn von Afrika darstellt, bleibt abzuwarten. 5.2 Seegebiete um Somalia Jan Jun 2016 Jan Jun 2017 Rotes Meer 0 1 Golf von Aden 1 2 Somalia 0 4 Arabisches Meer 0 0 Indischer Ozean 0 0 Gesamt 1 7 Alle Vorkommnisse in den Seegebieten Golf von Aden, Rotes Meer, Arabisches Meer und Indischer Ozean sowie Vorfälle in den Gewässern vor Somalia werden somalischen Piraten zugeschrieben. Bei Vorfällen in diesen Gebieten erfolgt durch das PRC (Piracy Reporting Centre) automatisch die entsprechende Zuschreibung in der vorstehenden Tabelle. Seite 18 von 65

19 Die vorstehende Grafik vom ICC IMB zeigt die Verteilung der Vorfälle. Ein Vorfall vor dem Jemen wurde gemäß den Vorgaben dem Bereich der restlichen Welt zugeordnet. 5.3 Aktuelle Situation in den Seegebieten / Modus Operandi Somalia Seit Beginn des Jahres wurden in den Gewässern am Horn von Afrika 7 Vorfälle registriert, davon entfallen 5 auf das zweite Quartal. Nachdem es bereits im März vor Somalia zur Entführung eines kleineren Küstentankers und einer Dhau gekommen war, wurde Anfang April erneut eine Dhau gekapert. Die indische Frachtdhau "AL KAUSAR" befand sich auf dem Weg nach Bosaso / Somalia, als sie in der Nähe der Insel Socotra überfallen wurde. Anschließend steuerten die Piraten das Schiff in somalische Territorialgewässer und gingen nahe Hobyo vor Anker. Am schließlich wurde die entführte Dhau durch somalische Sicherheitskräfte befreit. Dieser Vorfall wurde auch durch EUNAVOR ATALANTA offiziell als Pirateriefall eingestuft. Die angebliche Entführung einer pakistanischen Dhau am hingegen konnte nicht bestätigt werden, der Sachverhalt wurde als Falschmeldung geschlossen. Ein weiterer Vorfall ereignete sich am vor der somalischen Küste. Ein mit 5-6 Angreifern besetztes Skiff näherte sich dem fahrenden Produktentanker COSTINA und eröffnete das Feuer. In dem Skiff wurde eine Leiter gesichtet. Der Kapitän löste Schiffsalarm aus, ließ Ausweichmanöver fahren und setzte einen Notruf ab. Ein in der Nähe befindliches Marineschiff von EUNAVFOR lief die Position der COSTINA an. Das Skiff verfolgte den Tanker etwa zwei Stunden und entfernte sich erst, als das Marineschiff im Seegebiet eintraf. Ein bewaffnetes Sicherheitsteam soll sich nicht an Bord des Tankers befunden haben. Des Weiteren befand sich das Schiff zum Zeitpunkt des Angriffs nur etwa 12 Seemeilen von der somalischen Küste entfernt und stellte somit ein vergleichsweise leicht zu erreichendes Ziel dar. Neben den geschilderten Vorfällen wurde von mehreren verdächtigen Annäherungen an größere Handelsschiffe berichtet, welche statistisch nicht erfasst wurden. Es ist durchaus denkbar, dass diese Annährungen durch potenzielle Piratenangriffsgruppen dazu dienen, die Abwehrbereitschaft an Bord von Handelsschiffen aufzuklären. Die meisten dieser Vorfälle fanden im Golf von Aden statt. Die verzeichneten erhöhten Aktivitäten könnten als Versuch der Wiederbelebung der Piraterie angesehen werden. Nachlassende Aufmerksamkeit bzw. ein Zurückfahren der Schutzmaßnahmen im Bereich der Handelsschifffahrt machen die Kaperfahrten wieder aussichtsreicher und damit attraktiver für die somalischen Hintermänner / Investoren. Sofern diese Tendenzen anhalten, ist Seite 19 von 65

20 auch wieder mit der Entführung größerer Handelsschiffe in der Region zu rechnen. Sollte dies geschehen, würden die bekannten Abwehrmaßnahmen und vor allem die Präsenz von Sicherheitsteams an Bord von Handelsschiffen allerdings wieder erhöht werden. Auch wenn hierfür ein gewisser Zeitraum erforderlich ist, bleibt der Umfang möglicher Entführungen begrenzt, solange bewaffnete Sicherheitsteams an Bord der Handelsschiffe für die somalischen Piraten ein unüberwindbares Hindernis darstellen. Durch die EU-Staaten wird ein Auslaufen der Mission ATALANTA nach 2018 vorbereitet. Nach und nach werden die Streitkräfte abgezogen. Bereits im Dezember 2016 war die NATO-Operation "Ocean Shield" beendet worden. Ein weiteres Problem stellt die illegale Fischerei vor der Küste Somalias dar. Es gibt immer wieder Probleme bei der Vergabe von Fischereilizenzen durch die einzelnen Regionalstaaten, was aufgrund der bisher noch nicht gesetzlich geregelten Zuständigkeiten zwischen den Ebenen noch für viele Unregelmäßigkeiten und Missverständnisse sorgt Golf von Aden / Rotes Meer Im 2. Quartal kam es im Golf von Aden und dem südlichen roten Meer zu mehreren Vorfällen, die jedoch nicht alle vom IMB statistisch erfasst wurden. In den meisten Fällen handelte es sich um verdächtige Annäherungen. Im Fall des Frachters OS 35 gelangten Piraten jedoch an Bord des Schiffes. Am wurde das Frachtschiff "OS 35" im Golf von Aden angegriffen. Der Kapitän setzte einen Notruf ab, stoppte die Maschinen und die gesamte Crew zog sich in die Zitadelle zurück. Am wurde das Schiff von Einsatzkräften der chinesischen Marine gebordet. Dabei wurden, Medienberichten zufolge, drei Piraten festgenommen und später an die somalischen Behörden in Puntland übergeben. Es wird weiterhin berichtet, dass die drei Tatverdächtigen bereits einen Tag später zu Haftstrafen von jeweils 5 Jahren verurteilt worden sein sollen. Am kam es zu einem Angriff auf den ankernden Rohöltanker SAFE SINO, etwa 10 Seemeilen vor der jemenitischen Küste, nordöstlich von Nishtun. Vom IMB wurde dieser Vorfall dem Bereich der restlichen Welt zugeordnet da er in jemenitischen Küstengewässern stattfand. (siehe Punkt 10 - Restliche Welt) Ein weiterer Vorfall ereignete sich am Ein mit mehreren Personen besetztes Skiff näherte sich dem Tankerschiff "ALHEERA" an. Die Angreifer eröffneten das Feuer auf den Tanker. Nach Auslösung des Schiffsalarms zog sich die Besatzung in die Zitadelle zurück, während das an Bord befindliche Sicherheitsteam das Feuer erwiderte. Daraufhin ließen die Angreifer von dem Tanker ab. Ein Aufklärungsflugzeug der internationalen Streitkräfte fing den Notruf der ALHEERA auf und überflog das Gebiet, wobei 7 Angreifer in dem Skiff ausgemacht werden konnten. Diese nahmen daraufhin Kurs Richtung somalische Küste. Ein Marineschiff begab sich zur Position der ALHEERA Seite 20 von 65

21 und meldete das Schiff als sicher. Später wurde in lokalen Medien berichtet, am Strand von Durdury seien 2 tote und ein verletzter Pirat gefunden worden. In der Meerenge bei Bab el Mandeb kam es am zu einem Vorfall, bei dem das Tankschiff MUSKIE aus einem mit drei unbekannten Tätern besetzten Skiff heraus mit automatischen Waffen und RPG beschossen wurde. Teile der Crew zogen sich in den Schutzraum zurück und das an Bord eingeschiffte Sicherheitsteam erwiderte das Feuer. Daraufhin zogen sich die Angreifer zurück. Nach Auswertung des Vorfalls ist davon auszugehen, dass es sich nicht um einen Pirateriesachverhalt gehandelt hat. Vielmehr wird ein Bezug zu dem Konflikt im Jemen und der damit zusammenhängenden, zunehmenden Instabilität in den Gewässern vor der jemenitischen Küste angenommen. Begegnungen mit Kleinbooten kommen in diesem Seegebiet häufig vor, werden jedoch keine Leitern oder Waffen gesichtet, werden diese vom IMB statistisch nicht erfasst. Oft handelt es sich um Begegnungen mit örtlichen Fischern oder lokalem Transport- und Schmuggelverkehr. So wurde beispielsweise ein entsprechender Vorfall im Golf von Aden am nicht als Pirateriefall eingestuft. Nachdem sich dort mehrere Skiffs einem Frachtschiff verdächtig angenähert hatten, verlegte ein sich in der Nähe befindliches indisches Marineschiff zum Ort des Geschehens. Dort wurden mehrere Skiffs sowie 2 Mutterschiffe ausgemacht. Boardingkräfte des Marineschiffes durchsuchten daraufhin die Mutterschiffe und entdeckten Waffen und Munition, jedoch keine Piratenutensilien wie. z.b. Leitern oder Haken. In diesem Fall geht man davon aus dass es sich hier um Schmuggler bzw. Fischer gehandelt hat. Es ist allerdings nicht auszuschließen, dass einige dieser Annährungen durch potenzielle Piratenangriffsgruppen dazu dienen, die Abwehrbereitschaft an Bord von Handelsschiffen aufzuklären. Im Fall einer weiteren Reduzierung der internationalen Militärpräsenz sowie der Abwehrmaßnahmen der Handelsschifffahrt ist mit einer weiteren Verbesserung der Rahmenbedingungen für Piraterieangriffe und in der Folge eventuell auch mit einem Wiederaufleben der Piraterie in der Region zu rechnen. Eine weitere Gefahr für die Handelsschifffahrt stellen die Kämpfe im Bürgerkriegsland Jemen dar. Diese wirken sich zunehmend auf das Seegebiet um die Meerenge beim Bab al Mandeb im südlichen Roten Meer aus und stellen eine latente Gefahr für die Handelsschifffahrt dar. Zwar sind Kriegsschiffe und Versorgungsschiffe der Koalition das vornehmliche Ziel von Angriffen, eine zufällige Mitbetroffenheit von Handelsschiffen in diesem Bereich ist jedoch nicht auszuschließen und muss dementsprechend in die Risikobewertung für die Passage dieses Seegebietes einkalkuliert werden. Am kam es beispielsweise zu einem Anschlagsversuch auf ein Ölterminal in Saudi Arabien, nahe der Grenze zum Jemen. Nach glaubhaften Presseinformationen soll ein mit Seite 21 von 65

22 Sprengstoff beladenes und ferngesteuertes Schnellboot mit hoher Geschwindigkeit direkt auf das Armarco-Ölterminal in Jazan zugefahren sein. Der Anschlag konnte durch die saudi-arabische Marine vereitelt werden. Da dies nicht der einzige derartige Vorfall in diesem Seegebiet war, sollte im gesamten südlichen roten Meer aufmerksam gefahren werden. Es ist auch nicht auszuschließen dass ein Schiff versehentlich getroffen wird oder die Attentäter die Kontrolle über ein ferngesteuertes Objekt verlieren. Bereits im vergangenen Jahr kam es zu einem Vorfall mit einem Handelsschiff, welches durch eine Explosion im Heckbereich, ausgelöst vermutlich durch ein mit Sprengstoff beladenes, ferngesteuertes Schnellboot, beschädigt worden war. Zuvor war das Schiff beschossen worden. In einem anderen Fall aus dem vergangenen Jahr wurde ein in Fahrt befindlicher Stückgutfrachter im Roten Meer vermutlich von einer Rakete getroffen, woraufhin das Schiff sank. Zu Beginn dieses Jahres wurde ein saudisches Kriegsschiff im südlichen roten Meer angegriffen. Auch hier kamen vermutlich ein oder mehrere ferngesteuerte, mit Sprengstoff beladene Kleinboote zum Einsatz. Bei dem Vorfall wurden zwei Marinesoldaten getötet, drei weitere wurden verletzt. Im März war ein Schiff der jemenitischen Küstenwache auf eine Seemine aufgelaufen. Bei der Explosion waren zwei Besatzungsmitglieder getötet und acht weitere verletzt worden. Im April wurde ein Versorgungsschiff der Streitkräfte im Hafen von Mokka mit einem Lenkflugkörper beschossen. Für deutsche Schiffe gilt in jemenitischen Häfen und vor der Küste die Gefahrenstufe 2. Weiterhin besteht in jemenitischen Hoheitsgewässern die Gefahr durch Seeminen Straße von Mosambik In der Straße von Mosambik gibt es seit Anfang 2012 keine Vorfälle mehr zu verzeichnen, welche somalischen Piraten zuzuordnen wären. Im ersten Halbjahr 2017 kam es lediglich zu einem Diebstahlsdelikt auf einem Schiff im Hafen von Beira / Mosambik. Ein weiterer Fall von versuchtem Diebstahl wurde im Hafen von Mombasa / Kenia gemeldet Arabisches Meer / Oman Nachdem seit einiger Zeit in diesem Seegebiet keine Aktivitäten mehr registriert wurden, welche somalischen Piraten zuzuordnen waren, kam es am im Golf von Oman zu einem Vorfall, der nach Auswertung der Ereignisse als Pirateriefall eingestuft wurde und wahrscheinlich auch einen Bezug zu somalischen Piraten aufweist. Zahlenmäßig wurde dieser Vorfall vom IMB PRC dem Bereich der restlichen Welt (Oman) zugeordnet. Ein weiterer Vorfall ereignete sich bereits am im Golf von Oman, wurde zahlenmäßig jedoch ebenfalls dem Bereich der restlichen Welt (Iran) zugeordnet. Seite 22 von 65

23 5.4 Reisewarnung des Auswärtigen Amtes Das Auswärtige Amt hat für Somalia bzw. den Golf von Aden folgende Reisewarnung mit aktueller Gültigkeit herausgegeben (Auszug): " Vor Reisen in die Gewässer vor Somalia wird gewarnt. Vor den Küsten Somalias und seiner Nachbarstaaten sowie in den angrenzenden Gewässern besteht weiterhin ein Risiko von Piratenangriffen und Kaperungen. Nach wie vor sind auch Schiffe tief im Indischen Ozean (um die Seychellen und Madagaskar) sowie vor Kenia, Tansania, Mosambik, Jemen und Oman gefährdet, angegriffen und gekapert zu werden. Schiffsführern in den vorgenannten Gebieten wird empfohlen, höchste Vorsicht walten zu lassen. Trotz der internationalen Bemühungen zur Eindämmung der Piraterie kann ein wirksamer Schutz nicht garantiert werden. Schiffsführern in den gefährdeten Gewässern wird eine Registrierung beim Maritime Security Centre dringend empfohlen. Die von der Europäischen Union durchgeführte Marineoperation ATALANTA ist in einem weiten Einsatzgebiet vor den Küsten Somalias und der Nachbarländer tätig. Ziel ist die Abschreckung, Verhütung und Bekämpfung von seeräuberischen Handlungen und bewaffneten Raubüberfällen vor der Küste Somalias. ATALANTA gilt primär dem Schutz der Nahrungsmittelhilfsschiffe des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen für Somalia und von zivilen Schiffen. Langsame Schiffe mit niedriger Bordwand sind für Piratenangriffe generell stärker gefährdet als schnelle Schiffe mit hoher Bordwand. Die EU-Mission ATALANTA bietet und empfiehlt zivilen Schiffen eine Registrierung vor Transit durch gefährdete Gewässer beim Maritime Security Centre. Allerdings bietet auch die Registrierung und die Anwesenheit von Kriegsschiffen keine Garantie dafür, dass Schiffe nicht von Piraten angegriffen, beschossen oder gekapert werden. Aktuelle Informationen zur Piraterielage gewährt das IMB Piracy Reporting Centre." Das Auswärtige Amt hat für Jemen folgende Reisewarnung mit aktueller Gültigkeit herausgegeben (Auszug): "Von individuellen Schiffreisen vor und in den jemenitischen Küstengewässern wird dringend abgeraten. Aufgrund der militärischen Bedeutung der Inseln im Roten Meer sind diese zum Großteil militärisches Sperrgebiet. Wegen Fischereirechten im Roten Meer treten regelmäßig Konflikte mit Eritrea auf. Im Gebiet Bab al-mandab und den Somalia vorgelagerten Gewässern werden zunehmend Piraterievorfälle sowie Probleme wegen des Flüchtlingsschmuggels von Somalia nach Jemen gemeldet. Vor dem Anlaufen jemenitischer Häfen wird im Hinblick auf die bürgerkriegsähnlichen Zustände in Teilen Seite 23 von 65

