Springer-Lehrbuch. Das Erste - kompakt. Biochemie - GK1. von Sven Krantz, Jesko Priewe, Daniel Tümmers. 1. Auflage

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Springer-Lehrbuch. Das Erste - kompakt. Biochemie - GK1. von Sven Krantz, Jesko Priewe, Daniel Tümmers. 1. Auflage"

Transkript

1 Springer-Lehrbuch Das Erste - kompakt Biochemie - GK1 von Sven Krantz, Jesko Priewe, Daniel Tümmers 1. Auflage Das Erste - kompakt Krantz / Priewe / Tümmers schnell und portofrei erhältlich bei beck-shop.de DIE FACHBUCHHANDLUNG Thematische Gliederung: Biochemie Springer 2007 Verlag C.H. Beck im Internet: ISBN Inhaltsverzeichnis: Das Erste - kompakt Krantz / Priewe / Tümmers

2

3 79 Speicherung, Übertragung und Expression genetischer Information Mind Map Der Bauplan des Menschen ist in jeder Körperzelle als DNA gespeichert. Jeder Zelltyp hat aber sein spezifisches Expressionsmuster für RNAs und Proteine, welches durch Hormone, Zytokine oder Umweltbedingungen beeinflusst werden kann. Das Dogma der Molekularbiologie bedeutet: DNA besitzt die Fähigkeit zur identischen Selbsterneuerung (Replikation). Die in der DNA gespeicherte genetische Information wird auf RNA übertragen (Transkription). Die in der RNA enthaltene genetische Information wird in eine Aminosäuresequenz übersetzt (Translation). Die in einer Aminosäuresequenz enthaltene Information kann nicht auf Nucleinsäuren rückübertragen werden. Jedoch kann an RNA (z. B. Viren) eine DNA synthetisiert werden (reverse Transkription). Replikation, Transkription und Translation bestehen aus den Schritten Initiation, Elongation und Termination. Für die Expression spezifischer Gene durch Transkription und Translation besteht die Möglichkeit einer Steigerung oder Drosselung der Genaktivität. Solche Regulationen sind die Induktion und Repression. Induktoren führen über eine Steigerung der Genaktivität zu einer vermehrten Synthese eines oder mehrerer Proteine (Enzyme). Repressoren unterdrücken die Genaktivität und verursachen dadurch eine Hemmung der Proteinsynthese.

4 80 Kapitel Speicherung, Übertragung und Expression genetischer Information.1 Nucleotide Purin- und Pyrimidinnucleotide sind Bausteine der Nucleinsäuren und von Coenzymen. Ihre Biosynthese geht von einfachen Molekülen aus. Freie Purinbasen können im Stoffwechsel wiederverwertet werden, Pyrimidinbasen nicht. Ein Abbau des Purinskeletts ist nicht möglich. Es erfolgt lediglich ein Umbau zu Harnsäure. Pyrimidine werden vollständig abgebaut..1.1 Synthese Synthese der Purinnucleotide Die Synthese der Purinnucleotide startet mit der Bereitstellung einer besonders aktivierten Ribose Phosphoribosylpyrophosphat (PRPP), bei der die glycosidische OH-Gruppe durch Pyrophosphat aktiviert wird: Ribose--Phosphat+ATP -Phosphoribosyl-1-pyrophosphat+AMP Im nächsten Reaktionsschritt wird auf die aktivierte Ribose die Säureamidgruppe des Glutamins unter Bildung von Phosphoribosylamin und Pyrophosphat übertragen. Das Schlüsselenzym der Purinsynthese ist die Phosphoribosylamidotransferase: PRPP+Glutamin Phosphoribosylamin+Glutamat+PP a Die weiteren Schritte vollziehen sich wie in. Abbildung.1 angegeben. Die Anlagerung des N 1 aus der α-aminogruppe des Aspartats ähnelt der Einführung des zweiten N-Atoms bei der Harnstoffsynthese. Das C-Skelett des Aspartats wird als Fumarat zurückgewonnen. 6 7 N 1 C 2 C 6 C C 4 2 N 7 2 C 8 N 3 2 N Ribose Phosphat. Abb..1. Syntheseschritte bei der Bildung von Purinnucleotiden 3 Das erste Purinnucleotid ist die Inosinsäure (IMP; Purinbase Hypoxanthin). Durch Anlagerung der Aminogruppe des Aspartats an das C 6 entsteht Adenosinmonophosphat (AMP). Dabei geht das C-Skelett des Aspartats wiederum als Fumarat aus der Reaktion hervor. Für diese Reaktion wird GTP als Energiedonator benötigt. Zur Bildung von Guanosinmonophosphat wird die Inosinmonophosphat am C 2 unter Bildung von Xanthosinmonophosphat oxidiert (XMP, Base Xanthin), ehe die Anlagerung einer Aminogruppe aus dem Glutamin unter Verbrauch von ATP erfolgen kann. Die gebildeten Monophosphate werden unter Verbrauch von ATP zu den Triphosphaten phosphoryliert. ATP entsteht aus ADP und P a in der Atmungskettenphosphorylierung. Die Synthese der Purinnucleotide ist energieaufwändig: 4 Synthese von IMP = 4 ATP; 4 Synthese von AMP = 4 ATP und 1 GTP zur Aktivierung von Aspartat; 4 Synthese von GMP = ATP. Die Synthese der Purinnucleotide erfolgt in 3 Multienzymkomplexen. Lediglich die Synthese des Phosphoribosylamins und von Adenylsuccinat (Anlagerung von Aspartat an IMP) werden durch Einzelenzyme katalysiert. Die Regulation der Phosphoribosyl-Amidotransferase-Aktivität ist ein Beispiel für die Steuerung von Stoffwechselprozessen nach dem Prinzip der negativen Rückkopplung. Inhibitoren der Transferase sind die Endprodukte der Reaktionskette IMP, AMP, GMP; Aktivator ist PRPP. Weitere Regulationen bestehen in der Hemmung der Oxidation von IMP zu XMP durch GMP und der Hemmung der AMP-Bildung durch IMP. Eine hohe intrazelluläre GTP-Konzentration begünstigt die Bildung von AMP, eine hohe ATP-Konzentration fördert die Bildung von GMP. Synthese der Pyrimidinnucleotide Im Gegensatz zur Synthese der Purinnucleotide wird bei den Pyrimidinnucleotiden zunächst der Ring synthe tisiert, der dann auf PRPP übertragen wird (. Abb..2). Die Biosynthese beginnt mit der Bereitstellung von Carbamoylphosphat im Zytoplasma durch die Carbamoylphosphatsynthetase II. Die Unterschiede zur mitochondrialen Carbamoylsynthetase I zeigt die. Tabelle.1. Carbamoylphosphat wird durch die Aspartattranscarbamoylase auf Aspartat unter Bildung von Carbamoylaspartat übertragen. Unter Wasserabspaltung

5 81.1 Nucleotide. Tab..1. Unterschiede zwischen Carbamoylsynthetase I und Carbamoylsynthetase II Carbamoylsynthetase I Carbamoylsynthetase II Stoffwechselweg Harnstoffzyklus Pyrimidinnucleotidsynthese Stickstoffdonator NH + 4 -Ionen Säureamidgruppe des Glutamins Aktivator N-Acetylglutamat keiner N 1 C 6 C C 2 C 4 N 3 Ribose Phosphat. Abb..2. Syntheseschritte bei der Bildung von Pyrimidinnucleotiden kommt es zum Ringschluss unter Bildung von Dihydroorotsäure. Diese wird zu Orotsäure dehydriert und auf PRPP unter Bildung von Orotidinmonophosphat übertragen. Durch Decarboxylierung entsteht Uridinmonophosphat (UMP). Dieses wird unter ATP-Verbrauch zum UTP phosphoryliert. UTP wird durch die Säureamidgruppe des Glutamins zu Cytidintriphosphat (CTP) aminiert. Lediglich die Dihydroorotatdehydrogenase ist ein Einzelenzym. Die übrigen bilden 2 Multienzymkomplexe. Der Energieaufwand beträgt für die Synthese von UMP 3 ATP und für CTP ohne Berücksichtigung der UTP-Bildung 4 ATP. Die Regulation ist ein Beispiel für negative Rückkopplung. UTP inhibiert die Carbamoylphosphatsynthetase II. Die Orotidinmonophosphatdecarboxylase wird durch UMP und CMP allosterisch gehemmt. Phosphoribosylpyrophosphat ist ein allosterischer Aktivator der Carbamoylphosphatsynthetase II. Synthese von Desoxyribonuleotiden Die Umwandlung der Ribonucleotide in Desoxyribonucleotide für die DNA-Replikation wird durch die Ribonucleotidreduktase katalysiert. Substrate des Enzyms sind die Ribonucleotiddiphosphate, in denen unter Verbrauch von NADPH 2 Ribose zu Desoxyribose reduziert wird (. Abb..3): Ribonucleotid-Diphosphat+NADPH 2 Desoxyribonucleotiddiphosphat+NADP + +H 2 O. Abb..3. Die Bildung von Desoxyribonucleotiden (aus Löffler 200) Die aktive Reduktase enthält 2 SH-Gruppen, welche für die Umwandlung der Ribo- in Desoxyribonucleotide verantwortlich sind. Dabei entsteht eine Disulfidbrücke. Das Enzym ist inaktiv. NADPH 2 wird zur Reduktion des Disulfids und Reaktivierung des Enzyms verwendet. Die Reaktion läuft wie folgt ab: 4 NADPH 2 reduziert FAD zu FADH 2, 4 FADH 2 reduziert eine Disulfidbrücke in dem kleinen Protein Thioredoxin, 4 reduziertes Thioredoxin reduziert das Disulfid in der Reduktase und geht dabei in den oxidierten Zustand über (Disulfid). Die Desoxyribonucleotiddiphosphate werden unter ATP-Verbrauch zu den Triphosphaten phosphoryliert. Die Bildung von Thyminnucleotiden DNA enthält anstelle von Uracil Thymin. Uracil wird durch die Thymidylatsynthase in Thymin überführt.

6 82 Kapitel Speicherung, Übertragung und Expression genetischer Information. Abb..4. Biosynthese des Desoxythymidylats (dtmp) (aus Löffler 200) Ausgangsverbindung ist dump, das mittels Methylen-FH 4 zu dtmp methyliert wird. Die Methylengruppe CH 2 muss zur Methylgruppe CH 3 reduziert werden. Das geschieht durch die Tetrahydrofolsäure, die dabei in Dihydrofolsäure übergeht. Der fehlende Wasserstoff wird dem Tetrahydrofolat entnommen (. Abb..4): dump+n,n 10 -Methylen-Tetrahydrofolat dtmp+7,8-dihydrofolat Merke Diese Methylierung ist unabhängig von S-Adenosyl-Methionin! Aminopterin, Amethopterin: Hemmer der Dihydrofolatreduktase, Deazauridin: Hemmer der Orotidinphosphatdecarboxylase, Fluor-dUridin, Fluoruracil: Hemmer der Thymidylatsynthase und Ribovirin, Mycophenolsäure: Hemmer der IMP- Dehydrogenase. Hemmer der Dihydrofolatreduktase werden auch zur Therapie von Autoimmunerkrankungen eingesetzt (Immunsuppressiva), da sie die Proliferation von immunkompetenten Zellen unterdrücken. Die Dihydrofolatreduktase überführt unter NADPH 2 - Verbrauch Dihydrofolat wieder in Tetrahydrofolat. Hemmstoffe der Purin- und Pyrimidinnucleotidsynthese Die folgenden Verbindungen finden als Arzneimittel infolge ihrer antiproliferativen Wirkungen Anwendungen in der Krebstherapie (Kanzerostatika): Funktion Nucleotide üben vielfältige metabolische Funktionen aus: 4 Energiestoffwechsel: Adenylsäuresystem, insbesondere ATP; GTP für spezielle Reaktionen, 4 Monomere der Nucleinsäuren, 4 physiologische Mediatoren: camp und cgmp als»second messenger«; GTP für die cap-bildung am -Ende von mrna oder die Signaltransduktion durch Bindung an G-Proteine,

