3.4 Heteroptera (Wanzen) W. H. O. DOROW

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "3.4 Heteroptera (Wanzen) W. H. O. DOROW"

Transkript

1 . Heteroptera (Wanzen) W. H. O. DOROW

2

3 nhaltsverzeichnis... inleitung.. Arten und ndividuenzahlen.. Ökologische Charakterisierung der Artengemeinschaft (Qualitative Analyse) 8... Verbreitung 8... Geographische Verbreitung 8... Verbreitung in Deutschland... Verbreitungsgrenze in Deutschland... Höhenverbreitung... Häufigkeit in Deutschland... Lebensräume... Habitate... Straten... Abiotische Faktoren... Feuchtigkeit... Temperatur... Belichtung... Boden 8... Biotische Faktoren 8... rnährungstyp 8... Breite des Nahrungsspektrums 9... Nahrung... Flugfähigkeit... Überwinterungstyp... Phänologie 8.. Bemerkenswerte Arten.. Verteilung der Arten (Quantitative Analyse)... ubis Subdominante Arten... Verteilung der Arten auf die Fallen... Verteilung der Arten auf die Straten... Ähnlichkeit zwischen den Arteninventaren von Kern und Vergleichsfläche... Repräsentativität der rfassungen.. Wechselbeziehungen mit anderen Tiergruppen.. Forstliche und landwirtschaftliche Bedeutung 9..8 Vergleich mit anderen Walduntersuchungen..9 Zusammenfassende Bewertung der Tiergruppe im Gebiet.. Dank.. Literatur.. Tabellenanhang

4 Abbildungsverzeichnis. Abb. : Anteil der Wanzenfamilien an der Gesamtartenzahl in Deutschland, im Naturwaldreservat Schotten und in Berlin (GÖLLNRSCHDNG 99) Abb. : Geographische Verbreitung der Wanzen 9 Abb. : Verbreitung der Wanzenarten in Deutschland Abb. : Häufigkeit der Wanzen in Deutschland Abb. : Habitatbindung der Wanzen Abb. : Wichtige Strukturen der WanzenHabitate Abb. : Stratenzugehörigkeit der Wanzen Abb. 8: rnährungstypen der Wanzen 9 Abb. 9: Breite des Nahrungsspektrums der Wanzen Abb. : Aufteilung potentieller Nährpflanzen der Wanzen auf die wichtigsten Pflanzenfamilien Abb. : Bedeutung der verschiedenen Pflanzengruppen als potentielle Nahrung der Wanzen Abb. : Potentielle tierische Nahrung der Wanzen Abb. : ine brachypteres (kurzflügliges) Männchen der Weichwanze Dicyphus pallidus (Foto: WSSFLOG) 8 Abb. : Die Arten der Bodenwanzengattung Cymus (hier Cymus glandicolof) leben an Binsen (Juncus), Seggen (Carex) oder Simsen (Scirpus) (Foto: WSSFLOG) 9 Abb. : Carpocoris fuscispinus lebt vorwiegend an Korbblütlern(Foto: WSSFLG).9 Abb. : Die auffällige Larve von Carpocoris pur pur eipennis. Die erwachsenen Tiere findet man oft auf Blüten verschiedenster Kräuter (Foto: WSSFLOG).98 Abb. : Die Beerenwanze (Dolycoris baccarum) ist die am häufigsten gefangene Wanze im Naturwaldreservat Schotten (Foto: WSSFLOG) Abb. 8: Verteilung der Wanzenarten und individuen auf die Fallentypen in den Teilfiächen Abb. 9: Die Larve der Grünen Stinkwanze (Palomena prasind) (Foto: WSSFLOG). Abb. : Die Weichwanze Leptopterna dolobrata lebt in feuchteren Biotopen an Gräsern (Foto: WSSFLOG)

5 Tabellenverzeichnis. Tab. : Phänologie der Wanzenarten mit i oder Larvalüberwinterung 9 Tab. : Phänologie von Derephysia foliacea Tab. : Phänologie von Loricula elegantula Tab. : Phänologie von Loricula pselaphiformis Tab. : Phänologie von Anthocoris confusus Tab. : Phänologie von Anthocoris nemorum Tab. : Phänologie von Phytocoris tiliae Tab. 8: Phänologie von Phytocoris dimidiatus Tab. 9: Phänologie von Bryocorispteridis 8 Tab. : Phänologie von Psallus varians 89 Tab. : Phänologie der Beerenwanze (Dolycoris baccarum) Tab. : Phänologie von Acanthosoma haemorrhoidale Tab. : Phänologie von Drymus sylvaticus Tab. : Phänologie von Blepharidopterus angulatus Tab. : Phänologie von Plagiognathus arbustorum 9 Tab. : Arten und ndividuenzahlen, Diversität und venness der einzelnen Fallen Tab. : Arten und ndividuenzahlen, Diversität und venness der Fallentypen in Kern, Vergleichsund Gesamtfläche Tab. 8: Ähnlichkeiten (SORNSNQuotient) zwischen den Fängen ausgewählter Fallen... Tab. 9: Wanzen aus Lichtfängen Tab. : Dominanzverteilung adulter Wanzen in den Fallenfängen von Kern, Vergleichsund Gesamtfläche Tab. : Verteilung der Wanzenarten auf die Fallentypen Tab. : Ausschließlich mit einer Fangmethode nachgewiesene Wanzenarten Tab. : Aufsammlungsund Fallenrunde der Wanzen Tab. : Ökologische Ansprüche der Heteropteren 8 Tab. : Dominanzstruktur der Wanzenarten in den Fallen 9 Tab. : Dominanzstruktur der Wanzenarten in den Fallentypen der Kern und Vergleichsfläche 8 Tab. : Dominanzstruktur der Wanzenarten in den Fallentypen der Gesamtfläche 9

6 .. inleitung. Die Wanzen sind in Deutschland mit 9 Arten in Familien vertreten. Zahlreiche Heteropteren stellen hohe Ansprüche an ihren Lebensraum und besitzen ein spezifisches Spektrum an Nährpflanzen. Damit eignen sie sich gut, Veränderungen im Lebensraum zu dokumentieren. Viele Arten sind ausgesprochen häufig und somit wichtige Glieder der Nahrungskette eines Gebiets. s liegt zwar eine Checkliste der mitteleuropäischen Heteropteren vor (GÜNTHR & SCHUSTR 99), aktuelle zusammenfassende Bestimmungsliteratur aber nur zu einem Teil der Familien (JANSSON 98; MOULT 99, PRCART 9, 98, 98, 98, 99; WAGNR 9, 9, 9; WAGNR & WBR 98). Für die übrigen Familien mußte auf die teilweise veralteten Werke von WAGNR (9, 9, 9), WAGNR & WBR (9) und STCHL (9ff) sowie aufzahlreiche inzelarbeiten (siehe Literaturverzeichnis) zurückgegriffen werden. Zur Ökologie der Arten werden von den genannten Autoren Angaben in unterschiedlichem Maße gemacht. Bei STCHL fehlen sie weitgehend. WAGNR trifft meist nur ungewichtete Gesamt oder Maximalaussagen, aus denen z. B. bevorzugte Nahrungspflanzen oder Zeiten maximaler ndividuendichte nicht hervorgehen. Weit bessere Angaben zu Lebensraum, Abundanz und Phänologie lieferte bereits GULD (9). Umfangreiche Zusammenstellungen der ökologischen Ansprüche existieren in den moderen Werken von PRCART und MOULT. Die Besprechung dieser Literaturdaten erfolgt im Kapitel 'Ökologische Charakterisierung der Artengemeinschaft'. Daran anschließend werden im Kapitel 'Bemerkenswerte Arten' Wanzen vorgestellt, die auf Roten Listen deutscher Bundesländer geführt werden oder neu für den Vogelsberg sind. m Kapitel 'Verteilung der Arten' wird die Aufteilung der Fänge auf die einzelnen Fallen, Fallentypen, Teilflächen und Straten diskutiert. Daran anschließend werden bekannte nteraktionen zwischen Wanzen und anderen Tiergruppen sowie die forstliche und landwirtschaftliche Bedeutung der Heteropteren in Hinblick auf ihre vermutliche Relevanz für das Untersuchungsgebiet besprochen. STCHL (9ff) versuchte deutsche Bezeichnungen für die Wanzenarten zu kreieren, bewies aber mit Namen wie 'NesselZwiewanst', 'Pumperum' oder 'Dunkler Dickwanst' kein glückliches Händchen. Daher wird im folgenden auf die weder mnemonisch noch ästhetisch befriedigenden Bezeichnungen, die sich auch nicht durchsetzen konnten, verzichtet und nur tatsächlich gebräuchliche aufgeführt, wie sie etwa WACHMANN (989) verwendet. Die meisten Arbeiten, die sich mit der Wanzenfauna einheimischer Wäldern befassen, besprechen nur die Gesamtfauna naturschutzrelevanter Flächen und gehen nicht gezielt auf die bewaldeten Teile ein. Auch handelt es sich oft um aus faunistischer Sicht besonders bemerkenswerte Flächen stark wärmegetönter Gebiete wie ichen oder Kiefernwälder. Buchenflächen beinhalten etwa die Arbeiten von HOFFMANN (9, 98) am Koppelstein und von SCHUMACHR (9) in nordwestdeutschen Waldungen der Geest. Gezielte Untersuchungen in einheimischen Buchenwäldern wurden im mittleren und oberen Wesergebiet (RABLR 9), Solling (LLNBRG et al. 98) und Göttinger Wald (SCHÄFR 99) durchgeführt. GÖLLNRSCHDNG (99) untersuchte im Stadtgebiet von Berlin Arten von Straßen und Gartenbäumen auf ihre Wanzenfauna hin (Abb. ) Da sich die urbane Fauna stark von der der Wälder unterscheidet, sind Vergleiche nur bedingt möglich. Weil aber auch Baumarten wie Buche, Bergahorn und sche untersucht wurden, die den Hauptanteil im Naturwaldreservat Schotten stellen, lassen sich dennoch interessante Vergleiche ziehen. m Kapitel Nahrungssspektrum" wird hierauf näher eingegangen. n Nach

7 bariändern wurden Buchenwälder insbesondere in Dänemark (NLSN 9fr) und Tschechien (STPANOVCOVA 98) eingehender untersucht. Diese Studien werden im Kapitel 'Vergleiche mit anderen Walduntersuchungen' diskutiert. Abb. : Anteil der Wanzenfamilien an der Gesamtartenzahl in Deutschland, im Naturwaldreservat Schotten und in Berlin (GÖLLNRSCHDNG 99)... Arten und ndividuenzahlen. m Naturwaldreservat Schotten wurden insgesamt Heteropterenarten mit 8 ndividuen (98 Adulte und 8 Larven) aus 8 Familien gefangen. Tab. gibt die Verteilung der ndividuen auf die Arten in Kern, Vergleichs und Gesamtfläche wieder. Damit wurden auf, ha, % der einheimischen Wanzenarten nachgewiesen. Abb. zeigt die Verteilung der Arten auf die Familien. Die Heteropteren stellen in bezug auf die Arten die viertgrößte der vollständig bearbeiteten Ordnungen im Naturwaldreservat Schotten dar, in bezug auf die ndividuen die siebtgrößte aller vertretenen Ordnungen. Die meisten Wanzenlarven können nicht bis zur Art bestimmt werden, daher wurden alle Praeimaginalstadien nur soweit möglich bis zur Familie determiniert (Tab. )., % der Larven stellten die Weichwanzen (Miridae), davon mindestens ein Drittel die Gattung Phytocoris, 9, % die Baumwanzen (Pentatomidae) und, % die Blumenwanzen

