Pflegewohnungen für chronisch kranke und für demenzbetroffene Frauen und Männer in Biel und im Seeland
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- Michaela Hafner
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1 Pflegewohnungen für chronisch kranke und für demenzbetroffene Frauen und Männer in Biel und im Seeland Jahresbericht und Jahresrechnung Biel Unterer Quai 92 Tel Fax
2 Wort der Präsidentin Wir leben alle von dem, was uns Menschen in bedeutungsvollen Stunden unseres Lebens gegeben haben. Novalis Wir werden älter, und es kommt der Tag, da brauchen wir Hilfe. Diese zuzulassen und anzunehmen, macht uns oft Mühe. Der Entscheid, das eigene Heim aufzugeben und in eine Pflegeinstitution einzutreten, ist nicht einfach. Seit 25 Jahren bietet der Betagtenpflegeverein BPV für chronisch kranke und für demenzbetroffene Frauen und Männer 51 Betreuungsplätze an. Diese befinden sich in sechs dezentral gelegenen Pflegewohnungen in Biel, Büren a.a., Lyss, Ins und Tschugg. Eine erprobte Wohnform, die eine echte Alternative zum Heim bietet. Interesse, den BPV zu fördern und weiterzuentwickeln. Ein grosses Dankeschön geht auch an die Mitglieder, Spenderinnen und Gönner, die uns im vergangenen Jahr grosszügig unterstützt haben. Die demographische Entwicklung stellt eine grosse Herausforderung für die in der Alterspflege und Alterspolitik Tätigen dar. Der BPV wird diese Herausforderung und die damit verbundenen Anpassungen sicher meistern können. Ich wünsche Ihnen allen weiterhin viel Erfolg und Zufriedenheit für die Zukunft. Eveline Matti Biel, im April 2013 Dass sich die Bewohnerinnen und Bewohner in der familiären Atmosphäre der Pflegewohnungen wohl fühlen und gleichzeitig in pflegerischer und medizinischer Hinsicht kompetent betreut und begleitet werden, sind uns wichtige Anliegen. Dafür arbeiten unsere Co-Heim- und Pflegedienstleiterinnen, die Wohnungsleiterinnen und alle Pflegenden mit Einfühlungsvermögen, Fachwissen und im Bewusstsein ihrer Verantwortung. Nach sieben Jahren als Präsidentin trete ich an der diesjährigen Mitgliederversammlung zurück. Ich danke meinen Vorstandskolleginnen und -kollegen, den Co-Heim- und Pflegedienstleiterinnen sowie allen Mitarbeitenden ganz herzlich für ihren Einsatz zum Wohle unserer Bewohnerinnen und Bewohner und für ihr 1
3 Von A bis Z durchs 2012 Altersspektrum und Vielfalt Die Vielfalt der Bewohnerinnen und Bewohner in den sechs Pflegewohnungen des Betagtenpflegevereins Biel-Seeland ist gross. Man beachte zum Beispiel das Altersspektrum: Es kann vorkommen, dass am gleichen Tag ein 65-jähriger Mann und eine 90-jährige Frau einziehen. So geschehen zum Beispiel im Berichtsjahr Tatsächlich leben mehr Frauen als Männer in den Pflegewohnungen doch ihre Lebensgeschichten, ihr Herkommen und ihre Erfahrungen könnten unterschiedlicher nicht sein. Und diese so unterschiedlichen Personen sollen in kleinen Gruppen zusammenleben? In guter familiärer Atmosphäre? Wie kann das gehen? Einerseits erbringen die Bewohnerinnen und Bewohner eine bedeutende Anpassungsleistung, andererseits erfordern diese vielfältigen Konstellationen gut ausgebildetes, einfühlsames und belastbares Personal. Es passt zusammen... Er ist mit 65 Jahren einer der Jüngeren hier. Ein heiterer Mann, kontaktfreudig, freundlich, temperamentvoll. Er