Spezialisierte ambulante Palliativversorgung im Eichsfeld und Unstrut-Hainich-Kreis Christiane Raabe, Koordinatorin SAPV EIC-/UH-Kreis
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- Gudrun Geier
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1 Spezialisierte ambulante Palliativversorgung im Eichsfeld und Unstrut-Hainich-Kreis Christiane Raabe, Koordinatorin EIC-/UH-Kreis 1
2 Definition Palliativmedizin Palliativmedizin ist laut Definition der WHO (Weltgesundheitsorganisation) und der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin die aktive, ganzheitliche Behandlung von Patienten mit einer progredienten (voranschreitenden), weit fortgeschrittenen Erkrankung und einer begrenzten Lebenserwartung zu der Zeit, in der die Erkrankung nicht mehr auf eine kurative (heilende) Behandlung anspricht und die Beherrschung von Schmerzen, anderen Krankheitsbeschwerden, psychologischen, sozialen und spirituellen Problemen im Vordergrund stehen. Palliativmedizin leitet sich vom lat. Pallium - Mantel ab, und soll die Ganzheitlichkeit in der Betreuung schwer Kranker verdeutlichen Christiane Raabe, Koordinatorin EIC-/UH-Kreis
3 Definition (Spezialisierte ambulante Palliativversorgung) Die spezialisierte ambulante Palliativversorgung () dient in Ergänzung zur allgemeinen ambulanten Palliativversorgung dem Ziel, die Lebensqualität und die Selbstbestimmung von Palliativpatienten so weit wie möglich zu erhalten, zu fördern und zu verbessern und ihnen ein menschenwürdiges Leben bis zum Tod in ihrer gewohnten Umgebung zu ermöglichen. Die spezialisierte ambulante Palliativversorgung richtet sich an Palliativpatienten und deren soziales Umfeld, wenn die Intensität oder Komplexität der aus dem Krankheitsverlauf resultierenden Probleme den Einsatz eines spezialisierten Palliativteams (Palliative Care Team) notwendig macht - vorübergehend oder dauerhaft. Sie erfolgt im Rahmen einer ausschließlich auf Palliativversorgung ausgerichteten Versorgungsstruktur. Quelle: Christiane Raabe, Koordinatorin EIC-/UH-Kreis
4 Was ist Palliative-Care Palliative Care ist der international übliche Fachausdruck. Als deutsche Übersetzungen werden verwendet: Palliativmedizin, Palliativbetreuung oder Palliativversorgung Wenn eine Heilung der Erkrankung nicht mehr möglich ist und die Patienten sich auf Ihrem letzten Lebensabschnitt befinden. Palliative-Care umfasst die Behandlung und Betreuung von Patienten und deren Angehörige. Es wird dann nach humanistischen Gesichtspunkten der palliativen Medizin und Pflege (Palliative-Care) gehandelt, um ein menschlich würdevolles, selbstbestimmtes und schmerzfreies Sterben zu ermöglichen Christiane Raabe, Koordinatorin EIC-/UH-Kreis 4
5 Speziell in dieser Phase der Erkrankung, werden Lebensbedingungen geschaffen, in denen sich die Patienten am Ende ihres Lebens und auch in der Zeit des Sterbens wohl, geborgen und sicher fühlen. Die einzelnen Symptome wie Schmerz, Übelkeit/Erbrechen, Atemnot usw. werden behandelt. Die Patienten werden umfassend gepflegt und betreut unter Berücksichtigung von körperlichen und seelischen Aspekten. Diese Pflege erfordert umfangreiche Fachkenntnisse und eine gute Zusammenarbeit zwischen allen in der Versorgung befindlichen Bezugspersonen, wie z.b. (Angehörige, Pflegepersonal, Arzt, Seelsorger, Physiotherapeuten) Christiane Raabe, Koordinatorin EIC-/UH-Kreis
6 Beginn der Palliativversorgung Palliativmedizin: neue Vorstellung * Kurative / lebensverl. Maßnahmen Diagnose Tod Lebensqualität (Palliative Care) Dr. med. R. Cairns 8 Quelle: _3_16_Vortrag_Hess_AOK.pdf Christiane Raabe, Koordinatorin EIC-/UH-Kreis
7 Erkrankungen können z.b. sein: Weit fortgeschrittene Tumorerkrankungen Fortgeschrittene Stadien von Infektionserkrankungen wie z.b. AIDS Schwere neurologische Krankheiten in einem weit fortgeschrittenen Erkrankungsstadium (z.b. Multiple Sklerose oder amyotrophe Lateralsklerose ALS, bei der es zu Lähmungen mit daraus resultierenden Gang-, Sprech- und Schluckstörungen sowie zu Atemschwierigkeiten kommt, Endzustand einer chron. Nieren-, Leber-, Herz-, oder Lungenerkrankung Christiane Raabe, Koordinatorin EIC-/UH-Kreis