8 (Anthocoriden). Uferwanzen (Saldiden) und Rindenwanzen (Aradiden) trugen nur ein bzw. ndividuen bei., % wurden keiner Familie zugeordnet. Da, wie erwähnt, die meisten Wanzenlarven nicht bis zur Art bestimmt werden können, beziehen sich alle folgenden Auswertungen nur auf die adulten Tiere. Auffällig ist die starke Dominanz der Weichwanzen (Miridae), Baumwanzen (Pentatomidae), Bodenwanzen (Lygaeidae) und Blumenwanzen (Anthocoridae), wobei im Landesvergleich nur die Lygaeidae unterrepräsentiert, alle übrigen jedoch überrepräsentiert sind (Abb. ). Ähnliche rgebnisse zeigten Untersuchungen an Stadtbäumen im Raum Berlin (GÖLLNRSCHDNG 99). Nur die Pentatomiden waren dort geringer (dem Landesdurchschnitt entsprechend) vertreten. Dieses Phänomen ist auf den urbanen Lebensraum zurückzuführen, und wird auch im Stadtgebiet von Frankfurt am Main beobachtet (DOROW, unveröffentlicht)... Ökologische Charakterisierung der Artengemeinschaft (Qualitative Analyse). m folgenden werden die wichtigen biotischen und abiotischen Faktoren besprochen, die Auswirkungen auf die Wanzenfauna haben. Tab. faßt diese Daten zusammen und führt zusätzlich den RoteListeStatus sowie Neunachweise auf. Die Angaben basieren auf den in der inleitung zitierten zusammenfassenden Werken und wurden ergänzt durch zahlreiche inzelarbeiten (siehe Text) sowie unveröffentlichte Daten (RMAN, mündl. Mitt., eigene Beobachtungen). ine Analyse dieser Faktoren im Untersuchungsgebiet konnte im Rahmen des Projektes nicht durchgefühlt werden.... Geographische Verbreitung.... Verbreitung. Deutschland gehört tiergeographisch gesehen zur paläarktischen Subregion der holarktischen Region. Die meisten nsektenarten sind nach der iszeit nach Mitteleuropa eingewandert, wobei dies vorrangig von zwei Ausbreitungszentren her erfolgte: dem mandschurischen (mit seinen sibirischen Faunenelementen) und dem mediterranen Zentrum. Für die Wanzen existiert keine gesamtmitteleuropäische tiergeographische Bearbeitung, jedoch gibt LATTN (9: 8) für die Fauna dieses Raumes insgesamt an, daß sich die lemente beider Faunenkreise... zahlenmäßig ungefähr die Waage halten". Die einzelnen Tierarten haben sich in sehr unterschiedlichem Maße ausgebreitet, so daß für heutige ökologische Untersuchungen weniger die historische Herkunft (d. h. die Zuordnung zu einem der Faunenelemente) von Bedeutung ist, als vielmehr der aktuelle Stand der Ausbreitung (d. h. der Verbreitungstyp) und neueste Ausbreitungs oder Rückzugstendenzen. Dem trägt der Begriff eurosibirische Arten" Rechnung. Hierbei handelt es sich nicht um ein eigenes eurosibirisches Faunenelement sondern um eine Artengruppe, die einen bestimmten Arealtyp (Verbreitungstyp) aufweist, nämlich vom mandschurischen Ausbreitungszentrum ausgehend bis weit nach uropa hinein. Für die Wanzen der Balkanhalbinsel gibt JOSFOV (98) eine zoogeographische Klassifizierung, die der aktuellen Verbreitung Rechnung trägt. Sie umfaßt auch die meisten Arten, die bei der vorliegenden Untersuchung gefangen wurden, ist 8

9 jedoch in mehreren Fällen korrekturbedürftig. Die Angaben nach JOSFOV (98) wurden ergänzt durch HOFFMANN (99) sowie die oben aufgeführten Bestimmungswerke. Abb. : Geographische Verbreitung der Wanzen. Aufgrund eiszeitlicher inflüsse gibt es in uropa eine Reihe von Arten, die eine disjunkte Verbreitung zeigen und sowohl in Nordeuropa (oft einschließlich Schottland und sland), der russischen Tundra und/oder Taiga sowie den Alpen vorkommen. Diese Arten werden in der ntomologie meist als boreoalpin bezeichnet. LATTN (9: ) weist daraufhin, daß diese Verbreitungsbilder jedoch sowohl bei lementen oreotundraler als auch sibirischer oder mongolischer Faunenkreise auftreten können. Für erstere bezeichnet er die geschilderte Arealdisjunktion als arktoalpin, für die sibirischen und mongolischen als boreoalpin. Während die arktoalpinen Arten in den Tundren verbreitet sind, liegt das Nordareal der boreoalpinen hauptsächlich in der Taiga, d. h. sie kommen in einem ostwärts gerichteten Gürtel vor, der im Norden von Südfinnland und im Süden von der Oder begrenzt wird. ine Anzahl von Arten existiert aber über das genannte Areal hinaus auch in den Mittelgebirgen, den Pyrenäen und den Balkangebirgen. Für diese wurde der Begriff boreomontan (HORON 9: ) geprägt. Tab. zeigt die inteilung der gefundenen Arten, Abb. gibt eine Zusammenfassung nach Großkategorien wieder. Auffällig ist der hohe Anteil eurosibirischer Arten, der für feuchtkühle Lebensräume Mitteleuropas typisch ist (LATTN 9: 8). 9

10 m Naturwaldreservat Schotten kommen Arten {Calocoris alpestris, Lygus wagneri, Psallus piceae) mit boreomontaner Verbreitung vor. Für diese iszeitrelikte dient der Hohe Vogelsberg als Refugium. Nur Conostethus venustus gehört zum holomediterranen Faunenelement. Die derzeitige Ausbreitung dieser Art nach Mitteleuropa hinein zeigen GÜNTHR et al. (98). Unberücksichtigt bleiben bei der vorliegenden Klassifizierung allerdings solche Arten, die eindeutig ihren Verbreitungsschwerpunkt im Mittelmeergebiet haben, aber insgesamt ein weit größeres Areal besiedeln, wie etwa die Streifenwanze [Graphosoma lineatum), die als westpaläarktisch klassifiziert ist. G. lineatum gehört zu jenen Arten, die in den letzten Jahren ihr Areal nach Nordwesten ausweiteten und zu zahlreichen Diskussionen über Klimaveränderungen Anlaß boten (BRNGMANN 9, 99; KORNMLCH 98; RUDNCK 98, 989, 988; RUDNCK & RUDNCK 98a+b; siehe zu diesem Thema auch Stapfia Heft [99], in dem auf diese Wanze jedoch nicht eingegangen wird, sowie den Übersichtsartikel über die Ausbreitung der Art von WRNR [99]). Vergleicht man die exklusiv in einer Teilfläche vorkommenden Arten in bezug auf ihre geographische Verbreitung, so lassen sich keine nennenswerten Unterschiede zwischen Kern und Vergleichs fläche feststellen. Aus zoogeographischer Sicht besteht die Wanzenfauna des Naturwaldreservats Schotten überwiegend aus relativ weit verbreiteten holarktischen, paläarktischen oder eurosibirischen Arten, wovon die meisten dem sibirischen Ausbreitungszentrum entstammen dürften. Der Anteil von iszeitrelikten (boreomontanen Arten) auf der einen Seite und mediterranen auf der anderen ist gering. inige derzeit in Ausbreitung befindliche Arten, die wahrscheinlich dem mediterranen Ausbreitungszentrum entstammen, konnten jedoch bereits in dieses feuchtkühle bis zu 9 m hoch gelegene Naturwaldreservat vordringen.... Verbreitung in Deutschland. Verbreitungsangaben für ein großes und sehr heterogen strukturiertes Gebiet wie die Bundesrepublik Deutschland müssen zwangsläufig generalisierend und damit relativ grob sein. Bei der vorliegenden Untersuchung wurden nur die vier Stufen weit verbreitet, verbreitet, zerstreut und vereinzelt unterschieden.,9 % der gefundenen Arten sind in Deutschland verbreitet,,8 % sogar weit verbreitet, 8, % treten nur zerstreut auf und, % nur an vereinzelten Standorten (Abb., Tab. ). vereinzelt zerstreul *& 8% Abb. : Verbreitung der Wanzenarten in Deutschland.

11 ... Verbreitungsgrenze in Deutschland. Fünf Arten {Dicyphus errans, Megaloceraea recticornis, Calocoris biclavatus, Trapezonotus dispar und Stictopleurus abutilon), d. h. % der Gebietsfauna, besitzen im Nordwesten Deutschlands (Norddeutsche Tiefebene) ihre nördliche Verbreitungsgrenze. Die Bodenwanze Trapezonotus dispar kommt nach WAGNR (9) bis zum Hunsrück, Südhannover und unterem lbetal (Lauenburg, Schleswig Holstein) vor, wurde aber auch in den Niederlanden und Polen gefunden (WAGNR 9: ).... Höhenverbreitung. Das Naturwaldreservat Schotten liegt in 9 m NN und gehört damit vorrangig der montanen Höhenstufe an (ALTHOFF et al. 99: ). 8, % der gefundenen Arten sind über mehrere Höhenstufen verbreitet, bei weiteren, % sind die diesbezüglichen Kenntnisse derzeit noch ungenügend. Nur Wanzenarten zeigen eine deutliche Höheneinnischung, davon eine planare und eine montane (Tab. ). Davon sind Arten vorwiegend planar, (Conostethus venustus, Campylomma annulicorne und Orius horvathi) sogar üblicherweise rein planar verbreitet. Atractotomus kolenatii und Psallus piceae weisen eine montane, Atractotomus magincornis eine vorwiegend montane, Calocoris alpestris und Lygus wagneri eine boreomontane Verbreitung auf.... Häufigkeit in Deutschland. Häufigkeitsangaben für große und heterogen strukturierte Gebiete wie die Bundesrepublik Deutschland sind stets aus verschiedenen Gründen mit Ungenauigkeiten behaftet. Zum einen können deutliche geographische Gefälle in der Abundanz auftreten. Bei vielen Tierarten, wie etwa der westpaläarktisch verbreiteten Miride Dicyphus errans, nimmt die Häufigkeit innerhalb Deutschlands deutlich nach Norden hin ab, bei vielen treten sogar bereits größere Verbreitungslücken in der Norddeutschen bene auf (siehe auch Kapitel 'Verbreitungsgrenze in Deutschland'). Zum anderen können Arten aufgrund ihrer ökologischen Ansprüche nur sehr zerstreut verbreitet sein, in ihren disjunkt verteilten Lebensräumen dann aber jeweils durchaus sehr häufig auftreten. Arten, die auch in diesen Lebensräumen mit stark schwankenden Abundanzen vorkommen, wurden als 'stark schwankend' klassifiziert. Die hier verwendeten Angaben stellen somit einen für Deutschland grob gemittelten Wert dar., % der gefundenen Wanzenarten sind häufig,, % sogar sehr häufig. Mit, % stellen die nur als 'nicht selten' klassifizierte Arten im Untersuchungsgebiet ebenfalls einen wichtigen Anteil (Abb., Tab. ).

12 sehr stark sehr selten schwankend häufig,% mitte 8,9% Abb, : Häufigkeit der Wanzen in Deutschland.... Lebensräume.... Habitate. Die Begriffe Nische, Biotop und Habitat werden mitunter insbesondere im angelsächsischen Sprachraum synonym verwendet (SCHAFR 99). Korrekterweise beschreibt 'ökologische Nische' aber den multidimensionalen 'Anspruchsraum' einer Art, 'Biotop' den Lebensraum einer Biozönose (Lebensgemeinschaft), ist also synökologisch definiert. Der autökologische Begriff 'Habitat' geht auf LNNAUS zurück und charakterisiert demgegenüber den Lebensort einer Art. Während also der Begriff 'Nische' alle Ansprüche einer Art umfaßt, sind 'Biotop' und 'Habitat' auf räumliche Strukturen begrenzt. Diese beiden Begriffe sind relativ unscharf gefaßt: Stellen Biotope tatsächlich Lebensräume von Lebensgemeinschaften dar, so müßten diese eindeutig benennbar sein, etwa in Form der Zuordnung von Pflanzen oder Tiergesellschaften. nsbesondere bei Biotopkartierungen werden aber oft lediglich aus menschlicher Sicht ähnliche Landschaftsteile so bezeichnet. Habitate von Arten können sehr unterschiedliche Umfange haben: Lebt eine Art im Buchenwald, so existiert eine andere nur in einem winzigen Auschnitt davon, wie etwa dem Flechtenaufwuchs der Buchenrinde. Solche Kleinlebensräume (aus menschlicher Sicht) werden oft als Mikrohabitate bezeichnet, die sich aber in der Regel ebenfalls weiter unterteilen lassen. Beides, der Buchenwald, wie der Flechtenaufwuchs können aber die vollständigen Habitate gewisser Arten darstellen. Der Begriff Mikrohabitat besagt also nur, daß es sich um ein (aus menschlicher Sicht) kleines Habitat handelt. ine generelle Aufteilung von Landschaftsstrukturen läßt sich somit nur aus menschlicher Sicht durchführen (etwa Talraum Magerrasen Gebüsch Baum Rinde [vgl. PLACHTR 989]), hat dann aber weder mit dem Lebensraum einer Biozönose, noch dem einer Art zu tun und darf daher auch nicht mit 'Habitat' oder 'Biotop' bzw. deren Untereinheiten benannt werden. m folgenden soll daher von 'Habitatsstrukturen' die Rede sein, die für einige Arten die vollständigen Habitate, für andere Habitatkompartimente darstellen. Die aus menschlicher Sicht festgestellte Struktur, für die wir dann eine Art als Spezialistin bezeichnen, dürfte in vielen Fällen für die Art nur indirekt von Bedeutung sein. So sind etwa die Flechtenbesiedler der Gattung Loricula keine wirklichen Waldtiere, sondern besiedeln ebenso Flechten auf Felsen. Nur kommen in unseren Breiten Wälder weitaus häufiger vor, als Felslandschaften und wurden auch häufiger untersucht. Die 'Habitatbindung' stellt in Wirklichkeit somit oft weniger die Ansprüche einer Art dar, als vielmehr einen Hinweis, in welchen Landschaftsteilen wir die Art (unter anderem) finden können, oder welche besser untersucht wurden.

