STABILISIEREN UND/ODER PROZESSIEREN? ELEMENTE MODERNER TRAUMA-ARBEIT BEI KOMPLEXTRAUMA UND DISSOZIATIVEN STÖRUNGEN

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1 Folie 1 STABILISIEREN UND/ODER PROZESSIEREN? ELEMENTE MODERNER TRAUMA-ARBEIT BEI KOMPLEXTRAUMA UND DISSOZIATIVEN STÖRUNGEN MICHAELA HUBER 1 Folie 2 ES DAUERT LANGE, BIS MAN SICH SELBST HELFEN KANN , 2011

2 Folie 3 WAS MACHT MASSIVER STRESS MIT KINDERN? KASKADENMODELL VON TEICHER(AB 2000): 1. Wiederholte frühe Stresserfahrung verändert die Stress- Reaktionssysteme von Grund auf (u.a. epigenetische Veränderung d. Glukokortikoid-Rezeptor-Gens); das bewirkt 2. Veränderungen in der Genexpression, Myelinisierung, neuronaler Morphologie (Bsp. PFC), Neurogenese und Synaptogenese. 3. Das Timing der Schädigung ist wichtig. 4. Dauerhafte Konsequenzen: Schädigungen des Neokortex(v.a. links), verminderte Integration der beiden Großhirnhälften, gesteigerte elektr. Reizbarkeit der Schaltkreise im limbischen System 5. Schwere (psychiatrische) Folgen wie (komplexe) PTBS, Dissozialität und Depression treten oft erst später auf, so dass gilt: 6. Je früher eingreifen, desto besser! 3 Folie , 2011

3 Folie 5 BOTTOM-UP ODER TOP-DOWN? Bottom-Up:Jeder einschießende Impuls, Affekt, jedes einschießende Körpergefühl bestimmt, was der Mensch denkt. Bei Angst: Es gibt existenzielle Not, raus hier! Bei Wut: Ich muss um mein Leben kämpfen. Bei Trauer: Nichts hilft, es ist alles zu spät, ich gebe auf. Etc. Top-Down:Einschießende Impulse, Affekte, Körpergefühle werden moduliert: Das ist von früher, nicht von heute. Ich kann später darauf eingehen, bemerke es aber. Es könnte die oder die Ursache haben. Bei Angst: Etwas macht mir Angst, was könnte das sein? Ist es wirklich so schlimm? Bei Wut: Wie kann ich die angemessen äußern? Bei Trauer: Ist das angemessene Trauer oder zu viel? Sollte ich mich ablenken? Etc. Empfehlung: Mentalisieren! ( Wie finden Sie das? Etc.) 5 Folie 6 VERBALE PROZESS-TECHNIKEN HELFEN MENTALISIEREN Kaskadentechnik Entweder Überzeugungen oder Symptome: Weil weil weil (Trauma) Sonst und dann und dann (tödliche Befürchtung) Anerkennen, dass das Symptom vor Schlimmerem bewahrt. Dann die Überzeugung ein kleines Stück weit herausfordern. Sokratischer Dialog Vor allem Überzeugungen, Täterintojekte Wer hat das gesagt? Ist das ok? Wie finden Sie das? Soll das so bleiben? Hatten Sie das schon von Geburt an? Vorher schon? Schicksal? Ist das bei anderen auch so? Würde das Ihrer besten Freundin passieren, dann Wie klein waren Sie, wie groß war er? , 2011

4 Folie 7 PROZESSIEREN IM PSYCHOTHERAPEUTISCHEN SINNE WAS IST DAS? Informationstransfer im Gehirn, im Körper, in zwischenmenschlichen Beziehungen. Traumatherapeutischseit Janet, 1898: Dreiphasen-Modell, es gehe letztlich um Realisieren ; heute: Integration. Geschieht, wenn das Lernfenster (Windowoftolerance, D. Siegel) offen ist, also keine starke Über- oder Untererregung. Information, die bislang abgetrennt gehalten wurde, wird mit anderen Informationen verknüpft, so dass Schlussfolgerungen und Verstehen möglich werden. Ebenen stets (!): Gehirn, Körper, Beziehung ( Mind ). Meta-Ebenen werden möglich, Mentalisierung (Fonagy) erleichtert, Persönlichkeitsstruktur (hoffentlich!) verbessert. Jedes Ach so ist das mit/in mir! ist ein Ergebnis eines inneren Prozessierens. Prozessieren ist ein Lern-Phänomen, unabhängig von dem, was in der Psychotherapie geschieht, und hört nicht nach der Therapiestunde auf! 7 Folie , 2011

