WARUM TEILEN IM TREND IST
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- Karl Braun
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1 WARUM TEILEN IM TREND IST Dr. Mirjam Hauser Zürich, 4. September «Teilen ist im weitesten Sinn auch Kommunikation. Also, indem ich kommuniziere, teile ich auch. Eine Teilung kann positiv oder negativ sein im Sinne von Teilen von Kuchenstücken kann Teilen dazu führen, dass mein Stück kleiner wird. Aber im Sinne von Symbiosen kann Teilen auch positive Effekte haben. Also, wenn Du was Negatives teilst, wird es besser. Wenn Du Sorgen teilst, werden die Sorgen dadurch weniger.» Seite
2 Deutungshilfe Was hat die Schnippel-Disko zu bedeuten? Mega- & Gegentrends helfen Ereignisse und (Anti-)Konsumverhalten einzuordnen und zu verstehen Seite Definition Megatrends Wie ist das Phänomen Teilen einzuordnen? Unterschiedliche Dynamiken der Veränderung Hypes vs. Megatrends hoch «Der letzte Schrei», Hypes, Moden Technologie Produktion Infrastruktur tief Kultur Werte Verhalten Natur, Bevölkerungsstruktur Zeit Quelle: GDI, 2004 Seite
3 Kontext Treiber Die Treiber der Veränderung wir werden älter, weiblicher, multi-kultureller, vernetzter & technologieaffiner Die Bevölkerung wächst (global und in CH), schrumpft (D, I), wird gebildeter, urbaner, weiblicher, älter, multi-kultureller, vernetzter und umweltbewusster Die Technologie beschleunigt wirtschaftliche und gesellschaftliche Prozesse; sie werden schneller, besser, billiger, vernetzter und virtueller Wirtschaft: wachsender Kampf um Marktanteile; Preisdruck, höherer Marketingaufwand, Ende der Massenmärkte, Wachstum ohne Jobs Ökologie: Verknappung von Rohstoffen und Energie, Klimawandel, Extremwetter, regionale Kreisläufe werden wichtiger Politik: Machtwechsel, Zunahme Konflikte, USA und Europa verlieren an Macht, China und Indien gewinnen Einfluss Quelle: GDI, 2015 Seite Kontext Megatrends Megatrends und Gegentrends Ein Raster, das hilft über die Zukunft zu diskutieren. Teilen wird durch Mega- und Gegentrends geprägt! Individualisierung Bedürfnisökonomie Flexibilisierung Gesundheit Komplexität Globalisierung Megatrends Mehr Möglichkeiten & Unsicherheit Gegentrends Mehr Stabilität & Orientierung Dekommerzialisierung Regionalisierung Ökonomisierung Einfachheit Gleichgültigkeit Werteorientierung Erlebnisökonomie Tribalisierung Quelle: GDI, 2004 Seite
4 Frick, K., Hauser, M., & Gürtler, D. (2013). Sharity Die Zukunft des Teilens. GDI-Studie Nr. 39 Frick, K., Hauser, M., & Gürtler, D. (2013). Sharity Die Zukunft des Teilens. GDI-Studie Nr. 39 Woher kommt s? Drei Hauptgründe warum Teilen wieder im Trend ist: Verknappung der Ressourcen, Vernetzungstechnologien, neue Werteprioritäten Verknappung der Ressourcen: Den meisten Menschen ist bewusst, dass wir unsere heutigen Konsummuster und Lebensstil zu viele Ressourcen verbrauchen wir leben über unseren Verhältnissen Vernetzungstechnologien: Dank Internet und mobilem Zugang sind wir immer, überall und jederzeit mit anderen Menschen vernetzt. Veränderte Werthaltungen: Nach einem Zeitalter der Individualisierung sehnen sich die Menschen wieder nach Gemeinsamkeit, Zugehörigkeit und Eingebundensein in die Gesellschaft. Zweitens gilt der demonstrative Konsum nicht mehr als Statussymbol bewusster, nachhaltiger Konsum hingegen schon. Beispiel couchsurfing : Geteilt werden Zimmer, Wohnungen, Häuser die Mitglieder dürfen hierfür nichts verlangen, dafür bei allen anderen auch gratis übernachten: Seite Fragestellung Ausgangslage: Was und warum teilen wir? Was nicht und warum nicht? Immer mehr Menschen teilen ihren Besitz, Autos, Häuser, Gärten oder Büros werden gemeinsam genutzt. Fast täglich kommen neue Online-Dienste auf den Markt, mit denen alles geteilt wird, was geteilt werden kann. Warum teilen wir? Warum nicht? Was teilen wir? Was teilen wir nicht? Gibt es Unterschiede bei Männern und Frauen, Jungen und Alten, Reichen und Armen? Welche Information teilen wir mit wem? Welche neuen Sharing Märkte entstehen? Zweistufiges Vorgehen: Qualitative Interviews und Online-Fragebogen (N = 1100, Deutschland/Deutschschweiz) Seite