13 Für die Naturwalduntersuchung wurden Besiedlungstypen unterschieden: Gewässer, Offenlands, Waldbesiedler sowie eurytope Arten., % der gefundenen Wanzenarten leben ausschließlich oder vorrangig in Wäldern, weitere 9, % in Wäldern und im Offenland. Reine Offenlandsarten sind mit, % relativ stark vertreten.,9 % sind eurytope Arten., % benötigen Gewässer als Lebensraum und sind daher in ihrer Verbreitung auf die Nidda und die ihr zufließenden Bäche und Rinnsale beschränkt. ine genauere Unterteilung zeigen Abb. und Tab.. ine spezielle HabitatGruppe, die nicht in allen Naturwaldreservaten vorkommt, sind die Gewässer. Die im Wasser lebende Ruderwanze Callicorixa praeusta wurde beim Lichtfang in der Kernfläche gefangen. Sie ist für ihre große Migrationspotenz bekannt und ist als durchwandernde Art zu werten. auf Gewässern lebende Bach und WasserläuferArten (Velia caprai, Gerris gibbifer und G lacustris) kamen auf den Bachläufen und Sickerquelltümpeln vor. ine Uferwanze (Saldula calbum) wurden an der Nidda nachgewiesen. Alle genannten Arten wurden bei Aufsammlungen gefangen, nur die Saldide auch mit einer weißen Farbschale. Das eingesetzte Fallenspektrum war nicht auf den Fang von Gewässertieren ausgerichtet. Bei ähnlichen Verhältnissen wie im Naturwaldreservat Schotten reichen gezielte Aufsammlungen aus und wären einige der seltenen und äußerst lokal verbreiteten Arten wahrscheinlich auch mit aufwendigen Gewässerfallen (mergenzfalle, Wasserlichtfalle) nicht nachzuweisen gewesen. n Reservaten mit stehenden oder größeren Fließgewässern hingegen müßten jedoch spezifische Fallen eingesetzt werden, um das Artenspektrum repräsentativ zu erfassen. Der hohe Anteil von Waldrandund Offenlandsarten wird durch das Vorkommen mehrerer Waldwiesen und Staudenfluren, einer großen geräumten Windwurffläche, besonnter Wege und dadurch verursacht, daß das Naturwaldreservat Schotten im Nordwesten und Südosten an größere Weiden und Mähwiesen angrenzt. BLCK et al. (99) untersuchten die Wanzenfauna neu geschaffener und alter Waldränder in Mittelfranken. Sie wiesen in ersteren, in letzteren 8 Wanzenarten nach, 8 davon in beiden gemeinsam, was einem Ähnlichkeitsindex nach SORNSN von, % entspricht. Die neuen Waldränder haben mit der Fauna des Naturwaldreservats Schotten 8 Arten gemeinsam (SORNSN:,9%), die alten Waldränder Arten (SORNSN, %). Der niedrigere Wert für die neuen Waldränder belegt den Vorrang von Offenlandsarten in diesen Strukturen. Für die generell relativ niedrige Ähnlichkeit zwischen den beiden Gebieten sind regionale, insbesondere klimatische Unterschiede verantwortlich sowie die Tatsache, daß im Naturwaldreservat Schotten die gesamte Fauna des Waldes erfaßt wurde. Die künftigen Untersuchungen müssen zeigen, ob generalisierende Aussagen über die Ähnlichkeiten von Waldrand und Waldfaunenzusammensetzungen gemacht werden können. Alle Arten, die ausschließlich in einer der beiden Teilflächen nachgewiesen wurden, traten nur subrezedent auf. hre Habitatansprüche unterscheiden sich deutlich: n der Kernfläche herrschen die Arten vor, die ausschließlich oder vorwiegend in Wäldern leben oder im Offenland und an Waldrändern vorkommen. n der Vergleichsfläche gehören die dort exklusiv gefundenen Arten vorrangig zu den Offenlandsbewohnern oder sind eurytop. der nur in der Vergleichsfläche gefangenen Arten leben in Fichtenwäldern (Atractotomus magnicornis, Psallus piceae), vorwiegend in Wäldern (Lygus wagneri, Monalocoris filicis) und (Stictopleurus abutilon, Carpocoris fuscispinus) im Offenland sowie an Waldrändern. Pinalitus cervinus besiedelt Gebüsche, Psallus haematodes Grauweiden an Flußufern und in Mooren. Die Unterschiede lassen sich vermutlich darauf zurückführen, daß ein flächiger geräumter Windwurf nur in der Vergleichsfläche vorkam, der Offenlandsarten Lebensraum bot. Außerdem ist diese Teilfläche stärker mit Fichteninseln durchsetzt, die zwar vom Na

14 turwaldreservat ausgespart blieben, aus denen aber Wanzen in die Untersuchungsflächen einwandern konnten. Abb. : Habitatbindung der Wanzen. Habitatstrukturen. Der Lebensraum mancher Arten ist sehr kleinräumig und wird deshalb oft als Mikrohabitat bezeichnet. Für andere Arten sind bestimmte Kompartimente ihres Habitats besonders wichtige, zeitweilig oder dauerhaft bevorzugte Aufenthaltsorte. Diese werden im folgenden als 'Habitatstrukturen' bezeichnet. Für die meisten Wanzen sind hier Kompartimente der Vegetation entscheidend, so saugen sie an Wurzeln oder Pilzhyphen, Stengeln, Blättern, Blüten oder Samen. m Naturwaldreservat Schotten dominieren die auf Kräuter oder Bäume angewiesenen Arten (Abb. ). /, s SU &, i Abb. : Wichtige Strukturen der WanzenHabitate.

15 Typische Totholzbewohner gibt es nicht unter den Wanzen. inige Arten existieren jedoch an Strukturen, die in nennenswertem Umfang oder sogar vorwiegend an Totholz auftreten. So leben etwa die Rindenwanzen (Aradidae) an Baumpilzen oder einige Blumenwanzen (Anthocoridae) unter lockerer Rinde (corticol). Von ersteren wurde nur Aradus depressus gefunden, von letzteren neben einigen relativ eurytopen Arten die spezialisierte Xylocoris cursitans. Flechtenwanzen (Microphysidae) leben räuberisch im Flechten oder Moosbewuchs von Stämmen, Ästen und Felsen. Loricula elegans und L. pselaphiformis aus dieser Familie wurden im Naturwaldreservat Schotten erstmals für den Vogelsberg nachgewiesen. Die myrmecophilen Arten werden im Kapitel 'Nahrungsspektrum' näher besprochen, spezielle Pflanzenbindungen der Wanzen im Kapitel 'Nahrung'. Raumstruktur. Wanzen stellen etwa im Gegensatz zu Bienen, bei denen sich Nahrangs und Nisthabitate beträchtlich unterscheiden nur relativ geringe Ansprüche an die RaumstrukturVielfalt. ine genauere Analyse fehlt aber für viele einheimische Arten. Viele adulte Wanzen halten sich oft zeitlebens an den zur Nahrungsaufnahme geeigneten Strukturen der Futterpflanze auf und legen dort auch ihre ier ab. maginal und Larvalüberwinterer hingegen benötigen geschütze Räume, in denen sie mitunter in großen Assoziationen überwintern. Sie bevorzugen hierfür Laub oder Nadelstreu, die sich oft an Waldrändern und Hecken ansammelt, Steinhaufen, Moospolster, lose Rinde, Hexenbesen, Nadelbüschel oder Zapfen. Viele relativ stationäre Arten werden daher nur bei gezielten Aufsammlungen in ihren Habitaten und an ihren Futterpflanzen gefunden oder beim Wandern zwischen Nahrungs und Überwinterungshabitat. Hierbei spielen Flugfallen (Lufteklektoren und Fensterfallen) eine bedeutende Rolle (s. u.). STPANOVCOVA & KOVACOVSKY (9) untersuchten im Gebiet der Kleinen Karpathen rlen und ichenwälder im Tiefland und im Gebirge in bezug auf die überwinternden Heteropteren. Sowohl beim rlenwald, wie bei den beiden ichenwäldern lag der Anteil der Arten, die auch im Naturwaldreservat Schotten gefunden wurden bei etwa einem Drittel. Die im Vogelsberg dominante Bodenwanze Drymus sylvaticus war auch in allen tschechischen Wäldern unter den überwinternden Wanzen dominant. Gezielte Untersuchungen zu Überwinterungshabitaten wurden im Naturwaldreservat Schotten nicht durchgeführt.... Straten. Die meisten der gefundenen Wanzenarten leben ausschließlich (,8 %) oder neben anderen Straten auch in der Krautschicht (8,9 %),, % in der Gehölzschicht,, % am Boden und, % in oder auf Gewässern (Abb., Tab. ). Der hohe Anteil der Krautschichtbewohner ist auf die krautreichen Wiesen, Wegränder und den Windwurf zurückzuführen. Bei den ausschließlich in einer Teilfläche gefundenen Arten (alle traten nur subrezedent im Gebiet auf) unterscheiden sich die Stratenzugehörigkeiten deutlich in bezug auf die Krautschichtfauna. n der Kernfläche machten die reinen oder vorwiegenden Krautschichtbesiedler nur, % aus, in der Vergleichsfläche hingegen, %. Auch dieser Unterschied dürfte, wie der bei den Habitatbindungen, auf den influß des flächigen Windwurfs zurückzuführen sein.

16 Abb. : Stratenzugehörigkeit der Wanzen.... Abiotische Faktoren. Bei den meisten einheimischen Wanzenarten ist bekannt, ob sie vorwiegend in Habitaten mit besonderer Ausprägung gewisser abiotischer Faktoren auftreten, etwa besonders feuchten oder trockenen, kühlen oder warmen Lebensräumen. Fast alle diese Zuordnungen beruhen aber auf Beobachtungen, nicht auf tatsächlichen Präferenzstudien im Labor. Daher kann nicht ausgeschlossen werden, daß eine anscheinende 'Präferenz' in Wirklichkeit indirekt über andere Wechselwirkungen entsteht, etwa durch eine tatsächliche Präferenz von Beuteorganismen oder durch Verdrängung in konkurrenzärmere Lebensräume. Wenn im folgenden daher von '...philen' oder '...phoben' Arten oder abiotischen 'Ansprüchen' die Rede ist, so wurden diese Begriffe nur gewählt, um umständliche lange Umschreibungen obiger Sachverhalte zu vermeiden. n allen Fällen sind lediglich beobachtete Korrelationen vom Auftreten der Arten mit gewissen abiotischen Faktoren die Grundlage.... Feuchtigkeit. Nur bei Arten (, %) ist ihr Auftreten mit bestimmten Feuchtigkeitsgraden ihres Lebensraumes korreliert (Tab. ). Hiervon sind Arten (, % des Gesamtartenbestandes) feuchtigkeitsliebend. Dieser hohe Anteil 'hygrophiler' Species verdeutlicht den feuchtkühlen Charakter des untersuchten Waldes (siehe auch Kapitel 'Temperatur'). Typische Arten sind etwa die beiden FarnWeichwanzen Bryocoris pteridis und Monalocoris filicis sowie die seltene Raubwanze mpicoris vagabundus und die Stelzenwanze Metatropis rufescens. Der feuchtkühle Aspekt wird durch die zahlreichen GewässerHabitate (Bach

17 laufe, Rinnsaale, Sickerquellbereiche) des Untersuchungsgebiets verstärkt, so sind Arten reine Gewässerbewohner der Nidda, Saldula calbum lebt an Gewässerufern. rstaunlich hoch liegt der Anteil der mehr oder weniger trockenheitsliebenden bis hin zu ausgesprochen xerophilen Wanzen (8,9% des Gesamtartenbestandes). Die Lebensräume dieser Arten {Capsus ater, Lopus decolor, Peritrechus geniculatus, Trapezonotus dispar, Corizus hyoscyami, Rhopalus subrufus, Stictopleurus abutilon, Aelia acuminata, Holcostethus vernalis, Carpocoris purpureipennis) liegen ausschließlich in der Krautschicht der offenen Bereiche des Waldes: den warmen Wegrändern, Waldwiesen und Windwurfflächen. Dieser Befund zeigt, daß solche Kleinstrukturen selbst in montanen Bereichen wichtige Lebensräume und Ausbreitungszentren für Arten trockenwarmer Habitate sind.... Temperatur. ng verknüpft mit dem abiotischen Faktor Feuchtigkeit" sind bei vielen Arten die Temperaturansprüche, so daß viele feuchteliebende Arten auch kühlere Habitate besiedeln, während trockenheitsliebende meist wärmere präferieren (Tab. ). Zu ersterer Gruppe zählen die Uferwanze Saldula calbum und die Weichwanze Calocoris alpestris, zu den xerothermen lementen die Bodenwanze Trapezonotus dispar und die Glasflügelwanze Rhopalus subrufus. Die Blumenwanze Xylocoris galactinus lebt in warmen Habitaten mit hoher Luftfeuchte (8 %). Diese besonderen Habitatansprüche erklären sich aus der Vorliebe der Art für Lebensräume, in denen sich zersetzende Pflanzenteile für zusätzliche Wärmeproduktion sorgen. X. galactinus lebt daher in verschiedensten verrottenden Pflanzenmaterialien: Heu, Mist, Komposthaufen und Warmbeeten (PRCART 9:, WAGNR 9: 9), selbst auf zahlreichen Müllkippen Brandenburgs ließ sie sich durch Aussieben feststellen (DCKRT, mündl. Mitt). Gelegentliche Nachweise liegen von Wiesen und Mooren vor, auch unter der Rinde gefällter Bäume wurde die Art gefunden, häufig vergesellschaftet mit der Ameise Tetramorium caespitum (PRCART 9), die jedoch nicht im Naturwaldreservat Schotten auftrat. RMAN (mündl. Mitt.) fand X. galactinus auch auf Heuböden, PUTON (zitiert nach PRCART [9]) in rdnußlagerbeständen, so daß künftige Untersuchungen klären müssen, ob die Art wirklich hygro und thermophil ist, oder aber unabhängig von diesen abiotischen Faktoren überall dort auftritt, wo ihre Beute, der Käfer Cryptolestes ferrugineus aus der Familie Laemophloeidae (Laemophloeus ferrugineus [Cucujidae] auct.) Massenentwicklungen durchmacht..... Belichtung. Nur für 9, % der gefundenen Arten ist eine Korrelation ihres Auftretens mit der Belichtung des Habitats bekannt (Tab. ). Charakteristisch für Waldlebensräume sind viele beschattete Habitate; 9 der gefundenen Arten (, %) bevorzugen solche Lebensräume (Velia caprai, Macrolophus pygmaeus, Dicyphus pallidus, Calocoris affinis, Stenotus binotatus, Polymerus nigrita, Mecomma ambulans, Orthonotus rufifrons, Nabis rugosus). Demgegenüber bevorzugen die in der Krautschicht lebenden Wanzen Corizus hyoscyami, Stictopleurus abutilon und Aelia acuminata besonnte Habitate. Diese Arten gehören auch zu den xerophilen lementen der Artengemeinschaft und bewohnen die warmen Wegrändern, Waldwiesen und Windwurfflächen des Untersuchungsgebiets (siehe Kapitel 'Feuchtigkeit').

