Der Wildtierhalter. Die Zeitung für Farmwildhalter in Oberösterreich und Salzburg

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1 Der Wildtierhalter Die Zeitung für Farmwildhalter in Oberösterreich und Salzburg Einen schönen Sommer und eine gute Ernte wünscht euch der Landesverband der Wildtierhalter! Inhalte: Aus dem Verband Immobilisierung Schulung und Gemeinschaftsankauf Fachexkursion nach Baden-Württemberg Gesetze: Beschautarife, Sachkundelehrgang Richtpreise 2016 Termine Bundeszeitung Landesverband der landwirtschaftlichen Wildtierproduzenten OÖ und Salzburg Auf der Gugl 3, 4021 Linz 2. Ausgabe Tel Juli 2016

2 Aus dem Verband Geschätzte Wildtierhalterinnen und Wildtierhalter, gerade der heurige Sommer spielt wettermäßig alle Stücke. Nach einer lang anhaltenden Regenperiode mit Hochwasser folgten heiße Tage und Hitzerekorde. Eine Herausforderung für die Farmwildhaltung, da wir ein ganz natürliches Produkt erzeugen, das in engem Zusammenhang mit der Natur steht. Ich hoffe, Ihr hattet gute Erfolge beim Kälbernachwuchs und wenig Ausfälle. Gesunde, vitale Kälber sind für diesen Betriebszweig von hoher wirtschaftlicher Bedeutung. Im Verband bereiten wir uns auf die kommende Herbstsaison vor. Anfang September findet die diesjährige Bundestagung im Burgenland statt, wo wir Euch ganz besonders motivieren möchten, teilzunehmen (bitte beachtet unseren Hinweis bezüglich der Nächtigungsmöglichkeiten). Ein ganz besonderes Highlight war unser 3-tägiger Verbandsausflug nach Baden-Württemberg ein paar bildhafte Eindrücke findet Ihr in der Zeitung. Vielleicht kann sich beim nächsten Ausflug der eine oder andere motivieren, sich einfach anzumelden und mit dabei zu sein. Einen erholsamen, ertragreichen Sommer wünscht Euch Andreas Hager. Gemeinschaftsankauf: Narkosetechnik Zum Informationsnachmittag bezüglich Anschaffung von Narkosetechnik lud am Freitag, den 15. Juli 2016, der Landesverband OÖ nach Marchtrenk. Unserem Aufruf in den vergangenen Monaten sind einige Interessenten gefolgt. Das Ziel als Verband ist ein gemeinschaftlicher Einkauf mit Verbandsrabatt sowie eine individuelle Bestellmöglichkeit und ein Erfahrungsaustausch. Für Fragen standen uns erfahrene Wildtierhalter im Bereich Immobilisierung zur Verfügung. Ein besonders großer Dank gilt Familie Wiesmayr, dass sie uns Räumlichkeiten zur Verfügung stellte sowie für die besondere Umsorge um das leibliche Wohl der Teilnehmer. Engelbert Erhart hat ebenfalls seine Erfahrungen weitergegeben. Danke auch an Günter Reindl aus Sankt Oswald bei Freistadt. Er hat sehr viel Praxiserfahrung im Bereich Narkosetechnik. Ein besonderer Dank für die Abwicklung ergeht vom Landesverband an Josef Leitner. Danke für eure Unterstützung und den Wissensaustausch. Teilnehmer bei der Veranstaltung. Fotos: Vögerl

3 Fachexkursion nach Baden-Württemberg bildhafte Eindrücke Von 24. bis 26. Juni 2016 machten sich ca. 35 WildtierhalterInnen aus Oberösterreich auf die Reise über Bayern nach Baden-Württemberg. Die Tage der Exkursion waren vom Wetter her sehr heiß und teilweise unbeständig, wobei der Wettergott es gut mit uns meinte und uns bei Besichtigungen immer wieder vor größeren Regenmassen verschonte. Wir konnten viel an Erfahrung und Eindrücken mitnehmen. Am Biolandbetrieb Kreilhof der Familie Spatz werden verschiedene Erwerbszweige in der Landwirtschaft wie eine Gärtnerei, Rotwild, Pflückbeeren uvm. von drei Generationen betrieben. Vor über 20 Jahren hat Prof. i.r. Günther Spatz mit Wildtierhaltung begonnen. Heute wird am Betrieb auf 25 ha Rotwild in drei Koppeln/Gehege gehalten. Von 100 Stück Rotwild wird das Fleisch im hauseigenen EU-zertifizierten Schlachtraum verarbeitet und ab Hof vermarktet. Beeindruckt waren wir vor allem von der sehr gut geführten Weide, dem dichten Grasbestand und der selbst gebauten Fanganlage. Die Führung durch den Wildtierpark mit Förster Martin Nuber, Bewirtschafter und Betreuer des Stadtwaldes und des Wildgeheges mit Schwarzwild, Rotwild, Steinwild, Mufflon und Rehwild war sehr kurzweilig und informativ. Seinen fundierten fachlichen und humoristischen Ausführungen war es zu verdanken, dass wir trotz der Gelseninvasion den ca. zwei stündigen Rundgang im Gehege mitgingen. Auf ca. 580 ha wird eine gute Symbiose zwischen, Wald, Wild und Mensch betrieben.

