Wenn es maximal dicht sein muss.

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1 Wenn es maximal dicht sein muss. Intelligent Drivesystems, Worldwide Services DE Dichtungssysteme für jede Anforderung

2 NORD Partners in motion Gemeinsam viel bewegen Wenn es maximal dicht sein muss. Generell hat die Dichtheit von Getrieben und Getriebemotoren eine hohe Bedeutung, das gilt besonders für NORD. Denn die zuverlässige und lange andauernde Dichtheit gegen eindringende Fremdstoffe und austretende Schmierstoffe bestimmt maßgeblich die Produkt-Lebenszykluskosten, da Undichtigkeiten eine wesentliche Ursache für Störungen sind. Schon vor rund 30 Jahren hat NORD mit der Einführung des Blockgehäusekonzeptes ohne Gehäusefugen im Kraftfluss das Risiko der Undichtigkeit nachhaltig reduziert. So erhält heute die Abdichtung der Wellen eine hohe Bedeutung: Während beim Getriebemotor die eingangsseitige Getriebeabdichtung durch den Motor vor Umwelteinflüssen sehr gut geschützt ist, ist die ausgangsseitige Getriebeabtriebswellenabdichtung sehr stark Umwelteinflüssen ausgesetzt. NORD hat daher unterschiedliche Dichtungssysteme für Getriebeabtriebswellen entwickelt, die abgestimmt auf die jeweiligen Umwelteinflüsse für optimierte Dichtheit sorgen. 1. Katalogausführungen 1.1 Standardausführung für normale Verhältnisse Standardmäßig kommen bei Getriebeabtriebswellen Radialwellendichtringe aus Nitril-Butadien-Elastomer (NBR) mit radialer, zugfederbelasteter Dichtlippe zur Abdichtung des Schmierstoffes und zusätzlicher Schutzlippe gegen Verschmutzungen von außen zum Einsatz. Der Raum zwischen Dichtlippe und Schutzlippe wird serienmäßig mit Spezialfett definiert gefüllt, wodurch sich der Verschleiß der Lippen minimiert und eine zusätzliche Barriere die Dichtlippe gegen Verschmutzungen von außen schützt. Die Oberflächen der Wellen werden an den Dichtringlaufflächen präzise mit den vorgeschriebenen Rauheitswerten gefertigt. Bei NORD kommen nur Marken-Wellendichtringe von ausgewählten renommierten Lieferanten zum Einsatz. Ölseite Luftseite Schmutz Welle Dichtlippe Fett Schutzlippe Radialwellendichtring mit Dicht- und Schutzlippe Fettfüllung Fettbefüllung zwischen Schutz- und Dichtlippe 02

3 Intelligent Drivesystems, Worldwide Services 1.2 Doppelte Wellendichtringe Eine erhöhte Sicherheit bietet die doppelte abtriebsseitige Wellenabdichtung. Sie besteht aus zwei Wellendichtringen. Von außen auf die Abdichtung einwirkende Stoffe müssen zusätzliche Barrieren überwinden, bevor sie die innere Dichtlippe, die den Ölraum abdichtet, erreichen und eine Leckage verursachen können. Bei Beschädigungen von außen ergibt sich durch den zweiten Wellendichtring eine zusätzliche Leckagesicherheit. Die doppelte Wellenabdichtung hat einen inneren Wellendichtring Form A (ohne Schutzlippe) und einen äußeren Wellendichtring Form AS (mit Schutzlippe). Zwischen den Wellendichtringen sowie zwischen der Schutzlippe und der Dichtlippe ist jeweils serienmäßig ein Spezialfett in definierter Menge vorgesehen. Dieses Spezialfett reduziert zusätzlich die Reibung des zweiten Wellendichtringes auf ein Minimum und stellt eine zusätzliche Barriere gegen Verschmutzungen von außen dar. Die doppelte Abtriebswellenabdichtung ist serienmäßig (NORD Katalogstandard) bei: Industriegetrieben (SK bis 15507) 3- u. 4-stufigen Kegelradgetrieben mit Hohlwelle (SK bis ) mit Vollwelle bei den Typen SK und SK stufigen Kegelradgetrieben mit Hohlwelle ab SK bis Stirnrad-Schneckengetrieben mit Hohlwelle (SK bis 43125) Flachgetrieben mit Hohlwelle ab SK 0282 NB bis 12382* Flachgetrieben mit Vollwelle ab SK bis NORDBLOC Stirnradgetrieben ab SK bis Zusätzlich ist die doppelte Abtriebswellenabdichtung optional lieferbar bei: 3- u. 4-stufigen Kegelradgetrieben mit Vollwelle (SK bis ) Flachgetrieben mit Vollwelle ab SK 0282 NB bis 9382 Stirnradgetrieben ab SK 32 bis 103 Fett Form A Form AS Bei weiteren Getriebetypen ist die doppelte Abtriebswellenabdichtung mit Sondermaßnahmen möglich. * Hinweis: Flachgetriebe SK 1282, 2282, 4282 haben die doppelte Abtriebswellenabdichtung aus räumlichen Gründen nur auf der A-Seite. Doppelte Wellenabdichtung mit zwei Wellendichtringen 1.3 Option: FKM für hohe Temperaturen und hohe chemische Beständigkeit NORD kann für fast alle Getriebetypen optional abtriebseitige Radialwellendichtringe aus Fluor-Elastomer (FKM) liefern. FKM ist auch unter dem Handelsnamen Viton bekannt. FKM erfüllt höhere Anforderungen an die thermische und chemische Beständigkeit. Temperatureinsatzbereich -25 C bis 150 C. FKM Wellendichtringe haben eine braune Färbung. 03

