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1 Hunger Seite 1 Hunger darf nicht sein Recht auf Nahrung wird gebrochen Jeder achte Mensch auf der Welt leidet an Hunger. Täglich sterben Menschen an den Folgen von Unterernährung, drei Viertel davon sind Kinder. Hunger ist ein täglicher Skandal der Ungleichheit auf dieser Welt, eine schleichende Katastrophe, die leicht vergessen geht. Der weltweite Hunger steht in Widerspruch zum Recht auf Nahrung, das seit 60 Jahren als Menschenrecht anerkannt ist. 850 Millionen mal wird dieses Recht täglich gebrochen. Für diese erschreckende Anzahl von Menschen ist das eine individuelle Tragödie. Der Kampf gegen Hunger ist ein Einstehen für die unteilbare Würde jedes einzelnen Menschen auf dieser Welt. Hungernden Menschen wird Gewalt angetan, die schlimmste Form von Gewalt, wie Mahatma Gandhi gesagt hat. Die Beseitigung des Hungers ist aber auch ein entwicklungspolitisches Gebot. Hunger bremst die wirtschaftliche Entwicklung von armen Ländern nachweislich massiv. Wer nicht genug zu essen hat, kann nicht lernen und keine vollwertige Arbeit verrichten. Hunger zu tolerieren ist ökonomisch unsinnig. Schätzungen gehen davon aus, dass die Folgen der Unterernährung in den Entwicklungsländern jährliche ökonomische Schäden von 500 Milliarden Franken und mehr verursachen. Millenniumserklärung Die Staatengemeinschaft hat sich in der UNO-Millenniumserklärung zum Ziel gesetzt, den Hunger und die Armut in der Welt bis ins Jahr 2015 zu halbieren. Heute ist bereits klar, dass dieses Ziel nur mit einem deutlich verstärktem Engagement erreicht werden kann. Die Zahl der hungernden Menschen weltweit steigt wieder an. Für einen wirksamen Kampf gegen den Hunger fehlt es an politischem Willen, an der Solidarität der reichen mit den armen Ländern und nicht zuletzt am Geld. Mit den Millenniumszielen ist zwar die Zusage verbunden, 0,7 Prozent des Bruttoninlandprodukts für die Entwicklungshilfe einzusetzen. Die meisten Staaten, darunter auch die Schweiz, haben dieses Versprechen aber bisher nicht eingelöst. Caritas Schweiz engagiert sich seit Jahrzehnten weltweit in der Hungerbekämpfung. Mit diesem Themenheft werden die verheerenden Zusammenhänge der Hungerproblematik aufgezeigt. Hunger ist die schlimmste Form von Gewalt Mahatma Gandhi Das Problem sind nicht die Talsperren. Es ist der Hunger. Es ist der Durst. Es ist die Dunkelheit in den Städten. Es sind die Städte und die ländlichen Hütten ohne fliessendes Wasser, Licht

2 Hunger Seite 2 Was ist Hunger? Definition Nach einer Definition der UNO hungert ein Mensch, wenn er weniger zu essen hat, als er täglich braucht, um sein Körpergewicht zu erhalten und zugleich leichte Arbeit zu verrichten. Je nach Wohngegend, Beruf, Alter und Geschlecht ist die täglich benötigte Nahrungsmenge unterschiedlich. Gemäss der UNO-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) liegt sie im Durchschnitt bei etwa 1900 Kalorien. Alles, was unter diesem Wert liegt, führt langfristig zu Unterernährung. Bei weniger als etwa 1400 Kalorien pro Tag spricht man von extremer Unterernährung und chronischem Hunger. Diese Menge braucht der Körper im Durchschnitt, um seinen Stoffwechsel und seine Organfunktionen aufrecht zu erhalten, ohne zu zusätzlichen körperlichen Aktivitäten in der Lage zu sein. Auswirkungen Der Körper gleicht unzureichende Ernährung damit aus, dass er körperliche und geistige Aktivitäten einschränkt. Hunger raubt den Menschen ihre Initiative und Konzentrationsfähigkeit und lässt sie apathisch werden. Unterernährung bringt eine akute Bedrohung der Gesundheit mit sich. Betroffene sind anfällig für alle möglichen Krankheiten. Wachstumsstörungen, Muskelschwäche, Durchfallerkrankungen, Anämie, Organschäden, Schwächung des