Handreichungen zum Orientierungspraktikum. inclusive der ZfL-Standards zu den Praktikumsberichten

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1 Handreichung zum Orientierungspraktikum/OP inclusive der ZfL-Standards zu den Praktikumsberichten Unsere Handreichung enthält Informationen zur Vorbereitung und Durchführung des Orientierungspraktikums OP sowie Hinweise zur Erstellung eines Praktikumsberichtes. 1. Ziel des Praktikums: Ziel des OPs ist es, Ihnen einen Einblick in die Komplexität des Lehrerberufs zu vermitteln und Ihr Bewusstsein zu schärfen, wie sich in der Praxis vorfindbare Herausforderungen theoriefähig machen lassen. Dabei sollen Einsichten gewonnen werden, die Sie für die weitere Gestaltung Ihres Lehramtstudiums nutzen können. Diese Einblicke und Erfahrungen sollen Ihnen die Möglichkeit geben, Ihre Studien- und Berufswahlentscheidung zu überprüfen. Besonders wichtig dabei ist der Perspektivwechsel von der Schülerrolle in die Lehrerrolle und damit das Hineinversetzen in die neue Rolle. 2. Organisation des Orientierungspraktikums/ Rechtliche Grundlage Das OP muss nach der neuen LPO (Lehramtsprüfungsordnung des Landes Nordrhein-Westfalen [ 10]) von allen Studierenden, die im Wintersemester 2003/04 oder später das Lehramtsstudium begonnen haben bzw. nach der Rahmenordnung zur Bachelorprüfung der WWU, im ersten Studienjahr absolviert werden. Die Dauer beträgt mindestens vier Wochen. Dies kann in geblockter Form oder in zeitlich versetzter Form von 20 Tagen oder 80 Schulstunden erfolgen; entscheidend ist, dass mindestens 80 Schulstunden geleistet und erziehungswissenschaftlich vorbereitet und begleitet werden [ 11(2)]. Die erziehungswissenschaftliche Vorbereitung und Begleitung liegt in der Verantwortung des Fachbereichs Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaft (FB 6). 3. Durchführungsformen des Orientierungspraktikums (OP): Das Orientierungspraktikum muss an eine spezifisch dafür ausgewiesene Lehrveranstaltung im Umfang von 2 SWS angebunden sein. Diese Seminare tragen den Titel: Seminar zur Vorbereitung und Begleitung des Orientierungspraktikums. Die Anmeldung zu diesen Seminaren muss über LSF/QISPOS erfolgen. Die Lehrenden dieser Seminare bereiten die Studierenden im Seminar auf das OP vor, nehmen den Praktikumsbericht in Empfang und bereiten das Praktikum nach. Die Bescheinigung, auf der das OP-Seminar, das Praktikum selbst und der Praktikumsbericht testiert werden, bekommen Sie im Servicebüro der Lehreinheit Erziehungswissenschaft, Bispinghof Seite 1

2 Die Vorgaben der LPO für das Orientierungspraktikum (OP) werden von der WWU in unterschiedlichen Varianten umgesetzt: Die Teilnehmer der OP-Seminare können zwischen drei Varianten des Orientierungspraktikums wählen. OP Standard (Schulsuche durch die Studierenden) Die Studierenden suchen sich die Schulen selbst und absolvieren ihr Praktikum unter Berücksichtigung der im Seminar erarbeiten Fragestellungen. Diese Regelung gilt nicht für Schulen in der Stadt Münster. OP Projekt (Schulen organisiert vom ZfL) Das ZfL steht in Kontakt mit vielen Schulen in Münster und Umgebung. Diese Schulen bieten über 100 Projekte (Übernachmittagsbetreuung, Arbeitsgemeinschaften, Freiarbeit etc.) an, bei denen die Mitarbeit von Studierenden erwünscht ist. Die Praktika werden bei der Info-Veranstaltung des ZfL vorgestellt. Bei der Anmeldung im ZfL geben Studierende Wünsche an. Die Verteilung erfolgt nach der Anmeldung durch das ZfL. OP ITP (Integration von Theorie und Praxis) Schulen organisiert von den Lehrenden Das Seminar für Didaktik des Sachkundeunterrichts stellt den Kontakt zu den Schulen her, die Studierenden wählen im Seminar eines der angebotenen Projekte. Das ITP ist für Studierende des Sachunterrichts gedacht. 4. Organisation/ Anmeldung/ Genehmigung Alle Praktika werden vom ZfL verwaltet. Das heißt: Teilnehmer/innen der OP-Seminare müssen das OP im ZfL anmelden. Alle Informationen dazu finden Sie auf unserer Homepage - Abteilung Praxisphasen Nutzen Sie auch unsere Downloads, insbesondere Aktuelle ZfL-Flyer - zum Orientierungspraktikum - OP-Seminarliste Anmeldetermine und Anmeldeformulare - Anmeldetermine - zu den Härtefallregelungen für Praktika an Schulen in Münster - Anmeldebogen zur Anmeldung im ZfL - Schule: Orientierungspraktikum Seite 2