4 Am Samstagnachmittag besichtigten wir den Damwildzuchtbetrieb der Familie Hauser im Donautal. Auf ca. 4 ha wird Damwild gehalten und im hauseigenen Landgasthof verarbeitet. Hr. Hauser hat ein gut strukturiertes Gehege und eine tolle Genetik. Dort trafen wir auch Daniel Patzke, ein Vorstandsmitglied im Verband. Er begleitete uns bis zur Abreise am Sonntagmittag. Nach dem Frühstück wurde im Bodenseeraum der Landwirtschaftsbetrieb Muffler Agrar GbR besichtigt. Besonders herzlich wurden wir am Rot- und Damwildbetrieb Patzke empfangen. Daniel und seine Frau haben Erfahrungen zur Wildtierhaltung in Neuseeland machen dürfen. Hr. Patzke sucht sich europaweit eine gute Genetik und möchte sich in Zukunft vermehrt auf den Lebendtierverkauf einrichten. Im Jahr 2010 wurde ein neuer Schlacht- und Zerlegeraum errichtet.

5 Auf eine gelungene Produktpräsentation und zwei jahrzehntelange Erfahrungen kann die gesamte Familie für ihre Wildspezialitäten zurückgreifen. Einen ganz herzlichen Dank an alle Teilnehmer/innen bei der Exkursion sowie den Verband aus Baden-Württemberg. Gesetze: Beschautarife, Sachkundelehrgang Beschautarife: mit 1. Juli 2016 ist eine Novelle der OÖ Gebührenverordnung zur Fleischuntersuchung in Kraft getreten. Dabei wurde die Pauschal-Gebühr für max. 12 Stück Farmwild je Schlachttag von 20.- auf 25.- angehoben und für max. 24 Tiere von 40.- auf Wildtierhalter wird es vor allem im Bereich der Anhebung der Pauschale von 20.- auf 25.- betreffen. Sachkundelehrgang: Immer wieder kommen Anfragen ins Verbandsbüro bezüglich der rechtlichen Lage im Zusammenhang mit Schießen im Gehege. Mit 1. Oktober 2015 ist die neue Verordnung in Kraft getreten. Für jene Betriebe, welche jetzt neu in die Wildhaltung einsteigen oder keinen gültigen Genehmigungs-Bescheid der Bezirkshauptmannschaft für die Schlachtung mittels Schuss im Gehege haben, ist für die Schlachtung von Farmwild unter Verwendung einer Feuerwaffe der positiv absolvierte Sachkundelehrgang Schießen von Farmwild im Gehege des Bundesverbandes österreichischer Wildhalter Voraussetzung zur Erlangung des Sachkundenachweises. Laut 3 Abs.2 der Tierschutz-Schlachtverordnung 2015 ist bei Farmwild jene Person sachkundig, die den Sachkundelehrgang des Bundesverbandes absolviert hat. Nach alter Rechtslage haben in den meisten Bundesländern auch Personen mit Jagdkarte + schriftlicher Unterweisung (Merkblatt) den Genehmigungsbescheid nach Tierschutz-Schlachtverordnung bekommen. Betriebe, die schon bisher einen Bescheid der BH hatten, dass sie im Gehege die Schlachtung mittels Gewehrschuss durchführen dürfen, brauchen keinen Sachkundelehrgang Schießen im Gehege nachholen.

6 Sollte von Ihrer BH oder dem Land OÖ eine andere Information erfolgen, wie z.b. dass mit der Schulausbildung (landwirtschaftliche Fachschulen) im Zusammenhang mit Farmwild eine Berechtigung möglich ist, teilen Sie uns das umgehend mit. Diese Fachschulausbildung berechtigt zur normalen Schlachtung (Rinder, Schweine, Schafe, Ziege), aber nicht zur Farmwildschlachtung. Laut 3 Abs. 2 ist für die Farmwildschlachtung definitiv der Sachkundelehrgang gefordert oder ein vor dem 1.Oktober 2015 erstellter gültiger Bescheid. Praxisseminar Wildbiologische Grundsätze in der Farmwildhaltung Der Erfolg in der Wildhaltung ist wesentlich von den Kenntnissen des Gehegebetreuers über die zu beachtenden biologischen Grundsätze der Wildtiere abhängig. Diese Kenntnisse helfen Kosten, verursacht durch Haltungsfehler auf Grund fehlenden Fachwissens, zu vermeiden. Aufkommende Probleme können rechtzeitig erkannt und notwendige Gegenmaßnahmen zeitgerecht veranlasst werden. Auch langjährige Wildhalter, welche den Kurs besuchten, waren von den für sie neuen Informationen beim Kurs positiv überrascht. Selbst die Umsetzung von kleinen Verbesserungen bzw. neuen Ideen wirken sich bereits positiv auf den Erfolg in der Wildtierhaltung aus. Der Kurs gliedert sich in einen theoretischen Teil, welcher vormittags abgehalten wird, und in einen praktischen Teil, wo am Nachmittag die Vormittagstheorie an Hand eines Geheges vor Ort durchbesprochen wird. Ing. Stefan Sallmutter referiert über den Theorie- und Praxisteil. Er ist Wildbiologe, praktizierender Wildtierhalter und einer der wenigen Experten in Österreich, welcher über jahrzehntelange praktische berufliche Erfahrung in der Wildtierhaltung verfügt. Freitag, 11. November 2016 GH Fischer, Welserstrasse 14, 4614 Marchtrenk (direkt neben der Kirche) Zeit: Uhr Uhr Teilnehmerbeitrag: 45 für Verbandsmitglieder / 90 für Nichtmitglieder Anmeldung bis spätestens 25. Oktober 2016 im Verbandsbüro unter Tel.: 050/ oder abt-tp@lk-ooe.at Terminankündigungen: Bundeszeitung Beachten Sie auch die Termine in der Bundeszeitung! Für die Bundestagung sind die umliegenden Gasthäuser bereits ausgebucht. Einige oberösterreichische Teilnehmer sind im Gasthof Kedl, Urbersdorf 33, 7540 Urbersdorf, Telefon: untergebracht. Freie Plätze gibt es noch in der Schule in Güssing (Kontakt siehe Einladung zur Bundestagung.)

7 Richtpreise Wild 2016 Wie jedes Jahr stellen wir Richtpreise als Orientierung für die Vermarktung zur Verfügung. Mit Beschluss des Landesvorstandes vom 4. April 2016 empfehlen wir unseren Mitgliedsbetrieben folgende Preise. Nützen wir die gute Marktlage, um unser junges, gesundes, schmackhaftes Wildfleisch in entsprechender Qualität und Aufbereitung an unsere Kunden zu vermarkten. Preisempfehlungen für die Saison 2016: 5 kg Mischpaket (ohne Knochen) ab 18,00 Filet ab 40,00 Ragout geschnitten 11,00 bis 15,00 Schlegel ausgelöst (Nuss, Kaiserteil, Frikandeau) 22,00 bis 26,00 Schlegel ausgelöst (Schluss, falsches Filet) 18,00 bis 22,00 Schlegel mit Knochen 15,00 bis 18,00 Rücken mit Knochen (z.b. Kotelett,..) 18,00 bis 22,00 Rücken ausgelöst und zugeputzt 28,00 bis 33,00 Schulter ohne Knochen, gerollt 12,00 bis 15,00 Faschiertes 12,00 bis 16,00 Wild Rohschinken geräuchert ab 45,00 Wurst Wildlogoaufschrift 33 cm ab 8,00 Wurst Wildlogoaufschrift 50 cm ab 16,00 Zuchtwild Richtpreise (Preise inkl. Mwst.) Österreichweit einheitliche Preisempfehlungen für den Zuchtwildhandel von Farmwild. Diese Preise dienen als Richtpreise und richten sich nach Absatzmöglichkeit und Qualität des Zuchtmaterials. DAMWILD Schmaltier 400,- Tier, beschlagen 450,- Kalb 250,- Spießer 400,- Damhirsch ab 500,- ROTWILD Schmaltier 700,- Tier beschlagen 800,- Kalb 400,- Spießer 750,- Rothirsch ab 1.000,- SIKAWILD Schmaltier 550,- Tier beschlagen 580,- Spießer 550,- Kalb 300,- Sikahirsch ab 600,-