24 des Landes gewarnt. Bitte beachten Sie die Reisewarnung des Auswärtigen Amts für Somalia und die Gewässer um das Horn von Afrika." Des Weiteren gilt auch für Eritrea folgender Warnhinweis des Auswärtigen Amtes mit aktueller Gültigkeit: "Das Auswärtige Amt warnt zudem vor dem Anlaufen eritreischer Häfen durch Individualreisende, dem Anlaufen der Inseln des Dahlak Archipels sowie vor Einreisen auf dem Landweg." 5.5 Bewertung/Prognose Seit März dieses Jahres wurde am Horn von Afrika eine Zunahme an Aktivitäten verzeichnet. Neben den vom IMB PRC offiziell registrierten Vorfällen wurden weitere, z.b. von EUNAVFOR ATALANTA beschriebene und bewertete Vorfälle durch das PPZ der Bundespolizei recherchiert und aufgenommen. Diese belegen, dass das Potential für entsprechende Piraterieaktivitäten weiterhin vorhanden ist. Auch wenn in einigen Fällen aus verschiedenen Quellen widersprüchliche Informationen vorliegen, und auch anderweitige illegale Aktivitäten nicht ausgeschlossen werden können, ist ein Bezug zur Piraterie wahrscheinlich und lässt den Schluss zu, dass zumindest vorübergehend zwei Piratenangriffsgruppen aktiv waren, eine aus dem Norden Somalias, die andere aus dem Bereich Hobyo. Da keiner der Angriffe auf größere Handelsschiffe erfolgreich verlief und die Piraten auch noch Verluste hinnehmen mussten, ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass die Hintermänner / Finanziers ihre diesbezüglichen Versuche deutlich intensivieren werden. Der seit Ende Mai vorherrschende Sommermonsun bietet zudem keine günstigen Wetterbedingungen für Angriffe in See. Dagegen sind die Bedingungen im Golf von Aden und im südlichen roten Meer sowie dem Golf von Oman etwas moderater. Insgesamt bleibt die Gefährdungslage daher eher auf relativ niedrigem Niveau. Dies liegt nach wie vor im Wesentlichen an den anhaltend geringen Erfolgsaussichten für erfolgreiche Kaperfahrten aufgrund der Nutzung von bewaffneten Sicherheitsteams durch die im Hochrisikogebiet verkehrenden Handelsschiffe, die nach wie vor ein unüberwindbares Hindernis für die Piraten darstellen, und der Einhaltung der Best Management Practices sowie der Seeraumüberwachung durch internationale Marinestreitkräfte und deren konsequenten Vorgehen gegen Piratenangriffsgruppen. Eine großflächige Wiederbelebung der Piraterie erscheint weiterhin unwahrscheinlich. Die kurzfristige Aufstellung von Piratenangriffsgruppen ist dennoch möglich. Dementsprechend können sporadische Angriffe oder, z. B. bei nachlassendem Überwachungsdruck und damit wieder steigenden Erfolgsaussichten, auch umfangreichere Piraterieaktivitäten in der Region nicht ausgeschlossen werden. Die Seite 24 von 65

25 zunehmend küstennäheren Kurse sowie der vermehrte Verzicht auf bewaffnete Sicherheitsteams bei den dort verkehrenden Handelsschiffen geben zudem Grund zur Besorgnis, dass sich Kaperfahrten zukünftig für somalische Piraten wieder lohnen könnten. Auch der Abzug von Marineeinheiten der an der EU Mission ATALANTA beteiligten Staaten sowie die zunehmende, illegale Fischerei könnten als begünstigende Faktoren für zunehmende Piraterieaktivitäten angesehen werden. 5.6 Empfehlungen Ein unüberwindbares Hindernis für die somalischen Piraten stellen auch weiterhin bewaffnete Sicherheitsteams an Bord der Handelsschiffe dar. Sie sind somit auch weiterhin das wirksamste Mittel gegen entsprechende Angriffe, was auch durch die jüngsten Vorfälle belegt wird. Auch weiterhin wird empfohlen, die Fahrtgeschwindigkeit innerhalb der High Risk Area so hoch wie möglich zu halten und küstennahe Kurse, einschließlich der Durchfahrt zwischen der Insel Socotra und dem somalischen Festland ("Socotra Gap"), zu meiden. Im Einklang mit den BMP 6, sowie den aktuellen Empfehlungen der IMO (MSC.1/Circ ) rät die Bundespolizei See von der Inkaufnahme eines zu hohen Angriffsrisikos durch eine zu starke Reduzierung der Fahrtgeschwindigkeit, auch mit bewaffneten Sicherheitsteams an Bord, grundsätzlich ab. Die Bundespolizei See rät allen Schiffsführern, die durch pirateriegefährdete Seegebiete fahren, alle zur Verfügung stehenden Informationsquellen zu nutzen, um entsprechende vorbereitende Maßnahmen für die Piraterieabwehr treffen zu können. Insbesondere gilt dieses für die Fahrt durch die Seegebiete am Horn von Afrika. Darüber hinaus wird allen Reedereien, deren Schiffe beabsichtigen, den Golf von Aden zu durchfahren, die konsequente Nutzung der sicheren Korridore" empfohlen, möglichst in zusammengestellten Gruppen-Transits, dem so genannten Close Support Protection System. Hierfür ist eine vorherige Registrierung auf der Webseite notwendig, um dann in dem - nur für registrierte Nutzer - zugänglichen Bereich weitere Informationen abrufen zu können. Alle weiteren damit verbundenen Maßnahmen und Empfehlungen sind ebenfalls möglichst vollumfänglich umzusetzen. Ebenso sollten jeweils aktuelle Informationen der unter Punkt 11.3 aufgeführten Quellen vor einer Passage durch gefährdete Gebiete eingeholt werden. Eine Registrierung sollte 6 "3.4 Ships are recommended to proceed at Full Sea Speed, or at least 18 knots where they are capable of greater Speed, throughout their transit of the high Risk Area. 7 "5.4 An armed team should only be seen as a supplement to full BMP implementation and in no way replaces the need for BMP to be implemented." Seite 25 von 65

26 auch erfolgen, wenn die Risikogebiete im Indischen Ozean durchfahren werden und keine Passage durch den Golf von Aden geplant ist. Es sollte nach kleinen Booten Ausschau gehalten werden, die immer wieder mit hoher Geschwindigkeit Schiffe anlaufen. Es wird häufig von Mutterschiffen aus agiert, die sich weit von der Küste entfernt aufhalten. Rechtzeitiges Sichten solcher Boote verschafft mehr Zeit zum Handeln, z. B. für Ausweichmanöver, Änderung der Geschwindigkeit usw. Meldung von Angriffen, Überfällen oder Beobachtungen im Zusammenhang mit Piraterieüberfällen können an folgende Mailadressen gerichtet werden: oder Es wird empfohlen die Best Management Practices (Version 4) weiterhin vollumfänglich umzusetzen. 5.7 Erreichbarkeiten MSCHOA UKMTO Tel: Westafrika mit Golf von Guinea Statistik Jan Jun 2016 Jan Jun 2017 Angola Dem. Rep. Kongo 2 0 Gabun 0 0 Ghana 0 0 Guinea 0 0 Elfenbeinküste 1 1 Kamerun 0 0 Kongo 1 1 Liberia 0 0 Nigeria Sao Tomé & Principé 0 0 Sierra Leone 0 4 Togo 1 0 Gesamt Seite 26 von 65

27 Die Anzahl der Vorfälle für Westafrika und den Golf von Guinea ist im ersten Halbjahr 2017 gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 30 auf 20 um ein Drittel gesunken. Der Schwerpunkt liegt auch weiterhin vor der nigerianischen Küste. Hier wurden 13 der insgesamt 20 Vorfälle registriert. Dabei wurden in den ersten 6 Monaten dieses Jahres bei 5 Vorfällen insgesamt 31 Crewmitglieder mit dem Ziel der Lösegelderpressung an Land verschleppt. In 6 Fällen wurden Schiffe von den Angreifern beschossen. Bei den übrigen Vorfällen vor dem Kongo, Angola, Sierra Leone und der Elfenbeinküste handelt es sich jeweils um Diebstahlsdelikte auf Schiffe vor Anker, ein Zusammenhang mit nigerianischen Tätern ist hier nicht erkennbar. In einem Fall vor Sierra Leone wurde die Crew von den Tätern mit Messern bedroht. Insgesamt ist im Golf von Guinea weiterhin von einem erheblichen Dunkelfeld auszugehen. Laut Schätzungen des IMB PRC liegt die Quote der nicht gemeldeten Vorfälle zwischen 60% und 70%. Die Verteilung der Vorfälle ist der nachfolgenden Grafik vom ICC IMB zu entnehmen: Seite 27 von 65

28 5.9 Aktuelle Situation in den Seegebieten / Modus Operandi / Informationen Westafrika / Golf von Guinea An der westafrikanischen Küste und insbesondere im Golf von Guinea sind verschiedene Gruppierungen mit unterschiedlichen Modi Operandi aktiv. Die Zahl der Diebstahls- und Raubdelikte in den Häfen und auf Reeden vor den Häfen war zuletzt rückläufig. Auch die Entführungen von Tankschiffen mit dem Ziel des Ladungsdiebstahls haben sich deutlich reduziert, so dass in den ersten 6 Monaten dieses Jahres, laut Erfassung des IMB PRC, kein solcher Vorfall zu verzeichnen war. Als ein Grund hierfür wurde der niedrige Ölpreis angegeben. Die Entführungen von Tankfahrzeugen, die in der Regel etwa 2-5 Tage andauerten, fanden in den letzten Jahre teilweise, bis zu 200 Seemeilen von der Küste entfernt statt. Dabei wurde die Ladung auf andere Fahrzeuge umgepumpt und in der Region weiterverkauft. Auch im ersten Halbjahr 2017 wurden, wie bereits im vergangenen Jahr vermehrt festzustellen war, Schiffe angegriffen, um Teile der Besatzung mit dem Ziel der Lösegelderpressung an Land zu verschleppen. Im Berichtszeitraum wurden dabei allein vor Nigeria in 5 Fällen insgesamt 31 Crewmitglieder von Bord entführt. Bereits im Februar war auch das Schiff einer deutschen Reederei betroffen, im Mai war dann der deutsche Kapitän eines Frachtschiffes unter den Entführten. (siehe herausragende Fälle) Bei den Vorfällen, in denen Crewmitglieder von Bord entführt wurden, wurden die verschiedensten Schiffstypen attackiert. Teilweise fanden diese Entführungen in Kombination mit den vorgenannten Raubüberfällen und Schiffsentführungen statt. Des Weiteren werden Versorgungsschiffe entführt, um sie als Mutterschiffe zu nutzen. Diese dienen dann oft als Ausgangsbasis bei Angriffen auf Handelsschiffe. Die Vorfälle sind allgemein durch eine hohe Gewaltbereitschaft seitens der Täter gekennzeichnet. Diese schrecken auch vor Konfrontationen mit bewaffneten Sicherheitskräften nicht zurück. Entführte Seeleute werden bis zur Zahlung des Lösegeldes an Land verbracht, wobei die Täter häufig die unübersichtlichen Sumpf- und Mangrovengebiete im Nigerdelta zur Unterbringung der Entführten nutzen. Durch die Militäroperationen der nigerianischen Navy kommt es zu Schwankungen in der Intensität der Vorfälle. Auf Zeiten relativer Ruhe, aufgrund erhöhter Militärpräsenz, folgen dann wieder Phasen erhöhter Aktivität seitens der Piratengruppen. Die Piraten verfügen meist über Schnellboote sowie technisch hochwertige Ausrüstung und sind in der Regel schwer bewaffnet. Nicht selten eröffnen sie das Feuer auf die Schiffe. Zudem werden bei der Übernahme von gestohlenen Erdölprodukten (Ship-to- Ship-Operation) weitere Schiffe (kleinere Tanker/Bargen) genutzt. Seite 28 von 65

29 Diebstahl- und Raubdelikte finden in diesem Seegebiet bei Dunkelheit und auf vor Anker liegenden Fahrzeugen auf Reede oder bei Ship-to-Ship-Operationen statt. Aus diesem Grunde ist ein hohes Maß an Wachsamkeit, besonders in den Nachtstunden und vor Anker liegend, dringend geboten. Tankschiffe sind in diesem Seegebiet erhöht gefährdet, da insbesondere diese Fahrzeuge zusätzlich vom Risiko einer Schiffsentführung betroffen sind. Eine erhöhte Gefährdung ist auch bei Reedeliegern oder nicht in Fahrt befindlichen Schiffen, während einer Revierfahrt und bei Schiffen während einer Ship-to-Ship-Operation gegeben, da die vorgenannten Umstände eine Annäherung und das Boarden durch die Täter begünstigen bzw. erleichtern. BIMCO 8, ICS, INTERCARGO 9 und INTERTANKO 10 haben gemeinsam eine neue Version der "Guidelines for Owners, Operators an Masters for Protection against Piracy in the Gulf of Guinea Region" für den Golf von Guinea veröffentlicht. Hierbei handelt es sich um Richtlinien, die ähnlich wie die BMP im Golf von Aden mögliche Abwehrmaßnahmen und Verhaltensregeln zur Vermeidung und Bewältigung von Piratenangriffen in diesem Seegebiet beschreiben. Das Dokument sollte in Verbindung mit den aktuellen BMP (Version 4) genutzt werden; es enthält auch an mehreren Stellen entsprechende Verweise auf die BMP. Unter folgenden Links ist die neuste Version (Version 2 June 2016) abrufbar: Nach Abschluss des Pilotprojekts Maritime Trade Information Sharing Centre - Gulf of Guinea (MTISC-GoG) wurde dieses geschlossen und durch ein neues, von Frankreich und Großbritannien betriebenes Zentrum, dem so genannten Marine Domain Awareness for Trade - Golf of Guinea (MDAT-GoG), ersetzt. Das MDAT-GoG kann wie folgt kontaktiert werden: watchkeepers@mdat-gog.org Telefon: +33(0) Anrufe werden entweder in Brest oder in Portsmouth beantwortet 8 The Baltic and International Maritime Council ist eine internationale Schifffahrtsorganisation 9 Globales Logistikunternehmen u.a. für Seefracht 10 Zusammenschluss / Organisation unabhängiger Eigner und Reeder von Öl-und Chemikalientankern Seite 29 von 65

30 Dazu wurde durch das Hydrographische Büro der UK Admiralität eine überarbeitete Maritime Security Chart, West Africa including Gulf of Guinea (BA Q6114) zum freien Download auf der nachfolgend aufgeführten Webseite veröffentlicht: BA Q6114 NC Maritime Security Chart West Africa including Gulf of Guinea Nigeria Bereits in den vergangenen Jahren haben sich die Gewässer vor Nigeria, neben den Philippinen, zu einer Schwerpunktregion bei den Entführungen von Seeleuten mit dem Ziel der Lösegelderpressung entwickelt. Auch in 2017 setzt sich dieser Trend fort. Wie bereits im vergangenen Jahr zu beobachten war, gab es auch in der ersten Hälfte diesen Jahres Zeiten relativer Inaktivität, dann wieder häuften sich die Vorfälle innerhalb kurzer Zeitspannen. Ein Grund hierfür dürfte die erhöhte Militärpräsenz der nigerianischen Marine im Zuge von Anti-Piraterie-Operationen sein, zum anderen sollen auch einige der Piraten an Entführungen an Land beteiligt gewesen sein und standen somit für Aktivitäten auf See nicht zur Verfügung. Die Piraten operieren vor der Küste sowohl in küstennahen wie auch -fernen Gewässern in mehreren Banden von folgenden Hauptstützpunkten aus: Bayelsa, Brass und Bonny Island. Die Täter sind zumeist mit Schusswaffen bewaffnet und gehen oft äußerst brutal Seite 30 von 65

31 vor. Nicht selten wurden die Schiffe bei den Angriffen beschossen. Besonders gefährdet für Schiffsentführungen sind mit Erdölprodukten beladene Tankschiffe. Wohl aufgrund des schwachen Ölpreises kam es in jüngster Zeit zu keinen Entführungen von Tankschiffen. Auch Fischereischiffe sowie Schlepper oder Versorgungsschiffe sind im Visier der Piraten, um diese als Mutterschiffe zu nutzen. Die gesamte Küste, die Flüsse sowie Häfen und Ankerplätze der umliegenden Gewässer sind als pirateriegefährdete Regionen einzustufen. In letzter Zeit haben sich einige Vorfälle auch weiter entfernt von der Küste, außerhalb des Küstenmeeres ereignet. Noch immer werden viele Vorfälle nicht offiziell gemeldet und fließen daher auch nicht in die IMB-Statistiken ein. Daher geht auch das IMB weiterhin von einer hohen Dunkelziffer aus und verweist auf andere Quellen, die bis zu dreimal höhere Fallzahlen verzeichnen. In einem aktuellen Rundschreiben der IMO (MSC.1/Circ.1585) werden Eigner, Reeder und Flaggenstaaten ersucht, Vorfälle im Golf von Guinea auch an das IMB PRC zu melden um so ein einheitliches Bild der Lage vor Ort zu erhalten und ggf. Hilfeleistungen durch die örtlichen Behörden zu ermöglichen bzw. zu verbessern. Möglichkeit der Nutzung einer geschützten Ankerreede vor Lagos Als Reaktion auf die anhaltend schlechte Sicherheitslage vor Nigeria haben nigerianische Behörden einem Konsortium aus einem nigerianischen und britischen Sicherheitsunternehmen gestattet, eine speziell ausgewiesene, geschützte Ankerreede einzurichten. Dieses Konsortium bietet kostenpflichtig bewaffnete Eskorten bis zum Liegeplatz im Hafen von Lagos sowie den Schutz auf der Ankerreede durch bewaffnete Patrouillenboote an. Die Sicherheitsunternehmen Ocean Marine Security (OMS) and PGS Group bewachen vor dem Hafen von Lagos ein ausgewiesenes Seegebiet als Reede für Handelsschiffe, die in den Hafen Lagos einlaufen wollen. Diese kostenpflichtige Reede befindet sich 10 sm südwestlich vor Lagos und in unmittelbarer Nähe zur Reede für Ship-to-Ship- Operationen. Geschützte Ankerreede mit angrenzender Sicherheitszone südwestlich Lagos; Kreisförmige Markierungen auf Karte 1385 WGS84: Position des Mittelpunktes der Reede: 06 17,3 N, ,0 E Seite 31 von 65