Immunsystems: Die Liste der Krankheitsfolgen ist lang. Die kleinste Infektion kann tödliche Folgen haben. Unterernährung verschlimmert und beschleunigt den Verlauf von lebensbedrohlichen Krankheiten wie AIDS, Tuberkulose und Malaria. Bei Kindern, die an Hunger leiden, sind die Schädigungen oft bleibend. Ihre geistige und körperliche Entwicklung ist unumkehrbar beeinträchtigt. Hungernde Kinder sind kleiner, als dies für ihr Alter normal wäre. Selbst wenn sie eine Schule besuchen können, ist ihre Aufnahme- und Lernfähigkeit so stark eingeschränkt, dass sie kaum davon profitieren. Wenn der Tagesbedarf nicht gedeckt ist Kalorien Calcium Vitamin A Vitamin C Die Messung des Armumfangs gibt Aufschluss darüber, ob ein Kind mangelernährt ist. Empfohlener Tagesbedarf eines 6-jährigen Mädchens Tägliche Tagesration in Mali bei schlechter Ernte: 100g Hirse mg 10 mg 0.7 mg 0 mg 70 mg 0 mg Mangelernährung Mangelernährung bedeutet, dass die Zusammensetzung der Nahrung unzureichend ist, also Vitamine, Mineralstoffe, Protein-Energieträger (Kohlehydrate und Fette) fehlen. Weltweit sind nach Schätzungen der FAO bis zu 1,7 Milliarden Menschen von Eisenmangel betroffen, 740 Millionen Menschen leiden gemäss der Weltgesundheitsorganisation WHO an Jodmangel. 100 bis 140 Millionen Kinder leiden an Vitamin-A-Mangel was zu Erblindung führen kann. Mangelernährung ist aber nicht nur ein Problem der armen Länder. Sie tritt auch in den Wohlstandsgesellschaften des Nordens auf, nicht selten in Kombination mit Übergewicht. oder sanitäre Einrichtungen. Es ist die Zeit, die beim mühsamen Wasserholen vergeudet wird. Nelson Mandela zur Veröffentlichung des Abschlussberichts der World Commission on Dams (WCD), November 2000 Die schlimmsten Formen des Terrorismus sind

3 Hunger Seite 3 Wer hungert auf der Welt? Weltweit leiden gemäss der FAO (2006) 854 Millionen Menschen an Hunger. Das sind mehr Menschen als in der Europäischen Union, den USA und Kanada leben. Der Hunger ist denn auch in andern Regionen der Welt zuhause: Über 95 Prozent der an chronischer Unterernährung leidenden Menschen leben in Entwicklungsländern. Betroffene Bevölkerungsgruppen 50 Prozent aller Hungernden sind Kleinbauernfamilien, die von dem leben, das sie selber anbauen. Sie sind arm und können bei Ernteeinbussen nicht genügend Nahrung hinzu kaufen. 20 Prozent sind landlose Landarbeiter mit sehr unregelmässiger Beschäftigung zu minimalen Löhnen. Weitere 20 Prozent der Hungernden leben beschäftigungs- und perspektivenlos in städtischen Elendsvierteln. 10 Prozent schliesslich sind Fischer und Viehzüchter, denen die Lebensgrundlagen weitgehend entzogen werden. Frauen und Kinder sind besonders von chronischer Unterernährung betroffen. Frauen sind in vielen Ländern weniger gut gebildet, leisten zwar grosse Arbeit, erzielen dafür aber ein geringes oder gar kein Einkommen. Sie sind oft nicht in der Lage, den erhöhten Nahrungsmittelbedarf während der Schwangerschaft oder der Stillzeit zu decken. Mit fatalen Folgen: Gemäss Welthungerhilfe kommen jährlich rund 20 Millionen unterernährte Kinder zur Welt. Das sind 15 Prozent aller Neugeborenen. Sie erben den Hunger von ihren Müttern. 27 Prozent aller Kinder unter fünf Jahren weltweit sind unterernährt, sechs Millionen sterben jährlich an den Folgen davon. Überleben sie diese Altersschwelle, sind sie körperlich zurückgeblieben und leben als Erwachsene meist in Armut. Eine Weltbankstudie hat aufgezeigt, dass Hunger während der Schwangerschaft und den ersten beiden Lebensjahren am schädlichsten ist. Der dadurch verursachte Rückstand ist in späteren Lebensjahren nicht mehr aufzuholen. Unterernährte Menschen nach Kontinenten 1 Asien/Pazifik 162 Indien 206 Lateinamerika / Karibik 52 China 150 Naher Osten / Nordafrika 38 Industrieländer 9 Afrika südlich der Sahara 206 Schwellenländer 25 1 (FAO 2006) in Millionen Gleichgültigkeit, Hunger und Krankheiten. Wenn wir diese nicht überwinden, werden wir nie in Frieden leben. Harry Belafonte Auch Hunger ist Krieg! Willy Brandt, 1973, UNO-Vollversammlung Das zunehmende Wohlstandsgefälle zwischen dem reichen