18 ... Boden. Zu den Ansprüchen der Heteropteren an verschiedene Parameter des Bodens liegen nur wenige Kenntnisse vor. n einigen Fällen ist sicherlich zu prüfen, ob die Art tatsächlich die genannten Ansprüche an den Boden stellt oder ob es vielmehr nur ihre Nährpflanze tut. Nur für der gefundenen Arten liegen diesbezügliche Angaben vor (Tab. ). Die Uferwanze Saldula calbum bevorzugt nach WAGNR (9: ) Gewässerufer mit tonigen Böden, nach PRCART (99: ) jedoch sandige oder steinige Ufer von Sturzbächen, Bächen oder Flüssen, seltener auch von temporären Tümpeln. in Tier wurde an der Nidda gefangen, die im gesamten Naturwaldreservat den Charakter eines blockreichen Bergbaches aufweist. An der Fundstelle existieren in der Nidda auch kleine sandige Schwemmflächen, der Bodentyp in diesem Bereich ist Gley. Das zweite Tier wurde mit Hilfe einer weißen Farbschale in einem flächigen Windwurf gefangen, der keine Wasserflächen enthält. s handelte sich somit wahrscheinlich um ein wanderndes Tier, dessen Fang keine Rückschlüsse auf das Habitat erlaubt. Lopus decolor und Drymus sylvaticus bevorzugen sandige Böden (WAGNR 9, 9).... rnährungstyp.... Biotische Faktoren. Alle Wanzen nehmen über ihren Stechrüssel Nahrung auf, d. h. haben stechendsaugende Mundwerkzeuge. s treten drei Hauptrnährungstypen auf: Das Saugen von Pflanzensäften (phytosuge Arten, mitunter auch nicht ganz korrekt als 'phytophag' bezeichnet), das Aussaugen von Kleintieren, zumeist anderen Arthropoden (zoosuge oder zoophage Arten) und das Saugen von Blut bei Wirbeltieren (haemosuge Arten). Zu ersterer Gruppe gehören die meisten einheimischen Arten, etwa % leben räuberisch und nur % saugt Blut. Bisher ist erst von wenigen Arten belegt, daß sie auch Nektar an floralen und extrafloralen Nektarien aufnehmen. RAMNR (9) zeigt dies für Lygocoris (Lygus auct.) lucorum und L. pabulinus. Seine Fütterversuche mit Honig legen nahe, daß weit mehr als diese beiden Arten sich von Nektar ernähren. L. pabulinus wurde auch im Naturwaldreservat Schotten gefunden. Zahlreiche Arten, die sich vorrangig phytosug ernähren, nehmen auch mitunter tierische Nahrung zu sich, was in letzter Zeit immer häufiger bekannt wurde, aber in vielen Fällen noch unpubliziert ist. Solche Arten sind im folgenden aber als phytosug" klassifiziert, nur wenn die andere rnährungsweise einen nennenswerten Anteil hat, wurde die instufung vorrangig" gewählt. Umgekehrt liegen auch Beobachtungen zoophager Arten beim Besaugen von Pflanzen vor, wobei nicht geklärt ist, ob dies der Flüssigkeitsversorgung oder der Nährstoffaufnahme dient. Generell kann angenommen werden, daß es sich insbesondere bei vielen Weichwanzen, die heute als phyto oder zoosug gelten, in Wahrheit um Gemischtköstler, also omnivore Arten handelt. 9, % der im Naturwaldreservat Schotten nachgewiesenen Arten ernähren sich ausschließlich oder vorwiegend phytosug (Abb. 8, Tab. )., % der Wanzen leben zoophag oder zumindest vorwiegend zoophag, damit ist der Anteil dieser Trophieebene im Naturwaldreservat Schotten deutlich höher als im Bundesdurchschnitt. STPANOVCOVA (98) fand sehr ähnliche Verteilungen bei den Wanzenarten der Krautschicht verschiedener Waldtypen. Vergleichbare Befunde sind auch bei Käfern bekannt (POSPSCHL & THL 99). 8

19 Künftige Untersuchungen müssen zeigen, ob diese Artenverteilung charakteristisch für ein breites Spektrum von Wäldern oder gar für Laubwälder insgesamt ist. Blutsaugende Arten wurden nicht nachgewiesen. Auf die Häufigkeit der einzelnen Arten der verschiedenen Trophieebenen wird in Kapitel 'Verteilung der Arten' eingegangen. Auffällig sind die Unterschiede bei den (ausschließlich subrezedent auftretenden) Arten, die nur in einer der beiden Teilflächen gefangen wurden. Hier waren in der Kernfläche von den sich ausschließlich oder vorrangig zoophag ernährenden Arten doppelt so viele vertreten wie in der Vergleichsfläche. n der Vergleichsfläche traten nur die allgemein seltene Art mpicoris vagabundus oder die vorrangig in anderen Habitaten lebenden Nabis ferus und Orius niger exklusiv auf. n der Kernfläche waren es demgegenüber 8 Arten, zu denen auch allgemein in entsprechenden Biotopen nicht seltene Wanzen gehören wie Nabis rugosus (Buchenwaldgrasfluren), Temnostethus pusülus (Flechtenaufwuchs der Stämme) und Xylocoris cursitans (unter Rinde). Durchaus typische, aber generell seltenere Arten treten hinzu: Anthocoris amplicollis (Blattlausgallen an schen), Zicrona caerulea (Waldränder, Moore, insbesondere am Boden, aber auch auf Birke, Weide, Weidenröschen), Gerris gibbifer (Gewässer) und Deraeocoris ruber (Brombeeren, Brennesseln). Weniger typisch für das Gebiet ist nur Phytocoris populi (Pappeln, Weiden). Unterschiede auf der bene der rnährungstypen sind abhängig von der Verteilung der Nahrung, der Konkurrenten und Feinde. Das Vorherrschen zoophager Arten kann etwa durch die Gradation einer Beuteart verursacht werden. ine Beweisführung ist jedoch schwierig und kann am ehesten über gezielte Beobachtungen erfolgen. vorwiegend zoosug,% omnivor,% zoosug,% phytosug vorwiegend ^ % phytosug,8% Abb. 8: rnährungstypen der Wanzen.... Breite des Nahrungsspektrums. n bezug auf die Breite des Nahrungsspektrums unterscheidet man üblicherweise steno, oligo, meso (= pleo) und polyphage Arten. ine Differenzierung, die obige Aufteilung nur auf phytophage Arten anwendet und eine. Kategorie (pantophage) für pflanzlichtierische Gemischtköstler anhängt und danach unterscheidet, ob verschiedene Arten, Gattungen oder Familien verzehrt werden (SCHAFR 99: ) erscheint aus mehreren Gründen wenig praktikabel. Für zoophage Arten bietet dieses Vorgehen keine Differenzierung und für phytophage ist es zu ungenau, da eine Pflanzenfamilie mit vielen Arten einer solchen mit wenigen gleichgesetzt wird, obwohl erstere zahlreiche sehr heterogene Gattungen enthalten kann. Grundsätzlich ist eine gewisse Ungenauigkeit bei dieser Klassifizierung 9

20 jedoch nicht zu umgehen. m folgenden werden unter stenophagen Arten solcher verstanden, die sich von einer Wirtsart oder kleinen Wirtsgattung ernähren, unter polyphagen Arten solche, die sich von zahlreichen Arten aus unterschiedlichen Familien ernähren, wobei eine Differenzierung nach tierischer oder pflanzlicher Kost an dieser Stelle nicht getroffen wird (siehe Kapitel 'rnährungstypen'). Über die Hälfte der gefangenen Arten besitzt ein enges Nahrungsspektrum:, % sind stenophag,, % oligophag (Abb. 9, Tab. ). Die Unterschiede bei den Arten, die ausschließlich in einer der beiden Teilflächen gefangen wurden sind deutlich ausgeprägt und betreffen im Gebiet seltene (subrezedente) Nahrungsspezialisten. n der Kernfläche überwogen hierbei die stenophagen Arten, in der Vegleichsfläche die oligophagen. xklusiv in der Kernfläche wurden stenophage Arten gefundene: Charagochilus gyllenhali und Polymerus nigrita (an Labkraut [Galium]), Anthocoris amplicollis, Psallus flavellus und P. lepidus (an sche), Metatropis rufescens (an Circaea lutetiana), Lygocoris rugicollis (an Salix und Malus), Dicyphus pallidicornis (an Digitalis purpurea), Campylomma annulicorne (an Salix), Acompus rufipes (an Valeriana) und Dictyla convergens (an Myosotis). n der Vergleichsfläche traten nur Atractotomus magnicornis (an Fichte), und Psallus haematodes (an Weide) als stenophage Arten exklusiv auf. polyphag,% P yp = stenophag f /^,% mesophag,% uuguphag Abb. 9: Breite des Nah,% rungsspektrums der Wanzen.... Nahrung. Pflanzliche Nahrung. Auch viele räuberische Wanzen scheinen regelmäßig Pflanzensäfte zu saugen. s ist jedoch unbekannt, ob dies zur Aufnahme von Nährstoffen geschieht oder lediglich der Wasseraufnahme dient (WACHMANN 989: ). Daher werden im folgenden auch die Arten im Rahmen der Pflanzenspezifität mitbesprochen, die als zoophag gelten, aber immer wieder von den gleichen Pflanzenarten gemeldet wurden. ine solche Pflanzenspezifitäten könnte an der Anpassung an die spezielle pflanzliche Zusatznahrung liegen, an spezifischen Habitatansprüchen oder aber daran, daß die bevorzugten Beutetiere Pflanzenspezifität zeigen. Die phytosugen Wanzen haben sich eine große Zahl von Pflanzen als Nahrungsquelle erschlossen. Tab. stellt nach Angaben aus der Literatur und unveröffentlichten Beobachtungen (RMAN, mündl. Mitt.) die potentiellen Nährpflanzen zusammen.

21 Die Wanzenbiozönose des Naturwaldreservats Schotten bevorzugt krautige Pflanzen, die, % der potentiellen Nährpflanzen stellen (Abb. ).,9 % stellen die Laubgehölze und, % die Nadelgehölze. Das Spektrum potentieller Nährpflanzen umfaßt Familien von Samenpflanzen, Großgruppen sonstiger Pflanzen (Algen. Pilze, Flechten, Moose, Farne) und zusammenfassende Kategorien (Kräuter, Laubhölzer, Obstbäume). Abb. zeigt die wichtigsten Pflanzenfamilien, die für mindestens Wanzenarten potentielle Nährpflanzen umfassen. Die meisten Nährpflanzen gehören zu den Familien der Rosaceae (9.9 %), Poaceae (8, %), Asteraceae (,8 %), Pmaceae (, %), Urticaceae (, %) und Betulaceae (,8 %). Wanzenarten saugen an Süßgräsern (Poaceae), an Brennesseln (Urtica), je an Birke (Betula), iche (Quercus), rle (Alnus), Fichte (Picea) und Weide (Salix)., Abb. : Aufteilung potentieller Nährpflanzen der Wanzen auf die wichtigsten Pflanzenfamilien. Abb. : Bedeutung der verschiedenen Pflanzengruppen als potentielle Nahrung der Wanzen.