5 Frick, K., Hauser, M., & Gürtler, D. (2013). Sharity Die Zukunft des Teilens. GDI-Studie Nr. 39 Frick, K., Hauser, M., & Gürtler, D. (2013). Sharity Die Zukunft des Teilens. GDI-Studie Nr. 39 Was wir teilen Erfahrungen werden problemlos geteilt, Passwörter weniger gerne Musik als MP3 Wohnung, Haus Erfahrungen (z.b. Reisetipps) Getränke Musik auf CD Ideen (z.b. Bastelidee) Essen Bücher Werkzeug Arbeit 20.- Wissen Fotos Waschmaschine Ferienwohnung Kühlschrank Sportausrüstung Mobiltelefon Unterwäsche Schlafsack Auto Kleider Laptop Schmuck > Handtasche Schuhe Bankkonto Küchengeräte Passwörter Zahnbürste Mahlzeit (Rechnung im Restaurant teilen) Geschäftsidee kein Problem schon okay wenn s sein muss sehr ungern Seite Altersunterschiede Was teilen Jünger häufiger als Ältere? Jüngere geben an folgende Dinge häufiger mit anderen zu teilen: Schuhe, Kleider, Bettdecke, Schlafsack, Schmuck/Uhren Musik (CD und MP3) Waschmaschine, Kühlschrank, Wohnung/Haus Zahnbürste, Bankkonto, Unterwäsche, Laptop, Kopfhörer, Passwörter Jüngere teilen weniger häufig: Auto Keine Unterschiede: Geld, Erfahrung/Wissen, Ideen, Arbeitsleistung, Küchengeräte, Werkzeuge, Bücher, Mobiltelefon, Mahlzeiten, Getränke Seite
6 Frick, K., Hauser, M., & Gürtler, D. (2013). Sharity Die Zukunft des Teilens. GDI-Studie Nr. 39 Frick, K., Hauser, M., & Gürtler, D. (2013). Sharity Die Zukunft des Teilens. GDI-Studie Nr. 39 Altersunterschiede 2/3 der jüngeren Menschen geben an, viele Dinge mit anderen zu teilen jeder Zehnte teilt fast alles mit anderen! 70% 60% 59% Jahre Jahre 50% 40% 41% 47% 48% 42% Jahre 30% 29% 20% 10% 0% 1% 4% 7% Ich teile praktisch nichts mit anderen Personen Ich teile nur wenige Dinge mit anderen Personen Ich teile viele Dinge mit anderen Personen 11% 7% 5% Ich teile fast alles mit anderen Personen Seite Warum wir teilen: Trifft überhaupt nicht zu voll & ganz zu 6
7 Frick, K., Hauser, M., & Gürtler, D. (2013). Sharity Die Zukunft des Teilens. GDI-Studie Nr. 39 Warum wir teilen «Teilen ist einfach... Solange es mir gut geht und ich genug habe für mich selber, teile ich gerne mit meinen Kollegen. Das ist ein mega Gefühl! Ich finde das viel schöner, wenn wir direkt etwas füreinander tun können, als wenn ich Geld dafür in die Hand nehmen muss.» «Ich habe ein Herz gezeichnet. Das ist mir spontan zum Teilen eingefallen. Das kann ich gar nicht so genau erklären. Das hat mit Wohlwollen zu tun, mit Zuneigung, mit Einander-etwas-geben.» «Teilen Das ist ein Kreis. Das kommt irgendwie wieder zu einem zurück.» «Für mich ist Teilen normal. Es ist ja immer ein Geben und ein Nehmen. Und wenn man gibt, bekommt man etwas retour. Ich glaube, wenn man gibt, muss das von Herzen kommen, sonst darf man das nicht machen.» Seite Warum wir NICHT teilen: weil mir bestimmte Dinge zu persönlich sind. weil Dinge von anderen unhygienisch sind* andere Menschen nicht gleich gut auf Dinge achten, wie ich das tue Angst habe, dass die ausgeliehenen Dinge kaputt gehen* Angst habe, dass die ausgeliehenen Dinge nicht zurückkommen* weil es nur Streit oder Ärger gibt weil es Abhängigkeiten unter den Menschen schafft J J J. 1 Trifft Trifft voll 7 überhaupt nicht zu & ganz zu Seite
8 Frick, K., Hauser, M., & Gürtler, D. (2013). Sharity Die Zukunft des Teilens. GDI-Studie Nr. 39 Altersunterschiede Woran liegen die Altersunterschiede? Ältere geben lieber, anstatt zu nehmen Jüngere teilen auch eher aus finanziellen Gründen Wenn ich etwas selber nicht brauche, gebe ich es weiter. Ich gebe lieber, als dass ich etwas nehme. Wenn ich mehr Geld zur Verfügung hätte, würde ich viel mehr für mich selber kaufen. Wenn ich jemandem etwas gebe erwarte ich etwas Gleichwertiges zurück J J. Ich habe mir schon oft Dinge geliehen, weil ich nicht J. genug Geld hatte, mir diese selber zu kaufen. 1 Trifft Trifft voll 7 überhaupt nicht zu & ganz zu Seite Gleich und verschieden Ist es eine Generationenfrage? Sind Junge und Alte in Bezug aufs Teilen tatsächlich verschieden? Liegt es an der Lebenssituation? Seite
9 Teilen in Zukunft Der Sharing-Boom steht erst am Anfang Je mehr Vernetzung, je mehr Angebote, desto mehr wird in Zukunft geteilt werden Seite «Teilen Das ist schön, man hilft einander. Das ist ein Geben und Nehmen und man ist nicht ausgenutzt. Wenn man mehr teilen würde, dann wäre die Welt auch weniger anonym, nicht so jeder-für-sich.» Seite
10 VIELEN DANK! GIM Suisse AG General-Wille-Strasse Zürich Telefon +41 (0) Telefax +41 (0) Mirjam Hauser Senior Research Manager Telefon
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