Erasmus- Erfahrungsbericht Complutense Madrid

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1 Universidad Complutense Madrid, Spanien Sommersemester 2016 Rechtswissenschaften Erasmus- Erfahrungsbericht Complutense Madrid In meinem Erfahrungsbericht möchte ich euch ein paar hilfreiche Informationen geben und vor allem ein Auslandssemester in Madrid schmackhaft machen, denn eins kann ich euch versichern: Ihr werdet eine tolle Zeit haben und es nicht bereuen! Leben in Madrid Das Leben in Madrid bzw. La Vida Madrileña gestaltet sich sehr einfach und abwechslungsreich. Zunächst müsst ihr euch darauf einstellen, dass der Tagesablauf in Madrid um einige Stunden verschoben ist, im Vergleich zu dem deutschen. So wird z.b. erst gegen 22 Uhr zu Abend gegessen und dem entsprechend auch später in die Bars und Clubs gegangen. Dank des guten Wetters findet das Leben viel draußen statt. Man trifft sich auf einem der vielen schönen Plätze (Plaza de Santa Ana, Plaza de España,..), im Park Retiro, oder in einer der vielen Bars, wo man ein Bier oder einen Kaffee schon für 1 bekommt und typisch spanisch auch noch ein Tapa (Kleinigkeit zu Essen) dazu erhält. Generell sind die Lebensunterhaltungskosten ähnlich bis günstiger im Vergleich zu Deutschland. In Madrid ist immer was los. Kulturell hat die Stadt viel zu bieten. Unteranderem ihre tollen Museen (Prado, Reina Sophia), den prunkvollen Palast, die traditionelle Stierkampfarena und vieles mehr. Das Nachtleben steht dem in nichts nach. Die Madrilenen feiern gerne und das ausgiebig. In den zahlreichen Clubs könnt ihr bis in den Morgen tanzen. Dies vorwiegend zu Reggaeton, eine typische spanische Musikrichtung. Sehr beliebt sind auch die Rooftop- Partys, die fast jedes Wochenende angeboten werden und die ich nur empfehlen kann. Außerdem sind die Shopping- Möglichkeiten ein wahres Paradies. Von internationalen Modeketten bis hin zu kleinen Pop- up- Stores, sowie Vintage- Läden ist für jeden was dabei.

2 An Madrid habe ich ganz besonders geschätzt, dass es alle Vorzüge einer Großstadt hat, zugleich aber auch die Innenstadt einfach zu Fuß zu erschließen ist, ähnlich wie in Freiburg. Außerdem fand ich den Tourismus in Madrid im Gegensatz zu Barcelona sehr erträglich. Man hat immer noch das Gefühl, das typische Spanien zu erleben. Reisen Da Madrid der Mittelpunkt Spaniens ist, ist die Stadt der optimale Ausgangspunkt für Reisen innerhalb des Landes. Mit der Bahn, Flugzeug, Bus (ALSA) oder Blabla Car reist es sich günstig und schnell durch Spanien. Auch in der unmittelbaren Umgebung Madrids gibt es einiges zu entdecken wie zb. Toledo, Segovia, El Escorial.. Die Erasmus Organisation ESN bietet zudem immer wieder Reisen zu erschwinglichen Preisen an. Sprache Es ist auf jeden Fall sinnvoll mit ein paar Vorkenntnissen im Spanischen den Erasmus- Aufenthalt zu beginnen, vor allem da man in Spanien mit Englisch nicht immer weiter kommt. Ich selbst hatte Spanisch in der Schule, davon ist nur leider nicht so viel hängen geblieben. Als für mich feststand, dass ich nach Spanien möchte, habe ich einen Sprachkurs der Uni für 80 pro Semester besucht und mir einen Tandempartner über die Kartei der Uni organisiert. Beides kann ich nur empfehlen. Am effektivsten war dann allerdings der von der Universidad Complutense Madrid angebotene, kostenlose Intensivkurs zu Beginn des Semesters, zwei Wochen, 4 Stunden pro Tag. Vor ab werdet ihr über einen Test in Gruppen nach Sprachniveau eingeteilt. Diesen lege ich euch dringend ans Herz, weil er wirklich sehr lehrreich war und man viele Leute kennen lernt. Danach habe ich nur noch im alltäglichen Leben mein Spanisch geübt und verbessert. Zum Spanisch lernen eignet sich Madrid besonders gut, weil man die Madrilenen, trotz dem schnellen Tempo, gut verstehen kann. Ihr werdet merken, dass dies, aufgrund von den verschiedenen Dialekten (vor allem im Süden), nicht immer der Fall ist. Universitäres Leben Nach Ankunft in Madrid sollte man sich im EU- Büro vorstellen. Die Kontaktpersonen Sheyla Bustamante und Silvia Linares (erasmjur@rect.ucm.es) in Madrid, sowie Frau Schneiders (international@jura.uni- freiburg.de) in Freiburg, waren sehr hilfsbereit und kompetent. Kurz vor Uni- Beginn gibt es auch einige Willkommens- und