3 5. Durchführung an der Schule Die Studierenden regeln Art, Umfang, Zeitstruktur und Aufgabenstellung des OPs mit der Schulleitung oder dem Praktikumsbeauftragen der Schule. Die detaillierte Ausgestaltung des Praktikums konkretisiert sich durch die Gegebenheiten der Schule und dem/der von Schule benannten Mentor/Mentorin. 5.1 Rahmenbedingungen Während Ihrer Praktikumszeit sollten Sie folgendes unbedingt beachten: - Sie sind Gast der Schule und sollten die an der Schule herrschenden Regeln, Abläufe und Gewohnheiten beachten und sich darauf einlassen. - Während Ihrer Praktikumszeit gehören Sie dem Lehrerkollegium an. Entsprechend Ihrer Lehrerrolle wird von Ihnen vor Schülern, Lehrern und Eltern angemessenes Auftreten (äußeres Erscheinungsbild, Verhalten) erwartet. - Als Gast und als Lehrer wird von Ihnen Verschwiegenheit vorausgesetzt. Sie sollten abwertende Kommentare über Schüler, Lehrer und die Schule allgemein vermeiden. 5.2 Tätigkeits- und Erfahrungsfelder Da Sie Aspekte des Schullebens kennen lernen sollen, wird die Teilnahme an den folgenden unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Aktivitäten empfohlen: - Schulerkundung: Größe der Schule (Anzahl der Lehrenden und der Lernenden), Standort und Einzugsgebiet der Schule - Erstellung eines Schulprofils (Schulprogramm, Schwerpunkte, Projekte) - Hospitierende Teilnahme an Schulaktivitäten (Elternabende, Konferenzen, Schulfeiern, Sporttage, Klassenfahrten, Beratungsgespräche ). - Unterrichtshospitationen nach Möglichkeit über verschiedene Jahrgangsstufen, Begleitung von Klassen, Lehrenden durch den gesamten Schultag. - Systematische Unterrichtsbeobachtungen mit Beobachtungsschwerpunkten (z.b. Motivation, Unterrichtsstörungen, Unterrichtseinstiege). Als Hilfestellung für die Unterrichtsbeobachtung finden Sie am Ende dieser Ausführungen Beobachtungsbögen. - Übernahme von Teilaktivitäten (z.b. Teamteaching, AGs, Hausaufgabenbetreuung) sowie sporadische erste Unterrichtsversuche sind erwünscht. Ihre Unterrichtsversuche liegen im freien Ermessen des jeweiligen Fachlehrers. Absprachen sollten Sie frühzeitig treffen. Bitte beachten Sie bei Ihren Aktivitäten Ihren Praktikantenstatus: Sie dürfen Aktivitäten mit Schülern nur begleitend betreuen, d.h. nicht ohne eine Lehrkraft. Während des Praktikums obliegen das Weisungsrecht und die Aufsichtspflicht gegenüber den Praktikanten der Schulleitung und den von ihm beauftragten Mentoren. Alle Tätigkeiten des Praktikanten sind mit Mentoren an der Schule abzustimmen. Für die Praktikanten besteht der Versicherungsschutz durch die Universität Münster. Seite 3

4 6. Dokumentation/ Praktikumsberichte (ZfL Standards für Praktikumsberichte) Am Ende eines Praktikums ist ein Praktikumsbericht anzufertigen. Der Praktikumsbericht dient der Reflexion und Dokumentation des Praktikums. Es sollten neutrale Beobachtungen dargestellt, analysiert und pädagogisch reflektiert werden. Die Praktikumsberichte werden von den betreuenden Dozenten korrigiert, die die Begleitveranstaltung zum Praktikum durchführen und über die genaue Ausgestaltung des Praktikumsberichts entscheiden. Generell gelten aber die folgenden Kriterien: Formale Kriterien: - Umfang: - Im Orientierungspraktikum (OP) soll der Praktikumsbericht mindestens 12 Seiten umfassen. - Im Kernpraktikum (KP) geht der anzufertigende Bericht über 12 Seiten hinaus, der genaue Umfang wird mit dem betreuenden Lehrenden zuvor abgestimmt. - Layout: Blocksatz, Schriftgröße 12, Zeilenabstand 1,5, Seitennummerierung. - Deckblatt (siehe Anhang) mit Namen, Adresse, , Telefon, Semester, Fächer, Schule, Dozent(in) - Die Benutzung des Rechners zur Erstellung der Arbeit ist vorgeschrieben. - Abgabe: Sechs Wochen nach Beendigung des Praktikums. Titelblatt/Deckblatt Westfälische Wilhelms-Universität Münster Seminar: Vorbereitung und Begleitung des Orientierungspraktikums Dozent: Dr. Schlaumeier SS 2005 Angaben zum Seminar oben, linksbündig Bericht über das Orientierungspraktikum an der Dagobert-Duck-Schule Entenhausen Mitte: Titel des Berichts Gustav Gans Gänseweg Entenhausen Studienfächer : Latein u. Kunst (GHR) Matrikelnummer :007 Telefon : g.gans@e-online.ent 1.Semester Angaben zu Verfasser unten, rechtsbündig Seite 4