22 nsbesondere entlang der Nidda wird die Hauptbaumart Buche durch Bergahorn (A. pseudoplatanusverjüngung: Stetigkeit 8, mittlere Aufhahmeprozent,) und Spitzahorn (Acer platanoidesverjüngung: Stetigkeit, mittlere Aufhahmeprozent,) sowie sche (Fraxinus excelsior, Verjüngung: Stetigkeit, mittlere Aufhahmeprozent 8,) ergänzt. nsgesamt stellt die Buche 8 % der Bäume in der Kern wie in der Vergleichsfläche, der Bergahorn % in der Kern und % in der Vergleichsfläche, die sche % bzw. %. Die Gemeine Fichte (Picea abies, Verjüngung: Stetigkeit, mittlere Aufhahmeprozent,) trat vereinzelt in Probekreisen auf, größere Reinbestände wurden dem Naturwaldreservat ausgegliedert. nsgesamt stellte sie % der Stämme in der Kern und % in der Vergleichsfläche. ine Anpflanzung mit Douglasie (Pseudotsuga menziesii) befand sich im Bereich des Probekreises. Sie stellte % der Stämme in der Kernfläche (HOCK 99). Buche (Fagus sylvatica). NLSN (9c) betont generell, daß es nur wenige monophag an Buche lebende Tierarten gibt. Nur der von ihm in einem dänischen Buchenwald gefangenen Arthropodenarten gehörten zu dieser Gruppe. An Buche, der Hauptbaumart im Naturwaldreservat Schotten, leben nach WAGNR (9, 9) die überwiegend phytosugen Weichwanzen Phytocoris longipennis, Psallus varians und Globiceps sphegiformis, letztere an Waldrändern, und die räuberische Blumenwanze Temnostethus gracilis, die sich von Blattläusen, Blattflöhen und vermutlich anderen Arthropoden ernährt (PRCART 9: 9). SOUTHWOOD (9) nennt allgemein Wanzenarten, die auf Fagus gefunden wurden, für Großbritannien und 9 für Russland, listet aber keine Arten. KNNDY & SOUTHWOOD (98) führen in einer ReAnalyse nur phytosuge Wanzenarten an Buche für Großbritannien auf. Vermutlich ist diese Zusammenstellung als inengung auf stenophage Arten zu verstehen. Auch sie geben keine Arten an, auf die sie sich beziehen. GÖLLNRSCHDNG (99) fand Wanzenarten auf Stadtbäumen dieser Art und charakterisiert Blepharidopterus angulatus, Psallus varians und Anthocoris confusus als Wanzen, die häufiger auf Buchen als auf anderen Baumarten auftraten. Dies deckt sich gut mit den Funden im Naturwaldreservat Schotten, wo die ersten beiden dominant und letztere subdominant auftraten. Auch die in den Berliner Untersuchungen die Buche bevorzugende Weichwanze Phytocoris tiliae war subdominant im Gebiet vertreten. der in Berlin gefundenen Arten wurden auch im Naturwaldreservat Schotten gefangen. 8 Rindenwanzenarten sind von Buche nachgewiesen worden (WAGNR 9), nur die häufige und weit verbreitete Aradus depressus, die auch an Birke und iche lebt, wurde im Naturwaldreservat Schotten gefangen, in Berlin trat keine an Buche lebende Rindenwanzenart auf. Weitere von WAGNR (9) genannte seltene Arten wurden in keiner der genannten anderen Untersuchungen gefunden: G. sphegiformis ist im Süden Deutschlands häufiger und kommt nur noch sehr vereinzelt in der Norddeutschen bene vor. Phytocoris austriacus, die nach WAGNR (9, 9) in lichten Buchen oder Kiefernwäldern an Melampyrum pratense lebt, wurde bislang in Deutschland nur in Bayern gefunden. Nachgewiesen wurde hingegen Temnostethus gracilis, der räuberisch an moosund flechtenbewachsenen LaubbaumStämmen lebt, insbesondere an Buche, iche und sche (WAGNR 9: ) sowie an ebenso bewachsenen Steinen (PRCART 9: 9). Bergahorn (Acer pseudoplatanus). SOUTHWOOD (9) bezieht die Ahornarten nicht in seine Analyse der nsektenassoziationen auf Bäumen mit ein, KNNDY & SOUTHWOOD (98) geben ohne die Art zu nennen für den nach Großbritannien eingeführten Bergahorn nur eine phytophage Wanzenart an. WAGNR (9, 9, 9) führt nur bei Arten Ahorn explizit als Futterpflanze oder

23 spezifischen Aufenthaltsort auf: an Bergahorn die seltene Netzwanze Physatocheila harwoodi, allgemein an Ahorn Phytocoris longipennis (auch auf Corylus, Quercus, Fagus) und Pilophorus perplexus (auch auf Quercus, Fraxinus, Tilia, Acer, Salix). GÖLLNR SCHDNG (99) fand an Berliner BergahornStadtbäumen 8 verschiedene Wanzenarten, darunter den Spezialisten Psallus pseudoplatanus, außerdem häufig Deraeocoris lutescens, Anthocoris nemorum, Pinalitus cervinus, Psallus varians, Orius vicinus und Pilophorus perplexus. Nur Psallus pseudoplatanus und die beiden letzteren Arten kamen nicht im Naturwaldreservat Schotten vor. nsgesamt wurden 8 der 8 Arten auch im Naturwaldreservat Schotten nachgewiesen. Die von WAGNR (9) als Ahornbesiedlerin genannte Weichwanze Phytocoris longipennis, die auch an Buche, iche und Hasel lebt, und im Gebiet nicht selten auftrat, kam in Berlin nur an Acer campestris und Fraxinus spp. vor. OLTHOFF (98) fand bei der Untersuchung Hamburger Straßenbäume 8 Wanzenarten an Acer pseudoplatanus: Anthocoris nemoralis, Orius minutus, Deraeocoris lutescens, Phytocoris tiliae, P. populi, Psallus sp., Lygocoris viridis und Orthotylus marginalis. A. nemoralis und O. marginalis, die im Hamburg die häufigsten Arten waren, fehlten im Naturwaldreservat Schotten. Beide gelten nach WAGNR (9 9) als in Deutschland weit verbreitet und häufig. A. nemoralis lebt an mancherlei Laubbäumen, bisweilen auch an Kräutern". Nach PRCART (9: ) lebt die erste Generation bevorzugt von Psylliden (Blattflöhen) auf Salix, Crataegus und Sarothamnus, die zweite hingegen von Aphiden (Blattläusen) auf Fagus, Acer, Ulmus und Tilia. O. marginalis lebt an Laubhölzern (Salix, Alnus, Pirus, Ulmus). Aus der Tatsache, daß die Arten im Stadtbereich von Hamburg häufig waren, im feuchtkühlen Naturwaldreservat Schotten aber fehlten, läßt sich vermuten, daß sie klimatisch mildere Lebensräume bevorzugen. Aus der Literatur sind mir jedoch keine diesbezüglichen Angaben bekannt. sche (Fraxinus spp.). SOUTHWOOD (9) meldet insgesamt je Wanzenarten für Großbritannien und Rußland von sche (Fraxinus), listet aber keine Artnamen, KNNDY & SOUTHWOOD (98) fuhren hingegen nurmehr phytosuge Arten (ohne Artnennung) an, vermutlich reduzierten sie die Angaben auf stenophage Wanzen. Wanzenarten leben nach WAGNR (9, 9, 9) an sche, GÖLLNRSCHDNG (99) fand an Straßenbäumen der Arten Fraxinus excelsior und F. ornus Arten, darunter schenspezialisten. Von letzteren wurden im Naturwaldreservat Psallus flavellus, P. lepidus und Anthocoris amplicollis nachgewiesen, letztere ernährt sich speziell von GallLäusen an sche. Die mediterrane Brachynotocoris puncticornis war nicht im Gebiet zu erwarten, die Weichwanze Pseudoloxops coccineus und die Blumenwanze Anthocoris simulans fehlten ebenfalls, letztere, obwohl ihre Haupt Beutetiere, die Blattflöhe Psylla fraxinicola und Psyllopsis fraxini relativ häufig im Gebiet vorkamen (siehe Kapitel 'Psylloidea'). Pinalitus cervinus, der auch Vogelbeere (Sorbus) und Linde (Tilia) besiedelt und die an Stämmen lebende Blumenwanze Temnostethus pusillus zählt GÖLLNRSCHDNG (99) zu den Arten, die auch auf anderen Laubbäumen vorkommen, aber die sche deutlich bevorzugen. Von dieser Gruppe wurde nur die zoophage Weichwanze Pilophorus perplexus nicht im Gebiet nachgewiesen. nsgesamt kamen 9 der an Berliner Stadtschen nachgewiesenen Arten auch im Naturwaldreservat Schotten vor. Fichte (Picea abies). An Fichte leben Heteropterenarten, darunter Rindenwanzen, speziell an Picea abies (P. excelsa, Rottanne auct.) davon (WAGNR 9, 9, 9, PRCART 9). m

Heteroptera (Wanzen)

Heteroptera (Wanzen) Heteroptera (Wanzen) 55 Heteroptera (Wanzen) WOLFGANG H. O. DOROW Einleitung Die Wanzen sind in Deutschland mit 867 Arten in 36 Familien vertreten (HOFFMANN & MElBER 2003). Zahlreiche dieser Heteropteren

Mehr

Naturforsch. Ges. Augsburg; download unter Bericht der Naturf. Ges. Augsbg. / Seite 26-32'/ 30. Dez

Naturforsch. Ges. Augsburg; download unter Bericht der Naturf. Ges. Augsbg. / Seite 26-32'/ 30. Dez 35. Bericht der Naturf. Ges. Augsbg. / Seite 26-32'/ 30. Dez980 70. Das Zusamtal bei Wollbach - Die Wanzen Von Heinz Fischer, Augsburg Zur Lage und Einteilung des Untersuchungsgebietes siehe Seite 7-3.

Mehr

3.2 Heteroptera (Wanzen) Wolfgang H. O. Dorow

3.2 Heteroptera (Wanzen) Wolfgang H. O. Dorow 3.2 Heteroptera (Wanzen) Wolfgang H. O. Dorow 61 Naturwaldreservate in Hessen, Band 7/2.1 Hohestein Zoologische Untersuchungen 1994-1996, Teil 1 Inhaltsverzeichnis 3.2.1 Einleitung... 65 3.2.2 Ergebnisse...

Mehr

Die Wanzen (Heteroptera) des Naturwaldreservats Goldbachs- und Ziebachsrück (Hessen). Untersuchungszeitraum

Die Wanzen (Heteroptera) des Naturwaldreservats Goldbachs- und Ziebachsrück (Hessen). Untersuchungszeitraum DOROW, W. H. O. 2009. Die Wanzen (Heteroptera) des Naturwaldreservats Goldbachs- und Ziebachsrück (Hessen). Untersuchungszeitraum 1994-1996. In: DOROW, W. H. O.; BLICK, T. & KOPELKE, J.-P.: Naturwaldreservate

Mehr

Angaben zur Wanzenfauna der Zentralschweiz (Heteroptera)

Angaben zur Wanzenfauna der Zentralschweiz (Heteroptera) Entomologische Berichte Natur-Museum Luzem Luzern 22,1989 und Entomologische Gesellschaft Luzern; download www.biologiezentrum.at 107 Angaben zur Wanzenfauna der Zentralschweiz (Heteroptera) von U. GÖLLNER-SCHEIDING

Mehr

Die Wanzen (Heteroptera) des Naturwaldreservates Kinzigaue (Hessen). Untersuchungszeitraum

Die Wanzen (Heteroptera) des Naturwaldreservates Kinzigaue (Hessen). Untersuchungszeitraum Dorow, Wolfgang H. O. 2012. Die Wanzen (Heteroptera) des Naturwaldreservats Kinzigaue (Hessen). Untersuchungszeitraum 1999-2001. In: Blick, T.; Dorow, W. H. O. & Kopelke, J.-P.: Kinzigaue. Zoologische

Mehr

x Calicorixa praeusta x Corixa panzeri x 2/3 Corixa punctata x x x x Corixa sp. Cymatia coleoptrata x x x Hesperocorixa linnaei

x Calicorixa praeusta x Corixa panzeri x 2/3 Corixa punctata x x x x Corixa sp. Cymatia coleoptrata x x x Hesperocorixa linnaei Nachgewiesene Wanzenarten auf rekultivierten Flächen des Rheinischen Braunkohlenreviers. S: Südrevier, V: Ville, BE: Berrenrath, FR: Frechen, BM: Bergheim, FO: Fortuna, FD: Frimmersdorf, G1: Garzweiler

Mehr

Legekreis. "Heimische Insekten"

Legekreis. Heimische Insekten Legekreis "Heimische Insekten" Susanne Schäfer www.zaubereinmaleins.de www.zaubereinmaleins.de Ameisen Ameisen leben in großen Staaten und jede Ameise hat eine ganz bestimmte Aufgabe. Ameisen haben sechs

Mehr

Wanzen (Heteroptera) aus dem Kalktal im Nationalpark Gesäuse

Wanzen (Heteroptera) aus dem Kalktal im Nationalpark Gesäuse Abhandlungen Zool.-Bot. Ges. Österreich 38, 2012, 115 121 Wanzen (Heteroptera) aus dem Kalktal im Nationalpark Gesäuse Thomas Friess & Johann Brandner Am Tag der Artenvielfalt 2010 im Nationalpark Gesäuse

Mehr

Kultur- und Lebensräume

Kultur- und Lebensräume Kultur- und Lebensräume 14 Kultur- und Lebensräume 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 Einstieg: Lebensräume

Mehr

Liste einheimischer Heckenpflanzen

Liste einheimischer Heckenpflanzen Liste einheimischer Heckenpflanzen Dornbüsche Weissdorn Crataegus sp. 4 5 m Heckenrose canina Gewöhnliche Berberitze Stachelbeere Ribes uvacrispa Purgier- Kreuzdorn Schwarzdorn Feld-Rose Hecken-Rose Wein-Rose

Mehr

Bewerbung um den Naturschutzpreis für Projekte zum Schutz von Insekten Osnabrück WabOS e. V.

