Bewertung von Prüfungsgesprächen in kaufmännischen Ausbildungsberufen und Fortbildungsberufen
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- Edwina Ziegler
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1 Bewertung von Prüfungsgesprächen in kaufmännischen Ausbildungsberufen und Fortbildungsberufen Prüferkongress der IHK Nord Westfalen DIE BESTEN PRÜFEN Überblick 1. Unterschiedliche Prüfungsformen unterschiedliche Prüfungsziele 2. Ableitung von Bewertungskriterien am Beispiel des Ausbildungsberufs Kaufmann / Kauffrau im Einzelhandel 3. Bewertungsbogen und Bewertungsmatrix 4. Bewertung von Gesprächssimulationen 5. Dokumentation und Ergebnisfindung
2 Kompetenzschwerpunkte* Fachkompetenz berufstypische Kenntnisse, Fertigkeiten und Erfahrungen Methodenkompetenz berufsübergreifende Fähigkeit, die Gesamtlösung eines Arbeitsauftrags theoretisch zu durchdenken und die einzelnen Schritte zum Ziel hin gedanklich und praktisch zu vollziehen Sozialkompetenz berufsübergreifende Fähigkeit, in Gruppen unterschiedlicher Struktur zielgerichtet und verträglich mit anderen zusammenzuwirken *gemäß IHK Prüferkompass Prüfungsstruktur Kfm. im Einzelhandel Abschlussprüfung Teil 1 35% Verkauf und Marketing schriftlich 15 % Warenwirtschaft und Rechnungswesen schriftlich 10 % Wirtschaft- und Sozialkunde schriftlich 10 % Abschlussprüfung Teil 2 65 % Geschäftsprozesse im Einzelhandel schriftlich 25 % Fallbezogenes Fachgespräch in der Wahlqualifikation mündlich 40 %
3 Ziel von Prüfungsgesprächen Prüfungsgespräche dienen nicht zur Bestätigung der schriftlichen Prüfungsergebnisse. sind keine Wiederholung der schriftlichen Prüfung. Sie bieten die einmalige Chance, auf die individuelle Tätigkeit des Prüfungsteilnehmers einzugehen, seinen Erfahrungshorizont und seine Leistungsfähigkeit festzustellen sowie soziale und interaktive Eigenschaften festzustellen Fallbezogenes Fachgespräch KiEH 7 (4) Ausbildungsordnung Die Anforderungen im Prüfungsbereich Fallbezogenes Fachgespräch sind: Der Prüfling soll anhand einer von zwei ihm zur Wahl gestellten praxisbezogenen Aufgaben ein Fachgespräch führen; (dabei)soll der Prüfling zeigen, dass er kunden- und serviceorientiert handeln und betriebspraktische Aufgaben unter Berücksichtigung von wirtschaftlichen, ökologischen und rechtlichen Zusammenhängen lösen kann und über entsprechende Kommunikationsfähigkeiten sowie über warenspezifische Kenntnisse des jeweiligen Warenbereichs verfügt
4 Ableitungen aus den Vorgaben der VO Vorgaben der Verordnung Kunden- und Serviceorientierung Betriebspraktische Aufgaben Warenbereich Aufgabenstellungen Kommunikationsfähigkeit Handlungsorientierte Prüfungsaufgabe Aufgabenstellung ermöglicht Leistungen lt. Verordnung Gesprächsführung Gesprächsführung und Fragetechnik ermöglichen dem Prüfungsteilnehmer die geforderten Leistungen zu zeigen Bewertungsbogen Bewertungskriterien bilden die Vorgaben der Verordnung ab Ableitung von Bewertungskriterien Vorgabe lt. Verordnung Kunden- und serviceorientiertes Handeln Lösen betriebspraktischer Aufgaben Kommunikationsfähigkeit Kenntnisse des Warenbereichs Abgeleitetes Bewertungskriterium Kunden- und Serviceorientierung Lösungsverhalten Fachkenntnisse Kommunikationsfähigkeit Warenkenntnisse