7 83.1 Nucleotide 4 Bestandteile von Coenzymen wie NAD(P), FAD und CoA, 4 aktivierte Intermediate: UDP-Glucose, UDP-Galactose; GDP-Mannose, GDP-Fucose; CDP-Cholin, CDP-Ethanolamin, CDP-Diacylglycerol, CMP- Neuraminsäure..1.3 Abbau der Nucleotide Nucleotidasen spalten die Phosphorsäure-Esterbindung zwischen Pentose und Phosphat hydrolytisch. Sie sind Phosphatasen. Es entsteht ein Nucleosid und anorganisches Phosphat: B R P+H 2 O B R+P a. Nucleosidasen spalten die N-glycosidische Bindung zwischen Base und Pentose hydrolytisch. Sie sind Glycosidasen. Es entstehen die freien Basen und der Zucker: B R+H 2 O B+R (bzw. dr). Nucleosid-Phosphorylasen spalten Nucleoside phosphorolytisch unter Bildung von Ribose- bzw. Desoxyribose-1-Phosphat: B R+H 2 PO 4 B+R 1 P (bzw. dr 1 P). Ribose-1-Phosphat kann durch eine Mutase in Ribose- -Phosphat überführt und im Stoffwechsel wiederverwertet werden. Desoxyribose-1-Phosphat wird abgebaut. Prüfungsfallstricke Das Purinskelett kann synthetisiert, aber nicht abgebaut werden! Adenin wird zu Hypoxanthin desaminiert, Guanin zu Xanthin. Hypoxanthin wird über Xanthin zur Harnsäure oxidiert. Das erforderliche Enzym ist die Xanthinoxidase mit FAD als Coenzym. Das gebildete FADH 2 überträgt den Wasserstoff auf molekularen Sauerstoff unter Bildung von H 2 O 2. Die Xanthinoxidase ist in den Peroxisomen der Leber lokalisiert. Das Pyrimidinringsystem kann im Organismus vollständig zu CO 2, H 2 O und NH 3 abgebaut werden. Nach Spaltung des Pyrimidinrings entstehen intermediär β-aminosäuren, wie z. B. aus Uracil β-alanin. Bergungsstoffwechsel Die Purinsynthese ist energetisch aufwändig. Deshalb werden die Basen Adenin, Guanin und Hypoxanthin wiederverwertet. Folgende Enzyme sind von Bedeutung: 4 Die Adenosindesaminase überführt Adenosin bzw. Desoxyadenosin durch Abspaltung von NH 3 in Inosin/Desoxyinosin (Base Hypoxanthin), 4 Die Purinnucleosidphosphorylase spaltet Inosin/ Desoxyinosin in Hypoxanthin und Pentose-1- Phosphate. Die eigentlich wiederverwertenden Enzyme sind: 4 die Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyl-Transferase (HGPT), die auf Hypoxanthin bzw. Guanin Ribose-1-Phosphat aus dem PRPP überträgt: Hypoxanthin/Guanin+PRPP IMP/GMP+PP a. 4 die Adenin-Phosphoribosyl-Transferase (ARRT), die auf Adenin Ribose-1-Phosphat überträgt: Adenin+PRPP AMP+PP a. Ein Adenosindesaminase-Mangel führt zu schweren Immundefekten (SCID: severe combined immunodeficiency). Ursache ist eine Akkumulation von Adenosin/Desoxyadenosin, die durch Nucleosid- und Nucleotidkinasen zu ATP/dATP phosphoryliert werden. datp ist ein allosterischer Inhibitor der Ribonucleotidreduktase. Daraus entsteht ein Mangel an Desoxyribonucleotiden, eine Hemmung der DNA-Replikation und der Lymphozytenproliferation, die zu einem Antikörpermangel führt. Das Lesh-Nyhan-Syndrom beruht auf einem genetischen Defekt der HGPT. Eine Wiederverwertung von Pyrimidinbasen ist nur auf der Stufe der Nucleoside möglich, die unter ATP- Verbrauch zu den Nucleotiden phosphoryliert werden. Die dafür erforderlichen Enzyme sind die Uridin-Cytidin-Kinase und die Thymidinkinase..1.4 Pathobiochemie Die Hyperurikämie, als Krankheitsbild Gicht, spielt unter Wohlhabenden der Gesellschaft eine vorrangigere Rolle, da sie sowohl genetische als auch ernährungsbedingte Ursachen hat.

8 84 Kapitel Speicherung, Übertragung und Expression genetischer Information Die Gicht ist durch eine Erhöhung des Blutspiegels an Harnsäure (Hyperurikämie) und ihrer Ablagerung in den Bindegeweben, insbesondere in kleineren Gelenken, gekennzeichnet. Die primäre Hyperurikämie beruht auf genetischen Störungen im Purinstoffwechsel. Die sekundäre Hyperurikämie ist die Folge erworbener Erkrankungen, die einen vermehrten Zellabbau oder eine verminderte Ausscheidung über die Niere verursachen. Allopurinol ist ein therapeutisch genutzter Inhibitor der Xanthinoxidase. Weiterhin ist eine Verabfolgung von Urikosurika angebracht, z. B. Probenecid, die die Ausscheidung von Harnsäure begünstigen. Neben einer medikamentösen Therapie spielt die Einhaltung von Diäten eine wichtige Rolle: Reduktion von Alkohol und purinreichen Nahrungsmitteln wie Kaviar und Fleischprodukten, dafür Kohlenhydrate und Milchprodukte. Eine Erhöhung des Harnsäurespiegels wird auch bei Typ I Glycogenose (v. Gierke) beobachtet. Infolge des Fehlens der Glucose-6-Phosphatase wird Glucose-6-Phosphat vermehrt im Pentosphosphatweg in Ribose--Phosphat überführt, aus welchem Phosphoribosylpyrophosphat (PRPP) entsteht. Dieses stimuliert die Purinsynthese und es kommt zu einer gesteigerten Bildung von Uraten. Auch beim Lesh-Nyhan-Syndrom ist die Gicht eine Begleiterkrankung. Sulfonamide wirken antibakteriell als Strukturanaloga der p-aminobenzoesäure bei der Synthese der Tetrahydrofolsäure, die in Bakterien, aber nicht beim Menschen möglich ist (GK Chemie, 7 Kap. 8: Vitamine, Folsäure) (Chemotherapeutika) und hemmen dadurch alle FH 4 -abhängigen Prozesse im Nucleotid- und Aminosäurestoffwechsel. Weiterhin finden Sulfonamide Anwendung als Antidiabetika und Diuretika..2 Nucleinsäuren.2.1 Grundbegriffe Die informationsspeichernden Elemente in der DNA sind die Gene für Ribonucleinsäuren und Proteine. Das Genom beinhaltet die gesamte genetische Information einer Zelle. Ihr Proteom ist die Gesamtheit realisierter Information durch Proteine (GK Chemie 7 Kap. 7.2). Veränderungen im Genom können ausgelöst werden durch: 4 Rekombination genetischen Materials zwischen meist homologen Chromosomen (z. B. in der Meiose), 4 Verlagerung von Genen innerhalb des Genoms durch Transposition und 4 stabile Mutationen. Punktmutationen betreffen den Austausch einer Base. Nucleotidsubstitutionen sind die Transition und Transversion. Die Transition ersetzt eine Purin- eine andere Purinbase bzw. eine Pyrimidinbase eine andere Pyrimidinbase. Bei der Transversion wird eine Purin- durch eine Pyrimidinbase ersetzt und umgekehrt. Daraus können sich folgende Konsequenzen ergeben: 4 Missense-Mutation: es entsteht ein Triplett, welches eine andere Aminosäure codiert, 4 neutrale Mutation: das veränderte Triplett codiert die gleiche Aminosäure oder 4 Nonsense-Mutation: die Nucleotidsubstitution führt zu einem Stopp-Codon, wodurch eine verkürzte Aminosäuresequenz entsteht. Deletionen (Verlust von Nucleotidsequenzen) und Insertionen (Einfügen neuer Nucleotidsequenzen) bewirken immer Veränderungen des Leserahmens und damit Veränderungen der Aminosäuresequenz. Chromosomenmutationen führen zu Verän derungen der gesamten Chromosomenstruktur, ihrer Entfernung oder Verdopplung, z. B. XO oder XXY bei den Geschlechtschromosomen. Chromosomenbrüche induzieren eine Translokation der Fragmente, wobei fusionierte Gene entstehen können. Mutationen können zum Auftreten von Erkrankungen führen. Wenn sie sich in der Keimbahn manifestieren, sind sie vererbbar. Beispiele für Mutationen sind: die Sichelzellanämie: Ursache Punktmutation im β-globingen, Austausch A/T führt zum Ersatz von Glu6 gegen Val in der β-kette. Folge ist eine Klebrigkeit des Hb im desoxygenierten Zustand. Hb aggregiert, bindet weniger O 2 und führt zu einer sichelförmigen Verformung der Erythrozyten. Phenylketonurie: Mutationen im Phenylalaninhydroxylase-Gen bewirken, dass Phe nicht mehr in Tyr umgewandelt werden kann (Folgen 7 Aminosäurestoffwechsel). 6

9 .2 Nucleinsäuren 8 Cystische Fibrose (Mucoviszidose): Deletion im Gen für den Cl -Transporter in Epithelzellmembranen (Folge: u. a. zäher muköser Schleim in den Bronchien). Monogenetisch bedingte Erkrankungen sind Ziele einer Gentherapie, die einen Ersatz des mutierten Gens anstrebt..2.2 DNA-Replikation Jeder Zellteilung geht eine Verdopplung des Chromosomenbestandes voraus. Das setzt die identische Verdopplung (Replikation) der DNA voraus, die in der S-Phase des Zellzyklus erfolgt. Die Replikation von 3,2 Milliarden Basenpaaren der menschlichen Zellen erfordert etwa 8 h. Die Replikation ist semikonservativ, d. h. an jedem Elternstrang wird ein Tochterstrang synthetisiert, sodass bei der Zellteilung die Tochterzellen je einen Elternstrang und einen neu synthetisierten Strang enthalten (. Tab..2). Mit der Replikation werden auch die Histone und Nichthistonproteine verdoppelt. Die Verteilung der elterlichen Chromatinproteine auf die Filial-DNA erfolgt zufällig. Die frei bleibenden Plätze werden durch Neusynthese in der G 1 -Phase besetzt. An der DNA-Replikation sind folgende Enzyme beteiligt: 4 DNA-Polymerasen mit den Desoxyribonucleosid- Triphosphaten (datp, dgtp, dtpp, dctp), 4 Helicasen, Topoisomerasen, 4 Primase, 4 Ligasen sowie 4 Telomerasen. Die Replikation beginnt an spezifischen Startstellen, den ORs (origins of replication). Eukaryontische DNA enthält mehrere ORs (. Abb..). Die Initiation der Replikation erfordert eine Entwindung der DNA-Doppelhelix in den ORs. Daran sind beteiligt: Helicasen, Topoisomerasen, die die entstehende Superspiralisierung der DNA bei der Entwindung aufheben, sowie Einzelstrang-stabilisierende Proteine. Im Ergebnis entsteht eine Replikationsblase mit 2 Replikationsgabeln. Die Replikation der DNA läuft in beiden Richtungen ab. Sie ist bidirektional vom Ursprung weg. Die Topoisomerase-Hemmer Topotecan und Irino tecan sind hochpotente Kanzerostatika, die sich vom Camptothecin, einem natürlich vorkommen den Chinolin-Alkaloid ableiten, welches selbst aber zu toxisch ist. Sie hemmen die DNA- Replikation. Die Elongation erfordert verschiedene DNA-Polymerasen, die den elterlichen Strang (Matrize) in Richtung lesen und den Tochterstrang in -3 -Richtung synthetisieren. Daraus ergibt sich, dass ein Strang kontinuierlich repliziert werden kann (Führungsstrang), während der andere»im Rückwärtsgang«der Polymerase (entgegen der Wanderungsrichtung der Replicationsgabel) diskontinuierlich unter Bildung kurzer Okazaki-Fragmente von ca Nucleotiden aufgebaut wird (Verzögerungsstrang). DNA-Polymerasen verknüpfen die Desoxyribonucleosid-Triphosphate datp, dgt, dctp, dttp unter Abspaltung von Pyrophosphat zu einem neuen DNA- Polymer. Alle DNA-Polymerasen benötigen eine freie 3 -OH-Gruppe, um die Desoxyribonucleotide anzuknüpfen. Dies Problem wird am Start durch die Bildung von Primern gelöst. Diese sind kurze RNA-Stücke aus 3 10 Nucleotiden, die durch Primasen (RNA-Polymerasen) gebildet werden. An der Replikation der DNA bei Säugetieren sind folgende Polymerasen beteiligt:. Tab..2. Die Replikation der eukaryontischen DNA Schritt Mechanismus Produkt 1 Initiation Erkennung des OR (origin of replication), Entwindung der DNA, Bildung der Replikationsblase mit 2 Replikationsgabeln, Bildung der Primer 2 Elongation Synthese der kontinuierlichen und diskontinuierlichen Tochterstränge unter Verbrauch von Desoxyribonucleosid-Triphosphaten 3 Termination Verschmelzung der Replikationsblasen, Entfernung der Primer, Auffüllung der Lücken und Ligierung der Fragmente

10 86 Kapitel Speicherung, Übertragung und Expression genetischer Information. Abb... Schema der Replikation von DNA (aus Löffler 200) 4 α-polymerase: Synthese von Primern (Primase-Aktivität) und Okazaki-Fragmenten am Verzögerungsstrang, 4 δ-polymerase: kontinuierliche Synthese am Führungsstrang, 4 β- und ε-polymerasen: Reparaturenzyme sowie 4 γ-polymerase: Replikation mitochondrialer DNA. Die α-, β-, δ- und ε-polymerasen kommen im Zellkern vor. Die γ-polymerase befindet sich im Mitochondrium. Die Polymerasen katalysieren eine nucleophile Reaktion zwischen der 3 -OH-Gruppe und der α,β-phosphorsäure-anhydridbindung des zu bindenden Desoxynucleosidtriphosphats: (DNA) n +dntp (DNA) n+1 +PP a ; dntp=datp, dgtp, dctp, dttp Durch Abbau des Pyrophosphats wird die Reaktion irreversibel. Um den Verzögerungsstrang zu komplettieren, müssen die RNA-Primer abgebaut, die entstehenden Lücken durch die β-polymerase aufgefüllt und die Stücke durch Ligasen miteinander verbunden werden. Die Replikation ist beendet (Termination), wenn sich alle Replikationsblasen vereinigt haben. Die Replikation linearer DNA birgt eine Komplikation: die am elterlichen Verzögerungsstrang synthetisierte DNA kann an ihrem 3 -Ende nicht zu Ende synthetisiert werden. Der hier liegende Primer kann nach seinem Abbau nicht durch DNA ersetzt werden, sodass sich die DNA bei jeder Replikation weiter verkürzt. Um einem Verlust von Genen vorzubeugen, enthalten diese als Telomeren bezeichneten DNA-Abschnitte hochrepetitive G-reiche Basensequenzen. Nach etwa 0 Replikationen ist in somatischen Zellen jedoch der Vorrat aufgebraucht. Es kommt zu Genverlusten und damit zum Zelltod (biologische Uhr). In den Keimbahnzellen, den Stammzellen der Hämatopoese und der Haut sowie in Tumorzellen befindet sich eine Telomerase, die eine Wiederverlängerung der Telomere bewirkt. Die Telomerase enthält eine RNA, die zur Kettenverlängerung genutzt wird. Das Enzym wirkt wie eine reverse Transkriptase (7 Viren). Dadurch sind sehr viel mehr Zellteilungen möglich. Merke Replikation ist die Verdopplung der DNA vor einer Zellteilung in der S-Phase an den Replikationsgabeln, die an»den origins of replication«(or) entstehen. Die DNA-Polymerasen lesen in 3 - -Rich- 6

