Oberseminar 1999/ 00. Kaolinitische Tone. Betreuer: PD Dr. rer. nat. habil A. Kühl Bearbeiter: Neef, Tina 7. Semester HyU

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Oberseminar 1999/ 00. Kaolinitische Tone. Betreuer: PD Dr. rer. nat. habil A. Kühl Bearbeiter: Neef, Tina 7. Semester HyU"

Transkript

1 Oberseminar 1999/ 00 Kaolinitische Tone Betreuer: PD Dr. rer. nat. habil A. Kühl Bearbeiter: Neef, Tina 7. Semester HyU

2 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 2. Tone 3. Kaolinitische Tone 3.1 Mineralogie und chemische Zusammensetzung 3.2 Eigenschaften 3.3 Genese der Lagerstätten Genese der Kaolinlagerstätten Mitteleuropas Referenzbeispiel: Genese der Kaolinlagerstätten am Beispiel der Lausitzer Kaoline 3.4 Verwendung 4. Literaturverzeichnis 2

3 1.Einleitung Kaolin, ein unverfestigtes Sedimentgestein, gehört in die große Gruppe der Tone. Er besteht zu einem wesentlichen Teil aus Mineralpartikeln, die kleiner 20 µm sind. Im mineralogischen Sinn gehört Kaolinit, der Hauptbestandteil des Kaolins, in die Gruppe der Phyllosilikate. Genauer gesagt handelt es sich bei diesem Mineral um ein Zweischichtsilikat. Außer dem Kaolinit treten einige andere Minerale im Kaolin auf. Das können Neubildungen oder Reste des Muttergesteins sein. Die Entstehung des Kaolins ist an die Verwitterung gebunden. Man unterscheidet Primärund Sekundärlagerstätten. Außerdem unterteilt man den Kaolinisierungsprozess in verschiedene Phasen. Die Zusammensetzung des Kaolins ist also sehr unterschiedlich. Dank seiner Eigenschaften ist Kaolin in der Industrie vielseitig einsetzbar, u.a. in der Papierindustrie und der Keramikindustrie. 2.Tone Tone gehören zur Klasse der unverfestigten Sedimentgesteine. Sie setzen sich aus verschiedenen Mineralpartikeln zusammen. Aus diesem Grund weisen Tone unterschiedliche Eigenschaften auf. Die einzelnen Gruppen können durch die Korngröße, die Eigenschaften, die geologische Entstehung und den industriellen Verwendungszweck definiert werden. Die unverfestigten Tone gehören altersmäßig fast ausschließlich den jungen erdgeschichtlichen Formationen des Tertiärs und Quartärs an. (LAGALY & KÖSTER 1992) Die Tone bestehen überwiegend aus blättchenförmigen silicatischen Tonmineralen, die einen Teilchendurchmesser von kleiner 2 µm haben. Andere Mineralpartikel weisen dagegen Durchmesser von kleiner 20 µm auf. Illit, Kaolinit, Hallyosit, Chlorit, die Mixed layer- Minerale und die Smektite gehören zur Gruppe der Phyllosilikate und sind wirtschaftlich und technisch die wichtigsten Schichtsilikate. Weiterhin zählen auch Minerale aus der Gruppe der nadelförmigen Silikate mit Kettenstruktur zu den Tonmineralen. Sie werden unter dem Begriff "Hormite" zusammengefasst. Andere Tone werden nach ihrem Endprodukt bzw. nach ihren technischen Eigenschaften benannt. Der Mineralbestand dieser Tone spielt bei der Nomenklatur keine Rolle. Ziegeltone, Blähtone und feuerfeste Tone sind einige Vertreter dieser Gruppe. Neben den Tonmineralen enthalten Tone auch Nebengemengteile, insbesondere Glimmer, Quarz und Feldspat. (LAGALY & KÖSTER 1992) Die Tonminerale bilden sich hauptsächlich bei der Verwitterung von anderen Silikaten wie Feldspäten, Pyroxenen und Amphibolen. Aus diesem Grund werden sie als Verwitterungsneubildungen bezeichnet. Zu diesen Neubildungen gehören häufig auch oxidische Eisenminerale. Die Tone enthalten zudem Verwitterungsreste und Mineralneubildungen. Quarz, Feldspäte und Glimmer sind Vertreter der Verwitterungsreste. Karbonate wie Calcit, Siderit, Dolomit und Eisensulfide wie Pyrit, Markasit gehören zu den Mineralneubildungen. (LORENZ & GWOSDZ 1997) Die Differenzierung der Tonminerale ist nur mit Hilfe der Elektronenmikroskopie und mittels physikalischer und physikochemischer Untersuchungen möglich. Ein wesentliches Kriterium für die Unterscheidung der verschiedenen Tonminerale ist deren Gitterbau. Bauelemente sind die [SiO 4 ]- Tetraeder, Al(O, OH) 6 - Oktaeder und Mg(O, OH) 6 - Oktaeder. Außerdem sind am Aufbau der Gitter Ionen beteiligt, welche die jeweils für die betreffende Gitterposition passenden lonenradien besitzen. Dazu gehören z.b. Na +, Ca + und K +, sowie Fe 2+, Fe 3+ und Mg 2+. Die Tetraeder sind durch gemeinsame Sauerstoffionen miteinander verbunden und bilden Schichten. In der Ebene bilden die Tetraeder ein Netzwerk aus Sechserringen. An die Tetraederschichten 3

4 koppeln sich Oktaederschichten an. Sind jeweils eine SiO 4 - Tetraeder- und eine Al- Oktaederschicht verknüpft, so spricht man von einem Zweischichtmineral (Abb. l). Bei den Dreischichtmineralen ist jede Al- Oktaederschicht oben und unten mit je einer SiO 4 - Tetraederschicht verbunden. Wechsellagerungsminerale, sogenannte Mixed layer- Minerale, bestehen aus einer Kombination verschiedener Schichten und Schichtgruppen.(LAGALY & KÖSTER 1992) Abb. 1: Räumliche Darstellung der Schicht der Zweischichtminerale, umgezeichnet nach GRIM (1962) 3. Kaolinitische Tone 3.1 Mineralogie und chemische Zusammensetzung Der Begriff Kaolin wird für einen Strukturtyp der Zweischichtminerale benutzt. Das Hauptmineral dieser dioktaedrischen Phyllosilikate ist der Kaolinit. Daneben treten auch die polymorphen Formen Dickit (Al 4 [(OH) 8 Si 4 O 10 ]) und Nakrit (Al 4 [(OH) 8 Si 4 O 10 ]) auf. Alle drei Minerale unterscheiden sich durch die kristallographische Ausrichtung der Schichtpakete im Kristall. Dickit erkennt man an seiner geordneten monoklinen Struktur mit zwei Kaolinitschichten im Raumgitter. Nakrit, der sehr selten ist, besitzt sechs Kaolinitschichten. Gitterstörungen in den Kristallen sind sehr häufig. Die Kaolinite kann man ebenfalls unterscheiden. Geordnete Kaolinite weisen eine trikline Symmetrie auf. Sie sind meist hydrothermalen Ursprungs. Andere Kaolinite sind fehlgeordnet und besitzen eine pseudomonokline Symmetrie. Solche durch eine stärkere Fehlordnung im Kristallgitter gekennzeichneten Minerale werden als Fireclay- Minerale bezeichnet. Sie treten häufig im sedimentär- lakustrinen Milieu und in Verwitterungsböden auf (LORENZ & GWOSDZ 1997) Kaolinit, Dickit und Nakrit bilden pseudohexagonale blättchenförmige oder tafelige kleine makroskopisch nicht erkennbare Kristalle (Abb.2). Manchmal werden Verzwilligungen beobachtet. Beim Kaolinit sind die Kristalle häufig auch prismatisch ausgebildet. Die dünnen 4

