6-10 LEBENSRAUM HECKEN SACH INFORMATION
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- Hertha Frei
- vor 7 Jahren
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1 SACH INFORMATION Hecken waren und sind ein charakteristisches Element traditioneller heimischer Kulturlandschaften. Allerdings galten Hecken wegen ihres Platzbedarfs lange Zeit als unrentabel. Spätestens durch den Einsatz immer größerer Landmaschinen verschwanden die Hecken schnell aus der Landschaft. Die naturnahe Kulturlandschaft gehört somit in vielen Regionen bereits der Vergangenheit an, obwohl eine Heckenlandschaft in landwirtschaftlichen Gebieten Schutz vor dem Wind bietet, Rückzugsgebiet für seltene Tierarten bildet oder eine Pufferfunktion für nah gelegene Siedlungen vor Pestiziden ausübt. Spezielle Aktionen wie der niederösterreichische Heckentag versuchen den Erhalt naturnaher Hecken wieder zu fördern. In den Gärten wurden alte Hecken nicht einfach entfernt, sondern oft durch die beliebte Thujenhecke ersetzt. Da die Thujen rund ums Jahr dem Garten Uneinsehbarkeit (und wenig Arbeit) garantieren, griffen GartenbesitzerInnen bzw. beratende Planungsfirmen der Einfachheit halber auf die auch als Lebensbaum bezeichnete Pflanze zurück. In den Gärtnereien hat man meistens die Auswahl zwischen der Thuja orientalis und der Thuja occidentalis, die rein optisch vom Laien schwer unterscheidbar sind. Die Thuje galt in neugebauten Wohnsiedlungen oder Wohnhäusern lange Zeit als beliebteste Heckenpflanze. Mit dem Siegeszug dieser immergrünen Nadelgehölze ging gleichzeitig die ehemalige Vielfalt der Gartenhecken verloren. So bietet die Thujenhecke keine nennenswerte Anziehung für Kleinlebewesen. Das Holz, die Zapfen und vor allem die Zweigspitzen sind giftig, selbst als Winterquartier für Vögel bietet die Thujenhecke wenig Anreiz nur wenige Meisenarten (Blaumeise und Kohlmeise) nisten tatsächlich in dieser Hecke. Das Land Niederösterreich hat auf diese Erkenntnisse reagiert und setzt eine Reihe von Initiativen zur Neupflanzung von naturnahen Hecken. Der NÖ Naturgarten-Ratgeber weist beispielsweise in der Ausgabe Nummer 7 auf die Vielfalt und die Wichtigkeit der Hecken hin und gibt wertvolle Tipps für die Anlage von Hecken. Demnach wird in den Gärten durch artenreiche Hecken ein wichtiger Beitrag zur Wahrung des ökologischen Kreislaufes geleistet: Für seltene Insekten, Kleinsäuger,Vögel, Reptilien oder Amphibienarten können Eine Naschhecke im Naturgarten fördert den Bezug der Kinder zu den Pflanzen. Haselnuss, Brombeere oder Himbeere können gepflanzt werden. Auf Thujenhecken sollte man im Garten verzichten. Gartenbesitzer pflanzen sie gerne an, weil sie schnell anwachsen und pflegeleicht sind. Meist wird darauf vergessen, dass die meisten Arten giftig sind und den Garten ökologisch verarmen lassen. ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH
2 SACH INFORMATION Gartenhecken ein wertvolles Rückzugsgebiet sein. So nistet beispielsweise der Zaunkönig gerne bodennah in Hecken, Igel oder Blindschleiche benötigen ebenfalls dichte Hecken, um sich in Gärten ansiedeln zu können. ZUSAMMENFASSUNG: Eine Reihe von Tier- und Pflanzenarten nützt die Hecke als Lebensraum und wächst in ihrem Schatten auf. Größere Tiere vergraben sich im Laub unter der Hecke oder suchen in ihrem Schutz nach Beute. Eine Hecke im Naturgarten sollte aus heimischen Gehölzen angelegt sein. Das Land Niederösterreich bietet manchmal ausgewählte Heckensortimente an, wie beispielsweise das Naschhecken- oder das Blütenheckensortiment. INFO SERVICE: Wertvolle Tipps für