32 Quelle: nigerianische Marine, Karte 1381 WGS84 Die Reede hat einen Radius von 2,5 sm, auf der Karte als roter Kreis (innen) dargestellt, mit einer umgrenzenden Sicherheitszone von 2 Seemeilen (Radius 4,5 sm von der Mitte) als äußerer roter Kreis gezeichnet. Sie wird von nigerianischen Marineschiffen bewacht, um vor Anker liegende Handelsschiffe, die auf einen Hafenliegeplatz in Lagos oder auf die Durchführung von Ship-to-Ship-Operationen warten, zu schützen. Es kann keine Einfahrt in diese Sicherheitszone / Reede ohne vorherige Anmeldung / Genehmigung über oder per über info@saawestafrica.com erfolgen. Geschützte Reede für Ship-to-Ship-Operationen Koordinaten der Begrenzungspunkte: N, ' E N, E N, E N, E Seite 32 von 65

33 nigerianische Marine, Karte 1381 WGS84 Quelle: Die nigerianische Maritime Administration und Safety Agency ( NIMASA ) genehmigt die Durchführung von Ship-to-Ship-Operationen von Handelsschiffen in diesem Gebiet von ca. 6 x 10sm zwischen den oben genannten Positionen, welche durch nigerianische Marineschiffe während des Ladevorgangs geschützt werden. Es kann keine Einfahrt in diese Sicherheitszonen / Reeden ohne vorherige Anmeldung / Genehmigung über oder per über info@saawestafrica.com erfolgen. Seite 33 von 65

34 Weitere Informationen sind über das Piraterie-Präventionszentrum der Bundespolizei unter oder Tel / erhältlich oder unter folgendem Link: Im Falle eines Piraterievorfalles in nigerianischen Gewässern können folgende Notrufnummern kontaktiert werden: Joint Task Force (Op PULO SHIELD) covering the Niger Delta area Jetzt: Op Delta Safe +234 (0) (0) Naval Headquarters Operations Room +234 (0) Department of State Security: +234 (0) (0) Im Falle eines Piratenangriffes ist es dringend zu empfehlen, die örtlichen Behörden über das Regional Maritime Rescue Coordination Centre (RMRCC) in Lagos zu informieren. Dieses ist Teil der Nigerian Maritime Administration and Safety Agency (NIMASA). Bei Kontaktaufnahme soll das RMRCC die Marine und / oder die Küstenwache in der Region alarmieren, die dann Kontakt mit dem betroffenen Schiff aufnehmen. Die Erreichbarkeiten des RMRCC sowie des IMB sind nachfolgend aufgeführt: Organisation Lagos Regional Maritime Rescue Coordination Centre (RMRCC), manned on a 24/7 basis Emergency contact details +234 (0) (mobile) +234 (1) (Festnetz) (Tel) (Fax) International maritime Bureau IMB Piracy Reporting Centre (IMB PRC), Kuala Lumpur, Malaysia imbkl@icc-ccs.org / piracy@icc-ccs.org 24 Hour Anti Piracy Helpline: Seite 34 von 65

35 Für deutsche Schiffe gilt in den Gewässern vor dem Niger-Delta und dem gesamten Golf von Guinea die Gefahrenstufe 2. Informationen der Sicherheitsbehörden (Gefahrenstufen und Warnhinweise) sind abrufbar unter folgendem Link: Praevention/Informationen-der- Sicherheitsbehoerden/_Westafrika/_Westafrika_anmod.html Auch weiterhin wird in einem Warnhinweis der nigerianischen Marine auf unautorisierte bzw. gefälschte s hingewiesen, welche an Schiffe im Golf von Guinea versandt werden und vorgeblich von der örtlichen Küstenwache stammen. Darin werden Informationen angefordert. Landesspezifische Reise- und Sicherheitshinweise / Teilreisewarnung Das Auswärtige Amt hat für Nigeria mit aktueller Gültigkeit folgende Teilreisewarnung herausgegeben (Auszug): "Abgeraten wird zudem von Reisen in die vorgelagerten Küstengewässer. Im Golf von Guinea besteht zudem eine erhöhte Gefährdung durch Piraten." Angola (Luanda) Im ersten Halbjahr 2017 wurde vor Angola ein Vorfall registriert. Hierbei handelt es sich um ein Diebstahlsdelikt auf einem vor Anker liegenden Massengutfrachter. Der Vorfall ereignete sich auf dem Fluss Kongo, der an dieser Stelle die Grenze zwischen Angola und der Demokratischen Republik Kongo bildet Kongo und Demokratische Republik Kongo Hier finden gelegentlich Diebstahlsdelikte auf Schiffe vor Anker statt. Auf der Reede vor Pointe Noire / Kongo wurde zu Beginn des Jahres ein Vorfall registriert. Der Modus Operandi ist ähnlich der Vorfälle in Südostasien. Die Täter sind mit Messern bewaffnet, nähern sich mit kleinen Booten bei Dunkelheit an die auf Reede liegenden Schiffe an und gelangen mit Hilfe von Seil und Enterhaken an Bord. Wenn die Täter von der Wache entdeckt werden, flüchten sie in der Regel. In den Gewässern vor dem Kongo und auf dem Fluss selbst ist ebenfalls, besonders in den Nachtstunden und auf Reede, Wachsamkeit geboten. Seite 35 von 65

36 5.9.5 Benin (Cotonou) Ende vergangenen Jahres war erstmals seit 2012 wieder ein Vorfall vor Benin registriert worden. 15 bewaffnete Angreifer brachten einen auf Reede liegenden Kühlfrachter in ihre Gewalt. Im laufenden Jahr kam es zu bislang keinerlei Vorfällen. Ein latentes Überfallrisiko in diesem Seegebiet ist aufgrund der räumlichen Nähe zu Nigeria allerdings stets gegeben. Die in der Vergangenheit vor Benin registrierten Fälle wurden nigerianischen Tätern zugeschrieben, so dass es keine Unterschiede hinsichtlich der vorgenannten Vorgehensweise der Piraten gibt. Sie sind schwer bewaffnet und gehen äußerst brutal vor. Benin hat seine Küstenwache mit Hilfe internationaler Geber zwischenzeitlich modernisiert und aufgerüstet, um für Sicherheit in den Küstengewässern zu sorgen. Trotz der geringen Fallzahlen ist dennoch Vorsicht beim Befahren des Seegebietes geboten. Einrichtung einer geschützten Reede vor Cotonou Im Seegebiet vor Cotonou hat die Marine von Benin eine geschützte Reede eingerichtet. Nach Angaben der Behörden wird diese Reede 24 / 7 von der Marine überwacht. Die Nutzung der Reede muss vor Einlaufen in das Seegebiet beim Hafen in Cotonou angemeldet werden. Landesspezifische Reise- und Sicherheitshinweise Togo (Lomé) Im Mai vergangenen Jahres war auch vor Togo erstmals seit 2014 wieder ein Vorfall dokumentiert worden. Es handelte sich dabei um ein Diebstahlsdelikt auf einem Schiff vor Anker und wurde lokalen Tätern zugeschrieben. Die Vorgehensweise bei früheren Überfällen und Schiffsentführungen entsprach auch hier dem bekannten Muster vor Nigeria und wurde auch diesen Tätergruppen zugeschrieben. Betroffen waren hier ebenfalls in erster Linie Schiffe der Ölindustrie, auf deren Ladung es die Täter abgesehen hatten. Fischerboote können sich in der Region vor Anker liegenden Schiffen nähern, da deren Licht bei Nacht Fische anlockt. Die togoische Marine rät, diese Fischerboote bei einer Annäherung von weniger als 0,5 sm genau zu beobachten und im Falle eines Boardingversuchs das Togo Navy Operations Center auf UKW Kanal 16 / 10 anzurufen, welches dann ein Marineboot entsenden kann um ggf. Hilfe zu leisten. Schiffe, die nicht wie togoische Fischerboote gekennzeichnet sind und weniger als 0,12 sm Abstand halten, sind unbedingt als verdächtig einzustufen und sollten auch an die Seite 36 von 65

37 togoischen Behörden gemeldet werden. Eine Kontaktaufnahme mit den Fischern sollte in jedem Fall vermieden werden. Die togoische Marine kooperiert mit der Sicherheitsfirma Ocean and Land Security (OLS). Das private Sicherheitsunternehmen OLS stellt bewaffnetes Personal zur Verfügung, welches gemeinsam mit Polizei, Marine und Gendarmerie (Militärpolizei) bewaffnete Sicherheitsteams (in der Regel 4 Personen) anbietet. Um die Genehmigung zum Einlaufen in die togoischen Küstengewässer zu erhalten, ist es zwingend notwendig, Kontakt zu lokalen Agenten im Hafen von Lomé herzustellen. Geschützte Reede vor Lomé Im Seegebiet vor Lomé hat die Marine von Togo eine geschützte Reede eingerichtet. Nach Angaben der Marine überwachen ihre Patrouillenboote diese Reede 24 / 7. Alle Schiffe haben sich vor dem Einfahren in die Territorialgewässer bei der Marine von Togo anzumelden. Es wird dann eine pauschale Anker-/ Hafengebühr erhoben. Schiffe, die gegen diese Vorschriften verstoßen, werden sanktioniert. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an das Piraterie-Präventionszentrum. Landesspezifische Reise- und Sicherheitshinweise Elfenbeinküste Im ersten Halbjahr 2017 wurde ein Vorfall vor der Elfenbeinküste registriert. Dabei näherte sich bei Dunkelheit ein kleines Boot einem ankernden Containerschiff an und umkreiste dieses. Nach Auslösung des Schiffsalarms entfernte sich das verdächtige Boot wieder. Eine Schiffsentführung im vergangenen Jahr wurde nigerianischen Tätern zugeschrieben. Bei den in den vergangenen Jahren hier bekannt gewordenen Überfällen handelte es sich jeweils um Diebstahlsdelikte von Ausrüstung und Wertgegenständen der Besatzungsmitglieder. Es ist in jedem Fall erhöhte Wachsamkeit geboten. Abidjan Port Control weist auch weiter darauf hin, dass Unbekannte via PORT@HEALTH-STATION.ORG unberechtigterweise Kontakt zu Schiffen aufnehmen und sich als Abidjan Port Control ausgeben. Darin werden Schiffs- und Crewdaten zu "administrativen Zwecken" angefordert. Landesspezifische Reise- und Sicherheitshinweise SiHi/CoteDIvoireSicherheit.html?nn=332636?nnm= Seite 37 von 65

38 5.9.8 Guinea Im vergangenen Jahr waren vor Guinea erstmals seit 2013 wieder drei Piraterievorfälle registriert worden. In den ersten 6 Monaten dieses Jahres kam es bislang zu keinerlei Vorfällen. Landesspezifische Reise- und Sicherheitshinweise SiHi/Nodes/GuineaSicherheit_node.html Sierra Leone Im ersten Halbjahr ereigneten sich vor Sierra Leone erstmals seit 2014 wieder vier Vorfälle. In allen Fällen handelte es sich um Diebstahlsdelikte auf Schiffen vor Anker. In einem Fall waren die Täter mit Messern bewaffnet und bedrohten die Schiffsbesatzung, als sie entdeckt wurden Herausragende Fälle Nigeria Überfall mit Entführung von Crewmitgliedern auf den Offshore-Schlepper "ATLANTIC MANN". Der unter nigerianischer Flagge fahrende Schlepper wurde etwa 11 sm südlich von Brass von bewaffneten Tätern angegriffen und geboardet. Bei dem Vorfall wurde ein Crewmitglied verletzt, 8 Besatzungsmitglieder wurden von Bord entführt. Die nigerianische Navy leitete Rettungsmaßnahmen ein, das verletzte Crewmitglied wurde per Helikopter evakuiert. Quelle: IMBKL Angriff auf den LNG-Tanker "LOKOJA". Etwa 50 sm südsüdwestlich von Bonny Island wurde der unter der Flagge von Bermuda fahrende Tanker von zwei Schnellbooten, besetzt mit jeweils 4-5 bewaffneten Tätern, angegriffen und beschossen. In einem der Boote wurde eine Leiter gesichtet. Die Täter näherten sich längsseits an, aufgrund von Abwehrmaßnahmen gelang es ihnen jedoch nicht, den Tanker zu boarden. Daraufhin brachen die Täter den Angriff ab und entfernten sich. Bei dem Vorfall wurde niemand verletzt, lediglich an dem Tanker waren einige geringfügige Schäden aufgrund des Beschusses festgestellt worden. Quelle: IMBKL Überfall mit Entführung von Crewmitgliedern auf das Frachtschiff "GLORY". Der in Fahrt befindliche Frachter wurde etwa 30 sm südwestlich von Bonny Island von bewaffneten Angreifern überfallen. Die Piraten gelangten an Bord und entführten 6 Crewmitglieder, darunter den deutschen Kapitän. Die an Bord verbliebene Seite 38 von 65

39 Crew steuerte das Schiff zur Bonny Reede. Die von Bord entführten Crewmitglieder wurden am aus ihrer Geiselhaft entlassen. Quelle: IMBKL 5.11 Bewertung / Prognose Die Gefährdung durch Piraten im Golf von Guinea bleibt unverändert hoch, auch hinsichtlich der Schwere der Vorfälle. Neben der Sulu-Celebes-See in Südostasien sind die Gewässer vor Nigeria der weltweite Hotspot bei den Entführungen von Crewmitgliedern mit dem Ziel der Lösegelderpressung. Eine wesentliche Ursache dafür ist die anhaltend schlechte Sicherheitslage im Nigerdelta. Trotz ihrer Bemühungen sind die nigerianischen Sicherheitskräfte nicht in der Lage, das schwer zugängliche Nigerdelta flächendeckend zu kontrollieren. Die Mangrovengebiete eignen sich als ideales Rückzugsgebiet für die Piraten selbst und auch zur Unterbringung ihrer Geiseln. Verhandlungen seitens der Regierung mit Militanten brachten bislang ebenfalls keinen Erfolg, so dass eine Verbesserung der Gefährdungslage, trotz internationaler Unterstützung, in naher Zukunft nicht zu erwarten ist. Nichtsdestotrotz hat die nigerianische Regierung angekündigt, zukünftig verstärkt gegen Piraterie vorgehen zu wollen. Seit Dezember 2012 gilt für Schiffe unter deutscher Flagge in der Region die (SOLAS-) Gefahrenstufe 2, welche das gesamte Seegebiet Golf von Guinea umfasst. Zuvor beschränkte sich die definierte Gefahrenzone auf den Küstenbereich vor Nigeria bzw. auf das Nigerdelta. Mit Beginn des vergangenen Jahres war eine Trendwende hinsichtlich der Art der Vorfälle festzustellen. Die Zahl der Entführungen von Tankfahrzeugen mit dem Ziel des Ladungsdiebstahls ging zurück, hingegen war ein Anstieg bei den Entführungen von Crewmitgliedern festzustellen, um anschließend Lösegeld für deren Freilassung zu erpressen. In diesem Seegebiet ist weiterhin von einem erheblichen Dunkelfeld auszugehen. Das IMB PRC geht davon aus, dass etwa 60-70% aller Vorfälle nicht gemeldet werden. Um ein einheitliches Bild der Lage zu bekommen hat die IMO in einem Rundschreiben (MSC.1/Circ.1585) Eigner, Reeder und Kapitäne dazu aufgefordert, sich bei der Einfahrt in die "Voluntary Reporting Area" im Golf von Guinea beim MDAT-GoG zu registrieren sowie das Meldeverhalten bei Piraterievorfällen zu verbessern, um so eine einheitliche Datenbasis zu erhalten und ggf. bessere Hilfeleistungen durch die Anrainerstaaten zu ermöglichen. Seite 39 von 65

40 Die gezeigte Brutalität der Piraten im Golf von Guinea ist erheblich, was in Einzelfällen zur Verletzung von Crewmitgliedern und in Ausnahmefällen sogar zu Todesfällen geführt hat. Auch aktive Gegenwehr durch an Bord befindliche Sicherheitsteams hält die Angreifer häufig nicht davon ab, ihr Vorhaben weiter zu verfolgen. Es kommt dementsprechend zu Feuergefechten, auch über längere Zeiträume. Es sind zudem mehrere Vorfälle bekannt geworden, in denen unbekannte Täter versuchten an Bord von Schiffen zu gelangen, in dem sie sich als Vertreter der nigerianischen Sicherheitsbehörde NIMASA ausgaben. Der Einsatz von privaten Sicherheitsteams an Bord der Handelsschiffe, analog dem Verfahren am Horn von Afrika, hat in einigen Fällen bereits erfolgreich zur Abwehr von Angriffen geführt, ist in den Küstengewässern im Golf von Guinea jedoch nicht in gleicher Form anwendbar. Die nationalen Gesetze der Anrainerstaaten fordern in der Regel, dass bewaffnete nationale Sicherheitskräfte eingesetzt werden müssen. Diese Vorgabe führt dann zu erheblichen Problemen hinsichtlich der Anfahrt bis zum Küstenmeer eines Anrainerstaates, die ohne Sicherheitskräfte erfolgen muss. Neben Benin (mit der amerikanischen Sicherheitsfirma AdvanFort International, Inc. ) hat auch Togo der privaten Sicherheitsfirma "Ocean and Land Security" (OLS) die Erlaubnis erteilt, Schiffe innerhalb der Hoheitsgewässer von Benin zu schützen, so dass Handelsschiffe, die diese Staaten anlaufen ein Team dieser Firmen nutzen können, bevor sie in die Küstengewässer einlaufen. Häufig verlaufen die Fahrtrouten jedoch durch die Gewässer mehrerer Küstenstaaten, so dass die vorgenannten Lösungen nur partiell wirksam sein können. Einige der Anrainerstaaten zu Nigeria haben bereits weitergehende Maßnahmen zum Schutz der Küstengewässer unternommen. Nigeria, Benin und Togo haben, neben dem Angebot von Sicherheitskräften in den Hoheitsgewässern, für geschützte Reeden vor den großen Häfen gesorgt. Des Weiteren haben sich mehr als 40 afrikanische Staaten bei einem Gipfeltreffen in Lomè im Oktober vergangenen Jahres dazu verpflichtet, den Kampf gegen die Piraterie zu verstärken Empfehlung Die Zahl der Entführung von Tankfahrzeugen im Golf von Guinea ist bereits seit einiger Zeit rückläufig, im vergangenen Jahr waren noch drei solcher Vorfälle registriert worden. Im laufenden Jahr kam es noch zu keiner Schiffentführung. Bei den im vergangenen Jahr gemeldeten Vorfällen fanden diese allesamt in Verbindung mit Entführungen von Seite 40 von 65

