Erfahrungsbericht Guadalajara 2016/2017

Transkript

1 Erfahrungsbericht Guadalajara 2016/2017 Anmeldung Ich habe mich bereits im zweiten Studienjahr entschieden, dass ich unbedingt ein Auslandsjahr machen will. Für Mexiko gibt es im Semester zwei Plätze und ich habe mich einfach bei Frau Halbauer-Huber beworben und auf das Beste gehofft. Da ich die Einzige war, die sich für ein Auslandsjahr in Mexiko beworben hat, war es auch kein Problem genommen zu werden. Ich hatte bereits vier Jahre Spanisch Unterricht in der Schule, aber perfekt war es keineswegs, deswegen habe ich mit einem Spanisch Kurs begonnen, als ich die Zusage bekommen habe. Wenn man die Zusage bekommen hat, meldet sich bald Gareth von der UDG bei dir und gibt dir weitere Anweisungen für die Anmeldung direkt bei der Uni in Guadalajara (er schickt auch die genaue Beschreibung mit, falls man sich nicht auskennt). Alles in allem ist die Bewerbung relativ einfach (Gareth ist Engländer, also auch gar kein Problem, wenn man noch nicht perfekt Spanisch spricht und Fragen hat!), ungefähr ein Monat vor Beginn der Uni bekommt man dann noch einmal Informationen von Gareth (über die Stadt, Busse, Wohnungen und Spanischunterricht) und eine Einladung für eine Willkommensveranstaltung in der UDG, bei der man sich nocheinmal online anmelden sollte! Die erste Bienvenido findet in CUCS statt (die Uni hat viele Unterteilungen und Kampusse), wo alle Austauschstudenten der ganzen UDG teilnehmen und dann gibt es noch eine kleinere für die Studenten in CUCSH (für uns Medizinstudenten) wo ihr weitere Informationen, einen Rundgang im Campus bekommt und sich dann mit dem Tutor der Medizinabteilung trifft. Mit ihm macht man sich einen Termin aus und gemeinsam sucht man sich dann die Klassen heraus (die Studenten in Mexiko müssen nach Absolvierung ihres Studiums ein servicio social machen und dieser Tutor macht das gerade, deswegen kann es sein, dass er gewisse/viele Sachen nicht weiß, also am besten ist es, wenn man sicher vorher schon erkundigt!). Dann zahlt einen Betrag von ungefähr 20 Pesos um den Studentenausweis zu bekommen, mit dem man in Mexiko viele Vorteile genießen kann! Unileben Die Uni in Mexiko ist mehr wie eine Schule man bekommt Hausaufgaben, hat ständig Anwesenheitspflicht und muss mindestens einmal die Woche eine Präsentation halten. Also es ist nicht ganz so relaxed wie in Österreich Die Professoren sind alle sehr zuvorkommend, manchmal zu sehr und fragen nur die Austauschstudenten. Da ich in all meinen Klassen die einzige Ausländerin war, bin ich natürlich aufgefallen und sehr oft etwas gefragt worden, besonders in meiner Klasse der Psychiatrie (sehr empfehlenswert!!), da ich ja die Cousine von Freud bin! Meine Mitstudenten waren alle sehr nett zu mir und haben mir bei all meinen Problemchen beigestanden. Egal welche Fragen ich hatte, sie habe mir immer geholfen, eine Antwort zu meinem Problem zu finden. Da die mexikanischen Medizinstudenten jedoch sehr viele Klassen haben, (beginnen meist um sieben in der Früh bis fünf oder sieben nachmittags) haben sie nicht so viel Zeit zum ausgehen, oder zum Reisen. Ich hatte jeden Tag Unterricht, da ich mir die größten Klasse von der Uni ausgesucht habe, aber man schafft das schon. Das erste Monat war relativ schwierig für mich, denn obwohl ich sehr gut spanisch verstanden habe, habe ich immer noch Probleme gehabt, eine längere Konversation zu führen. Aber die Professoren geben dir auch etwas Zeit dich einzugewöhnen und ich habe erst nach einem Monat meine erste Präsentation halten müssen. Der Unterricht ist rein theoretisch, man hat nur selten Ausflüge in das Krankenhaus. Man muss jedoch in vielen Klassen casos clinicos vorbereiten und diese vorstellen, dazu sollte man ins Krankenhaus gehen und einen interessanten Fall finden, den man dann seinen Mitstudenten vorstellen kann.