4 Hunger Seite 4 Wer hungert auf der Welt? Das Bild des Hungers ist stark mit Afrika verbunden. Dies geht zurück auf Hungersnöte wie jene in der Sahelzone und in Äthiopien in den 70er Jahren, welche 50 Millionen Menschen betraf und eine Million Todesopfer forderte. Die Gleichung Hunger gleich Afrika ist aber falsch. Der eigentliche Hungerkontinent ist Asien. Hier leben eine halbe Milliarde chronisch unterernährte Menschen, über 200 Millionen davon allein in Indien, weitere 150 Millionen in China. Das sind zweieinhalb Mal mehr Betroffene als in Afrika. Afrika ist jedoch der Kontinent, in dem der Anteil der Menschen, die an Hunger leiden, im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung am grössten ist. In den Ländern südlich der Sahara ist ein Drittel der Bevölkerung betroffen. In Ländern wie Eritrea, Demokratische Republik Kongo und Burundi liegt der Anteil bei bis zu 70 Prozent. Eng mit dem Hunger verbunden ist die fehlende Verfügbarkeit von Wasser. 1,2 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Hungerweltkarte Unterernährung sehr niedrig < 4% mässig niedrig 5-19% mässig hoch 20-34% sehr hoch > 35% keine Daten Quelle: Norden und dem armen Süden gefährdet den Weltfrieden. Es verweigert den ärmsten Menschen und Völkern die Befriedigung der elementarsten Lebensbedürfnisse, die wir für uns im reichen Norden als selbstverständlich hinnehmen. Jürg Krummenacher, Direktor Caritas Schweiz

5 Hunger Seite 5 Ursachen des Hungers Das Wichtigste vorweg: Hunger existiert nicht deshalb, weil auf der Welt zuwenig Nahrungsmittel zur Verfügung stehen. Gemäss einem Bericht der UNO kann die weltweite Landwirtschaft heute problemlos 12 Milliarden Menschen ernähren. Dennoch leiden 854 Millionen Menschen an Hunger. Nachfolgend sind die wichtigsten Gründe aufgeführt, wieso es dazu kommt: Ungleichheit Hunger ist in erster Linie die Folge sozialer und wirtschaftlicher Ungleichheit. Wer im Süden nicht über eigenes Land oder ein gesichertes Einkommen verfügt, ist von Ausbeutung, Armut und Vertreibung bedroht. Der Zugang zu sauberem Wasser, zu produktivem Land, zu Arbeit und Bildung bleibt für viele unerreichbar. So ist Trinkwasser immer häufiger in Privatbesitz die Armen haben kein Recht darauf und kein Geld dafür. Gewaltkonflikte und Katastrophen 2005 wurden weltweit 24 Gewaltkonflikte gezählt. Die Folge davon sind zahllose zivile Opfer, die Vertreibung von Menschen in Flüchtlingslager oder die Zerstörung von Produktionsanlagen und landwirtschaftlich genutzter Böden. Ganze Landstriche verarmen, die Menschen leiden an Unterernährung und Hunger. Seit jeher führen auch Naturkatastrophen zu Not und Hunger. Dies gilt einerseits für akute Katastrophen wie Erd- oder Seebeben (Tsunami), Wirbelstürme oder Überschwemmungen, welche die Lebensgrundlage Hunderttausender Menschen vernichten. Noch grösseres Leid aber bewirken die schleichenden, nicht rückgängig zu machenden Katastrophen wie Dürre, Verwüstung, Übernutzung, Umweltverschmutzung, Vernichtung von landwirtschaftlicher Nutzfläche oder Fischgründen. Die sozial Schwächsten sind am meisten von den Folgen solcher gravierender Veränderungen betoffen. Weltwirtschaft und Regierungsführung Die globalisierte Weltwirtschaft orientiert sich in erster Linie an der Gewinnmaximierung. Ist ein Standort nicht attraktiv, ein Markt nicht entwicklungsfähig, wird nicht investiert, wird die Produktion verlagert. Beschäftigungslosigkeit