41 Crewmitgliedern mit dem Ziel der Lösegelderpressung statt. Entgegen früheren Vorgehensweisen wurden die von den Schiffsentführungen betroffenen Tankfahrzeuge in Fahrt befindlich angegriffen. Die Bedeutung von so genannten Ship-to-Ship- Operationen hat in diesem Zusammenhang deutlich abgenommen. Treibende und langsam fahrende Fahrzeuge sind grundsätzlich einer höheren Gefährdung hinsichtlich eines Boardings im Rahmen eines Überfalls ausgesetzt. Durch die Nutzung von Fischereifahrzeugen und teilweise auch von gekaperten Versorgungsschiffen haben die Piraten ihr Operationsgebiet immer weiter in küstenfernere Gebiete ausgedehnt. Es wird deshalb empfohlen, Wartezeiten bis zum Freiwerden des avisierten Liegeplatzes in den Häfen und auf Reeden, soweit möglich zu reduzieren bzw. zu vermeiden und auch auf Fischerei- und Versorgungsschiffe zu achten, die sich in verdächtiger Weise nähern. Das IMB rät dazu, in einem Abstand von 200 sm von der nigerianischen Küste zu fahren. Treibende Schiffe sollten sich ebenfalls in dieser Entfernung zur Küste aufhalten und erst dann Fahrt aufnehmen, wenn die Aufnahme des Lotsen bestätigt wurde. Schiffseigner und Reeder, die bewaffnete Sicherheitsteams an Bord ihrer Schiffe einsetzen, können sich vor der westafrikanischen Küste nicht auf den vom Baltic and International Maritime Council (BIMCO), in Abstimmung mit den P&I-Clubs und einigen Sicherheitsfirmen entworfenen Standardvertrag für die Nutzung bewaffneter Sicherheitsteams an Bord von Handelsschiffen stützen. Dieser wurde speziell für den Indischen Ozean entworfen. Die besonderen rechtlichen Gepflogenheiten der westafrikanischen Länder in den Regionen am Golf von Guinea sowie der Bucht von Benin und Bonny müssen gesondert beachtet werden. So hat z. B. die togoische Regierung im Hinblick auf die Bereitstellung von bewaffneten Kräften besondere Vereinbarungen mit einer Sicherheitsfirma getroffen. Hier wird, wie auch von anderen Küstenstaaten der Region, insbesondere der Einsatz örtlicher Sicherheitskräfte verlangt. Bei Überlegungen bezüglich der Nutzung von bewaffneten Sicherheitskräften an Bord von Schiffen im Golf von Guinea wird dringend geraten, die jeweils gültigen, nationalen Regelungen der Anrainerstaaten detailliert zu prüfen und diese entsprechend zu berücksichtigen. Die zuständigen Behörden sollen dafür bekannt sein, die gesetzlichen Bestimmungen rigoros durchzusetzen. Die Bundespolizei und internationale Reedereiverbände empfehlen, für die Route entlang der Westküste Afrikas die gleichen Sicherungsmaßnahmen zu ergreifen, wie auf der Ostseite am Horn von Afrika. Es wird daher dringend empfohlen die westafrikanischen Gewässer, insbesondere im Bereich der Küste Nigerias, mit erhöhter Wachsamkeit zu befahren und diese auch vor Seite 41 von 65

42 Anker oder auf Reede liegend aufrecht zu erhalten. Es sollte, insbesondere auch bei Dunkelheit, auf herannahende Klein- / Schnellboote sowie Versorgungs- und Fischereischiffe geachtet werden. Im Falle der Sichtung von potenziellen Piratenskiffs wird empfohlen, diesen durch die Abgabe von Alarmsignalen und den Einsatz von Lichtquellen (Scheinwerfer) zu signalisieren, dass die Annäherung bemerkt wurde, um sie somit zum Abbruch eines möglichen Überfalls zu bewegen. In Anbetracht dessen, dass die Fälle von Entführungen von Crewmitglieder deutlich zugenommen haben, wird dringend empfohlen, geeignete Abwehrmaßnahmen zu ergreifen um ein unbefugtes Anbordkommen zu verhindern und sichere Schutzräume an Bord von Handelsschiffen einzurichten, um die Crew vor Entführung zu bewahren. In diesem Zusammenhang ist das frühzeitige Bemerken der sich nähernden Schnellboote um so wichtiger, da der Besatzung dann noch genug Zeit bleibt, sich vollständig in den Schutzraum zurückzuziehen. Von verschiedenen Industrieverbänden wurden Empfehlungen für Eigner, Betreiber und Kapitäne zum Schutz gegen Piraterie und bewaffnete Raubüberfälle in der Region am Golf von Guinea erarbeitet. Diese Empfehlungen, auf die auch das Maritime Safety Committee (MSC) der IMO per Rundschreiben (Circular letter No.3394) hinweist, sind unter nachstehendem Link abrufbar: operators-and-masters-for-protection-against-piracy-in-the-gulf-of-guinea-region.aspx Seite 42 von 65

43 5.13 Ägypten Art und Anzahl von Vorfällen in den Gewässern vor Ägypten sind weiterhin unauffällig. Es handelt sich lediglich um vereinzelte, klassische Diebstähle von Versorgungsgütern in den Häfen. Es wurden in den vergangenen Jahren kaum offizielle Fälle registriert, jedoch muss auch hier, wie aus anderen Quellen bekannt, mit einer gewissen Dunkelziffer gerechnet werden Aktuelle Situation in den Seegebieten / Modus Operandi Aus den Häfen Suez und El Dekheila sowie auf den Reeden vor den Häfen melden verschiedene Quellen immer wieder Raubüberfälle auf Schiffe mit dem Ziel der Entwendung von Versorgungsgütern und Schiffsausrüstung von Oberdeck. Zur Annäherung werden meistens lokale Fischerboote genutzt. Die Täter nähern sich oft in Gruppen von bis zu sechs Personen, sind zumeist mit Messern bewaffnet und versuchen Zugang zu den Unterkünften zu erlangen. Ziel der Täter ist es, Ladung, Schiffs- und Sachgegenstände zu entwenden. Bei Alarmauslösung flüchteten die Täter in der Regel. Es kam jedoch auch schon vor, dass Besatzungsmitglieder mit Waffen bedroht wurden. Auseinandersetzungen mit der Schiffsbesatzung wurden bislang nicht gemeldet. Ein gewisses Maß an Vorsicht ist, aufgrund der Bewaffnung der Täter, jedoch immer geboten Suezkanal 2013 ereigneten sich hier die letzten, bekannt gewordenen Zwischenfälle, als jeweils ein griechisches und ein panamaisches Schiff bei der Durchfahrt durch den Suezkanal beschossen wurden. Die ägyptischen Behörden erhöhten in der Folge die Sicherheitsmaßnahmen entlang des Suezkanals aufgrund von Informationen zu möglichen weiteren Terroranschlägen. Wenngleich in den darauf folgenden Monaten Terroranschläge auf militärische Einrichtungen und Sicherheitspersonal der Regierung in der Nähe des Kanals verübt wurden, blieben bislang weitere von Al-Kaida oder dem sogenannten Islamischen Staat angekündigte Angriffe auf den Schiffsverkehr aus. Das Risiko von möglichen Angriffen seitens terroristischer Gruppierungen aus Richtung der Sinaihalbinsel auf den Schiffsverkehr im Suezkanal ist dennoch nicht ganz auszuschließen Landesspezifische Sicherheitshinweise / Teilreisewarnung SiHi/Nodes/AegyptenSicherheit_node.html Seite 43 von 65

44 5.17 Libyen Im Rahmen der bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen in Libyen kam es in 2015 mehrfach auch zu Angriffen auf Handelsschiffe, teilweise vom Festland aus, teils aus der Luft. Bei kriegerischen Auseinandersetzungen / bürgerkriegsähnlichen Zuständen besteht grundsätzlich die Gefahr, dass diese sich auch auf Häfen und die angrenzenden Küstengewässer ausweiten können. Die Bedeutung der Erdölexporte sowie des Seehandels allgemein für die Finanzierung und den Nachschub der in Libyen aktiven Gruppierungen führt immer wieder zu Kämpfen / Auseinandersetzungen um die Kontrolle sowohl über die Ölfelder und Raffinerien als auch über die Seehäfen. Vor diesem Hintergrund ist, aufgrund der anhaltend instabilen Lage in Libyen, von einer erhöhten Gefährdung für Schiffe, die libysche Häfen anlaufen, auszugehen. Tankfahrzeuge nehmen diesbezüglich noch eine besonders herausgehobene Stellung ein. In den Häfen selbst muss zudem mit Angriffen / Terroranschlägen gegen Hafenanlagen gerechnet werden. Die aktuelle Lage in Libyen ist fragil und daher nur schwer einzuschätzen. Lageänderungen sind innerhalb kurzer Zeiträume möglich, so dass die Risikobewertungen für mögliche Hafenanläufe gegebenenfalls auch kurzfristig angepasst werden müssen. Landesspezifische Reise- und Sicherheitshinweise / Reisewarnung SiHi/LibyenSicherheit.html?nn=555292?nnm= Seite 44 von 65

45 6 Südostasien 6.1 Statistik SUEDOSTASIEN Jan Jun 2016 Jan Jun 2017 Indonesien Straße von Malakka 0 0 Malaysia 4 3 Philippinen 3 13 Straße von Singapur 0 1 Thailand 0 0 Gesamt Die Zahl der Vorfälle für den Bereich Südostasien ist im ersten Halbjahr 2017 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht angestiegen. Schwerpunkt der Vorfälle sind weiterhin die Gewässer vor Indonesien sowie nunmehr verstärkt auch um die Philippinen, wo ein erheblicher Anstieg der Fallzahlen zu verzeichnen ist. Die Verteilung der Vorfälle ist aus der nachfolgenden Karte ersichtlich: Seite 45 von 65

46 In der ersten Jahreshälfte wurde in den Gewässern Südostasiens eine Schiffsentführung verzeichnet, diese fand vor Malaysia statt. In drei Fällen wurden insgesamt 10 Crewmitglieder in den Gewässern um die Philippinen von Bord ihrer Schiffe entführt, 2 Crewmitglieder kamen bei einem dieser Vorfälle ums Leben. In den meisten Fällen handelt es sich um Raub-/ Diebstahlsdelikte auf Schiffen vor Anker. 6.2 Aktuelle Situation in den Seegebieten / Modus Operandi In den Gewässern der Sulu-Celebes-See sowie vor Sabah war es im vergangen Jahr vermehrt zu Entführungen von Crewmitgliedern mit dem Ziel der Lösegelderpressung gekommen. Anfangs waren nur langsam fahrende Fahrzeuge, wie Schlepper mit und ohne Bargen, das Ziel der Täter, jedoch gerieten zum Jahresende auch größere Handelsschiffe in das Visier der Angreifer, die vermutlich mit der philippinischen Terrorgruppe Abu Sayyaf in Verbindung stehen. Einige der Angriffe scheiterten aufgrund von Piraterieabwehrmaßnahmen, jedoch hatten unbekannte Täter zu Beginn dieses Jahres ein Frachtschiff erfolgreich überfallen und 6 Crewmitglieder von Bord entführt. Während des Überfalls kam ein Besatzungsmitglied des Frachters ums Leben, ein zweites Crewmitglied verstarb während des Verbringens zum Schiff der Entführer. Am konnte ein entführtes Besatzungsmitglied durch die philippinische Armee im Rahmen einer Militäroperation befreit werden. Über das Schicksal der verbliebenen fünf Geiseln war zu diesem Zeitpunkt nichts bekannt. Darüber hinaus wurde über mehrere verdächtige Annäherungen und gescheiterte Angriffsversuche auf Handelsschiffe berichtet. Nahezu alle Angriffe fanden tagsüber statt. Die Angreifer trugen schwarze Kleidung und Gesichtsmasken und näherten sich in Schnellbooten, besetzt mit 8-10 Personen, an. Ein im November letzten Jahres entführter deutscher Segler war im Februar ebenfalls von seinen Entführern getötet worden. Als Reaktion auf die aktuelle Lage haben Indonesien, Malaysia und die Philippinen in einem trilateralen Abkommen gemeinsame Patrouillenfahrten in den betroffenen Seegebieten vereinbart. Für die im April angekündigten gemeinsamen Patrouillen fiel am dann der Startschuss. Die Philippinen ihrerseits gehen derzeit verstärkt im Rahmen von Militäroperationen gegen Abu Sayyaf vor, in dessen Verlauf bereits einige Kernmitglieder getötet bzw. festgenommen wurden. In den Gewässern Indonesiens kommt es auch weiterhin zu Raub und Diebstählen auf Schiffen vor Anker. Deren Zahl ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum allerdings leicht rückläufig. Im März war es der IMP (Indonesian Marine Police) gelungen, 4 Räuber unmittelbar nach der Tat auf der Dumai-Reede festzunehmen. Die Patrouillen der indonesischen Marine in den ausgewiesenen Wartebereichen sind nach wie vor Seite 46 von 65

47 wirkungsvoll, was sich in den niedrigen Fallzahlen wiederspiegelt. Wie kürzlich bekannt wurde, sollen diese Maßnahmen bis 2019 fortgesetzt werden. Wie schon im vergangenen Jahr, kam es in der Straße von Malakka auch in der ersten Hälfte dieses Jahres zu keinerlei Vorfällen. In der Straße von Singapur kam es zu lediglich einem Vorfall, was die Effektivität der gemeinsamen Patrouillen der Anrainerstaaten eindrucksvoll belegt Indonesien Bei Vorfällen in indonesischen Gewässern handelt es sich überwiegend um bewaffnete Raubüberfälle. Betroffen sind hier aktuell hauptsächlich die Häfen sowie die Reeden vor Dumai/Lubuk Gaung, Tanjung Priok/Jakarta, Batu Ampar/Batam, Taboneo und Maura Berau. Neben den fast ausschließlich nachts stattfindenden Raubüberfällen auf Ankerund Reedelieger, bei denen außer Tankfahrzeugen und Frachtschiffen vor allem auch Schlepper überfallen werden, kommt es auch zu Angriffen auf Schiffe in Fahrt, vor allem Frachtschiffe und Tanker, zumeist in den Gebieten um die Inseln Nipah, Karimun Besar und Takong Kecil. Die Zahl dieser Vorfälle ist in letzter Zeit jedoch rückläufig. Die Piraten nähern sich zum Teil mit Schnellbooten, bevor sie mit langen Enterhaken an Bord gelangen. Bewaffnet mit Messern oder Macheten, teilweise inzwischen auch mit Gewehren, bedrohen sie die Besatzungen oder fesseln sie und rauben Maschinenersatzteile und an Bord befindliche Wertgegenstände sowie elektronische Geräte vom Schiff oder aus dem persönlichen Besitz der Besatzungen. Im gesamten Seegebiet ist daher erhöhte Wachsamkeit angeraten. Insbesondere Ankerlieger sollten ihre Wachen verstärken, um Boardingversuche rechtzeitig erkennen zu können. Die Angriffe werden in der Regel abgebrochen, wenn die Angreifer von den Besatzungen bemerkt werden. Auch wenn es in der ersten Jahreshälfte zu keiner Schiffsentführung kam, ist es in indonesischen Gewässern weiterhin empfehlenswert, wachsam zu sein. Auch hier sind besonders Schlepper mit und ohne Bargen wegen ihres niedrigen Freibords und der geringen Geschwindigkeit sowie Tankschiffe gefährdet. Die indonesische Marine patrouilliert bereits seit einiger Zeit verstärkt in festgelegten Gebieten. Die Zahl der Vorfälle konnte in einigen dieser Überwachungsbereiche auf Null reduziert werden. Schiffe, die beabsichtigen vor den Häfen zu ankern, sollen dies möglichst in den nachfolgend aufgeführten Bereichen tun, damit im Falle eines Überfalles Marineeinheiten schnellstmöglich Hilfe leisten können. Kürzlich wurde von den indonesischen Behörden bekannt gegeben, dass diese Patrouillen, die zunächst bis Januar 2017 befristet waren, noch 3 weitere Jahre fortgesetzt werden sollen. Seite 47 von 65