4 NORD Partners in motion Leckölanzeige Abtropfscheibe Flachgetriebe in Rührwerksausführung VL3 in Ausführung Drywell 1.4 Option: Verstärkte Abtriebswellenlagerung VL3 in Ausführung Drywell Insbesondere für Rührwerke bietet NORD die verstärkte Abtriebswellenlagerung mit größerem Lagerabstand und besonders starken Lagern an, die auch zur Aufnahme von hohen Radial- und Axialkräften geeignet sind. Um mit stark erhöhter Sicherheit Schmiermittelleckagen auszuschließen und einer möglichen Verunreinigung des Mischgutes vorzubeugen, gibt es für die Bauform M4 (Abtriebwelle senkrecht nach unten) bei Flachgetrieben die Option VL3 in Ausführung Drywell. Diese Ausführung bietet folgende Sicherheitsfunktion: Bei eventuellen Undichtigkeiten an den doppelten Wellendichtringen der Abtriebswelle gelangt das Öl über die Abtropfscheibe in den Auffangraum im Flansch und wird über eine Leckölanzeige oder einen Ölsensor gemeldet. Ein Auslaufen in den Rührwerksraum kann somit verhindert werden. Der NORD-Getriebebaukasten ermöglicht die Option VL3 in Ausführung Drywell auch bei Kegelradgetrieben in Bauform M5 und M Option: Flachgetriebe zum Antrieb von Schraubenförderern Doppelte Wellendichtringe Material FKM Doppelte Wellendichtringe Bei Schraubenförderern kommt die Getriebeabtriebswelle häufig mit dem Fördergut in Kontakt. Hierbei wird das Fördergut regelrecht gegen die Abtriebswellendichtung gedrückt. Um diesen besonderen Anforderungen gerecht zu werden, wurde speziell für den US-amerikanischen Bedarf eine Flachgetriebeausführung entwickelt, die in den Baugrößen SK 1282 bis 5282 als Kataloggetriebe lieferbar ist. Das kennzeichnende Merkmal der Flachgetriebeausführung zum Antrieb von Schraubenförderern ist ein Abtriebsflansch, in dem gleich mehrere verschiedene Dichtungen integriert sind, um die eigentliche ölabdichtende Getriebedichtung zu schützen. Sollte das Fördergut die zwei äußeren Wellendichtringe aus dem Material FKM, den Filzring und die beiden Spaltdichtungen überwinden, erreicht es wahrscheinlich immer noch nicht die doppelten ölabdichtenden Getriebeabtriebswellen-Dichtringe, da das Fördergut vorher nach unten aus dem Flansch herausfallen kann. Resultat: Die Wellenabdichtung ist sehr gut gegen das Fördergut geschützt. gefettete Filzdichtung doppelte Spaltdichtung Dichtsystem für Flachgetriebemotoren bei Schraubenförderern 04