und Armut werden bewusst in Kauf genommen. Viele Entwicklungsländer sind hoch verschuldet und müssen einen grossen Teil ihrer Wirtschaftsleistung für Zinszahlungen aufbringen. Die Länder des Nordens schaffen sich durch Importzölle Vorteile für ihre eigene Binnenwirtschaft. Zusätzlich führen eine liberale Wirtschaftspolitik zugunsten der reichen inländischen Oberschicht und internationaler Konzerne sowie Korruption vielfach dazu, dass kaum staatliche Mittel für Entwicklung und Armutsbekämpfung zur Verfügung stehen. Leben in den Slums Die Städte im Süden wachsen unaufhörlich, in 25 Jahren werden zwei Drittel der Menschheit in den Städten leben. In Afrika leben heute 42 Prozent der Stadtbevölkerung unter der Armutsgrenze, in Asien sind es 23 Prozent, in Lateinamerika 27 Prozent. Die Armut resultiert aus zahlreichen öffentlichen Defiziten in den Kinder in den Slums von Delhi sammeln Abfall. Foto: Andreas Schwaiger Armutsvierteln, zum Beispiel bei der Abwasser- und Müllentsorgung, der Versorgung mit Trinkwasser und den sanitären und medizinischen Einrichtungen. Zuwanderern stehen bestenfalls schlecht bezahlte Erwerbsmöglichkeiten offen. Fehlendes oder zu geringes Einkommen bedeutet schlechte Unterkunft und Mangelernährung. Bevölkerungswachstum Die Weltbevölkerung hat sich im letzten Jahrhundert nahezu vervierfacht. Mitte 2007 umfasste sie 6,6 Milliarden Menschen, bis 2025 wird sie auf über 8 Milliarden anwachsen. Besonders im Süden wächst die Bevölkerung. Schätzungen zufolge wird sie dort von 5 Milliarden auf 6,8 Milliarden zunehmen. Da in vielen Entwicklungsländern der Produktions- und der Agrarsektor bzw. die Vermarktungsstrukturen schlecht entwickelt sind, wird das Bevölkerungswachstum zu einem eklatanten Armuts- und Hungerrisiko werden. Es ist für die Abschaffung des Hungers heute von entscheidender Bedeutung, dass man die Ursachen von Hungersnöten angemessen und vollständig versteht und sich nicht darauf beschränkt, sie im Rahmen irgendeines mechanischen

6 Hunger Seite 6 Wie kann der Hunger bekämpft werden? Langfristige Lebensmittelhilfe ist keine Lösung für das weltweite Hungerproblem. In Katastrophensituationen kann sie zwar der richtige Weg sein, Menschen das Überleben zu sichern. Doch leben nicht einmal 10 Prozent der hungernden Menschen in akuten Katastrophengebieten. Doch Bereitstellung von häufig importierten Nahrungsmitteln schädigt die lokalen Märkte und bringt oft Menschen in Not, die eigentlich in der Landwirtschaft oder im Handel ein Auskommen hätten. Es bedarf anderer Strategien, um den Hunger nachhaltig zu bekämpfen. Kampf gegen Armut Die nachhaltige Sicherung der Ernährung und die Reduzierung der Armut ist die vordringlichste Aufgabe des 21. Jahrhunderts. Sie zu meistern, bleibt eine gros se Herausforderung für Politik und Wirtschaft. Es ist möglich, das notwendige Wissen zu erarbeiten und die Instrumente und Mittel bereitzustellen. Dies verlangt verstärkte und lösungsorientierte internationale Anstrengungen im Interesse aller. Die Millenium Development Goals der Vereinten Nationen zeigen Wege dafür auf. Steigerung der Nahrungsproduktion Die Nahrungsproduktion im Süden muss nachhaltig erhöht werden, in erster Linie durch Produktivitäts- und Leistungssteigerungen auf bestehenden Kulturflächen. Dabei ist dem ökologischen und nachhaltigen Anbau grosses Gewicht beizumessen. Zu berücksichtigen sind dabei die Gefahren von Wasserknappheit, Übernutzung der natürlichen Ressourcen, abnehmender Artenvielfalt (Biodiversität) und höherer Krankheitsanfälligkeit. Gleichzeitig ist der wirtschaftspolitische Rahmen so zu gestalten, dass Bauern Anreize erhalten, ihre Produktion zu steigern und für den einheimischen Markt zu produzieren. Beschäftigung und Einkommen