48 1. Belawan: 'N 'E 2. Dumai: 'N 'E 3. Nipah: 'N 'E 4. Tanjung Berakit / Bintan: 'N 'E 5. Tanjung Priok: 'S 'E 6. Gresik: 'S 'E 7. Taboneo: 'S 'E 8. Adang Bay: 'S 'E 9. Muara Berau: 'S 'E 10. Balikpapan: 'S 'E Aufgrund erfolgreicher Maßnahmen gegen die Überfälle wurden der Hafen / die Reede von Muara Jawa von der Indonesian Marine Police von der Liste entfernt Straße von Malakka In der Straße von Malakka kam es in der ersten Jahreshälfte, wie schon im vergangenen Jahr, zu keinen Vorfällen. Dennoch sollte dieses Seegebiet auch weiterhin mit hoher Aufmerksamkeit befahren werden. Wie lange die seit 2015 durchgeführten Patrouillen der Anrainerstaaten noch fortgeführt werden, ist derzeit nicht bekannt Malaysia Im vergangenen Jahr kam es in malaysischen Gewässern vermehrt zu Entführungen von Crewmitgliedern mit dem Ziel der Lösegelderpressung. Diese Vorfälle werden, wie auch die Entführungen in den Gewässern der Philippinen, militanten Gruppen zugeschrieben. Regionaler Schwerpunkt sind die Gewässer vor Sabah. Betroffen waren meist langsame Fahrzeuge wie Schlepper mit Bargen. Im Dezember 2016 waren während eines solchen Vorfalls bei Lahad Datu drei mutmaßliche Kidnapper von Sicherheitskräften erschossen worden, drei weitere wurden festgenommen. Die 6 Angreifer stehen im Verdacht zu einer "Kidnap + Ransom" Gruppe zu gehören, die von Tawi Tawi / Philippinen aus operiert und für mindestens sechs Entführungsfälle verantwortlich sein soll. In der ersten Hälfte dieses Jahres kam es bisher zu keinen solchen Vorfällen. Jedoch kam es im Juni zur Entführung eines Produktentankers, etwa 33 sm nordnordöstlich von Kuantan. (Herausragende Fälle) Der letzte Vorfall dieser Art fand im Mai 2016 statt. Das Vorgehen der Piraten gleicht dem einer Serie von Schiffsentführungen mit dem Ziel des Ladungsdiebstahls die ihren Seite 48 von 65

49 Höhepunkt zwischen April 2014 und August 2015 hatte. Nach einigen Festnahmen, darunter auch einige Hintermännern der kriminellen Banden, war die Zahl der Schiffentführungen deutlich zurückgegangen. Landesspezifische Sicherheitshinweise SiHi/MalaysiaSicherheit.html?nn=555292?nnm= Straße von Singapur Die Zahl der Vorfälle in der Straße von Singapur bleibt auch weiterhin auf niedrigem Niveau. In der ersten Hälfte des Jahres wurde aus diesem Bereich ein Vorfall gemeldet. Es ist aber auch hier weiterhin erhöhte Wachsamkeit geboten. Angriffe finden sowohl auf vor Anker liegende, als auch auf in Fahrt befindliche Schiffe, statt. Insbesondere Schlepper mit Bargen waren hier zuletzt das Ziel der Angriffe Philippinen Seit dem vergangenen Jahr besteht in den Gewässern der Sulu- Celebes-See und der Einfahrt in die Sibutu Passage ein erhöhtes Risiko von Entführung von Crewmitgliedern mit dem Ziel der Lösegelderpressung. Diese Übergriffe werden mit der Terrorgruppe Abu Sayyaf in Verbindung gebracht. Zunächst waren hiervon hauptsächlich langsame Fahrzeuge mit niedrigem Freibord wie Schlepper und Bargen betroffen, dann gerieten auch größere, in Fahrt befindliche Handelsschiffe in das Visier der Täter. Nahezu alle Angriffe fanden tagsüber statt, die Angreifer trugen schwarze Kleidung und Gesichtsmasken und näherten sich in Schnellbooten, besetzt mit 8-10 Personen, an. Im ersten Halbjahr 2017 kam es zu drei solcher Vorfälle, bei denen insgesamt 10 Seeleute von Bord ihrer Schiffe entführt wurden. In einem Fall kamen zwei Besatzungsmitglieder eines Frachtschiffes ums Leben. Zuletzt kam es zu keinen solchen Entführungen mehr, was wahrscheinlich auf das energische Vorgehen der philippinischen Armee gegen die militanten Gruppen zurückzuführen ist. Im Bereich der Batangas-Reede ist hingegen ein Anstieg von Diebstahl / Raubüberfällen auf Schiffen vor Anker zu verzeichnen. Landesspezifische Sicherheitshinweise / Teilreisewarnung SiHi/Nodes/PhilippinenSicherheit_node.html Das Auswärtige Amt hat für die Philippinen und die umgebenden Gewässer folgende Teilreisewarnung mit aktueller Gültigkeit herausgegeben (Auszüge): Seite 49 von 65

50 "Nach schweren Kämpfen der philippinischen Sicherheitskräfte mit terroristischen Gruppen in Marawi gilt in ganz Mindanao bis zum 31. Dezember 2017 Kriegsrecht " In mehreren Regionen des Landes besteht die Gefahr terroristischer Anschläge und von Entführungen, sowohl zu Land als auch zur See." " Die in der Region operierende islamistische Terrorgruppe Abu Sayyaf ist für Entführungen und Ermordungen vor allem auf Mindanao und in der Sulu-See verantwortlich und zielt vermehrt auf ausländische Entführungsopfer. Am 26. Februar 2017 wurde von ihr eine deutsche Geisel ermordet, nachdem sie bereits im November 2016 in der Sulu-See verschleppt und die Reisegefährtin getötet worden war. Auch ortskundige Ausländer sind dort derzeit besonders gefährdet." 6.3 Herausragende Fälle Malaysia Überfall und Entführung des Tankschiffes "C.P.41". Der unter thailändischer Flagge fahrende Produktentanker befand sich auf dem Weg von Singapur nach Songkhla / Thailand, als sich etwa 33 Seemeilen nordnordöstlich von Kuantan sechs schwer bewaffnete Angreifer in einem Schnellboot annäherten und an Bord des Schiffes gelangten. Die Täter nahmen die gesamte Besatzung als Geiseln und zerstörten die Kommunikationsanlagen. Dann steuerten sie den Tanker an einen unbekannten Ort, wo ein Teil der Ladung auf ein anderes Schiff umgepumpt wurde. Anschließend raubten sie Eigentum der Crew und Schiffgegenstände, ließen die Besatzung frei und verschwanden. Quelle: IMBKL 6.4 Bewertung/Prognose In den letzten Jahren war Südostasien der weltweit dominierende Piraterieschwerpunkt. Im vergangenen Jahr gingen die Fallzahlen erheblich zurück. Der deutliche Rückgang bei den Schiffentführungen mit dem Ziel des Ladungsdiebstahls ist auf das massive Vorgehen der indonesischen und malaysischen Behörden zurückzuführen. Dabei konnten mehrere Täter festgenommen werden. So gelang es auch im vergangenen Jahr indonesischen Marineeinheiten, im Fall eines entführten Tankers diesen zu orten, abzufangen und 9 Piraten festzunehmen. In den ersten 6 Monaten dieses Jahres kam es seit Mai 2016 erstmals wieder zu einer Schiffsentführungen in der Region. In der Straße von Malakka und in der Straße von Singapur bleibt die Lage weiter unauffällig. Die Kooperation zwischen der indonesischen und der malaysischen Marine hat gezeigt, dass entschlossenes, abgestimmtes Vorgehen gegen die Piraten Wirkung Seite 50 von 65

51 zeigen und in diesen stark befahrenen Schifffahrtsstraßen zu einer deutlichen Reduzierung der Fallzahlen führen kann. Bei den Raubüberfällen in der Region handelt es sich überwiegend um Armutskriminalität, die sich auf Reeden vor den Häfen manifestiert, aber auch Schlepper mit und ohne Bargen sowie Tankschiffe sind hier besonders wegen ihres niedrigen Freibords und der geringen Geschwindigkeit gefährdet. In mehreren Fällen wurden Besatzungsmitglieder während des Überfalls als Geiseln genommen, bis die Räuber wieder von Bord gingen. Auch ist häufig der Diebstahl von Maschinenersatzteilen festzustellen. Im vergangenen Jahr kam es dann vermehrt zu Fällen, in den Crewmitglieder mit dem Ziel der Lösegelderpressung von Bord entführt wurden. Schwerpunkt sind die Gewässer vor Sabah sowie die Sulu - Celebes-See. Verantwortlich für diese Entführungen ist nach Angaben der Behörden die philippinische Terrorgruppe Abu Sayyaf. Betroffen waren zunächst Schlepper mit und ohne Bargen und Fischerboote, aber auch Handelsschiffe. Aufgrund von Piraterie-Abwehrmaßnahmen der Schiffsbesatzungen konnten einige Angriffsversuche erfolgreich abgewehrt werden. Bereits im August vergangenen Jahres haben Malaysia, die Philippinen und Indonesien ein trilaterales Abkommen geschlossen, das gemeinsame Patrouillen und grenzüberschreitende Verfolgung von Verdächtigen vorsieht. Seit Juni wird das Abkommen nun auch umgesetzt. Darüber hinaus haben die Philippinen ihr Vorgehen gegen Abu Sayyaf verstärkt. Da Überfälle auf Handelsschiffe bisher wenig erfolgreich waren und Abu Sayyaf Verluste hinnehmen musste, könnte dies einen eindämmenden Effekt haben. Dennoch besteht in der Sulu-See auch weiterhin ein erhöhtes Risiko. Möglicherweise legen die Entführer ihren Fokus wieder auf langsamere und kleinere Fahrzeuge. Das massive Vorgehen des philippinischen Militärs scheint aktuell jedoch Wirkung zu zeigen. Seit März wurden keine Fälle von Entführungen mehr gemeldet. Nachdem es in 2014 zu einer Häufung von Überfällen auf Tankschiffe mit dem Ziel des Ladungsdiebstahls gekommen war, führte dies zu Gegenmaßnahmen der Anrainerstaaten. Das ReCAAP ISA vermutet, dass es sich bei den Tätergruppen, aufgrund ihres hohen Organisationsgrades, um Syndikate aus der Region handelte. Tanker oder auch Schlepper mit Bargen wurden entführt, um dann komplett mit Ladung verkauft zu werden. Besatzungen wurden in Rettungsbooten ausgesetzt und das Schiff / der Schlepper wurden umgestrichen und umbenannt. Die Mehrzahl der Entführungen von Tankschiffen dauerte nur einige Tage, in deren Verlauf die Ladung der Schiffe an unbekannten Orten abgepumpt wurde. Sowohl das ReCAAP ISA als auch das International Maritime Bureau (IMB) empfehlen den Reedern und Schiffsführungen auch weiterhin, bei Passagen durch die Gewässer des südlichen Teils des Südchinesischen Meeres, Wachsamkeit walten zu lassen, da von den Philippinen und Malaysia aus Seite 51 von 65

52 Piratengruppen im südlichen Teil des Südchinesischen Meeres operieren. Mit speziell eingesetzten Task Forces konnten die entführten Schiffe in einigen Fällen lokalisiert und die Entführer festgenommen werden. Inwieweit die sehr positive Entwicklung der letzten Monate zu einer nachhaltigen Reduzierung dieses Phänomens führt, bleibt noch abzuwarten. Im Juni kam es hier erneut zu einer Schiffsentführung. 6.5 Empfehlung Es wird empfohlen, in den Gewässern der Sulu-Celebes-See und der Sibutu Passage, höchste Wachsamkeit walten zu lassen und entsprechende Piraterie- Abwehrmaßnahmen umzusetzen. ReCAAP und das IMB PRC empfehlen Schiffsführern und Eignern, die Route westlich Kalimantan und dann geradewegs ins Südchinesische Meer zu nehmen und so die Sulu-Celebes-See ganz zu meiden. Weiterhin wird empfohlen, die indonesischen und malaysischen Gewässer, insbesondere in der Region im Süden des südchinesischen Meeres, östlich der malaysischen Halbinsel mit der Hauptstadt Kuala Lumpur, sowie die Straße von Malakka und die Straße von Singapur mit erhöhter Wachsamkeit zu befahren. Insbesondere bei Dunkelheit sollte auf herannahende Klein-/Schnellboote geachtet werden. Im Falle der Sichtung von verdächtigen Kleinbooten wird empfohlen, diesen durch die Abgabe von Alarmsignalen und den Einsatz von Lichtquellen (Scheinwerfer) zu signalisieren, dass die Annäherung bemerkt wurde, was zumeist zu einem Abbruch der Annäherung führt. Die Bundespolizei empfiehlt, sich vor einer Passage durch die genannten Gebiete, über die Warnmeldungen vom IMB Piracy Reporting Centre und ReCAAP entsprechend aktuell zu informieren. Seite 52 von 65

53 7 Ostasien 7.1 Statistik Ostasien Jan Jun 2016 Jan Jun 2017 China 5 1 Südchinesisches Meer 0 0 Vietnam 3 0 Gesamt 8 1 In der ersten Jahreshälfte wurde im Bereich Ostasien lediglich ein Vorfall vor China registriert. Im südchinesischen Meer kam es, wie im Vorjahreszeitraum auch, zu keinen Feststellungen. 7.2 Aktuelle Situation im Seegebiet / Modus Operandi Vor Vietnam kommt es immer wieder zu Diebstahls- und Raubdelikten auf Schiffen vor Anker, zum Teil auch in Häfen. Betroffen ist hauptsächlich die Reede von Vung Tau. Wie auch in Südostasien wird versucht, Schiffs- und Ausrüstungsgegenstände von Bord der Ankerlieger zu stehlen, auch Kraftstoff wurde schon abgepumpt. Die Täter sind zum Teil mit Messern bewaffnet. Im vergangenen Jahr kam es zumindest in einem Fall zur Konfrontation mit der Schiffbesatzung, in der die Täter die Crew mit ihren Messern Seite 53 von 65

54 bedrohten. Von einer hohen Dunkelziffer an nicht gemeldeten Vorfällen ist nach wie vor auszugehen. Von Seiten der vietnamesischen Behörden wurde die Überwachung der betroffenen Gebiete verstärkt, was zum Teil auch zu einem Rückgang der Zahlen geführt haben dürfte. Auch in China werden gelegentlich Diebstähle auf Schiffen vor Anker gemeldet. Betroffen ist hauptsächlich die Reede von Tianjin. Die Täter nähern sich auch hier meist bei Dunkelheit in kleinen Booten an und können leicht mit Fischerbooten verwechselt werden. Vorfälle sollten stets den örtlichen Behörden gemeldet werden. Die chinesische Küstenwache konnte bereits einige Täter festnehmen. Im südlichen Südchinesischen Meer, im Seegebiet nahe den Anambas / Natuna Inseln sind die Piraten mit Schusswaffen und Messern bewaffnet und überfallen vorzugsweise Schlepper mit Bargen und Tanker. Die Besatzungen werden beraubt, Schiffsgüter als auch Ladung, insbesondere Kraftstoff, werden gestohlen. Die Zahl dieser Vorfälle ist jedoch signifikant gesunken. 7.3 Bewertung/Prognose Nachdem in 2015 die Zahlen für Ostasien sprunghaft angestiegen waren, sind sie bereits im vergangenen Jahr wieder deutlich gesunken. Im Berichtszeitraum kam es nunmehr zu nur noch einem einzigen gemeldeten Vorfall. Aufgrund der hohen Dunkelziffer ist allerdings nicht auszuschließen, dass die vorgenannten Veränderungen möglicherweise lediglich auf verändertes Meldeverhalten zurückzuführen sind. Im Südchinesischen Meer bleibt die Lage weiter ruhig. Die Zahl der Schiffsentführungen in den angrenzenden Seegebieten vor Malaysia ist seit Ende 2015 stark zurückgegangen. Es wird vermutet, dass organisierte Gruppen für diese Vorfälle verantwortlich sind. Die Festnahme einiger Täter in Malaysia und Indonesien scheint für diesen Rückgang verantwortlich zu sein. 7.4 Empfehlung Vor Vietnam hat sich bereits zum Ende des vergangenen Jahres die Lage wieder verbessert, für China wurde im Berichtszeitraum lediglich ein Vorfall registriert. Dennoch ist in diesem Seegebiet, auch aufgrund des hohen Dunkelfeldes, weiter Vorsicht geboten. Obwohl die Zahlen erheblich gesunken sind, ist die Gefahr von Überfällen im Südchinesischen Meer weiterhin gegeben. Da besonders Tanker und Schlepper mit Bargen im südlichen Südchinesischen Meer betroffen sind, empfiehlt es sich für die Fahrzeuge besonders aufmerksam Ausguck zu gehen und die Fahrtgeschwindigkeit so hoch wie möglich zu halten, da von den Philippinen und Malaysia aus Piratengruppen im südlichen Teil des Südchinesischen Meeres operieren. Seite 54 von 65

55 8 Indischer Subkontinent 8.1 Statistik INDISCHER SUBKONTINENT Jan Jun 2016 Jan Jun 2017 Bangladesch 2 5 Indien 13 1 Gesamt 15 6 Die Zahl der Vorfälle im Bereich des indischen Subkontinents ist in der ersten Hälfte des Jahres 2017 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um mehr als die Hälfte zurückgegangen. Während vor Indien ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen ist, ist die Zahl für Bangladesch wieder leicht angestiegen. Die Verteilung der Vorfälle ist aus der nachfolgenden Karte ersichtlich. Seite 55 von 65