5 Kaolinitblättchen können sich zu Aggregaten zusammenlagern. ziehharmonika- bzw. geldröllchenartige Stapel (Abb. 3). (KÖSTER 1992) Diese bilden dann Abb. 2: Kaolinitkristalle Abb. 3: Kaolinitkristalle in Geldröllchenstruktur (rasterelektronenmikroskopische Aufnahme) Dickit- und Nakrit- Kriställchen weisen oft Größen bis zu einigen Millimetern auf. Die Kaolinitblättchen dagegen sind fast immer mikroskopisch bis submikroskopisch fein. Je nach Vorkommen besitzen sie mittlere Durchmesser zwischen 0,5 und 4 µm bei einer Dicke von etwa 0,1 µm. (FORSTER & KROMER 1977) Im technischen Sinn wird der Begriff Kaolin für ein feinkörniges Naturprodukt verwendet, das vor allem aus Mineralen der Kaolingruppe besteht. Die überwiegende Mineralkomponente ist der Kaolinit. Daneben treten Halloysit, Dickit und Nakrit auf Weitere Bestandteile sind glimmerartige Minerale wie Serizit und Illit, geringe Anteile an Mixed layer- Mineralen oder auch reiner Montmorillonit. Auch Quarz und Feldspäte können vorhanden sein. Die Glimmerminerale sind wie der Kaolinit neu gebildet wurden. Quarz und Feldspat sind Relikte aus den Ursprungsgesteinen. (LORENZ & GWOSDZ 1997) Kaolinit hat die theoretischen Strukturformel Al 4 [(OH) 8 Si 4 O 10 ] und folgende theoretische Zusammensetzung: 46,5 M.- % SiO 2 39,5 M.- % Al 2 O 3 14,0 M.- % H 2 0. Aus dieser Zusammensetzung ist ersichtlich, dass es sich bei Kaolinit um ein aluminiumreiches Phyllosilikat handelt. Al kann durch Fe 3+ und in geringerem Maß durch Ti ersetzt werden. Auch H + kann in das Kaolinitgitter eingebaut werden. Man erkennt solche Kaolinite an einem hohen SiO 2 - Gehalt (bis 54 M.- %). (LORENZ & GWOSDZ 1997) Die chemische und mineralogische Zusammensetzung ist je nach Lagerstätte unterschiedlich. Man unterscheidet primäre und sekundäre Lagerstätten. Sekundäre, also umgelagerte, Lagerstätten besitzen einen deutlich höheren Kaolinitgehalt. Andere Minerale sind untergeordnet vorhanden. Der SiO 2 - Gehalt ist wesentlich niedriger als bei primären Lagerstätten, der Al 2 O 3 - Gehalt hingegen sehr viel höher. (LORENZ & GWOSDZ

6 3.2 Eigenschaften Die Eigenschaften des Kaolins werden hauptsächlich durch das Hauptmineral Kaolinit bestimmt. Aber auch die anderen im Kaolin vorkommenden Minerale haben Einfluss auf die Rohstoffeigenschaften. Kaolinit ist in einem breiten ph- Bereich chemisch inert, d.h. reaktionsträge. Er besitzt eine weiße bis fast weiße Farbe und zeichnet sich durch eine gute Deckfähigkeit aus. Kaolinit ist ein weiches Mineral (Härte 2-2,5) und nicht abrasiv. Seine Korngrößen sind gering. Das Mineral zeichnet sich mit Ausnahme des Flint clay durch seine Plastizität aus. Der Schmelzpunkt liegt bei 1850 C und er brennt weiß. Eine weitere Eigenschaft ist die geringe elektrische sowie thermische Leitfähigkeit. Da Kaolinit nur eine sehr geringe Oberflächenladung hat, besitzt er ein geringes Absorptionsvermögen, eine geringe Kationenaustauschkapazität und ein gutes Dispersionsvermögen. Wird der Kaolinit mit Säuren behandelt, lässt er sich aktivieren. (LORENZ & GWOSDZ 1997) 3.3 Genese der Lagerstätten Genetisch unterscheidet man residuale, hydrothermale und sedimentäre Kaoline. Die Residualkaoline gehören zu den Primärlagerstätten. Sie sind durch eine intensive chemische Verwitterung in feucht- warmen Tropen und Subtropen an der Erdoberfläche entstanden. Das Gefüge der Ausgangsgesteine ist bei diesen Kaolinen noch deutlich erkennbar. Sie sind flächenhaft auf rezenten und fossilen Landoberflächen verbreitet. Zur Tiefe ist ein kontinuierlicher Übergang ins Ausgangsgestein zu beobachten. Außerdem ist eine deutliche Zonierung erkennbar: Primärgestein- Dreischichtsilikatzone- Zweischichtsilikatzone. Die Tiefe der Verwitterung ist abhängig von Porosität, Klüftung und Störungen. Im wesentlichen reicht die Verwitterung bis mehrere 10 m tief. Residualkaoline enthalten oft noch unveränderte Minerale der Ausgangsgesteine. Durch die unterschiedlich tiefe Kaolinisierung bildet dieser Lagerstättentyp flächenhaft verbreitete, zusammenhängende wannenartige Rohstoffkörper. Ein Beispiel hierfür sind die sächsischen Kaoline. Die Kaolinbildung erfolgte im Kambrium- Silur, Karbon- Perm, Keuper- Lias, Kreide- Tertiär. Eine regionale Kaolinisierung der Landoberfläche erfolgte erst ab Devon nach Besiedlung des Festlandes mit Pflanzen. Durch die saxonische Tektonik sind diese Kaoline in ihre heutige Position gebracht worden. (STÖRR 1992) Hydrothermalkaoline gehören ebenfalls zu den Primärlagerstätten. Sie sind durch hydrothermale Umwandlung des Ausgangsgesteins entstanden. Meist ist die hydrothermale Kaolinisierung an saure magmatische Intrusivkörper gebunden. Es waren meist aszendent hydrothermale Wässer vorhanden, welche mit saurer CO 2 - Lösung die Gesteinsumwandlung hervorriefen. Das primäre Gesteinsgefüge ist noch deutlich sichtbar. Die Kaoline dieses Typs sind oft an hydrothermale Erscheinungen wie Gänge, hydrothermale Fronten etc. gebunden. Deshalb bildeten sich gang- und schlauchförmige Körper mit geringer horizontaler Ausbreitung aber größerer Teufenerstreckung. Ein Beispiel für diesen Verwitterungstyp sind die Kaolinlagerstätten in Cornwall und in Böhmen. (STÖRR 1992) Sedimentäre Kaoline sind Sekundärlagerstätten. Zu ihnen zählen auch die kaolinitischen Tone. Die sedimentären Kaoline sind kurzstreckig umgelagerte Residualkaoline. Der Kaolinit ist relativ rein und in Linsen angereichert. Verbreitet ist er hauptsächlich in der Kreide/ Paläogen und im Neogen/ Quartär. Solche Lagerstätten findet man in Georgia, South Carolina, Ost- Spanien und Brasilien. (STÖRR 1992) 6

7 Kaolinitische Tone sind die Erosionsprodukte kaolinitischer Verwitterungskrusten und weltweit verbreitet. Sie sind im kontinentalen Bereich (limnisch, brackisch, fluviatil) und unter reduzierenden Bedingungen (sumpfige Seen, Deltas, Lagunen) abgelagert. (LORENZ & GWOSDZ 1997). Oft erfolgt die Ablagerung in von Störungen kontrollierten Becken. Die Kaolinittone bilden bis einige Meter mächtige Schichten. Häufig wechsellagern diese Horizonte mit Sand und Schluff. Sie unterliegen während des Transportes einer natürlichen Aufbereitung. Auch neue Minerale wie Illit und Serizit werden gebildet. Oft kommt es zur Aufnahme von Eisenmineralen und organischer Substanz. (STÖRR 1992) Die Kaolinitischen Tone sind plastisch und werden als Fire clays bezeichnet. Außer Kaolinit enthalten sie auch geringe Anteile Glimmer, Illit oder Smectit sowie Anatas, Eisenminerale wie Hämatit und Quarz. Sie kommen meist in Zusammenhang mit den Kaolinen vor, die sie vielfach überlagern. Sind die Kaoline eisen- oder titanarm werden sie als Ball clays oder weißbrennende Tone bezeichnet. Sie entstehen, wenn primär eisen- oder titanarme Kaoline erodiert und unter reduzierenden Bedingungen abgelagert werden. Solche Kaoline kommen in SW- England vor. (LORENZ & GWOSDZ 1997) Flintclays sind nichtplastische Kaolinittone. Sie sind ähnlich den Fire clays, aber diagenetisch überprägt. Durch diese Überprägung werden die bei den plastischen Tonen isoliert liegenden Kaolinitteilchen durch Mineralneubildung miteinander verbunden. Die Plastizität geht dadurch verloren. (STÖRR 1992) Die heutige Erkenntnis ist, dass Kaolinlagerstätten hinsichtlich ihrer Genese in vielphasigen Prozessen gebildet worden sind. Die Kaolinlagerstätten werden wie folgt interpretiert. Vorphase: Diese Phase reicht von der Primärgesteinsbildung bis zur Kaolinisierung. Dabei kommt es zu Mineral- und Gefügeveränderung, Klüftungen und Mikrorißbildung. Durch diese Veränderungen bilden sich unterschiedliche Durchlässigkeiten der Muttergesteine für die folgende Kaolinisierung. Hauptphase: In dieser Periode findet die eigentliche Kaolinisierung und die Entstehung des speziellen Tonmineralgehalts statt. Es erfolgt eine Umwandlung, die entsprechend den Einflüssen der Vorphase mehr oder weniger vollständiger und tiefgründiger ist. Es sind je nachdem, wie stark die Vorphase gewirkt hat, Primärgesteinsreste und Neubildungen vorhanden. Nachphase: Diese Phase erfolgt nach der Kaolinisierung und hält bis zur Gegenwart an. Es werden wirksam: sekundäre Einflüsse wie Tonmineralumwandlung, Auslaugen einzelner Bestandteile, z.b. Eisenphasen, Oxidation oder Reduktion von einzelnen Bereichen der Lagerstätten, Infiltration gelöster oder kolloider Substanzen (Eisenverbindungen, Salze, Huminstoffe etc.). Die Prozesse können sich in Abhängigkeit von der geologischen Entwicklung des betreffenden Gebietes wiederholen. Es kann eine mehrfache Kaolinisierung erfolgen. Dadurch entstehen besonders reine Rohstoffkörper. (STÖRR 1992) Genese der Kaolinlagerstätten Mitteleuropas In Mitteleuropa gibt es über 100 Lagerstätten, aus denen Residualkaoline und Kaolinittone gewonnen werden. Die Lagerstätten entstanden in Gebieten, wo fossile oberkretazisch- tertiäre Landoberflächen vorhanden sind. Diese sind im heutigen Gebiet der Mittelgebirge weit verbreitet. Auf kalifeldspatreichen Primärgesteinen wie Rhyolith, Granit oder Feldspatsandstein bildeten sich hochwertige Residualkaoline. Bei Kemmlitz/NW- Sachsen, Halle und Meißen sind 7