Bewerbung um den Naturschutzpreis für Projekte zum Schutz von Insekten Osnabrück WabOS e. V. Bewerbung um den Naturschutzpreis für Projekte zum Schutz von Insekten Wir, das heißt die Wagenburg Osnabrück (), möchten uns um den Naturschutzpreis für Projekte zum Schutz von Insekten bewerben. Obwohl

Mehr

Wanzen (Insecta: Heteroptera) aus Wäldern des Biosphärenparks Wienerwald (Niederösterreich, Wien)

Wanzen (Insecta: Heteroptera) aus Wäldern des Biosphärenparks Wienerwald (Niederösterreich, Wien) Wanzen aus Wäldern des Biosphärenparks Wienerwald 399 Wiss. Mitt. Niederösterr. Landesmuseum 25 399-420 St. Pölten 2014 Wanzen (Insecta: Heteroptera) aus Wäldern des Biosphärenparks Wienerwald (Niederösterreich,

Mehr

Einfluss des Mikroklimas auf xylobionte Käfergemeinschaften

Einfluss des Mikroklimas auf xylobionte Käfergemeinschaften Umweltforschungsplan 2011 FKZ 3511 86 0200 Anpassungskapazität ausgewählter Arten im Hinblick auf Änderungen durch den Klimawandel Einfluss des Mikroklimas auf xylobionte Käfergemeinschaften Elisabeth

Mehr

Gehölzbestimmung im Winter

Gehölzbestimmung im Winter Gehölzbestimmung im Winter Selbstständige Arbeit Autor: Konstantin von Gunten (kvgunten@ethz.ch) Datum: 26.11.2013; korrigiert 26.02.2014 1. Waldstück Das ausgewählte Waldstück befindet sich nordwestlich

Mehr

DOWNLOAD. Geografisches Grundwissen 7. Unterwegs in der Welt. Vegetation und Vegetationszonen. Friedhelm Heitmann

DOWNLOAD. Geografisches Grundwissen 7. Unterwegs in der Welt. Vegetation und Vegetationszonen. Friedhelm Heitmann DOWNLOAD Friedhelm Heitmann Geografisches Grundwissen 7 Vegetation und Vegetationszonen Friedhelm Heitmann Downloadauszug aus dem Originaltitel: Bergedorfer Unterrichtsideen Unterwegs in der Welt Materialien

Mehr

Wälder mit natürlicher Entwicklung (NWE) in den Niedersächsischen Landesforsten (NLF)

Wälder mit natürlicher Entwicklung (NWE) in den Niedersächsischen Landesforsten (NLF) Wälder mit natürlicher Entwicklung (NWE) in den Niedersächsischen Landesforsten (NLF) Wichtige Kennzeichen des NWE-Programms Stand: 22.10.2015 numfang 2013 und Entwicklung bis 2015 Am 01.06.2013 wurde

Mehr

Phytophthora Krankheit

Phytophthora Krankheit Phytophthora Krankheit Einleitung: der Name Phytophthora kommt aus dem Griechischen und bedeutet Pflanzenzerstörer die Gattung kommt weltweit vor und ist ein wichtiges Gehölzpathogen (Krankheitskeim) /aggressiver

Mehr

Das Schmalblättrige Kreuzkraut ein Einwanderer. Dr. Tina Heger

Das Schmalblättrige Kreuzkraut ein Einwanderer. Dr. Tina Heger Das Schmalblättrige Kreuzkraut ein Einwanderer Dr. Tina Heger Schmalblättriges Kreuzkraut Senecio inaequidens wikipedia.de Ursprünglich heimisch in Südafrika Dort im "Highveld, 1400 to 2850 m ü. NN Heute

Mehr

Esche & Co. Zum Pollenflug im Zeitraum März bis Mai. Die Gemeine Esche. Newsletter Nr

Esche & Co. Zum Pollenflug im Zeitraum März bis Mai. Die Gemeine Esche. Newsletter Nr Newsletter Nr. 7-2008 Esche & Co Die windblütige Esche ist vielen Pollenallergiker bekannt. Doch wenn es um den Unterschied zwischen Gemeiner Esche, Manna-Esche und Eschen-Ahorn geht, sind die Begriffe

Mehr

Christine Schneider Maurice Gliem. Pilze finden. Der Blitzkurs für Einsteiger

Christine Schneider Maurice Gliem. Pilze finden. Der Blitzkurs für Einsteiger Christine Schneider Maurice Gliem Pilze finden Der Blitzkurs für Einsteiger Das A und O ist das Wo! 15 Des Pilzes Lebensraum Zu wissen, wo Pilze am liebsten und am prächtigsten gedeihen, ist die wahre

Mehr

Alpenbock (Rosalia alpina), Großer Eichenbock (Cerambyx cerdo) und Trauerbock (Morimus funereus)

Alpenbock (Rosalia alpina), Großer Eichenbock (Cerambyx cerdo) und Trauerbock (Morimus funereus) Alpenbock (Rosalia alpina), Großer Eichenbock (Cerambyx cerdo) und Trauerbock (Morimus funereus) Dr. Walter Hovorka In der FFH Richtlinie sind aus der Familie der Bockkäfer (Cerambycidae) drei Arten angeführt,

Mehr

Mittelwaldprojekt Liebenburg

Mittelwaldprojekt Liebenburg Mittelwaldprojekt Liebenburg - Ergebnisse Vegetation - Marcus Schmidt, Ute Bedarff, Peter Meyer, Stetigkeitsvergleich Hochwald/Mittelwald n=87 (nur Trennarten) HW MW Anzahl Aufnahmen 41 46 Baumschicht

Mehr

Artenvielfalt und Ausbreitungsdistanzen von Mulmhöhlen bewohnenden Arthropoden (LWF Projekt L56) Bastian Schauer, Elisabeth Obermaier & Heike Feldhaar

Artenvielfalt und Ausbreitungsdistanzen von Mulmhöhlen bewohnenden Arthropoden (LWF Projekt L56) Bastian Schauer, Elisabeth Obermaier & Heike Feldhaar Artenvielfalt und Ausbreitungsdistanzen von Mulmhöhlen bewohnenden Arthropoden (LWF Projekt L56) Bastian Schauer, Elisabeth Obermaier & Heike Feldhaar Bastian Schauer, Tierökologie I, Populationsökologie

Mehr

Klimawandel: lokales und regionales Naturschutzmanagement

Klimawandel: lokales und regionales Naturschutzmanagement Regionales Management von Klimafolgen in der Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen Klimawandel: lokales und regionales Naturschutzmanagement Expertenrunde am 31.03.2011 in Hannover Dipl.-Ing.

Mehr

Kommentiertes Artenverzeichnis der Wanzen - Heteroptera - in Nordrhein-Westfalen

Kommentiertes Artenverzeichnis der Wanzen - Heteroptera - in Nordrhein-Westfalen Ceratocombidae, - Ceratocombus coleoptratus (Zetterstedt, 1819) x x 001 Dipsocoridae, Mooswanzen Cryptostemma alienum Herrich-Schaeffer, 1835 x 003 2 Pachycoleus pusillimus (J. Sahlberg, 1870) x 004 R

Mehr

INTERNATIONAL COOPERATIVE PROGRAMME ON INTEGRATED MONITORING ON AIR POLLUTION EFFECTS ON ECOSYSTEMS

INTERNATIONAL COOPERATIVE PROGRAMME ON INTEGRATED MONITORING ON AIR POLLUTION EFFECTS ON ECOSYSTEMS RIPARTIZIONE 32 FORESTE BOLZANO ABTEILUNG 32 FORSTWIRTSCHAFT BOZEN PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO ALTO ADIGE AUTONOME PROVINZ BOZEN SÜDTIROL UN-ECE CONVENTION ON LONG-RANGE TRANSBOUNDARY OF AIR POLLUTION

Mehr

Übersicht der deutschen Herkünfte laut FoVG Abies alba - Weißtanne (827)

Übersicht der deutschen Herkünfte laut FoVG Abies alba - Weißtanne (827) Übersicht der deutschen Herkünfte laut FoVG Abies alba - Weißtanne (827) 827 01 Nordsee-Küstenraum und Rheinisch-Westfälische Bucht 827 02 Norddeutsches Tiefland und Niedersächsisches Binnenland 827 03

Mehr

Zusammenfassende Bewertung von Gefährdungsfaktoren und Erhaltungsmöglichkeiten für genetische Ressourcen seltener Baumarten

Zusammenfassende Bewertung von Gefährdungsfaktoren und Erhaltungsmöglichkeiten für genetische Ressourcen seltener Baumarten 1 FORSTBÜRO RO OSTBAYERN Seltene Baumarten in Deutschland Zustand und Gefährdung Zusammenfassende Bewertung von Gefährdungsfaktoren und Erhaltungsmöglichkeiten für genetische Ressourcen seltener Baumarten

Mehr

Flurbereinigung. Arbeitsblatt 1. Erlebnis Natur 3 / Acker und Hecke

Flurbereinigung. Arbeitsblatt 1. Erlebnis Natur 3 / Acker und Hecke Arbeitsblatt 1 Flurbereinigung Artenvielfalt und Veränderung der Landschaft Beschreibe die Veränderung der Landschaft von 1920 bis 2000! A. Landschaft um 1920 B. Landschaft um 2000 Zusatzinformationen

Mehr

Verdauung. Oberflächenvergrößerung. Enzym. Atmung

Verdauung. Oberflächenvergrößerung. Enzym. Atmung Verdauung Mechanische Zerkleinerung, enzymatische Zersetzung sowie Weiterleitung von Nahrung und Aufnahme von Nahrungsbestandteilen ins Körperinnere (Blut) Unverwertbare Teile werden ausgeschieden. Oberflächenvergrößerung

Mehr

Zur Ökologie und Bedeutung

Zur Ökologie und Bedeutung Institut für Forstbotanik und Forstzoologie Zur Ökologie und Bedeutung seltener Baumarten im Wald Prof. Andreas Roloff www.tu-dresden.de/forstbotanik Sorbus und Taxus in Thüringen, Ilmenau 23.9.2016 Ökologie

Mehr

Beobachtungen zum Einfluss der einheimischen Begleitvegetation auf die Entwicklung von jungen Ginkgo biloba Pflanzen

Beobachtungen zum Einfluss der einheimischen Begleitvegetation auf die Entwicklung von jungen Ginkgo biloba Pflanzen Beobachtungen zum Einfluss der einheimischen Begleitvegetation auf die Entwicklung von jungen Ginkgo biloba Pflanzen Beobachtet auf dem Grundstück Mollesnejta(~2800m ü. NN) im Tal von Cochabamba, Bolivien

Mehr

1 Was ist Geobotanik?

1 Was ist Geobotanik? 1 Was ist Geobotanik? Fragen: 1. Das Geobiosystem ist die Verflechtung von den verschiedenen Lebensformen mit sich und ihrer Umwelt. Sie tauschen sich untereinander aus und bilden immer wieder neue Kombinationen.

Mehr

1. Ansiedlung, Überleben und. Konkurrenz junger Bäume

1. Ansiedlung, Überleben und. Konkurrenz junger Bäume 1. Ansiedlung, Überleben und Konkurrenz junger Bäume Bestandesstrukturen in Wäldern Im dichten Buchenwald findet kaum Verjüngung statt Verjüngung noch schwieriger im tropischen Regenwald Es werde Licht...