11 .2 Nucleinsäuren 87 tung den zu replizierenden Strang ab und synthetisieren in -3 -Richtung. Der Führungsstrang wird kontinuierlich (δ-polymerase), der Folgestrang diskontinuierlich unter Bildung der Okazaki-Fragmente gebildet (α-polymerase). Die Okazaki-Fragmente haben eine Länge von ca. 140 Nucleotiden. Die DNA-Polymerasen benötigen einen RNA-Primer zur Anknüpfung an das freie 3 -OH-Ende von Desoxyribonucleotiden. Die nach Abbau der Primer entstandenen Lücken werden durch die β-polymerase gefüllt. Ligasen katalysieren die Verknüpfung der DNA-Stücke. Telomerasen katalysieren nur in wenigen Geweben, z. B. Keimbahn, Haut, hämopoetische Stammzellen, Tumore, die Wiederverlängerung von Telomeren..2.3 DNA-Schädigung und -Reparatur Die hohe Stabilität der DNA wird durch effektive Reparaturprozesse gewährleistet. Ursachen für notwendige Reparaturen sind: 4 Die thermische Spaltung N-glycosidischer Bindungen von Purinbasen, 4 die Desaminierung von Cytosin zu Uracil, 4 die Bildung von Thymindimeren durch UV-Licht. Dabei sind zwei Mechanismen bedeutungsvoll: die Basen exzisionsreparatur und die Nucleotidexzision. Bei der Basenexzision wird das fehlerhafte Desoxyribonucleotid entfernt und die Lücke mit einer Polymerase und Ligase geschlossen. Bei der Nucleotidexcisionsreparatur wird ein aus etwa 20 Nucleotiden bestehendes Stück in der Umgebung der fehlerhaften Base herausgeschnitten und die Lücke durch Polymerasen und Ligasen geschlossen. Voraussetzung ist die Intaktheit des komplementären DNA-Strangs..2.4 Transkription Die Umschreibung von DNA-Genen in einsträngige RNA-Sequenzen bezeichnet man als Transkription (. Tab..3). Die Transkription findet im Zellkern/Nucleolus statt und liefert noch nicht funktionstüchtige RNA-Transkripte (Vorläufermoleküle), die zu den funktionsfähigen RNAs»prozessiert«werden müssen und in der Lage sind, die Kernporen zu passieren. Es wird nur ein DNA-Strang abgelesen und transkribiert: 4 Matrizen- oder nichtcodierender Strang ist der DNA-Strang, an dem die RNA-Synthese erfolgt ( Strang), 4 der komplementäre DNA-, Nichtmatrizen- oder codierende Plus-Strang, der nicht transkribiert wird, entspricht der Basensequenz der transkribierten RNA, wobei T statt U steht (+Strang). Die erforderlichen Enzyme sind die DNA-abhängigen RNA-Polymerasen. Im Gegensatz zu den Prokaryonten gibt es bei Eukaryonten 3 Polymerasen: 4 RNA-Polymerase I transkribiert r-rna-gene im Nucleolus, 4 RNA-Polymerase II transkribiert m-rna-gene im Kern, sie ist durch α-amanitin, das Gift des Knollenblätterpilzes (bizyklisches Polypeptid) in sehr niedrigen Konzentrationen hemmbar; und die 4 RNA-Polymerase III transkribiert im Zellkern t-rna-gene, die S-r-RNA der Ribosomen sowie die sn-rnas. Sie wird durch hohe α-amanitin- Konzentrationen gehemmt. Die RNA-Polymerasen brauchen keine Primer, um mit der Synthese zu beginnen. Gelesen wird in Richtung 3 -, synthetisiert wird in Richtung -3. Das -Ende ist demzufolge ein Nucleotid-Triphosphat. Substrate sind Ribonucleosid-Triphosphosphate der Purinbasen A und G und der Pyrimidinbasen C und U. Die freie OH-Gruppe am C 3 des ersten Nucleotids wird mit der α-phosphatgruppe am C des zweiten Nucleotids verbunden. Dabei wird Pyrophosphat frei, welches sofort in 2 anorganische Phosphate hydrolysiert wird. Das Gleichgewicht der Reaktion liegt demzufolge auf Seiten. Tab..3. Die Transkription Schritt Mechanismus Produkt 1 Initiation Bindung der RNA-Polymerase an den Promotor unter Mitwirkung von Transkriptionsfaktoren. 2 Elongation Aufbau der RNA unter Verbrauch von Nucleosid-Triphosphaten. 3 Termination Prä-RNAs, Abbruch der Kettenverlängerung nach Erkennung von Stopp-Signalen auf der DNA.

12 88 Kapitel Speicherung, Übertragung und Expression genetischer Information des Produkts Phosphodiesterbindung. Der Reaktionsmechanismus der Anlagerung eines Nucleotids an die 3 -OH-Gruppe entspricht dem der DNA-Polymerasen. Die Initiation der Transkription beginnt mit der Bindung der Polymerase an den Promotor. Die Promotorregion, oberhalb des 3 -Endes der Startnucleotidsequenz der DNA gelegen, ist eine regulatorische Erkennungssequenz zur Bindung der Polymerase zusammen mit Transkriptionsfaktoren, die für die Polymeraseaktivität beim Start essenziell sind (Erkennung und Bindung) und einen Initiationskomplex bilden. Promotoren enthalten AT-reiche Sequenzen (TATA-Boxen) sowie eine variable Anzahl von CCAAT- bzw. GC-Boxen, die für die Aufspaltung der DNA in Einzelstränge und die Bindung von Transkriptionsfaktoren erforderlich sind, um der Polymerase das Ablesen der Basenfolgen zu ermöglichen. Merke Basensequenzen, wie die AT- und GC-reichen Regionen in den Promotoren, werden, da sie in vielen Genen auftreten, Consensus-Sequenzen genannt. Jede Polymerase hat ihre eigenen Transkriptionsfaktoren (TF I III). Neben den klassischen Transkriptionsfaktoren gibt es auch spezifische Transkriptionsfaktoren, die aktivierend oder hemmend (Aktivatoren, Repressoren) in die Transkription eingreifen. Dazu gehören die intrazellulären Rezeptorproteine z. B. für Steroidhormone. Weiterhin gibt es auf der DNA Enhancer- und Silencer-Sequenzen, die weiter von der Promotorregion entfernt liegen, aber durch Schleifenbildungen der DNA zusammen mit an diese DNA-Regionen bindenden Proteinen den Start einer RNA-Synthese verstärken oder hemmen können. Die Initiationsfaktoren werden mit Beginn der RNA-Synthese (Elongation) abgelöst. Der Prozess der eigentlichen Synthese ist nicht genau bekannt. Die DNA liegt als 10 nm-fibrille vor. Ob die Nucleosomenstruktur aufgelöst wird, ist nicht geklärt. Es muss jedoch zu einer reversiblen Entwindung der DNA kommen, damit die Polymerasen den Matrizenstrang ablesen können. Ebenfalls nicht bekannt sind die Terminationssequenzen auf der eukaryonten DNA. Von einem Gen können verschieden lange Transkripte erhalten werden. Die RNA-Polymerasen besitzen keine Korrekturmöglichkeiten für falsch eingebaute Nucleotide. Die Fehlerquote liegt bei ~10, d. h. pro Nucleotide wird ein falsches Nucleotid eingebaut. Merke An DNA-Genen werden auch RNAs transkribiert, deren Funktion unbekannt ist. Alle Primärtranskripte werden mit einem erheblichen Basenüberschuss synthetisiert. Gut bekannt ist die Überführung der hn-rna = prä-m-rna in die funktionsfähige m-rna. Die posttranskriptionalen Modifikationen der hn-rna bestehen aus: 4 der Anheftung der cap-gruppe ( 7 Methyl-GTP) an das -Ende der m-rna. Diese ermöglicht den Transport der m-rna vom Kern ins Zytoplasma, schützt die m-rna vor dem Abbau durch Exonucleasen und dient der Orientierung bei der Bindung der m-rna an die kleine Ribosomenuntereinheit bei der Initiation der Proteinbiosynthese, 4 der Synthese einer Poly-A-Sequenz am 3 -Ende der mrna aus bis zu 200 AMP-Resten, die die Lebensdauer der m-rna im Zytoplasma bestimmen und 4 der Entfernung der Introns (Spleißen). Introns haben eine durchschnittliche Größe von 00 Nucleotiden. Die Exon-Intron-Grenze wird durch spezifische Consensus-Sequenzen markiert. Das Spleißen wird von sn-rna-protein-komplexen (sn-rnps) katalysiert. Die sn-rnps binden an die hn-rna, die ebenfalls als RNP vorliegt, markieren die Spleißstellen und schneiden zuerst an der -Exon-Intron-Grenze und verbinden das Ende des Introns mit einer OH-Gruppe innerhalb des Introns, wobei sich eine»lasso-ähnliche«struktur des Introns ausbildet (Lariat-Struktur), die das 3 -Ende an den Spaltungskomplex (Spleißosom) heranführt. Nun wird das 3 -Ende an der Exon-Intron- Grenze geschnitten und die Enden zwischen den Exons werden ligiert. Eine freie OH-Gruppe innerhalb des Introns greift die Phosphodiesterbindung am Exon- Intron-Übergang an. Das entstehende freie 3 OH-Ende des Exons I greift dann am Übergang zu Exon II an, wodurch das Intron eliminiert und die beiden Exons verbunden werden. Das Intron in der Lariat-Struktur wird freigesetzt. Einige intronische RNAs können sich selbst spleißen (Ribozyme). Prüfungsfallstricke Histon-RNAs enthalten keine Introns und keinen Poly-A-Schwanz. Das Spleißosom ist ein komplexer Apparat aus hn-rna, sn-rnas und Proteinen, der eine zwei- 6