8 die Muttergesteine Rhyolithe. Es entstanden rein kaolinitische Kaoline. Die in diesen Gegenden befindlichen Kaoline sind oft bis zu 50 m mächtig und bilden wannenartige Kaolinkörper, die von Tertiär- oder Quartärsedimenten überlagert sind. (STÖRR 1992) Treten feldspatführende Sandsteine auf wie in Hirschau- Schnaittenbach, sind diese Horizonte tiefgründig verwittert. Der Plagioklas ist hierbei vollständig und die Kalifeldspäte nur teilweise verwittert. Deswegen kann man neben dem Kaolinit auch Kalifeldspäte und Quarz gewinnen. Ähnliche Bedingungen findet man im Pilsener Becken, wo Arkosen kaolinisierten. (STÖRR 1992) Referenzbeispiel: Genese der Kaolinlagerstätten am Beispiel der Lausitzer Kaoline An einigen Stellen in der Lausitz findet man im Bereich von tertiären Flussläufen kaolinitreiche Obere Tone der Spremberger Schichten. Die Tone wurden an diesen Stellen von der pleistozänen Erosion verschont. Sie sind unter präglazialen Schottern des Bautzener Elbelaufes erhalten geblieben. Die Oberen Tone der Spremberger Schichten zeichnen sich durch eine hohe Feinkörnigkeit und gleichmäßige Beschaffenheit aus. Durch huminsaure Lösungen der Braunkohlenmoore, die sich nach Abschluss der Tonsedimentation bildeten, fand bei den unterlagernden Tonschlamm eine Enteisung bzw. Bleichung statt. Es entstanden durch diesen Vorgang Tone, die als Rohstoff für die Feuerfestindustrie geeignet sind. Der Ton in den Lagerstätten ist meist ruhig und ungestört gelagert. Die Lagerstätte Wiesa/ Thonberg bei Kamenz wird nachfolgend näher betrachtet. In der Tonlagerstätte Wiesa/ Thonberg bei Kamenz erfolgt der Abbau heute in einer Grube. Im Hangenden der Lagerstätte befinden sich etwa 7 m mächtige pleistozäne Kiessande und örtlich Braunkohle. Darunter lagern 4 m mächtige kaolinitreiche Tone. Im Liegenden schließen sich etwa 4m sandiger Ton und Kaolin an, die allerdings nicht oder nur zeitweise gefördert wurden. Der Al 2 O 3 - Gehalt des abbauwürdigen Tons beträgt 33 bis 38%, die Feuerfestigkeit liegt bei 1710 bis 1730 C. Verwendet wird dieser Ton als feuerfester Ton z.b. für Öfen und als Töpferton. 8

9 Abb.4: Geologischer Schichtenschnitt der Lokalität Wiesa 3.4 Verwendung und Rohstoffanforderungen Kaolin und kaolinitische Tone sind in sehr vielen unterschiedlichen Anwendungsgebieten einsetzbar. So finden Kaoline u.a. Verwendung als Füllstoff und Adsorptionsmittel bei der Herstellung von Papier, Gummiprodukten, Farben, pharmazeutische und kosmetische Artikel, Kunststoffe. Für die Beschichtung und als Bindemittel von Papier wird Kaolin ebenfalls verwendet. Auch als Keramikrohstoff dient Kaolin der Industrie. Für die Herstellung von Spezialzementen (Weißzemente) wird er auch verwendet. (LORENZ & GWOSDZ 1997) In Deutschland werden weniger als 20% des geförderten Kaolins in der Keramikindustrie verarbeitet (Tab. 1 ). Um Kaolin als Rohstoff für Keramik verwenden zu können, ist es wichtig, dass er bei etwa 1400 C eine weiße Brennfarbe hat. Außerdem muss er eine hohe Trockenbiegefestigkeit und gute Plastizität besitzen. Durch seine geringe elektrische Leitfähigkeit und sein chemisch träges Verhalten eignet sich Kaolin für die Herstellung von technischem Porzellan, wie Isolatoren und Laborgeräte. Tabelle 2 zeigt, wie sich der Mineralbestand eines Kaolinits auf das Verhalten keramischer Massen auswirkt. Die meisten Nebengemengteile haben sowohl einen positiven als auch einen negativen Einfluss auf die keramtechnischen Eigenschaften des Kaolins im Hochtemperaturprozess. (FOSTER & KROMER1977) 9

10 10

11 Aus Tabelle 1 wird ersichtlich, dass der größte Mengenanteil des in Deutschland abgebauten Kaolins in der Papierindustrie verwendet wird. Kaolin wird hier als Füllstoff zum Ausfüllen der Cellulosegerüste und als Streichpigment für die Oberflächenbeschichtung verwendet. Optische Eigenschaften des Papiers wie Lichtundurchlässigkeit (Opazität), Glanz, Helligkeit und Bedruckbarkeit werden durch den Kaolin verbessert. Wichtige Kriterien für die Verwendung des Kaolins als Füllstoff sind Weißgrad, Kornfeinheit, Abrasion und Siebrückstände. Der Weißgrad von Füllstoffkaolinen variiert je nach der herzustellenden Papiersorte. Die Abrasion sollte niedrig liegen, damit die Laufzeit der Papiermaschinen möglichst lang ist. Hohe Weißgrade, niedrige Viskosität im entlockten Zustand bei gleichzeitig hohem Festgehalt sind Anforderungen, die an Streichkaoline gestellt werden. Die Kornfeinheit ist ebenfalls ein wichtiges Kriterium. Bei den Streichkaolinen sollte sie in den Kornbereichen <2 µm über 75% betragen. Die Kaoline sollten deswegen besonders kleine und sehr dünne Kaolinitkristalle enthalten. Da die Anforderungen an Teilchenfeinheit und Weißheit sehr hoch sind, müssen die Kaoline aufwendig geschlemmt werden. Durch weitere Verfahren wie z.b. chemisches Bleichen und Flotation wird die Güte des Kaolins weiter verbessert. (LAGALY 1992) 20% der Kaoline werden bei der Herstellung von Gummi, Farben, Lacken und Kunststoffen eingesetzt. Spezielle Kaoline tragen zur Verbesserung der Eigenschaften bei Gummiprodukten bei. Diese Eigenschaften sind z.b. Festigkeit, Haltbarkeit und Abriebsfestigkeit. Zur Herstellung von Farben und Lacken können die Kaolinpigmente grobund feinkörnig sein. Das Kaolin in den Farben trägt zur besseren Verstreichbarkeit bei und erhöht die Deckkraft. (FORSTER & KROMER 1977) Kunststoffen wird Kaolin zugesetzt, weil diese temperatur- und chemikalienbeständig und nicht hygroskopisch sind. Als Füll- und Trägerstoff wird Kaolin auch für verschiedenste Medikamente, Insektizide, Herbizide, Düngemittel eingesetzt. (FOSTER & KROMER 1977) 11

12 Literaturverzeichnis Jasmund K. & Lagaly G. (1993): Tonminerale und Tone, Dr. Dietrich Steinkopff Verlag, GmbH & Co. KG Darmstadt Lorenz W. & Gwosdz W. (1997): Bewertungskriterien für Industrieminerale, Steine und Erden Teil 1: Tone, Geol. Jb. Reihe H, Heft 2 - BGR Hannover 1997 Rösler H. J. & Blankenburg H.- J., Lagerstätten der Steine und Erden, 2. Lehrbrief (1969), Bergakadmie Freiberg Störr M. (1 983): Die Kaolinlagerstätten der Deutschen Demokratischen Republik, Akademie- Verlag, Berlin Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie (1977), 4. neubearbeitete und erweiterte Auflage, Band 13, Verlag Chemie, GmbH Weinheim Internetadressen:

PHYLLOSILIKATE (SCHICHTSILIKATE)

