Studie Wissenschaftliche Begleitung der Koordinierung des Ausbaus der erneuerbaren Energien in Sachsen-Anhalt. Dr. André Naumann

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1 Studie Wissenschaftliche Begleitung der Koordinierung des Ausbaus der erneuerbaren Energien in Sachsen-Anhalt Dr. André Naumann Magdeburg,

2 Konzept Schwerpunkte Flächennutzungspläne Repowering Dachflächenpotenzial E-V-Gebiete Studienauswertung Ist-Stand, PLZ-scharf Ausbaupotenzial Sachsen-Anhalt, PLZ-scharf, Szenarien 2

3 Stand des Ausbaus Windenergie insgesamt 4 GW installierte Leistung 1,3 GW außerhalb von Vorrangund Eignungsgebieten (VE-Gebiete) Innerhalb VE Außerhalb VE Landkreis [MW] [MW] Altmarkkreis Salzwedel 135,2 36,1 Landkreis Anhalt-Bitterfeld 190,7 133,2 Landkreis Börde 226,4 343,2 Burgenlandkreis 208,8 132,5 Dessau-Roßlau 9,35 6,0 Halle (Saale) 0,0 0,0 Landkreis Harz 209,1 16,0 Landkreis Jerichower Land 176,4 12,2 Magdeburg 0,0 14,1 Landkreis Mansfeld- 264,6 118,1 Südharz Saalekreis 163,6 202,8 Salzlandkreis 471,4 102,8 Landkreis Stendal 267,2 105,2 Landkreis Wittenberg 113,5 80,3 Sachsen-Anhalt 2.436, ,6 Datenbestand aus den Regionalen Planungsgemeinschaften (RPG) und 50 Hertz Transmission 3

4 Stand des Ausbaus Photovoltaik insgesamt 1,55 GW installierte Leistung ca. 280 MW in HS-Ebene ca. 900 MW in MS-Ebene ca. 330 MW in NS-Ebene Landkreis [MW] Altmarkkreis Salzwedel 56,68 Landkreis Anhalt-Bitterfeld 263,80 Landkreis Börde 11,248 Burgenlandkreis 113,99 Dessau-Roßlau 23,25 Halle (Saale) 23,22 Landkreis Harz 112,30 Landkreis Jerichower Land 73,67 Magdeburg 28,68 Landkreis Mansfeld-Südharz 222,04 Saalekreis 182,59 Salzlandkreis 126,05 Landkreis Stendal 95,68 Landkreis Wittenberg 114,9 Sachsen-Anhalt 1.548,1 Daten stehen PLZ-scharf in EEG-Anlagendatenbank von 50Hertz zur Verfügung 4

5 Stand des Ausbaus Biomasse insgesamt 398 MW installierte Leistung ca. 25 MW in HS-Ebene ca. 365 MW in MS-Ebene ca. 10 MW in NS-Ebene Landkreis [MW] Altmarkkreis Salzwedel 28,41 Landkreis Anhalt-Bitterfeld 13,18 Landkreis Börde 27,86 Burgenlandkreis 15,24 Dessau-Roßlau 0,6 Halle (Saale) 0 Landkreis Harz 20,7 Landkreis Jerichower Land 13,45 Magdeburg 10,77 Landkreis Mansfeld-Südharz 20,83 Saalekreis 18,58 Salzlandkreis 25,59 Landkreis Stendal 166,28 Landkreis Wittenberg 36,38 Sachsen-Anhalt 397,87 Daten stehen PLZ-scharf in EEG-Anlagendatenbank von 50Hertz zur Verfügung 5

