Pressegespräch am der Raiffeisen Bankengruppe Vorarlberg
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- Sabine Bader
- vor 7 Jahren
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1 - 1 - Pressegespräch am der Raiffeisen Bankengruppe Vorarlberg Teilnehmer: Dr. Karl WALTLE, Vorsitzender des Vorstandes der Raiffeisenlandesbank Vorarlberg, Betr. oec. Wilfried HOPFNER, Vors. Stellv. des Vorstandes der Raiffeisenlandesbank Vorarlberg, Dr. Johannes ORTNER, Mitglied des Vorstandes der Raiffeisenlandesbank Vorarlberg, Vorstandsdirektor Norbert BASCHNEGGER, Obmann der Geschäftsleitervereinigung der Vorarlberger Raiffeisenbanken Die Raiffeisen Bankengruppe Vorarlberg blickt mit Zufriedenheit auf ein gutes Geschäftsjahr 2005 und mit Optimismus auf das laufende Geschäftsjahr 2006: Das Bilanzsummenwachstum mit 7,5 % auf nunmehr 6,7 Mrd. Euro war 2005 ziemlich gleichmäßig getragen von den Einlagen, die auf 4,4 Mrd. Euro gestiegen sind und von den Ausleihungen, die auf 4,8 Mrd. Euro gestiegen sind.
2 - 2-4,39 Mrd. Wertpapierdepots Die herausragende Bewegung fand im Wertpapierbereich statt, die Kundendepots zeigen mit 4,394 Mrd. Euro eine Steigerung von 29 %. Es war 2005 ein Jahr der Börse und davon profitierten die Raiffeisenkunden ebenso wie die Raiffeisenbanken selbst mit ihrem eigenen Depot. Highlight für Raiffeisen war im Jahre 2005 der Börsegang der Raiffeisen International. Trotz zehnfacher Überzeichnung dieser Aktie konnte jeder Kundenwunsch mit zumindest Euro 7.000,-- erfüllt werden und die Kunden erlebten in weniger als einem Jahr ein fulminantes Kursfeuerwerk von 100 %. Die Aktie stieg vom Emissionskurs 32,50 auf 67,00 per Das Volumen an Wertpapieren ist in den letzten Jahren wesentlich rascher gewachsen als die traditionellen Spareinlagen. Heute stehen 2,3 Mrd. Euro Spareinlagen 4,4 Mrd. Euro Wertpapierdepots gegenüber. Das ist neben der Tendenz zum Wertpapier auch damit zu erklären, dass Vorarlberg ein hochinteressantes Refugium für ausländische Anleger ist. Diese investieren in erster Linie in Wertpapiere und viel weniger in Sparkonten. Vor allem unsere Tourismusbanken und ganz besonders Kleinwalsertal zeigen in diesem Zusammenhang herausragende Kunden-Depotwerte. 9,4 Mrd. Euro Kundengelder Die Entwicklung der Einlagen und der Depots ist dafür verantwortlich, dass die Raiffeisen Bankengruppe zum Jahresultimo für ihre Kunden ein gesamtes Vermögen von 9,4 Mrd. Euro managt, (mit Spareinlagen, Giroeinlagen, Wertpapieren, Bauspareinlagen und Rückkaufswerten in Versicherungsverträgen). 100 Mio. Euro Betriebsergebnis Das Betriebsergebnis der Raiffeisen Bankengruppe Vorarlberg mit ihren 24 selbständigen Raiffeisenbanken und der Raiffeisenlandesbank hat erstmalig den Wert von 100 Mio. Euro erreicht, ein um 14,5 % besseres Ergebnis zum Vorjahr. Typisch für Vorarlberg ist, dass dieses gute Ergebnis wegen des heftigen Wettbewerbes der Banken untereinander nicht aus dem Zinsergebnis erzielt worden ist, sondern aus dem Wertpapierergebnis. Der Betriebsaufwand ist alemannisch, sparsam und zurückhaltend, sodass sich letzten Endes eine Aufwands-/Ertragsrelation von 56,9 % errechnet, für eine flächendeckend präsente Bankengruppe ein ausgezeichneter Wert. Produktive Mitarbeiter Ein großes Kompliment kann Raiffeisen seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern machen. In einer neuen, von der Oesterreichischen Nationalbank ausgearbeiteten Studie zeigt sich, dass die Vorarlberger Raiffeisenbanken beim Ergebnis pro Mitarbeiter vor den regionalen und nationalen Banken liegen und sich nur den internationalen Banken geschlagen geben müssen. Im Industriebereich würde man von einer exzellenten Produktivität sprechen. Die Bilanz der Raiffeisenlandesbank Vorarlberg, dem Spitzeninstitut der 24 Vorarlberger Raiffeisenbanken, ist auf 3,387 Mrd. Euro um 11,4 % gestiegen. Große institutionelle Anleger aus dem europäischen Raum haben vor allem der Einlagenseite einen Schub von 25 % gebracht. Offenbar sorgen die Eigenmittelausstattung von 13,3 % der RLB, die Sicherungseinrichtungen, die gute Bilanz sowie ein Betriebsergebnis von 20,4 Mio. Euro für ein hohes Vertrauen.
3 - 3 - Schwerpunktthema Firmenkunden Schwerpunktthema für 2006 ist eine Neuausrichtung des Firmenkundengeschäftes der Raiffeisenlandesbank. Für diese Neuausrichtung hat die RLB auch einen gerade im Geschäft mit Großkunden, im Auslandsgeschäft und im Geschäft mit strukturierten Produkten erfahrenen neuen Mann an Bord genommen: Dr. Johannes Ortner, 40 Jahre alt, Salzburger, ist nun der dritte Mann im Vorstand der RLB. Die Raiffeisen Bankengruppe ist heute mit 64 % aller Klein- und Mittelbetriebe in Vorarlberg in einer Geschäftsverbindung, 42 % der Vorarlberger Klein- und Mittelbetriebe geben die Raiffeisenbank als ihre Hauptbankverbindung an. Eine starke Positionierung also im Segment der KMU s. Die Raiffeisenlandesbank möchte nun aber verstärkt für jene Unternehmen Finanzierungspartner werden, die zu den Top 250 zählen und will in einigen Jahren zur führenden Bankverbindung der Top 250 in Vorarlberg zählen. Ein weiterer Schwerpunkt ist Deutschland. Das Geschäft mit Privaten und auch Klein- und Mittelbetrieben in einem Umkreis von etwa einer Autostunde ist in den letzten Jahren sehr stark angestiegen und soll nunmehr systematisch ausgebaut werden. Wir haben eine Reihe von Mitarbeitern aus dieser Region in unserem Hause und werden nach einer weiteren Anlaufzeit sicher in dieser Region auch mit Repräsentanzen vertreten sein. Es ist das ehemalige Kerngebiet von Dr. Johannes Ortner, dort kennt er sich aus und dort soll er für uns Geschäft generieren.
4 - 4 - Mit.Einander für den Wiederaufbau Das gesamte Jahr 2005 stand bei Raiffeisen Vorarlberg unter dem großen Motto Mit.Einander. Es geht um ein bewusstes Mit.Einander der eigenen Mitarbeiter, der Raiffeisenbanken, ein Mit.Einander von Bank und Mitgliedern sowie Kunden, aber auch das Mit.Einander der Raiffeisenbanken mit ihrer Region. Dass wir so rasch gefordert sein würden, zu beweisen, wie ernst uns mit diesem Motto ist, wussten wir zum Jahresbeginn nicht erläutert Dir. Wilfried Hopfner. Das Hochwasser im August erforderte besonders rasche und nachhaltige Maßnahmen, immerhin hatte die Flut Schäden in Höhe von rund 70 Mio. Euro verursacht. Die Vorarlberger Raiffeisenbanken stellten für den Wiederaufbau Geldmittel zur Verfügung, für die während der ersten 5 Jahre 0 % Zins anfallen, für die nächsten fünf Jahre nur 1 % Zins. Diese spontane Hilfe wurde von vielen Betroffenen gern genutzt, die Raiffeisenbanken erhielten viel Lob für diese Soforthilfe. Die Raiffeisen Bankengruppe führt eine Förderbilanz, um zu wissen, wie viel Förderleistung von den Raiffeisenbanken in die Region fließt, 2,6 Mio. Euro flossen 2005 in Vereine, Feuerwehren, Musikvereine, Bergrettung, aber auch in Kunst, Kultur und Bildung wurde dieses Geld investiert und nicht zuletzt in den Sport unserer Region. Über die Mitarbeiter fließen jährlich aber auch 57 Mio. Euro an Löhnen und Gehältern ebenfalls in die Kaufkraft und in die Sparfähigkeit in Vorarlberg und Raiffeisen ist damit ein bedeutender Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor für unsere Region.
5 - 5 - Zinsen, Währung, Goldpreis Dr. Karl Waltle präsentiert die Meinung der RLB zu Zinsen und Währung: Der Schweizer Franken - die heimliche Zweitwährung in Vorarlberg - hat sich in den letzten Monaten, vor allem in Relation zum Euro, eher schwach präsentiert. Es stellt sich die Frage, warum die drei K, nämlich Konflikte, Krisen und Kriege, die bisher immer eine gute Unterstützung für einen harten Schweizer Franken waren, diesmal dem Franken nicht den erwarteten Schub gaben. Es scheint, dass der Schweizer Franken seinen Status als sicherer Hafen zumindestens derzeit an das Gold übergeben hat. Das Gold galt zwar immer schon als sicherer Hafen, aber eine echte Renaissance hat das gelbe Edelmetall erst seit 2001 und vor allem in den letzten 12 Monaten genommen, wo der Preis für die Feinunze Gold auf ein neues 25-Jahreshoch von 570 US-Dollar hochgeschnellt ist. Die neue Führungsriege der Schweizer Nationalbank dürfte dazu beitragen, dass der Franken nicht zu einem Höhenflug ansetzt, denn die SNB hat darauf hingewiesen, dass sie eine deutliche Aufwertung des Schweizer Franken zum Euro nicht tatenlos hinnehmen werde. Wenn aber der Schweizer Franken als sicherer Hafen nicht gesucht wird, von der Anlegerrendite her ist der Schweizer Franken auch nach der zu erwartenden Erhöhung des SNB-Zinssatzes auf voraussichtlich 1,25 % eben nicht interessant genug. Die Zinserhöhung der EZB für den Euro-Raum bezeichnet Waltle als Angst der EZB vor guten Zeiten. Die EZB hat eine Konjunkturerholung und damit die Inflationsangst in erster Linie aus Vorlaufindikatoren herausgefiltert und nicht aus harten Zahlen. Wenngleich der IFO-Geschäftsklimaindex genauso wie die Auftragsbücher der meisten Vorarlberger Unternehmen gute Zahlen zeigen, erscheint es Waltle zu früh, die Bremswirkung jetzt schon wirken zu lassen. Aber die EZB ist eben ausschließlich der Preis- und Währungsstabilität verpflichtet und leider nicht auch der Konjunkturlenkung und Konjunktursteuerung.
6 Zwei-Leben-Kredit Ein Phänomen begegnet in den letzten zwei Jahren Raiffeisen am Markt ganz besonders. Früher war es für einen g hörigen Vorarlberger selbstverständlich, dass man seinen Kindern ein entschuldetes Eigenheim vererben konnte und dazu noch ein Sparbuch oder einen Bausparvertrag. Es ist immer häufiger nicht möglich, eine Wohnung oder ein Einfamilienhaus samt Grund und Boden in einem Berufsleben zu verdienen und abzuzahlen. Die hohen Lebenshaltungskosten, die hohen Baukosten, die Notwendigkeit einer Eigenvorsorge für das Alter lassen einfach nicht mehr genügend Spielraum, um das Eigenheim in einem Berufsleben wirklich abzuzahlen, formuliert Dr. Karl Waltle. Es ist ein völlig neuer Trend, sich damit auseinander zu setzen, Schulden zu vererben. Waltle glaubt aber, dass diesertrend in den nächsten 10 Jahren wahrscheinlich ebenso zu einer Selbstverständlichkeit werden wird, wie vor einigen Jahren der Fremdwährungskredit anfangs etwas Exotisches und dann etwas Selbstverständliches war. Allerdings weiß jeder, dass ein entschuldetes Eigenheim gerade im Alter eine gute Zubuße ist, weil keine Miete anfällt. Aber wenn es nicht geht, geht es nicht und aus diesem Grund hat Raiffeisen auch den Zwei-Leben-Kredit kreiert in der Hoffnung, dass vielleicht doch nur ein kleiner Teil in das zweite Leben übertragen werden muss.
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