fördern Eine zentrale Aufgabe ländlicher und städtischer Entwicklung bleibt die Förderung von angepassten Technologien in Landwirtschaft und Gewerbe. In den Städten ermöglichen arbeitsintensive Kleingewerbe- und Dienstleistungsformen eine breitere Beschäftigung. Aus serlandwirtschaftliche Aktivitäten bieten zusätzliche Beschäftigung in ländlichen Gebieten und wirken einer Abwanderung in die Städte entgegen. So werden Einkommen geschaffen, die für die Ernährungssicherung unentbehrlich sind und Entwicklungsimpulse frei setzen. Bevölkerungspolitische Investitionen Die Bevölkerung in den Entwicklungsländern wächst nach wie vor mit über 70 Millionen Menschen pro Jahr. Nötig sind Investitionen in die Gesundheitsversorgung, in Schulen, in eine verbesserte Hygiene durch die Förderung des Händewaschens oder den Bau von Brunnen, dörfliche Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung. Dabei ist eine prioritäre Ausrichtung dieser Programme auf Frauen und Mädchen wichtig. Verfügbare landwirtschaftliche Nutzfläche pro Kopf 1950: 5100m : 3400m : 2600m 2 Gute Regierungsführung In vielen Ländern regieren Machteliten, die sich nicht um die Armen kümmern, diese sogar oft systematisch diskriminieren. Sie wollen verhindern, dass die Armen sich politisch äussern oder organisieren und damit den Machterhalt der Machtinhaber gefährden. «Gute Regierungsführung» muss einen Schwerpunkt in der Entwicklungszusammenarbeit bilden, mit aktivem Einbezug der Armen in den Entwicklungsprozess. Friedensförderung Gewaltkonflikte werfen Gesellschaften und Staaten um Jahrzehnte zurück und verhindern ihre Entwicklung. Ein verstärktes internationales friedensförderndes Engagement ist ein dringend notwendiger Schritt im Kampf gegen die weltweite Armut. Insbesondere dort, wo Hunderttausende Opfer vergessen von Medien und Weltöffentlichkeit in Armut und Elend leben und an Hunger und Krankheiten leiden. 2025: 1700m 2 Quelle: Terra global. Welternährung zwischen Mangel und Überfluss. Gotha, Gleichgewichts von Nahrung und Bevölkerung zu betrachten. Für die Analyse des Hungers wiederum ist entscheidend die substanzielle Freiheit des einzelnen und der Familie, sich ausreichend Nahrung zu verschaffen. Das kann geschehen, indem

7 Hunger Seite 7 Den Hunger beseitigen eine Utopie? Millenniumsziel der UNO Hungersnöte und Unterernährung zählen zu den Konstanten der Menschheitsgeschichte. Immer wieder sind wegen Katastrophen, kriegerischen Auseinandersetzungen, klimatischen Veränderungen und Misswirtschaft Menschen an Hunger gestorben. Mit dem starken Wachstum der Weltbevölkerung schoss die Zahl der von Hunger betroffenen Menschen in astronomische Höhen. In den 1980er Jahren lag sie weltweit bei 920 Millionen. Ein Drittel der Weltbevölkerung war betroffen. Seither hat die Hungerbekämpfung gewisse Erfolge erzielen können. Angesichts des ungebremsten Bevölkerungswachstums hat sich der prozentuale Anteil der Hungerbetroffenen in den vergangenen 30 Jahren halbiert. Die absolute Zahl der chronisch Unterernährten steigt allerdings nach einem leichten Rückgang seit den 90er Jahren wieder an. Das erste Millenniumsziel, das die UNO-Mitgliedstaaten im Jahre 2000 in einer feierlichen Zeremonie verabschiedeten, sieht die Halbierung von Hunger und Armut bis ins Jahr 2015 vor. Würde dieses Ziel erreicht, müssten dann nur noch 412 Millionen Menschen an Hunger leiden. Doch im Herbst 2006 stellte die FAO fest, dass in der Erreichung dieses Ziels noch keine Fortschritte erzielt werden konnten. Sie erachtete zu diesem Zeitpunkt eine Reduktion auf 585 Millionen als realistisch. Grundvoraussetzungen dafür sind ein gesicherter Zugang zu fruchtbarem Land und zu sauberem Wasser, Zugang zu Bildung, angepasste Technologien für die Bewirtschaftung