5 Intelligent Drivesystems, Worldwide Services 2. Sonderausführungen für besondere Anwendungen 2.1 Zusätzlicher axial wirkender Gammaring für mittleren Staubanfall Gammaring bzw. MSC-Ring Einen zusätzlichen Schutz gegen Staub stellt ein Gammaring bzw. MSC-Ring mit seiner zusätzlichen Dichtlippe dar, die axial von außen an der Wellendichtring-Stirnseite anläuft. Der Gammaring bzw. MSC-Ring sitzt drehfest auf der Abtriebswelle und wird dem Dichtsystem hinzugefügt. Hierfür wird die Abtriebswelle geringfügig verlängert. Bei vielen Getriebetypen ist diese Sonderausführung möglich. 2.2 Zusätzlicher Vliesring für Fasern, insbesondere Textilfasern Hinzugefügter Gammaring bzw. MSC-Ring gegen Staubanfall Fasern, insbesondere Textilfasern und Flusen, können ein Dichtsystem stören. Wenn sich z.b. eine Faser an der Dichtlippe einklemmt, kann es zu einer temporären Leckage kommen. Als spezieller, wirksamer Schutz gegen Fasern hat sich eine feststehende Vliesscheibe bewährt, die außen an den Wellendichtring angeklebt wird. Bei vielen Getriebetypen ist diese Sonderausführung möglich. Vlies 2.3 Taconite Dichtsystem für aggressiven Stein- und Erzstaub Das Taconite Dichtsystem ist speziell für den Betrieb mit aggressivem Stein- und Erzstaub entwickelt worden. (Benannt nach dem Takonit, einem Eisenerz, das in Minnesota/USA abgebaut wird.) Das Taconite Dichtsystem besteht aus zwei Wellendichtringen und einer radialen Labyrinthdichtung, die mit Fett gefüllt ist. Dieses Fett bildet eine Barriere gegen eindringenden Gesteinsstaub. Durch regelmäßiges Nachschmieren am Schmiernippel trägt das Fett eindringende Staubpartikel immer wieder aus der Labyrinthdichtung heraus, so dass der aggressive Staub nicht zu den Wellendichtringen vordringen kann. NORD bietet das Taconite Dichtsystem nicht nur als Katalogoption für große Industrie - getriebe, sondern realisiert es auch bei Getriebemotoren als Sonderausführung. Hinzugefügte Vliesscheibe gegen Fasern Schmiernippel Labyrinthdichtung Doppelte Wellendichtringe Taconite Dichtsystem 05

6 NORD Partners in motion Luftseite Ölseite Fett 2.4 Taconite E Dichtsystem für leichten Flüssigkeits- und Staubanfall Das Taconite E Dichtsystem, das sich bei Industriegetrieben bewährt hat, besteht aus 2 Wellendichtringen Form A, bei denen der äußere Wellendichtring umgekehrt eingebaut ist. Durch die somit umgekehrte Förderrichtung der äußeren Dichtlippe werden insbesondere von außen einwirkende Flüssigkeiten von dem inneren Wellendichtring ferngehalten. Außerdem müssen von außen auf die Abdichtung einwirkende Stoffe, gegenüber einer einfachen Abdichtung, zusätzliche Barrieren überwinden, bevor sie die innere Dichtlippe erreichen und eine Leckage verursachen können. Der äußere Wellendichtring wird serienmäßig mit einem Spezialfett in definierter Menge montiert. Dieses Spezialfett reduziert zusätzlich die Reibung des zweiten Wellendichtringes auf ein Minimum und stellt eine weitere Barriere gegen Verschmutzungen von außen dar. Taconite E Labyrinth 2.5 Labyrinthdichtung für mittleren Staubanfall und Spritzwasser Bei einem Staubanfall, der nicht so hoch ist, dass er den hohen Aufwand eines Taconite Dichtsystems rechtfertigt, kann auch eine nicht nachschmierbare Labyrinthdichtung eine gute Lösung sein. Diese wartungsfreie Labyrinthdichtung kann oft ohne Maßänderung anstelle des äußeren Wellendichtringes bei Getrieben, die einen doppelten Wellendichtring ermöglichen, eingebaut werden. Damit stellt das Labyrinthdichtungssystem eine preiswerte Lösung dar. Labyrinthdichtung 2.6 Gleitringdichtung für aggressive Flüssigkeiten Gleitringe Gleitringdichtungen kommen zum Einsatz, wenn die Abtriebswelle im Bereich der Dichtung häufig mit aggressiven und verschmutzten Flüssigkeiten in Kontakt kommt. Im Abwasserbereich haben sich die Gleitringdichtungen bestens bewährt. Zu berücksichtigen ist, dass Gleitringdichtungen im Normalbetrieb funktionsbedingt eine geringe Leckageölmenge aufweisen und daher nicht absolut dicht sind. Gleitringdichtungen können sogar unterhalb eines äußeren Flüssigkeitsspiegels eingesetzt werden. Hierbei ist zu beachten, dass im Getriebe stets ein höherer hydrostatischer Druck als außen herrscht, damit keine Fremdstoffe in das Getriebe eindringen können. Bei vielen Getriebetypen ist diese Sonderausführung möglich. Gleitringdichtung 06

