6 Behandlung der Migräneattacke

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "6 Behandlung der Migräneattacke"

Transkript

1 41 6 Behandlung der Migräneattacke H.C. Diener, A. Eikermann 6.1 Prinzipien der Akuttherapie Mittelschwere und schwere Migräneattacken erfordern eine medikamentöse Therapie (Diener et al. 2002). Nichtmedikamentöse Maûnahmen sind supportiv. Die Attackenbehandlung muss individualisiert werden. Die Auswahl der Medikamente richtet sich nach Schwere der Attacke (Triptane bei schweren Attacken), Begleitsymptomatik (Zäpfchen oder Nasenspray bei Erbrechen), Alter (keine Triptane bei Kindern) und möglichen Begleiterkrankungen (keine Triptane bei koronarer Herzerkrankung). 6.2 Pharmakologie der Migränemittel Analgetika. Analgetika, nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) und Acetylsalicylsäure wirken im Wesentlichen durch die Inhibition der Cyclooxygenase und damit der Prostaglandinsynthese. Unklar bleibt, ob dies bei der Migräne der entscheidende Mechanismus ist. Im Tierexperiment hemmen ASS und Indometacin auch die Plasmaextravasation. Darüber hinaus konnte im Tiermodell gezeigt werden, dass ASS auch zur Reduktion der zentralen Schmerzleitung führt. Anders als migränespezifische Medikamente wie Ergotamine oder Triptane hemmt ASS jedoch nicht die Neuropeptidfreisetzung. Insgesamt liegen inzwischen weniger kontrollierte Studien zur Verwendung von Analgetika in der Migräneattacke vor als Studien zur Verwendung der Triptane (Diener et al. 1999). Ergotamin, DHE. Ergotamin und DHE sind vasokonstriktive Substanzen, inhibieren die neurogene Entzündung und die Freisetzung vasoaktiver Neuropeptide. Pharmakologisch haben Ergotaminderivate im Vergleich zu den neuen Triptanen ein wesentlich unspezifischeres Rezeptorprofil. Sie aktivieren neben 5-HT-Rezeptoren auch alphaadrenerge Rezeptoren, Dopamin- und Histaminrezeptoren und entfalten damit zwangsläufig umfangreichere Nebenwirkungen. Triptane. Alle ¹Triptaneª aktivieren postsynaptisch vasokonstriktive 5-HT 1B/1D -Rezeptoren auf der Oberfläche der glatten Gefäûmuskulatur. Im Tierexperiment verursachen 5-HT 1B/1D -Agonisten eine arterielle Konstriktion, die an zerebralen und duralen Gefäûe wesentlich stärker ausgeprägt ist als an koronaren oder peripheren Gefäûabschnitten. In den spezifischen Tiermodellen hemmen sie ferner die Plasmaextravasation sowie die Freisetzung vasoaktiver Neuropeptide durch präsynaptische 5-HT 1D -(und B)-Rezeptoren. Triptane können ferner an Neurone der trigeminalen Kerne des Hirnstamms binden und die Transmission von Schmerzsignalen hemmen. Während Sumatriptan die intakte Blut-Hirn-Schranke nicht überwindet, können alle neueren Triptane diese in unterschiedlichem Ausmaûpassieren. Ob dieser zentrale Ansatzpunkt eine entscheidende Rolle in der Therapie spielt und ob es während der Attacke möglicherweise zu einer graduellen Öffnung der Blut-Hirn-Schranke kommt, ist nach wie vor unklar. 6.3 Medikamente zur Behandlung der Migräneattacke Die Medikamente zur Behandlung der Migräneattacke sind in Abb. 6.1 zusammengestellt. Medikamente zur Behandlung der Migräneattacke Abb. 6.1 Medikamente zur Behandlung der Migräneattacke. Analgetika Mutterkornalkaloide Triptane Antiemetika ASS, ASS-Lysinat Ibuprofen Naproxen Diclofenac Metamizol Paracetamol Ergotamintartrat Sumatriptan Zolmitriptan Naratriptan Rizatriptan Almotriptan Eletriptan Frovatriptan Metoclopramid Domperidon

2 42 6 Behandlung der Migräneattacke Analgetika Vergleich mit Placebo. Studien zur Behandlung von akuten Migräneattacken liegen für Paracetamol, Acetylsalicylsäure (ASS), Ibuprofen, Naproxen, Tolfenaminsäure und Diclofenac vor (Tab. 6.1). Alle Substanzen waren wirksamer als Placebo. Die Kombination von Paracetamol, ASS und Coffein ist ebenfalls wirksamer als Placebo, ist bisher jedoch nicht gegen ein Triptan oder die Einzelkomponenten in ausreichender Dosierung getestet worden. Vergleich untereinander. Wenige Studien verglichen Analgetika und NSARs untereinander. Vergleichsstudien zwischen Paracetamol und ASS ergaben keine signifikanten Unterschiede, lediglich eine Tendenz zur besseren Wirksamkeit von ASS. Ibuprofen, in einer Dosis von 200 mg einziges frei verkäufliches NSAR, war in einer Studie ASS und Paracetamol bei der Behandlung leichter Migräneattacken überlegen. In einer anderen Studie waren 200 und 400 mg Ibuprofen gleich wirksam (Codispoti et al. 2001). Studien zur Wirksamkeit von Metamizol liegen trotz seiner weit verbreiteten Anwendung leider nicht vor. In früheren Studien konnte vereinzelt gezeigt werden, dass NSARs wie Tolfenaminsäure (in Deutschland nicht erhältlich) oder Ketoprofen in ausreichender Dosierung eine vergleichbare Wirksamkeit wie Ergotaminpräparate besitzen. Die Kombination von lysinierter ASS und Metoclopramid erreicht fast die Wirksamkeit von Sumatriptan (Tfelt- Hansen et al. 1995). In jüngeren Studien zeigten eine neue orale schnell resorbierbare Form von Tolfenaminsäure bzw. Diclofenac-Kalium in allen Endpunkten eine identische Wirksamkeit (The Diclofenac-K/Sumatriptan Migraine Study Group 1999). Die intravenöse Darreichungsform der ASS, Lysin-Acetylsalicylsäure (Aspisol), hat eine vergleichbare Wirksamkeit wie subkutanes Ergotamin, ist aber subkutanem Sumatriptan unterlegen (Diener for the ASASUMAMIG Study Group 1999). Aufgrund starker Nebenwirkungen ist Keterolac in einigen Ländern vom Markt genommen worden Ergotamin Ergotaminpräparate. Eine Metaanalyse aller verfügbaren Studien zu Ergotaminpräparaten im Vergleich zu Placebo kam zum Ergebnis einer vergleichsweise geringen Wirksamkeit von Ergotaminpräparaten in der akuten Migränebehandlung (Dahlöf 1993). Studien zu Suppositorien liegen bisher nicht vor. In der Multinational Oral Sumatriptan and Cafergot Comparative Study war die Kombination von 2 mg Ergotamin und Coffein signifikant weniger wirksam als Sumatriptan. Auch in einer kürzlich durchgeführten Vergleichsstudie zwischen Cafergot und Eletriptan war Cafergot dem Triptan hinsichtlich der Kopfschmerzreduktion signifikant unterlegen (Diener et al. 2002). Autonome Begleiterscheinungen der Migräne werden durch Ergotamin nur unzureichend gebessert. Eine Konsensusgruppe kam daher zu dem Ergebnis,dass Ergotamine den Triptanen in Behandlung von Migräneattacken unterlegen sind (Tfelt-Hansen et al. 2000). Dihydroergotamin. DHE wird auûerhalb Deutschlands in vielen Ländern in spezifischen Kombinationen mit Coffein oder Analgetika, als Nasenspray, Suppositorien sowie zur intravenösen, subkutanen und intramuskulären Applikation in Dosierungen zwischen 0,5 und 2,0 mg vermarktet. Tabelle 6.1 Analgetika zur Behandlung der Migräneattacke Arzneimittel (Beispiel) Dosierung Nebenwirkungen Kontraindikationen Acetylsalicylsäure (z. B. Aspirin), lysinierte ASS (z. B. Delgesic) 1000 mg Magenschmerzen,Übelkeit, Gerinnungsstörungen Magen-Darm-Ulzera,Asthma,Blutungsneigung,Schwangerschaft Monate 6 ±9 ASS-Lysinat (Aspisol) 1000 mg i. v. Ibuprofen (z. B. Aktren,Dolormin) 200± 600 mg wie ASS,Ödeme wie ASS (Blutungsneigung geringer),niereninsuffizienz,le Naproxen (z. B. Proxen) 500± 1000 mg wie Ibuprofen wie Ibuprofen Diclofenac-K (Voltaren K Migräne) 50±100 mg wie Ibuprofen wie Ibuprofen Metamizol (z. B. Novalgin) 1000 mg p. o. allergische Reaktion,Blutbildveränderungen Erkrankungen des hämatopoetischen Systems Paracetamol (z. B. ben-u-ron) 1000 mg Leberschäden Leberschäden,Niereninsuffizienz