8 Gesetzliche Grundlagen Im Jahr 2007 verabschiedete die Bundesregierung mit den 37 b 132 d SGB V den gesetzlich geregelten Anspruch auf spezialisierte ambulante Palliativversorgung. Jeder Schwerkranke hat die Möglichkeit die Leistungen nach (Spezialisierte ambulante Palliativversorgung) in Anspruch zu nehmen, wenn ein komplexes Symptombild besteht Christiane Raabe, Koordinatorin EIC-/UH-Kreis
9 -Einrichtungen deutschlandweit Quelle: Regionale Verteilung der Betriebsstätten KV-Bezirk Anzahl der Betriebsstättennummern Baden-Württemberg 24 Bayern Berlin Brandenburg Bremen Hamburg Hessen 23 Mecklenburg-Vorpommern 10 Niedersachsen 49 Nordrhein 2 Rheinland-Pfalz 6 Saarland 6 Sachsen 13 Sachsen-Anhalt 10 Schleswig-Holstein 9 Thüringen 8 Westfalen-Lippe Christiane Raabe, Koordinatorin EIC-/UH-Kreis
10 Freistaat Thüringen Quelle: /karte/lk_eichsfeld.png Christiane Raabe, Koordinatorin EIC-/UH-Kreis
11 Ambulante Betreuung 90% aller Menschen wollen auch bei einer schweren, fortschreitenden Erkrankung in Ihrer gewohnten häuslichen Umgebung betreut werden. Das ist meist das eigene Zuhause, kann aber auch das Zimmer im Betreuten Wohnen oder der Platz im Altenheim sein. Wenn der Wunsch besteht, Zuhause betreut zu werden, versuchen wir diesem Wunsch zu entsprechen. Wir möchten Ihnen die Angst nehmen, dass eine optimale Versorgung zu Hause, in der Nacht oder am Wochenende nicht zu leisten ist Christiane Raabe, Koordinatorin EIC-/UH-Kreis 11
12 Unser Team besteht aus Pflegerische Leitung Frau Christiane Raabe Ärztliche Leitung Herr CA. Dr. Schotte Herr OA. Dr.Stöver 6 angestellte Palliativpflege-Fachkräfte 6 kooperierende Palliativpflege-Fachkräfte Christiane Raabe, Koordinatorin EIC-/UH-Kreis 12
13 Eichsfeld Klinikum Kooperationspartner Hospizgruppe Eichsfeld Heil- und Hilfsmittelversorger 30 niedergelassene Kooperationsärzte wie z.b. Hr. Dr. Kulle Fr. Dr. Stöcking Fr. Dr. Kiep Fr. Dr. Hartleb Fr. Dr. Fuchs Hr. Dr. Funke Fr. Dr. Berger Hr. Dr. Ullrich Christiane Raabe, Koordinatorin EIC-/UH-Kreis
14 Kontaktaufnahme Meist geschieht die Kontaktaufnahme durch Angehörige oder Bezugspersonen des Kranken, durch die Hausärzte, betreuende Fachärzte, Sozialdienste der Kliniken oder ambulante Pflegedienste Christiane Raabe, Koordinatorin EIC-/UH-Kreis 14
15 Voraussetzungen für die Aufnahme Der Hausarzt ist mit der Mitversorgung durch das Palliative-Care Team einverstanden. Der Hausarzt stellt den Antrag auf Palliativversorgung des Patienten Der Patient ist mit der Betreuung einverstanden und hat den Antrag zur unterschrieben. Der Patient ist über die Erkrankung aufgeklärt und möchte in der gewohnten Umgebung bleiben Christiane Raabe, Koordinatorin EIC-/UH-Kreis
16 Patientenversorgung im EIC-/UH-Kreis Nach Absprache mit dem Hausarzt erfolgt ein Aufnahmegespräch mit dem Palliativmediziner und der Palliativpflege-Fachkraft. Erstellung eines Behandlungs- und Notfallplans Palliativmedizinische und palliativpflegerische Beratung und Koordination für Patienten und deren Angehörige spezialisierte Beratung der betreuenden Leistungserbringer der Primärversorgung Regelmäßige Besuchsdienste von Palliativmedizinern und Palliativpflege-Fachkräften Christiane Raabe, Koordinatorin EIC-/UH-Kreis
17 Konsequente Symptomkontrolle und ggf. eine neue Therapieanpassung Ruf-, Notfall- und Kriseninterventionsbereitschaft rund um die Uhr Vermeidung von erneuten Krankenhauseinweisungen Vermittlung und Einbindung aller Versorgungsmöglichkeiten, soweit dies vom Patienten und deren Angehörigen gewünscht, unter physischen, psychosozialen und spirituellen Gesichtspunkten. Wöchentliche Fallbesprechungen zur Therapieplanung Eingangs- und Verlaufsdokumentation inklusive der Erhebung von Daten zur Qualitätssicherung Christiane Raabe, Koordinatorin EIC-/UH-Kreis
18 Fallbeispiel Patient: - Fr. M (72 Jahre) Diagnose: - unheilbare Krebserkrankung im Endstadium Vermittlung: - durch das Krankenhaus Aufnahme: - erfolgte am Entlassungstag aktuelle Situation: - Patientin hat starken Appetitmangel mit Übelkeit und Erbrechen, äußert zeitweise Schmerzen im Bauchraum, klagt über Verstopfung, starke Angst-und Anspannung mit Unruhezuständen, ist schwach und kraftlos und hat Wasseransammlungen an Armen und Beinen Christiane Raabe, Koordinatorin EIC-/UH-Kreis 18