die Anlage von Hecken bietet die ABB Naturschutzabteilung der NÖ Landesregierung im Natur und Garten Service. Die Hainbuche ist eine heimische Baumart, die auch als Hecke sehr schön anwächst. Ihr dichtes Wachstum lässt sie auch in den Wintermonaten relativ blickdicht erscheinen. BEDEUTUNG EINER HECKE IM NATURGARTEN Gerade wegen der Fülle ihrer ökologischen Funktionen sollte eine Hecke in einem Naturgarten nicht fehlen. Bei der Auswahl der Arten für den Schulgarten muss darauf geachtet werden, ausschließlich ungiftige, möglichst unbewehrte (stachel- und dornenlose) und heimische Straucharten auszuwählen. Richtig angelegte Hecken bieten sowohl Futter, Nistplatz und Schutz für viele Tier- und Pflanzenarten und eine gute Grundlage für Unterrichtsprojekte.Verwendet werden sollten schnittverträgliche, heimische Straucharten, wie beispielsweise die Hainbuche oder Hartriegelarten. Diese lassen die Hecke selten höher als 1,20m (Breitenbedarf bei der Anpflanzung der Hecke ca. 80cm) anwachsen. Straucharten wie die Wildbirne, die Haselnuss (bei Säugetieren beliebt) oder Salweide und Schlehe (gute Bienenweide, weil die Schlehe schon sehr früh ab Mitte März zu blühen beginnen kann) sollten berücksichtigt werden. Sensationell wirken für Kinder auch immer wieder Früchte, die sie ernten und essen können. Anbieten würden sich sowohl Himbeeren wie auch stachellose Brombeeren und Johannisbeeren, darüber hinaus seltener genutzte Arten wie beispielsweise der Gelbe Hartriegel, auch Dirndlstrauch genannt.
3 DIDAKTISCHE UMSETZUNG Ist ein Naturgarten vorhanden, so kann die Anlage einer Hecke das ökologische Herzstück des Gartens werden. Das Projekt würde sich auch in Absprache mit der Gemeinde außerhalb der Schule in der Natur eignen. Oft sind ältere Schulgärten nur mit einem unattraktiven Maschendrahtzaun von ihrer unmittelbaren Umgebung abgetrennt die Anlage einer dichten Hecke würde die Abgrenzung verschönern und langfristig gesehen eine gute Basis für zahlreiche Naturbeobachtungen bilden. In Niederösterreich beheimatete Arten wie der Dirndlstrauch, die Haselnuss oder die Salweide bieten Möglichkeiten für eine Vielzahl an Lebewesen und lassen den neuen Lebensraum vielfältiger erscheinen. LERNZIELE: Durch eigenständiges Arbeiten mit Pflanzen erlangen die SchülerInnen einen besonderen Zugang zur Natur. Sie lernen wichtige heimische Tier- und Pflanzenarten kennen und erlangen damit verbunden ein Grundverständnis ökologischer Vorgänge. Bei der Pflanzung einer Hecke werden praktische Gartentätigkeiten wie Schaufeln, Gießen oder Einpflanzen gelernt. Der Dirndlstrauch erfreut im Frühjahr mit zartem, gelbem Blütenschmuck und im Herbst mit wohlschmeckenden und zierenden Früchten. INFORMATIONSTEIL: Mittels des Arbeitsblattes können die Kinder Verschiedenes über Hecken lernen. Im Anschluss kann gemeinsam die Hecke (oder der bestehende Gartenzaun) begutachtet und bewertet werden. Gemeinsam sollte nun überlegt werden, welche Form der Gestaltung im konkreten Fall zur Anwendung kommen könnte die Vorteile einer Hecke werden noch vor Ort andiskutiert. ORT: Schulgarten,Vorgarten oder ein Stück Natur (mit der Gemeinde abzuklären). Die Haselnuss ist ein 2 4m hoher, schnittverträglicher Strauch, der wegen frühstäubenden Hängekätzchen (Würstchen) und wegen seiner Nüsse sehr beliebt ist. Für manch einen darf auch die Wünschelrute nur aus Haselzweigen geschnitzt sein: am besten bei Vollmond. ZEITAUFWAND UND ZEITPUNKT DER PFLANZUNG: zwei bis drei Schulstunden in der Vorbereitung (Arbeitsblatt liegt bei), Pflanzung der Hecke ungefähr ein Vormittag, möglicherweise eine weitere Stunde am nächsten Tag zur Nachbesprechung; Zeitpunkt der Pflanzung: Frühling oder Herbst. ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH
4 DIDAKTISCHE UMSETZUNG MATERIALIEN: Gartengeräte (Schubkarren, Schaufel, Hacke), Komposterde, Sträucher, Wasser zum Gießen. KOSTEN: je nach Pflanze unterschiedlich- z. B.: Dirndlstrauch (Cornus mas) ab 10 Stück à ca. sechs Euro; je nach Länge der Hecke ist mit zwei- bis dreihundert Euro zu rechnen. Das Datum des Niederösterreichischen Heckentags erfahren Sie unter der Nummer des Gartentelefons, eventuell kann man über die Gemeinde einen Kostenersatz erhalten. Spezielle Heckensortimente wie beispielsweise die Naschhecke machen die Heckenpflanzung besonders interessant. Gartenarbeit ist bei fast allen Kindern beliebt. Und wenn die selbstgepflanzten Sträucher die ersten essbaren Früchte tragen, kann wohl niemand widerstehen. UMSETZUNG: Der/die LehrerIn bespricht sich ein paar Wochen vor dem Umsetzungszeitpunkt (Frühling oder Herbst) mit einer lokalen Gärtnerei. Im Idealfall rechnet der/die GärtnerIn die Menge der benötigten Stecklinge selber aus und beliefert die Schule. Als Grundregel gilt: Je nach Größe und Alter der gelieferten Pflanzen höchstens zwei bis drei Pflanzen pro Laufmeter setzen. Wenn der Platz vorhanden ist, kann auch in zwei Reihen gesetzt werden (mit einem Mindestabstand von 50cm zwischen den Reihen). Zwei Reihen erhöhen langfristig gesehen den Dichtheitsgrad und die Vielfalt der Hecke. ABLAUF DER PFLANZUNG: INFO SERVICE: Das Datum des Niederösterreichischen Heckentags erfahren Sie unter der Nummer des Gartentelefons im Natur und Garten Service, sowie Gärtnereiadressen und Partnerbetriebe. Schon seit der Steinzeit beliebt in Säften und Kompotten: die Holunderbeere. Zwei Pflanzengräben ausheben die Breite sollte zwischen 40 und 60cm, die Tiefe in etwa 30cm betragen, der Abstand zwischen den Gräben 50cm. Je nach Sortenwahl muss manchmal der Pflanzengraben vorgegossen werden fragen Sie bei dem/der GärtnerIn nach. Die Pflanzen werden gleichmäßig verteilt von den Kinder eingesetzt. Gleichzeitig weist der/die LehrerIn auf die Unterschiede zwischen den Pflanzen hin. Die Wurzeln werden mit Erde bedeckt, der Boden angetreten und gut begossen. Im Anschluss werden die einzelnen Arten nochmals durchgenommen und selbstgefertigte Artenschilder bei oder an den Stecklingen übersichtlich angebracht. ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH
5 ARBEITSBLATT Eine naturnahe Hecke ist ein Lebensraum für viele Tiere. Manche leben unter der Erde, bei den Wurzeln der Hecke, andere auf dem Boden und wieder andere mitten in den Zweigen. Kannst du folgende Tiere richtig in der Hecke einsetzen? Schneide die Bilder einfach aus und klebe sie auf der richtigen Stelle ein! Regenwurm Marienkäfer Amsel Igel Zaunkönig
6 ARBEITSBLATT Unten siehst du Beispiele von Sträuchern, die man miteinander als Hecke anpflanzen kann. Ordne die Pflanzen zuerst entweder der Naschhecke (Sträucher, die essbare Früchte tragen) oder der Blütenhecke (Sträucher, die besonders schöne Blüten ausbilden) zu. Am Ende überlege dir, welche Sträucher in deine Hecke passen kennst du noch Sträucher, die hier nicht aufgezählt sind? Schreib sie dazu! NASCHHECKE BLÜTENHECKE DEINE HECKE HEIßT = Dirndlstrauch Palmkätzchen Rose Jede Baum- oder Strauchart der Hecke bildet eine Frucht aus du darfst die Früchte aber nur dann essen, wenn du dir ganz sicher bist, dass sie nicht giftig sind! Flieder Brombeere Haselstrauch
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