leidet an einer Demenzerkrankung, ist auf Betreuung und Begleitung angewiesen. Sie ist die Doyenne, eine Dame mit Stil und Vergangenheit. Geistig beweglich, aufgeweckt, interessiert. Das hohe Alter hat sie fragil, verletzlich gemacht. Sie wird, denkt man, Abstand halten in der neuen Umgebung. Und dann passt zusammen, was nicht zu erwarten war. Gemeinsam lösen die beiden Kreuzworträtsel, legen Puzzles, wählen TV-Sendungen aus, schauen und besprechen sie zusammen. Eine grosse Freundschaft entfaltet sich zwischen dem Mann und der Frau, die eines schönen Tages als Fremde in diese Pflegewohngruppe eingezogen sind. der Begleitung oder Betreuung. So kann der regelmässige Besuch der Ehefrau, des Nachbarn zu einem wichtigen Element in deren Wochenablauf werden. Besuche Besuch ist meistens willkommen. Ein Freund, eine freiwillige Besucherin, die Ehefrau, ein Sohn, die Nachbarin: Sie alle bringen ein Stück Welt in die Pflegewohnung. Ihr Kommen bedeutet für die hier lebenden Frauen und Männer Unterhaltung, Abwechslung, trautes Zusammensein. Auch die Pflegenden schätzen den Kontakt und Austausch mit Angehörigen. Diese sind oft dabei, wenn Pflegende mit der Bewohnerin/dem Bewohner die Pflege, die Ziele und die Massnahmen besprechen. Manchmal übernehmen Angehörige oder Bekannte gar Aufgaben in Erweiterung der Pflegewohnung Heller ist sie und attraktiver: die nach 25 Jahren renovierte Pflegewohnung des BPV in Ins. Jetzt leben alle Bewohner und Bewohnerinnen in Einerzimmern. Durch die Aufhebung des Doppelzimmers gibt es in der grossen Pflegewohnung im Parterre nun eine zusätzliche Stube mit einem Fernseher und damit insgesamt mehr Platz für die Bewohnerinnen ausserhalb ihrer eigenen Zimmer. Kurz nach dieser Renovation übernahm der BPV eine weitere Wohnung im 1. Stock des gleichen Hauses. Nach einigen baulichen Veränderungen konnten vier 2
4 Personen in diese neue Pflegewohnung einziehen. Das Pflegeteam in Ins betreut und pflegt insgesamt neun Personen und ist auch zuständig für die 3-köpfige Wohngemeinschaft im Dachstock des Nachbarhauses. Geglücktes Experiment in Tschugg Ist es möglich, in einer vormals privat betriebenen Pflegewohnung die Pflegekultur des BPV zu etablieren? Werden sich Personal und Bewohner in den BPV integrieren? Nach gut neun Monaten Betrieb lässt sich sagen: Das Experiment ist gelungen, die Wohn- und Personalsituation in Tschugg ist stabil. In der vom BPV neu eingerichteten Pflegewohnung leben heute sechs Personen, zwei sind neu eingezogen, vier wohnten bereits vor der Übernahme durch den BPV dort. Die vormaligen und die neuen Pflegenden arbeiten als Team gut zusammen, sowohl in der Pflegewohnung in Tschugg als auch mit den Kolleginnen Vom Loben und sich freuen Vor dem Mittagessen dieses hübsche Bild: die beiden Frauen und Herr O, nebeneinander auf dem Sofa im Wohnzimmer. Was schätzen Sie in der Wohngemeinschaft? Zuerst den Waschservice: schnell, keine Wartezeiten, besonders praktisch, wenns heiss ist; dann das Essen; Gäste; die schöne und fröhliche 1.