Studentischer Erfahrungsbericht über einen Auslandsaufenthalt in Athen/Griechenland 2007/08

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Katja Mann
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1 Studentischer Erfahrungsbericht über einen Auslandsaufenthalt in Athen/Griechenland 2007/08 von Anne Ristau Klassische Archäologie National and Kapodistrian University of Athens anneristau (ät) yahoo.de Anfang des Jahres 2007 habe ich mich entschlossen, im Ausland zu studieren. Meine Wahl viel auf Griechenland und genauer gesagt Athen. Aufgrund meines Studienfaches (Klassische Archäologie) fiel mir diese Entscheidung sehr leicht. So verbrachte ich nun 2 Semester an der National and Kapodistrian University of Athens (ca ). Vorbereitungen auf den Auslandsaufenthalt Das Wichtigste: Fangt rechtzeitig an euch zu informieren! Das bedeutet, zu erst zum ERASMUS-Büro gehen, um Anmeldeformulare zu bekommen und Termine und Fristen zu erfragen. Dann mit dem zuständigen Koordinator in Kontakt treten, welcher euch auch vom ERASMUS Büro mitgeteilt wird, um alle Unterlagen rechtzeitig ausgefüllt abschicken zu können. Ich hatte ein wenig Pech mit meiner Anmeldung, da ich die Formulare insgesamt 3 Mal abschicken musste. Als ich sie die ersten 2 Male los schickte, sind sie nie im richtigen Büro angekommen oder verschwunden. Beim dritten Mal wurde es dann schon mit der Anmeldefrist knapp. Also mein Tipp: erkundigt euch, ob eure Unterlagen eingegangen sind.

2 Weiterhin, versucht so viel wie möglich im vornherein zu erledigen. Zum Beispiel eine Wohnung suchen. Ich habe in einer Wohngemeinschaft mit 5 anderen Studenten gelebt, was wirklich super war, allerdings war die Wohnung recht teuer und der Standart nicht so gut. An die WG bin ich durch die Organisation -Stay in Athens- gekommen. Unter folgender Adresse: kann man die Zimmer online sehen und reservieren. Aber auch hier gilt wieder, beeilt euch, da die Zimmer immer recht schnell vergeben sind. Eine weitere Möglichkeit ist, in eine Privatwohnung zu ziehen, was einige meiner Freunde gemacht haben. Allerdings gab es manchmal im Nachhinein Probleme mit Kautionen bzw. Nebenkosten. Und zu guter letzt, gibt es noch ein studentisches Wohnheim auf dem Unicampus. Da dieser ziemlich weit am Rande der Stadt liegt, ist man immer auf das Taxi angewiesen, wenn man abends noch was in der Stadt unternehmen möchte. Wenn ihr die Möglichkeit habt, die griechische Sprache zu erlernen, bevor ihr nach Athen geht, nehmt diese Gelegenheit wahr. Mir selber hat es viel Spaß gemacht Griechisch zu lernen, jedoch konnte ich keinen vorbereitenden Kurs (EILC Kurs, anmelden könnt ihr euch über das Erasmusbüro) besuchen und habe an dem der Uni Athen teilgenommen. Das Leben in Athen-Griechenland Glücklicherweise ist das Wetter in Griechenland ganzjährig relativ warm. Die Wintermonate sind mild. Aber auch bei 12 C fängt man ohne Heizung an zu frieren. Beispielsweise funktionierte die Heizung in meiner Wohnung nur 4 Stunden am Tag und ich legte mir irgendwann eine Wärmflasche zu. Fazit: trotzdem warme Sachen für den Winter einpacken. Athen heizt sich in den Sommermonaten extrem auf und dementsprechend wird auch die Qualität der Luft zunehmend schlechter. Aber Griechenland bietet viele Ausflugsziele, auf die man in seiner Freizeit auch unbedingt zurückgreifen sollte.