5 Folie 9 SOLL MAN ÜBERHAUPT? Das Getrennthalten / Dissoziieren von Information hatte einen Sinn. Welchen? Was konnte die Persönlichkeit nur dadurch erreichen, weil sie das Material abspaltete? Darf die Alltagsperson / das Alltags-Ich es wissen? Gibt es genügend Schutz außen / innen? Wie stabil und belastbar ist die Persönlichkeitsstruktur? Täterkontakt? Fortgesetzte Traumatisierung? Co-Morbiditäten wie Sucht, psychosenahezustände, schwere affektive Störungen wie Dysthymia, Angststörungen, dissoziales Verhalten? Wir sollten mehr an der Struktur der Persönlichkeit als am Inhalt der Traumatisierungen interessiert sein! (Onno van der Hart, 2008) 9 Folie 10 GEFAHREN BEIM PROZESSIEREN Zu rascher Informationstransfer kann (erneute) primäre Dissoziation (Derealisation, Depersonalisation, Amnesie,) sowie sekundäre und/oder tertiäre D. (Affekt-bzw. Identitätswechsel) auslösen. Strukturelle Dissoziation beachten: Auseinanderdriften von Systemen von Ideen und Funktionen, aus denen sich Persönlichkeit zusammensetzt (Janet). Überflutung kann Flashbacks auslösen. Im Körper getrennt gehaltene Information kann beim Proz. Körperprozesse (Krankheiten) auslösen. (Plötzliche, generalisierte) Erkenntnisse können negative Affekte auslösen (Scham, Schuldgefühle, Suizidalität) Wenn Suchtdruck oder SVV steigt: Achtung! ANP reorientieren! , 2011

6 Folie 11 ZIELE DES PSYCHOTHERAPEUTISCHEN PROZESSIERENS Sich selbst mehr Verstehen. Loslassen von Altem, das noch in die Gegenwart hineinreicht und hinderlich ist für Entwicklung und Lebensfreude. Integration von abgespaltenen Persönlichkeitsanteilen. Kontrolle über Gefühls-und Körperzustände gewinnen. Symptomverbesserung. Neue Lösungen für Probleme finden. Mehr Sinn im Leben. 11 Folie 12 MOTTO: VON DER SPEICHERUNG IM AMYGDALA-ZUM HIPPOCAMPUS-SYSTEM PLUS PRÄFRONTALER KONTROLLE Hippocampus: Biografisch Episodisch Raum-zeitlich Narrativ Semantisch Die Informationen sind Moderat und Moderiert Amygdala Nur-Ich (EP) od. Nicht-Ich (ANP) Fragmentarisch Potenziell überall und immer Sprach-los Sinn-los Die Informationen sind Imperativ und Leicht triggerbar , 2011

7 Folie 13 WIR PROZESSIEREN BEREITS WÄHREND DES STABILISIERENS! Die Dichotomie Stabilisieren hier Prozessieren dort verkennt, dass Informationstransfer ständig stattfindet und von uns angeregt wird. Eine bessere Stabilität ist ohne inneres Prozessieren gar nicht denkbar. 13 Folie 14 STABILISIERUNGS-KRITERIEN! Sichere Bindung/en herstellen (mindestens Th + 1!). Boden unter die Füße (Ressourcen, Distanzierung, SVV verändern, Notfall-Liste etc.) und Meta-Ebenen -innere Introspektion (Landkarten etc.) sowie zunehmend Kooperation und innere Verhandlungen. Täterkontakt begrenzen, Traumatisierungen beenden. Täteridentifizierte Anteile werden zu inneren Mahnern, Warnern, Kritikern, Wächtern letztlich: zu Beschützern. Inneres hilfreiches Team, innere Rettungsaktionen. Täterloyale Anteile für die Selbstfürsorge gewinnen; Trost statt Entwertung. Und: Raus aus der Opferrolle! Screen-und andere Distanzierungs-Techniken gut etablieren u. an Explorationen von Alltagsszenen, Verstehen von Flashs etc. erproben. Aussuchen von Themen für die Integration , 2011