3 Informationsveranstaltungen, die ihr natürlich wahrnehmen solltet, um erste Kontakte zu knüpfen und einen Überblick zu bekommen. Zum System sei gesagt, dass jeder Kurs aus teóricas und prácticas besteht. In letzteren wird das Erlernte praktisch angewandt, worauf es häufig auch Noten gibt, die in die End- Note einfließen. Nach offiziellem Uni- Beginn habt ihr zwei Wochen Zeit euer bisheriges Learning Agreement bezüglich der gewählten Kurse umzugestalten. Auf der Seite der Universität findet ihr ein Vorlesungsverzeichnis. Ihr könnt alle juristischen Kurse belegen, egal aus welchem Semester. Bei der Wahl sei jedoch bedacht, dass die Kurse der höheren Semester etwas anspruchsvoller sind. Jeder Kurs ist in Gruppen (a,b,c..) aufgeteilt, die von unterschiedlichen Professoren zu verschiedenen Zeiten angeboten werden. Mein Tipp: schaut euch die Professoren an und redet mit ihnen. Die meisten sind sehr verständnisvoll und aufgeschlossen gegenüber den Erasmus- Studenten. Fast alle Kurse werden auf Spanisch unterrichtet, einige aber auch in Englisch. Diese finden sich bei der Kurs- Gruppe i. Um dem Unterricht gut folgen und sich für die Klausuren vorbereiten zu können, empfiehlt es sich die spanischen Kommilitonen, die sehr hilfsbereit gegenüber Erasmus- Studenten sind, nach ihren Mitschriften zu fragen. Meine belegten Kurse Ich habe vorwiegend Kurse des öffentlichen Rechts belegt, da ich eine Anrechnung des großen Öffs anstrebe. Da der Anerkennungsantrag noch nicht bearbeitet wurde kann ich zu der Anrechnungstauglichkeit nichts Endgültiges sagen. Derecho Constitucional II bei Javier Garcia Roca: Veranstaltung über das Verfassungsrecht Spaniens im zweiten Semester. Der Professor war sehr nett und verständnisvoll. Sein Spanisch ist relativ gut zu verstehen. Er spricht sogar ein bisschen Deutsch und war auch schon einige male in Freiburg. In seinem Unterricht hat er immer wieder Bezüge zum deutschen Recht hergestellt und hat uns damit gut eingebunden. Die Studienfachberatung ging davon aus, dass der Kurs sich grundsätzlich zur Anerkennung des großen Öffs eignen könnte. Derecho internacional y instituciones internacionales bei Javier Chinchon Alvarez: Hierbei handelte es sich um Völkerrecht im 4. Semesters. Die Materie des Kurses fand ich sehr spannend. Unteranderem haben wir uns mit der UNO befasst.