PHYLLOSILIKATE (SCHICHTSILIKATE) Phyllosilikate 1 PHYLLOSILIKATE (SCHICHTSILIKATE) SiO 4 -Tetraeder sind zu Silikat-Tetraederschichten verbunden. Kleinste Baueinheit ist 2 [Si 2 O 5 ]. Zwischen den Tetraederschichten (Si, Al im Zentrum

Mehr

Vom Ton zum Porzellan

Vom Ton zum Porzellan Vom Ton zum Porzellan Ein Streifzug vom Rohstoff zum Produkt Matthias Göbbels Historischer Überblick I Fasern 9000 Lehmziegel 0 Irdengut - Keramik 7000 Hanf 5000 Töpferscheibe 3500 Glasuren 3000 Seide,

Mehr

Einführung in die Geologie

Einführung in die Geologie Einführung in die Geologie Teil 4: Minerale - Baustoffe der Gesteine Prof. Dr. Rolf Bracke International Geothermal Centre Lennershofstraße 140 44801 Bochum Übersicht Definition der Minerale Minerale und

Mehr

Marta Kubiak & Ewelina Kuczera

Marta Kubiak & Ewelina Kuczera Marta Kubiak & Marta Kubiak & Ewelina Kuczera Was ist Keramik und Porzellan Geschichte Einteilung der Keramik : Grobkeramik Feinkeramik Rohstoffe zur Silikatkeramikherstellung Silikate Verfahrensschritte

Mehr

Kaolinlagerstätten der Lausitz - ihre Entstehung, Nutzung und industrielle Bedeutung -

Kaolinlagerstätten der Lausitz - ihre Entstehung, Nutzung und industrielle Bedeutung - Kaolinlagerstätten der Lausitz - ihre Entstehung, Nutzung und industrielle Bedeutung - (stark gekürzte Fassung) Falk Schellenberg Katrin Kleeberg GEOmontan GmbH Freiberg Sächsisches Landesamt für Umwelt

Mehr

Feuerfesttone. Oberseminar PD Dr.rer.nat.habil. A.Kühl. Bearbeiter: Anke Jurisch 7. Semester Geologie

Feuerfesttone. Oberseminar PD Dr.rer.nat.habil. A.Kühl. Bearbeiter: Anke Jurisch 7. Semester Geologie Oberseminar 1999 Feuerfesttone (engl.: refractory clays; span.: arcillas refractarias; frz.: argiles réfractaires) Betreuer: PD Dr.rer.nat.habil. A.Kühl Bearbeiter: Anke Jurisch 7. Semester Geologie 1

Mehr

K-Feldspat + Wasser + Kohlensäure Kaolinit + gelöstes Hydrogencarbonat + gelöstes Kalium + gelöste Kieselsäure

K-Feldspat + Wasser + Kohlensäure Kaolinit + gelöstes Hydrogencarbonat + gelöstes Kalium + gelöste Kieselsäure Hydrolyse 20 K-Feldspat + Wasser + Kohlensäure Kaolinit + gelöstes Hydrogencarbonat + gelöstes Kalium + gelöste Kieselsäure 2KAlSi 3 O 8 + H 2 O + 2H 2 CO 3 Al 2 Si 2 O 5 (OH) 4 + 2HCO 3 - + 2K + + 4SiO

Mehr

Zemente/Authigene Phasen

Zemente/Authigene Phasen Zemente/Authigene Phasen Auch mit Bezug auf Reservoirqualität M.Geo.136b, TM 2: Applications in hydrocarbon exploration Lukas Kammel Andreas Sorger Fak. Geowissenschaften GZG Göttingen Allgemeines Ausscheidungen

Mehr

Tonminerale. Technische Mineralogie, J. Majzlan

Tonminerale. Technische Mineralogie, J. Majzlan Tonminerale Technische Mineralogie, J. Majzlan Tonminerale sind die Schichtsilikate, die in Partikeln kleiner als 2 µm vorkommen. Diese Denition ist operativ, d.h. dass sie auf keinen natürlichen Gesetzen,

Mehr

Einsatz gezielt aufbereiteter Kaoline für den Druckguss in der Keramik

Einsatz gezielt aufbereiteter Kaoline für den Druckguss in der Keramik Einsatz gezielt aufbereiteter Kaoline für den Druckguss in der Keramik Fachschule Höhr-Grenzhausen Hans-Jürgen Hofmann Chart1 Agenda Kenndaten zur Kaolincharakterisierung Prüf-/Analysemethoden AKW-Lagerstätten

Mehr

C.3.2 Aluminium - Geschichte

C.3.2 Aluminium - Geschichte C.3.2 Aluminium - Geschichte Silber aus Lehm: Aluminium wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts entdeckt 1807 Engländer Humphrey Davy: Zerlegung g von Tonerde mit Hilfe des elektrischen Stromes versucht!

Mehr

Unterrichtsmaterial zur Stoff-Separation einer heterogenen Mischung am Beispiel von Granit

Unterrichtsmaterial zur Stoff-Separation einer heterogenen Mischung am Beispiel von Granit Unterrichtsmaterial zur Stoff-Separation einer heterogenen Mischung am Beispiel von Granit Inhalt (je 6x) Granit Schraubdeckelgläser mit Granitsplitter Quarz Alkalifeldspat Plagioklas Schraubdeckelgläser

Mehr

Ökopedologie I + II. Einführung in die Mineralogie und Gesteinskunde

Ökopedologie I + II. Einführung in die Mineralogie und Gesteinskunde Ökopedologie I + II Einführung in die Mineralogie und Gesteinskunde Minerale - Definition Minerale sind stofflich einheitliche (physikalisch und chemisch homogene), feste, anorganische, meist natürlich

Mehr

Sandarten und Vorteile von Natursand für die Schulgießerei

Sandarten und Vorteile von Natursand für die Schulgießerei Sandarten und Vorteile von Natursand für die Schulgießerei Lehrerfortbildungsveranstaltung Neuigkeiten zur Schulgießerei nach 10 Jahren Praxiserfahrung 08.09.2012 Gliederung Sand verschiedene Sandarten

Mehr

VIII/H: Schichtsilicate 260

VIII/H: Schichtsilicate 260 VIII/H: Schichtsilicate 260 Eigenschaften Silicate mit Schichtstruktur: ebene, unendliche Netzwerke starke Si O- bzw. Al O-Bindungen in der Schicht schwache van-der-waals- und schwächere ionische Bindungen

Mehr

Mineralogische, geochemische und farbmetrische Untersuchungen an den Bankkalken des Malm 5 im Treuchtlinger Revier

Mineralogische, geochemische und farbmetrische Untersuchungen an den Bankkalken des Malm 5 im Treuchtlinger Revier Erlanger Beitr.Petr. Min. 2 15-34 9 Abb., 5 Tab. Erlangen 1992 Mineralogische, geochemische und farbmetrische Untersuchungen an den Bankkalken des Malm 5 im Treuchtlinger Revier Von Frank Engelbrecht *)

Mehr

Einführung in die Geologie. Mark Feldmann Dr.sc.nat. ETH

Einführung in die Geologie. Mark Feldmann Dr.sc.nat. ETH Geologie & Tourismus Einführung in die Geologie Mark Feldmann Dr.sc.nat. ETH Ihr Profi für geo-kulturelle Führungen und Exkursionen Buchholzstrasse 58 8750 Glarus 078 660 01 96 www.geo-life.ch Inhalt Aufbau

Mehr

4 Boden. 4.1 Grundlagen. Boden mit charakteristischen Bodenhorizonten Bodenprofil Bodentyp. Aufbau und Zusammensetzung

4 Boden. 4.1 Grundlagen. Boden mit charakteristischen Bodenhorizonten Bodenprofil Bodentyp. Aufbau und Zusammensetzung 4 Boden 4.1 Grundlagen Aufbau und Zusammensetzung Lithosphäre - feste Gesteinshülle, ca. 100 km dick (griech. lithos, Stein; lat. sphaira, Kugel) Pedosphäre - Bodenhülle, wenige Dezimeter bis einige Meter

Mehr

5. Dez.: Nichtmetallische Rohstoffe, Steine & Erden (RK, FS)

5. Dez.: Nichtmetallische Rohstoffe, Steine & Erden (RK, FS) Rohstoffe der Erde: 651-3505-00 Herbstsemester 2012 Rohstoffe der Erde! 5. Dez.: Nichtmetallische Rohstoffe, Steine & Erden (RK, FS) Bindemittelindustrie (Zementindustrie, Kalkindustrie) Ziegelindustrie

Mehr

Beispielklausur Geochemie I Mineralogie (Anteil Schertl)

Beispielklausur Geochemie I Mineralogie (Anteil Schertl) Beispielklausur Geochemie I Mineralogie (Anteil Schertl) 1. Wichtig zum Verständnis der Kristallchemie von Mineralen sind Wertigkeiten und Ionenradien von Elementen. a. Geben Sie die Wertigkeiten folgender