8 Folie 15 ERPROBTE REGELN FÜR DIE ARBEIT: 1 3: AUFRICHTIGKEIT 1. Anderen kann man etwas vormachen (Tätern z.b.), aber ich selbst (wir) mache mir/machen uns nichts mehr vor. Psychoedukation, warum Aufrichtigkeit im inneren Kontakt wichtig ist. 2. Man darf in der Therapie (und untereinander im inneren System) Dinge noch verschweigen, Stoppsignale beachten, Grenzen für Offenheit setzen. 3. Aber was man sagt (auch in der Therapie), soll aufrichtig sein (Aufrichtigkeit im th. Kontakt). 15 Folie 16 WIE VIEL POSITIVE ENERGIE DARF ES GEBEN? Die Sau trägt heut ein neues Kleid, denn gestern trug sie Herzeleid , 2011

9 Folie 17 DER RAUM DES NACHDENKENS Alle starken Gefühle erst einmal beiseite, und sich selbst innerlich achtsam beobachten: Welche Energien möchten/könnten Sie (Ihr) freisetzen? Wovor gibt es Befürchtungen was könnte schlimmstenfalls passieren? Gibt es einen inneren Konflikt, mehrere Seelen in Ihrer (Eurer) Brust? Achtsamkeit üben! Ego-State-Arbeit auf der inneren Bühne. Anschließend überprüfbare Verhaltens-Schritte: Was machen Sie/macht Ihr bis zum nächsten Mal anders, als Sie es sonst tun würden? 17 Folie 18 RESSOURCEN PERSONIFIZIEREN UND VERANKERN Wenn Fähigkeiten oder Eigenschaften, die helfen müssen, zu fehlen scheinen: Ressourcium (Huber, 2009) oder Inneres Ressourcen-Team (Huber, 2003/2006) Verankern von Ressourcen imaginativ und/oder per EMDR, um neue Netzwerke zu bilden! Um die Screen-Technik positiv einzuführen: Bildschirm-Schoner : Schönes, künstlerisches Bild, etablieren! , 2011

10 Folie 19 STABILISIERUNGSTECHNIKEN HELFEN PROZESSIEREN Achtsamkeit ist das Gegenteil von Dissoziation! Achtsamkeit = Neugierig und offen wahrnehmen was ist, ohne sofort eingreifen zu müssen. Emotionen regulieren durch Annäherung statt Vermeidung. Achtsamkeitsübungen zunächst von außen nach innen: achtsam Gemüse putzen, achtsam das Auto waschen Dann etwas Verletzliches innerlich in Sicherheit, dort eine hilfreiche imaginierte Gestalt; ANP verspricht, sich ab und zu anzunähern und sich in der Therapie zu kümmern etc. Schwieriges per Screen (Bildschirmtechnik) in Distanz anschauen. Nur so viel, wie es ok ist! Dosieren ist wichtig. Filme anschließend wegpacken. Wenn Übungen schwierig: viel konkretistisch bauen : Tresor ist Schublade oder Karton; realer Park wird innerer Garten, Kuchen backen wird die sichere Aktivität etc. 19 Folie 20 REGELN 4 6: INNERE GEWALT-FREIHEIT UND FRAGEN NACH VON AUßEN KOMMENDER GEWALT 4. Keine Gewalt, weder nach außen, noch nach innen, im Zusammenhang mit dem, was wir hier besprechen, auch nicht hinterher zu Hause. 5. Um Gewaltfreiheit einhalten zu können: Notfall-Liste. 6. a) Gibt es jemanden außen, der heute noch den Körper verletzt? (außen und heute er-klären). 6 b) Gibt es jemanden außen, heute, vor dem oder der man sich fürchtet, mit dem man aber in Kontakt ist? , 2011