4 Den Professor fand ich besonders gut, da er durch seine lustige Art den Unterricht sehr lebendig gestaltet hat. Auch dieser Kurs könnte für eine Anrechnung in Frage kommen. Derecho penal en el ambito de la union Europea y en el ambito internacional bei Manuel Olle Sese: Veranstaltung über internationales Strafrecht im 4. Semester. Diesen Kurs habe ich nur selten besucht, da mir die Art des Professors nicht zugesagt hat. Introduccion a la economia bei Rogelio Biazzi Solomonoff: Dieser Kurs beschäftigte sich mit den Basics der Wirtschaft im 2. Semester. Zumindest die, die in Bayern ihr Abi gemacht haben, dürften das alles noch aus der Schule wissen. Dieser Kurs wurde auf Englisch unterrichtet. Der Professor hat den Unterricht immer sehr locker und humorvoll gestaltet. Wohnung Zum Thema Wohnung kann ich jedem nur dringend empfehlen sich vor Ort auf Wohnungssuche zu begeben. Ich selbst bin 10 Tage vor Unibeginn nach Madrid geflogen und habe mich erst mal in einer Airbnb Wohnung einquartiert. Die Wohnungssuche habe ich über die Internetseite idealista.com und verschiedene Erasmus- Facebook- Gruppen wie z.b. Erasmus and international students Madrid 2016 betrieben, zudem gibt es auch Aushänge auf der Straße. Dann gilt es, sich in die Massenbesichtigungen zu stürzen und nicht zu schnell entmutigen zu lassen. In Madrid ist ein Zimmer mit Fenster keine Selbstverständlichkeit und wenn es ein Fenster hat, dann muss man noch beachten, dass dieses evtl. zum Innenhof hinausgeht, sprich das Zimmer sehr dunkel ist. Zudem solltet ihr darauf achten, dass es eine Heizung gibt, da es auch in Madrid im Winter sehr kalt ist. Die Zimmer werden meistens möbliert vermietet, die Miete häufig Bar bezahlt. Die Uni befindet sich etwas außerhalb. Ich kann aber nur jedem raten einen weiteren Weg (~30 Minuten) zur Uni in Kauf zu nehmen und dafür im Zentrum zu wohnen, um das Leben in Madrid voll auskosten zu können. Da die Metros nur bis 1:30 fahren könnt ihr euch zudem das Taxi sparen, da man in der Innenstadt fast alles fußläufig erreichen kann. Attraktive Wohngegenden sind z.b. Sol, Opera, Malasaña, Chueca, La Latina, Lavapies.. Ein WG- Zimmer findet ihr hier für circa Bei den meisten Wohnungen ist dabei auch eine Reinigungskraft mitinbegriffen.

5 Sonstiges Ein neues Konto habe ich mir nicht eröffnet. Ich habe mein Konto bei der Ing- Diba und konnte somit kostenlos abheben. Gleiches gilt für die DKB und weitere. Als Handytarif kann ich orange empfehlen. Für z.b. 13 im Monat bekommt ihr eine Prepaid- Karte, die ihr monatlich aufladen könnt und dafür erhaltet ihr in dem Fall 1,6 GB und 50 Freiminuten/SMS. Zudem gibt es häufig Aktionen wie z.b. doppeltes Internetvolumen. Bezüglich der Verkehrsmittel fahrt ihr per Metro für 20 im Monat mit dem Abono Joven (bis einschließlich 26 Jahre) durch ganz Madrid und sogar noch weiter (z.b. Aranjuez). Dazu müsst ihr euch online einen Termin geben lassen und eine solche Karte einmalig erstellen. Danach könnt ihr sie monatlich an einem Automaten in der Metro aufladen. Zum Thema Sicherheit kann ich sagen, dass ich mich in Madrid immer sehr sicher gefühlt habe. Es wird jedoch, wie in jeder Großstadt, viel geklaut, also vorsichtig sein! Ich hoffe ich konnte ein paar Fragen beantworten und euch für Madrid begeistern. Solltet ihr noch Zweifel haben, sendet mir gerne eine Nachricht unter: Viel Spaß in Madrid!