Mehr

Normen-Regeln Dachdeckungen mit Dachziegel und Dachsteinen

Normen-Regeln Dachdeckungen mit Dachziegel und Dachsteinen Normen-Regeln Dachdeckungen mit Dachziegel und Dachsteinen Regeln Dachdeckungen 1 1 Inhalt Fachregelwerk Anwendungstechnische Normen Regeln Dachdeckungen 2 2 Fachregelwerk des ZVDH Regeln Dachdeckungen

Mehr

Gibbssche Phasenregel und Einführung in Phasendiagramme F = C P + 2

Gibbssche Phasenregel und Einführung in Phasendiagramme F = C P + 2 Petrologie der Magmatite und Metamorphite: Teil Metamorphite - Vorlesung 3 1/6 Gibbssche Phasenregel und Einführung in Phasendiagramme Bei Vorliegen eines thermodynamischen Gleichgewichts (thermodynamic

Mehr

Entstehung der Gesteine

Entstehung der Gesteine Entstehung der Gesteine Entstehung der Gesteine In der Natur unterliegen die Gesteine verschiedenen, in enger Beziehung zueinander stehenden geologischen Prozessen wie Kristallisation, Hebung, Verwitterung,

Mehr

Kleine Teilchen, grosse Wirkung. Eigenschaften von Ton. Olivier X. Leupin

Kleine Teilchen, grosse Wirkung. Eigenschaften von Ton. Olivier X. Leupin Kleine Teilchen, grosse Wirkung. Eigenschaften von Ton Olivier X. Leupin Take home message Ton ist ein raffiniertes, natürliches Produkt mit faszinierenden Eigenschaften. 2 Gliederung des Vortrags Einleitung:

Mehr

5. Dez.: Nichtmetallische Rohstoffe, Steine & Erden (RK, FS)

5. Dez.: Nichtmetallische Rohstoffe, Steine & Erden (RK, FS) Rohstoffe der Erde: 651-3505-00 Herbstsemester 2012 Rohstoffe der Erde! 5. Dez.: Nichtmetallische Rohstoffe, Steine & Erden (RK, FS) Bindemittelindustrie (Zementindustrie, Kalkindustrie) Ziegelindustrie

Mehr

65. Deutsche Brunnenbauertage BAW-Baugrundkolloquium 07. bis 09. Mai 2014 Bau-ABC Rostrup / Bad Zwischenahn. Vom Aufschluss im Fels zum Baugrundmodell

65. Deutsche Brunnenbauertage BAW-Baugrundkolloquium 07. bis 09. Mai 2014 Bau-ABC Rostrup / Bad Zwischenahn. Vom Aufschluss im Fels zum Baugrundmodell 65. Deutsche Brunnenbauertage BAW-Baugrundkolloquium 07. bis 09. Mai 2014 Bau-ABC Rostrup / Bad Zwischenahn - Aufnahme von Festgesteinsbohrkernen am Beispiel der Schleusen Besigheim und Hessigheim - Dipl.-Geol.

Mehr

Bodengeographie. Bodenbildung und Bodenfruchtbarkeit. 1.) Bodenbildung

Bodengeographie. Bodenbildung und Bodenfruchtbarkeit. 1.) Bodenbildung Bodengeographie Bodenbildung und Bodenfruchtbarkeit 1.) Bodenbildung B o d e n e n t s t e h u n g B o d e n b e s t a n d t e i l e V e g e t a t i o n T i e r w e l t B O Organische Substanz a.) Humus:

Mehr

Ökopedologie III. Magnesium und Calcium in Böden

Ökopedologie III. Magnesium und Calcium in Böden Ökopedologie III Magnesium und Calcium in Böden Mg als Pflanzennährstoff Funktionselement in der Pflanze: zentraler Bestandteil des Chlorophylls beteiligt an Phosphorilierungsprozessen Aktivierung von

Mehr

Einführung in die Geographie. Klimageographie

Einführung in die Geographie. Klimageographie Einführung in die Geographie Klimageographie Klimaelemente Gliederung der Vorlesung 1. Physische Geographie 2. Geologie 3. Klima, Vegetation und Wasser 4. Pedologie / Bodengeographie 5. Geomorphologie

Mehr

Wiederholung der letzten Vorlesungsstunde: Thema: Metallbindung

Wiederholung der letzten Vorlesungsstunde: Thema: Metallbindung Wiederholung der letzten Vorlesungsstunde: Thema: Metallbindung Chemische Bindungen in Metallen, Elektronengasmodell, elektronische Bänder, Bandstrukturmodell, Metalle, Halbleiter, Isolatoren, Bandlücke,

Mehr

3. Höhr-Grenzhäuser Keramik-Symposium - Rohstoffe -

3. Höhr-Grenzhäuser Keramik-Symposium - Rohstoffe - 3. Höhr-Grenzhäuser Keramik-Symposium - Rohstoffe - Grundlage für Prozessinnovationen und neue Produkte Dr. Ralf Diedel 26. September 2007 Seite 1 Deutschland ist ein rohstoffarmes Land! falsch! Seite

Mehr

Übungen zur Allgemeinen Geologie, Nebenfach. Erta Ale, Afrika

Übungen zur Allgemeinen Geologie, Nebenfach. Erta Ale, Afrika Übungen zur Allgemeinen Geologie, Nebenfach Erta Ale, Afrika Minerale anorganisch, (natürlich) Festkörper definierte chemische Zusammensetzung homogen definiert durch chemische Formel kristallin Physikalische

Mehr

Geologische Entwicklung

Geologische Entwicklung Exkursion Feldberg-Schauinsland-Freiburg Geologische Entwicklung Wer im Südschwarzwald unterwegs ist, findet dort eine Vielzahl von älteren Gesteinen aus der devonischen oder karbonischen Periode (296

Mehr

Gesteinskunde. Bestimmung magmatischer Minerale. Christopher Giehl, Uni Tübingen 20.10.2011

Gesteinskunde. Bestimmung magmatischer Minerale. Christopher Giehl, Uni Tübingen 20.10.2011 Gesteinskunde Bestimmung magmatischer Minerale Christopher Giehl, Uni Tübingen 20.10.2011 Christopher Giehl (Universität Tübingen) 20.10.2011 1 / 18 1 Wiederholung 2 Klassifikation magmatischer Gesteine

Mehr

Kristallhöhle Kobelwald

Kristallhöhle Kobelwald Kristallhöhle Kobelwald Entdeckt im Jahre 1682. 1702 von Johann Jakob Scheuchzer erstmals in der Literatur erwähnt. Gesamtlänge der Höhle beträgt 665 m, davon sind 128 Meter ausgebaut und touristisch zugänglich

Mehr

2 Anorganische. Komponenten der Böden Minerale und Gesteine. 2.1 Der Kreislauf der Gesteine. 2.2 Minerale Allgemeines

2 Anorganische. Komponenten der Böden Minerale und Gesteine. 2.1 Der Kreislauf der Gesteine. 2.2 Minerale Allgemeines Anorganische Komponenten der Böden Minerale und Gesteine.1 Der Kreislauf der Gesteine Die Stellung der Böden im Stoffkreislauf der Lithosphäre (Abb..1 1) zeigt, dass an der Gesteinsbildung, der Lithogenese,

Mehr

Boden Versauerung Dynamik-Gefährdung

Boden Versauerung Dynamik-Gefährdung Rochuspark I Erdbergstraße 10/33 I 1020 Wien T (+43 1) 236 10 30 33 I M (+43 0) 676 364 10 30 E office@bodenoekologie.com I www.bodenoekologie.com Boden Versauerung Dynamik-Gefährdung Univ. Lek. DI Hans

Mehr

Naturstein Lexikon Informationen und Wissenswertes rund um das Thema Naturstein

Naturstein Lexikon Informationen und Wissenswertes rund um das Thema Naturstein Naturstein Lexikon Informationen und Wissenswertes rund um das Thema Naturstein Unser Naturstein Lexikon bietet Informationen und Wissenswertes rund um das Thema Naturstein. Steinsorten, Handelsnamen,

Mehr

1. H 2 O Grundlagen Thermodynamik 2. Lösung / Fällung Silicium, Aluminium 3. Natrium, Kalium Ionenaustausch

1. H 2 O Grundlagen Thermodynamik 2. Lösung / Fällung Silicium, Aluminium 3. Natrium, Kalium Ionenaustausch Institut für Geologie Lehrstuhl für Hydrogeologie Vorlesung Grundwasserbeschaffenheit 1. H 2 O Grundlagen Thermodynamik 2. Lösung / Fällung Silicium, Aluminium 3. trium, Kalium Ionenaustausch Prof. B.