3 6.3 Medikamente zur Behandlung der Migräneattacke 43 Tabelle 6.2 Mutterkornalkaloide für die Behandlung der akuten Migräneattacke Substanzen Dosis Nebenwirkungen Kontraindikationen Ergotamintartrat 2 mg p. o. Erbrechen,Übelkeit, Kältegefühl,Muskelkrämpfe,Dauerkopfschmerz,Ergotismus Schwangerschaft,Stillzeit,Kinder unter 12 Jahren, Patienten mit multiplen vaskulären Risikofaktoren, schlecht eingestellte Hypertonie,koronare Herzerkrankung,Angina pectoris,myokardinfarkt in der Vorgeschichte,Morbus Raynaud,arterielle Verschlusskrankheit der Beine,TIA oder Schlaganfall,schwere Leber- oder Niereninsuffizienz,multiple vaskuläre Risikofaktoren * nur als Supp. erhältlich Serotonin 5-HT 1B/1D -Agonisten (Triptane) Allgemeines Nur wenige Jahre nach seiner Einführung (in Deutschland 1993) wurde Sumatriptan zum klassischen Triptan, gefolgt von verschiedenen Triptanen mit etwas unterschiedlichen pharmakokinetischen Charakteristika. In vielen Ländern sind inzwischen mindestens 5 ±6 weitere Triptane auf dem Markt: Zolmitriptan, Naratriptan, Rizatriptan, Almotriptan, Eletriptan und Frovatriptan. Donitriptan folgt möglicherweise Alniditan und Avatriptan sind nicht über Phase-III-Studien hinausgekommen. Wirksamkeit. Nach 1 Stunde führen die meisten oral verabreichten Triptane zu einer Verbesserung des Kopfschmerzes (definiert als eine Besserung um 2 Stufen auf einer 4-stufigen Skala) bei ca. 30± 40 % der Patienten (Ferrari et al. 2001). Nach 2 Stunden wird eine Besserung der Kopfschmerzen von ca. 50±70 % der Patienten berichtet. Das härtere Zielkriterium der Kopfschmerzfreiheit wird nach 2 Stunden von ca. 30±40 % der Patienten erreicht. Zwei Triptane, Frovatriptan und Naratriptan, benötigen hier jedoch aufgrund ihrer langsamen gastrointestinalen Resorption ca. 4 Stunden, um diese Wirksamkeitswerte zu erreichen. Übelkeit, Erbrechen, Photo- und Photophobie werden ebenfalls signifikant durch Triptane gebessert. Sekundäres Therapieversagen. Ein spezifisches Triptanproblem ist jedoch der Wiederkehrkopfschmerz (besser beschrieben als ¹sekundäres Therapieversagenª). Hier tritt der Kopfschmerz bzw. die Migräneattacke nach 2±24 Stunden wieder auf, nachdem die initiale Behandlung erfolgreich war. Von diesem Problem sind je nach Substanz bis zu 40 % der Patienten betroffen. Der Mechanismus dieses Phänomens ist nach wie vor unklar, eine Erklärung könnte sein, dass die Substanzen zwar die Schmerzsymptomatik, aber nicht die zugrunde liegende Hirnstammaktivierung beeinflussen. Vereinzelt wurde jedoch über eine Besserung dieser Symptomatik durch die Kombination von Triptanen und NSARs berichtet. Ein weiteres Problem der Triptane, von den Ergotaminen bereits gut bekannt, ist die Gefahr von medikamenteninduzierten Kopfschmerzen nach häufiger und hochfrequenter Einnahme (Kaube et al. 1994, Limmroth 2002). Etwa ein Drittel der Patienten reagieren nicht auf ein Triptan. Grundsätzlich ist in diesen Fällen die Gabe eines anderen Triptans gerechtfertigt,das dann in gut zwei Drittel der Fälle wirkt. Eine Gruppe von ca. 10±20 % der Patienten bleiben auch nach subkutaner Injektion von Sumatriptan echte Nonresponder. Kontraindikationen. Die Kontraindikationen der Triptanfamilie ergeben sich aus dem vasokonstriktorischen Wirkungsprofil und erstrecken sich auf Patienten mit koronarer Herzerkrankung, Zustand nach Myokardinfarkt oder Schlaganfall sowie therapeutisch nicht beherrschbaren Hypertonus (Tab. 6.3). Nebenwirkungen. Die typischen Nebenwirkungen der Triptane sind: Q Müdigkeit (5±9 %), Q Schwindel (3±6 %), Q Schwäche (3 %), Q Nackenschmerzen (2± 3 %), Q Sedierung (2±3 %), Q Engegefühle in der Brust (2±3 %). Nach der subkutanen Gabe von Sumatriptan wurden ferner folgende Nebenwirkungen beobachtet (Brown et al. 1991): Q lokale Hautreaktionen (40 %), Q Kribbeln (9 %), Q Wärme- oder Kältegefühle (8 %), Q Schwindel (7 %), Q Schweregefühle (7 %), Q Druckgefühle (6 %), Q Gesichtsrötung (6 %), Q Engegefühle in der Brust (5 %), Q Nackenschmerzen (3 %). Dropout-Rate. Insgesamt wurden in allen Therapiestudien eine Dropout-Rate von ca. 2 ±6 % der teilnehmenden Patienten beobachtet, die ausschlieûlich auf Nebenwirkungen zurückzuführen war. In Einzelfällen ist über schwere Nebenwirkungen wie Myokardischämien und Angina-

4 44 6 Behandlung der Migräneattacke Tabelle 6.3 Therapie der akuten Migräneattacke mit 5-HT-Agonisten (Reihenfolge nach dem Jahr der Zulassung) Substanzen Dosis Nebenwirkungen Kontraindikationen Sumatriptan (Imigran) 50±100 mg p. o. 25 mg Supp. 10 ±20 mg Nasenspray 6mgs.c.(Autoinjektor) Engegefühl im Bereich der Brust und des Halses,Parästhesien der Extremitäten, Kältegefühl Lokalreaktion an der Injektionsstelle Hypertonie,koronare Herzerkrankung,Angina pectoris,myokardinfarkt in der Vorgeschichte, Morbus Raynaud,arterielle Verschlusskrankheit der Beine,TIA oder Schlaganfall,Schwangerschaft,Stillzeit,Kinder,schwere Leber- oder Niereninsuffizienz,multiple vaskuläre Risikofaktoren Zolmitriptan (AscoTop) 2,5±5 mg p. o. 2,5 mg Schmelztablette 5mgNasenspray Naratriptan (Naramig) 2,5 mg p. o. etwas geringer als Sumatriptan Rizatriptan (Maxalt) 10 mg p. o. oder als Schmelztablette,Dosis 5 mg bei Einnahme von Propranolol Almotriptan (Almogran) 12,5 mg p. o. etwas geringer als Sumatriptan Eletriptan (Relpax) Frovatriptan (Allegro) 20,40 mg p. o. 2,5 mg p. o. geringer als Sumatriptan pectoris-anfälle berichtet worden. Diese Fälle betrafen jedoch ausschlieûlich Patienten mit kardiovaskulären Risikofaktoren und anderen Kontraindikationen. Substanzen Die einzelnen Substanzen der Triptane sind in Tab. 6.3 nach dem Jahr ihrer Zulassung zusammengestellt. Sumatriptan. Dieser Klassiker unter den Triptanen wird in verschiedenen Dosierungen und unterschiedlichen Darreichungsformen (subkutan 6 mg, oral 50 und 100 mg, nasal 10 und 20 mg, Supp. 25 mg) angeboten, die eine individuelle Anpassung an die Bedürfnisse des Patienten ermöglichen (Diener 2000). Da Sumatriptan als erstes Triptan zugelassen wurde, sind auch die meisten Vergleichsstudien gegen Sumatriptan durchgeführt worden, sodass der Wirkungsgrad des Sumatriptan der ¹Wirksamkeitsstandardª wurde. Subkutan verabreichtes Sumatriptan erzielt dabei den schnellsten und höchsten Wirkungsgrad, besitzt allerdings auch die höchste Rate von Wiederkehrkopfschmerz. Subkutan verabreichtes DHE ist subkutanem Sumatriptan unterlegen, zeigt jedoch eine signifikant geringere Rate an Wiederkehrkopfschmerzen. Zolmitriptan. Zolmitriptan ist als Tablette sowie als Schmelztablette mit 2,5 und 5 mg sowie als Nasenspray mit 5 mg erhältlich. Die Wirksamkeit der oralen Form unterscheidet sich nicht von Sumatriptan. Das Nasenspray hat einen rascheren Wirkungseintritt und eine etwas bessere Wirksamkeit (Nappi und Johnson 2000). Normale Tablette und Schmelztablette besitzen die gleiche Wirksamkeit. Naratriptan. Liegt nur als Tablette in einer Dosierung (2,5 mg) vor und ist weniger wirksam als Sumatriptan (Goadsby 2000), verursacht jedoch auch weniger Nebenwirkungen. Bei einem Teil der Sumatriptan-Nonrespondern wirkt es jedoch und kann hier als Alternative eingesetzt werden. Rizatriptan. Wird ebenfalls als Tablette und Schmelztablette in 2 Dosierungen (5 und 10 mg) angeboten. Die Standarddosis ist 10 mg. Aufgrund seiner schnellen Absorption ist es etwas effektiver als Sumatriptan (Adelman et al. 2001). Es besitzt ferner eine hohe therapeutische Konsistenz bei Anwendung über längere Zeiträume. Auch hier besteht kein Wirkungsunterschied zwischen der Tablette und der Schmelztablette. Rizatriptan zeigt bei der Verstoffwechselung Interaktionen mit Propranolol (nicht jedoch mit Metoprolol), sodass Patienten, die gleichzeitig Propranolol einnehmen, nur 5 mg Rizatriptan als Einzeldosis erhalten sollten. Eletriptan. Wird in den meisten Ländern als Tablette mit 20 und 40 mg (in einigen Ländern auch mit 80 mg) angeboten. In 2 Studien war Eletriptan in Dosierungen von 40 und 80 mg besser wirksam als 100 mg Sumatriptan (Diener 2000). Unter der 80-mg-Dosierung traten jedoch signifikant mehr Nebenwirkungen als unter Sumatriptan (100 mg) auf. ¾hnlich dem Rizatriptan besitzt Eletriptan

5 6.4 Praktische Therapie der Migräneattacke 45 eine schnelle Absorption und zeigt damit auch einen relativ schnellen Wirkungseintritt. Almotriptan. Wird als Tablette in einer Dosierung von 12,5 mg angeboten und entspricht hinsichtlich der Wirkung dem Sumatriptan (Keam et al. 2002). Almotriptan hat aber weniger Nebenwirkungen als Sumatriptan. Frovatriptan. Steht ebenfalls als Tablette in einer Dosierung von 2,5 mg zur Verfügung, besitzt die mit Abstand längste Halbwertszeit aller Triptane und sollte theoretisch eine deutlich geringere Rate an Wiederkehrkopfschmerzen aufweisen. Die Wirksamkeit entspricht etwa der von Naratriptan Antiemetika Die meisten Patienten leiden neben der Kopfschmerzen auch an gastrointestinalen Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen oder auch Durchfall. Therapeutisch ist dabei insbesondere die gastrointestinale Parese von Bedeutung, die die gesamte gastrointestinale Resorption verlangsamt. Hiervon sind grundsätzlich natürlich auch Medikamente betroffen, die verlangsamt oder unvollständig aufgenommen werden. Eine frühe Aufnahme oral zugeführter Substanzen mit dem schnellen Erreichen des Plasma-Peaks sind jedoch essenzielle Voraussetzungen für die uneingeschränkte Wirksamkeit einer Substanz. Antiemetika wie Metoclopramid oder Domperidon (Tab. 6.4) verringern diese Form der autonomen Dysfunktion und verbessern die gastrointestinale Resorption deutlich. Auch Triptane können in ihrer Wirksamkeit durch die Komedikation mit Antiemetika verbessert werden. NSARs und Analgetika sollten in der Therapie der Migräne mit einem Antiemetikum kombiniert werden Zukünftige Entwicklungen Die Entwicklung der Triptane hat die Migränetherapie ein groûes Stück vorangebracht. Dennoch können nicht alle Patienten mit den derzeit zur Verfügung stehenden Substanzen suffizient behandelt werden. Nach inzwischen 7 zugelassenen Triptanen scheint mit Donitriptan nun das vorläufig letzte Triptan in die klinische Entwicklung gekommen zu sein. Das ideale Migränemittel der Zukunft sollte mindestens die Effektivität von Sumatriptan besitzen, aber keine vasokonstriktiven Eigenschaften haben. Erste Studien mit einem reinen 5-HT 1F -Agonisten, der keine vasokonstriktiven Effekte hat, zeigten in einer Phase- II-Studie bereits signifikante Effekte in der Akuttherapie, die jedoch einer weiteren Bestätigung bedürfen. Mehrere Substanzen, die auf der Grundlage von Tiermodellen als geeignete Kandidaten erschienen, waren in klinischen Studien nicht wirksamer als Placebo: Substanz-P-Antagonisten, Endothelin-Antagonisten und (reine) 5-HT 1D -Agonisten. Als weitere Kandidaten zeigten sich kürzlich jedoch Adenosin-A1-Agonisten und AMPA/KA-Antagonisten, die in frühen Phase-II-Studien eine gute Wirkung in der Behandlung von Migräneattacken ohne kardiovaskuläres Risikoprofil zeigten. 6.4 Praktische Therapie der Migräneattacke Die Therapie der Migräne umfasst pharmakologische wie nichtpharmakologische Aspekte, die je nach individueller Situation Berücksichtigung finden sollten (Abb. 6.2). Eine etablierte Therapie der Aura-Symptomatik existiert bis jetzt nicht. Keine der für den Migränekopfschmerz verwendeten Substanzen beeinflusst die Aura. Erste experimentelle Daten weisen jedoch darauf hin, dass NMDA-Antagonisten hier eine potenzielle Wirksamkeit haben könnten. Allgemeine Maûnahmen und Patientenaufklärung Patienten mit Migräne sollten erfahren, dass sie eine genetisch bedingte Veranlagung zur Entwicklung von Kopfschmerzen haben. Sie sollten darüber informiert werden, dass: Q Migräne durch eine genetische Veranlagung entsteht und daher nicht heilbar ist, aber durch ¾nderungen des Lebenswandels und pharmakologisch modifiziert werden kann, Q Migräne weder lebensbedrohlich noch mit einer anderen schweren Erkrankung assoziiert ist, jedoch bei Patientinnen, die rauchen und hormonelle Antikonzeptiva einnehmen, zu einer Erhöhung des Schlaganfallrisikos beitragen kann, Tabelle 6.4 Antiemetika in der Migränetherapie Substanzen Dosis Nebenwirkungen Kontraindikationen Metoclopramid (z. B. Paspertin) «10±20 mg p. o.,20 mg rektal 10 mg i. m.,i. v. extrapyramidal-dyskinetisches Syndrom,Unruhezustände, Durchfall Kinder unter 14 Jahren,Hyperkinesen,Epilepsie,Schwangerschaft, Prolaktinom Domperidon (Motilium) «10 ±20 mg p. o. seltener als bei Metoclopramid Kinder unter 10 Jahren,sonst s. Metoclopramid

6 46 6 Behandlung der Migräneattacke Praktisches Vorgehen bei der Migräneattacke Patientenaufklärung Art der Ekrankung Schwere der Erkrankung Langfristigkeit Gefahr des medikamenteninduzierten Kopfschmerzes NichtmedikamentöseTherapie Triggerfaktoren vermeiden regelmäßige Lebensführung nichtpharmakologische Maßnahmen ausschöpfen Medikamentöse Therapie nichtspezifische Medikation: hoher Wirkungsgrad bei adäquater Verwendung von Analgetika und NSARs spezifische Medikation: Triptane als erste Wahl, Ergotamin als Ersatzmedikamente praktisches Vorgehen s. Tab. 6.5 Abb. 6.2 Therapie der Migräneattacke. Q die optimale Behandlung der Migräne langwierig sein kann und der Kooperation und Compliance des Patienten bedarf, insbesondere wenn Therapieerfolge durch Kopfschmerztagebücher kontrolliert werden müssen. Nichtmedikamentöse Behandlung Hier gibt es eine Reihe von Möglichkeiten und Informationen, die mit den Patienten besprochen werden sollten: Triggerfaktoren vermeiden. Einfache ¾nderungen der Lebensführung reduzieren häufig die Frequenz der Attacken. Es sollte versucht werden, gemeinsam mit dem Patienten spezifische Triggerfaktoren zu identifizieren und eine daran ausgerichtete Verhaltensänderung zu vollziehen. Dabei sind nicht lange Listen zu vermeidender Dinge entscheidend, sondern die Vermeidung einer spezifischen und ausgeprägten Reizänderung. Regelmäûige Lebensführung. Der Patient sollte dazu angehalten werden, regelmäûige Angewohnheiten einzuhalten, regelmäûig und ausreichend zu schlafen, Ausdauersport zu betreiben, regelmäûig zu essen, die Phasen intensiver Belastung gleichmäûiger zu verteilen und abrupte Verhaltensänderungen zu vermeiden (z. B. intensive Arbeit während der Woche ± keine Anstrengung am Wochenende, hoher Coffeinkonsum während der Woche ± deutlich reduzierter Konsum am Wochenende, ausgiebiges Essen am Wochenende ± Überspringen von Mahlzeiten während der Woche). Nichtpharmakologische Möglichkeiten ausschöpfen. Patienten sollten ferner ermuntert werden, nichtpharmakologische Möglichkeiten ± so weit möglich ± auszuschöpfen (z. B. lokale Anwendung von Kühlelementen, Schlafen). Aufklärung über medikamenteninduzierten Kopfschmerz. Alle Patienten sollten ferner über die Risiken einer häufigen Anwendung von Schmerz- oder Migränemitteln unterrichtet werden, dabei insbesondere über die Möglichkeiten, einen medikamenteninduzierten Kopfschmerz zu entwickeln. Als grobe Richtlinie sollte hierbei eine maximale Anwendung von Schmerz- und Migränemitteln an 2 Tagen pro Woche gelten. Patienten sollten angehalten werden, bei häufigerem Gebrauch ihren Arzt aufzusuchen. Medikamentöse Attackentherapie Inzwischen können die für die Akutbehandlung zur Verfügung stehenden Substanzen in nicht migränespezifische Medikamente (NSAR und Analgetika) und migränespezifische Medikamente (Ergotamin und Triptane) unterteilt werden. Die hier dargestellten Therapieempfehlungen (Tab. 6.5) stellen Konsensusempfehlungen der Arzneimittelkommission der Deutschen ¾rzteschaft, der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (Diener et al. 2000) und der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (Diener 2002) dar. Nichtspezifische Medikation. Mit dieser kostengünstigen Therapie erreichen viele Patienten eine ausreichende Reduktion ihrer Kopfschmerzen, sodass diese Therapieoptionen zunächst ausgeschöpft werden sollten. Dabei hängt die erfolgreiche Anwendung dieser Substanzen jedoch von der Einhaltung einiger weniger Aspekte ab: Q ausreichende Dosierung (z. B. ASS und Paracetamol 1000±1500 mg), Q resorptionserleichternde Darreichungsformen (Brausetabletten, Granulat), Q Kombination mit einem Antiemetikum, Q Verwendung nichtoraler Darreichungsformen bei Erbrechen. Zwei jüngst veröffentlichte doppelblinde Studien, die die Wirkung von 100 mg Sumatriptan mit Tolfenaminsäure bzw. 2,5 mg Zolmitriptan und Acetylsalicylsäure verglichen, ergaben eine identische Effektivität und unterstreichen, dass Analgetika und NSARs bei adäquater Verwendung einen hohen Wirkungsgrad erzielen können. Typische Nebenwirkungen von Analgetika und NSARs sind gastrointestinale Beschwerden. Kontraindikationen sind Magen-Darm-Geschwüre, Koagulopathien, Tinnitus (vor allem ASS) oder Asthma. Dagegen bleiben NSARs oder ASS als einzige Therapieoption bei Patienten mit koronarer Herzerkrankung oder Zustand nach Myokardinfarkt, pavk,

7 6.5 Besondere Situationen 47 Tabelle 6.5 Praktisches Vorgehen bei der Therapie der Migräneattacke Praktisches Vorgehen 1 Orientieren Sie sich in der Auswahl Ihres Therapeutikums zur Behandlung einer akuten Migräneattacke an dem Ausmaû der Beeinträchtigung des Patienten. Eine Patientin,die beispielsweise bei einer Migräneattacke regelmäûig das Bett aufsuchen muss und völlig arbeitsunfähig ist,wird in den meisten Fällen auch ein Triptan benötigen. 2 Fragen Sie bitte bei Patienten,die erbrechen,nach dem Zeitabstand zwischen Beginn der Symptomatik und Einsetzen des Erbrechens. Wenn der Abstand weniger als 2 Stunden beträgt,hat es keinen Sinn,eine orale Medikationzuverschreiben.IndiesenFällengreifenSieauf ein Suppositorium oder den Nasenspray zurück. 3 Wird eine Migräneattacke mit einem Triptan behandelt und ist dieses nicht wirksam,hat es keinen Sinn,während derselben Attacke eine zweite Dosis eines Triptans zu geben. 4 Ist ein bestimmtes Triptan bei 3 aufeinander folgenden Migräneattacken nicht wirksam,lohnt es sich trotzdem, ein anderes Triptan mit besserer Wirksamkeit auszuprobieren. 5 Sind zwei verschiedene orale Triptane reproduzierbar nicht wirksam,sollte die nächste Migräneattacke mit Sumatriptan subkutan behandelt werden. Spricht die Patientin/der Patient darauf an,dann gibt es offenbar ein Problem mit der Resorption des oralen Triptans. In diesen Fällen kann versucht werden,das Triptan mit einem Antiemetikum zu kombinieren. 6 Bei Patienten,bei denen es regelmäûig zu wiederauftretenden Kopfschmerzen nach initialer Wirksamkeit eines Triptans kommt,sollten als Alternative Mutterkornalkaloide versucht werden,die eine längere Wirkungsdauer haben. Ist dies nicht wirksam,kann versucht werden,etwa 2 Stunden vor dem zu erwartenden Wiederauftreten der Kopfschmerzen ein retardiertes nichtsteroidales Antirheumatikum zu geben. 7 Jedwede Form der Akuttherapie sollte nicht häufiger als 10 ±12-mal pro Monat gegeben werden,da sonst die Gefahr einer Häufung von Migräneattacken und letztendlich eines medikamenteninduzierten Dauerkopfschmerzes besteht. Raynaud-Syndrom, ausgeprägtem Hypertonus oder multiplen vaskulären Risikofaktoren, die Kontraindikationen zum Einsatz von Ergotaminen und Triptanen darstellen. Spezifische Medikation. Wenn Analgetika nicht ausreichen, sollte die spezifische Medikation Verwendung finden. Auch wenn Ergotamin eine gewisse Wirkung bei der Behandlung der Migräneattacken zeigt, wird es nun zunehmend zur Reservesubstanz. Ergotamin hat eine Fülle von Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen, Taubheitsgefühle, Schwindel, gastrointestinale Schmerzen, trockener Mund und Unruhe. Auch wenn Ergotaminpräparate in Einzelfällen sehr hilfreich sein können, ist schon aufgrund des deutlich schlechteren Nebenwirkungsprofils im Vergleich zu Triptanen und Analgetika die Verwendung von Ergotaminen als Medikamente der ersten Wahl nicht mehr zu rechtfertigen. Darüber hinaus waren Ergotaminpräparate in allen direkten Vergleichstudien den Triptanen unterlegen. Gemäû den Konsensusempfehlungen sollten Triptane als Substanzen der ersten Wahl verwendet werden. Kriterien, mit welchem der Triptane zu beginnen ist, existieren nicht. Grundsätzlich sollten mindestens 3 Attacken mit einem Triptan behandelt werden, bevor eine weitere Therapieoption oder ein Präparatewechsel vorgenommen wird. Patienten mit starkem Erbrechen sollten eine nichtorale Formulierung erhalten. Bei Patienten mit einer Aura wird die Aura durch das Triptan nicht gebessert. Auch die Gabe eines Triptans während der Aura in der Intention, die dann folgenden Kopfschmerzen zu unterdrücken, ist nicht möglich. Die Praxis zeigt, dass etwa 15± 20 % aller Patientinnen und Patienten mit 25 mg, etwa 40 % mit 50 mg und die übrigen mit 100 mg Sumatriptan auskommen. Frauen benötigen meist geringere Dosen als Männer (Abb. 6.3). Nicht mehr empfohlene Medikationen. Opioide und Neuroleptika werden vor allen unter Notfallbedingungen noch häufig verwendet. Beide Substanzgruppen haben keine Vorteile gegenüber der spezifischen Migränetherapie. Neben ihrem Abhängigkeitspotenzial können Opioide ebenfalls medikamenteninduzierte Kopfschmerzen verursachen. Neuroleptika haben einen geringen analgetischen Effekt und können Früh- oder Spätdyskinesien verursachen. 6.5 Besondere Situationen ¾rztlicher Notdienst, Notaufnahme des Krankenhauses. Patienten, die den Notdienst rufen oder die Notaufnahme eines Krankenhauses aufsuchen, haben in der Regel bereits erfolglos eine orale Medikation versucht. Sie erwarten in diesen Fällen zu Recht eine parenterale Therapie. Für die Akutbehandlung von schweren Migräneattacken durch den Arzt stehen die folgenden Optionen zur Verfügung: 1. Acetylsalicylsäure 500±1000 mg i. v. (Aspisol), entweder langsam injiziert oder als Kurzinfusion; bei bestehender Übelkeit oder bei Erbrechen gleichzeitige Gabe von 10± 20 mg Metoclopramid i. v., 2. 1±2 mg Dihydroergotamin subkutan oder intramuskulär (immer in Kombination mit einem Antiemetikum, da die Hauptnebenwirkung Übelkeit und Erbrechen ist), wenn nicht schon zuvor Ergotamintartrat, Dihydroergotamin oder orales Sumatriptan angewandt wurden, 3. Sumatriptan 6 mg subkutan, wenn nicht schon zuvor Er-

8 48 6 Behandlung der Migräneattacke gotamintartrat, Dihydroergotamin oder orales Sumatriptan angewandt wurden, 4. Metamizol 500 ±1000 mg ganz langsam i. v. (bei zu rascher Injektion kann es zu einem abrupten Blutdruckabfall und einem anaphylaktischen Schock kommen); zu dieser Indikation liegen in der Zwischenzeit auch placebokontrollierte Studien vor. Cave: Kontraindiziert in dieser Situation ist die Gabe von Opioiden,da diese bei schweren Migräneattacken nicht ausreichend wirksam sind. Vorteil der parenteralen Applikation von Acetylsalicylsäure ist die im Vergleich zu Sumatriptan ebenbürtige Wirksamkeit mit deutlich geringeren Nebenwirkungen. Acetylsalicylsäure kann auch bei fremden Patienten appliziert werden, deren Risikofaktorenprofil nicht bekannt ist. Anamnestisch ausgeschlossen werden müssen lediglich Asthma bronchiale und eine Allergie gegen Acetylsalicylsäure. Schwangerschaft. Erfreulicherweise verschwindet bei einem Drittel aller Patientinnen die Migräne während der Schwangerschaft vollständig, um dann häufig nach der Geburt oder einige Monate später wieder einzusetzen. Bei einem weiteren Drittel der Patientinnen wird die Migräne während der Schwangerschaft deutlich besser. Dies betrifft sowohl die Häufigkeit wie die Schwere der Attacken. Bei einem Drittel der Patientinnen kommt es allerdings auch während der Schwangerschaft weiterhin zu Migräneattacken. Alle spezifischen Migränemittel sind während der Schwangerschaft kontraindiziert. Dies gilt für Ergotamin, Sumatriptan, Zolmitriptan, Naratriptan und die anderen spezifischen Serotoninagonisten. Kontraindiziert sind auch nichtsteroidale Antirheumatika und Metamizol. Erlaubt als einziges Medikament ist Paracetamol. Allerdings sollte versucht werden, die Dosis so niedrig wie möglich zu halten. Acetylsalicylsäure kann zwischen dem 3. und 6. Monat eingesetzt werden. In den ersten 3 Monaten besteht eine erhöhte Blutungsgefahr, in den letzten 3 Monaten die Gefahr eines vorzeitigen Verschlusses des Ductus arteriosus Botalli. Menstruelle Migräne. Unter einer menstruellen Migräne versteht man Migräneattacken, die ausschlieûlich oder fast ausschlieûlich während der Periodenblutung und 2 Tage zuvor oder danach auftreten. Bei etwa 10 % aller Frauen, die unter einer Migräne leiden, liegt eine rein periodenassoziierte oder menstruelle Migräne vor. Diese Attacken zeichnen sich manchmal durch hohe Intensität, lange Dauer und intensive Begleiterscheinungen aus. Pathophysiologisch verantwortlich ist wahrscheinlich der plötzliche Abfall der Hormonspiegel. Ein Teil der Frauen mit menstrueller Migräne hat auch Migräneattacken während des Eisprungs. Da Migräneattacken während der Menstruation manchmal sehr lange dauern (2±4 Tage), sind die spezifischen Migränemittel wie Triptane nicht die Medikamente der ersten Wahl, da sie nur zeitlich begrenzt wirken und es dann zum Wiederauftreten der Kopfschmerzen kommt. Bei Migräneattacken, die 3±4 Tage anhalten, würde so rasch die zulässige Höchstdosis pro Attacke überschritten. Bei diesen Frauen sollte zunächst Ergotamin mit seiner längeren Wirkungsdauer versucht werden. Sollte die Kombination von Antiemetika mit Analgetika nicht wirksam sein, kommt als weitere Maûnahme die intravenöse Gabe von Acetylsalicylsäure durch den Arzt infrage. ¾ltere Menschen. Bei älteren Menschen müssen die vaskulären Kontraindikationen der Mutterkornalkaloide und Triptane beachtet werden. Alter allein stellt allerdings keine Kontraindikation dar. Auch jenseits des 65. Lebensjahrs können Triptane verabreicht werden, wenn keine eventuell Metoclopramid Abb. 6.3 Therapie der akuten Migräneattacke. Sumatriptan (Imigran*) oral 50 mg Wirkung gut, Nebenwirkungen stark Wirkung gut, Nebenwirkungen gering Wirkung schlecht, Nebenwirkungen gering Sumatriptan 25mg Sumatriptan 50mg oder Bei Erbrechen: Sumatripan 25mg Supp. Sumatriptan 100 mg Bei Erbrechen oder Durchfall, wenn ein rascher Wirkungseintritt notwendig ist oder die orale Medikation nicht ausreicht: Sumatriptan 6 mg s.c. Autoinjektor

9 6.5 Besondere Situationen 49 vaskulären Krankheiten bestehen. Allerdings sollte Sumatriptan in diesem Alter nicht mehr subkutan injiziert werden. Status migraenosus. Dies ist eine auûergewöhnliche Situation, und es muss in jedem Fall durch eine sorgfältige neurologische und internistische Untersuchung eine symptomatische Ursache der täglich auftretenden Migräne wie eine blande Meningoenzephalitis, eine Subarachnoidalblutung oder eine metabolische Ursache ausgeschlossen werden. Cave: Bei den meisten Fällen eines vermuteten Status migraenosus handelt es sich aber um eine missbräuchliche Einnahme von spezifischen Migränemitteln. Werden diese zu häufig eingenommen,insbesondere Ergotamin oder Triptane jeweils beim Wiederauftreten von Kopfschmerzen,kann die Migräneattacke über viele Tage hinweg ¹vor der Therapie hergeschobenª werden. In diesen Fällen muss das spezifische Migränemittel abgesetzt werden. Die Kopfschmerzen können dann durch die parenterale Gabe von Acetylsalicylsäure in Form von 500± 1000 mg Aspisol behandelt werden. Besteht tatsächlich ein echter Status migraenosus, wird dieser durch die Gabe von Prednison durchbrochen. Die Dosis wird an den darauf folgenden Tagen um jeweils 20 mg reduziert und dann abgesetzt. Gelingt es durch diese Maûnahme nicht, die Kopfschmerzen zu beseitigen, müssen bildgebende Diagnostik und eine Liquorpunktion zum Ausschluss einer symptomatischen Ursache durchgeführt werden. Literatur Adelman JU, Lipton RB, Ferrari MD, Diener HC, McCarroll KA, Vandormael K, et al. Comparison of rizatriptan and other triptans on stringent measures of efficacy. Neurology. 2001;57:1377± 83. Codispoti JR, Prior MJ, Fu M, Harte CM, Nelson EB. Efficacy of nonprescription doses of ibuprofen for treating migraine headache. A randomized controlled trial. Headache. 2001;41:665 ±79. Dahlöf C. Placebo-controlled clinical trials with ergotamine in the acute treatment of migraine. Cephalalgia. 1993;13:166 ± 71. Diener HC, Kaube H, Limmroth V. Antimigraine drugs. J Neurol. 1999;246:515 ±9. Diener HC for the ASASUMAMIG Study Group. Efficacy and safety of intravenous acetylsalicylic acid lysinate compared to subcutaneous sumatriptan and parenteral placebo in the acute treatment of migraine. A double-blind, double-dummy, randomized, multicenter, parallel group study. Cephalalgia. 1999;19:581 ±8. Diener HC. Eletriptan ± Therapy. In: Diener HC (ed). Drug treatment of migraine and other headaches. Basel: Karger; 2000a:184±9. Diener HC. Sumatriptan ± Therapy. In: Diener HC (ed). Drug treatment of migraine and other headaches. Basel: Karger; 2000b:93±109. Diener HC, Brune K, Gerber WD, Pfaffenrath V, Straube A. Therapie der Migräneattacke und Migräneprophylaxe. Empfehlungen der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG). Akt Neurologie. 2000;27:273±82. Diener HC, Limmroth V, Fritsche G, Brune K, Pfaffenrath V. Migräne. In: Diener HC, Hacke W, Kommission Leitlinien der DGN (ed). Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie. Stuttgart: Thieme; 2002:141 ±7. Diener HC, Reches A, Pascual J, Jansen J-P, Pitei D, Steiner T, et al. Efficacy, tolerability and safety of oral eletriptan and ergotamine plus caffeine (Cafergot) in the acute treatment of migraine: a multicentre, randomised, double-blind, placebo-controlled comparison. Europ Neurol. 2002;47:99 ±107. Ferrari MD, Roon KI, Lipton RB, Goadsby PJ. Oral triptans (serotonin 5-HT1B/1D agonists) in acute migraine treatment: a meta-analysis of 53 trials. Lancet. 2001;358:1668 ± 75. Goadsby PJ. Treatment of acute migraine attacks with naratriptan. In: Diener HC (ed). Drug Treatment of Migraine and other Frequent Headaches. Basel: Karger AG; 2000:134±40. Kaube H, May A, Diener HC, Pfaffenrath V. Sumatriptan misuse in daily chronic headache. BMJ. 1994;308:1573. Keam SJ, Goa KL, Figitt DP. Almotriptan. A review of its use in migraine. Drugs. 2002;62:387±414. Nappi G, Johnson FN. The clinical efficacy of zolmitriptan. Rev Contemp Pharmacother. 2000;11:99±118. Tfelt-Hansen P, Henry P, Mulder LJ, Schaeldewaert RG, Schoenen J, Chazot G. The effectiveness of combined oral lysine acetylsalicylate and metoclopramide compared with oral sumatriptan for migraine. Lancet. 1995;346:923±6. Tfelt-Hansen P, Saxena PR, Dahlöf C, Pascual J, Lainez M, Henry P, et al. Ergotamine in the acute treatment of migraine. A review and European consensus. Brain. 2000;123:9±18. The Diclofenac-K/Sumatriptan Migraine Study Group. Acute treatment of migraine attacks: efficacy and safety of a nonsteroidal antiinflammatory drug, diclofenac-potassium, in comparison to oral sumatriptan and placebo. Cephalalgia. 1999;19:232±40. Weiterführende Literatur Diener HC. Kopf- und Gesichtsschmerzen. Diagnose und Behandlung in der Praxis. 3. Aufl. Stuttgart: Thieme; Diener HC. Migräne. 100 Fragen und 100 Antworten. 3. Auflage, Stuttgart: Thieme; Diener HC (Hrsg). Drug Treatment of Migraine and other Headaches. Basel: Karger; Olesen J, Tfelt-Hansen P, Welch KMA (Hrsg). The Headaches. 2nd ed. New York: Raven Press; Silberstein SD, Lipton RB, Goadsby PJ. Headache in Clinical Practice. St Louis: Mosby; 1998.

FAKTEN. Migräne. von Stefan Evers. 1. Auflage. Thieme Verlag C.H. Beck im Internet: ISBN

FAKTEN. Migräne. von Stefan Evers. 1. Auflage. Thieme Verlag C.H. Beck im Internet:  ISBN FAKTEN. Migräne von Stefan Evers 1. Auflage Thieme 2006 Verlag C.H. Beck im Internet: www.beck.de ISBN 978 3 13 143631 3 schnell und portofrei erhältlich bei beck-shop.de DIE FACHBUCHHANDLUNG 52 6 Therapie

Mehr

FAKTEN. Migräne. von Stefan Evers. 1. Auflage. Thieme Verlag C.H. Beck im Internet: ISBN

FAKTEN. Migräne. von Stefan Evers. 1. Auflage. Thieme Verlag C.H. Beck im Internet:  ISBN FAKTEN. Migräne von Stefan Evers 1. Auflage Thieme 2006 Verlag C.H. Beck im Internet: www.beck.de ISBN 78 3 13 143631 3 schnell und portofrei erhältlich bei beck-shop.de DIE FACHBUCHHANDLUNG 78 7 Besondere

Mehr

Das Migräne-Chamäleon und die Triptanwelt - Migräne erkennen und erfolgreich therapieren. Peter Weber und Boris Zernikow

Das Migräne-Chamäleon und die Triptanwelt - Migräne erkennen und erfolgreich therapieren. Peter Weber und Boris Zernikow Das Migräne-Chamäleon und die Triptanwelt - Migräne erkennen und erfolgreich therapieren Peter Weber und Boris Zernikow Attackentherapie Vorgehen Allgemeinmaßnahmen - Reizabschirmung, lokale Kühlung...

Mehr

Migräne: Prophylaxe und Therapie

Migräne: Prophylaxe und Therapie Pharmazieforum 2010 Migräne: Prophylaxe und Therapie Zentrum für Arzneimittelforschung, Entwicklung und Sicherheit Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main Ausgangssituation Ludwig van Beethoven

Mehr

Praktische Tipps zur Behandlung akuter Migräneattacken und Vorbeugung der Migräne

Praktische Tipps zur Behandlung akuter Migräneattacken und Vorbeugung der Migräne 1 Praktische Tipps zur Behandlung akuter Migräneattacken und Vorbeugung der Migräne Auszug aus der neuen Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie und der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft

Mehr

Migräne. T. Brandt, H.C. Diener, C. Gerloff (Hrsg.) Therapie und Verlauf neurologischer Erkrankungen

Migräne. T. Brandt, H.C. Diener, C. Gerloff (Hrsg.) Therapie und Verlauf neurologischer Erkrankungen H.C. Diener, V. Limmroth ISBN 978-3-17-024511-2 Kapitel A1 aus T. Brandt, H.C. Diener, C. Gerloff (Hrsg.) Therapie und Verlauf neurologischer Erkrankungen 6., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage

Mehr

Prophylaxe und Therapie der Migräne

Prophylaxe und Therapie der Migräne Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz Ausgangssituation Ludwig van Beethoven 2 2 Ausgangssituation Die WHO zählt Migräne zu den 20 Leiden, die das tägliche Leben am meisten einschränken. Migräne ist keine

Mehr

Migräne bei Erwachsenen Unterschätzt, unterdiagnostiziert, unterbehandelt. Ein Update.

Migräne bei Erwachsenen Unterschätzt, unterdiagnostiziert, unterbehandelt. Ein Update. Migräne bei Erwachsenen Unterschätzt, unterdiagnostiziert, unterbehandelt. Ein Update. Niklaus Meier, Oberarzt, Leiter Kopfschmerzsprechstunde Universitäres Ambulantes Neurozentrum Migräne EINE UNTERDIAGNOSTIZIERTE

Mehr

AscoTop Nasal erhält Zulassung für die Behandlung von Cluster-Kopfschmerz

AscoTop Nasal erhält Zulassung für die Behandlung von Cluster-Kopfschmerz AscoTop Nasal erhält Zulassung für die Behandlung von Cluster-Kopfschmerz Patienten profitieren von schnellem Wirkeintritt und guter Verträglichkeit Wedel (2. September 2008) - Zolmitriptan Nasenspray

Mehr

Antrag auf Entlassung aus der Verschreibungspflicht

Antrag auf Entlassung aus der Verschreibungspflicht Antrag auf Entlassung aus der Verschreibungspflicht Zolmitriptan 2,5 mg zur Behandlung des akuten Migräneanfalls (Zomig Filmtabletten und Schmelztabletten) Sachverständigenausschuss für Verschreibungspflicht

Mehr

Pharmakotherapie häufiger Kopfschmerzsyndrome

Pharmakotherapie häufiger Kopfschmerzsyndrome Pharmakotherapie häufiger Kopfschmerzsyndrome Zusammenfassung Kopfschmerzen sind das häufigste neurologische Symptom und sollten nach den Kriterien der Internationalen Kopfschmerzgesellschaft (IHS) diagnostiziert

Mehr

Medikamentöse Therapie bei Migräne und Spannungskopfschmerz. Charly Gaul Migräne- und Kopfschmerzklinik Königstein

Medikamentöse Therapie bei Migräne und Spannungskopfschmerz. Charly Gaul Migräne- und Kopfschmerzklinik Königstein Medikamentöse Therapie bei Migräne und Spannungskopfschmerz Charly Gaul Migräne- und Kopfschmerzklinik Königstein In der Prophylaxe von Migräne und Kopfschmerz vom Spannungstyp sollten immer nicht-medikamentöse

Mehr

Kopfschmerz durch Übergebrauch von Schmerzmittel

Kopfschmerz durch Übergebrauch von Schmerzmittel Kopfschmerz durch Übergebrauch von Schmerzmittel Gerald Huber Abteilung für allgemeine Neurologie und Schmerzmedizin Barmherzige Brüder Linz Definition Regelmäßige Medikamenteneinnahme (> 15x/ Mo) bei

Mehr

Zur Kopfschmerztherapie häufig eingesetzte Medikamente Nach Freinamen, Medikamentengruppe, Einsatzgebiete und Handelsnamen

Zur Kopfschmerztherapie häufig eingesetzte Medikamente Nach Freinamen, Medikamentengruppe, Einsatzgebiete und Handelsnamen Zur Kopfschmerztherapie häufig eingesetzte Medikamente Nach Freinamen, Medikamentengruppe, Einsatzgebiete und Handelsnamen Acetylsalicylsäure (ASS) Schmerz-, Fieber- und zur Akuttherapie von Migräne und

Mehr

Spezielle Aspekte der Kopfschmerzen im Kindes- und Jugendalter. Çiçek Wöber-Bingöl

Spezielle Aspekte der Kopfschmerzen im Kindes- und Jugendalter. Çiçek Wöber-Bingöl Spezielle Aspekte der Kopfschmerzen im Kindes- und Jugendalter Çiçek Wöber-Bingöl Migräne findet sich unter den 10 am meisten belastenden Erkrankungen in den 50 bevölkerungsreichsten Ländern 64 Studien

Mehr

Kopfschmerzen betrachtet aus neurologischer Sicht. Idiopathische Kopfschmerzen. Prof. Dr. Dr. Stefan Evers

Kopfschmerzen betrachtet aus neurologischer Sicht. Idiopathische Kopfschmerzen. Prof. Dr. Dr. Stefan Evers Kopfschmerzen betrachtet aus neurologischer Sicht Idiopathische Kopfschmerzen Prof. Dr. Dr. Stefan Evers IHS-Klassifikation-3: Migräne 1.1 Migräne ohne Aura 1.2 Migräne mit Aura 1.2.1 Migräne mit typischer

Mehr

KHK mit Angina pectoris: Ivabradin reduziert kardiale Ereignisse

KHK mit Angina pectoris: Ivabradin reduziert kardiale Ereignisse Neue Ergebnisse aus der BEAUTIfUL-Studie KHK mit Angina pectoris: Ivabradin reduziert kardiale Ereignisse Barcelona, Spanien, 31. August 2009 Aktuelle Daten einer auf dem Kongress der European Society

Mehr

A 1. Migräne ohne Aura. Migräne mit Aura und andere Formen der Migräne. Kindliche Migräne. von H. C. Diener und V. Limmroth

A 1. Migräne ohne Aura. Migräne mit Aura und andere Formen der Migräne. Kindliche Migräne. von H. C. Diener und V. Limmroth A 1 von H. C. Diener und V. Limmroth A 1 A 1.1 Klinik Nach den Kriterien der Internationalen Kopfschmerz-Gesellschaft (Olesen et al. 2004) ist die eine Erkrankung mit periodisch auftretenden Attacken von

Mehr

Zubereitung aus Ibuprofen und Coffein

Zubereitung aus Ibuprofen und Coffein Zubereitung aus Ibuprofen und Coffein Sachverständigen-Ausschuss für Verschreibungspflicht 17. Januar 2017 Sachverständigen-Ausschuss für Verschreibungspflicht 17. Januar 2017 Seite 1 Antrag Kombination

Mehr

Position analgetisch wirksamer Substanzklassen in der Therapie von Gelenkschmerzen NSAR oder nicht NSAR?

Position analgetisch wirksamer Substanzklassen in der Therapie von Gelenkschmerzen NSAR oder nicht NSAR? Position analgetisch wirksamer Substanzklassen in der Therapie von Gelenkschmerzen NSAR oder nicht NSAR? Von Dr. med. Wolfgang W. Bolten München (31. Januar 2006) - Für die medikamentöse Behandlung von

Mehr

Patienten-Leitlinie des Berufsverbandes Deutscher Neurologen (BDN) und Der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) Behandlung der Migräne

Patienten-Leitlinie des Berufsverbandes Deutscher Neurologen (BDN) und Der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) Behandlung der Migräne Berufsverband Deutscher Neurologen BDN Deutsche Gesellschaft für Neurologie DGN Patienten-Leitlinie des Berufsverbandes Deutscher Neurologen (BDN) und Der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) Sehr

Mehr

Update Migräne. Zertifizierte Fortbildung

Update Migräne. Zertifizierte Fortbildung Unter CME.SpringerMedizin.de können Leser von APOTHEKE + MARKETING Fortbildungspunkte sammeln: dazu einfach online die Fragen zu dem folgenden, praxisrelevanten Beitrag beantworten. Detaillierte Hinweise

Mehr

Auf der 84. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN), die noch bis zum 1. Oktober in

Auf der 84. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN), die noch bis zum 1. Oktober in Restless-Legs-Syndrom: Ein besseres Leben ist möglich Die Qual der ruhelosen Beine ist eine kaum bekannte Volkskrankheit Wiesbaden (29. September 2011) Bis zu zehn Prozent der Bevölkerung sind von einem

Mehr

H. C. DIENER V. LIMMROTH Neurologie für Praktiker

H. C. DIENER V. LIMMROTH Neurologie für Praktiker H. C. DIENER V. LIMMROTH Neurologie für Praktiker H. C. DIENER V. LIMMROTH URO OGI f r Pra tike Unter Mitarbeit von I. KAVUK und G. TIETZE-SCHILLINGS Mit 95 Tabellen Prof. Dr. med. HANS-CHRISTOPH DIENER

Mehr

Therapie der Migräne

Therapie der Migräne KAPITEL Kopfschmerzen und andere Schmerzen Therapie der Migräne Entw icklungsstufe: S1 Stand: September 2012 PDF Dow nload Änderung am 21.03.2013 Gültig bis: 2012 AWMF-Registriernummer: 030-057 Clinical

Mehr

Antiemetika in der Attackenbehandlung der Migräne

Antiemetika in der Attackenbehandlung der Migräne Antiemetika in der Attackenbehandlung der Migräne Substanz Dosis Wirkmechanismus NW/KI Metoclopramid Domperidon 10-20 mg po 20 mg supp 10 mg im/iv 20-30 mg po Antagonist an Dopamin (D2) rezeptoren EPMS,

Mehr

Inhaltsverzeichnis. 1 Anatomie und Physiologie. 2 Beratung zum Krankheitsbild Kopfschmerz. Vorwort... V. Abkürzungsverzeichnis...

Inhaltsverzeichnis. 1 Anatomie und Physiologie. 2 Beratung zum Krankheitsbild Kopfschmerz. Vorwort... V. Abkürzungsverzeichnis... VII Vorwort... V Abkürzungsverzeichnis... XIII 1 Anatomie und Physiologie 1.1 Physiologie des Schmerzes... 1 1.2 Angriffspunkt der Kopfschmerzmittel... 4 1.3 Pathogenese... 6 1.4 IHS-Klassifikation...

Mehr

Sumatriptan Antrag auf Freistellung von der Verschreibungspflicht mit Beschränkungen

Sumatriptan Antrag auf Freistellung von der Verschreibungspflicht mit Beschränkungen Sumatriptan Antrag auf Freistellung von der Verschreibungspflicht mit Beschränkungen Sachverständigen-Ausschuss für Verschreibungspflicht 62. Sitzung am 13.01.2009 im Bundesinstitut für Arzneimittel- und

Mehr

Therapie der Migräne. Was gibt es Neues? Die wichtigsten Empfehlungen auf einen Blick

Therapie der Migräne. Was gibt es Neues? Die wichtigsten Empfehlungen auf einen Blick Therapie der Migräne Was gibt es Neues? Migräneattacke Die Kombination eines Triptans mit einem nichtsteroidalen Antirheumatikum ist besser als die Wirkung der Einzelsubstanzen ( ). Zolmitriptan-Nasenspray

Mehr

Primäre Kopfschmerz-Erkrankungen

Primäre Kopfschmerz-Erkrankungen Primäre Kopfschmerz-Erkrankungen Migräne Spannungskopfschmerz Cluster-Kopfschmerz Andere seltene Kopfschmerzformen Symptomatische Kopfschmerzursachen Hirndruck (Hirntumoren, Hydrozephalus, Sinusthrombose,

Mehr

Reiner Sauerstoff hilft gegen Clusterkopfschmerz

Reiner Sauerstoff hilft gegen Clusterkopfschmerz Reiner Sauerstoff hilft gegen Clusterkopfschmerz Berlin (1. Februar 2010) - Die bislang besten Beweise für den Nutzen von inhaliertem Sauerstoff gegen so genannte Cluster-Kopfschmerzen hat eine Studie

Mehr

Anhang III. Änderungen der entsprechenden Abschnitte der Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels und der Packungsbeilagen

Anhang III. Änderungen der entsprechenden Abschnitte der Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels und der Packungsbeilagen Anhang III Änderungen der entsprechenden Abschnitte der Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels und der Packungsbeilagen Anmerkung: Diese Änderungen der entsprechenden Abschnitte der Zusammenfassung

Mehr

Migräne und andere zyklische Syndrome bei Kindern

Migräne und andere zyklische Syndrome bei Kindern Migräne und andere zyklische Syndrome bei Kindern Inselspital Bern, Auditorium Ettore Rossi Sandra Bigi, MD MSc Abteilung für Neuropädiatrie Universitätskinderklinik Inselspital Bern sandra.bigi@insel.ch

Mehr

KOPFSCHMERZ-NEWS Aktuelle Literatur zur Pathophysiologie und Behandlung von Kopfschmerzen

KOPFSCHMERZ-NEWS Aktuelle Literatur zur Pathophysiologie und Behandlung von Kopfschmerzen KOPFSCHMERZ-NEWS Aktuelle Literatur zur Pathophysiologie und Behandlung von Kopfschmerzen Herausgeber: Prof. Dr. Hans-Christoph Diener, Universitätsklinik für Neurologie, Hufelandstr. 55, 45122 Essen,

Mehr

Zur groben Orientierung, unter welcher Kopfschmerzform Sie leiden, können Sie den folgenden Fragebogen ausfüllen.

Zur groben Orientierung, unter welcher Kopfschmerzform Sie leiden, können Sie den folgenden Fragebogen ausfüllen. GesundheitsAmbulanz Friesenhörn ganzheitliche Behandlung chronischer Erkrankungen ärztliche Privatpraxis www.gesundheitsambulanz-friesenhoern.de gesundheitsambulanz@friesenhoern.de Friesenhörn - Nordsee

Mehr

Aktueller Kenntnisstand und Entwicklungen in der akuten und prophylaktischen Therapie der Migräne

Aktueller Kenntnisstand und Entwicklungen in der akuten und prophylaktischen Therapie der Migräne Leitthema Bundesgesundheitsbl 2014 57:974 982 DOI 10.1007/s00103-014-2000-x Online publiziert: 16. Juli 2014 Die Autor(en) 2014. Dieser Artikel ist auf Springerlink.com mit Open Access verfügbar J. Schriever

Mehr

FAKTEN. Migräne. von Stefan Evers. 1. Auflage. Thieme 2006. Verlag C.H. Beck im Internet: www.beck.de ISBN 978 3 13 143631 3

FAKTEN. Migräne. von Stefan Evers. 1. Auflage. Thieme 2006. Verlag C.H. Beck im Internet: www.beck.de ISBN 978 3 13 143631 3 FAKTEN. Migräne von Stefan Evers 1. Auflage Thieme 2006 Verlag C.H. Beck im Internet: www.beck.de ISBN 78 3 13 143631 3 schnell und portofrei erhältlich bei beck-shop.de DIE FACHBUCHHANDLUNG 18 3 Differenzialdiagnostik

Mehr

Unterschätzte Krankheit: Migräne ernst nehmen und erfolgreich behandeln

Unterschätzte Krankheit: Migräne ernst nehmen und erfolgreich behandeln Pressemitteilung 7. September 2011 Unterschätzte Krankheit: Migräne ernst nehmen und erfolgreich behandeln Am 12. September 2011 ist der Europäische Kopfschmerz- und Migränetag Zehn Millionen Menschen

Mehr

Migräne. Mauritius. österreichische ärztezeitung Oktober 2008

Migräne. Mauritius. österreichische ärztezeitung Oktober 2008 Migräne Mauritius 38 DFP - Literaturstudium Bei der Migräne übersteigen die indirekten Kosten wie etwa Krankenstand oder Produktionsausfall des Betroffenen die direkten Kosten bei weitem. Deswegen sind

Mehr

S3-LEITLINIE ZUR DIAGNOSTIK, THERAPIE UND NACHSORGE DER PERIPHEREN ARTERIELLEN VERSCHLUSSKRANKHEIT

S3-LEITLINIE ZUR DIAGNOSTIK, THERAPIE UND NACHSORGE DER PERIPHEREN ARTERIELLEN VERSCHLUSSKRANKHEIT S3-LEITLINIE ZUR DIAGNOSTIK, THERAPIE UND NACHSORGE DER PERIPHEREN ARTERIELLEN VERSCHLUSSKRANKHEIT Stand: 30. September 2015 95% der Fälle durch Arteriosklerose Herzinfarkt, Schlaganfall und PAVK In ungefähr

Mehr

Spezifische Therapie der akuten Migräneattacke: Mutterkornalkaloide und Triptane

Spezifische Therapie der akuten Migräneattacke: Mutterkornalkaloide und Triptane H. C. Diener M. S. Yoon V. Limmroth Spezifische Therapie der akuten Migräneattacke: Mutterkornalkaloide und Triptane Specific Treatment of Migraine Attacks: Ergots and Triptans Zusammenfassung Abstract

Mehr

Bedeutung von MAO-B-Hemmern

Bedeutung von MAO-B-Hemmern DGN-Kongress 2014: Rasagilin verlässlicher Therapiepartner im Krankheitsverlauf Individuelle Konzepte in der Parkinson-Therapie: Bedeutung von MAO-B-Hemmern München (17. September 2014) - Wie kann der

Mehr

111 Rezepte gegen Migräne

111 Rezepte gegen Migräne marion jetter 111 Rezepte gegen Migräne Auslöser kennen Schmerzen lindern Mit Anti- Migräne-Drinks Was ist Migräne? 13 das rasante Absinken des Hormonspiegels. So ist auch erwiesen, dass Schwangere in

Mehr

OTC-Arzneimittel und StraSSenverkehr

OTC-Arzneimittel und StraSSenverkehr OTC-Arzneimittel und StraSSenverkehr Die Handreichung für das Apothekenteam zum Tag der Apotheke 2013. ABDA Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände Jägerstr. 49/50 10117 Berlin Einleitung Kategorisierung

Mehr

Placeboforschung. Beschreibung der Studie. Berücksichtigt wurden nur die Placebo-Daten aus vielen Placebokontrollierten

Placeboforschung. Beschreibung der Studie. Berücksichtigt wurden nur die Placebo-Daten aus vielen Placebokontrollierten Science in School Issue 21: Winter 2011 1 Placeboforschung Übersetzt von Veronika Ebert, Höhere Bundeslehr- und versuchsanstalt für chemische Industrie, Wien Im Anschluss finden Sie einige Details aus

Mehr

Patienteninformation Lamotrigin Desitin 04/2007

Patienteninformation Lamotrigin Desitin 04/2007 Information für Patientinnen und Patienten Lesen Sie diese Packungsbeilage sorgfältig, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen bzw. anwenden. Dieses Arzneimittel ist Ihnen persönlich verschrieben worden und

Mehr

Schmerzmessung. Standardisiertes Schmerzinterview der DGS/DGSS (www.dgss.org.dokumente( Numerische. 10 Visuelle Analogskala

Schmerzmessung. Standardisiertes Schmerzinterview der DGS/DGSS (www.dgss.org.dokumente(  Numerische. 10 Visuelle Analogskala Schmerzmessung Standardisiertes Schmerzinterview der DGS/DGSS (www.dgss.org.dokumente( www.dgss.org.dokumente) Numerische rating skala: : NRS -0 0 Visuelle Analogskala Arbeitskreis A.M.A.D.E.U.S. Grundkurs

Mehr

Behandlung von Migräne-Anfällen (insbesondere sehr lange Anfälle), wenn andere Therapien nicht wirksam oder nicht indiziert sind.

Behandlung von Migräne-Anfällen (insbesondere sehr lange Anfälle), wenn andere Therapien nicht wirksam oder nicht indiziert sind. Gebrauchsinformation: Information für Patienten Ergo-Kranit Migräne 2 mg Tabletten Wirkstoff: Ergotamintartrat Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses

Mehr

Aktuelle Migränetherapie in der Praxis

Aktuelle Migränetherapie in der Praxis fortbildung originalie Dem Kopfschmerz vorbeugen, die Attacke behandeln Aktuelle Migränetherapie in der Praxis Von H. Göbel Leichte Migränekopfschmerzen sprechen gut auf Analgetika und Antiemetika an,

Mehr

Kopfschmerzen / Migräne Therapie [www.evidence.de] evidenzbasierte Leitlinien

Kopfschmerzen / Migräne Therapie [www.evidence.de] evidenzbasierte Leitlinien Seite 1 von 19 Start Leitlinien >» Kopfschmerzen > Therapie Text Kopfschmerzen und Migräne Evidenzbasierte Leitlinie zu Diagnose und Therapie Entwickelt durch das Wissensnetzwerk evidence.de der Universität

Mehr

Zubereitung aus Ibuprofen und Coffein

Zubereitung aus Ibuprofen und Coffein Zubereitung aus Ibuprofen und Coffein Sachverständigen-Ausschuss für Verschreibungspflicht 27. Juni 2017 Sachverständigen-Ausschuss für Verschreibungspflicht 17. Juni 2017 Seite 1 Antrag Kombination aus

Mehr

Bewährte Therapien, neue Optionen

Bewährte Therapien, neue Optionen Behandlung der Migräne Bewährte Therapien, neue Optionen Hamburg/Berlin (27. September 2012) In Deutschland leiden über 10 Millionen Menschen unter Migräne. Somit gehört die Migräne zu den häufigsten Gesundheitsproblemen,

Mehr

MIGRÄNE. Evolution eines häufigen Leidens. Mit einem Vorwort von William Gooddy. Übersetzt und bearbeitet von Jürgen C. Aschoff.

MIGRÄNE. Evolution eines häufigen Leidens. Mit einem Vorwort von William Gooddy. Übersetzt und bearbeitet von Jürgen C. Aschoff. Oliver Sacks MIGRÄNE Evolution eines häufigen Leidens Mit einem Vorwort von William Gooddy Übersetzt und bearbeitet von Jürgen C. Aschoff Dritte Auflage Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln 7 Inhaltsverzeichnis

Mehr

A. MIGRÄNE. 1. Definition und Klassifikation (IHS )

A. MIGRÄNE. 1. Definition und Klassifikation (IHS ) A. MIGRÄNE 1. Definition und Klassifikation (IHS 1.1-1.7) Die Migräne ist eine Erkrankung, die rezidivierend mit Kopfschmerzattacken und autonomen Begleitsymptomen einhergeht, manchmal auch mit passageren

Mehr

Projekte: Erkrankungen des Nervensystems

Projekte: Erkrankungen des Nervensystems Literaturrecherchen für GKV-Preisverhandlungen in einer neurologischen Indikation Andere Literaturrecherchen für GKV-Preisverhandlungen Fallzahl: 0 Preparation of a study protocol in post-stroke arm spasticity

Mehr

Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen.

Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen. Gebrauchsinformation: Information für den Anwender Sumatriptan-Kranit 100 mg Filmtabletten Wirkstoff: Sumatriptansuccinat Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme

Mehr

20 Jahre Dolormin der Schmerzexperte

20 Jahre Dolormin der Schmerzexperte 20 Jahre Dolormin der Schmerzexperte Dolormin: Das erste Ibuprofen-Lysinat Deutschlands im OTC- Markt 1992 brachte Dolormin das erste rezeptfreie Ibuprofen-Lysinat auf den deutschen Markt. Dolormin zeichnet

Mehr

Zulassung für JANUMET (Sitagliptin/Metformin) zur Behandlung des Typ-2-Diabetes in der Europäischen Union

Zulassung für JANUMET (Sitagliptin/Metformin) zur Behandlung des Typ-2-Diabetes in der Europäischen Union Zulassung für JANUMET (Sitagliptin/Metformin) zur Behandlung des Typ-2-Diabetes in der Europäischen Union Haar (23. Juli 2008) JANUMET (Sitagliptin/Metformin, MSD) hat von der Europäischen Kommission die

Mehr

Schmerz (Analgetika) IASP, Subcommittee on Taxonomy, 1979 (International Association for the Study of Pain)

Schmerz (Analgetika) IASP, Subcommittee on Taxonomy, 1979 (International Association for the Study of Pain) Schmerz (Analgetika) Schmerz = "ein unangenehmes heftiges Sinnes- und Gefühlserlebnis, das mit tatsächlichen oder möglichen Gewebeschäden verbunden ist oder in solchen Kategorien beschrieben wird" IASP,

Mehr

PATIENTENAUFKLÄRUNG UND EINVERSTÄNDNISERKLÄRUNG zur Basistherapie mit Abatacept

PATIENTENAUFKLÄRUNG UND EINVERSTÄNDNISERKLÄRUNG zur Basistherapie mit Abatacept PATIENTENAUFKLÄRUNG UND EINVERSTÄNDNISERKLÄRUNG zur Basistherapie mit Abatacept Sehr geehrte Patientin! Sehr geehrter Patient! Sie leiden an einer chronischen Polyarthritis (Rheumatoiden Arthritis). Ihr

Mehr

Sogenannt primäre Kopfschmerzen Teil II

Sogenannt primäre Kopfschmerzen Teil II CURRICULUM Schweiz Med Forum Nr. 5 30. Januar 2002 87 Sogenannt primäre Kopfschmerzen Teil II M. Sturzenegger a, H. P. Mattle a, G. Jenzer b a Neurologische Universitätsklinik Inselspital, Bern b Neurologische

Mehr

Projects: Nervous system disorders

Projects: Nervous system disorders Literaturrecherchen für GKV-Preisverhandlungen in einer neurologischen Indikation Other Sample size: 0 Literature research for reimbursement negotiations with health insurances Preparation of a study protocol

Mehr

Aktuelle Behandlung bei M. Parkinson: Update Früh - bis Spätphase. Prof. Dr. J. Kassubek Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum Ulm

Aktuelle Behandlung bei M. Parkinson: Update Früh - bis Spätphase. Prof. Dr. J. Kassubek Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum Ulm Aktuelle Behandlung bei M. Parkinson: Update Früh - bis Spätphase Prof. Dr. J. Kassubek Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum Ulm Hawkes et al., Parkinsonism Rel Dis 2010 Morbus Parkinson: Therapie-Prinzipien

Mehr

Akuttherapie undprophylaxe der Migräne

Akuttherapie undprophylaxe der Migräne 933 DeutscheGesellschaft 2008 Schattauer GmbH Akuttherapie undprophylaxe der Migräne Leitlinie der Deutschen Migräne-und Kopfschmerzgesellschaft und der Deutschen Gesellschaft S. Evers 1,A.May 2,G.Fritsche

Mehr

Volker Limmroth. Foto: Timo Bobert

Volker Limmroth. Foto: Timo Bobert Volker Limmroth. Foto: Timo Bobert 60 ESSENER UNIKATE 22/2003 61 Kopfschmerzen sind häufig. In der Praxis niedergelassener Allgemeinmediziner spielen Kopfschmerzen nach Erkältungskrankheiten und Rückenschmerzen

Mehr

Inhaltsverzeichnis. Erster Teil: Das Erlebnis Migräne. Vorwort Vorwort zur 2. Auflage Danksagung

Inhaltsverzeichnis. Erster Teil: Das Erlebnis Migräne. Vorwort Vorwort zur 2. Auflage Danksagung Inhaltsverzeichnis Vorwort Vorwort zur 2. Auflage Danksagung Vorwort (von William Gooddy) Verzeichnis der Abbildungen Historische Einführung Erster Teil: Das Erlebnis Migräne Einführung Kapitel 1 Einfache

Mehr

Aus dem Institut für klinische Neurophysiologie (Chefärztin: Prof. Dr. med. S. Happe) des Klinikums Bremen-Ost in Bremen

Aus dem Institut für klinische Neurophysiologie (Chefärztin: Prof. Dr. med. S. Happe) des Klinikums Bremen-Ost in Bremen Aus dem Institut für klinische Neurophysiologie (Chefärztin: Prof. Dr. med. S. Happe) des Klinikums Bremen-Ost in Bremen Randomisierte, kontrollierte Parallelgruppenstudie zur Untersuchung der Wirksamkeit

Mehr

Inhaltsverzeichnis. Teil A Medizinische Grundlagen 9

Inhaltsverzeichnis. Teil A Medizinische Grundlagen 9 Inhaltsverzeichnis Teil A Medizinische Grundlagen 9 1 Einleitung 10 1.1 Lernziele 10 1.2 Einführung in die Pharmakologie 10 1.3 Geschichte der Pharmakologie 10 Übungsfragen 12 2 Arzneimittel und Informationsquellen

Mehr

GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR ANWENDER. Betahistine Apotex 8 mg Tabletten Betahistine Apotex 16 mg Tabletten. Betahistindihydrochlorid

GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR ANWENDER. Betahistine Apotex 8 mg Tabletten Betahistine Apotex 16 mg Tabletten. Betahistindihydrochlorid GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR ANWENDER Betahistine Apotex 8 mg Tabletten Betahistine Apotex 16 mg Tabletten Betahistindihydrochlorid Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor

Mehr

6 Wiederkehrende, stereotype Kopfschmerzepisoden

6 Wiederkehrende, stereotype Kopfschmerzepisoden 6 Wiederkehrende, stereotype Kopfschmerzepisoden 151 Hypnic headache Clusterkopfschmerz Migräne Trigeminoautonomer KS Neuralgien Primär stechender KS Migräne Clusterkopfschmerz (selten) Hypnic headache

Mehr

Volkskrankheit Migräne: Was Gynäkologen/innen über Ursachen, Diagnostik und Therapie wissen sollten Uwe Reuter

Volkskrankheit Migräne: Was Gynäkologen/innen über Ursachen, Diagnostik und Therapie wissen sollten Uwe Reuter Volkskrankheit Migräne: Was Gynäkologen/innen über Ursachen, Diagnostik und Therapie wissen sollten Uwe Reuter Neurologische Klinik und Poliklinik Charité, Universitätsmedizin Berlin Migräne Aber Episodisch

Mehr

Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen.

Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen. Gebrauchsinformation: Information für den Anwender Sumatriptan-Kranit 50 mg Filmtabletten Wirkstoff: Sumatriptansuccinat Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme

Mehr

DIE HYPERTENSIVE KRISE. Prim. Univ.Prof. Dr. Michael M. Hirschl. Vorstand der Abteilung für Innere Medizin. Landesklinikum Zwettl

DIE HYPERTENSIVE KRISE. Prim. Univ.Prof. Dr. Michael M. Hirschl. Vorstand der Abteilung für Innere Medizin. Landesklinikum Zwettl DIE HYPERTENSIVE KRISE Prim. Univ.Prof. Dr. Michael M. Hirschl Vorstand der Abteilung für Innere Medizin Landesklinikum Zwettl ALLGEMEIN Patienten mit einem hypertensiven Notfall stellen einen erheblichen

Mehr

Einsatz von Botulinumtoxin bei chronischer Migräne. Dr. med. Julia Müllner

Einsatz von Botulinumtoxin bei chronischer Migräne. Dr. med. Julia Müllner Einsatz von Botulinumtoxin bei chronischer Migräne Dr. med. Julia Müllner Definition chronische Migräne Kopfschmerzen an >15 Tagen pro Monat über mindestens 3 Monate An 8 Tagen im Monat müssen die Kriterien

Mehr

Haben Sie externe Hilfestellungen in Anspruch genommen? Wenn ja, bitte geben Sie an, welche Hilfestellung Sie in Anspruch genommen haben?