13 .2 Nucleinsäuren 89 fache Umesterung von Phosphodiesterbindungen zur Entfernung der Introns katalysiert. Die Lariatstruktur wird auf dem stromabwärts ( -3 ) gelegenen Intron (nicht Exon) gebildet. Alternatives Spleißen bedeutet, dass aus einer hn-rna verschiedene m-rnas entstehen können. Dabei werden neben den Introns auch Exons entfernt. RNA-Editing ist ein posttranskriptionaler Basenaustausch auf der m-rna. Dieser führt dazu, dass z. B. in der m-rna für Apolipoprotein B in der Mukosa zelle frühzeitig ein Stopp-Codon entsteht (Umwandlung von Cytosin in Uracil durch Desaminierung), wodurch das ApoB 48 als Bestandteil der Chylomikronen gebildet wird, in der Leber, wo das Editing unterbleibt, hingegen Apo B 100 als Komponente der VLDL entsteht. Das Editing besteht in Veränderungen der Basensequenz. Merke Variable RNA-Termination beim Transkriptionsvorgang, alternatives Spleißen und RNA-Editing sind für das Entstehen unterschiedlicher Kopien eines Gens verantwortlich und eine Erklärung dafür, dass mittels Protein-Genen über verschiedene Proteine synthetisiert werden können. Das»Processing«von prä-r-rnas und prä-t-rnas ist einfacher, da Nucleasen bestimmte Konformationsmerkmale erkennen. Die prä-r-rna ist ein 4 S-Komplex, aus dem die 28 S-, 18 S- und,8 S-r-RNAs heraus geschnitten werden. Die S-r-RNA wird von einem anderen Gen geliefert und durch Polymerase III transkribiert. Die Assemblierung mit Proteinen erfolgt ebenfalls im Nucleolus, wird aber erst im Zytoplasma komplettiert. Die prä-t-rnas werden sowohl vom - als auch vom 3 -Ende verkürzt und erst dann die CCA- Sequenz an das 3 -Ende angebunden. Weiterhin finden posttranskriptional zahlreiche Basenmodifikationen statt. Merke Transkription ist die Überschreibung einer DNAin eine RNA-Sequenz durch DNA-abhängige RNA- Polymerasen. Die Polymerasen erkennen und binden mit Hilfe von Transkriptionsfaktoren an ihre Promotoren, von denen aus die Transkription beginnt. RNA-Polymerase I transkribiert r-rna-gene 6 im Nucleolus; RNA-Polymerase II transcribiert m-rna-gene im Kern, sie ist durch α-amanitin, das Gift des Knollenblätterpilzes hemmbar; RNA-Polymerase III transkribiert im Zellkern t-rna- und andere S-RNA-Gene, sie ist durch hohe α-amanitin-konzentrationen hemmbar. RNA-Polymerasen benötigen keine Primer. Die Transkriptionsprodukte müssen durch ein Processing in die reifen RNA-Formen überführt werden, um den Zellkern verlassen zu können. Die verschiedenen pro-rna-formen unterliegen einem unterschiedlichen Zurechtschneiden..2. Translation Translation bedeutet die Übersetzung des in der m-rna enthaltenen genetischen Codes in eine Aminosäuresequenz. Der Code besteht aus 64 Codons, davon sind 3 Stopp-Codons. Der genetische Code ist ein Triplett-Code, d. h. 3 Basen in Sequenz bestimmen die Aminosäure. Er ist degeneriert, da mit Ausnahme von Met und Trp alle Aminosäuren mehrere Basentripletts haben. 61 Codons codieren 20 Aminosäuren. Er ist universell, da alle Lebewesen für die Translation fast den gleichen Code benutzen (in Mitochondrien gibt es z. B. Abweichungen). Für die Spezifität des Codes sind die ersten beiden Basen im Triplett verantwortlich. In der dritten Position wird lediglich zwischen Purin- und Pyrimidinbase unterschieden. Diese dritte Base paart mit der ersten Base im Anticodon-Bereich der t-rna, die meist Hypoxanthin ist und sowohl mit Pyrimidinen als auch Purinen paaren kann (wobble- oder Wackelsitz-Paarung). Daraus ergeben sich folgende Konsequenzen: 4 Eine Punktmutation der dritten Base des Codons wirkt sich biologisch nur dann aus, wenn ein Stopp- Codon entsteht. 4 Die Bindung zwischen Codon- und Anticodon-Bereich ist nicht so stabil, wie wenn 3 Basen über Wasserstoffbrücken verbunden wären. Es muss also im Translationsprozess weniger Energie zur Auflösung der Basenpaarungen zwischen dem Codon auf der m-rna und dem Anticodon auf der t-rna aufgewendet werden. 4 Die zweite Base entscheidet, ob die Aminosäure hydrophile oder hydrophobe Reste besitzt. Bei Mutationen der zweiten Base werden hydrophobe gegen hydrophile Reste ausgetauscht. Der genetische Code ist konservativ.

14 90 Kapitel Speicherung, Übertragung und Expression genetischer Information Prüfungsfallstricke Die codogene Basensequenz einer m-rna besteht aus 3000 Basen, die die Aminosäuresequenz eines Proteins aus 1000 Aminosäuren bestimmt. Bei einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 100 für eine Aminosäure hätte das Protein ein Molekulargewicht von Ribosomen sind die Organellen, an denen sich im Zytoplasma und in den Mitochondrien die Proteinbiosynthese vollzieht. Die kleine Untereinheit des Ribosoms ist primärer Datenempfänger und Datenleser über die Bindung von m-rna und Start-Aminosäure. Die große Untereinheit ist die eigentliche Fabrik der Proteinsynthese. Bei Eukaryonten codiert eine m-rna eine Polypeptidkette. Sie ist monocistronisch. Die Proteinsynthese verläuft vom N- zum C-terminalen Ende. Dabei wird die m-rna in -3 -Richtung abgelesen. Eine m-rna wird nicht nur durch ein, sondern durch mehrere Ribosomen unter Polysomenbildung translatiert. Ähnlich wie bei der Replikation und Transkription kann auch bei der Proteinbiosynthese zwischen Initiation, Elongation und Termination unterschieden werden (. Tab..4). Der erste Schritt der Proteinbiosynthese besteht in einer Aktivierung der Aminosäuren und ihrer Bindung an die CCA-Sequenz der t-rnas. Für jede Aminosäure gibt es mindestens eine t-rna entsprechend der Degeneriertheit des Codes. Die dafür notwendigen Enzyme sind die Aminoacyl-t-RNA-Synthetasen. Die Reaktion besteht aus 2 Einzelschritten: 4 Aktivierung der Aminosäure mit ATP unter Bildung eines Aminoacyladenylats (Aminoacyl- AMP) unter Freisetzung von Pyrophosphat und Hydro lyse des Pyrophosphats (Analogie zur Aktivierung von Fettsäuren); 4 Übertragung des Aminoacyladenylats auf die Ribose des 3 -terminalen Adenosinrests der t-rna unter Bildung einer Aminoacyl-t-RNA. Diese Reaktionen sind hochspezifisch und manche Synthetasen besitzen Korrekturfähigkeit. So kann z. B. bei der Aktivierung von Leucin ein falsch gebundenes Valin aus dem Aminoacyl-t-RNA-Komplex wieder abgespalten werden. Die Startaminosäure ist Methionin. Für die Ini tiation, Elongation und Termination werden Initiations(eIF)-, Elongations(eEF)- und Freisetzungsfak toren (erf) benötigt, die Proteine mit sehr speziellen Funktionen sind. Die für die Knüpfung von Peptidbindungen notwendige Energie wird durch GTP bereitgestellt. Die Initiation der Proteinbiosynthese beginnt mit der Bindung von Methioninyl-t-RNA an den eif2 unter Beteiligung von GTP und die Übertragung auf die kleine Untereinheit des Ribosoms (40S). Für die Initiation muss das Ribosom in seine kleine und große Untereinheit dissoziiert sein. Danach erfolgen die Bindung der m-rna und die Zuordnung der Methioninyl-t-RNA an das Startcodon AUG der m-rna unter Mitwirkung von eif1 und Verbrauch von ATP. Der nächste Schritt ist die Anlagerung der großen ribosomalen Untereinheit (60 S). Unter Spaltung des GTP dissoziieren alle eif aus dem Initiationskomplex ab. Im Initiationskomplex sind mehrere Bindungsstellen entstanden (. Abb..6): 4 die Peptidyl- oder P-Stelle, an die die Startaminosäure-t-RNA gebunden ist und 4 die Akzeptor- oder A-Stelle, an die die nächste Aminoacyl-t-RNA gebunden wird. In die E-Position (exit) gelangen die freien t-rnas nach Ausbildung einer Peptidbindung. Die Elongation erfolgt durch Bindung einer Aminoacyl-t-RNA mittels eef1 und GTP an der A-Stelle (. Abb..7). Die nächsten Schritte bestehen in 4 der Übertragung der in P-Stellung stehenden Aminosäure auf die in A-Stellung befindliche Aminosäure durch die aus dem Ribosom stammende Peptidyltransferase-Aktivität unter Bildung einer Peptidbindung und. Tab..4. Die Proteinbiosynthese Schritt Mechanismus Produkt und Reaktion 1 Präinitiation Bildung des aktivierten Aminoacyl-t-RNA-Komplexes 2 Initiation Bildung des Startkomplexes aus Startaminosäure-t-RNA, kleiner ribosomaler Untereinheit, m-rna, Assemblierung mit der großen Untereinheit, GTP-Verbrauch 3 Elongation Polypeptid-t-RNA, Aminosäure-t-RNA, Verbrauch von GTP, Ausbildung der Peptidbindungen 4 Termination Freisetzung der Polypeptidkette und der letzten t-rna, GTP-Verbrauch

15 .2 Nucleinsäuren 91. Abb..6. Initiation der Proteinbiosynthese (aus Löffler 200) 4 der Abspaltung der nicht mehr nötigen t-rna, ihre Verlagerung in den E-Ort und die Translokation des entstandenen Peptids in den P-Ort unter Spaltung von GTP unter Mitwirkung von eef2. Die Termination findet statt, wenn ein Stopp-Codon in den A-Ort einrückt. Dann binden erf und GTP an das Ribosom. Dadurch werden die Peptidkette und die letzte t-rna unter GTP-Spaltung freigesetzt. Die Proteinsynthese kann durch Phosphorylierung von eif2 reguliert werden. Der phosphorylierte eif2 bindet an einen Guaninnucleotid-Austauscherfaktor und wird dadurch inaktiv. Nach Dephosphorylierung spaltet der Komplex wieder auf. Häm hemmt die Phosphorylierung von eif2 und fördert dadurch die Globinsynthese in den Retikulozyten. Die Stabilität der m-rna im Zytosol ist ebenfalls eine Möglichkeit zur Regulation der Proteinsynthese. Die Proteinbiosynthese ist sehr energieaufwändig. ATP wird für die Aktivierung der Aminosäuren, für die Sortierung der m-rna an der kleinen Untereinheit des Ribosoms sowie für die Funktionen der Chaperone verbraucht. GTP

16 92 Kapitel Speicherung, Übertragung und Expression genetischer Information. Abb..7. Elongationsprozesse bei der Proteinbiosynthese (aus Löffler 200) ist für die Initiation, Elongation und Termination erforderlich. Die im Zytoplasma verbleibenden Proteine sowie die für den Import in Kern, Mitochondrien oder Peroxisomen vorgesehenen Proteine werden an freien Polysomen im Zytoplasma synthetisiert. Die Bildung von Proteinen, die in das endoplasmatische Retikulum, in die Lysosomen oder in die Zellmembran gelangen sollen oder zum Export aus der Zelle durch Exozytose vorgesehen sind, werden am endoplasmatischen Retikulum (raues ER) synthetisiert, zum Golgi-Komplex befördert und in Vesikel verpackt. Die Synthese dieser Proteine beginnt zunächst im Zytoplasma mit der Bildung einer N-terminalen Signal sequenz aus etwa 20 Aminosäuren. Diese wird an ein im Zytoplasma befindliches Ribonucleoprotein (SRP= signal recognition particle, kleine zytoplasmatische RNA, sc-rna) gebunden, wodurch der Fortgang der Proteinsynthese unterbunden wird. Über einen SRP-Rezeptor auf der Membran des endoplasmatischen Retikulums wird der SRP-markierte Peptid-Ribosomenkomplex gebunden und auf einen spezifischen Ribosomenrezeptor (Translocon) umgelagert. Dadurch geht die Proteinsynthese im Lumen

17 .2 Nucleinsäuren 93 des endoplasmatischen Retikulums weiter. Durch eine Signalpeptidase wird das Signalpeptid abgespalten. Prüfungsfallstricke Das Signalpeptid enthält einen hohen Anteil von Aminosäuren mit hydrophoben Resten und wird nicht im endoplasmatischen Retikulum glycosyliert. Proteine, die mit einer Signalsequenz synthetisiert werden, heißen Prä-Proteine. Ist eine limitierte Proteolyse notwendig, um sie in ihre biologisch aktive Form zu überführen, handelt es sich um Pro-Proteine. Ein Prä- Pro-Protein ist demzufolge ein Translationsprodukt, welches am endoplasmatischen Retikulum synthetisiert und posttranslational durch die Signalase und weitere Proteasen in das aktive Protein umgewandelt werden muss. Prüfungsfallstricke Glycoproteine werden nicht an den zytosolischen freien Polysomen gebildet. Hemmstoffe der Proteinbiosynthese haben therapeutische Bedeutung (. Tab..). Das Diphtherietoxin hemmt durch Poly-ADP- Ribosylierung eines Diphthamidrests den Elongationsfaktor eef-2 (= Translokase) und damit die Translation. Diphthamid ist eine posttranslationale Histidinmodifikation. Merke In der Präinitiation werden Aminoacyl-t-RNA- Kompexe gebildet. Die Met-t-RNA als Startaminosäure, m-rna, die kleine Ribosomenuntereinheit, Initiations- 6 faktoren und GTP bilden einen Startkomplex, der durch die große ribosomale Untereinheit komplettiert wird. Die Met-RNA befindet sich am P-Ort des Ribosoms. Am A-Ort wird die nächste Aminoacyl-t-RNA mit GTP gebunden. Es erfolgt die Übertragung der am P-Ort gebundenen Aminosäure auf die am A-Ort befindliche Aminosäure unter Ausbildung einer Peptidbindung und die GTP-abhängige Translokation in den P-Ort. Der Vorgang wiederholt sich, bis ein Stopp-Codon auf der m-rna erscheint. Zytoplasmatische Proteine, nucleare, mitochondriale und peroxisomale Proteine werden durch freie Polysomen synthetisiert. Proteine für das endoplasmatische Retikulum, den Golgi-Komplex, Lysosomen und Zellmembranen sowie extrazelluläre Proteine werden mit einer Signalsequenz synthetisiert (Prä-Proteine), die das Anbinden der Polysomen an das endoplasmatische Retikulum gewährleistet. Die Proteine werden im endoplasmatischen Retikulum und im Golgi-Komplex posttranslational modifiziert und in Vesikel verpackt. Die Einnahme der nativen Konformation der neu synthetisierten Proteine wird durch Chaperone und Enzyme beschleunigt. Pro-Proteine müssen durch limitierte Proteolyse in die funktionsfähigen Proteine überführt werden..2.6 Regulation der Genexpression Die Regulation der Genexpression beinhaltet nicht nur die Beeinflussung der Ablesbarkeit der DNA bei der Transkription, der Aktivität insbesondere der RNA- Poly merase II, sondern auch die Regulation des Transports durch die Kernporen und die Abbauprozesse von RNA im Zytoplasma. Einige Möglichkeiten der Regulation sind: 4 Methylierung von Cytosin führt zu Inaktivierung, Demethylierung zu Aktivierung von Genen,. Tab... Hemmstoffe der Proteinbiosynthese Hemmer Gehemmte Reaktion Therapeutische Anwendung Tetrazykline Bindung der Aminoacyl-tRNA an die Akzeptorstelle von 70S-Ribosomen von Bakterien Breitbandantibiotikum Streptomycin Bindung an 30S-Untereinheit von Tuberkulose-Bakterien Tuberculose Chloramphenicol Hemmung der Peptidyltransferase von 70S-Ribosomen Antibiotikum zweiter Wahl Diphtherietoxin Hemmung der Translocase in 80S-Ribosomen