Mehr

5 Geologische Beschreibung des verwendeten Probenmaterials

5 Geologische Beschreibung des verwendeten Probenmaterials 5 Geologische Beschreibung des verwendeten Probenmaterials Veränderlich feste Tonsteine kommen in unterschiedlichen stratigraphischen Positionen vor. Wegen ihrer flächenhaften Verbreitung haben für ingenieurgeologische

Mehr

Die Bestimmung gesteinsbildender Minerale

Die Bestimmung gesteinsbildender Minerale 7 2 Die Bestimmung gesteinsbildender Minerale 2.1 Definition 8 2.2 Mineralgliederung 8 2.3 Mineraleigenschaften 8 2.4 Gesteinsbildende Minerale 9 U. Sebastian, Gesteinskunde, DOI 10.1007/978-3-642-41757-3_2,

Mehr

Übungen zur Allgemeinen Geologie, Nebenfach

Übungen zur Allgemeinen Geologie, Nebenfach zur Allgemeinen Geologie, Nebenfach Erta Ale, Afrika Übungstermine und Themen Termine Einführungsstunde Übung 26.10.2010 Einführung + Mineral- Eigenschaften Gruppeneinteilung 02.11. 2010 Minerale 1 Eigenschaften

Mehr

Die Verfestigung von alternativen Formgrundstoffen mit anorganischen Bindersystemen

Die Verfestigung von alternativen Formgrundstoffen mit anorganischen Bindersystemen H. Polzin Die Verfestigung von alternativen Formgrundstoffen mit anorganischen Bindersystemen DBU-Tagung Betriebliche Maßnahmen zur Minderung von Gießgasemissionen Osnabrück 29. April 2010 1 Inhalt 1.

Mehr

Herstellung der klassischen Keramik. Philipp Pastoors

Herstellung der klassischen Keramik. Philipp Pastoors Herstellung der klassischen Keramik Sebastian Godehardt Philipp Pastoors Gliederung 1. Geschichtliche htli h Fakten 2. Rohstoffe der klassischen Keramik 3. Formgebung 4. Trocknungsprozess 5. Brennvorgang

Mehr

Vom Quarz zum hochreinen Silicium

Vom Quarz zum hochreinen Silicium Vom Quarz zum hochreinen Silicium Inhalt I. Vorkommen von Silicium II. Industrielle Verwendung III. Isolierung und Reinigung 1. Technische Darstellung 2. Reinstdarstellung 3. Einkristallzucht IV. Zusammenfassung

Mehr

Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät Institut für Chemie Abteilung Anorganische Festkörperchemie Prof. Dr.

Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät Institut für Chemie Abteilung Anorganische Festkörperchemie Prof. Dr. Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät Institut für Chemie Abteilung Anorganische Festkörperchemie Vorlesung Anorganische Chemie VI Materialdesign 1 Materialien - Werkstoffe Ein Werkstoff /Material

Mehr

Uran in hessischen Grund- und Rohwässern. Sachstand des laufenden Projektes. Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie

Uran in hessischen Grund- und Rohwässern. Sachstand des laufenden Projektes. Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie Wasser und Boden GmbH, Boppard-Buchholz Uran in hessischen Grund- und Rohwässern F. LUDWIG & G. BERTHOLD Sachstand des laufenden Projektes Urangehalte in hessischen

Mehr

T. Pollak, Oktober 2010

T. Pollak, Oktober 2010 Charakterisierung von Granulaten für den Einsatz in Wirbelschichtanlagen T. Pollak, 1 Anforderungen an Bettsande Wärmeübertragung Strömungstechnische Eigenschaften Geringer Verschleiß und Verbrauch Reaktionsverhalten

Mehr

Einführung in die Geowissenschaften I Geomaterialien Teil II WS 2016/2017

Einführung in die Geowissenschaften I Geomaterialien Teil II WS 2016/2017 Einführung in die Geowissenschaften I Geomaterialien Teil II WS 2016/2017 13. Dez. Kristallchemie der Silikate Was ist ein Mineral? Was ist ein Gestein? Gesteinsbildende Minerale 20. Dez Das System Erde:

Mehr

Grundlagen zum Verhalten der Tonminerale in wässrigen Dispersionen

Grundlagen zum Verhalten der Tonminerale in wässrigen Dispersionen Grundlagen zum Verhalten der Tonminerale in wässrigen Dispersionen D. Penner Forschungsinstitut für anorganische Werkstoffe Glas/Keramik GmbH HöhrGrenzhausen 1. Tone Tonminerale 2. System Ton/Wasser Grundlagen

Mehr

Gemessene Schwankungsbreiten von Wärmeleitfähigkeiten innerhalb verschiedener Gesteinsgruppen Analyse der Ursachen und Auswirkungen

Gemessene Schwankungsbreiten von Wärmeleitfähigkeiten innerhalb verschiedener Gesteinsgruppen Analyse der Ursachen und Auswirkungen Gemessene Schwankungsbreiten von Wärmeleitfähigkeiten innerhalb verschiedener Gesteinsgruppen Analyse der Ursachen und Auswirkungen Dipl.-Geologe Marcus Richter HGC Hydro-Geo-Consult GmbH Gliederung 1.

Mehr

Chemie ist eine naturwissenschaftliche Disziplin, welche sich mit den Stoffen, den Stoffeigenschaften und den Stoffumwandlungen beschäftigt.

Chemie ist eine naturwissenschaftliche Disziplin, welche sich mit den Stoffen, den Stoffeigenschaften und den Stoffumwandlungen beschäftigt. 1 Definition: Chemie ist eine naturwissenschaftliche Disziplin, welche sich mit den Stoffen, den Stoffeigenschaften und den Stoffumwandlungen beschäftigt. 2 Erscheinungsformen der Materie Homogen oder

Mehr

Einführung in die Geologie Teil 4: Minerale - Baustoffe der Gesteine

Einführung in die Geologie Teil 4: Minerale - Baustoffe der Gesteine Einführung in die Geologie Teil 4: Minerale - Baustoffe der Gesteine Prof. Dr. Rolf Bracke FH Bochum GeothermieZentrum Lennershofstraße 140 44801 Bochum Übersicht Definition der Minerale Minerale und Kristalle

Mehr

Allotrope Kohlenstoffmodifikationen

Allotrope Kohlenstoffmodifikationen Übersicht Was ist Allotropie? Graphit Diamant Lonsdaleit Fullerene Carbon Nanotubes 2 Allotropie unterschiedliche Modifikationen eines Elements unterschiedliche physikalische und chemische Eigenschaften

Mehr

Vom Erz zum Stahl. Von Andre Hähnel & Tobias Bomkamp

Vom Erz zum Stahl. Von Andre Hähnel & Tobias Bomkamp Vom Erz zum Stahl Von Andre Hähnel & Tobias Bomkamp Inhaltsverzeichnis Das Element Eisen Was ist eigentlich Erz? Herstellung von Roheisen Hochofenprozess Herstellung von Stahl Veredelung zum Stahl Eigenschaften

Mehr

Der Granit 200 Jahre nach Goethe

Der Granit 200 Jahre nach Goethe Sonderdrucke aus der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg WOLFHARD WIMMENAUER Der Granit 200 Jahre nach Goethe Originalbeitrag erschienen in: Jahrbuch der Heidelberger Akademie der Wissenschaften (1992),

Mehr

Protokoll zum Versuch Keramographie

Protokoll zum Versuch Keramographie Protokoll zum Versuch Keramographie Datum: 12.05.2009 Verfasser: Dimitrij Fiz Gruppe: 12 Betreuer: Maren Lepple 1. Einleitung Ziel des Versuchs ist die Präparation und Analyse von Zirkoniumoxidkeramiken.

Mehr

Magische Kristalle Prof. Dr. R. Glaum

Magische Kristalle Prof. Dr. R. Glaum Magische Kristalle Prof. Dr. R. Glaum Institut für Anorganische Chemie Universität Bonn http://www.glaum.chemie.uni-bonn.de email: rglaum@uni-bonn.de Dank Herr Michael Kortmann Herr Andreas Valder Deutsche

Mehr

Die Kachel. - macht den...

Die Kachel. - macht den... Die Kachel - macht den... ... Kachelofen! Darum Kacheln - Das Inhaltsverzeichnis Geschichte Natürliches Material Wärmespeicherung Wohlige Wärmestrahlung Unempfindlichkeit + Dauerhaftigkeit Design + Glasuren

Mehr

Einführung in die Umweltsysteme (Boden):

Einführung in die Umweltsysteme (Boden): Einführung in die Umweltsysteme (Boden): Bodenkundliche Geländeübung für Umweltingenieure und Biologen (28972) durchgeführt von Mitarbeitern des Lehrstuhls für Bodenökologie PD Dr. Karsten Kalbitz, Tel.:

Mehr

3M TM Ceramic Microspheres. Große Härte in kleinster Form. 3M TM Ceramic Microspheres für Farben, Lacke, Beschichtungen und Kunststoffe.