6 Stand des Ausbaus Wasserkraft insgesamt 25,5 MW installierte Leistung Standorte bedingt durch geografische Lage und topologische Besonderheiten Landkreis [MW] Altmarkkreis Salzwedel 0,02 Landkreis Anhalt-Bitterfeld 2,65 Landkreis Börde 0,22 Burgenlandkreis 2,45 Dessau-Roßlau 0,30 Halle (Saale) 1,25 Landkreis Harz 8,77 Landkreis Jerichower Land 0 Magdeburg 0 Landkreis Mansfeld-Südharz 0,05 Saalekreis 3,50 Salzlandkreis 6,22 Landkreis Stendal 0 Landkreis Wittenberg 0,02 Sachsen-Anhalt 25,45 Daten stehen PLZ-scharf in EEG-Anlagendatenbank von 50Hertz zur Verfügung 6

7 Stand des Ausbaus KWK KWK Anlagen > 10 MW installierte Leistung 2,3 GW Landkreis [MW] Altmarkkreis Salzwedel 11,4 Landkreis Anhalt-Bitterfeld 115,9 Landkreis Börde 75,4 Burgenlandkreis 173,9 Dessau-Roßlau 49,0 Halle (Saale) 151,0 Landkreis Harz 0,0 Landkreis Jerichower Land 0,0 Magdeburg 58,4 Landkreis Mansfeld-Südharz 49,0 Saalekreis 1.160,2 Salzlandkreis 293,3 Landkreis Stendal 156,8 Landkreis Wittenberg 18,1 Sachsen-Anhalt 2.312,4 Daten stehen PLZ-scharf in der Kraftwerksliste der Bundesnetzagentur 7

8 Windpotenzial Methodik 8

9 Windpotenzial in VE-Gebieten Ermittlung des Flächenbedarfswertes für WKA* anhand der RPG-Daten* Voraussetzung: Windpark mit WKA, jünger als 10 Jahre (SDL*-tauglich) mindestens 20 WKA im WP Ausschnitt aus GIS-Programm: Windpark A T FBW = Flächen (A T + A VE ) inst. WKA Leistung innerhalb (A T + A VE ) A T = Fläche Toleranzstreifen [ha] A VE = Fläche Vorrang-/Eignungsgebiet [ha] FBW = Flächenbedarfswert [ha/mw] Orientierung am geringsten Wert innerhalb der VE-Gebiete in Sachsen-Anhalt A VE Vorrang- /Eignungsgebiet Wind Toleranzstreifen 100m Windkraftanlage *WKA = Windkraftanlage *RPG = regionale Planungsgemeinschaft *SDL = Systemdienstleistung 9

10 Windpotenzial Gesamt Ermittlung des Ausbaupotenzials Potenzial in Vorrang- und Eignungsgebieten (VE-Gebiete) PLZ-scharfe Größen der VE- Gebiete Flächenbedarfswert: 3,6 ha/mw (anhand repräsentativer VE- Gebiete, inkl. Repowering) Gesamtfläche VE-Gebiete (ohne Neuausweisung): ha Potenzial: ca. 5,9 GW Fläche von Vorrangund Eignungsgebieten für Windenergie in ha Quelle: Fraunhofer IFF Daten: Regionalplanungsgemeinschaften Weiterbetrieb außerhalb VE-Gebiete: 1,2 GW Datenquelle: Daten der Regionalplanungsgemeinschaften 10

11 PV-Potenzial Methodik 11

12 PV-Potenzial Dach- und Freiflächen Potenzial: Gesamtdachfläche: ca. 20 Mio. m² Nutzbarkeit über Nutzungsfaktoren Installierbare Leistung: 2,3 GW Photovoltaik: Freiflächenpotenzial Installierbare Leistung: ca. 2,1 GW Davon Installiert: 1 GW Geplant: 300 MW Quelle: Fraunhofer IFF Daten: StatistikLokal Ergebnisse der Gemeindebefragung 12

13 PV-Potenzial 110-Meter-Streifen Rahmenbedingungen Bahn AG (Expertenbefragung): keine nennenswerten Potentiale erwähnt Gesetzlicher Rahmen: 35 BauGB: im Außenbereich prinzipiell nicht gestattet, es sei denn, es gibt einen Bebauungsplan, der die Bebauung mit PV zulässt 9 FStrG: Anbauverbotszone an BAB (40 Meter), bzw. Anbaubeschränkungszone an BAB (100 Meter, Genehmigungspflicht seitens oberster Landesstraßenbaubehörde bzw. B-Plan-Pflicht), würde PV- Installation betreffen Installation von PV darf Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs nicht gefährden PV-Ausbau im 110 m-streifen obliegt Planung der Gemeinden PV-Ausbau steht landwirtschaftlicher Nutzung entgegen Unabhängig davon wurde eine Potenzialanalyse durchgeführt. 13