18 94 Kapitel Speicherung, Übertragung und Expression genetischer Information 4 Methylierungen/Demethylierungen von Histonen u. a. postranslationale Modifikationen am Chromatin beeinflussen die Genaktivität. Durch Modifikation basischer Aminosäuren in den Histonen werden die Wechselwirkungen mit der sauren DNA abgeschwächt, 4 durch Ligandenbindung aktivierte Transkriptionsfaktoren fördern die Bildung spezifischer Initiationskomplexe der RNA-Polymerase, Beispiel: DNA- Bindung von durch Steroidhormone aktivierten Rezeptoren, 4 Hemmung des Transports von Transkriptionsfaktoren vom Zytoplasma in den Kern, z. B. Bindung von NF-κB an IκB, 4 Bindung der m-rna im Zytoplasma an Proteine verhindert ihren Abbau, z. B. Stabilisierung der Transferrinrezeptor m-rna. Hormonrezeptoren im Zytoplasma (z. B. für Steroidhormone, Retinsäure, T 3 ) werden durch Bindung ihrer Liganden aktiviert, dimerisieren, wandern in den Zellkern und binden in der großen Furche an die DNA. Sie enthalten folgende Domänen: 4 für die Bindung des Hormons 4 trans-elemente für die DNA-Bindung (cis-ele mente auf der DNA, die Palindrome darstellen können), 4 für die Aktivierung des Initiationskomplexes der Transkription. Für die Bindung an die DNA ist eine Dimerisierung der durch Liganden aktivierten Transkriptionsfaktoren notwendig. In der DNA-Bindungsdomäne dieser Proteine finden sich folgende Strukturen: 4 Zink-Finger (Komplexierung eines Zn-Atoms durch Cys- oder His-Reste führt zu einer Proteinschleife): zu den Zn-Finger-Proteinen gehören die Rezeptorproteine für Steroidhormone, T 3, Calcitriol und Retinoide, 4 Leucin-Zipper; eine leucinreiche Helix bewirkt die Dimerisierung über hydrophobe Wechselwirkungen; CREB (camp-responsives Element-bindendes Protein) ist ein solcher Ligand, 4 Helix-Loop-Helix-Elemente; Schleifenstrukturen, die durch die Wechselwirkungen von 2 Helices gebildet werden. Prüfungsfallstricke Über die Erhöhung des zellulären camp-spiegels können Gene aktiviert werden, die ein camp-responsives Element (CRE) in ihrer Regulatorregion enthalten. camp-bindende Proteine (CREB) aktivieren diese Gene. Merke NF-κB aktiviert im Genom eine Vielzahl von Genen, die im Zusammenhang mit oxidativem Stress und akuten Entzündungsreaktionen stehen. Er liegt im Zytoplasma im Komplex mit IκB vor und ist inaktiv. Durch Phosphorylierung von IκB durch verschiedene Kinasen wird der Komplex gelöst. NF-κB wandert in den Zellkern. IκB wird in Proteasomen abgebaut. Die Proteinsynthese wird in der Initiationsphase durch Phosphorylierung des eif-2 reguliert, der dadurch inaktiviert wird. Die eif-2-kinase wird durch Interferone, Hitzeschock, Mangel an Wachstumsfaktoren und Aminosäuren aktiviert und durch Häm gehemmt. Häm stimuliert dadurch die Globinsynthese in den erythrozytären Vorstufen. Hemmstoffe der Genexpression finden unter verschie denen Gesichtspunkten in Forschung und Praxis Anwendung. Solche Pharmaka sollten bakterielles Wachstum und damit Infektionen bekämpfen oder proliferatives und metastasierendes Wachstum von Tumoren verhindern. Die erste Gruppe von Substanzen sollte selektiv für prokaryontische Prozesse, die zweite Gruppe gut verträglich für den Menschen sein, d. h. Tumorselektivität besitzen.. Tab..6. Substanzen mit antiproliferativen Wirkungen Antibiotikum Wirkungsmechanismus Organismus Rifamycin und Rifampicin Actinomycin Erythromycin binden an die bakterielle RNA-Polymerase und hemmen den Start der Transkription, Hemmung der RNA-Polymerase (Therapeutikum) interkaliert in der DNA-Doppelhelix und hemmt dadurch die RNA-Polymerase (Einsatz in der Forschung) hemmt die Translokation des Codons an der großen Untereinheit des Ribosoms (Therapeutikum) Prokaryont Pro- und Eukaryont Prokaryont

19 .2 Nucleinsäuren DNA- und RNA-Viren Viren sind Zellparasiten, die sich nicht selbst replizieren können. Sie infizieren Zellen und verwenden die zelleigenen Replikations-, Transkriptions- und Translationsmechanismen sowie die vorhandenen Energiequellen und Bausteine für ihre Vermehrung. Viren sind infektiöse Partikel aber keine Lebewesen die beim Menschen schwere Infektionen verursachen können. Sie zeigen einen sehr ähnlichen Aufbau. Im Inneren der Viren ist einzel- oder doppelsträngige DNA (DNA-Viren) oder einzel- oder doppelsträngige RNA (RNA-Viren) lokalisiert. An die Nucleinsäuren sind Proteine gebunden. Der Nucleinsäure-Protein-Komplex ist das Nucleocapsid. Als Bestandteile kommen virale Proteine, aber auch zelleigene Proteine, wie Histone, vor. Das Nucleocapsid ist von einer Proteinhülle umgeben, dem Capsid, welches aus Untereinheiten, den Capsomeren, besteht. Weiterhin können Viren eine Hüllmembran besitzen, deren Lipidkomponenten von den Viren selbst gebildet werden oder den Membranlipiden der infizierten Zelle entstammen. Viren haben keinen eigenen Stoffwechsel. Zur Synthese ihrer Nucleinsäuren und Proteine nutzen sie den genetischen Apparat der Wirtszelle. Prüfungsfallstricke Viren sind keine Lebewesen und demzufolge nicht den Prokaryonten zuzuordnen. Viren sind unabhängige genetische Elemente. Die Infektion beginnt mit der Adsorption der Viren an die Zellmembran der Wirtszelle. Dabei binden sie an spezifische Strukturen der Zellmembran, wie Rezeptoren, Cadherine oder Integrine, die als Virus-Rezeptoren wirken. Penetration bedeutet das Eindringen in die Wirtszelle mittels Endozytose. Danach findet die Freisetzung der Nucleinsäuren statt. Die DNA der DNA-Viren wird in das Genom der Wirtszelle aufgenommen. Produktive Virusinfektionen bestehen in einer massiven Neubildung von Viren, die die Zellen durch Zelllyse (lytischer Weg) oder Knospung unter Mitnahme von Zellmembranbestandteilen verlassen. Latenz bedeutet, dass das Virus in die Zelle integriert ist. Das Virusgenom wird dann, wenn überhaupt, nur in geringem Maße repliziert (lysogene Viren). Das Genom der für den Menschen pathogenen RNA-Viren ist klein und überwiegend einsträngig. RNA-Viren können sich nach unterschiedlichen Mechanismen vermehren: 4 Zeigt die Virus-RNA eine so genannte (+)-Polarität, so kann sie direkt als m-rna in der Zelle dienen. Für ihre Replikation wird sie durch eine virale RNA-abhängige RNA-Polymerase in einen ( )-Strang umgeschrieben, der als Matrize für die Replikation neuer (+)-RNA dient. 4 Virus-RNA mit primärer ( )-Polarität muss durch die RNA-abhängige RNA-Polymerase in einen (+)-Strang umgeschrieben werden, der dann als m-rna verwendet wird. 4 Retroviren wie HIV-I bilden ein diploides RNA-Genom aus, welches durch die viruseigene reverse Transkriptase in DNA umgeschrieben und als Provirus-DNA in das Wirtsgenom aufgenommen wird. Die reverse Transkriptase katalysiert die Synthese eines DNA-Strangs, der zur Virus-RNA komplementär ist. Anschließend baut sie den RNA-Strang im DNA-RNA-Hybrid ab und ersetzt ihn durch DNA. Die virale RNA sowie Proteine werden vom Wirtsgenom aus transkribiert und translatiert. Die neuen Viren verlassen die Zelle durch Knospung. HIV-Viren befallen v. a. T-Lymphozyten und Makrophagen. Diese sterben nach Wochen bis Monaten ab. Merke Das besonders Gefährliche am HIV ist seine hohe Mutationsrate. Beispiele für RNA-Viren neben HIV sind: 4 Picornaviren: Einzelstrang-RNA mit Capsid; Polio- Virus verursacht Kinderlähmung, 4 Arboviren: Einzelstrang-RNA mit Capsid und Hülle; Tollwut-Virus, 4 Myxoviren: Einzelstrang-RNA mit Capsid und Hülle; Influenza-Virus. DNA-Viren translozieren ihre meist doppelsträngige DNA in den Zellkern. Durch die zellulären Transkriptionsmechanismen entstehen virale m-rnas, die virale Proteine translatieren. Für die Replikation der viralen Genome gibt es unterschiedliche Mechanismen, wobei die zelleigene Replikationsmaschinerie, aber auch die reverse Transkription (z. B. Hepatitis B-Virus) verwendet wird. DNA-Viren sind: 4 Poxviridae: Doppelstrang-DNA mit Capsid und Hülle, Pocken-Virus, 4 Herpes-Viren: Doppelstrang-DNA mit Capsid und Hülle, Herpes-simplex-Virus, 4 Papova-Viren: Doppelstrang-DNA mit Capsid und ohne Hülle, Papilloma-Virus, welches Hautwarzen (einige Typen auch Genitalwarzen) verursacht.

PROTEINBIOSYNTHESE "Das zentrale Dogma der Molekularbiologie"

PROTEINBIOSYNTHESE Das zentrale Dogma der Molekularbiologie PROTEINBIOSYNTHESE "Das zentrale Dogma der Molekularbiologie" Die für die Synthese von Eiweißstoffen notwendigen Schritte sind: (1) Replikation der DNA: Vor jeder Zellteilung wird die gesamte zelluläre

Mehr

Eukaryotische messenger-rna

Eukaryotische messenger-rna Eukaryotische messenger-rna Cap-Nukleotid am 5 -Ende Polyadenylierung am 3 -Ende u.u. nicht-codierende Bereiche (Introns) Spleißen von prä-mrna Viele Protein-codierende Gene in Eukaryoten sind durch nicht-codierende

Mehr

Posttranskriptionale RNA-Prozessierung

Posttranskriptionale RNA-Prozessierung Posttranskriptionale RNA-Prozessierung Spaltung + Modifikation G Q Spleissen + Editing U UUU Prozessierung einer prä-trna Eukaryotische messenger-rna Cap-Nukleotid am 5 -Ende Polyadenylierung am 3 -Ende

Mehr

Es ist die Zeit gekommen, zu verstehen, wie es zur Proteinbiosynthese kommt?! Wobei jeweils eine AS von 3 Basen codiert wird..

Es ist die Zeit gekommen, zu verstehen, wie es zur Proteinbiosynthese kommt?! Wobei jeweils eine AS von 3 Basen codiert wird.. Proteinbiosynthese Es ist die Zeit gekommen, zu verstehen, wie es zur Proteinbiosynthese kommt?! Alle Proteine, sind über die DNA codiert Wobei jeweils eine AS von 3 Basen codiert wird.. GENETISCHER CODE

Mehr

Molekularbiologie 6c Proteinbiosynthese. Bei der Proteinbiosynthese geht es darum, wie die Information der DNA konkret in ein Protein umgesetzt wird

Molekularbiologie 6c Proteinbiosynthese. Bei der Proteinbiosynthese geht es darum, wie die Information der DNA konkret in ein Protein umgesetzt wird Molekularbiologie 6c Proteinbiosynthese Bei der Proteinbiosynthese geht es darum, wie die Information der DNA konkret in ein Protein umgesetzt wird 1 Übersicht: Vom Gen zum Protein 1. 2. 3. 2 Das Dogma

Mehr

Biosynthese und Metabolismus von Nukleotiden

Biosynthese und Metabolismus von Nukleotiden Biosynthese und Metabolismus von ukleotiden Biochemie Die beiden Möglichkeiten... Zwei Möglichkeiten zur Bereitstellung von ukleotiden: 1) De-novo Synthese: Purine: ausgehend von Glycin (ca. 10 20 %) Pyrimidine:

Mehr

In den Proteinen der Lebewesen treten in der Regel 20 verschiedene Aminosäuren auf. Deren Reihenfolge muss in der Nucleotidsequenz der mrna und damit

In den Proteinen der Lebewesen treten in der Regel 20 verschiedene Aminosäuren auf. Deren Reihenfolge muss in der Nucleotidsequenz der mrna und damit In den Proteinen der Lebewesen treten in der Regel 20 verschiedene Aminosäuren auf. Deren Reihenfolge muss in der Nucleotidsequenz der mrna und damit in der Nucleotidsequenz der DNA verschlüsselt (codiert)

Mehr

Was ist der Promotor? Antwort: Eine spezielle Nucleotidsequenz auf der DNA, an der die RNA-Polymerase bindet um die Transkription zu starten.