3M TM Ceramic Microspheres. Große Härte in kleinster Form. 3M TM Ceramic Microspheres für Farben, Lacke, Beschichtungen und Kunststoffe. 3M TM Ceramic Microspheres Große Härte in kleinster Form. 3M TM Ceramic Microspheres für Farben, Lacke, Beschichtungen und Kunststoffe. 02 Einleitung 3M Ceramic Microspheres. Auch keramische Füllstoffe

Mehr

Lackierung - Grundlagen

Lackierung - Grundlagen Lackierung - Grundlagen Emaille-Lack Dabei handelt es sich um einen Lack, der einen besonders glatten und harten Lackfilm ergibt. Lackfarbe Lack besteht im wesentlichen aus organischen Farbpigmenten, die

Mehr

Gesteinskunde Einführung

Gesteinskunde Einführung Gesteinskunde Einführung Christopher Giehl, Uni Tübingen 13.10.2011 Christopher Giehl (Universität Tübingen) 13.10.2011 1 / 23 1 Organisatorisches 2 Kursinhalte und -ziele 3 Grundbegriffe und Definitionen

Mehr

Dr. KRAKOW präsentiert

Dr. KRAKOW präsentiert Dr. KRAKOW präsentiert Ressourceneffizienz in der Ziegelindustrie Kongresshalle Iserlohn 14.06.2012 Überschussminerale Massenabfälle oder Zukunftsrohstoffe? Mittelamerika Müllhalde Port-Au-Prince * Republik

Mehr

Die schnelle und sichere Ringraumdichtung im Brunnenbau

Die schnelle und sichere Ringraumdichtung im Brunnenbau Die schnelle und sichere Ringraumdichtung im Brunnenbau FIM Friedland Industrial Minerals GmbH Am Kupfergraben 6 Schwarzer Weg D-10117 Berlin D-17098 Friedland Fon +49 (0) 30 2804 2990 +49 (0) 39601 333

Mehr

ANORGANISCHE GLASCHEMIE

ANORGANISCHE GLASCHEMIE ANORGANISCHE GLASCHEMIE Fabian Immink, Thomas Seidel, Manuel Westbomke 18.05.2012 GLIEDERUNG Was ist Glas? Eigenschaften Glassorten Färbung von Gläsern Einsatzgebiete von Glas Herstellungsprozess Zahlen

Mehr

Vorlesung Allgemeine Chemie (CH01)

Vorlesung Allgemeine Chemie (CH01) Vorlesung Allgemeine Chemie (CH01) Für Studierende im B.Sc.-Studiengang Chemie Prof. Dr. Martin Köckerling Arbeitsgruppe Anorganische Festkörperchemie Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Institut

Mehr

Vom Molekül zum Material

Vom Molekül zum Material Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät Institut für Chemie Abteilung Anorganische Festkörperchemie Vorlesung CH23 Anorganische Chemie V-A Vom Molekül zum Material 1 Materialien - Werkstoffe Ein Werkstoff

Mehr

Ad-hoc-Arbeitsgruppe Rohstoffe des Bund-Länder-Ausschusses Bodenforschung 1 (BLA GEO)

Ad-hoc-Arbeitsgruppe Rohstoffe des Bund-Länder-Ausschusses Bodenforschung 1 (BLA GEO) Ad-hoc-Arbeitsgruppe Rohstoffe des Bund-Länder-Ausschusses Bodenforschung 1 (BLA GEO) Gutachterliche Bewertung von grundeigenen Bodenschätzen im Sinne des 3, Abs.4 Ziffer 1 BBergG durch die Staatlichen

Mehr

Anorganische Peroxide und Radikale. von Benjamin Scharbert

Anorganische Peroxide und Radikale. von Benjamin Scharbert Anorganische Peroxide und Radikale von Benjamin Scharbert Inhalt: 1. Anorganische Peroxide: 2. Radikale: 1.1 Grundsätzliches 1.2 Na 2 O 2 1.3 BaO 2 1.4 H 2 O 2 2.1 Grundsätzliches 2.2 Sauerstoff 2.3 Stickstoffmonoxid

Mehr

Standard Optics Information

Standard Optics Information VF, VF-IR und VF-IR Plus 1. ALLGEMEINE PRODUKTBESCHREIBUNG Heraeus VF - Material ist ein aus natürlichem, kristallinem Rohstoff elektrisch erschmolzenes Quarzglas. Es vereint exzellente physikalische Eigenschaften

Mehr

Seminarthemen Umweltchemie Boden WS 2013/2014

Seminarthemen Umweltchemie Boden WS 2013/2014 1a Mineralische Bestandteile von Böden: Ausgangsmaterialien Was ist ein Mineral, was ein Gestein? Was sind primäre, was sekundäre Minerale? Zeigen Sie die grundlegenden Strukturen und Eigenschaften von

Mehr

Entstehung von Salz Lehrerinformation

Entstehung von Salz Lehrerinformation Lehrerinformation 1/5 Arbeitsauftrag Ziel Material Sozialform Zeit Anhand einer Präsentation wird den SuS erklärt, wie sich Salzlager bilden. Die SuS diskutieren und folgen der Präsentation. Das Leseblatt

Mehr

LV Mikroskopie I Kurs 7 1/7. Calcische-Amphibole (Ca >Na): Tremolit-Ferroaktinolit-Reihe, Hornblende, Kärsutit etc.

LV Mikroskopie I Kurs 7 1/7. Calcische-Amphibole (Ca >Na): Tremolit-Ferroaktinolit-Reihe, Hornblende, Kärsutit etc. LV 620.108 Mikroskopie I Kurs 7 1/7 Amphibole Inosilikate (Bandsilikate; abgeleitet von der [Si 4 O 11 -Doppelkette]. Es lassen sich zahlreiche Mischungsreihen unterscheiden. Allgemeine Formel der Amphibole

Mehr

VORSCHAU. zur Vollversion. Wie entstehen Fossilien? Echte Versteinerung

VORSCHAU. zur Vollversion. Wie entstehen Fossilien? Echte Versteinerung AV Echte Versteinerung Tod vor 70 Millionen Jahren - Haut, Fleisch und innere Organe wurden zersetzt. Knochen und Zähne blieben übrig. Wie entstehen Fossilien? Schlick und Sand bedeckten das Skelett. In

Mehr

Unterrichtsmaterial zum Modul Symmetrie

Unterrichtsmaterial zum Modul Symmetrie Unterrichtsmaterial zum Modul Symmetrie Inhalt (je 4x) Alkalifeldspat (Prisma - monoklin) Kalkspat/Calcit (Rhomboeder - trigonal) Apatit (Prisma & Pyramide - hexagonal) Quarz (Prisma & Pyramide - trigonal)

Mehr

2 Bodenentwicklung 3 Lebensraum Boden Fauna. 4 Stoffkreislauf 5 Bodeneigenschaften

2 Bodenentwicklung 3 Lebensraum Boden Fauna. 4 Stoffkreislauf 5 Bodeneigenschaften Gliederung 1 Definition iti Boden 2 3 Lebensraum Boden Fauna Flora 4 5 Bodeneigenschaften 6 Boden im Unterricht Fauna- Lebensraum -Flora 1 Definition Unter Boden versteht man die obere, lockere, belebte

Mehr

werden verwendet, um eine Kavität im Zahn zu verschließen und die ursprüngliche Form wieder herzustellen.

werden verwendet, um eine Kavität im Zahn zu verschließen und die ursprüngliche Form wieder herzustellen. LERNFELD 4 Kariologie Füllungsmaterialien Füllungsmaterialien werden verwendet, um eine Kavität im Zahn zu verschließen und die ursprüngliche Form wieder herzustellen. Nach den verschiedenen Anwendungsbereichen

Mehr

Kalk, Gips, Zement. Ein Vortrag von Björn Bahle. 12.06.2006 SS06 / Anorganische Chemie I 1 08.06.2006

Kalk, Gips, Zement. Ein Vortrag von Björn Bahle. 12.06.2006 SS06 / Anorganische Chemie I 1 08.06.2006 Kalk, Gips, Zement Ein Vortrag von Björn Bahle 08.06.2006 12.06.2006 SS06 / Anorganische Chemie I 1 Kalk, Gips, Zement 12.06.2006 SS06 / Anorganische Chemie I 2 Inhalt: 1.) Kalk 2.) Gips 3.) Zement 1.1.)