5 Beobachtungsund Bewertungsbogen Bewertungsmatrix
6 Anforderungen an Bewertungskriterien weniger ist oft mehr operationalisiert (Was ist in x Minuten beobachtbar?) (Wie ist das Bewertungskriterium beschrieben?) gegeneinander abgrenzbar nicht redundant (bspw. Prozesskompetenz vs. Methodenkompetenz) (bspw. nonverbales Verhalten vs. Gesamteindruck) Unterschiedliche Prüfungsgespräche Expertengespräch Fachgespräch Prüfer und Prüfungsteilnehmer auf Augenhöhe Dialog zwischen Prüfer und Prüfungsteilnehmer Bewertung von: Verständnis für Hintergründe und Zusammenhänge Methodisches Vorgehen und Lösungsverhalten Kommunikative Fähigkeiten (i. S. v. fachlich korrekter Ausdruck und Argumentation) Rollenspiel Gesprächssimulation Setting z. B. Kunden Verkäufer Prüfungsteilnehmer ist gesprächsführend Bewertung von: Methodisches Vorgehen (z. B. Beratungsgespräch) und Lösungswege Kommunikative Fähigkeiten (i. S. v. kunden- und situationsgerechter Kommunikation) Weitere weiche Faktoren wie Empathie, nonverbales Verhalten
7 Bewertungsbogen Bankkaufleute Die Bewertung von Gesprächssimulationen Bank Versicherung und Finanzen Immobilien Fachkompetenz 40 % 40 % 33,3 % Sportund Fitness 33,3 % 60 % Methodenkompetenz Kommunikative Kompetenz 60 % 60 % 33,3 % 40%
8 Das Prüfungsprotokoll dient der Entscheidungsfindung im Prüfungsausschuss, der Erinnerung in möglichen Widerspruchsverfahren und der Tatsachenermittlung im Klageverfahren. Deshalb sollte es enthalten: 1. Chronologischer Verlauf der Prüfung in Stichworten kann ganz oder teilweise durch Prüfungsaufgaben u. ä. ersetzt werden 2. Hinweise auf die Qualität der Aussagen des Prüflings Formulierungen wie vollständig, richtig, spontan, teilweise, unvollständig, falsch reichen aus im Extremfall sogar Zeichen wie + / - / 0 besser ist allerdings, die Aussagen in Stichworten zu protokollieren Bewertungsverfahren nach Prüfungsordnung 25 (1) A-PO bzw. 22(1) F-PO Jede Prüfungsleistung ist von jedem Mitglied des Prüfungsausschusses selbstständig zu bewerten. Beschlüsse über die Bewertung einzelner Prüfungsleistungen, der Prüfung insgesamt sowie über das Bestehen und Nichtbestehen der Abschlussprüfung werden vom Prüfungsausschuss gefasst. Bei der gemeinsamen Feststellung der Ergebnisse dienen die Einzelbewertungen der Prüfungsausschussmitglieder als Grundlage
9 Bewertungsverfahren nach Prüfungsordnung 25 (2) A-PO bzw. 22(3) F-PO Zur Vorbereitung der Beschlussfassung nach Absatz 1 kann der Vorsitz mindestens zwei Mitglieder mit der Bewertung einzelner, nicht mündlich zu erbringender Prüfungsleistungen beauftragen. Die Beauftragten sollen nicht derselben Mitgliedergruppe angehören. Die beauftragten Mitglieder dokumentieren die wesentlichen Abläufe und halten die für die Bewertung erheblichen Tatsachen fest ( 42 Abs. 2 und 3 BBiG). Die übrigen Mitglieder des Prüfungsausschusses sind bei der Beschlussfassung nach Absatz 1 nicht an die Einzelbewertung der beauftragten Mitglieder gebunden
Kompetenzschwerpunkte*
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