Mehr

2 Die Niederschlagsverteilung für Deutschland im Jahr 2004 - Überblick

2 Die Niederschlagsverteilung für Deutschland im Jahr 2004 - Überblick 2 Die Niederschlagsverteilung für Deutschland im Jahr 2004 - Überblick Das Hauptziel dieser Arbeit ist einen hochaufgelösten Niederschlagsdatensatz für Deutschland, getrennt nach konvektivem und stratiformem

Mehr

WILD: Die Volkszählung fürs Wild. Zensus Rebhuhn

WILD: Die Volkszählung fürs Wild. Zensus Rebhuhn D E U T S C H E R J A G D S C H U T Z - V E R B A N D E. V. V E R E I N I G U N G D E R D E U T S C H E N L A N D E S J A G D V E R B Ä N D E WILD: Die Volkszählung fürs Wild Zensus Rebhuhn Kommt die Sprache

Mehr

Alte Buchenwälder Deutschlands von der Meeresküste bis ins untere Bergland

Alte Buchenwälder Deutschlands von der Meeresküste bis ins untere Bergland Definition des OUV 49. OUV meint kulturelle und/oder natürliche Bedeutsamkeit, die so herausragend ist, daß sie nationale Grenzen überschreitet und von gemeinsamer Bedeutung für gegenwärtige und zukünftige

Mehr

Die seltenen und unbekannten FFH-Käfer

Die seltenen und unbekannten FFH-Käfer Die seltenen und unbekannten FFH-Käfer Mag. Wolfgang Paill Mag. Christian Mairhuber ÖKOTEAM Institut für Faunistik & Tierökologie, Graz Inhalt (Carabus variolosus (Carabidae) seit 1.5.2004) Rhysodes sulcatus

Mehr

ABStadt. Glühwürmchen Zweite Zeile. Luzern. Stichwort. Bild 9.7 x ca öko-forum. Stadt Luzern. öko-forum

ABStadt. Glühwürmchen Zweite Zeile. Luzern. Stichwort. Bild 9.7 x ca öko-forum. Stadt Luzern. öko-forum Luzern öko-forum ABStadt Stichwort Glühwürmchen Zweite Zeile Bild 9.7 x ca. 7.25 Stadt Luzern öko-forum Bourbaki Panorama Luzern Löwenplatz 11 6004 Luzern Telefon: 041 412 32 32 Telefax: 041 412 32 34

Mehr

FAKTENBLATT 3 ENTWICKLUNG UND ZUSTAND DER BIODIVERSITÄT

FAKTENBLATT 3 ENTWICKLUNG UND ZUSTAND DER BIODIVERSITÄT FAKTENBLATT 3 ENTWICKLUNG UND ZUSTAND DER BIODIVERSITÄT IN DER SCHWEIZ UND IM KANTON BERN Weshalb verändert sich die Biodiversität? Die Biodiversität verändert sich zum einen durch langfristige und grossräumige

Mehr

Neubau der A 98 Weil a. Rh. - Waldshut-Tiengen Bauabschnitt 5 Karsau - Schwörstadt. Unterlage 19.1, Anhang 6.3 Kartierbericht 2009 Rogers Goldhaarmoos

Neubau der A 98 Weil a. Rh. - Waldshut-Tiengen Bauabschnitt 5 Karsau - Schwörstadt. Unterlage 19.1, Anhang 6.3 Kartierbericht 2009 Rogers Goldhaarmoos Neubau der A 98 Weil a. Rh. - Waldshut-Tiengen Bauabschnitt 5 Karsau - Schwörstadt Unterlage 19.1, Anhang 6.3 Kartierbericht 2009 Rogers Goldhaarmoos Stand: August 2011 Erstellt im Auftrag: Regierungspräsidium

Mehr

Anlage GOP WA Gstettner Straße. Bepflanzung Ausbach

Anlage GOP WA Gstettner Straße. Bepflanzung Ausbach Anlage GOP WA Gstettner Straße Bepflanzung Ausbach M 1:1000 Ident Bezeichnung (lat.) Baumart Alter Baum höhe Kronen breite Stammumfang Vitalität Schützenswert / 1709 Quercus robur Stiel-Eiche 35 12,00

Mehr

Totholz Xylobionte Verbrauchssukzesssion Rinden- und Holzfresser i.e.s Saprophage und Koprophage Xylobionte 1. Obligate Xylobionte

Totholz Xylobionte Verbrauchssukzesssion Rinden- und Holzfresser i.e.s Saprophage und Koprophage Xylobionte 1. Obligate Xylobionte Totholz ist ein charakteristischer Bestandteil natürlicher Waldlebensräume. Es umfaßt sowohl einzelne abgestorbene Äste an alten Bäumen als auch abgestorbene noch stehende oder umgefallene Bäume oder Teile

Mehr

Bäume brauchen Wasser

Bäume brauchen Wasser Bäume brauchen Wasser Im Juli 2010 war es sehr heiß und trocken. In der Stadtzeitung konnte man lesen, dass Menschen und Tiere sich gerne im kühlen Schatten von Bäumen aufhielten. Martin, der Stadtgärtner

Mehr

Invasiv - Konkurrenzstark - Regressiv

Invasiv - Konkurrenzstark - Regressiv Invasiv - Konkurrenzstark - Regressiv Anmerkungen zu Baumarten im Klimawandel Norbert Asche, Gelsenkirchen 1 Vilm, September 2009 Wer kennt diese Baumarten? Landesbetrieb Wald und Holz 2 Begriffe und Definitionen

Mehr

Laubholz-Mistel in Streuobstbeständen

Laubholz-Mistel in Streuobstbeständen POSITIONIERUNG VON BILDERN UND GRAFIKEN Laubholz-Mistel in Streuobstbeständen - Einführung in die Mistel-Problematik Johann Schierenbeck, 56291 Pfalzfeld Stand: September 2013 Quelle: Johann Schierenbeck,

Mehr

Klimagarten Projektausschreibung: Kunst und Botanik

Klimagarten Projektausschreibung: Kunst und Botanik Klimagarten 2085 - Projektausschreibung: Kunst und Botanik Rundgang zum Klimawandel im Alten Botanischen Garten Schon heute sind einige unserer einheimischen Baumarten im Schweizer Mittelland von Klimawandel

Mehr

Näher betrachtet: Natur im Park unter der Lupe

Näher betrachtet: Natur im Park unter der Lupe Näher betrachtet: Natur im Park unter der Lupe Schmetterlinge im Schönbuch (III): Augenfalter von Ewald Müller In diesem Beitrag möchte ich Vertreter der Augenfalter (Satyridae) im Schönbuch vorstellen.

Mehr

Ergebnisse der Pflanzen- und Tierartenerfassung im Mittelwald bei Heißum im Jahr Martin Bollmeier und Anke Kätzel

Ergebnisse der Pflanzen- und Tierartenerfassung im Mittelwald bei Heißum im Jahr Martin Bollmeier und Anke Kätzel Ergebnisse der Pflanzen- und Tierartenerfassung im Mittelwald bei Heißum im Jahr 2015 Martin Bollmeier und Anke Kätzel 03.05.2018 Mittelwald Heißum Typische Baumarten: Stieleiche Hainbuche Feldahorn Elsbeere

Mehr

Interessante Informationen zur Eiche findest du in Kapitel 11f Stieleiche.

Interessante Informationen zur Eiche findest du in Kapitel 11f Stieleiche. Station 15: Wald Vor vielen Jahren haben wir beschlossen, im westlichen Teil des Gartens einen Wald heranwachsen zu lassen. Zuerst standen dort einige niedrige Hecken und Gehölze. Diese haben wir einfach

Mehr

Exkursionsaufgabe Sloup Biologie gk 11. Thema: Vergleich zweier Waldökosysteme

Exkursionsaufgabe Sloup Biologie gk 11. Thema: Vergleich zweier Waldökosysteme Exkursionsaufgabe Sloup Biologie gk 11 Thema: Vergleich zweier Waldökosysteme Auf Eurer Wanderung kommt ihr durch unterschiedlich strukturierte Waldflächen, die ihr leicht anhand der vorherrschenden Baumarten

Mehr

Plenterwaldstudie im Bezirk Bregenz

Plenterwaldstudie im Bezirk Bregenz Plenterwaldstudie im Bezirk Bregenz Was versteht man unter einem Plenterwald? Bei einem Plenterwald existieren alle Entwicklungsstufen der Bäume nebeneinander. Dadurch entsteht auf kleinster Fläche eine

Mehr

Verordnung über Herkunftsgebiete für forstliches Vermehrungsgut (Forstvermehrungsgut-Herkunftsgebietsverordnung,

Verordnung über Herkunftsgebiete für forstliches Vermehrungsgut (Forstvermehrungsgut-Herkunftsgebietsverordnung, Verordnung über Herkunftsgebiete für forstliches Vermehrungsgut (Forstvermehrungsgut-Herkunftsgebietsverordnung, FoVHgV) 1 Konsolidierte Fassung 1 Bestimmung und Bezeichnung von Herkunftsgebieten (1) Als

Mehr

Prüfung Feldbotanikkurs 2009/10: Musterfragen

Prüfung Feldbotanikkurs 2009/10: Musterfragen Morphologie/Blütenbiologie Benennen/skizzieren von morphologischen Elementen Frage a) Beschrifte nebenstehende Abbildung b) Skizziere eine Spirre (Blütenstand) c) Nenne einen morphologischen Unterschied

Mehr

Forstliche Forschungsberichte München

Forstliche Forschungsberichte München Forstliche Forschungsberichte München Nr. 201 2006 Schriftenreihe des Wissenschaftszentrums Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung und Umwelt der Technischen Universität München und der Bayerischen Landesanstalt

Mehr

ERLE (Schwarzerle, Alnus glutinosa)

ERLE (Schwarzerle, Alnus glutinosa) ERLE (Schwarzerle, Alnus glutinosa) Leipzig, 9 ) -Blütenstände (unreif) ) -Fruchtstände ( Zapfen mit Samen) ) -Blütenstand (reif mit Pollen) ) -Blütenstände Die Erle ist _ein_häusig ( -Blüten und -Blüten

Mehr

Genetischer Abstand zwisdien Populationen

Genetischer Abstand zwisdien Populationen P P Genetischer Abstand zwisdien Populationen 11. Die Bestimmung des genetischen Abstands zwischen europäischen Fichtenpopulationen (Picea abies) auf der Basis von Isoenzym-Genhäufigkeiten*) Von FRITZ

Mehr

Enchyträe. Regenwurm. Größe: etwa 10 mm

Enchyträe. Regenwurm. Größe: etwa 10 mm Enchyträe 0 Größe: etwa 10 mm Nahrung: totes pflanzliches und z.t. auch tierisches Material. Durch Speichelsäfte wird die Nahrung außerhalb des Körpers vorverdaut. Ringelwürmer, Wenigborster Regenwurm

Mehr

NATURWALDRESERVAT HECKE

NATURWALDRESERVAT HECKE Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Passau-Rotthalmünster NATURWALDRESERVAT HECKE Naturwaldreservat Hecke Gräben, Totholz und junge Bäume vermitteln den Besuchern einen urwaldartigen Eindruck.

Mehr

Naturschutzbund Tirol

Naturschutzbund Tirol Naturschutzbund Tirol 14.02.2011 Kontakt Die Kramsacher Loar Abb 1: Die unter Wasser stehende Loar in Blickrichtung Osten. Abb.2: Die trockengefallene Loar in Blickrichtung Osten. 1 von 5 04.11.17 06:36

Mehr

Eintags- und Steinfliegen

Eintags- und Steinfliegen Artenspektrum, Bedeutung, Leistung und Bioindikation der Eintags- und Steinfliegen (Ephemeroptera und Plecoptera) Zusammengestellt von Dipl.-Biol. Angela Berlin System der Insekten Klasse Insecta Unterklasse

Mehr

STATION 1: MISCHWALD

STATION 1: MISCHWALD STATION 1: MISCHWALD ENTSPANNEN ERLEBEN ACHTSAMKEIT WAHRNEHMUNG 10 MIN JEDES ALTER ABBILD DER NATUR Achtsames Betrachten LEBENSRAUM: WIESE WALD SEE BERG FLUSS/BACH Betrachten Sie ein Naturphänomen, das

Mehr

Ökologie der Biozönosen

Ökologie der Biozönosen Konrad Martin Ökologie der Biozönosen Zeichnungen von Christoph Allgaier Mit 135 Abbildungen Springer Inhaltsverzeichnis 1 Einführung,'. 1 1.1 Arten, Umwelt und Biozönosen 1 1.2 Definitionen der Interaktionen

Mehr

Unsere Umwelt ein großes Recyclingsystem

Unsere Umwelt ein großes Recyclingsystem Unsere Umwelt ein großes Recyclingsystem 1. Der Regenwurm in seinem Lebensraum Im Biologiebuch findest du Informationen über den Regenwurm. Lies den Text durch und betrachte die Abbildung. Regenwürmer

Mehr

Japanischer Staudenknöterich

Japanischer Staudenknöterich Blätter und Blüte Japanischer Staudenknöterich Blatt Japanischer Staudenknöterich Wissenschaftlicher Name: Fallopia japonica Beschreibung: Der japanische Staudenknöterich ist eine schnell wachsende, krautige

Mehr

Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Würzburg. Markt Höchberg WALDNATURSCHUTZ IM GEMEINDEWALD

Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Würzburg. Markt Höchberg WALDNATURSCHUTZ IM GEMEINDEWALD Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Würzburg Markt Höchberg WALDNATURSCHUTZ IM GEMEINDEWALD Foto: Wolfgang Fricker Eiche Hainbuche Rotbuche Der Gemeinde-wald Höchberg Der Gemeindewald Höchberg

Mehr

Bannwald "Wilder See - Hornisgrinde"

Bannwald Wilder See - Hornisgrinde BERICHTE FREIBURGER FORSTLICHE FORSCHUNG HEFT 30 Bannwald "Wilder See - Hornisgrinde" Forstbezirk Schönmünzach Wuchsgebiet Schwarzwald Einzelwuchsbezirk 3/05 Hornisgrinde-Murg-Schwarzwald ERLÄUTERUNGEN

Mehr

Durchbruchstal der Warnow und Mildenitz

Durchbruchstal der Warnow und Mildenitz Durchbruchstal der Warnow und Mildenitz (rund 71 ha) Gebietsbeschreibung Das NABU-Gebiet Durchbruchstal der Warnow und Mildenitz gehört zu einem der beiden großen Warnow-Durchbruchstäler des Landes Mecklenburg-Vorpommern

Mehr

r e b s r e l l a b e i r t e b t s r , h c s e l e t t i M n i r e t i e l r e i v e r, s s i e w a s i l önnen. hützen zu k

r e b s r e l l a b e i r t e b t s r , h c s e l e t t i M n i r e t i e l r e i v e r, s s i e w a s i l önnen. hützen zu k der wald lebt Lebensräume erhalten und verbessern, Vielfalt gewährleisten und fördern: Das ist der Kern unserer Arbeit. Wir wollen keine räumliche Trennung der wirtschaftlichen und ökologischen Aufgaben

Mehr

Bebauungsplan Umweltbericht. Stammanzahl

Bebauungsplan Umweltbericht. Stammanzahl Bebauungsplan 11-60 1 Anhang III Tabelle 1: Baumliste Bebauungsplan 11-60 anzahl 1 Weymouths-Kiefer Pinus strobus 1 135 0 ja 2 Apfel Malus domestica 1 96 2 ja 3 Walnuss Juglans regia 1 80 2 ja 4 Walnuss

Mehr

Aeshna subarctica Hochmoor-Mosaikjungfer

Aeshna subarctica Hochmoor-Mosaikjungfer 150 Libellen Österreichs Aeshna subarctica Hochmoor-Mosaikjungfer Diese Art ist in Österreich vorwiegend in den Alpen anzutreffen. Verbreitung und Bestand Die Hochmoor-Mosaikjungfer ist ein eurosibirisches

Mehr

Preisliste Pflanzgarten 2018

Preisliste Pflanzgarten 2018 Preisliste Pflanzgarten 2018 FORSTREVIER RÜTI-WALD-DÜRNTEN Rütistrasse 80 8636 Wald +41 55 240 42 29 info@frwd.ch Besuchen Sie uns auf unserer Website unter: www.frwd.ch Preisliste Pflanzgarten 2018 2/15

Mehr

Unsere Umwelt ein großes Recyclingsystem

Unsere Umwelt ein großes Recyclingsystem Unsere Umwelt ein großes Recyclingsystem Zuordnung zum Kompetenzmodell (KM) Aufgabe(n) KM Beschreibung B2.1 Stoffkreislauf, Energieumwandlung und Wechselwirkungen in Modellökosystemen W2 Ich kann aus unterschiedlichen

Mehr

Hintergrund zur Ökologie von C. elegans

Hintergrund zur Ökologie von C. elegans GRUPPE: NAME: DATUM: Matrikelnr. Genereller Hinweis: Bitte den Text sorgsam lesen, da er Hinweise zur Lösung der Aufgaben enthält! Hintergrund zur Ökologie von C. elegans Der Fadenwurm Caenorhabditis elegans

Mehr

Windschutzstreifen. Lernziele. Aufgaben. IdeenSet Das Seeland-Grosses Moos Lernort 6: Windschutzstreifen Aufgabenblatt 1

Windschutzstreifen. Lernziele. Aufgaben. IdeenSet Das Seeland-Grosses Moos Lernort 6: Windschutzstreifen Aufgabenblatt 1 1/5 Aufgabenblatt 1 Windschutzstreifen Im Zusammenhang mit der 2.Juragewässerkorrektion und zahlreichen Gesamtmeliorationen sind im Moos viele Windschutzstreifen angelegt worden. Erfahrungen und Einsichten

Mehr

NATURWALDRESERVAT BÖHLGRUND

NATURWALDRESERVAT BÖHLGRUND Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Schweinfurt NATURWALDRESERVAT BÖHLGRUND Naturwaldreservat Böhlgrund Frühling im Böhlgrund. ALLGEMEINES Das Naturwaldreservat Böhlgrund liegt im Vogelschutz-

Mehr

Die TOP 10 der kleinen Gartenhelfer

Die TOP 10 der kleinen Gartenhelfer Die TOP 10 der kleinen Gartenhelfer Dass Gartenarbeit anstrengend sein kann, weiß jeder. Viel anstrengender wäre sie aber, wenn nicht jeden Tag viele kleine Helfer mit uns ackern würden. Grund genug für

Mehr

Teilerhebung - Ernteaufkommen

Teilerhebung - Ernteaufkommen Teilerhebung - Ernteaufkommen Erfassungszeitraum 01.07.20 17-31.01.2018 BLE 324-2.2 / II Weiß-Tanne Abies alba Mill. Nordsee-Küstenraum und Rheinisch-Westfälische Bucht 827 01 SH 247,1 gesamt 827 01 247,1

Mehr

Cicadomorpha Cicadellidae Idiocerinae Stenidiocerus, Viridicerus, Tremulicerus 107 (205)

Cicadomorpha Cicadellidae Idiocerinae Stenidiocerus, Viridicerus, Tremulicerus 107 (205) Cicadomorpha Cicadellidae Idiocerinae Stenidiocerus, Viridicerus, Tremulicerus Stenidiocerus poecilus (H.-S.) Bunte Winkerzikade An Populus nigra, meist in Flussauen und im halboffenen Kulturland. In D

Mehr

Ökologie der Biozönosen

Ökologie der Biozönosen Springer-Lehrbuch Ökologie der Biozönosen Bearbeitet von Konrad Martin, Christoph Allgaier 1. Auflage 2011. Taschenbuch. xiii, 370 S. Paperback ISBN 978 3 642 20627 6 Format (B x L): 15,5 x 23,5 cm Gewicht:

Mehr

Projekt L57: Management von Artenvielfalt in der integrativen Waldbewirtschaftung

Projekt L57: Management von Artenvielfalt in der integrativen Waldbewirtschaftung Projekt L57: Management von Artenvielfalt in der integrativen Waldbewirtschaftung 2. Wissenschaftliches Symposium Steigerwaldzentrum 23.03.2017 W. Weisser J. Leidinger A. Fischer J. Kozak R. Mosandl T.

Mehr

Code 1: alle drei Tiere (1 Pflanzen- und 2 Fleischfresser) korrekt markiert (siehe oben)

Code 1: alle drei Tiere (1 Pflanzen- und 2 Fleischfresser) korrekt markiert (siehe oben) Wald N_6d_65 Im Wald findet ständig ein Kreislauf statt: Pflanzenteile werden von Tieren gefressen und verdaut. Pflanzenfresser dienen Fleischfressern als Nahrung. Alte Pflanzenteile, tote Tiere und Kot

Mehr

Stadt Trebbin. Erfassung von Vorkommen der Zauneidechse. B-Plan Löwendorf Ahrensdorfer Straße

Stadt Trebbin. Erfassung von Vorkommen der Zauneidechse. B-Plan Löwendorf Ahrensdorfer Straße Erfassung von Vorkommen der Zauneidechse B-Plan Löwendorf Ahrensdorfer Straße Luckenwalde, September 2017 Inhaltsverzeichnis 1 Veranlassung und Aufgabenstellung... 3 1.1 Das Untersuchungsgebiet (UG) und

Mehr

Die Entwicklung von Wald- Biozönosen nach Sturm wurf

Die Entwicklung von Wald- Biozönosen nach Sturm wurf Fischer (Hrsg.) Die Entwicklung von Wald- Biozönosen nach Sturm wurf med Inhalt Vorwort IX 1 Einführung.... 1 2 Abiotische Rahmenbedingungen 7 2.1 Lage und Rechtsstatus der Stunnwurfflächen 7 2.1.1 Lage

Mehr

DER GROSSE EICHENBOCK

DER GROSSE EICHENBOCK Arten- und Lebensraumschutz im Nationalpark Donau-Auen und Umland DER GROSSE EICHENBOCK (Cerambyx cerdo) MIT UNTERSTÜTZUNG DES LANDES NIEDERÖSTERREICH UND DER EUROPÄISCHEN UNION Europäischer Landwirtschaftsfonds

Mehr

Anleitung zum Erkennen funktioneller Gruppen

Anleitung zum Erkennen funktioneller Gruppen Anleitung zum Erkennen funktioneller Gruppen Hast du schon mal darüber nachgedacht, wie viele Pflanzen und Tiere an und um einen Baum herum leben? Tritt näher und wirf einen Blick auf die Vielfalt der

Mehr

Baumrallye durch den Botanischen Garten

Baumrallye durch den Botanischen Garten Baumrallye durch den Botanischen Garten Aufgabe: Beantworte kurz die folgenden Fragen zu den zehn Baumgattungen. Mache dafür einen Spaziergang durch den Garten. Benutze den Gartenplan, um dich zu orientieren.

Mehr

DURCHFÜHRUNGSVERORDNUNG (EU) 2018/2019 DER KOMMISSION

DURCHFÜHRUNGSVERORDNUNG (EU) 2018/2019 DER KOMMISSION L 323/10 19.12.2018 DURCHFÜHRUNGSVERORDNUNG (EU) 2018/2019 R KOMMISSION vom 18. Dezember 2018 zur Erstellung einer vorläufigen Liste von Pflanzen, Pflanzenerzeugnissen und anderen Gegenständen mit hohem

Mehr

Gutachterliche Stellungnahme zu artenschutzfachlichen Belangen

Gutachterliche Stellungnahme zu artenschutzfachlichen Belangen Artenschutzrechtliche Vorprüfung zum B-Plan Nr. 077 Im Rosenberg in Neuwied-Feldkirchen Gutachterliche Stellungnahme zu artenschutzfachlichen Belangen im Zusammenhang mit der Errichtung eines Parkplatzes

Mehr

Erfassung Hügelbauende Waldameisen 2011

Erfassung Hügelbauende Waldameisen 2011 Erfassung Hügelbauende Waldameisen 11 Inhalt: 1. Einleitung 1.1 Was wird erfasst 1.2 Wie wird erfasst 1.3 Wann wird erfasst 1.4 Erfasste Fläche 2. Ergebnisse der Erfassung 11 2.1 Verteilung der Arten 2.2

Mehr

Erste Verordnung zur Änderung der Forstsaat-Herkunftsgebietsverordnung 1 ) 2 )

Erste Verordnung zur Änderung der Forstsaat-Herkunftsgebietsverordnung 1 ) 2 ) Erste Verordnung zur Änderung der Forstsaat-Herkunftsgebietsverordnung 1 ) 2 ) Auf Grund des 5 Abs. 1 des Forstvermehrungsgutgesetzes vom 22. Mai 2002 (BGBl. I S. 1658) verordnet das Bundesministerium

Mehr

NATURWALDRESERVAT DAMM

NATURWALDRESERVAT DAMM Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Abensberg NATURWALDRESERVAT DAMM Naturwaldreservat Damm Buche gewinnt an Wuchsraum. ALLGEMEINES Das Naturwaldreservat Damm ist das bisher einzige Buchenreservat

Mehr

Grundbegriffe der Ökologie Ökologie, Art, Population, Biozönose, Ökosystem, Biotop; biotische und abiotische Faktoren am Beispiel des Ökosystemes Wald

Grundbegriffe der Ökologie Ökologie, Art, Population, Biozönose, Ökosystem, Biotop; biotische und abiotische Faktoren am Beispiel des Ökosystemes Wald Jahrgang: Klasse 8 Fach: Biologie Inhaltsfelder Inhaltsbezogene Kompetenzen Prozessbezogene Kompetenzen Interne rgänzungen Grundbegriffe der Ökologie Ökologie, Art, Population, Biozönose, Ökosystem, Biotop;

Mehr

Wiederansiedlung des Hirschkäfers in Dänemark 2013

Wiederansiedlung des Hirschkäfers in Dänemark 2013 Wiederansiedlung des Hirschkäfers in Dänemark 2013 Jan Stegner Hirschkäfer für Dänemark Ein internationales Wiederansiedlungsprojekt 1. Der Hirschkäfer (Lucanus cervus) 2. Einige Hintergründe zum Wiederansiedlungsprojekt

Mehr

Flora von Niederrohrdorf

Flora von Niederrohrdorf Ziele Übersicht schaffen über die Pflanzenarten in Niederrohrdorf aktuell vorkommende Arten nicht mehr vorkommende bzw. nicht mehr aufgefundene Arten Aktuell gefährdete Arten Grundlagen für Schutz- und

Mehr

Bannwald "Zweribach"

Bannwald Zweribach BERICHTE FREIBURGER FORSTLICHE FORSCHUNG HEFT 31 Bannwald "Zweribach" Forstbezirk St. Märgen Wuchsgebiet Schwarzwald Einzelwuchsbezirk 3/09 Mittlerer Schwarzwald Erläuterungen zur Forstlichen Grundaufnahme

Mehr

Rote Liste der Landwanzen Hessens

Rote Liste der Landwanzen Hessens NATUR IN HESSEN HESSISCHES MINISTERIUM FÜR UMWELT, LÄNDLICHEN RAUM UND VERBRAUCHERSCHUTZ Rote Liste der Landwanzen Hessens 1 Rote Liste und Standardartenliste der Landwanzen Hessens (Heteroptera: Dipsocoromorpha,

Mehr

10.2 Unterrichtsthema KANN MAN VIELFALT MESSEN?

10.2 Unterrichtsthema KANN MAN VIELFALT MESSEN? 10.2 Unterrichtsthema KANN MAN VIELFALT MESSEN? 40 Information für Lehrende Thema: Was macht die Vielfalt der Natur aus? Ziel: Den Schüler/innen sollen Unterschiede in der Natur begreifbar gemacht werden.

Mehr

Verständnis für eine vernetzte Welt

Verständnis für eine vernetzte Welt 14 Verständnis für eine vernetzte Welt Der Ursprung der Permakultur liegt bei den Aborigines, den Ureinwohnern Australiens. Der Begriff wurde 1975 von Bill Mollison geprägt. Bill Mollison stammt aus Tasmanien,

Mehr