Was ist der Promotor? Antwort: Eine spezielle Nucleotidsequenz auf der DNA, an der die RNA-Polymerase bindet um die Transkription zu starten. Was ist der Promotor? Antwort: Eine spezielle Nucleotidsequenz auf der DNA, an der die RNA-Polymerase bindet um die Transkription zu starten. Wie bezeichnet man den Strang der DNA- Doppelhelix, der die

Mehr

Biochemisches Grundpraktikum

Biochemisches Grundpraktikum Biochemisches Grundpraktikum Dr. Ellen Hornung; Email: ehornun@gwdg.de; Tel: 39-5748 Einteilung der Praktikumsplätze: Eintragen in Listen am - Dienstag, 10.11.2009, von 12:00 13:00 - Freitag, 13.11.2009,

Mehr

Zentrales Dogma der Biologie

Zentrales Dogma der Biologie Zentrales Dogma der Biologie Transkription: von der DNA zur RNA Biochemie 01/1 Transkription Biochemie 01/2 Transkription DNA: RNA: Biochemie 01/3 Transkription DNA: RNA: Biochemie 01/4 Transkription RNA:

Mehr

Genaktivierung und Genexpression

Genaktivierung und Genexpression Genaktivierung und Genexpression Unter Genexpression versteht man ganz allgemein die Ausprägung des Genotyps zum Phänotyp einer Zelle oder eines ganzen Organismus. Genotyp: Gesamtheit der Informationen

Mehr

Vom Gen zum Protein. Zusammenfassung Kapitel 17. Die Verbindung zwischen Gen und Protein. Gene spezifizieren Proteine

Vom Gen zum Protein. Zusammenfassung Kapitel 17. Die Verbindung zwischen Gen und Protein. Gene spezifizieren Proteine Zusammenfassung Kapitel 17 Vom Gen zum Protein Die Verbindung zwischen Gen und Protein Gene spezifizieren Proteine Zellen bauen organische Moleküle über Stoffwechselprozesse auf und ab. Diese Prozesse

Mehr

Der Träger aller genetischen Informationen ist die D N A - Desoxyribonucleic acid (Desoxyribonucleinsäure, DNS)

Der Träger aller genetischen Informationen ist die D N A - Desoxyribonucleic acid (Desoxyribonucleinsäure, DNS) N U C L E I N S Ä U R E N Der Träger aller genetischen Informationen ist die D N A - Desoxyribonucleic acid (Desoxyribonucleinsäure, DNS) BAUSTEINE DER NUCLEINSÄUREN Die monomeren Bausteine der Nucleinsäuren

Mehr

9.) Wie heißen die kurzen RNA-Moleküle, mit deren Hilfe die Polymerase die Replikation der DNA starten kann? a) Starter b) Primer c) Beginner

9.) Wie heißen die kurzen RNA-Moleküle, mit deren Hilfe die Polymerase die Replikation der DNA starten kann? a) Starter b) Primer c) Beginner Lernkontrolle M o d u l 1 A w i e... A n k r e u z e n! 1.) Wie viele Chromosomen besitzt eine menschliche Körperzelle? a) 23 b) 46 c) 44 2.) In welchem Zellorganell befindet sich die DNA? a) Zellkern

Mehr

Elektronenmikroskopie zeigte die Existenz der A-, P- und E- trna-bindungsstellen. Abb. aus Stryer (5th Ed.)

Elektronenmikroskopie zeigte die Existenz der A-, P- und E- trna-bindungsstellen. Abb. aus Stryer (5th Ed.) Elektronenmikroskopie zeigte die Existenz der A-, P- und E- trna-bindungsstellen Die verschiedenen Ribosomen-Komplexe können im Elektronenmikroskop beobachtet werden Durch Röntgenkristallographie wurden

Mehr

Molekulargenetik Biologie am Inhaltsverzeichnis Die Begriffe DNA, Nukleotid, Gen, Chromosom und Epigenom definieren...

Molekulargenetik Biologie am Inhaltsverzeichnis Die Begriffe DNA, Nukleotid, Gen, Chromosom und Epigenom definieren... Molekulargenetik Inhaltsverzeichnis Die Begriffe DNA, Nukleotid, Gen, Chromosom und Epigenom definieren... 2 Beschreiben, wie die DNA aufgebaut ist... 3 Den Ablauf der Replikation erklären und dabei die

Mehr

Datenspeicherung und Datenfluß in der Zelle - Grundlagen der Biochemie

Datenspeicherung und Datenfluß in der Zelle - Grundlagen der Biochemie Datenspeicherung und Datenfluß in der Zelle - Grundlagen der Biochemie Datenspeicherung und Datenfluß der Zelle Transkription DNA RNA Translation Protein Aufbau I. Grundlagen der organischen Chemie und

Mehr

DNA Replikation ist semikonservativ. Abb. aus Stryer (5th Ed.)

DNA Replikation ist semikonservativ. Abb. aus Stryer (5th Ed.) DNA Replikation ist semikonservativ Entwindung der DNA-Doppelhelix durch eine Helikase Replikationsgabel Eltern-DNA Beide DNA-Stränge werden in 5 3 Richtung synthetisiert DNA-Polymerasen katalysieren die

Mehr

Transkription 3. Teil. Posttranskriptionale Modifikationen

Transkription 3. Teil. Posttranskriptionale Modifikationen Transkription 3. Teil Posttranskriptionale Modifikationen Gliederung des Vortrags 1. Reifung der t-rna 2. Modifikationen der Prä-mRNA 5 Capping 3 Schwanzbildung RNA-Editing Spleißen Alternatives Spleißen

Mehr

Der molekulare Bauplan des Lebens; biologische Nano- und Mikrobausteine von Lebewesen. RNA und DNA als sich selbst replizierende Informationsspeicher

Der molekulare Bauplan des Lebens; biologische Nano- und Mikrobausteine von Lebewesen. RNA und DNA als sich selbst replizierende Informationsspeicher Der molekulare Bauplan des Lebens; biologische Nano- und Mikrobausteine von Lebewesen RNA und DNA als sich selbst replizierende Informationsspeicher Quelle: Biochemie, J.M. Berg, J.L. Tymoczko, L. Stryer,

Mehr

Transkription Teil 2. - Transkription bei Eukaryoten -

Transkription Teil 2. - Transkription bei Eukaryoten - Transkription Teil 2 - Transkription bei Eukaryoten - Inhalte: Unterschiede in der Transkription von Pro- und Eukaryoten Die RNA-Polymerasen der Eukaryoten Cis- und trans-aktive Elemente Promotoren Transkriptionsfaktoren

Mehr

Expression der genetischen Information Skript: Kapitel 5

Expression der genetischen Information Skript: Kapitel 5 Prof. A. Sartori Medizin 1. Studienjahr Bachelor Molekulare Zellbiologie FS 2013 12. März 2013 Expression der genetischen Information Skript: Kapitel 5 5.1 Struktur der RNA 5.2 RNA-Synthese (Transkription)

Mehr

KV: Translation Michael Altmann

KV: Translation Michael Altmann Institut für Biochemie und Molekulare Medizin KV: Translation Michael Altmann Herbstsemester 2008/2009 Übersicht VL Translation 1.) Genexpression 2.) Der genetische Code ist universell 3.) Punktmutationen

Mehr

Die DNA Replikation. Exakte Verdopplung des genetischen Materials. Musterstrang. Neuer Strang. Neuer Strang. Eltern-DNA-Doppelstrang.

Die DNA Replikation. Exakte Verdopplung des genetischen Materials. Musterstrang. Neuer Strang. Neuer Strang. Eltern-DNA-Doppelstrang. Die DNA Replikation Musterstrang Neuer Strang Eltern-DNA-Doppelstrang Neuer Strang Musterstrang Exakte Verdopplung des genetischen Materials Die Reaktion der DNA Polymerase 5`-Triphosphat Nächstes Desoxyribonucleosidtriphosphat

Mehr

Transkription und Translation sind in Eukaryoten räumlich und zeitlich getrennt. Abb. aus Stryer (5th Ed.)

Transkription und Translation sind in Eukaryoten räumlich und zeitlich getrennt. Abb. aus Stryer (5th Ed.) Transkription und Translation sind in Eukaryoten räumlich und zeitlich getrennt Die Initiation der Translation bei Eukaryoten Der eukaryotische Initiationskomplex erkennt zuerst das 5 -cap der mrna und

Mehr

3.5 Moderne Genetik - Vorgänge

3.5 Moderne Genetik - Vorgänge 3.5 Moderne Genetik - Vorgänge Der genetische Code Jedes Gen besteht aus sogenannten Basentriplets. Das ist eine Sequenz von drei aufeinanderfolgenden Nukleinbasen, die für eine bestimmte Aminosäure stehen.

Mehr

DNA: Aufbau, Struktur und Replikation

DNA: Aufbau, Struktur und Replikation DNA: Aufbau, Struktur und Replikation Biochemie Die DNA als Träger der Erbinformation Im Genom sind sämtliche Informationen in Form von DNA gespeichert. Die Information des Genoms ist statisch, d. h. in

Mehr

Biologie für Mediziner

Biologie für Mediziner Biologie für Mediziner - Zellbiologie 1 - Zellkern Endoplasmatisches Retikulum Golgi-Apparat Eukaryoten: Kompartimentierung Zellkern: Aufbau umgeben von einer Doppelmembran äussere Membran geht direkt

Mehr

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus:

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Die gentechnische Produktion von Insulin - Selbstlerneinheit zur kontextorientierten Wiederholung der molekularen Genetik Das komplette

Mehr

Das zentrale Dogma der Molekularbiologie:

Das zentrale Dogma der Molekularbiologie: Das zentrale Dogma der Molekularbiologie: DNA Transkription RNA Translation Protein 1 Begriffserklärungen GENOM: Ist die allgemeine Bezeichnung für die Gesamtheit aller Gene eines Organismus GEN: Ist ein

Mehr

Biochemie Vorlesung Die ersten 100 Seiten

Biochemie Vorlesung Die ersten 100 Seiten Biochemie Vorlesung 11-15 Die ersten 100 Seiten 1. Unterschiede der Zellen Eukaryoten- Prokaryoten Eukaryoten: - Keine Zellwand - Intrazelluläre Membransysteme - Kernhülle mit 2 Membranen und Kernporen

Mehr

DNA, RNA, Molekularbiologie

DNA, RNA, Molekularbiologie Biologie DNA, RNA, SALI Library ENTDECKUNG UND AUFBAU Entdeckung der DNA 2 Aufbau und Struktur 3 WIE DIE DNA DEN ORGANISMUS STEUERT Kernsäuren: DNA, RNA 4 Proteine 5 GENEXPRESSION Genexpression Ablesen

Mehr

Biochemie (für Bioinformatiker) WS 2010/2011, 1. Klausur (50 Punkte)

Biochemie (für Bioinformatiker) WS 2010/2011, 1. Klausur (50 Punkte) Datum: 06.12.2010 Name: Matrikel-Nr.: Vorname: Studiengang: Bioinformatik Biochemie (für Bioinformatiker) WS 2010/2011, 1. Klausur (50 Punkte) Modulnr.: FMI-BI0027 iermit bestätige ich meine Prüfungstauglichkeit.

Mehr

Um die Gestalt des Nukleotid langsam zu vervollständigen, kommt es nun zum Anhängen eines aktivierten Ribosephosphats. Enzym:

Um die Gestalt des Nukleotid langsam zu vervollständigen, kommt es nun zum Anhängen eines aktivierten Ribosephosphats. Enzym: Um die Gestalt des Nukleotid langsam zu vervollständigen, kommt es nun zum Anhängen eines aktivierten Ribosephosphats. Enzym: Orotat-Phosphoribosyltransferase Durch Abspaltung des P-P, wird die hier frei

Mehr

Die doppelsträngige Helix wird zunächst aufgetrennt. Enzym: Helicase (ATP-abhängig)

Die doppelsträngige Helix wird zunächst aufgetrennt. Enzym: Helicase (ATP-abhängig) Die doppelsträngige Helix wird zunächst aufgetrennt. Enzym: Helicase (ATP-abhängig) Die doppelsträngige Helix wird zunächst aufgetrennt. Enzym: Helicase (ATP-abhängig) Jetzt liegen diese Stränge einzeln

Mehr

Während der Synthese synthetisiert die Polymerase den neuen Strang in 5 3 Richtung und bewegt sich in 3 5 -Richtung am Matrizenstrang entlang:

Während der Synthese synthetisiert die Polymerase den neuen Strang in 5 3 Richtung und bewegt sich in 3 5 -Richtung am Matrizenstrang entlang: 4.4 Replikation und PCR Ablauf der Replikation in vivo: Die Replikation wird von einer DNA-abhängigen DNA- Polymerase katalysiert. Jede DNA-Polymerase synthetisiert den neuen Strang in 5 3 Richtung, hierzu

Mehr

Das ist der Ort, wo die Proteine Synthetisiert werden. Zusammen mit mrna und trna bilden sie eine Einheit, an der die Proteine synthetisiert werden.