Haben Sie externe Hilfestellungen in Anspruch genommen? Wenn ja, bitte geben Sie an, welche Hilfestellung Sie in Anspruch genommen haben? Haben Sie externe Hilfestellungen in Anspruch genommen? Wenn ja, bitte geben Sie an, welche Hilfestellung Sie in Anspruch genommen haben? 1.1 Angefragte Untersuchungs- und Behandlungsmethode (Kurzbezeichnung

Mehr

Periodisches Fieber mit Aphthöser Stomatitis, Pharyngitis und Adenitis (PFAPA)

Periodisches Fieber mit Aphthöser Stomatitis, Pharyngitis und Adenitis (PFAPA) www.printo.it/pediatric-rheumatology/de/intro Periodisches Fieber mit Aphthöser Stomatitis, Pharyngitis und Adenitis (PFAPA) Version von 2016 1. ÜBER PFAPA 1.1 Was ist das? PFAPA steht für periodisches

Mehr

Schmerzmittel Wirkstoffe, Eigenschaften und Anwendungsbereiche im Vergleich

Schmerzmittel Wirkstoffe, Eigenschaften und Anwendungsbereiche im Vergleich Schmerzmittel Wirkstoffe, Eigenschaften und Anwendungsbereiche im Vergleich Geschrieben von medinout Redaktion - INFOBLATT am 03.10.2016 URL: http://medinout.com/schmerzmittel-wirkstoffe-eigenschaften-und-anwendungsbereiche-im-vergleich/

Mehr

Datum: Kontakt: Abteilung: Tel. / Fax: Unser Zeichen: Ihr Zeichen:

Datum: Kontakt: Abteilung: Tel. / Fax:   Unser Zeichen: Ihr Zeichen: BASG / AGES Institut LCM Traisengasse 5, A-1200 Wien Datum: Kontakt: Abteilung: Tel. / Fax: E-Mail: Unser Zeichen: Ihr Zeichen: 25.06.2015 Mag. pharm. Dr. Ulrike Rehberger REGA +43 (0) 505 55 36258 pv-implementation@ages.at

Mehr

Akute venösen Thromboembolien (VTE) oder VTE in der Vorgeschichte, einschließlich tiefer Venenthrombose und Lungenembolie.

Akute venösen Thromboembolien (VTE) oder VTE in der Vorgeschichte, einschließlich tiefer Venenthrombose und Lungenembolie. Aktualisierte Indikation Behandlung der schweren Osteoporose: bei postmenopausalen Frauen, bei erwachsenen Männern, mit hohem Frakturrisiko, für die eine Behandlung mit anderen für die Osteoporosetherapie

Mehr

Ödeme, Hypertonie und Herzinsuffizienz wurden im Zusammenhang mit NSAID - Behandlung berichtet.

Ödeme, Hypertonie und Herzinsuffizienz wurden im Zusammenhang mit NSAID - Behandlung berichtet. Alle rezeptpflichtigen nicht-selektiven NSAIDs zur systemischen Anwendung Für alle Präparate ohne fixes Dosierungsschema: 4.2. Dosierung, Art und Dauer der Anwendung 4.3. Gegenanzeigen Schwere Herzinsuffizienz

Mehr

Lang wirksame Beta-Mimetika Long Acting Beta Agonists (LABAs) erhöhtes Risiko einer Exazerbation der Asthmasymptome

Lang wirksame Beta-Mimetika Long Acting Beta Agonists (LABAs) erhöhtes Risiko einer Exazerbation der Asthmasymptome Lang wirksame Beta-Mimetika Long Acting Beta Agonists (LABAs) erhöhtes Risiko einer Exazerbation der Asthmasymptome Basisinformation FACHINFORMATION Lang wirksame Beta-Mimetika - Long Acting Beta Agonists

Mehr

Migräne. Kreisklinik Ebersberg 28. Mai 2011

Migräne. Kreisklinik Ebersberg 28. Mai 2011 Migräne Kreisklinik Ebersberg 28. Mai 2011 4 Phasen Vorbotenphase Auraphase Kopfschmerzphase Rückbildungsphase Klinik Vorbotenphase 30 % der Migränepatienten wenige Stunden bis zwei Tage einer Migräneattacke

Mehr

Forschungswerkstatt Herz Kreislauf 2007 Neue Daten zu Aspirin. Von Prof. Dr. Stefanie M. Bode Böger

Forschungswerkstatt Herz Kreislauf 2007 Neue Daten zu Aspirin. Von Prof. Dr. Stefanie M. Bode Böger Forschungswerkstatt Herz Kreislauf 2007 Neue Daten zu Aspirin Von Prof. Dr. Stefanie M. Bode Böger Köln (15. März 2007) - Das akute Koronarsyndrom (AKS) ist durch Angina pectoris Beschwerden und Ischämie-typische

Mehr

Antrag auf Freistellung aus der Verschreibungspflicht für Omeprazol 20 mg

Antrag auf Freistellung aus der Verschreibungspflicht für Omeprazol 20 mg Antrag auf Freistellung aus der Verschreibungspflicht für Omeprazol 20 mg Sachverständigen-Ausschuss für Verschreibungspflicht 13. Januar 2009 Rationale des Antrags Omeprazol ist eine der effektivsten

Mehr

Ibuprofen zur trans-dermalen Anwendung als Pflaster

Ibuprofen zur trans-dermalen Anwendung als Pflaster Ibuprofen zur trans-dermalen Anwendung als Pflaster Sachverständigen-Ausschuss für Verschreibungspflicht 17. Januar 2017 Sachverständigen-Ausschuss für Verschreibungspflicht 17. Januar 2017 Seite 1 Antrag

Mehr

Periphere neuropathische Schmerzen: Topische Therapie mit QutenzaTM gewinnt weiter an Bedeutung

Periphere neuropathische Schmerzen: Topische Therapie mit QutenzaTM gewinnt weiter an Bedeutung Periphere neuropathische Schmerzen Topische Therapie mit Qutenza TM gewinnt weiter an Bedeutung Mannheim (16. Oktober 2015) - Auf einer Pressekonferenz im Rahmen des deutschen Schmerzkongresses referierten

Mehr

Angina pectoris: I. Angina pectoris bei koronarer Herzerkrankung

Angina pectoris: I. Angina pectoris bei koronarer Herzerkrankung Angina pectoris: Zur Diagnose der Angina pectoris werden technische Geräte nicht benötigt, allein ausschlaggebend ist die Anamnese. Der Begriff Angina pectoris beinhaltet nicht jedes "Engegefühl in der

Mehr

Fall IV Anne Gobel. Migräne

Fall IV Anne Gobel. Migräne Prävalenz: Symptome: Aura: Trigger: Fall IV Anne Gobel Migräne 6-8% der Männer; 16-24% der Frauen rezidivierende Kopfschmerzattacken (4-72h), pulsierende Hemikranie, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Licht-

Mehr

Der Einfluss der selektiven Serotonin 1 B/D - Agonisten. auf die Thrombozyten- und Erythrozytenfunktion

Der Einfluss der selektiven Serotonin 1 B/D - Agonisten. auf die Thrombozyten- und Erythrozytenfunktion Aus dem Universitätsklinikum Münster Klinik und Poliklinik für Neurologie - Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. E.B. Ringelstein - Der Einfluss der selektiven Serotonin 1 B/D - Agonisten auf die Thrombozyten-

Mehr

GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR DEN ANWENDER. Zomig 2,5 mg - Filmtabletten. Wirkstoff: Zolmitriptan

GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR DEN ANWENDER. Zomig 2,5 mg - Filmtabletten. Wirkstoff: Zolmitriptan GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR DEN ANWENDER Zomig 2,5 mg - Filmtabletten Wirkstoff: Zolmitriptan Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels

Mehr

Von 1986 bis 1992 wurden

Von 1986 bis 1992 wurden Hans Christoph Diener 1 Kay Brune 2 Wolf-Dieter Gerber 3 Hartmut Göbel 4 Volker Pfaffenrath 5 M E D I Z I N Behandlung der Migräneattacke und Migräneprophylaxe Leichte Migräneattacken sollten mit Antiemetika

Mehr

Faktenbox Medikamentöse Therapie bei Agoraphobie mit und ohne Panikstörung

Faktenbox Medikamentöse Therapie bei Agoraphobie mit und ohne Panikstörung Faktenbox Medikamentöse Therapie bei Agoraphobie mit und ohne Panikstörung Nutzen und Risiken im Überblick Jede medizinische Behandlung bringt Nutzen und Risiken mit sich. Diese Faktenbox kann Sie bei

Mehr

Teilnahme Ärzte - Medizinische Versorgungsinhalte

Teilnahme Ärzte - Medizinische Versorgungsinhalte Vorgaben gemäß Anlage 5 der Risikostrukturausgleichsverordnung Medizinische Versorgungsinhalte Behandlung nach evidenzbasierten Leitlinien Qualitätssichernde Maßnahmen Einschreibung/Teilnahme von Patienten

Mehr

Nach internationalen Richtlinien werden über 200 verschiedene Kopfschmerzentitäten. Diagnostik und moderne Therapie der Migräne.

Nach internationalen Richtlinien werden über 200 verschiedene Kopfschmerzentitäten. Diagnostik und moderne Therapie der Migräne. Zertifizierte medizinische Fortbildung Dieser Beitrag wurde von der Nordrheinischen Akademie für ärztliche Fort- und Weiterbildung zertifiziert. Eine Teilnahme an der zertifizierten medizinischen Fortbildung

Mehr

Tauchen und Schmerzmittel. Tauchen wir ein in die Welt der Medikamente

Tauchen und Schmerzmittel. Tauchen wir ein in die Welt der Medikamente Tauchen wir ein in die Welt der Medikamente Was ist Schmerz? Schmerz ist ein unangenehmes, heftiges Sinnes- und Gefühlserlebnis (Symptom), welches mit Gewebeschädigungen (Ursache) verbunden ist. Schmerzempfindung

Mehr

e und Adressen Serviceteil Informa "'C R:I

e und Adressen Serviceteil Informa 'C R:I Serviceteil Informa e und Adressen Kopfschmerzmedikamente Eine Auflistung der mehreren Hundert Schmerz- und Migränemittel würde verwirren. Aus diesem Grund sollen nachfolgend nur die wichtigsten Substanzgruppen

Mehr

PHYTO-EXTRAKT. Aktuelles für Sie und Ihre Patienten

PHYTO-EXTRAKT. Aktuelles für Sie und Ihre Patienten Ausgabe 8 11.03.2014 Liebe Leserin, lieber Leser, PHYTO-EXTRAKT Aktuelles für Sie und Ihre Patienten die närrischen Tage sind wieder vorbei unerwünschte Nachwirkungen wie z. B. Erkältungskrankheiten halten

Mehr