11 Folie Folie , 2011

12 Folie 23 REGELN 7 10: DESTRUKTIVE UND HEILSAME BINDUNGEN ER-KLÄREN 7. Wenn Täterkontakt und ggf. weitere Traumatisierung: Priorität für Ausstieg klären. 8. Pro und kontra erörtern mit allen Anteilen. 9. Parallel schon sichere Bindungen aufbauen. 10. TherapeutIn klärt (u.u. in Supervision), wie lange sie bereit ist, den Ausstieg zu begleiten, und bearbeitet ihre (Gegen-) Themen. 23 Folie , 2011

13 Folie 25 REGEL 11: AUSSTIEGS-REIHENFOLGE I. Keine radikalen Beschlüsse fassen, ohne das in der Therapie besprochen zu haben. II. Nicht mehr selbst Kontakt zu den TäterInnen/ der Clique aufnehmen (Schritt für Schritt). III. Alle Zugangswege zu sich für die (Mit-)TäterInnen versperren: Wohnung, Telefone, Konto, IV. Sich vor den (Mit-)TäterInnen verbergen (Schutzwohnung, FreundInnen, Klinik etc. V. Aktiv die (Mit-)TäterInnen abwehren (Stalking-Anzeige, Polizei, Rechtsanwaltsbrief etc.) 25 Folie 26 REGEL 12: MITFÜHLEND DEN TÄTER- INTROJEKTEN ZUHÖREN Sie sind im Moment der höchsten Not entstanden. Sie haben sich gemerkt, wie man sein/was man tun muss, um zu überleben. Sie werden von Tätern getriggert, von Situationen/Erinnerungsdaten. Sie melden sich, wenn die Persönlichkeit sich (zu) weit von dem entfernt, was der Täter noch tolerabel finden würde. Sie müssen mitgenommen werden auf dem Weg, sie bestimmen oft das Tempo! , 2011

14 Folie Folie 28 KÖRPER PROBLEM RESSOURCEN-TECHNIK Eine empfindsame Stelle unterhalb des Schlüsselbeins suchen und leicht reiben (wie bei EFT/TFT/PEP etc.). Dabei einen Satz sagen, der aus zwei Teilen besteht: 1. Auch wenn ich/wir (Problem benennen, z.b.: oft noch so verzweifelt bin/uns noch schneiden etc.) 2. Kann ich/können wir doch jetzt schon (Ressource/n herbeiholen, z.b. manchmal ganz mutig sein oder versuchen zu verstehen, womit das zusammen hängt etc. Immer wieder neue Sätze finden und auf diese Weise mehr Mut fassen, Ressourcen zu nutzen , 2011

15 Folie 29 REGEL 13: BEZIEHUNG IN DIE WAAGSCHALE WERFEN KlientInwird immer wieder innehalten und durch strukturelle Dissoziation überzeugt sein, es gehe nicht weiter. Z.B. bleibt sie in destruktiven Beziehungen. TherapeutInkann dann ihre Beziehung herausfordern: Sie wird den Griffel hinlegen und eine Therapiepause von mehreren Wochen einlegen, wenn es nicht weitergeht. Begründen, dass dies keine Bestrafung ist, sondern dass es sein kann, dass Kl. erst einmal das Erreichte überprüfen bzw. ihr Leben weiterleben kann. Th. macht klar: Sie macht sich nicht zur Komplizin der schlechten Verhältnisse! Evtl. äußere HelferInnen einbeziehen, Helferkonferenz. 29 Folie , 2011

16 Folie 31 DIE HAND AUFS HERZ -TECHNIK Verbindbar mit dem Reiben eines Punktes unter dem Schlüsselbein (PEP/TFT etc.) Oder: Können Sie sich einmal die Hand aufs Herz legen? (Kann auch, falls das zu schwierig ist, irgend eine andere Stelle des Körpers sein, die berührbar ist Ziel ist ja das Einbeziehen des Körpers in die Erkenntnisarbeit. Dann aber möglichst Körperachse kreuzen: Rechte Hand aufs linke Knie ). Sie haben gerade einen wichtigen Satz gesagt, der etwas aussagt über die Bedeutung, die ein Ereignis/Erlebnis in der Vergangenheit für Ihr Leben heute hat. Können Sie diesen Satz noch einmal wiederholen und dabei (die Hand aufs Herz/Knie legen/die Stelle unterhalb des Schlüsselbeins reiben etc.). Fühlt sich das stimmig an oder? Den nächsten Satz suchen, der stimmig ist! Usw. 31 Folie 32 REGEL 14: KONKRETE VERHALTENS-SCHRITTE HERAUS, DANN ERST EVTL. ANZEIGEN Realistische Schritte tun, diese stabilisieren. Anzeige: Unterschied zwischen juristischem und psychotherapeutischem Denken deutlich machen: Wenn keine Beweise, dann keine Verurteilung. Sicherheit zuerst, kein Aktionismus! , 2011