Das ist der Ort, wo die Proteine Synthetisiert werden. Zusammen mit mrna und trna bilden sie eine Einheit, an der die Proteine synthetisiert werden. DAS RIBOSOM Das ist der Ort, wo die Proteine Synthetisiert werden. Zusammen mit mrna und trna bilden sie eine Einheit, an der die Proteine synthetisiert werden. Das Ribosom besteht aus 2 zusammengelagerten

Mehr

Zentrales Dogma der Biochemie Zyklus eines Retrovirus Der Fluss der genetischen Information verläuft von der DNA zur RNA zum Protein. Zumindest bis 19

Zentrales Dogma der Biochemie Zyklus eines Retrovirus Der Fluss der genetischen Information verläuft von der DNA zur RNA zum Protein. Zumindest bis 19 Unterschiede DNA < > RNA Posttranskriptionale Veränderungen EML BIORUNDE DNA/RNA II Zentrales Dogma der Biochemie Der Fluss der genetischen Information verläuft von der DNA zur RNA zum Protein. Outline

Mehr

Einleitung. Replikation

Einleitung. Replikation (C) 2014 - SchulLV 1 von 9 Einleitung Der Action-Film von gestern Abend war wieder ziemlich spannend. Mal wieder hat es der Superheld geschafft, alle Zeichen richtig zu deuten, diverse Geheimcodes zu knacken

Mehr

Biochemie Seminar. Struktur und Organisation von Nukleinsäuren Genomorganisation DNA-Replikation

Biochemie Seminar. Struktur und Organisation von Nukleinsäuren Genomorganisation DNA-Replikation Biochemie Seminar Struktur und Organisation von Nukleinsäuren Genomorganisation DNA-Replikation Dr. Jessica Tröger jessica.troeger@med.uni-jena.de Tel.: 938637 Adenosin Cytidin Guanosin Thymidin Nukleotide:

Mehr

1. Welche Auswirkungen auf die Expression des lac-operons haben die folgenden Mutationen:

1. Welche Auswirkungen auf die Expression des lac-operons haben die folgenden Mutationen: Übung 10 1. Welche Auswirkungen auf die Expression des lac-operons haben die folgenden Mutationen: a. Eine Mutation, die zur Expression eines Repressors führt, der nicht mehr an den Operator binden kann.

Mehr

1 Bausteine der Nucleinsäuren - Dezember 2008

1 Bausteine der Nucleinsäuren - Dezember 2008 Page 1 of 5 GRUNDLAGEN DER MOLEKULARBIOLOGIE Prof. Dr. Anne Müller 1 Bausteine der Nucleinsäuren 1.1 Stickstoffhaltige Basen: Pyrimidine und Purine 1.2 Pentosen und Phosphate 1.3 Nucleoside 1.4 Nucleotide

Mehr

Translation. Auflesung- Proteinsynthese

Translation. Auflesung- Proteinsynthese Translation Auflesung- Proteinsynthese Proteinsynthese DNA mrna Transkription elágazási hely Translation Polypeptid Vor dem Anfang Beladen der trnas spezifische Aminosäure + spezifische trna + ATP Aminoacyl-tRNA

Mehr

5 Speicherung, Übertragung und Expression genetischer Information

5 Speicherung, Übertragung und Expression genetischer Information 79 Speicherung, Übertragung und Expression genetischer Information Mind Map Der Bauplan des Menschen ist in jeder Körperzelle als DNA gespeichert. Jeder Zelltyp hat aber sein spezifisches Expressionsmuster

Mehr

1. TESTAT BIOCHEMIE. 3. Welche der folgenden Substanzen sind Nukleotide? 1) Adenosin 2) AMP 3) Thymin 4) Cytosin Lösung: 2

1. TESTAT BIOCHEMIE. 3. Welche der folgenden Substanzen sind Nukleotide? 1) Adenosin 2) AMP 3) Thymin 4) Cytosin Lösung: 2 1. TESTAT BIOCHEMIE 1. Serin 1) enthält Hydroxylgruppen 2) kann Disulfidbrücken bilden 3) kann Wasserstoffbrücken bilden 4) Hydroxylgruppe ist bei ph-wert 7.4 geladen 2. Glutamin 1) enthält 3 ionisierbare

Mehr

Promotor kodierende Sequenz Terminator

Promotor kodierende Sequenz Terminator 5.2 Genexpression Sequenz in eine RNA-Sequenz. Die Enzyme, die diese Reaktion katalysieren, sind die DNA-abhängigen RNA-Polymerasen. Sie bestehen aus mehreren Untereinheiten, die von den Pro- bis zu den

Mehr

TRANSKRIPTION I. Die Herstellung von RNA bei E-Coli

TRANSKRIPTION I. Die Herstellung von RNA bei E-Coli TRANSKRIPTION I Die Herstellung von RNA bei E-Coli Inhalt Aufbau der RNA-Polymerase Promotoren Sigma-Untereinheit Entwindung der DNA Elongation Termination der Transkription Modifizierung der RNA Antibiotika

Mehr

Struktur und Funktion der DNA

Struktur und Funktion der DNA Struktur und Funktion der DNA Wiederholung Nucleotide Nucleotide Nucleotide sind die Untereinheiten der Nucleinsäuren. Sie bestehen aus einer N-haltigen Base, einer Pentose und Phosphat. Die Base hängt

Mehr

t-rna Ribosom (adapted from the handouts of Prof. Beck-Sickinger, Universität Leipzig)

t-rna Ribosom (adapted from the handouts of Prof. Beck-Sickinger, Universität Leipzig) ukleinsäuren speichern die Erbinformation. Das menschliche Genom ist in jeder Zelle aus 3900 Millionen Basenpaare (Mbp) aufgebaut und hat eine Gesamtlänge von 99 cm. t-ra Ribosom (adapted from the handouts

Mehr

**8. VIRUS-REPLIKATION (VIRUS-VERMEHRUNG)**

**8. VIRUS-REPLIKATION (VIRUS-VERMEHRUNG)** **8. VIRUS-REPLIKATION (VIRUS-VERMEHRUNG)** 8.1 Allgemeines zur Virus-Replikation Infektion Qualität der Zelle! empfänglich für Virus! wenn sie Erreger eindringen läßt! permissiv! wenn sie Erreger-Vemehrung

Mehr

Translation benötigt trnas und Ribosomen. Genetischer Code. Initiation Elongation Termination

Translation benötigt trnas und Ribosomen. Genetischer Code. Initiation Elongation Termination 8. Translation Konzepte: Translation benötigt trnas und Ribosomen Genetischer Code Initiation Elongation Termination 1. Welche Typen von RNAs gibt es und welches sind ihre Funktionen? mouse huma n bacter

Mehr

BIOCHEMIE-TUTORIUM: MOLEKULARBIOLOGIE I

BIOCHEMIE-TUTORIUM: MOLEKULARBIOLOGIE I BIOCHEMIE-TUTORIUM: MOLEKULARBIOLOGIE I GLIEDERUNG: Grundlagen, wichtige Definitionen DNA: Aufbau, Struktur Replikation: Ablauf DNA: Topologie DNA: Veränderungen und Reparaturmechanismen RNA: Aufbau, Klassifikation

Mehr

Biologie I/B: Klassische und molekulare Genetik, molekulare Grundlagen der Entwicklung Theoretische Übungen SS 2016

Biologie I/B: Klassische und molekulare Genetik, molekulare Grundlagen der Entwicklung Theoretische Übungen SS 2016 Biologie I/B: Klassische und molekulare Genetik, molekulare Grundlagen der Entwicklung Theoretische Übungen SS 2016 Fragen für die Übungsstunde 4 (20.06. 24.06.) Regulation der Transkription II, Translation

Mehr

Gen Protein Aufgaben: Edel LK-Bio BI-3

Gen Protein Aufgaben: Edel LK-Bio BI-3 Proteinbiosynthese Von der DNA zum Protein Dieses Lernprogramm zeigt Ihnen in einem vereinfachten Modell den im Zellinneren ablaufenden Prozess vom Gen auf der DNA zum Protein. Aufgaben: 1 Betrachten Sie

Mehr

Translation benötigt trnas und Ribosomen. Genetischer Code. Initiation Elongation Termination

Translation benötigt trnas und Ribosomen. Genetischer Code. Initiation Elongation Termination 8. Translation Konzepte: Translation benötigt trnas und Ribosomen Genetischer Code Initiation Elongation Termination 1. Welche Typen von RNAs gibt es und welches sind ihre Funktionen? mouse huma n bacter

Mehr

Praktikum Biochemie B.Sc. Water Science WS Enzymregulation. Marinja Niggemann, Denise Schäfer

Praktikum Biochemie B.Sc. Water Science WS Enzymregulation. Marinja Niggemann, Denise Schäfer Praktikum Biochemie B.Sc. Water Science WS 2011 Enzymregulation Marinja Niggemann, Denise Schäfer Regulatorische Strategien 1. Allosterische Wechselwirkung 2. Proteolytische Aktivierung 3. Kovalente Modifikation

Mehr

Überblick von DNA zu Protein. Biochemie-Seminar WS 04/05

Überblick von DNA zu Protein. Biochemie-Seminar WS 04/05 Überblick von DNA zu Protein Biochemie-Seminar WS 04/05 Replikationsapparat der Zelle Der gesamte Replikationsapparat umfasst über 20 Proteine z.b. DNA Polymerase: katalysiert Zusammenfügen einzelner Bausteine

Mehr

Proteinbiosynthese. Prof. Dr. Albert Duschl

Proteinbiosynthese. Prof. Dr. Albert Duschl Proteinbiosynthese Prof. Dr. Albert Duschl DNA/RNA/Protein Im Bereich von Genen sind die beiden Stränge der DNA nicht funktionell äquivalent, weil nur einer der beiden Stränge transkribiert, d.h. in RNA

Mehr

Inhaltsverzeichnis. - i I GENETIK 5

Inhaltsverzeichnis.   - i I GENETIK 5 Inhaltsverzeichnis I GENETIK 5 BAU DER DNA 5 BAUSTEINE DER NUCLEINSÄURE 5 MITOSE: DIE ZELLTEILUNG 8 DIE REPLIKATION DER DNA 10 VOM GEN ZUM MERKMAL 12 PROTEINBIOSYNTHESE 12 TRANSKRIPTION 14 MRNA-PROZESSIERUNG

Mehr

Biologie I/B: Klassische und molekulare Genetik, molekulare Grundlagen der Entwicklung Theoretische Übungen SS 2016

Biologie I/B: Klassische und molekulare Genetik, molekulare Grundlagen der Entwicklung Theoretische Übungen SS 2016 Biologie I/B: Klassische und molekulare Genetik, molekulare Grundlagen der Entwicklung Theoretische Übungen SS 2016 Vorbemerkung für die Erlangung des Testats: Bearbeiten Sie die unten gestellten Aufgaben

Mehr

Biochemie Tutorium 9. RNA, Transkription

Biochemie Tutorium 9. RNA, Transkription Biochemie Tutorium 9 RNA, Transkription IMPP-Gegenstandskatalog 3 Genetik 3.1 Nukleinsäuren 3.1.1 Molekulare Struktur, Konformationen und Funktionen der Desoxyribonukleinsäure (DNA); Exon, Intron 3.1.2

Mehr

Nucleoside & Mononucleotide

Nucleoside & Mononucleotide Nucleoside & Mononucleotide Nucleoside und Nucleotide setzen sich aus einer Base und einer Pentose, respektive aus einer Base, einer Pentose und einem Phosphatrest zusammen: - - P - - C 2 5 4 3 1 2 ()

Mehr

Aufgabe 1. Bakterien als Untersuchungsgegenstand!

Aufgabe 1. Bakterien als Untersuchungsgegenstand! Genetik I Aufgabe 1. Bakterien als Untersuchungsgegenstand 1. Beschriften Sie die Abbildung zu den Bakterien. 2. Nennen Sie Vorteile, die Bakterien wie Escherichia coli so wertvoll für die genetische Forschung

Mehr

Vererbung. Die durch Fortpflanzung entstandene Nachkommenschaft gleicht den Elternorganismen weitgehend

Vererbung. Die durch Fortpflanzung entstandene Nachkommenschaft gleicht den Elternorganismen weitgehend Vererbung Die durch Fortpflanzung entstandene Nachkommenschaft gleicht den Elternorganismen weitgehend Klassische Genetik Äußeres Erscheinungsbild: Phänotypus setzt sich aus einer Reihe von Merkmalen (Phänen))

Mehr

KV: Genexpression und Transkription Michael Altmann

KV: Genexpression und Transkription Michael Altmann Institut für Biochemie und Molekulare Medizin KV: Genexpression und Transkription Michael Altmann Herbstsemester 2008/2009 Übersicht VL Genexpression / Transkription 1.) Was ist ein Gen? 2.) Welche Arten

Mehr

Gluconeognese Neusynthese von Glucose aus Pyruvat

Gluconeognese Neusynthese von Glucose aus Pyruvat Gluconeognese Neusynthese von Glucose aus Pyruvat Warum notwendig? Das Gehirn ist auf eine konstante Versorgung mit Glucose angewiesen. Eine Unterzuckerung (< 3 4 mmol/l) führt unweigerlich zur Bewußtlosigkeit

Mehr

Base Pentose Nukleosid Abkürzung Cytosin Ribose Desoxyribose. Cytidin Desoxycytidin

Base Pentose Nukleosid Abkürzung Cytosin Ribose Desoxyribose. Cytidin Desoxycytidin 4.1. Nukleotide und Nukleotidstoffwechsel Nukleotide erfüllen vielfältige Aufgaben im Zellstoffwechsel: sie sind zelluläre Energieüberträger und Bausteine der Nukleinsäuren DNA und RNA. Ferner können zyklische

Mehr

Übungsklausur Auswertung/Statistik. Dr. Yvonne Lorat

Übungsklausur Auswertung/Statistik. Dr. Yvonne Lorat Übungsklausur Auswertung/Statistik Dr. Yvonne Lorat Achten Sie bei Multiple-Choice-Fragen auf die Fragestellung: Welche Aussage trifft nicht zu? Hier ist nur eine Aussage falsch! Alle anderen sind richtig.

