Frauen in den 50er und 60er Jahren
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- Stanislaus Schmid
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Transkript
1 Frauen in den 50er und 60er Jahren
2 Deutschland nach dem Krieg.
3 Jeder ist froh, wieder Mehl, Milch, Butter und Ofenholzzu bekommen. Die Kriegheimkehrer fassen wieder Fuß. Die Frauen sollen an den Herd zurück.
4 In den Köpfen herrscht das alte Bild: Wenn Vater 48 Stunden/Woche arbeitet und Mutter sich daheim um den Rest kümmert, wird alles gut.
5 So kriegt frau einen Mann! Durch den kriegsbedingten Männermangel wird Heiraten idealisiert. Viele Frauen waren jedoch alleinstehend oder mussten einen invaliden Mann mitversorgen.
6 Jeder hat mich gern Die Töchter sind Mamas beste Haushaltshelferin und sollen keinen zu frühen Kontakt zu Jungs haben.
7 Die Frau ist berechtigt, vor allem aber verpflichtet, das gemeinschaftliche Hauswesen zu leiten Bürgerliches Gsetzbuch
8 Ein Recht auf eigenständige Berufstätigkeit hat sie nicht: Der Mann kann sie ihr verbieten, wenn er meint, dann komme das Essen zu spät auf den Tisch.
9 Doch obwohl von konservativer Seite ein wahres Feuerwerk losgelassen wurde Regte sich auch Widerstand..
10 Die beiden SPD-Frauen Elisabeth Selbertund Frieda Nadig, unterstützt von Helene Wessel (Zentrumspartei) und Helene Weber (CDU) setzten 1948 als Abgeordnete des Parlamentarischen Rates gegen heftigen Widerstand durch, dass.
11 ins Grundgesetz ein kleiner, aber entscheidender Satz aufgenommen wurde. «Männer und Frauen sind gleichberechtigt», Die vier Frauen gelten seither als «Mütter des Grundgesetzes».
12 Das alte geltende Familienrecht musste nun diesem Gleichheitsgrundsatz angepasst werden. Doch die erste Bundesregierung unter Konrad Adenauer will nicht
13 Bis 1958: Nach der Heirat ist das gesamte Vermögen der Frau der Verwaltung und Nutznießung des Mannes unterworfen. ( 1363) Ich traute mich nicht mal, von unserem Konto Geld abzuheben. Da wurde man in der Sparkasse komisch angeguckt. Geld war Männersache. (Frau über die 50er Jahre)
14 Das Justizministerium beauftragt mit der Reform eine Frau: Maria Hagemeyer. Deutschlands erste weibliche Richterin. Sie machte 1951 in einer Denkschrift Vorschläge
15 Schluss mit der Alleinentscheidung des Mannes. Beide Eheleute sollen in allen ehelichen Fragen gemeinsam entscheiden. Bis 1958: Dem Ehemann steht in allen das gemeinsame eheliche Leben betreffenden Angelegenheiten das Entscheidungsrecht zu. ( 1354)
16 Schluss mit der Schlüsselgewalt des Mannes. Jeder Ehegatte soll Rechtsgeschäfte für den Bedarf der Familie abschließen können. Bis 1958: Der Mann kann der Frau die Schlüssel wegnehmen und das Haushaltsgeld streichen. Eine Inspektorengattin darf z.b. nicht eigenmächtig eine Badezimmergarnitur kaufen. (Gerichtsurteil von 1957)
17 Nach 1958 Zur Haushaltsführung: Beide Ehegatten sollen verpflichtet sein, zum gemeinsamen Lebensunterhalt beizutragen. Die Frau darf ihren Beitrag durch Hausarbeit leisten aber sie hat auch das Recht arbeiten zu gehen.
18 Bis 1958 galt: Elterliche Gewalt hat allein der Mann: Er entscheidet über Namen, Konfession und Schule der Kinder. Er kann verbieten, dass die Tochter studiert, wenn sie doch eine Lehre machen könnte.
19 Im Juli 1958 tritt das reformierte Familiengesetz in Kraft. Ein Jahr später bringt das Verfassungsgericht auch das männliche Vorrecht der elterlichen Gewalt zu Fall.
20 Die Zeitgeist spiegelte sich in der Musik
21 Steig ein, in das Traumboot der Liebe Die Bilder der Schlagertexte der 50er- Jahre beschworen eine glückvolle Gegenwelt.
22 Vordergründig drehten sich die Schlager immer wieder um die selben Dinge: Liebe und Liebesleid, Sehnsucht nach der Ferne und Suche nach zu Haus, Hafenbars und Sternennächte.
23 Der Süden ist die Landschaft, das Bild in dem sich die Phantasie und die Gefühle der Hörerinnen kristallisieren konnten. Die Sehnsucht nach Wärme in einer in den Schlagern oft beklagten kalten Welt der rigiden Moral der 50er
24 Doch in klarer Rollenfixierung zeigt sich stets der Mann als Werbender, Eroberer und die Frau als Wartende
25 Ich lebe unerhört solide, und habe nie ein Rendevous. Ich gehe höchstens mit den Eltern ein Stück spazieren ab und zu. Mein Vater sagt, es muss so bleiben, Und dafür schenkt er mir Konfekt. Doch neulich platzte mir der Kragen Weil mir Konfekt nun mal nicht schmeckt Ich will keine Schokolade, Ich will lieber einen Mann
26 In den Mädchenzimmern der 50erwuchsen die rebellischen Frauenzimmer der 70er Jahre heran. aus Perlonzeit Wie die Frauen ihr Wirtschaftswunder erlebten
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