14 PV-Potenzial 110-Meter-Streifen Potenzial: Berücksichtigung von 609 Kilometer km (A14 + A143 in Bau) Bundesautobahn 2216 Kilometer Schienennetz Quelle: Fraunhofer IFF Ergebnis: Gesamtes Flächenpotenzial: ca ha Installierbare Leistung 2,9 GW 14

15 Szenario: Gemäßigt" 2033 eingeschränkte Nutzbarkeit vorhandener Potenziale kein 110-Meter-Streifen Dachflächen begrenztes Repowering außerhalb von VE-Gebieten Zubau von PV und WEA kontinuierlich orientiert an Historie installierte Windleistung: 6,8 GW installierte PV-Leistung: 3,7 GW Biomasse: 560 MW KWK: 2,3 GW Leitszenario für den Ausbau der erneuerbaren Energien in Sachsen-Anhalt 15

16 Szenario: Gemäßigt

17 Szenarien: Konservativ + ProEE 2033 Konservativ Nutzbarkeit eingeschränkter Potenziale kein 110-Meter-Streifen kein Repowering außerhalb von VE-Gebieten, Abnahme der installierten Leistung verminderter Zubau von PV und Wind ProEE Annahme der Nutzbarkeit aller genannten Potenziale 110-Meter-Streifen Repowering außerhalb von VE- Gebieten Neuausweisung von 3000 ha an VE-Gebieten für die Windnutzung Konservativ [MW] ProEE [MW] Wind PV Biomasse KWK

18 Lastsituation in LSA 2010 und 2033 Abschätzung der Lastsituation unter Berücksichtigung von politischen Zielen und der demografischen Entwicklung: Bevölkerungsstudie 2008 für Sachsen-Anhalt als Grundlage Extrapolation bis 2033 Umlegung der Bevölkerungsentwicklung auf Standardlastprofile 18

19 Durchführung der Netzsimulationen Randbedingungen: Bewertung punktueller Netzsituationen je Szenario, die einen kritischen Netzarbeitspunkt darstellen Bewertung der Leitungsauslastung basierend auf: maximale Auslastung je Region Altmark 2 Magdeburg 3 Anhalt-Bitterfeld- Wittenberg 4 Halle 5 Harz Anteil an Leitungen mit: I max > 60 % und I max 60 % 4 19

20 Zusammenfassung Ableitung von Szenarien auf Basis der Potenzialanalyse Netzsimulationen zeigen signifikanten Anstieg der Leitungsauslastungen Entsprechender Netzausbau erforderlich Finaler Abgleich der Ergebnisse mit Netzbetreibern findet derzeit statt Handlungsempfehlungen seitens ZERE e.v.: durchgeführte Analysen zeigen ausreichend EE-Ausbau-Potenzial entsprechend Ausweisungen in LSA (bis 2033) durch einen geeigneten rechtlichen Rahmen besteht die Möglichkeit der Einflussnahme auf den Grad des Ausbaus (Geschwindigkeit, Größe) Nutzung des 110m-Streifens für EE-Ausbau derzeit nicht empfehlenswert ausreichende Alternativflächen vorhanden Einrichtung eines einheitlichen Flächenmanagements und eines verbindlichen regelmäßigen Dialogs zwischen den beteiligten Akteuren 20

21 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Dr.-Ing. André Naumann ZERE e.v. c/o Otto-von-Guericke Universität Magdeburg Institut für Elektrische Energiesysteme Universitätsplatz 2 D Magdeburg Tel: andre.naumann@iff.fraunhofer.de Web: