Begleitmaterial zu Der Zauberer von Oz Von L. Frank Baum in einer Fassung von Carsten Kochan
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- Busso Beyer
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1 1 Begleitmaterial zu Der Zauberer von Oz Von L. Frank Baum in einer Fassung von Carsten Kochan
2 2 Sehr geehrte Pädagoginnen und Pädagogen, liebe Eltern und Interessierte, wer kennt sie nicht, die Geschichte des jungen Mädchens aus Kansas von L. Frank Baum, die 1900 veröffentlicht wurde und sich zu einem Welterfolg entwickelte. Die erste Bühnenbearbeitung der Geschichte entstand bereits Weltruhm erlangte sie dann spätestens 1939 durch den Hollywood-Film mit der jungen Judy Garland als Dorothy. Auch heute noch ist»the Wonderful Wizard of Oz«eines der meistgelesenen Kinderbücher. Unsere Inszenierung entführt in die fantastische Welt des Zauberer von Oz, in der die ungleichen Freunde zusammenhalten und an sich selbst glauben müssen, um die großen Abenteuer gemeinsam zu meistern. In dieser Mappe haben wir Arbeitsmaterial zur Vorstellung zusammengestellt. Das Material soll als Anregung zur Vor- und Nachbereitung in Ihren Gruppen dienen. Wir wünschen Ihnen einen wunderbaren Theaterbesuch und freuen uns über jede Rückmeldung! JUST Junges Staatstheater Wiesbaden JUST Junges Staatstheater Wiesbaden Christian-Zais-Straße 3 Tel. +49 (0) just@staatstheater-wiesbaden.de
3 3 Inhalt 1. Zum Autor 2. Zum Stück 3. Die Lieder 4. Zu den Beteiligten 5. Anregungen zur Vor- und Nachbereitung Auf in die Smaragdene Stadt! Wo jemand ein Herz für uns hat! Zum Zauberer von Oz! Denn er ist gut und groß! Auf in die Smaragdene Stadt!
4 4 1. Zum Autor Lyman Frank Baum ( ) war ein USamerikanischer Kinderbuchautor und wurde bekannt durch sein Buch Der Zauberer von Oz. Es war gleichzeitig das erste amerikanische Kunstmärchen und gehört heute zu den Klassikern der Kinderliteratur. Baums deutschstämmiger Vater, Benjamin Ward Baum, war ein erfolgreicher Geschäftsmann und hatte mit Ölfeldern in Pennsylvania ein großes Vermögen gemacht, und so verbrachte Baum eine wohl behütete Kindheit. Zu seinem 15. Geburtstag schenkte ihm sein Vater eine Druckerpresse, die Baums Interesse am Schreiben weckte. Baum versuchte sich in zahlreichen Geschäftsfeldern. Er arbeitete im Theater, für Zeitungen und Zeitschriften, stellte das patentierte Schmieröl Baum s Castorine her, leitete das Warenhaus Baum s Bazaar und war zeitweilig auch Hühnerfarmer. Da er sich stets mit Freude Gute-Nacht-Geschichten für seine eigenen Kinder ausgedacht hatte und diese ihnen am Bett erzählte, entschloss er sich, Geschichten für Kinder zu schreiben. Im Jahr 1900 erschien sein Buch The Wonderful Wizard Of Oz, das über Nacht zu einem riesigen Erfolg wurde. Baum verfasste noch 13 weitere Romane um das wunderbare Land, wobei er mehrfach erklärte, die Serie jetzt abgeschlossen zu haben und keine weiteren Oz-Fortsetzungen mehr zu schreiben. Aufgrund der hohen Nachfrage nach Oz- Fortsetzungsromanen und wegen der Briefe vieler Kinder setzte er die Serie jedoch immer wieder fort.
5 5 2. Zum Stück Der Zauberer von Oz Kleine Version Das Mädchen Dorothy wird von einem Wirbelsturm in ein abenteuerliches Traumland getragen. Auf ihrem Weg zum mächtigen Zauberer von Oz begegnet sie der Vogelscheuche ohne Gehirn, dem Blechmann ohne Herz und dem Löwen ohne Mut. In der Smaragdstadt erhalten die vier von dem Zauberer den Auftrag, die böse Hexe des Westens zu töten. Dafür verspricht der Zauberer ihnen Mut, ein Herz, Verstand und die Rückkehr nach Hause. Auf ihrer märchenhaften Reise erfahren Dorothy und ihre Gefährten dann, dass man auf die eigenen Fähigkeiten vertrauen muss und schwierige Aufgaben am besten gemeinsam löst.
6 6 Große Version Ein Wirbelsturm trägt Dorothy fort in das Land vom Zauberer Oz. Sie landet dort mitsamt ihrem Haus ausgerechnet auf der bösen Osthexe. Die Munchkins Einwohner des Ostlandes sind begeistert und dankbar, dass sie die böse Hexe endlich losgeworden sind. Die gute Nordhexe erscheint und begrüßt das Mädchen freundlich. Dorothy möchte zurück nach Hause, in die Prärie von Kansas. Aber die Nordhexe kann ihr nicht helfen, sie gibt dem Mädchen stattdessen die roten Schuhe der bösen Osthexe und rät ihr, den großen Zauberer von Oz aufzusuchen um ihn zu bitten, sie wieder nach Hause zu bringen. Um Dorothy auf dem Weg vor Gefahren zu beschützen, küsst die Nordhexe sie auf die Stirn. Geschützt durch den Kuss der Nordhexe macht sich Dorothy auf zum Zauberer, in die Smaragdenstadt. Auf ihrem Weg macht sie die Bekanntschaft mit einer Vogelscheuche. Dorothy befreit die nette Vogelscheuche und als sie erfährt, welches Ziel Dorothys Reise hat, schließt sie sich ihr gleich an. Die Vogelscheuche wünscht sich nämlich nichts mehr als Verstand und keinen Kopf voller Stroh. Auf der weiteren Reise retten sie einen blechernen Holzfäller aus seiner misslichen Lage, denn er ist beim Holzhacken eingerostet und kann sich seitdem nicht mehr bewegen. Als dieser hört, warum Dorothy und die Vogelscheuche sich auf den Weg zum großen Zauberer machen, möchte er sich ebenfalls anschließen, wünscht er sich doch sehnlichst ein Herz in seiner blechernen Brust. Gemeinsam treffen sie auf den Löwen. Es stellt sich heraus, dass sich der Löwe für ziemlich feige hält. Nur zu gerne möchte der Löwe auch zum Zauberer, damit er ihm Mut schenkt. Hoffnungsvoll machen sich Dorothy und ihre drei neuen Freunde weiter auf den abenteuerlichen Weg durch das Land von Oz. Die Freunde halten zusammen, helfen sich gegenseitig und niemand wird im Stich gelassen. Dabei stellt sich heraus, dass jeder seine Stärken hat: Der Löwe ist besonders mutig, wenn es darum geht, seine Freunde zu beschützen, der Blechmann zeigt Herz und die Vogelscheuche bringt die Gruppe mit ihren guten Ideen weiter. Schließlich kommen die Vier in der prächtigen Smaragden Stadt des
7 7 Zauberers von Oz an. Doch bevor sie sein Reich betreten dürfen und ihnen Audienz gewährt wird, müssen sie grüne Brillen aufsetzen, die sie während ihres gesamten Aufenthalts nicht abnehmen dürfen, da sie sonst vom Glanz der Stadt geblendet würden. Endlich werden sie einer nach dem anderen bei dem Zauberer vorgelassen. Doch jedes Mal erscheint er den vier Gefährten in einer anderen Gestalt. Die Botschaft des Zauberers ist für alle gleich: Um ihre Wünsche erfüllt zu bekommen, müssen sie Dorothy helfen, die böse Westhexe zu töten. Sie ziehen in das Land der Westhexe. Die Westhexe hetzt den Freunden die Flugaffen auf den Hals. Als die Westhexe die Vogelscheuche mit einem riesigen Streichholz anzünden will, begießt Dorothy sie kurzerhand mit einem Eimer Wasser, um das Feuer zu löschen. Die böse Hexe schrumpft zusammen und löst sich auf. Alle Freunde können gerettet werden und kehren zum Zauberer von Oz zurück. Doch hier wartet eine Überraschung auf sie: Der große Zauberer ist überhaupt nicht das, was er zu sein vorgibt. Er ist ein Schwindler! Und doch bekommt jeder der Freunde, das was er sich wünscht, da der Zauberer sie ermutigt an sich selbst zu glauben.
8 8 3. Die Lieder Alle Liedtexte sind von Tom van Hasselt. Die Vogelscheuche (Das Lied der Vogelscheuche) Nur Stroh, nur Stroh, im Arm, im Bein, im Po nur Stroh, nur Stroh, nicht mal ein kleiner Floh, hat so wenig Niveau! Hallo! Wieso, hab ich im Kopf nur Stroh!? Oh oh oh oh oh! Oh oh! Oh oh oh oh oh! Nur Stroh, nur Stroh, zehn Bündel oder so nur Stroh, nur Stroh, wär s Futter für den Zoo, die Tiere wär n froh Doch so? Hallo! Nur Vogelscheuchenshow! Doch die Vögel, die lachen! Ich kann ja nichts machen! Ich häng hier nur rum! Ich bin dumm! Keiner fliegt vor mir weg, ich erfüll keinen Zweck! Sag mir, wo ist der Sinn? In mir drin? Ja wo? Ja wo? Ich find nix außer Stroh! Nur Stroh! Ich fühl mich völlig K.O. und ich langweil mich so! Ich hätt so gerne auch Verstand, dann hätt mein Dasein Fuß und Hand, ich könnte reden höchstgewandt und alle hörten zu gebannt, im ganzen Land wär ich bekannt als schlaue Vogelscheuche! Aber so Nur Stroh, nur Stroh, nur Stroh, nur Stroh, nur Stroh, nur Stroh, nur Stroh, nur Stroh, nur Stroh! Ballade vom Blechmann (Das Lied vom Blechmann) Ich war ein Holzfäller einst, ein guter Holzfäller einst und hatte ein Herz, das pochte und klopfte in mir, es bebte, es lebte nur für, nur für ein Mädchen. Ein schönes Mädchen! Und ich hackte für sie, fleißig packte ich an, denn ich hoffte, ich würde ihr Mann!
9 9 Doch da war die Hexe bei ihr, die böse Hexe und ihr, ihr neidisches Herz, und das kochte und pochte in ihr, es hetzte und ätzte nach mir Oh Mädchen! Oh, schönes Mädchen! Die Axt die ich schwang, hat mich selber entzweit, denn mich verhexte die Hexe voll Neid! Nun bin ein Mann ich aus Blech, ein ganzer Mann doch aus Blech! Und mir fehlt mein Herz! Nichts Pocht mehr und Klopft mehr in mir! Und ich hacke und weiß nicht wofür! Denn das Mädchen Das schöne Mädchen! Es wollt mich nicht mehr! Ich hätt ja kein Herz! Und ich fühle nichts mehr, nicht mal Schmerz! Warum der Löwe brüllt (Das Lied vom Löwen) Warum hat der Löwe Zähne? Warum eine große Mähne? Warum hat er scharfe Klauen, scharfe Augen, um zu schauen? Grimmig in der Sonne, stumm? Wie auf nem gemalten Bild! Ich frag mich und euch warum? Warum, warum? Uuuuuuaaaah! Warum der Löwe brüllt? Du bist stark! Du bist prächtig! Du bist gefährlich! Du bist grausam! Du bist prächtig! Nö Kann nicht sein I wo! Nicht mal ein wenig! Ach was! Oh nein! Aber du bist doch der Tiere König! Kööööönig! Meine Mähne fühlt sich schlapp an! Meine Zähne tun nur klappern! Abgeknabbert sind die Klauen, die ich nutz, um abzuhauen! Ich sitz nicht und bin nicht stumm! Ich bin feig und angsterfüllt! Und das ist der Grund warum! Uuuuuuaaah! Warum der Löwe brüllt!
10 10 Glaub dran (Finale) Du glaubst, das was geschah, bildst du dir ein? Doch das glaubst du bloß! Glaubst, das kann nicht wahr gewesen sein? Doch das glaubst du bloß! Schau dich an und dann sag mir wozu trägst du noch immer die Schuh? Um mit Affen zu fliegen? Und zum Hexen besiegen? Dorothy, das kannst auch du! Ja, glaub dran! Glaub dran! Dann kannst du alles sogar zaubern! Glaub dran, glaub dran! Träum dir ein Märchenschloss und bau dran! Lass die anderen zagen und zaudern! Bau dran, lass die Stimmen in dir miteinander plaudern! Im Zweifel zweifle lieber nicht! Willst du zaubern, glaub an dich! Willst du zaubern, glaub an dich! Du glaubst, du bist zu feige und zu klein? Doch das glaubst du bloß! Du glaubst du bist herzlos und allein? Nein! Denn das glaubst du bloß! Manchmal glaubst du, dein Kopf sei voll Stroh, voller Dummheit und ohne Niveau!
11 11 Wenn du glaubst bitte sehr, doch wir glaub n da geht mehr: Drum probier es doch mal so. Ja, glaub dran! Glaub dran, dann kannst du alles sogar zaubern! Glaub dran, glaub dran! Bau dir ein Märchenschloss und bau dran! Lass die anderen zagen und zaudern! Bau dran! Lass die Stimmen in dir drinnen plaudern. Im Zweifel zweifle lieber nicht.
12 12 4.Besetzung Die Sichtbaren Dorothy Jessica Krüger, Annabelle Mierzwa Toto, der Hund Jessica Krüger, Annabelle Mierzwa Tante Em Mina Maria Hötzel Onkel Henry Eric Cornelius Die gute Hexe des Nordens Rebekka Herl 1. Munchkin Konstantina Fourkiotis 2. Munchkin Pascal Fey 3. Munchkin Mina Maria Hötzel 4. Munchkin Jessica Krüger, Annabelle Mierzwa Die Vogelscheuche Sophie Pompe Der Blechmann Thomas Jansen Der Löwe Stephan Rumphorst Der Hüter der Tore Eric Cornelius 1. Ozzianer Rebekka Herl 2. Ozzianer Jessica Krüger, Annabelle Mierzwa 3. Ozzianer Konstantina Fourkiotis 4. Ozzianer Mina Maria Hötzel Der Zauberer von Oz Pascal Fey 1. Flugaffe Mina Maria Hötzel 2. Flugaffe Eric Cornelius 3. Flugaffe Rebekka Herl 4. Flugaffe Konstantina Fourkiotis Die böse Hexe des Westens Jessica Krüger, Annabelle Mierzwa Die gute Hexe des Südens Konstantina Fourkiotis
13 13 Die Unsichtbaren Regie Bühne & Kostüme Musik Liedtexte Musikalische Einstudierung Choreografie Regieassistenz Kostümassistenz Video Carsten Kochan Claudia Weinhart Wolfgang Böhmer Tom van Hasselt Benedikt Fox Jessica Krüger, Annabelle Mierzwa Luisa Schumacher Jennifer Harres Gerard Naziri/ Terese Opitz Technische Gesamtleitung Dominik Maria Scheiermann, Technischer Inspektor Robert Klein, Leitung der Dekorationswerkstätten Sven Hansen, Technische Produktionsleitung Karin Bodenbach, Bühneneinrichtung Norbert Winkler, Beleuchtungseinrichtung Wolfgang Kaeppel, Beleuchtungsprogrammierung Manfred Straube, Toneinrichtung Jens Poth, Sebastian Belz, Leiter der Beleuchtungsabteilung Andreas Frank, Leiter der Tonabteilung Stephan Cremer, Chefmaskenbildnerin Katja Illy, Leiterin der Requisite Simone Eck, Leiter der Kostümabteilung Jürgen Rauth, Gewandmeisterinnen Damen Claudia Dirkmann, Nina Schramm Gewandmeister/Innen Herren Walter Legenbauer, Victoria Reich, Putzmacherei Elisabeth Tylor Schuhmacherei Theoharis Simeonidis Rüstmeister Michael Hertling, Joachim Kutzer Herstellung der Dekorationen und Kostüme Werkstätten des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden Premiere 24. November 2016 im Großen Haus des Hessischen Staatstheaters Aufführungsdauer 1 Stunde & 30 Minuten, eine Pause Szenenfotos Bettina Müller
14 14 5. Anregungen zur Vor- und Nachbereitung I Wort Gespräch über Theater allgemein Die Schüler werden gewisse Erwartungen an den Theaterbesuch haben, manche waren vielleicht noch nie im Theater. Sprechen Sie mit Ihnen darüber! Fragen Sie die Schüler welche Theatererfahrungen sie bereits gemacht haben: Waren die Schüler schon einmal im Theater? Was für ein Theater war das? War es Puppentheater, Musical, Ballett oder Schauspiel? Was hat ihnen im Theater besonders gut bzw. gar nicht gefallen? Was ist der Unterschied zwischen Theater und Kino? Gibt es gewisse Regeln oder Verabredungen, die im Theater gelten? Welche Fragen und Unsicherheiten gibt es bei den Schülern? Im Unterschied zum Kino stehen im Theater die Schauspieler als reale Personen vor den Zuschauern. Jede Aufführung ist einzigartig und Publikum und Schauspieler beeinflussen sich. Gegenseitiger Respekt ist deshalb sehr wichtig. Das heißt nicht, dass die Schüler mucksmäuschenstill auf ihren Plätzen sitzen müssen. Das Theaterstück ist für sie gedacht und sie sollen lachen, weinen auch mal kurz aufschreien oder sich aufregen und es natürlich auch doof finden dürfen. Aber es gibt auch gewisse Regeln die man beachten sollte. Im Theater geht nichts ohne Verabredungen. So wie die Schauspieler in den Proben Verabredungen miteinander treffen um gemeinsam das Stück spielen zu können, gibt es auch Verabredungen zwischen Schauspielern und Publikum, die man kennen sollte: Man darf nicht unaufgefordert auf die Bühne gehen und sollte nicht hereinrufen, wenn es nichts mit dem Stück zu tun hat oder man nicht gefragt wurde. Das gleiche gilt für das Herumlaufen im Zuschauerraum. Außerdem herrscht im Theater Popcornverbot, es darf dort nicht gegessen und selten getrunken werden. Das ist wichtig, damit man nicht abgelenkt wird und alles genau mitbekommt.
15 15 Theater kann man sehen und hören, aber auch fühlen und riechen, manchmal sogar schmecken. Deshalb sollte man vorher essen und trinken und am besten auch noch mal zur Toilette gehen, damit die Aufmerksamkeit ganz der Bühne gewidmet werden kann und man das Stück mit allen Sinnen erlebt. Handys und alle anderen Geräuschquellen werden im Theater nicht nur lautlos, sondern komplett ausgestellt, schon aus Respekt gegenüber den Schauspielern und den anderen Zuschauern, aber auch um die technische Übertragung nicht zu stören. Das Unterhalten mit den Sitznachbarinnen und Sitznachbarn sollte unterbleiben. Das stört die anderen und auch die Schauspielerinnen und Schauspieler. Die Zuschauer und Schauspieler befinden sich während der Vorstellung in einem gemeinsamen Raum. Genauso wie die Zuschauer die Spieler hören, können die Schauspieler die Gespräche im Zuschauerraum hören. Indem man sich völlig auf die Vorstellung konzentriert, wird den Schauspielerinnen und Schauspielern und allen Bühnenbeteiligten Respekt vor der besonderen Darbietung einer Live-Vorstellung gezeigt. Auch das Fotografieren ist leider nicht erlaubt, da es die Schauspielerinnen und Schauspieler stört. Nach der Vorstellung gibt es die Möglichkeit in der Kassenhalle Fotos zu machen und Autogramme der Schauspielerinnen und Schauspieler zu bekommen. Träume, Ideen, Pläne werden erst groß, wenn man sie teilt. (Unbekannt)
16 16 II Gespräch über das Stück Wort Der Titel Schreiben Sie den Titel des Theaterstücks an die Tafel und sammeln Sie mit den Schülern Ideen, worum es in dem Stück gehen könnte. Es geht hierbei nicht um das richtige Erraten der Geschichte, sondern darum die Phantasie spielen zu lassen und Neugier zu wecken. Welche Personen spielen mit, in welcher Zeit spielt das Stück, an welchem Ort, welche Geschichte wird erzählt? Das Plakat Befestigen Sie das Plakat (oder das Deckblatt der Materialmappe) an der Tafel. Lassen Sie die Kinder das Plakat zunächst beschreiben. Was ist darauf zu sehen? Welche Hinweise finden wir darauf zum Stück? Die Lieder Lassen Sie die Lieder der drei ungleichen Freunde (Vogelscheuche, Blechmann, Löwe) vorlesen oder lesen Sie die Lieder auszugsweise vor. Lassen Sie die Kinder Ideen zu den Figuren und deren Charakterzügen sammeln. Was sind die Probleme, Ängste oder Wünsche der Figuren? Wie war wohl ihr Leben bevor Sie aufeinandertrafen? Was wünschen sich die Figuren? Lesen Sie dann gemeinsam das Lied vom Finale. Was hat sich bei den Figuren geändert? Weitere Möglichkeiten: Sammeln Sie Ideen zu der Umsetzung der Lieder. Wie könnten die Lieder klingen? Wie könnten die Figuren singen? Traurig oder fröhlich? Ruhig und langsam oder schnell mit treibendem Rhythmus? Was bewirken die Lieder? Ziel: Phantasie anregen und Neugier auf das Stück wecken.
17 17 III Vorbereitungsspiele Tat Konzentrationsspiel Die Klasse steht im Kreis, so dass alle sich sehen. Ziel ist es gemeinsam bis 20 (oder so weit wie man kommt) zu zählen. Jede Zahl wird von einem anderen gesprochen ohne vorher eine Reihenfolge festzulegen. Es gelten keine Tricks, wie z.b. einfach im Kreis herum zählen! Wenn eine Zahl doppelt fällt, geht es wieder bei 1 los. Variante: Wenn dies gut funktioniert, kann man dabei die Augen schließen. Ziel: Konzentration auf etwas Gemeinsames herstellen, sich gegenseitig zuhören und aufeinander achten. Tat Beobachtungsspiel Vier Schüler kommen auf die Bühne. Drei von ihnen legen/stellen/setzen sich in einer selbst gewählten Position hin und bewegen sich nicht mehr. Die Klasse schaut sich dieses Arrangement genau an und schließt dann die Augen. Die vierte Person verändert nun drei kleine Details an den Mitschülern auf der Bühne (z.b. Körperstellung / Kleidung / Mimik). Die Schüler dürfen nun die Augen wieder öffnen. Wer hat genau beobachtet und bemerkt die kleinen Unterschiede? Ziel: Auf das Theaterschauen einstimmen, aufmerksam beobachten. Tat Ein Stuhl ist kein Stuhl Nehmen sie einen Stuhl und sagen sie zu den Kindern Dieser Stuhl ist kein Stuhl, er ist.... Verwenden Sie den Stuhl so, als ob er etwas anderes wäre z.b. ein Auto, eine Waschmaschine. Dann kommen die Kinder mit ihren Ideen an die Reihe und machen etwas vor. Die anderen sollen erkennen, was gemeint ist. (Auch kleinere Gegenstände sind sehr gut geeignet, alles was der Schulranzen hergibt.) Ziel: Phantasie anregen und deutlich machen, dass im Theater die Dinge nicht eins zu eins dargestellt werden.
18 18 Tat Theater-Detektive Teilen Sie Ihre Schüler vor dem Theaterbesuch in Gruppen auf. Jede Detektiv-Gruppe bekommt einen Auftrag auf was sie am meisten achten sollen: Auf die Herzklopfmomente Auf die Gänsehautmomente Auf die leisen Moment Auf die lauten Momente Auf die traurigen Momente Auf die lustigen Momente Für ältere Kinder sind auch diese Fragestellungen sinnvoll: Worum geht es in dem Theaterstück? Wer sind die Figuren? Wie heißen sie? Wer ist die Hauptfigur? Wie verhalten sie sich, was sind ihre Charakterzüge? Was haben die Figuren für ein Verhältnis zueinander? Verändert sich ihre Beziehung im Laufe der Zeit? Haben sie Probleme / Konflikte miteinander? Wo spielt das Stück? Wann spielt das Stück? Wie sieht das Bühnenbild aus? Welche Beleuchtung gibt es? Wie sehen die Kostüme aus? Welche Requisiten gibt es? Was wird damit gemacht? Gibt es Musik oder Lieder? Wenn ja, wie werden sie eingesetzt und wie wirkt es? Ziel: Wahrnehmung während des Theaterbesuchs auf verschiedene Schwerpunkte lenken. Wort IV Nachbereitung in Gespräch und Spiel Auswertung der Detektivarbeit
19 19 Im freien Gespräch, als Kurzvortrag oder auch als kleine Zeitungskritik stellen die einzelnen Gruppen ihre Ergebnisse vor. Dabei dürfen auch neue Fragen aufgeworfen werden (wenn sie nicht schon von selbst kommen). Wie hat dir das Stück gefallen? Was war schön, hässlich, traurig, lustig, aufregend, langweilig? Was war der spannendste Moment in dem Stück? Was hat dir am besten / am wenigsten gefallen? Woran lag das? Welche der Figuren mochtest du am meisten? Warum? Welche Figur würdest du am liebsten spielen? Warum? Waren die Darsteller glaubwürdig? Wenn du der Regisseur wärst, was würdest du an dem Stück ändern? Wie hat dir der Schluss gefallen? Hätte der Schluss auch anders sein können? Wie hättest du ihn dir gewünscht? Ziel: Intensiver Austausch über verschiedene Aspekte des Stückes. Verschiedene Sichtweisen kennenlernen. Lieblingsmomente sammeln und ordnen Die Schüler sitzen im Kreis. Fragen Sie sie nach ihren Lieblingsmomenten aus dem Stück. Jeder soll dazu eine kurze klare Bewegung mit einem Satz oder einem Geräusch finden. Wenn alle eine Aktion zu ihrem Moment gefunden haben, gehen fünf Schüler nach vorne auf die Bühne. Die anderen setzen sich als Publikum davor. Die fünf Schüler auf der Bühne spielen ihre Momente nacheinander vor. Die Zuschauer sollen die Momente jetzt in die richtige Reihenfolge aus dem Stück bringen. Ziel: Erinnerung an das Stück auch körperlich präsent machen. Bühnensequenzen selbst nachempfinden. Tat Figuren darstellen und Rollen wechseln Finden Sie zunächst gemeinsam mit den Schülern einfache Bewegungen oder Körperhaltungen evtl. Stimme, die die Figuren kennzeichnen (z.b. Räubermutter breitbeinig laufen und schimpfen). Die Schüler laufen gleichmäßig verteilt im Raum. Auf ein akustisches Signal (z. B. Triangel) sollen sie wie eingefroren stehen bleiben. Dann kommt die Ansage zu einer Figur z.b. Zauberer. Die Schüler stellen nun Tat
20 20 die genannte Figur so lange dar, bis das nächste Signal und die nächste Ansage kommt. Ziel: Figurenwechsel am eigenen Leib nachempfinden. Tat Selbst ein Bühnenbildner sein Mach dir ein eigenes Bild von der magischen Welt vom Zauberer von Oz. Zeichne, male, bastele die smaragdene Stadt. Wie sieht eine magische Stadt aus? Wie sehen die Figuren aus? Wie sieht ein mutloser Löwe, ein herzloser Blechmann oder eine Vogelscheuche ohne Verstand aus? Viel Spaß im Theater!
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