17 Folie 33 REGEL 15: TRAUMA- UND TRAUERARBEIT Je weiter externe Sicherheit gelebt werden kann, desto mehr kann Traumabearbeitung Thema sein. Trauerprozesse müssen ausgehalten werden! (Achtung auf SVV und Suizidalität, Sucht-Rückfälle, Wiederaufnahme der Kontakte zu den Tätern in dieser Phase etc. Beginn mit aktuellen Beziehungs-Konflikten, dabei Einsatz von Distanzierungs-Techniken (S.O., Tresor, Screen, etc.) Immer wieder Reorientierung, Diskussion des Prozesses auf allen Ebenen der Persönlichkeit! 33 Folie 34 DIE INNERE RETTUNGSAKTION Problem: Ein oder mehrere Anteile (EPs) hängen noch in einem Trauma fest. Wichtig: Trauma muss unwiederholbar sein; möglichst kein Kontakt mehr zum Täter. Szene: einfrieren. Standbild, evtl. schwarz-weiß. Innere/n Retter ausrüsten (affektfern, gewappnet, Hilfswerkzeug, ggf. Helfer clonen, Auto bereitstellen) Weg von Th.raum dorthin und zurück beschreiben. Ausruhort (Zelt, Lazarett ; Baumhöhle etc.) imaginativ finden. Einen Anteil finden, der dort achtsam aufpasst/geborgenheit schenkt. Th. hilft mit vorbereiteten Stichworten beim Ablauf. Ohne Ansehen der Traumaszenedie traumatisierten Anteile herausholen und an den Ausruhort bringen, von dort zurück in den Th.raum. GGf.noch einmal wiederholen. Effekt: Desensibilisierung! , 2011

18 Folie 35 TESTMÖGLICHKEITEN FÜR TRAUMA-PROZESS-STABILITÄT! Kann KlientIn im Alltag etwas Bedrohtes in sich in Sicherheit bringen? (An den sicheren Ort, in den geborgenen Raum, in den inneren Garten ) Kann sie bei Körpersymptomen unterscheiden, ob es heute oder von früher ist (bzw. zu wieviel Prozent )? Verletzt sie sich nicht mehr tief? Keine (para-)suizidalen Handlungen mehr? Besseres Stresscoping insgesamt? Kooperieren resp. tolerieren alle wichtigen Anteile die th. Fortschritte und haben guten Kontakt zur TherapeutIn? Wird Kl. in ihrer th. Arbeit durch PartnerIn oder FreundIn etc. positiv unterstützt? (Sonst sehr hart.) Darf sie es jetzt wissen? (Auch ANPs?) 35 Folie 36 ABLAUF EINER TRAUMA-PROZESSIERENDEN SITZUNG MIT DER SCREEN-TECHNIK (1) Evtl. Fingersignale: Darf das Thema jetzt integriert werden/die EPs erzählen etc.? Als-ob-Handeln (evtl. Screen): Was wäre, wenn es gut geht, worauf achten? Welche Anteile sollen dabei sein, welche an den sicheren Ort? (Auch ANPs sichern!) Möglichst den Moment davor (=T0) und den danach (TX) haben (andere Affektlage). Das sind die Brückenpfeiler. Ggf. Stein in die Hand o.and. Reorientierungen. Film auf den Screen und in Tresor , 2011