7 Intelligent Drivesystems, Worldwide Services Ölstand 2.7 True Drywell für Rührwerke Bei manchen Anwendungen, beispielweise bei Mischern, wird die Antriebseinheit in senkrechter Anordnung betrieben, und die Getriebeabtriebswelle ist senkrecht nach unten gerichtet. Hier ist zusätzlich eine stark erhöhte Sicherheit gegen Schmiermittelleckagen gefordert, um eine Verunreinigung z. B. des Mischgutes auszuschließen. Schleifende Dichtungen an einer senkrecht nach unten gerichteten Getriebewelle, die ein grundsätzliches Leckagerisiko bei Verschleiß oder Verunreinigungen darstellen, werden dann oft als nicht sicher genug beurteilt. Für diese Anwendungen gibt es bei NORD-Flachgetrieben in Bauform M4 die NORD-Ausführung True Drywell, die das Leckagerisiko von schleifenden Dichtungen grundsätzlich ausschließt. Denn generell gibt es bei True Drywell keinerlei schleifende Dichtungen, die unterhalb des Ölstandes liegen und im Betrieb zu einer Leckage führen könnten. Ein feststehendes Schutzrohr, das sich in der Getriebeabtriebshohlwelle befindet, reicht weit über den Ölstand hinaus. Es dichtet zusätzlich nach dem Prinzip, dass Flüssigkeiten aufgrund der Schwerkraft nicht bergauf fließen, berührungslos und verschleißfrei ab. NORD-Flachgetriebe in Ausführung True Drywell sind gekennzeichnet durch die Hohlwellenausführung mit Schrumpfscheibe und geändertem Hohlwellendurchmesser, die Rührwerksausführung VLII sowie die Standard-Getriebeentlüftung (keine Druckentlüftung zulässig). True Drywell bei Getriebemotoren Schutzrohr Ölraum Der NORD-Getriebebaukasten ermöglicht die Ausführung True Drywell auch bei Kegelradgetrieben in Bauform M5 und M6, wobei sich hier jedoch die antriebsseitige Abdichtung unterhalb des Ölstands befindet. Auch bei Industriegetrieben gibt es die True-Drywell-Ausführung. Hier wird ein tiefliegendes Schutzrohr in Verbindung mit einem abgesenkten Ölstand, der eine Umlaufschmierung erfordert, verwendet. Bei dieser Ausführung sind verstärkte Lager serienmäßig verbaut. Ölfangraum mit Überwachungssensor verstärkte Lagerung (fettgeschmiert) True Drywell bei Industriegetrieben 07

8 NORD GROUP DE Getriebebau NORD GmbH & Co. KG, Rudolf-Diesel-Str. 1, Bargteheide, Deutschland Fon +49 (0) / 289-0, Fax +49 (0) / , info@nord.com AT CH Getriebebau NORD GmbH, 4030 Linz, Deggendorfstrasse 8, Österreich Fon +43 (0) 732 / , Fax +43 (0) 732 / , info@nord-at.com Getriebebau NORD AG, Bächigenstraße 18, 9212 Arnegg, Schweiz Fon , Fax , info@nord-ch.com Members of the NORD Group S2000 / Mat.-Nr / 3912