Mehr

Bund/Bundesländer-Rohstoff-Forschungsprojekt St-B/23: Aufbereitungscharakteristik eines metamorphen Gesteins aus der Oststeiermark. ("Feldspat' STEG")

Bund/Bundesländer-Rohstoff-Forschungsprojekt St-B/23: Aufbereitungscharakteristik eines metamorphen Gesteins aus der Oststeiermark. (Feldspat' STEG) Bund/Bundesländer-Rohstoff-Forschungsprojekt St-B/23: Aufbereitungscharakteristik eines metamorphen Gesteins aus der Oststeiermark. ("Feldspat' STEG") Kurzfassung des Endberichtes ===========================a

Mehr

Quarz einige Anwendungen

Quarz einige Anwendungen Quarz einige Anwendungen Anwendung SiO 2 min.% Verunreinigungen max.% Glaserzeugung, Filtermedium, div. Füller, Keramik, Frac sand Verunreinigungen max. ppm Markt in m tpa Preis in USD/t > 99 1 >100 >20

Mehr

1. Bestimmung des Stoffes / der Zubereitung sowie des Unternehmens / Betriebes

1. Bestimmung des Stoffes / der Zubereitung sowie des Unternehmens / Betriebes Sicherheitsdatenblatt (gemäß EU-Richtlinie 2001/58/EC und ISO 11014) (Stand 10/05) 1. Bestimmung des Stoffes / der Zubereitung sowie des Unternehmens / Betriebes Produktbezeichnung Plastische Masse Handelsbezeichnung

Mehr

Experimente zum Kreis-Lauf der Gesteine. Aufbau der Erde

Experimente zum Kreis-Lauf der Gesteine. Aufbau der Erde Experimente zum Kreis-Lauf der Gesteine Aufbau der Erde Foto Nasa Male das Schnitt-Bild auf das Papier 1 Erdapfel Du hast 1 Apfel-Hälfte, Becher mit Wasser, Pinsel und 1 Tusch-Kasten Bemale dein Apfel-Kern

Mehr

INDUSTRIE MINERALE REFINERALS DORAGENTS. Gutes bewahren, Neues wagen

INDUSTRIE MINERALE REFINERALS DORAGENTS. Gutes bewahren, Neues wagen INDUSTRIE MINERALE REFINERALS DORAGENTS Gutes bewahren, Neues wagen Ihre Wertschöpfung beginnt bei uns ganz unten In etwa 100 Meter Tiefe bauen wir unsere Roherde ab, die am Beginn der Wertschöpfung unserer

Mehr

Spessart, Rhönvorland und Buntsandstein des Odenwalds

Spessart, Rhönvorland und Buntsandstein des Odenwalds Bayerisches Landesamt für Umwelt Hydrogeologischer Teilraum Spessart, Rhönvorland und Buntsandstein des Odenwalds Verbreitungsgebiet von überwiegend Buntsandstein-Einheiten im NW Bayerns. Diskordantes

Mehr

Glas und seine Rohstoffe

Glas und seine Rohstoffe Glas und seine Rohstoffe Version 1.8, Nov. 2001 Was ist Glas? Definition: Glas ist ein anorganisches Schmelzprodukt, welches aus verschiedenen Rohstoffen erschmolzen wird und beim Abkühlen nicht kristallisiert

Mehr

Fränkische Alb. Bayerisches Landesamt für Umwelt. Hydrogeologischer Teilraum. 1 Definition. 2 Kennzeichen. 3 Charakter

Fränkische Alb. Bayerisches Landesamt für Umwelt. Hydrogeologischer Teilraum. 1 Definition. 2 Kennzeichen. 3 Charakter Bayerisches Landesamt für Umwelt Hydrogeologischer Teilraum Fränkische Alb Verbreitungsgebiet der Malm-Einheiten in bayerischer Fazies. Tauchen S der Donau unter die miozänen Molasseeinheiten ab; sind

Mehr

Das Programm. Kapitel 4: Faktoren und Prozesse der Bodenbildung. Bodenbildende Faktoren. Klima. Organismen. Relief S 45

Das Programm. Kapitel 4: Faktoren und Prozesse der Bodenbildung. Bodenbildende Faktoren. Klima. Organismen. Relief S 45 Das Programm 1. Einführung BODENBESTANDTEILE 2. Mineralische Bestandteile der Böden 3. Organische Bestandteile der Böden BODENBILDUNG 4. Faktoren und Prozesse der Bodenbildung 5. Bodenbildung auf verschiedenen

Mehr

10.0 Ergebnis der dynamischen Brennversuche im Drehrohrofen

10.0 Ergebnis der dynamischen Brennversuche im Drehrohrofen b) winit ebenfalls ein Speichermineral ist, c) enit mit Wasser und Rest-Anhydrit zur Bildung von Ettringit beiträgt. 2) Bei Abmischung P30 ist der ganze enit mit dem Calciumsulfat und Wasser zu Ettringit

Mehr

Atomverbände. In stabilen Verbindungen, die auf der Erde existieren besitzen die Elemente meist die Elektronenkonfiguration

Atomverbände. In stabilen Verbindungen, die auf der Erde existieren besitzen die Elemente meist die Elektronenkonfiguration Atomverbände Möglichkeit 1: Abgabe von Elektronen bei gleichzeitiger Aufnahme durch einen Reaktionspartner --> SALZE In stabilen Verbindungen, die auf der Erde existieren besitzen die Elemente meist die

Mehr

Geologie im Raum Sterup. Sabine Rosenbaum Leiterin Abteilung Geologie und Boden im LLUR

Geologie im Raum Sterup. Sabine Rosenbaum Leiterin Abteilung Geologie und Boden im LLUR Geologie im Raum Sterup Sabine Rosenbaum Leiterin Abteilung Geologie und Boden im LLUR Geologischer Landesdienst - Mai 2016 Inhalt: Geologischer Aufbau des tiefen Untergrundes Rezente Bodenbewegungspotenziale

Mehr

Phosphate in der Biologie. Von Christian Kappel

Phosphate in der Biologie. Von Christian Kappel Phosphate in der Biologie Von Christian Kappel Inhaltsverzeichnis 1.Geschichte des Phosphors 2.Natürliches Vorkommen von Phosphaten 3.Verwendung der Phosphate 4.ATP Phosphate im Organismus Geschichte des

Mehr

Nördlinger Ries. Bayerisches Landesamt für Umwelt. Hydrogeologischer Teilraum. 1 Definition. 2 Kennzeichen. 3 Charakter

Nördlinger Ries. Bayerisches Landesamt für Umwelt. Hydrogeologischer Teilraum. 1 Definition. 2 Kennzeichen. 3 Charakter Bayerisches Landesamt für Umwelt Hydrogeologischer Teilraum Nördlinger Ries Gebiet mit zusammenhängender Verbreitung von Ries-Trümmermassen am Westrand der Fränkischen Alb. Isolierte Einzelvorkommen der

Mehr

Synthese durch carbothermische Reduktion und Nitridierung von Tonen

Synthese durch carbothermische Reduktion und Nitridierung von Tonen SiAlON-Synthese Synthese durch carbothermische Reduktion und Nitridierung von Tonen D. Ganzer 1, B. Ersen 2, J. Kriegesmann 2, D. Penner 1,3 1 FGK Forschungsinstitut für f r Anorganische Werkstoffe Glas/Keramik

Mehr

Praktikum Materialwissenschaft Sol-Gel-Synthese keramischer Werkstoffe am Beispiel von SiO 2

Praktikum Materialwissenschaft Sol-Gel-Synthese keramischer Werkstoffe am Beispiel von SiO 2 Praktikum Materialwissenschaft Sol-Gel-Synthese keramischer Werkstoffe am Beispiel von SiO 2 André Schwöbel 1328037, Max Fries 1407149, Jörg Schließer 1401598, Tobias Brink 1400670 (Gruppe 17) e-mail:

Mehr

Der Aufbau von Schiefer

Der Aufbau von Schiefer Der Aufbau von Schiefer Schiefer bestehen aus Mineralen, die in einer bestimmten Art und Weise zueinander orientiert sind. Diese Orientierung nennt man Gefüge. Minerale und Gefüge sind ausschlaggebend

Mehr

Von Bauxit zum Aluminium

Von Bauxit zum Aluminium Von Bauxit zum Aluminium 18.06.2010 1 Themenübersicht Geschichte Vorkommen von Bauxit Allgemeines zum Aluminium Verwendung Herstellungsverfahren Gewinnung des Oxids ( Bayer-Verfahren) Gewinnung des Aluminiums

Mehr

Atomverbände. Möglichkeit 1: Abgabe von Elektronen bei gleichzeitiger Aufnahme durch einen Reaktionspartner SALZE

Atomverbände. Möglichkeit 1: Abgabe von Elektronen bei gleichzeitiger Aufnahme durch einen Reaktionspartner SALZE Atomverbände Möglichkeit 1: Abgabe von Elektronen bei gleichzeitiger Aufnahme durch einen Reaktionspartner --> SALZE 1 Einstieg: Schreck lass nach! Dieser Winter hat viele Teile der Schweiz mit seinen

Mehr

15. Werkstoff-Forum der Hannover Messe. 14. April Dr. Dieter Nikolay WZR ceramic solutions GmbH

15. Werkstoff-Forum der Hannover Messe. 14. April Dr. Dieter Nikolay WZR ceramic solutions GmbH PT-Keramik : Neue Wege zum keramischen Bauteil 15. Werkstoff-Forum der Hannover Messe 14. April 2015 Dr. Dieter Nikolay WZR ceramic solutions GmbH 15. Werkstoff-Forum der Hannover Messe 2015 Folie 1 Gliederung

Mehr

Metamorphe Gesteine und Minerale

Metamorphe Gesteine und Minerale STEOP: System Erde (LV 280001) Unterstützendes Handoutmaterial zum Themenkomplex 6: Metamorphe Gesteine und Minerale Dieses Handoutmaterial ergänzt die Vorlesungsinhalte. Zur Prüfungsvorbereitung wird

Mehr