19 Folie 37 ABLAUF EINER TRAUMA-PROZESSIERENDEN SITZUNG MIT DER SCREEN-TECHNIK (2) Wenn Film über Nacht oder bis zur nächsten Sitzung im Tresor geblieben ist (keine massiven Intrusionen nach der Distanzierung): BASK: Film bleibt in Distanz dabei, und Exploration: Was wird dabei wohl eine Rolle gespielt haben? Aufschreiben und Antworten notieren: B Behavior, haben wir den Verhaltensablauf, oder fehlt noch etwas (Gehörtes, Gesehenes, Gerochenes etc.)? A Affect, welche Gefühle spielten damals eine Rolle? S Sensation, welche Körpergefühle? K Knowledge, welche Kognitionen (Gedanken und Bewertungen)? 37 Folie 38 ABLAUF EINER TRAUMA-PROZESSIERENDEN SITZUNG MIT DER SCREEN-TECHNIK (3) Einen Hot-Spot aus BASK herausgreifen (entweder empfindet Kl. es als alles zusammen oder den Teil, der am belastendsten ist). Stichworte von der Film -Geschichte notieren. Erzählende(r)/erlebt habende EPs tröstend und schützend von anderen Anteilen berührt etc. Von T0= bis TZ einmal prozessieren, Th. hilft, indem sie die Stichworte nennt. Im Erleben reicht Intensität 3 auf einer Skala von 0-5. Th. fragt: WievielProzent vom Original war das? Ggf. weiteres Prozessieren. (Nicht begnügen! Ggf. noch einmal durch, maximal 3x in einer Sitzung). Entspannung, Erfolge im System feiern. Integration , 2011

20 Folie 39 ABLAUF EINER TRAUMA-PROZESSIERENDEN SITZUNG MIT DER SCREEN-TECHNIK (4) Nächste Sitzung ggf. weiteres Prozessieren. Bei hochdissoziativen KlientInnen ist eher die Regel, dass einzelne Partikel aus einzelnen Traumata bearbeitet werden, dann tauchen andere Traumaszenen auf oder es werden andere Interventionen notwendig (Integrationen, Loslösen von destruktiven Bindungen, Trauer, Trost, Erkennen, Anerkennen, Lernen aus der Erfahrung, Erholung, neues Traumamaterial sichern etc.) Screen, EMDR, andere körperorientierte Prozess- Techniken lassen sich miteinander kombinieren und dann anwenden, wenn es jeweils geboten erscheint. Die KlientIn kann selbst oft die Prozess-Technik auswählen, die sie bevorzugt. 39 Folie 40 REGEL 16: ANPS UND EPS VERBÜNDEN Alltags-Funktionen und innere HelferInnen, BeobachterInnen etc. zuerst zur Funktionstüchtigkeit bringen. Innenarbeit, wobei ANPs aus sicherer Entfernung zuschauen können. Integration (z.b. ANP und EP geben die Hände beim Tappen mit EMDR) th. fördern, dabei Achtung auf (Mangel an) Toleranzen! Innere kleinere Anteile dürfen nur raus, wenn ältere, beschützende dabei sind! , 2011

21 Folie Folie , 2011

22 Folie 43 EMDR BEI DISSOZIATIVEN STÖRUNGEN: EP(S) UND ANP(S) VERBINDEN/VERBÜNDEN Zunächst schauen, ob es eine dissoziative Störung mit Affektstates ist, eine mit Ego-States oder eine DIS. ANP bzw. bei DIS: ANPs stärken und Ko-Bewusstsein im Alltag fördern. Täterkontakt beachten und ggf. begrenzen! EPs erst einmal in Sicherheit, wann immer es geht. Innere Helfer sollen möglichst nach und nach EPs geschützt herbeiholen. EMDR: ANP, HelferInnen und ein EP nach dem anderen auf dem Arm von ANP oder HelferIn. EP kann z.b. mit durch die Augen schauen oder mit die Hände geben beim Prozessieren. Gelegentlich zum Beruhigen kann auch das Tappen eingesetzt werden bei einem EP; ANP schaut aus sicherer Entfernung zu. Überhaupt ist das Zusehen der ANP(s) aus der Hängematte im Inneren Garten oft eine sicherere Sache, um die Alltagstauglichkeit im Anschluss an das Prozessieren zu sichern. BEIM PROZESSIEREN IMMER AUCH DIE GEFUNDENEN ERKENNTNISSE/RESSOURCEN VERANKERN! 43 Folie 44 VOR- UND NACHTEILE VON SCREEN BZW. EMDR Screen ist oft bei hoch dissoziativen KlientInnenvorzuziehen, wenn es sich um szenisches Material handelt (Anfang und Ende bekannt sind). Nachteil: Nicht-szenisches, z. B. atmosphärisches Affektmaterial weniger gut prozessierbar. Auch gut zum Explorieren schwieriger Situation, zum Verankern von Ressourcen und zum Probe-Handeln. EMDR auch bei nicht-szenischem Material und diffusen affektiven und Körpergefühlen und zum Verankern von Ressourcen gut. Nachteil: Vom Hölzkenzum Stöcksken, von ANP zu EP(s) kann es unkontrolliert springen, wenn man das nicht sehr genau macht. In beiden Fällen: Immer nur die Portion, die für heute richtig ist. Am Ende jeder Sitzung fragen, ob noch etwas für den Moment für heute wichtig ist. Gegenfrage: Ist es so ok? , 2011