des Landes und günstige Kredite. Darüber hinaus braucht es Gesundheitsanstrengungen und eine minimale soziale Sicherheit, welche die Menschen von der Abwanderung in die Städte abhalten. Und es braucht ein gerechtes Welthandelssystem, dass den Kleinbauern eine Chance gibt, ihre Produkte zu vermarkten, und ihre Arbeit nicht durch Handelsschranken und die Subventionierung der Landwirtschaft in den hoch entwickelten Ländern wertlos macht. Caritas-Projekte gegen den Hunger Caritas Schweiz führt Projekte in rund 50 Ländern in Asien, Afrika, Lateinamerika und Osteuropa durch. Die Sicherung der Lebensgrundlagen ist dabei ein primäres Ziel, sei es durch Mikrokreditsysteme, Einkommensförderung, ökologische Landwirtschaft oder Verbesserung der Bildungschancen. Alle diese Massnahmen sind ein wichtiger Beitrag dazu, dass betroffene Bevölkerungsgruppen Hunger und Mangelernährung langfristig überwinden können. Ein Auswahl aktueller Projekte der Caritas Schweiz zur Hungerbekämpfung finden sich im Internet unter Hunger könnte beseitigt werden Muss die Idee, dass der Hunger in dieser Welt zu beseitigen wäre, angesichts dieser ernüchternden Entwicklung als unrealistisch eingestuft werden? Dies, obwohl weltweit mehr als genügend Nahrungsmittel produziert werden, um weltweit alle Menschen ausreichend zu ernähren? Der indische Ökonom und Nobelpreisträger Amartya Sen widerspricht dieser pessimistischen Sicht. Aufgrund seiner wissenschaftlichen Arbeit ist er überzeugt davon, dass der Hunger aus der Welt zu schaffen wäre. Im Süden produzieren die Kleinbauernfamilien rund 80 Prozent der landwirtschaftlichen Produkte und sichern so die lokale Ernährung. Bedroht wird diese Produktion insbesondere durch undemokratische Machtverhältnisse, ungerechte Weltmarktstrukturen, Naturkatastrophen und kriegerische Konflikte. Um die Ernährungssituation zu verbessern, muss deshalb primär diese kleinbäuerliche Landwirtschaft gestärkt werden. man selbst Nahrung erzeugt wie es die Bauern tun oder indem man sie auf dem Markt käuflich erwirbt wie es alle tun, die nicht selbst Nahrung erzeugen. Ein Mensch kann trotz ausreichend vorhandener Nahrung zu hungern gezwungen sein,

8 Hunger Seite 8 Literaturtipps, Links, Hinweise Literatur zum Thema Hunger Hunger. Ursachen, Folgen Herausforderungen. Ein Positionspapier der Caritas Österreich, Juli Papier_Hunger_final.pdf Jean Ziegler: Wie kommt der Hunger in die Welt. Goldmann Verlag, München Beate Wörner: Gesichter des Hungers: der Hunger Report Herausgegeben von Brot für die Welt Brandes & Apsel, Frankfurt am Main 2005 Terra global. Welternährung zwischen Mangel und Überfluss SII Arbeitsmappe Klett-Pethes Verlag, Gotha und Stuttgart 2004 Geert van Dok, Erika Staudinger: Weltinnenpolitik. Entwicklungspolitische Herausforderungen an das 21. Jahrhundert. Caritas-Verlag, Luzern Weiterführende Links zum Thema Hunger im Internet: Linksammlung der Dokumentationszentren von Alliance Sud, mit Themenbereich Hunger Deutsche Welthungerhilfe Schweizerische Allianz gegen den Hunger (nur Englisch) UNO-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) UNO-Welternährungsprogramm (WFP) International Food Policy and Research Insitutute Richard Gerster: Globalisierung und Gerechtigkeit h.e.p. Verlag, Bern Impressum: Caritas Schweiz, Caritas Schweiz Bereich Kommunikation Löwenstrasse Luzern info@caritas.ch wenn er sein Einkommen verliert, zum Beispiel durch den Verlust seiner Arbeitsstelle oder den Zusammenbruch des Marktes, auf dem er seine Produkte verkauft und damit seinen Lebensunterhalt sichert. Amartya Sen: Ökonomie für den Menschen. Wege zur Gerechtigkeit und Solidarität in der Marktwirtschaft. München, Hanser-Verlag 2000, S. 197.

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