2 Es gibt auch immer wieder kleinere Examen die dann zur Endnote zählen, wurden mir aber immer im Vorhinein angekündigt, man kann also gut darauf hinlernen. Für die Mexikaner ist es sehr wichtig, gute Noten zu erzielen, deswegen gibt es vor den Examen oft Lerngruppen, denen man sich anschließen kann. (Mexikaner lernen meist nur die Nacht vor der Prüfung, aber dafür wirklich die ganze Nacht!!) Anrechnung Die Anrechnung der Kurse sollte man im Vorhinein machen, dazu muss man bei der UDG- Abteilung Medizin die genaue Beschreibung der Kurse beantragen und diese dann der MedUni schicken. Mir wurden genügend Klassen angerechnet, ich habe jedoch dann Neurologie nicht fertig gemacht, weil es mir zu theoretisch war und ich überhaupt keine Praxis gelernt hätte (und es in Spanisch dann doch relativ schwer war ). In meinem Jahrgang in Mexiko wurde gerade das System umgestellt und ein neuer Studienplan eingeführt. Solltet ihr also Fragen dazu haben, schreibt mir einfach. Leben Ich liebe Mexiko und das wird jeder, der sich länger in diesem Land aufhält! Die Menschen sind super nett und zuvorkommend. Sie versuchen, dir immer zu helfen und laden dich auf jede Party ein, denn die Mexikaner lieben ihre Fiestas (diese sind auch nicht mit den Partys in Österreich zu vergleichen ). Das Viertel rund um Chapultepec ist das Ausgeh-Viertel: dort gibt es unzählige Bars, Cafes und Restaurant. Dort zu leben ist natürlich etwas teurer, aber in Relation zu Österreich immer noch sehr billig. Ich habe jedoch im Zentrum, direkt neben dem Krankenhaus gewohnt diese Gegend ist relativ hässlich und gefährlich, aber ich habe mich dort sehr wohl gefühlt und auch nur 2000 Pesos Miete im Monat gezahlt. Meine Mitbewohner waren zwei mexikanische Medizinstudenten, mit denen es relativ angenehm war (jedoch legen viele Mexikaner gar keinen Wert auf Sauberkeit!). In Guadalajara gibt es viele Häuser, die rein an junge Menschen vermietet werden, die meisten sind auch Studenten. Die ersten zwei Monate habe ich in so einem Haus gewohnt, aber da dort hauptsächlich Deutsch gewohnt haben, habe ich dann eine andere Wohnung mit Mexikanern gesucht. Ich bin regelmäßig zu einem Deutsch-Spanisch Stammtisch gegangen um meinen Freunden mit ihren Deutschkenntnissen zu helfen. Da ich mir ein Fahrrad zugelegt (das mir dann aber leider gestohlen wurde), war es relativ einfach überall hinzukommen. Jedoch ist das Radfahren in Mexiko eine andere

3 Sache, man wird nämlich nicht als Straßenteilnehmer respektiert und sollte deswegen sehr gut Acht geben! Aber es genügend (zu viele) Busse in Guadalajara mit denen man auch überall hinkommt, man sollte nur vorher das Netz gut lernen, oder sich eine der Apps runterladen (moveit oder rutas guadalajara) sonst bekommt man nie einen Überblick. Wenn man den Studentenausweis bekommen hat, kann man sich die Bustickets auch direkt in der Uni kaufen und man bezahlt nur die Hälfte des Preises! Wenn man abends ausgeht, sollte man sich unbedingt ein Uber zurück nach Hause nehmen, denn Guadalajara ist natürlich eine Großstadt und nachts nicht ungefährlich. Besonders das Stadtzentrum ist abends zu meiden! Es gibt relativ viele Feiertage in Mexiko und die Mexikaner lieben es, ein langes Wochenende an den Strand zu fahren, das sollte man unbedingt ausnutzen

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5 Reisen Ich habe die Winterferien dazu genutzt, um in Mexiko herumzureisen! Wenn man den Studentenausweis hat, zahlt man in den Ferien auch nur die Hälfte des Preises. Eintritte für Museen sind grundsätzlich mit dem Studentenausweis auch gratis, deswegen sollte dieser bei der Reise auf keinen Fall in Guadalajara vergessen werden! Es gibt unzählig viele wunderschöne Plätze in Mexiko, die man besuchen soll, also nehmt euch Zeit das Land kennenzulernen! Mexiko hat von allen etwas zu bieten: Karibik, Pazifik, Vulkane, Canyons, Berge und Städte. Ich bin ungefähr zwei Monate in Mexiko rumgereist, habe dadurch viel kennengelernt und kann euch auch gute Tipps geben, falls ihr welche braucht

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8 Falls ihr irgendwelche Fragen zu irgendeinem Thema habt, schreibt mir einfach eine !!