23 Folie 45 AFFEKTKETTEN-TECHNIK: LEBENSTHEMEN SORTIEREN/ PROZESSIEREN! (HUBER, 2009) Welches ist das Hauptsymptom? Welche Gefühle/Körperempfindungen/Gedanken sind damit verbunden? (Meist ein EP!) Welche Eigenschaft bräuchte sie, um es doch noch zu schaffen? Ressourcen-Team installieren. Mithilfe von Steinen, Holzkugeln etc. das Thema an einem Lebensfaden (Tau etc.) entlang legen. Situationen, die gut ausgegangen sind bzw. die damals entwickelten Ressourcen mit positiven Symbolen kennzeichnen (helle Steine etc.) Vor der Geburt: War das auch schon ein Thema für Vater, Mutter, Großvater, Großmutter? Schritt für Schritt die Symbole in die Hand nehmen, von früher bis heute, und anerkennen: Damals war das so, und das hatte für mich eine Bedeutung. Ggf. eine Atem-oder andere Körperübung damit verbinden. Danach die Kugel beiseite legen, die positiven Symbole liegen lassen. Am Schluss ein positives Symbol aussuchen u. mitnehmen. 45 Folie , 2011

24 Folie 47 ERFOLGE DES PROZESSIERENS Symptome durch adäquateres Stresscoping ersetzt. Sichere Bindung und gute Beziehungen. Funktionsniveau gehalten oder verbessert. Integration/Überblendung/Fusion. Co-Bewusstheit oder sogar einheitliches Ich. Dissoziation als Notreaktion. Ganz normal neurotische Konflikte. Manchmal eine große Freude, ein Hologramm- Gefühl. Echte Fähigkeit zu lieben und zu genießen; neu gewonnene Spiritualität/Sinn 47 Folie 48 REGEL 17: WEITERE TRAUMABEARBEITUNG Themen wie Scham, Schuld, Verantwortung für Geschehnisse können nur mit der Zeit angegangen werden. Dafür ist eine bessere Mentalisierungsfähigkeit erforderlich (Beobachten, Bewerten, Einschätzen, Zusammenhänge erkennen, Folgen Durchdenken etc.) Sich selbst zuerst verzeihen, dann erst ggf. anderen! , 2011

25 Folie 49 Waschbär trägt Katze 49 Folie 50 INTEGRATION: NON-DUALITÄT Die Spaltung in Opfer und Täter, Opferanteile und Täterintrojekte wird zunehmend aufgehoben. Das Kraftvoll-Energetische, Kontroll-Fähige und Beschützende der ehemaligen Täterintrojekte ergänzen das Achtsame, Liebevolle und (Selbst-)Fürsorgliche der ehemaligen Opfer- Anteile plus innerer HelferInnen. Die Fähigkeit, Gutes und Böses zu tun, wird erst reflektiert, statt impulsiv ausgeführt. Die eigenen Kinder werden adäquat behandelt, intergenerationelle Prozesse reflektiert und angemessen innerfamiliär besprochen , 2011

26 Folie 51 DANN KANN ES DOCH NOCH RICHTIG NETT WERDEN Nilpferde zusammen , 2011

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