56 8.2 Aktuelle Situation in den Seegebieten / Modus Operandi Bangladesch Aufgrund der Maßnahmen der örtlichen Behörden sind die Fallzahlen in den letzten Jahren gesunken. Trotz der geringen Zahl an Vorfällen bleiben die Gewässer vor Bangladesch weiterhin ein Risikogebiet. Schwerpunkt bleibt die Region um Chittagong. Es ist dort mit Überfällen auf vor Anker liegende und in Häfen einlaufende Schiffe zu rechnen. Die Annäherung erfolgt in der Regel mit den typischen kleinen Holzbooten. In den Flussmündungen (Sundarbans) zum Golf von Bengalen kommt es zu einzelnen Raubüberfällen und Entführungen von Fischereifahrzeugen in erheblicher Intensität. Hier haben sich Pirateriegruppierungen etabliert, deren kriminelle Aktivitäten sich von Schutzgelderpressung über Entführung bis hin zu Mord erstrecken. Hierbei herrscht ein erhebliches Dunkelfeld, die Zahl der Übergriffe auf Fischer soll zuletzt gestiegen sein. Dies wurde von den Familien der Fischer gemeldet, die um Lösegeld für die Freilassung erpresst wurden. Handelsschiffe sind auch weiterhin nicht das Ziel dieser Angriffe Indien Seit 2014 werden vor der Küste Indiens Überfälle auf den Reeden vor den großen Häfen gemeldet. Betroffene Bereiche sind besonders die Reeden vor Kandla, Kochi und Visakhapatnam. Bereits seit einigen Jahren sind in diesem Bereich keine Aktivitäten somalischer Piraten mehr festzustellen. Die indischen Behörden waren massiv dagegen vorgegangen. Auch die zuletzt wieder leicht gestiegenen Aktivitäten am Horn von Afrika haben sich nicht bis zur Westküste Indiens ausgewirkt. 8.3 Bewertung/Prognose In Bangladesch kommt es zu Diebstahl von Ladung auf Schiffen im Hafen und auf Reede, fast ausschließlich betroffen ist der Bereich vor Chittagong. Im größten Hafen des Landes herrschen Korruption und organisierte Kriminalität. Von einer erheblichen Dunkelziffer ist auszugehen. Durch Maßnahmen der örtlichen Behörden sank die Zahl der Vorfälle, jedoch ist auch weiterhin Wachsamkeit geboten. Ankerliegern und auch Schiffen, die in Häfen einlaufen wird empfohlen, das Schiff und das Oberdeck so gut wie möglich zu beleuchten und durch Ankerwachen zu sichern. Jegliche, mit vertretbarem Aufwand zu treffenden Maßnahmen, die verhindern, dass schiffsfremde Personen an Bord gelangen, sollten getroffen werden. Auch sollten die örtlichen Behörden immer unverzüglich benachrichtigt werden. Seite 56 von 65

57 Der seit 2011 innerhalb der Sundarbans zu verzeichnende Anstieg von Überfällen gegen indische Fischer konnte durch eine erfolgreiche Operation der örtlichen Behörden eingedämmt werden. Die Sundarbans befinden sich im Grenzgebiet zwischen Indien und Bangladesch, was die Strafverfolgung durch die jeweiligen Staaten bislang erschwert hat. Ein grenzüberschreitendes Abkommen soll dies erleichtern. Angeblich zahlen Firmen an etliche kriminelle Banden, die entlang der Küste operieren, Schutzgelder. Allerdings soll es in den vergangenen Jahren zu einer großen Zahl von Übergriffen in der Bucht von Bengalen gekommen sein, die nicht offiziell erfasst wurden. Deren Zahl soll zuletzt wieder gestiegen sein. Es handelt sich hier um ein Phänomen lokaler Kriminalität, die sich in erster Linie gegen einheimische Fischer, und nicht gegen die Handelsschifffahrt richtet. Dennoch ist auch dieser Aspekt ein Bestandteil der maritimen Kriminalität, der belegt, mit welcher Brutalität und Skrupellosigkeit in Südasien vorgegangen wird. Seite 57 von 65

58 9 Südamerika 9.1 Statistik SÜDAMERIKA Jan Jun 2016 Jan Jun 2017 Brasilien 0 0 Ecuador 0 1 Guyana 1 1 Haiti 0 0 Kolumbien 2 2 Peru 4 2 Venezuela 2 6 Gesamt 9 12 Im ersten Halbjahr 2017 ist die Zahl der Vorfälle gegenüber dem Vorjahreszeitraum leicht gestiegen. Jedoch ist auch in diesem Bereich von einer hohen Dunkelziffer auszugehen. Bei allen registrierten Vorfällen handelt es sich um Diebstahls-/Raubdelikte auf Schiffen im Hafen bzw. auf Reede. Die Hälfte aller Vorfälle entfallen auf Venezuela. Seite 58 von 65

59 9.2 Aktuelle Situation im Seegebiet / Modus Operandi Bei den Vorfällen handelt es sich fast ausschließlich um Überfälle auf Schiffe vor Anker. Die zumeist mit Messern oder auch Gewehren bewaffneten Täter nähern sich bei Dunkelheit in kleinen Booten den Handelsschiffen an und stehlen Schiffsgegenstände. In der Regel flüchten sie, sobald sie von der Besatzung entdeckt werden. In einzelnen Fällen wurden Crewmitglieder bei den Überfällen mit Messern bedroht oder auch kurzzeitig gefesselt um zu verhindern, dass Alarm geschlagen wird. Sobald die Täter bemerkt bzw. der Alarm ausgelöst wurde, flüchteten sie aber auch hier. Ein Schwerpunkt dieser Überfälle ist die Reede von Callao, Peru. Vom P&I Club war vor einiger Zeit bezüglich der steigenden Anzahl von Raubüberfällen auf den Reeden vor Puerto La Cruz, Port of Jose und Guanta Bay vor Venezuela ein Warnhinweis herausgegeben worden. Es wurde darauf hingewiesen, dass die Täter mit großkalibrigen Waffen ausgerüstet sind und häufig unter Drogeneinfluss stehen. Aus diesem Grund sollten Crewmitglieder die Konfrontation mit den Tätern möglichst meiden und auf Gegenwehr verzichten, da die Angreifer gewalttätig werden könnten, wenn sie auf Gegenwehr treffen. Berichten zur Folge sollen in Venezuela ehemalige Fischer, die aufgrund der Wirtschaftskrise ihren Job verloren haben, nun traditionelle Fischer angreifen und diesen wiederum die Lebensgrundlage rauben. Diese Vorfälle werden dem IMB in der Regel nicht gemeldet. In der Vergangenheit war von Angriffen auf Schiffe am Tag berichtet worden, bei denen sich die Angreifer in hochmotorisierten Schnellbooten näherten und nicht selten sofort das Feuer auf die Handelsschiffe eröffneten. Vorfälle dieser Art werden bereits seit einiger Zeit nicht mehr dokumentiert. Neben den Überfällen auf Handelsschiffe finden in Mittel- und Südamerika zudem auch häufig Raubüberfälle und Diebstähle auf Segelbooten und Motoryachten statt. Der Schwerpunkt liegt in der Karibik. In der Regel werden diese Vorfälle nicht oder nur in Ausnahmefällen vom IMB PRC registriert. Meist handelt es sich um Diebstähle, während die Boote vor Anker liegen und die Crews an Land unterwegs sind. In einigen Fällen handelt es sich jedoch auch um Raubüberfälle, bei denen die bewaffneten Täter äußerst brutal und rücksichtslos vorgehen, um an Wertgegenstände und Bargeld zu gelangen. Obwohl die Betroffenen keinerlei Gegenwehr leisteten und kooperierten, wurden sie misshandelt, verletzt und in einigen Fällen auch getötet. Vereinzelt werden auch in Fahrt befindliche Segelboote und Motoryachten Ziel von Überfällen. Seite 59 von 65

60 Auf der Internetseite berichten betroffene Segler und Sportbootfahrer von diesen Überfällen. Warnhinweise des Auswärtigen Amtes u.a. für St. Vincent & die Grenadinen und den östlichen Teil der Karibik. SiHi/StVincentUndDieGrenadinenSicherheit.html?nn=332636?nnm= Bewertung/Prognose Der bereits im vergangenen Jahr zu verzeichnende Anstieg der offiziellen Fallzahlen kann möglicherweise auch an einem veränderten Meldeverhalten und somit einer Verschiebung vom Dunkel- in das Hellfeld bzw. an Maßnahmen der örtlichen Behörden liegen. Die ohnehin hohe Kriminalitätsrate in Venezuela könnte aufgrund der derzeitigen Krise noch weiter zunehmen. 9.4 Empfehlung Insbesondere Reede- und Ankerliegern wird empfohlen, auch in diesen Seegebieten alle mit vertretbarem Aufwand umsetzbare Maßnahmen zu treffen, um ein unbemerktes Anbordkommen zu verhindern. Bei Flusspassagen, die nur mit geringer Geschwindigkeit durchfahren werden können, ist besonders intensiv Ausguck zu gehen, so dass rechtzeitig Alarm gegeben werden kann. Seite 60 von 65

61 10 Restliche Welt 10.1 Statistik Restliche Welt Jan Jun 2016 Jan Jun 2017 Iran 0 1 Oman 0 1 Jemen 1 1 Papua Neu-Guinea 0 0 Gesamt 1 3 Drei Vorfälle im Berichtszeitraum, jeweils einer vor dem Jemen, einer im Golf von Oman und einer vor dem Iran, wurden vom IMB PRC dem Bereich der restlichen Welt zugeordnet. Diese sind in der nachfolgenden Grafik mit roten Kreisen markiert. Wie schon erwähnt, wurde der Vorfall vom , den ankernden Rohöltanker SAFE SINO betreffend, vom IMB der restlichen Welt zugeordnet da sich dieser etwa 10 Seemeilen vor der Küste des Jemen ereignete und somit in jemenitischen Küstengewässern stattfand. Ein mit 6 bewaffneten Personen besetztes, kleines Boot näherte sich dem Tanker und feuerte Schüsse auf das Schiff ab. Mehrmals versuchten die Angreifer, den Tanker zu boarden. Als dies misslang, entfernten sie sich wieder. Seite 61 von 65

Messestand des Bundesministeriums der Verteidigung begeistert Besucher zur Augsburger Frühjahrsausstellung Marine im Einsatz

Messestand des Bundesministeriums der Verteidigung begeistert Besucher zur Augsburger Frühjahrsausstellung Marine im Einsatz Messestand des Bundesministeriums der Verteidigung begeistert Besucher zur Augsburger Frühjahrsausstellung Marine im Einsatz Die Präsentation des BMVg im Rahmen der sicherheitspolitischen Information fand

Mehr

management & training

management & training Hochschule Wismar FB Seefahrt Simulator Verhaltenstraining Maritime Gewalt Verantwortlich für die didaktische Konzeption und Umsetzung: Lars Oberndorf kompetenzwerkstatt Verhaltensschulung Maritime Gewalt

Mehr

AFRIKA-ZONE. FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018 Vorrundenformat und Auslosungsverfahren. Mitgliedsverbände (MV): 54

AFRIKA-ZONE. FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018 Vorrundenformat und Auslosungsverfahren. Mitgliedsverbände (MV): 54 AUSGANGSLAGE Mitgliedsverbände (MV): 54 Teilnehmende Mitgliedsverbände (TMV): 53 Startplätze: 5 MITGLIEDSVERBÄNDE Ägypten Algerien Angola Äquatorial-Guinea Äthiopien Benin Botsuana Burkina Faso Burundi

Mehr

Deutscher Bundestag Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Piraterie Informationen und Vorschläge des VDR

Deutscher Bundestag Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Piraterie Informationen und Vorschläge des VDR Deutscher Bundestag Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Piraterie Informationen und Vorschläge des VDR Berlin, 23. Februar 2011 Was ist Piraterie? 1 Moderne Piraterie hat nichts mit Seeräuberromantik

Mehr

BUNDESAMT FÜR MIGRATION UND FLÜCHTLINGE

BUNDESAMT FÜR MIGRATION UND FLÜCHTLINGE Seite 1/6 da da Gewährung Albanien 121 8.113 7.865 96,9% 248 3,1% 3.455 - - 9 0,3% 43 1,2% 25 0,7% 77 2,2% 2.831 81,9% 547 15,8% 5.472 138 Bosnien und Herzegowina 122 8.474 5.705 67,3% 2.769 32,7% 6.594

Mehr

elektronische Vorab-Fassung*

elektronische Vorab-Fassung* Deutscher Bundestag Drucksache 17/6715 17. Wahlperiode 01. 08. 2011 Antwort der Bundesregierung Seite 1, August 4, 2011, /data/bt_vorab/1706715.fm, Frame auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Uwe Beckmeyer,

Mehr

Deutsche ins Ausland Pauschalen REISEKOSTEN für Hin- und Rückreise Studierende/ Promovierende, Aufenthalt bis zu 3 Monate

Deutsche ins Ausland Pauschalen REISEKOSTEN für Hin- und Rückreise Studierende/ Promovierende, Aufenthalt bis zu 3 Monate zu 3 6 Afghanistan 825,00 900,00 1.100,00 1.150,00 Ägypten 425,00 450,00 550,00 600,00 Albanien 300,00 325,00 400,00 425,00 Algerien 425,00 475,00 575,00 600,00 Andorra 400,00 425,00 525,00 550,00 Angola

Mehr

Redekonzept des Kommandeurs der Einsatzflottille 2, Flottillenadmiral Thorsten Kähler. Sehr geehrter Herr Staatsminister,

Redekonzept des Kommandeurs der Einsatzflottille 2, Flottillenadmiral Thorsten Kähler. Sehr geehrter Herr Staatsminister, 1 Redekonzept des Kommandeurs der Einsatzflottille 2, Flottillenadmiral Thorsten Kähler Sehr geehrter Herr Staatsminister, sehr geehrte Herren Abgeordnete des Deutschen Bundestages und des Bayerischen

Mehr

ANALYSEN & ARGUMENTE

ANALYSEN & ARGUMENTE AUSGABE 129 ANALYSEN & ARGUMENTE PERSPEKTIVEN DEUTSCHER AUSSENPOLITIK Bekämpfung der Piraterie: Ein Aspekt maritimer Sicherheit für Deutschland David Petrovic (ext.) In seinem Papier Fragile Wertschöpfungsketten

Mehr

1 Seeverkehrswirtschaft Als Überblick über die derzeitige Situation werden Auszüge von Pressemeldungen wiedergegeben:

1 Seeverkehrswirtschaft Als Überblick über die derzeitige Situation werden Auszüge von Pressemeldungen wiedergegeben: Verbandstag 2014 Bericht des Präsidenten Der Bericht wurde den Delegierten wieder schriftlich mit den Unterlagen vor der Sitzung zugeleitet. Aktuelle Punkte wurden auf dem Verbandstag vor der Aussprache

Mehr

Promovierende, Hochschuladministratoren, Wissenschaftler (Promovierte, Professoren), Aufenthalt 3 bis 6 Monate

Promovierende, Hochschuladministratoren, Wissenschaftler (Promovierte, Professoren), Aufenthalt 3 bis 6 Monate Afghanistan 825,00 900,00 Ägypten 425,00 450,00 Albanien 300,00 325,00 Algerien 425,00 475,00 Andorra 400,00 425,00 Angola 1.050,00 1.125,00 Anguilla (brit.) 1.350,00 1.475,00 Antiguilla und Barbuda 1.350,00

Mehr

Land Festnetz* Zugangsnummer Mobil* Zugangsnummer

Land Festnetz* Zugangsnummer Mobil* Zugangsnummer C A L L W O R L D W I D E Tarife 2012 Auch online unter: http://www.happyhandy.at Land Festnetz* Zugangsnummer Mobil* Zugangsnummer Afghanistan Ägypten Albanien Algerien Andorra Angola Anguilla Antigua

Mehr

Kilometergeld und Reisekosten

Kilometergeld und Reisekosten Kilometergeld und Reisekosten 1. Kilometergeld Fahrzeug pro km Motorfahrrad und Motorrad mit einem Hubraum bis 250 ccm 0,14 Motorrad mit einem Hubraum über 250 ccm 0,24 PKW und Kombi 0,42 Zuschlag für

Mehr

Deutsche ins Ausland AUFENTHALTSKOSTEN Studierende und Promovierende bei Workshops und bei der Teilnahme an

Deutsche ins Ausland AUFENTHALTSKOSTEN Studierende und Promovierende bei Workshops und bei der Teilnahme an EU-* bis zu 6 e, pro Afghanistan 800,00 71,00 19,00 Ägypten 800,00 38,00 19,00 Albanien 800,00 68,00 19,00 Algerien 800,00 60,00 30,00 Andorra 62,00 20,00 Angola 1025,00 83,00 26,00 Argentinien 800,00

Mehr

Bayerisches Landesamt für Steuern. ESt-Kartei Datum: 18.11.2009 Karte 1.4 S 2285.1.1-1/14 St32/St33. 33a

Bayerisches Landesamt für Steuern. ESt-Kartei Datum: 18.11.2009 Karte 1.4 S 2285.1.1-1/14 St32/St33. 33a Berücksichtigung ausländischer Verhältnisse; Ländergruppeneinteilung ab 1. Januar 2010 In Abstimmung mit den obersten Finanzbehörden der Länder ist die Ländergruppeneinteilung mit Wirkung ab 1. Januar

Mehr

Dieses Dokument ist lediglich eine Dokumentationsquelle, für deren Richtigkeit die Organe der Gemeinschaften keine Gewähr übernehmen

Dieses Dokument ist lediglich eine Dokumentationsquelle, für deren Richtigkeit die Organe der Gemeinschaften keine Gewähr übernehmen 2003R1175 DE 09.08.2003 001.001 1 Dieses Dokument ist lediglich eine Dokumentationsquelle, für deren Richtigkeit die Organe der Gemeinschaften keine Gewähr übernehmen B VERORDNUNG (EG) Nr. 1175/2003 DER

Mehr

Liste der Vertragsstaaten. des Abkommens vom 28. Juli 1951 und/oder des Protokolls vom 31. Januar 1967 über die Rechtsstellung der Flüchtlinge

Liste der Vertragsstaaten. des Abkommens vom 28. Juli 1951 und/oder des Protokolls vom 31. Januar 1967 über die Rechtsstellung der Flüchtlinge Liste der Vertragsstaaten des Abkommens vom 28. Juli 1951 und/oder des Protokolls vom 31. Januar 1967 über die Rechtsstellung der Flüchtlinge Stand: 23. Oktober 2014 Vertragsstaaten: Vertragsstaaten des

Mehr

Übersicht über das Zahlungsverfahren beim Bundesamt für Justiz

Übersicht über das Zahlungsverfahren beim Bundesamt für Justiz Übersicht über das Zahlungsverfahren beim Bundesamt für Justiz Hinweis: Eine Gewähr dafür, welche Form der Beglaubigung zur Vorlage deutscher Führungszeugnisse im Ausland erforderlich ist, wird nicht übernommen.