19 Maßnahmen: - Erstellung eines Behandlungs- und Notfallplan - Einbeziehung eines ambulanten Pflegedienstes (Hilfe bei der Grundpflege) - Physiotherapie (Lymphdrainage) - Beratung und Koordination der Versorgung Hilfsmittel: - Pflegebett, Toilettenrollstuhl, Rollstuhl, Badewannenlifter Christiane Raabe, Koordinatorin EIC-/UH-Kreis
20 Verlauf: Der AZ. der Patientin verbesserte sich, Sie schaffte es kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich zu nehmen und 1 Liter zu trinken Um die Verdauung anzuregen wurden Bauchmassagen und Kräuterwickel durchgeführt Tochter fuhr täglich mit Ihrer Mutter mithilfe des Rollstuhls spazieren Patientin hat zeitweise Übelkeit und Erbrechen, erhielt dagegen Medikamente zur Linderung der Beschwerden Gespräche mit Patientin und pfleg. Angeh. über die Ängste, welche die Patientin verspürte, dies war für alle Beteiligten sehr hilfreich Christiane Raabe, Koordinatorin EIC-/UH-Kreis 20
21 Patientin fällt es immer schwerer kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen und schluckweise zu trinken, fühlt sich zunehmend schwächer und kraftloser Die Patientin bekommt ab jetzt tägl. 500ml Flüssigkeit mit einem Mittel gegen Übelkeit und Erbrechen über den Port zugeführt Da die Schmerzen der Patientin zu nehmen wird die Schmerzmedikation erhöht Linderung der Schmerzen Patientin ist sehr schwach und kraftlos, schafft mit Hilfe den Transfer auf den Toilettenrollstuhl Patientin nimmt oral kaum noch Nahrung und Flüssigkeit zu sich, Beratung und Anleitung der pfleg. Angeh. zur regelm. Mundpflege Christiane Raabe, Koordinatorin EIC-/UH-Kreis
22 Patientin schafft den Transfer auf den Toilettenrollstuhl aufgrund der zunehmenden Schwäche nicht mehr und kann sich nicht allein im Bett umlagern Beantragung einer Antidekubitusmatratze um Wundliegen zu vermeiden Begleitung der Patientin und der pfleg. Angeh. in der letzten Lebensphase Patientin ist im Kreise Ihrer Familie friedlich eingeschlafen Christiane Raabe, Koordinatorin EIC-/UH-Kreis 22
23 Ziel unserer Arbeit Unter dem ganzheitlichen Aspekt möchten wir die Lebensqualität und die Selbstbestimmung schwerkranker Menschen so lange wie möglich erhalten und Ihnen ein menschenwürdiges Leben bis zum Tod in Ihrer vertrauten Umgebung ermöglichen. Das Ziel wird nicht mehr im Kampf gegen die Krankheit gesehen, sondern im bestmöglichen Leben mit ihr. Wir möchten durch unser Handeln den Tod weder beschleunigen noch hinauszögern, sondern stellen die Linderung von Schmerzen, Atemnot, Übelkeit und anderen Beschwerden in den Vordergrund. Der Kranke mit seinem gesamten Umfeld steht dabei im Mittelpunkt unserer Arbeit Christiane Raabe, Koordinatorin EIC-/UH-Kreis 23
24 Wie finanziert sich Die Kosten für die (Spezialisierte ambulante Palliativversorgung) werden komplett von den Krankenkassen übernommen. Es entstehen keine Abzüge des Pflegegeldes und die Patienten haben weiterhin den Anspruch auf jeweils 1.550,00 Euro Verhinderungs- und Kurzzeitpflege sowie zusätzliche Betreuungsleistungen Christiane Raabe, Koordinatorin EIC-/UH-Kreis
25 Zusammenarbeit Die Arbeit der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung ist von integrativer Zusammenarbeit geprägt. Deshalb werden die Hausärzte und alle ambulanten Partner, welche bereits in der Behandlung involviert sind, mit einbezogen Christiane Raabe, Koordinatorin EIC-/UH-Kreis 25
26 -Anforderung über ÄRZTE Hausarzt-Facharzt-Klinikarzt ambulanter Pflegedienst stationäre Einrichtung Krankenkasse Aufbau einer Versorgungsstruktur Hausarzt Apotheke Palliativarzt Kliniken palliativer Pflegedienst stationäre Hospiz Psychologen ambulanter Hospizdienst Sozialarbeiter Krankengymnast Seelsorger Schmerztherapeut Kostenträger Sanitätshaus Ergotherapeut 26 Quelle: vgl Christiane Raabe, Koordinatorin EIC-/UH-Kreis
27 Sie erreichen uns unter folgender Telefonnummer: 0172 / Christiane Raabe, Koordinatorin EIC-/UH-Kreis
28 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Ich stehe Ihnen für weitere Fragen gern zur Verfügung Christiane Raabe, Koordinatorin EIC-/UH-Kreis 28
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