3 Generell sollte man sich auf ein sehr chaotisches Leben dort einstellen. Der Verkehr ist ein wildes Durcheinander mit viel Lärm. Es wird immer gehupt und teilweise scheinbar grundlos. Außerdem wird auch viel gestreikt. In Spitzenzeiten gab es 3 Streiks pro Woche aus unterschiedlichsten Gründen. Mal waren es die Studenten, ein anderes Mal die Busfahrer oder die Müllabfuhr. Da kann es schon des Öfteren passieren, dass man zur Uni fahren will und gar keine Busse kommen oder sogar die Uni geschlossen ist. Aber man darf niemals verzweifeln, denn auch typisch griechisch ist, es gibt immer irgendwie eine Lösung. Die Griechen sind sehr freundliche, hilfsbereite Menschen und außerdem Improvisationskünstler. Das Studium in Athen Auch das Studium bietet ein gewisses Chaos. So muss man in den ersten Tagen einige Behördengänge erledigen. Dabei kann es vorkommen, dass man zu falschen Büros geschickt wird, erstmal ein wenig von Adresse zu Adresse irrt und am Ende vielleicht vor verschlossenen Türen steht. Man sollte daher ein wenig mehr Zeit zum Erledigen dieser Dinge einplanen. Als Student hat man viele Vorteile in Athen. Eintritt zu allen Museen und Sehenswürdigkeiten ist frei. Dies gilt auch für alle Studenten der EU. Dann bekommt man eine Mensakarte, die es einem ermöglicht 2 Mal am Tag kostenlos essen zu gehen. Allerdings muss man sich vorher für eine Mensa entscheiden. Die National and Kapodistrian University of Athens hat insgesamt 3 Mensen in Athen und am besten ist es, vorher zu überlegen, wo man sich am häufigsten aufhält. Das Essen ist nicht besonders gut und kann einem auch mal Magenprobleme bereiten aber es gibt immer frischen Nachtisch wie Obst oder Gemüse. Weiterhin bekommt man ein Transportationcard, mit der man zum halben Preis Bus, Tram oder Metro und ermäßigt Zug fahren kann. Das Unileben bietet einige Unterschiede. Fast überall im Unigebäude wird geraucht, teilweise auch in den Seminarräumen.

4 Die Kurse in Archäologie haben 4 SWS und nicht wie bei uns üblich 2. Weiterhin sind diese in Griechisch, wobei man seine eigenen Referate und Präsentationen auf Englisch halten darf. Die Prüfungsleistungen sind vom Lehrer abhängig. Manche Professoren bestehen darauf, dass man genau die gleichen Leistungen erbringt, wie griechische Studenten (bspw. Referat+ Hausarbeit), andere verlangen nur eine mündliche Prüfung. Die Professoren sind weitestgehend nett. Man sollte sich bemühen, schnell griechische Studenten als Freunde zu gewinnen, da viele organisatorische Dinge nur auf Griechisch bekannt gegeben werden. Aber natürlich nicht nur deswegen, sondern auch,weil so der Einstieg in das griechische Leben, Kultur und Sprache viel leichter fällt. Und auch in der Uni gilt: nicht verzweifeln, für jegliches Problem gibt es einen Weg. Freizeit und Weggehen Die Sehenswürdigkeiten, die Athen bietet, sind in erster Linie die antiken Stätten. Beispielsweise die Akropolis oder die Agora, welche man unbedingt gesehen haben muss. Außerdem gibt es viele Museen wie das National Museum of Archaeologie, die sich mit der Geschichte Griechenlands auseinandersetzen. Zahlreiche kleine Theater prägen das Stadtbild. Ein Besuch lohnt sich besonders, wenn man ausreichende Griechischkenntnisse besitzt. Ins Kino gehen ist empfehlenswert, da die Filme größtenteils auf Englisch mit griechischen Untertiteln gezeigt werden und auch die Eintrittspreise etwas geringer sind als bei uns. Musikalisch gesehen, ist Athen nicht so vielfältig. Häufig wird in Kneipen und Bars griechische Poppmusik gespielt. Besonders lohnenswert, um der traditionellen griechischen Kultur näher zu kommen, ist ein Besuch einer Bouzoukia. Und auch das Erlernen des Tzirtaki, ein traditioneller Tanz, ist bereichernd. Abends ausgehen ist sehr teuer. Das gilt generell für Athen! Abgesehen von ein paar Ausnahmen, ist das Leben dort sehr teuer.

5 Griechenland bietet sehr viele Ausflugsziele. Und da es im Sommer eh viel zu heiß ist in Athen, muss man diese wahrnehmen. Mit der Fähre zu verreisen, ist günstig (bis nach Kreta, ca. 8 Stunden ungefähr 20,- Euro). Auch die Unterkünfte auf den Inseln sind nicht teuer. Es lohnt sich auch ein Ausflug nach Istanbul. Man ist zwar fast einen ganzen Tag dorthin unterwegs aber am Ende wird man mit einer wirklich tollen Stadt belohnt. Und da die Geschichte der Griechen von den Türken stark geprägt wurde, kommt man an Istanbul eigentlich nicht vorbei. Ich könnte etliche Ziele aufzählen. Versucht einfach jegliche Zeit zum Reisen zu nutzen. Noch ein Tipp: Auf dem Peleponnes macht es sich am besten, ein Auto zu mieten und damit die Gegend zu erkunden. Denn zu einigen archäologischen Stätten führen beispielsweise keine öffentlichen Verkehrsmittel. Insgesamt war es eine tolle Erfahrung. Falls ihr noch Fragen habt, könnt ihr gern mit mir in Kontakt treten. Anne Ristau

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