Mehr

RNA und Expression RNA

RNA und Expression RNA RNA und Expression Biochemie RNA 1) Die Transkription. 2) RNA-Typen 3) RNA Funktionen 4) RNA Prozessierung 5) RNA und Proteinexpression/Regelung 1 RNA-Typen in E. coli Vergleich RNA-DNA Sequenz 2 Die Transkriptions-Blase

Mehr

Dr. Jens Kurreck. Otto-Hahn-Bau, Thielallee 63, Raum 029 Tel.: 83 85 69 69 Email: jkurreck@chemie.fu-berlin.de

Dr. Jens Kurreck. Otto-Hahn-Bau, Thielallee 63, Raum 029 Tel.: 83 85 69 69 Email: jkurreck@chemie.fu-berlin.de Dr. Jens Kurreck Otto-Hahn-Bau, Thielallee 63, Raum 029 Tel.: 83 85 69 69 Email: jkurreck@chemie.fu-berlin.de Prinzipien genetischer Informationsübertragung Berg, Tymoczko, Stryer: Biochemie 5. Auflage,

Mehr

5. Endoplasmatisches Reticulum und Golgi-Apparat

5. Endoplasmatisches Reticulum und Golgi-Apparat 5. Endoplasmatisches Reticulum und Golgi-Apparat Institut für medizinische Physik und Biophysik Ramona Wesselmann Endoplasmatisches Reticulum Umfangreiches Membransystem endoplasmatisch im Cytoplasma reticulum

Mehr

16. Biomoleküle : Nucleinsäuren

16. Biomoleküle : Nucleinsäuren Inhalt Index 16. Biomoleküle : Nucleinsäuren Die gesamte Erbinformation ist in den Desoxyribonucleinsäuren (DNA) enthalten. Die Übersetzung dieser Information in die Synthese der Proteine wird von den

Mehr

DNA-Replikation. Konrad Beyreuther. Stefan Kins

DNA-Replikation. Konrad Beyreuther. Stefan Kins DNA-Replikation Konrad Beyreuther Stefan Kins DNA-Replikation Originalgetreue Verdopplung des genetischen Materials als Voraussetzung für die kontinuierliche Weitergabe der in der DNA verschlüsselten Information

Mehr

Transkription und Regulation der Genexpression

Transkription und Regulation der Genexpression Transkription und Regulation der Genexpression Dr. Laura Bloch Laura.Bloch@med.uni-jena.de 1. Das zentrale Dogma der Molekularbiologie 24.11.2014 Laura Bloch 2 2. RNA vs. DNA Desoxyribose und Ribose die

Mehr

Signale und Signalwege in Zellen

Signale und Signalwege in Zellen Signale und Signalwege in Zellen Zellen müssen Signale empfangen, auf sie reagieren und Signale zu anderen Zellen senden können Signalübertragungsprozesse sind biochemische (und z.t. elektrische) Prozesse

Mehr

Seminar Biochemie. Nukleotide - Nukleinsäuren - Nukleotidstoffwechsel - DNA-Replikation. Dr. Christian Hübbers

Seminar Biochemie. Nukleotide - Nukleinsäuren - Nukleotidstoffwechsel - DNA-Replikation. Dr. Christian Hübbers Seminar Biochemie Nukleotide - Nukleinsäuren - Nukleotidstoffwechsel - DNA-Replikation Dr. Christian Hübbers Lernziele Zusammensetzung der Nukleotide (Basen, Zucker) Purin-und Pyrimidinbiosynthese (prinzipieller

Mehr

6.3 Phospholipide und Signaltransduktion. Allgemeines

6.3 Phospholipide und Signaltransduktion. Allgemeines 6.3 Phospholipide und Signaltransduktion Allgemeines Bei der Signaltransduktion, das heißt der Weiterleitung von Signalen über die Zellmembran in das Innere der Zelle, denkt man zuerst einmal vor allem

Mehr

Wirkungsmechanismen regulatorischer Enzyme

Wirkungsmechanismen regulatorischer Enzyme Wirkungsmechanismen regulatorischer Enzyme Ein Multienzymsystem ist eine Aufeinanderfolge von Enzymen, bei der das Produkt eines vorstehenden Enzyms das Substrat des nächsten Enzyms wird. Ein regulatorisches

Mehr

Seminare Biochemie (2. Semester)

Seminare Biochemie (2. Semester) Seminare Biochemie (2. Semester) im SoSe 2017: 1/1 Molekulare Funktion und Bedeutung von Nucleinsäuren (Teil 1) 1/2 Molekulare Funktion und Bedeutung von Nucleinsäuren (Teil 2) 2/1 Molekulare Funktion

Mehr

4. Genetische Mechanismen bei Bakterien

4. Genetische Mechanismen bei Bakterien 4. Genetische Mechanismen bei Bakterien 4.1 Makromoleküle und genetische Information Aufbau der DNA Phasen des Informationsflusses Vergleich der Informationsübertragung bei Pro- und Eukaryoten 4.2 Struktur

Mehr

Unterschied Tiere, Pflanzen, Bakterien u. Pilze und die Zellorganellen

Unterschied Tiere, Pflanzen, Bakterien u. Pilze und die Zellorganellen Unterschied Tiere, Pflanzen, Bakterien u. Pilze und die Zellorganellen Die Organellen der Zelle sind sozusagen die Organe die verschiedene Funktionen in der Zelle ausführen. Wir unterscheiden Tierische

Mehr

Einführung in die Umweltwissenschaften

Einführung in die Umweltwissenschaften Einführung in die Umweltwissenschaften Genetik und Gentechnologie (pro und contra) 16.11. 2012 WS 2011/12 H.P. Aubauer, P. Bajons, V. Schlosser Basen:? Purinbasen: Adenin DNA - Grundbausteine Guanin Phosphate

Mehr

Zellzyklus, Replikation und Chromosomen

Zellzyklus, Replikation und Chromosomen Zellzyklus, Replikation und Chromosomen Wiederholung: Größenverhältnisse im DNA-Molekül 3 5 Das größte menschliche Chromosom enthält 247 Millionen Basenpaare Moleküllänge: 8.4 cm Die Länge des gesamten

Mehr

Basen Nucleoside - Nucleotide Synthese und Abbau

Basen Nucleoside - Nucleotide Synthese und Abbau Basen ucleoside - ucleotide Synthese und Abbau Stickstoff-Basen Die heterocyclischen und aromatischen Stickstoffbasen sind planar Sie leiten sich ab von den -eterocyclen: Purin und Pyrimidin Die ucleinsäure-basen

Mehr

Translation Teil 3 Proteinfaktoren und ihre Rolle in der Proteinsynthese

Translation Teil 3 Proteinfaktoren und ihre Rolle in der Proteinsynthese Translation Teil 3 Proteinfaktoren und ihre Rolle in der Proteinsynthese Damit die Proteinsynthese beginnen kann, müssen m-rna und fmet-trna zum Ribosom gebracht werden. Wie geschieht das??? Von entscheidender

Mehr

1. Fragentyp A Welche Aussage über Introns und Exons ist f a 1 sc h? A. Exons enthalten Protein-codierende Sequenzen. B. Reife mrna enthält Exon- und Intron-Abschnitte. C. Intron-Sequenzen werden im Zellkern

Mehr

Struktur und Eigenschaften der DNA in Pro und Eukaryonten

Struktur und Eigenschaften der DNA in Pro und Eukaryonten Struktur und Eigenschaften der DNA in Pro und Eukaryonten Bausteine von Nukleinsäuren: Nukleotide bestehen aus 3 Komponenten: C5-Zucker (RNA: D-Ribose, DNA: 2-Deoxy-D-ribose) Purin- und Pyrimidin-Basen

Mehr

Biologie für Mediziner WS 2007/08

Biologie für Mediziner WS 2007/08 Biologie für Mediziner WS 2007/08 Teil Allgemeine Genetik, Prof. Dr. Uwe Homberg 1. Endozytose 2. Lysosomen 3. Zellkern, Chromosomen 4. Struktur und Funktion der DNA, Replikation 5. Zellzyklus und Zellteilung

Mehr

Inhaltsverzeichnis. I Stoffwechsel. 1 Vom Organismus zum Molekül Aminosäuren Peptide und Proteine Enzyme...

Inhaltsverzeichnis. I Stoffwechsel. 1 Vom Organismus zum Molekül Aminosäuren Peptide und Proteine Enzyme... XI I Stoffwechsel 1 Vom Organismus zum Molekül...................... 2 1.1 Aufbau des Organismus.............................. 2 1.2 Chemische Grundlagen des Stoffwechsels.................. 6 1.3 Informationsübertragung

Mehr

Biochemie II - Tutorium

Biochemie II - Tutorium Mathematik und Naturwissenschaften, Biologie, Biochemie Biochemie II - Tutorium Dresden, 04.01.2016 Zellkern Lipidtröpfchen Nucleotidmetabolismus Glykogen- Stoffwechsel Pentosephosephatweg Glucose Glucose

Mehr

Spleißen und Prozessieren von mrna

Spleißen und Prozessieren von mrna Spleißen und Prozessieren von mrna Spleißen, die Aneinanderreihung von Exons: Prä-mRNAs sind 4-10x länger als die eigentlichen mrnas. Funktionelle Sequenzabschnitte in den Introns der Prä-mRNA: 5 -Spleißstelle

Mehr

Vorlesung Molekulare Humangenetik

Vorlesung Molekulare Humangenetik Vorlesung Molekulare Humangenetik WS 2013/2014 Dr. Shamsadin DNA-RNA-Protein Allgemeines Prüfungen o. Klausuren als indiv. Ergänzung 3LP benotet o. unbenotet Seminar Block 2LP Vorlesung Donnerstags 14-16

Mehr

Struktur und Funktion der DNA

Struktur und Funktion der DNA Struktur und Funktion der DNA Wiederholung Nucleotide Nucleotide Nucleotide sind die Untereinheiten der Nucleinsäuren. Sie bestehen aus einer N-haltigen Base, einer Pentose und Phosphat. Die Base hängt

Mehr

Anabole Prozesse in der Zelle

Anabole Prozesse in der Zelle Anabole Prozesse in der Zelle DNA Vermehrung RNA Synthese Protein Synthese Protein Verteilung in der Zelle Ziel: Zellteilung (Wachstum) und Differenzierung (Aufgabenteilung im Organismus). 2016 Struktur

Mehr

52: Welche der Coenzyme sind an der oxidativen Decarboxylierung von Pyruvat beteiligt? 1) Thiaminpyrophosphat

52: Welche der Coenzyme sind an der oxidativen Decarboxylierung von Pyruvat beteiligt? 1) Thiaminpyrophosphat 2. Testat Biochemie 93/94 - Teil B (Leider ist dies nur ein Teil der Fragen!) 52: Welche der Coenzyme sind an der oxidativen Decarboxylierung von Pyruvat beteiligt? 1) Thiaminpyrophosphat 3) Biotin 2)

Mehr

DNA mrna Protein. Initiation Elongation Termination. RNA Prozessierung. Unterschiede Pro /Eukaryoten

DNA mrna Protein. Initiation Elongation Termination. RNA Prozessierung. Unterschiede Pro /Eukaryoten 7. Transkription Konzepte: DNA mrna Protein Initiation Elongation Termination RNA Prozessierung Unterschiede Pro /Eukaryoten 1. Aus welchen vier Nukleotiden ist RNA aufgebaut? 2. RNA unterscheidet sich

Mehr

DNA mrna Protein. Initiation Elongation Termination. RNA Prozessierung. Unterschiede Pro /Eukaryoten

DNA mrna Protein. Initiation Elongation Termination. RNA Prozessierung. Unterschiede Pro /Eukaryoten 7. Transkription Konzepte: DNA mrna Protein Initiation Elongation Termination RNA Prozessierung Unterschiede Pro /Eukaryoten 1. Aus welchen vier Nukleotiden ist RNA aufgebaut? 2. RNA unterscheidet sich

Mehr

Entstehung und Evolution v Entstehung und Ev o olution v n Leben Manuela Gober 30.J uni 2011

Entstehung und Evolution v Entstehung und Ev o olution v n Leben Manuela Gober 30.J uni 2011 Entstehung und Evolution von Leben Manuela Gober 30. Juni 2011 DIE PRAEBIOTISCHE ERDE Mögliche Atmosphärenzusammensetzung nach Urey und Miller: H 2, CH 4, NH 3 und H 2 O Oberflächentemperatur: ~ 100 C

Mehr