Mehr

Reisesicherheit Professionelles Management von Sicherheitsrisiken auf Geschäftsreisen. Lucas Cohen Security Director

Reisesicherheit Professionelles Management von Sicherheitsrisiken auf Geschäftsreisen. Lucas Cohen Security Director Reisesicherheit Professionelles Management von Sicherheitsrisiken auf Geschäftsreisen Lucas Cohen Security Director International SOS und Control Risks Das Joint Venture von International SOS und Control

Mehr

Seeknöllchen für Ordnung auf hoher See

Seeknöllchen für Ordnung auf hoher See icherheit der deutschen Schifffahrt Seeknöllchen für Ordnung auf hoher See Die Reeder wollen, dass sie der Staat vor Piraten schützt. Doch das Innenministerium setzt am Horn von Afrika auf den Einsatz

Mehr

Einsatz privater Sicherheitskräfte an Bord von Handelsschiffen unter deutscher Flagge. Rechtliche Rahmenbedingungen / Internationale Hintergründe

Einsatz privater Sicherheitskräfte an Bord von Handelsschiffen unter deutscher Flagge. Rechtliche Rahmenbedingungen / Internationale Hintergründe Einsatz privater Sicherheitskräfte an Bord von Handelsschiffen unter deutscher Flagge Rechtliche Rahmenbedingungen / Internationale Hintergründe Prof. Dr. H. Jessen, LL.M. Institut für Seerecht und Seehandelsrecht

Mehr

Ausführliche Regionen- und Nationenaufteilung für SAW

Ausführliche Regionen- und Nationenaufteilung für SAW Ausführliche Regionen- und Nationenaufteilung für SAW Erstellt von Olli, Hanna, Valentin, Tobias, Frauke, Guido und Claudia, 11.11.05 (1) Region Ozeanien (Klasse 5) Neuguinea und Südseeinseln Australien

Mehr

Containerschiffahrt Prognosen + Entwicklung Heilbronn, 13. Juli 2010. von Thorsten Kröger NYK Line (Deutschland) GmbH, Hamburg

Containerschiffahrt Prognosen + Entwicklung Heilbronn, 13. Juli 2010. von Thorsten Kröger NYK Line (Deutschland) GmbH, Hamburg Heilbronn, 13. Juli 2010 von Thorsten Kröger NYK Line (Deutschland) GmbH, Hamburg Agenda Das Krisenjahr 2009 in der Containerschiffahrt Die Konsolidierung sowie Neuausrichtung (2010) Slow Steaming Capacity

Mehr

ISPS Code Hintergründe und Ziele

ISPS Code Hintergründe und Ziele ISPS Code Hintergründe und Ziele GDV-Symposium ISPS Code, Leipzig 2004-05-26 Vortragender Kapt. Dirk Eggers Nautiker Gruppenleiter BSMI (Maritime Security) ISM/ISO Auditor MarSec Auditor Phone: +49(0)40-36149-7055

Mehr

Global Marine Trends 2030

Global Marine Trends 2030 Introduction Scenarios and Drivers Scenarios Business as usual Clear economic growth No single trade power dominates Increased co-operation A bit more growth Accelerated globalisation Weaker global institutions

Mehr

Auslandsreisekostensätze

Auslandsreisekostensätze Auslandsreisekostensätze Die Auslandsreisekosten werden aufgrund der Reisegebührenvorschriften des Bundes festgesetzt. Sie wurden mit Verordnung BGBl. 483/1993 (idf BGBl. II Nr. 434/2001) kundgemacht und

Mehr

KURZANLEITUNG. Firmware-Upgrade: Wie geht das eigentlich?

KURZANLEITUNG. Firmware-Upgrade: Wie geht das eigentlich? KURZANLEITUNG Firmware-Upgrade: Wie geht das eigentlich? Die Firmware ist eine Software, die auf der IP-Kamera installiert ist und alle Funktionen des Gerätes steuert. Nach dem Firmware-Update stehen Ihnen

Mehr

Studie zu Wildtiertourismus in Afrika: Fragebogen Reiseveranstalter

Studie zu Wildtiertourismus in Afrika: Fragebogen Reiseveranstalter Einleitung Studie zu Wildtiertourismus in Afrika: Fragebogen Reiseveranstalter Mit dem Ziel, internationale Bemühungen im Kampf gegen die Wilderei in Afrika zu unterstützen, führt die UNWTO eine Studie

Mehr

Symbio system requirements. Version 5.1

Symbio system requirements. Version 5.1 Symbio system requirements Version 5.1 From: January 2016 2016 Ploetz + Zeller GmbH Symbio system requirements 2 Content 1 Symbio Web... 3 1.1 Overview... 3 1.1.1 Single server installation... 3 1.1.2

Mehr

Auslandstage- und er ab 1.5.2003 1. Die vom 1.5.2003 an geltenden Auslandstage- und er können der nachstehenden Liste entnommen werden. Besteht nach der Art des Dienstgeschäftes die Möglichkeit der Inanspruchnahme

Mehr

PROMOS Fachkurse PROMOS Sprachkurse im Ausland

PROMOS Fachkurse PROMOS Sprachkurse im Ausland [Stand: 03.11.2015] PROMOS Fachkurse PROMOS Sprachkurse im Ausland Voraussetzungen Immatrikulierte deutsche Studierende und Doktoranden der Universität Leipzig oder diesen gemäß BAföG Gleichgestellte sowie

Mehr

Piraterie Die Bedrohung auf See erreicht eine neue Dimension

Piraterie Die Bedrohung auf See erreicht eine neue Dimension Piraterie Die Bedrohung auf See erreicht eine neue Dimension Titelbild: März 2009: Das Kreuzfahrtschiff MS Deutschland im Golf von Aden, begleitet von der deutschen Fregatte Rheinland Pfalz. Selbst große

Mehr

Übersicht über die ab 1. Januar 2016 geltenden Pauschbeträge für Verpflegungsmehraufwendungen und Übernachtungskosten im Ausland

Übersicht über die ab 1. Januar 2016 geltenden Pauschbeträge für Verpflegungsmehraufwendungen und Übernachtungskosten im Ausland bei Afghanistan 30 20 95 Ägypten 40 27 113 Äthiopien 27 18 86 Äquatorialguinea 36 24 166 Albanien 29 20 90 Algerien 39 26 190 Andorra 34 23 45 Angola 77 52 265 Antigua und Barbuda 53 36 117 Argentinien

Mehr

HAMBURGER BEITRÄGE zur Friedensforschung und Sicherheitspolitik

HAMBURGER BEITRÄGE zur Friedensforschung und Sicherheitspolitik HAMBURGER BEITRÄGE zur Friedensforschung und Sicherheitspolitik Kerstin Petretto Diebstahl, Raub und erpresserische Geiselnahme im maritimen Raum Eine Analyse zeitgenössischer Piraterie Heft 58 Hamburg,

Mehr

Reisekostenpauschalen 2015

Reisekostenpauschalen 2015 Afghanistan 30,00 20,00 95,00 Ägypten 40,00 27,00 113,00 Albanien 23,00 16,00 110,00 Algerien 39,00 26,00 190,00 Andorra 32,00 21,00 82,00 Angola 77,00 52,00 265,00 Antigua und Barbuda 53,00 36,00 117,00

Mehr

Prämientarif zur Warentransportversicherung

Prämientarif zur Warentransportversicherung asko assekuranzmakler GmbH, Max-Planck-Str. 7, D-85716 Unterschleißheim, Tel. +49 (0)89-3188148-0, Fax +49 (0)89-3188148-48 www.asko24.com Prämientarif zur Warentransportversicherung 1) Allgemeine Gültigkeit:

Mehr

Piraterie und maritimer Terrorismus aus Sicht deutscher Reeder

Piraterie und maritimer Terrorismus aus Sicht deutscher Reeder Hella Engerer/Max Gössler Piraterie und maritimer Terrorismus aus Sicht deutscher Reeder Ergebnisse einer Befragung PiraT-Arbeitspapiere zur Maritimen Sicherheit Nr. 11, August 2011 Institut für strategische

Mehr

PEGAS sets again new volume records on spot and derivatives

PEGAS sets again new volume records on spot and derivatives PRESS RELEASE PEGAS trading volumes in January 2016 PEGAS sets again new volume records on spot and derivatives Paris, Leipzig, 2 February 2016 PEGAS, the pan-european gas trading platform operated by

Mehr

Übersicht über die ab 01. Januar 2015 geltenden Pauschbeträge für Verpflegungsmehraufwendungen und Übernachtungskosten Gültig ab: 01.

Übersicht über die ab 01. Januar 2015 geltenden Pauschbeträge für Verpflegungsmehraufwendungen und Übernachtungskosten Gültig ab: 01. EUR EUR EUR Afghanistan Afghanistan 25 95 1605 Ägypten Ägypten 33 113 2007 Albanien Albanien 19 110 1560 Algerien Algerien 39 190 2880 Andorra Andorra 26 82 1518 Angola Angola 64 265 4305 Antigua und Barbuda

Mehr

picture-alliance/dpa/kay Nietfeld

picture-alliance/dpa/kay Nietfeld Ein Großteil der Waren, die täglich den Hamburger Containerhafen erreichen, gelangen auf dem Seeweg durch den Suezkanal nach Deutschland. Allein im Jahr 2005 wurden mehr als 570 Millionen Tonnen verschiedenster

Mehr

https://portal.microsoftonline.com

https://portal.microsoftonline.com Sie haben nun Office über Office365 bezogen. Ihr Account wird in Kürze in dem Office365 Portal angelegt. Anschließend können Sie, wie unten beschrieben, die Software beziehen. Congratulations, you have

Mehr

1. General information... 2 2. Login... 2 3. Home... 3 4. Current applications... 3

1. General information... 2 2. Login... 2 3. Home... 3 4. Current applications... 3 User Manual for Marketing Authorisation and Lifecycle Management of Medicines Inhalt: User Manual for Marketing Authorisation and Lifecycle Management of Medicines... 1 1. General information... 2 2. Login...

Mehr

Extract of the Annotations used for Econ 5080 at the University of Utah, with study questions, akmk.pdf.

Extract of the Annotations used for Econ 5080 at the University of Utah, with study questions, akmk.pdf. 1 The zip archives available at http://www.econ.utah.edu/ ~ ehrbar/l2co.zip or http: //marx.econ.utah.edu/das-kapital/ec5080.zip compiled August 26, 2010 have the following content. (they differ in their

Mehr

ReadMe zur Installation der BRICKware for Windows, Version 6.1.2. ReadMe on Installing BRICKware for Windows, Version 6.1.2

ReadMe zur Installation der BRICKware for Windows, Version 6.1.2. ReadMe on Installing BRICKware for Windows, Version 6.1.2 ReadMe zur Installation der BRICKware for Windows, Version 6.1.2 Seiten 2-4 ReadMe on Installing BRICKware for Windows, Version 6.1.2 Pages 5/6 BRICKware for Windows ReadMe 1 1 BRICKware for Windows, Version

Mehr

Asylgeschäftsstatistik

Asylgeschäftsstatistik Asylgeschäftsstatistik für den Monat August Seite 2 von 10 Asylgeschäftsstatistik für den Monat August Überblick Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick zur Geschäftsstatistik des Berichtsjahres.

Mehr

German English Firmware translation for T-Sinus 154 Access Point

German English Firmware translation for T-Sinus 154 Access Point German English Firmware translation for T-Sinus 154 Access Point Konfigurationsprogramm Configuration program (english translation italic type) Dieses Programm ermöglicht Ihnen Einstellungen in Ihrem Wireless

Mehr

Umwelt: Rekordfahrt: Um die halbe Welt mit dem Solarboot

Umwelt: Rekordfahrt: Um die halbe Welt mit dem Solarboot Umwelt: Rekordfahrt: Um die halbe Welt mit dem Solarboot Seit dem Start am 27. Oktober 2010 in Monaco hat das Schiff allein mit der Kraft der Sonne mehr als 21 000 Kilometer zurückgelegt. Das größte Solarboot

Mehr

Die Dream Yacht Kauf-Charter Programme bieten attraktive Modelle für alle, die Yachteigner werden wollen

Die Dream Yacht Kauf-Charter Programme bieten attraktive Modelle für alle, die Yachteigner werden wollen Die Dream Yacht Kauf-Charter Programme bieten attraktive Modelle für alle, die Yachteigner werden wollen Dream Yacht Kauf-Charter Programme Dream Yacht Performance Programm Dream Yacht Garantie Programm

Mehr

Economics of Climate Adaptation (ECA) Shaping climate resilient development

Economics of Climate Adaptation (ECA) Shaping climate resilient development Economics of Climate Adaptation (ECA) Shaping climate resilient development A framework for decision-making Dr. David N. Bresch, david_bresch@swissre.com, Andreas Spiegel, andreas_spiegel@swissre.com Klimaanpassung

Mehr

Inequality Utilitarian and Capabilities Perspectives (and what they may imply for public health)

Inequality Utilitarian and Capabilities Perspectives (and what they may imply for public health) Inequality Utilitarian and Capabilities Perspectives (and what they may imply for public health) 1 Utilitarian Perspectives on Inequality 2 Inequalities matter most in terms of their impact onthelivesthatpeopleseektoliveandthethings,

Mehr

Möglichkeiten und Grenzen zur Bestimmung von Cyberwaffen

Möglichkeiten und Grenzen zur Bestimmung von Cyberwaffen Möglichkeiten und Grenzen zur Bestimmung von Cyberwaffen Thomas Reinhold - reinhold@ifsh.de Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg Warum eine Definition für Cyberwaffen

Mehr

Soziale Arbeit über Ländergrenzen hinweg- Der Internationale Sozialdienst

Soziale Arbeit über Ländergrenzen hinweg- Der Internationale Sozialdienst Soziale Arbeit über Ländergrenzen hinweg- Der Internationale Sozialdienst Struktur, Aufgaben, Arbeitsweise Verena Lingg Referentin ISD 1 Fachbereichstag Soziale Arbeit 19.11.2014 in München Deutsche Zweigstelle

Mehr

Adapter für Sauerstoff Ventile nach Ländern

Adapter für Sauerstoff Ventile nach Ländern Adapter für Sauerstoff Ventile nach Ländern Sie besitzen einen Sauerstoff-Druckminderer und wollen in ein bestimmtes Land und sind auf der Suche nach der Information welcher Adapter in welchem Land benötigt

Mehr

Reisekosten Ausland ab 01.01.2012

Reisekosten Ausland ab 01.01.2012 mind. 24 weniger als 24, Ägypten 30 20 10 50 Äthiopien 30 20 10 175 Afghanistan 30 20 10 95 Albanien 23 16 8 110 Algerien 39 26 13 190 Andorra 32 21 11 82 Angola 71 48 24 190 Antigua und 42 28 14 85 Barbuda

Mehr

Verpflegungsmehraufwand Ausland 2013. Pauschbeträge für Verpflegungsmehraufwand 2013 mindestens 24 Stunden. Übernachtungspauschale

Verpflegungsmehraufwand Ausland 2013. Pauschbeträge für Verpflegungsmehraufwand 2013 mindestens 24 Stunden. Übernachtungspauschale Afghanistan 30 20 10 95 Ägypten 30 20 10 50 Äthiopien 30 20 10 175 Äquatorialguinea 50 33 17 226 Albanien 23 16 8 110 Algerien 39 26 13 190 Andorra 32 21 11 82 Angola 77 52 26 265 Antigua und Barbuda 42

Mehr

Verpflichtungen zur Deregulierung von Finanzdienstleistungen in Freihandelsabkommen

Verpflichtungen zur Deregulierung von Finanzdienstleistungen in Freihandelsabkommen Deutscher Bundestag Drucksache 17/1299 17. Wahlperiode 01. 04. 2010 Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Dr. Gerhard Schick, Lisa Paus, Katrin Göring-Eckardt, weiterer Abgeordneter

Mehr

Tarif. All-in M 200, 200 / 500. All-in M. All-in M 200, 200 / 500. Ideal für Normaltelefonierer. All-in M 200 200 / 500. Grundpreis und Leistungen

Tarif. All-in M 200, 200 / 500. All-in M. All-in M 200, 200 / 500. Ideal für Normaltelefonierer. All-in M 200 200 / 500. Grundpreis und Leistungen Tarif All-in M All-in M 200, 200 / 500 All-in M 200, 200 / 500 Ideal für Normaltelefonierer All-in M 200 200 / 500 Grundpreis und Leistungen 3 100 100 100 100 Innerdt. Sprachverbindungen, Mailbox-Abfrage,