5 Die fehlerfreie Beherrschung der deutschen Sprache in Wort und Schrift ist eine Grundvoraussetzung des Lehrerberufs. Fehlerhafte Praktikumsberichte werden nicht akzeptiert. Anonymisierung: Die Persönlichkeitsrechte der beobachteten Personen müssen geschützt bleiben. Namen von Schülerinnen und Schülern sowie von Lehrerinnen und Lehrern gehören nicht in den Praktikumsbericht, sofern sie im Zusammenhang mit Unterrichtsbeobachtungen stehen. Inhaltliche Kriterien Praktikumsbericht OP: Der Praktikumsbericht sollte aus mehreren Teilen, den obligatorischen (1-4) und zwei oder drei zusätzlichen Produktteilen (Wahlmöglichkeiten siehe Liste) bestehen. Zu Beginn jedes Praktikumsberichts sollten in knapper Form allgemeine Angaben zur Praktikumsschule (Name, Adresse), zum Praktikumszeitraum, zu den besuchten Klassen sowie zu Namen der Mentorin bzw. des Mentors gemacht werden. Danach folgen im Bericht für das OP: 1. Erwartung an das Praktikum. 2. Kurze Beschreibung einer spezifischen Lerngruppe. 3. Darstellung und kurze Diskussion einer konkreten pädagogischen oder didaktischen Erfahrung in der unter 2. beschriebenen Lerngruppe 4. Fazit und abschließende Reflexion zum Praktikum. 5. Anhang: Fotos, Schüler(innen)arbeiten, Beobachtungsbögen, Material etc. Produktteile (Liste): Für den Schwerpunkt Schule : - ein Schulporträt - Schulprogrammarbeit an der Praktikumsschule - Schulinterne Curricula - Absprachen über Vergleichbarkeit von Leistungsanforderungen etc. Für den Schwerpunkt Unterricht - Unterrichtsprotokolle - Die Analyse und Reflexion von Planung und Durchführung einer beobachteten Unterrichtsstunde oder -reihe - Gezielte Beobachtungen zur Phasengliederung des Unterrichts, zu Methoden und Sozialformen, Regeln und Ritualen, Unterrichtsstörungen etc. Für den Schwerpunkt Lehrer(innen)tätigkeit : - Aufgaben der Lehrer(innen) außerhalb des Klassenzimmers (z.b. zu - Korrekturbelastung, Engagement in außerunterrichtlichen Aktivitäten, - Elternarbeit (ggf. Interview mit Lehrer(inne)n zu diesen Fragen) - Kooperation zwischen Lehrer(inne)n - Möglichkeiten der Fortbildung - Mentorentätigkeit Da von einer theoretischen Vorbereitung auf das Praktikum ausgegangen wird (siehe Literaturliste), wird bei dem Praktikumsbericht Wert auf den Gebrauch von adäquater Fachsprache gelegt. Seite 5

6 In den Abschnitten 3 und 4 sollten individuelle Schwerpunkte gesetzt werden und sich die Ausführungen auf einzelne Erfahrungsbeispiele beschränken. Bei der Reflexion sollten folgende Fragen berücksichtigt werden: - Wurde ich in meiner Berufswahl bestätigt oder sind eher Zweifel aufgetreten? - Welche studienrelevanten Fragestellungen leite ich aus dem Praktikum und den von mir besuchten Seminaren für mein weiteres Studium ab? Literaturhinweise zum Thema Schulpraktikum: Beck, Gertrud; Scholz, Gerold: Beobachtungen im Schulalltag, ein Studien und Praxisbuch. Frankfurt a. M Kretschmer, Horst; Stary, Joachim: Schulpraktikum. Eine Orientierungshilfe zum Lernen und Lehren. Frankfurt a. M Martial, Ingbert von; Bennack, Jürgen: Einführung in Schulpraktische Studien, Vorbereitung auf Schule und Unterricht. Hohengehren Topsch, Wilhelm: Grundwissen für Schulpraktikum und Unterricht. Neuwied 2002 Wiater, Werner: Der Praktikumsbegleiter. Donauwörth Seite 6