-August-Feier drüben mit der Pflegewohngruppe; überhaupt die Besuche drüben im Parterre; und natürlich das gemeinsame Kochen unter Anleitung hier in der Wohnung. Später stellt Frau E fast unbemerkt einen kleinen Teller mit Blüten auf den Esstisch. Sie liebe Pflanzen, sagt sie, unübersehbar glücklich über diese neue Betätigungsmöglichkeit. Ja, sagt sie, dieses kleine Blütenarrangement habe sie grade eben selber gemacht. in Ins übernehmen? Würden sich Frauen und Männer finden, die gerne (wieder) mit anderen Personen zusammen der anderen Wohnungen. Die von den beiden Heim- und Pflegedienstleiterinnen etablierte Pflegekultur war für die neuen Mitarbeiterinnen zum Teil neu und ungewohnt und offensichtlich überzeugend. Inser Wohngemeinschaft Wohnen mit Dienstleistungen ist in ländlichem Gebiet ein neues, bisher noch kaum bekanntes Angebot. Sollte der BPV das Wagnis eingehen und eine Dachwohnung in nächster Nähe der Pflegewohnungen in der Bahnhofmatte wohnen möchten? Heute wissen die Verantwortlichen, dass sie richtig entschieden, als sie 2011 Ja sagten und das Angebot Wohnen mit Dienstleistungen lancierten. Wie es dazu kam, was die Frauen und Männer in der Dreier-Wohngemeinschaft erleben, und wie das Personal die ungewohnte Situation meistert, kann jetzt nachgelesen werden in der Broschüre: Wohnen mit Dienstleistungen eine Wohnform mit Synergien. Erhältlich ist die Broschüre beim BPV, das PDF zum Herunterladen gibt s auf der Homepage. 3
5 Neuerungen, die man hört Ein lebendiger Betrieb verändert sich ständig. Die Veränderungen mögen klein sein oder gross, stets sollen damit Abläufe vereinfacht oder Angebote verbessert werden. Veränderungen lösen meist zuerst Irritationen aus, bevor sie ihre Wirkung entfalten. Personal und Bewohnerinnen müssen sich umgewöhnen, entsprechend wichtig sind zeitgerechte Information und Begleitung durch die Verantwortlichen. Neu profitieren die Bewohnerinnen und Bewohner in allen Pflegewohnungen und in der Wohngemeinschaft von der täglichen 10-Minuten-Aktivierung. Seit ihrer Einführung wird allenthalben mehr gesungen. Wertschätzung Die Arbeit des Pflegepersonals begleiten und unterstützen die Co-Heim- und Pflegedienstleiterinnen mit regelmässigen Teamsitzungen: Hier bringen Pflegende Anliegen und Veränderungswünsche ein, hier werden Abläufe diskutiert und die Situation von Bewohnern und Bewohnerinnen fachlich fundiert besprochen. Die Co-Leitung organisiert oder ermöglicht zudem Weiterbildungen, welche die Pflegenden befähigen, täglich gute Arbeit zu leisten und sich zu entwickeln. Ausdruck der Wertschätzung des Personals sind ausserdem der Geschäftsausflug und das Weihnachtsessen. Zahlen Die Jahresrechnung 2012 und die Bilanz 2012 finden Sie auf der folgenden Seite. Barbara Glatthard Marianne Troxler-Felder Co-Heim- und Pflegedienstleiterinnen Biel, im April 2013 Redaktion: Gerlind Martin Fotos: Iris Krebs, Bern 4
6 JAHRESRECHNUNG 2012 ERTRAG Ertrag aus Pflegetaxen Nebenerlöse Förderbeitrag Age Stiftung Delkredere Mitgliederbeiträge, Spenden Finanzerträge Kantonsbeiträge Total ERTRAG AUFWAND Personalaufwand Medizinischer Aufwand Lebensmittelaufwand Haushalt-/Unterhaltsaufwand Raumaufwand Abschreibungen Büro-/Verwaltungsaufwand Finanzaufwand Total AUFWAND BETRIEBSERGEBNIS BILANZ 2012 AKTIVEN UMLAUFVERMÖGEN Flüssige Mittel Forderungen Total UMLAUFVERMÖGEN ANLAGEVERMÖGEN Mobile Sachanlagen Finanzanlagen Total ANLAGEVERMÖGEN Total AKTIVEN PASSIVEN FREMDKAPITAL Kurzfristige Verbindlichkeiten Darlehen Berner Kantonalbank Total FREMDKAPITAL EIGENKAPITAL Total PASSIVEN
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