Mehr

EEX Kundeninformation 2007-09-05

EEX Kundeninformation 2007-09-05 EEX Eurex Release 10.0: Dokumentation Windows Server 2003 auf Workstations; Windows Server 2003 Service Pack 2: Information bezüglich Support Sehr geehrte Handelsteilnehmer, Im Rahmen von Eurex Release

Mehr

Pauschbeträge für Verpflegungsmehraufwand und Übernachtungskosten im Ausland 2014. Abwesenheit von mindestens 24 Stunden

Pauschbeträge für Verpflegungsmehraufwand und Übernachtungskosten im Ausland 2014. Abwesenheit von mindestens 24 Stunden Afghanistan 30 20 95 Ägypten 40 27 113 Äthiopien 30 20 175 Äquatorialguinea 50 33 226 Albanien 23 16 110 Algerien 39 26 190 Andorra 32 21 82 Angola 77 52 265 Antigua und Barbuda 53 36 117 Argentinien 36

Mehr

Übersicht über die ab 1. Januar 2014 geltenden Pauschbeträge für Verpflegungsmehraufwendungen und Übernachtungskosten im Ausland

Übersicht über die ab 1. Januar 2014 geltenden Pauschbeträge für Verpflegungsmehraufwendungen und Übernachtungskosten im Ausland bei Afghanistan 30 20 95 Ägypten 40 27 113 Äthiopien 30 20 175 Äquatorialguinea 50 33 226 Albanien 23 16 110 Algerien 39 26 190 Andorra 32 21 82 Angola 77 52 265 Antigua und Barbuda 53 36 117 Argentinien

Mehr

Windenergienutzung in der Bundesrepublik Deutschland Stand 30.06.1995 Wind Energy Use in Germany - Status 30.06.1995

Windenergienutzung in der Bundesrepublik Deutschland Stand 30.06.1995 Wind Energy Use in Germany - Status 30.06.1995 Windenergienutzung in der Bundesrepublik Deutschland Stand 30.06.1995 Wind Energy Use in Germany - Status 30.06.1995 Rehfeldt, Knud; DEWI Summary By June 30th 1995, the assessment of wind energy in Germany

Mehr

Herausforderung globaler Governance. Sebastian Unger Institute for Advanced Sustainability Studies e.v. (IASS)

Herausforderung globaler Governance. Sebastian Unger Institute for Advanced Sustainability Studies e.v. (IASS) Nachhaltige Entwicklung im Meer -eine Herausforderung globaler Governance Sebastian Unger Institute for Advanced Sustainability Studies e.v. (IASS) 1 Nutzungsdruck auf das Meer nimmt zu Source: Review

Mehr

Verkehrsunfallbilanz 2013

Verkehrsunfallbilanz 2013 Verkehrsunfallbilanz 2013 I. Trends/Entwicklungen Verkehrsunfallentwicklung insgesamt nahezu unverändert Rückgang der Verletzten um 0,6 % aber Anstieg der Getöteten um 2,4 % - Rückgang der Getöteten bei

Mehr

Maritime Sicherheit: Neue Herausforderungen für Asien und Europa

Maritime Sicherheit: Neue Herausforderungen für Asien und Europa Maritime Sicherheit:Neue Herausforderungen für Asien und Europa No. 167 November 2011 Zusammenfassung Der Schutz der Seewege liegt im Kerninteresse asiatischer und europäischer Staaten, zumal ein Großteil

Mehr

Polizeiliche Kriminalstatistik

Polizeiliche Kriminalstatistik Polizeiliche Kriminalstatistik 2009 Polizeiliche Kriminalstatistik 2009 Polizeidirektion Werra-Meißner Pressemitteilung zur polizeilichen Kriminalstatistik 2009 hohe Aufklärungsquote: 62,4 % der Straftaten

Mehr

Titelbild1 ANSYS. Customer Portal LogIn

Titelbild1 ANSYS. Customer Portal LogIn Titelbild1 ANSYS Customer Portal LogIn 1 Neuanmeldung Neuanmeldung: Bitte Not yet a member anklicken Adressen-Check Adressdaten eintragen Customer No. ist hier bereits erforderlich HERE - Button Hier nochmal

Mehr

Trial and error in the Eurozone and the influence to currencies and interest rates.

Trial and error in the Eurozone and the influence to currencies and interest rates. Jürgen Meyer Trial and error in the Eurozone and the influence to currencies and interest rates. Sept. 24th, 2012 EURUSD long term chart We re in the 8year cycle south still. Target is set at 1,0220 in

Mehr

Eine ganz persänliche Sichtweise von Gunter SchÅtze, KapitÇn auf Containerschiffen, Mitglied des VKS Rostock:

Eine ganz persänliche Sichtweise von Gunter SchÅtze, KapitÇn auf Containerschiffen, Mitglied des VKS Rostock: Bewaffnung von Handelsschiffen / Einsatz von privaten SicherheitskrÄften an Bord von Handelsschiffen sinnvolle Elemente der Piratenabwehr oder zusätzliche ErhÇhung des Gewaltpotentials durch Piraten? Eine

Mehr

Körperschaftsteuer-Durchführungsverordnung (KStDV)

Körperschaftsteuer-Durchführungsverordnung (KStDV) Körperschaftsteuer-Durchführungsverordnung (KStDV) geändert durch Gesetz zur Umrechnung und Glättung steuerlicher Euro-Beträge (Steuer- Euroglättungsgesetz - StEuglG) vom 19.12.2000 (BGBl I S. 1790) Zu

Mehr

Bewäl&gungsstrategien/von/Heranwachsenden/ im/umgang/mit/risiken/und/chancen/im/internet/ /

Bewäl&gungsstrategien/von/Heranwachsenden/ im/umgang/mit/risiken/und/chancen/im/internet/ / Bewäl&gungsstrategien/von/Heranwachsenden/ im/umgang/mit/risiken/und/chancen/im/internet/ / Fachenquete: SocialMedia:LichtundScha4enaus psychologischersicht BÖPundBMFJ PhilipSinner,M.A. 21.September2015

Mehr

Business Solutions Ltd. Co. English / German

Business Solutions Ltd. Co. English / German Business Solutions Ltd. Co. English / German BANGKOK, the vibrant capital of Thailand, is a metropolis where you can find both; East and West; traditional and modern; melted together in a way found nowhere

Mehr

Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft

Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft Methods of research into dictionary use: online questionnaires Annette Klosa (Institut für Deutsche Sprache, Mannheim) 5. Arbeitstreffen Netzwerk Internetlexikografie, Leiden, 25./26. März 2013 Content

Mehr

Schreiben auf Englisch

Schreiben auf Englisch Schreiben auf Englisch Folien zum Tutorium Internationalisierung Go West: Preparing for First Contacts with the Anglo- American Academic World Alexander Borrmann Historisches Institut Lehrstuhl für Spätmittelalter

Mehr

Rundschreiben MSC.1/Circ.1443 Vorläufige Leitlinien für private Bewachungsunternehmen zur Gefahrenabwehr in der Schifffahrt,

Rundschreiben MSC.1/Circ.1443 Vorläufige Leitlinien für private Bewachungsunternehmen zur Gefahrenabwehr in der Schifffahrt, Beilage/Enclosure 29/13 13 676 VkBl. Amtlicher Teil (VkBl. 12/2013 Nr. 119 S. 676) Nr. 119 Bekanntmachung des IMO Rundschreibens MSC.1/Circ.1443 Vorläufige Leitlinien für private Bewachungsunternehmen

Mehr

Release Notes BRICKware 7.5.4. Copyright 23. March 2010 Funkwerk Enterprise Communications GmbH Version 1.0

Release Notes BRICKware 7.5.4. Copyright 23. March 2010 Funkwerk Enterprise Communications GmbH Version 1.0 Release Notes BRICKware 7.5.4 Copyright 23. March 2010 Funkwerk Enterprise Communications GmbH Version 1.0 Purpose This document describes new features, changes, and solved problems of BRICKware 7.5.4.

Mehr

Übersicht über die ab 1. Januar 2015 geltenden Pauschbeträge für Verpflegungsmehraufwendungen und Übernachtungskosten im Ausland

Übersicht über die ab 1. Januar 2015 geltenden Pauschbeträge für Verpflegungsmehraufwendungen und Übernachtungskosten im Ausland bei Afghanistan 30 20 95 Ägypten 40 27 113 Äthiopien 27 18 86 Äquatorialguinea 50 33 226 Albanien 23 16 110 Algerien 39 26 190 Andorra 32 21 82 Angola 77 52 265 Antigua und Barbuda 53 36 117 Argentinien

Mehr

Compliance und neue Technologien

Compliance und neue Technologien Compliance und neue Technologien Urs Fischer, dipl. WP, CRISC, CISA Fischer IT GRC Beratung und Schulung Heiter bis bewölkt! Wohin steuert die Technologie Just What Is Cloud Computing? Rolle des CIO ändert!

Mehr

GRIPS - GIS basiertes Risikoanalyse-, Informations- und Planungssystem

GRIPS - GIS basiertes Risikoanalyse-, Informations- und Planungssystem GRIPS - GIS basiertes Risikoanalyse-, Informations- und Planungssystem GIS based risk assessment and incident preparation system Gregor Lämmel TU Berlin GRIPS joined research project TraffGo HT GmbH Rupprecht

Mehr

ISO/IEC 27001/2. Neue Versionen, weltweite Verbreitung, neueste Entwicklungen in der 27k-Reihe

ISO/IEC 27001/2. Neue Versionen, weltweite Verbreitung, neueste Entwicklungen in der 27k-Reihe ISO/IEC 27001/2 Neue Versionen, weltweite Verbreitung, neueste Entwicklungen in der 27k-Reihe 1 ISO Survey of Certifications 2009: The increasing importance organizations give to information security was

Mehr

Continuous Auditing eine gut gemeinte aber schlechte Idee kommt zurück

Continuous Auditing eine gut gemeinte aber schlechte Idee kommt zurück Continuous Auditing eine gut gemeinte aber schlechte Idee kommt zurück Michel Huissoud Lic.iur, CISA, CIA 5. November 2012 - ISACA/SVIR-Fachtagung - Zürich Überwachung Continuous Monitoring Continuous

Mehr

Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung Rechenzentrum Süd. z/os Requirements 95. z/os Guide in Lahnstein 13.

Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung Rechenzentrum Süd. z/os Requirements 95. z/os Guide in Lahnstein 13. z/os Requirements 95. z/os Guide in Lahnstein 13. März 2009 0 1) LOGROTATE in z/os USS 2) KERBEROS (KRB5) in DFS/SMB 3) GSE Requirements System 1 Requirement Details Description Benefit Time Limit Impact

Mehr

Staaten mit der höchsten Anzahl an Migranten USA 13,5. Russland 8,7. Deutschland 13,1. Saudi-Arabien. Kanada. Frankreich 10,7 10,4.

Staaten mit der höchsten Anzahl an Migranten USA 13,5. Russland 8,7. Deutschland 13,1. Saudi-Arabien. Kanada. Frankreich 10,7 10,4. Migration Nach Aufnahmestaaten, Migranten in absoluten in absoluten Zahlen Zahlen und Anteil und an Anteil der Bevölkerung an der Bevölkerung in Prozent, in 2010 Prozent, * 2010* Migranten, in abs. Zahlen

Mehr

Parameter-Updatesoftware PF-12 Plus

Parameter-Updatesoftware PF-12 Plus Parameter-Updatesoftware PF-12 Plus Mai / May 2015 Inhalt 1. Durchführung des Parameter-Updates... 2 2. Kontakt... 6 Content 1. Performance of the parameter-update... 4 2. Contact... 6 1. Durchführung

Mehr

Megastädte in der Dritten Welt : Können Städte Monstren sein?

Megastädte in der Dritten Welt : Können Städte Monstren sein? Megastädte in der Dritten Welt : http://cdn.list25.com/wp-content/uploads/2012/04/mexicocity.png 1. Megastädte haben einen schlechten Ruf because of their sheer size, megacities are critical sites of current

Mehr

Rollen im Participant Portal

Rollen im Participant Portal Rollen im Participant Portal Stand Februar 2011 Inhaltsverzeichnis 1 Welche Aufteilung existiert grundsätzlich im PP?...3 1.1 Organisation Roles:...3 1.2 Project Roles:...4 1.2.1 1st level: Coordinator

Mehr

Preisliste für The Unscrambler X

Preisliste für The Unscrambler X Preisliste für The Unscrambler X english version Alle Preise verstehen sich netto zuzüglich gesetzlicher Mehrwertsteuer (19%). Irrtümer, Änderungen und Fehler sind vorbehalten. The Unscrambler wird mit

Mehr

Wählen Sie das MySQL Symbol und erstellen Sie eine Datenbank und einen dazugehörigen User.

Wählen Sie das MySQL Symbol und erstellen Sie eine Datenbank und einen dazugehörigen User. 1 English Description on Page 5! German: Viele Dank für den Kauf dieses Produktes. Im nachfolgenden wird ausführlich die Einrichtung des Produktes beschrieben. Für weitere Fragen bitte IM an Hotmausi Congrejo.

Mehr

Falschgeldkriminalität

Falschgeldkriminalität Falschgeldkriminalität Bundeslagebild 2013 Falschgeldkriminalität Bundeslagebild 2013 3 INHALT 1. Vorbemerkung 5 2. Darstellung und Bewertung der Kriminalitätslage 5 2.1 Straftaten 5 2.2 Euro-Falschnoten

Mehr

Für alle Tarife einmalig monatlich zusätzlicher Konferenzraum 9,00 - Persönliche Einwahlrufnummer 15,00 5,00. Nicht möglich

Für alle Tarife einmalig monatlich zusätzlicher Konferenzraum 9,00 - Persönliche Einwahlrufnummer 15,00 5,00. Nicht möglich Preisliste PROFImeet Pay-per-Use Flatrate enthaltene Teilnehmer - 10 Konferenzkosten enthaltene Teilnehmer - 0,00 /min 1) jeder weitere Teilnehmer 0,04 /min 1) 0,04 /min 1) 5 zusätzliche Flatrate Teilnehmer

Mehr

HIR Method & Tools for Fit Gap analysis

HIR Method & Tools for Fit Gap analysis HIR Method & Tools for Fit Gap analysis Based on a Powermax APML example 1 Base for all: The Processes HIR-Method for Template Checks, Fit Gap-Analysis, Change-, Quality- & Risk- Management etc. Main processes

Mehr

Der Adapter Z250I / Z270I lässt sich auf folgenden Betriebssystemen installieren:

Der Adapter Z250I / Z270I lässt sich auf folgenden Betriebssystemen installieren: Installationshinweise Z250I / Z270I Adapter IR USB Installation hints Z250I / Z270I Adapter IR USB 06/07 (Laden Sie den Treiber vom WEB, entpacken Sie ihn in ein leeres Verzeichnis und geben Sie dieses

Mehr

Investitionsschutzabkommen und Außenwirtschaft eine ökonomische Betrachtung

Investitionsschutzabkommen und Außenwirtschaft eine ökonomische Betrachtung Investitionsschutzabkommen und Außenwirtschaft eine ökonomische Betrachtung - eine neue Ära für Investitionsschutz und Streitbeilegung? Christian Bellak 1 1 Department of Economics University of Economics

Mehr

TomTom WEBFLEET Tachograph

TomTom WEBFLEET Tachograph TomTom WEBFLEET Tachograph Installation TG, 17.06.2013 Terms & Conditions Customers can sign-up for WEBFLEET Tachograph Management using the additional services form. Remote download Price: NAT: 9,90.-/EU:

Mehr

ARGE DATEN - Österreichische Gesellschaft für Datenschutz A-1160 Wien, Redtenbachergasse 20

ARGE DATEN - Österreichische Gesellschaft für Datenschutz A-1160 Wien, Redtenbachergasse 20 ARGE DATEN - Österreichische Gesellschaft für Datenschutz A-1160 Wien, Redtenbachergasse 20 Tel.: +43 1 53 20 944 Fax.: +43 1 53 20 974 Mail Verein: info@argedaten.at Mail persönlich: hans.zeger@argedaten.at

Mehr

Brennersysteme Burner systems

Brennersysteme Burner systems Einbaulage der Brenner Installation position of burners Brennersysteme Zum Schutze der Umwelt wurden in den letzten Jahren erhebliche Anforderungen an die Industrie gestellt, um schädliche Emissionen zu

Mehr

1.1 Media Gateway - SIP-Sicherheit verbessert

1.1 Media Gateway - SIP-Sicherheit verbessert Deutsch Read Me System Software 7.10.6 PATCH 2 Diese Version unserer Systemsoftware ist für die Gateways der Rxxx2- und der RTxxx2-Serie verfügbar. Beachten Sie, dass ggf. nicht alle hier beschriebenen

Mehr

Preisliste "0180 Callthrough"

Preisliste 0180 Callthrough Deutschland Festnetz 01801110086 0,0390 Deutschland Mobilfunk 01805110086 0,1400 INTERNATIONAL Ägypten 01805110086 0,1400 Ägypten (Mobilfunk) 01803110086 0,0900 Albanien 01803110086 0,0900 Algerien 01803110086

Mehr

Minutes Crises team meeting DABOC Smoke and Smell LPA Condor Flugdienst GmbH

Minutes Crises team meeting DABOC Smoke and Smell LPA Condor Flugdienst GmbH Minutes Crises team meeting DABOC Smoke and Smell LPA Condor Flugdienst GmbH Date: 23.03.2013 Time: 18:30 20:00h Participants: C. Schmitt, Westerburg, Pehns, Schultz, Winter, Fröhlich, Hauser, Herold,

Mehr