Servicing immobilienbesicherter Forderungen Die Alternative zum Verkauf und zur internen Bearbeitung? Das Magazin der ALTOR Gruppe

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1 Das Magazin der ALTOR Gruppe Ausgabe 9 September 2009 Servicing immobilienbesicherter Forderungen Die Alternative zum Verkauf und zur internen Bearbeitung? Deutsche Verbraucher nicht in der Kreditklemme: Zahl der privaten Kredite steigt Unerlaubte Werbeanrufe strafbar: Die neue Gesetzeslage IAA 2009 in Frankfurt: Wie wirkt sich die Wirtschaftskrise auf die Messe aus?

2 : INHALT DAS MAGAZIN Jürgen Sonder Geschäftsführer der ALTOR Gruppe seite 03 NEWS Rund um ALTOR, Finanznachrichten seite 04/05 TITELTHEMA Servicing immobilienbesicherter Forderungen seite 06 REPORT Trend zum vorgerichtlichen Inkasso, Unerlaubte Werbeanrufe strafbar Liebe Leserinnen, liebe Leser, Wirtschaft und Kapitalmarkt werden derzeit von großer Unsicherheit geprägt. Einen Großteil der Verbraucher scheint die Wirtschaftskrise weit weniger zu betreffen als erwartet. Mehr noch: Viele nehmen sogar verstärkt Kredite in Anspruch, während auf der anderen Seite allerdings die Zahl der Privatinsolvenzen wieder ansteigt. Haben wir die Talsohle bereits durchschritten oder rollt die große Pleitewelle noch auf uns zu? seite 07 FÜR SIE ENTDECKT Interview zur IAA 2009 mit Dr. Kunibert Schmidt (VDA), 40 Jahre Heidelberger Herbst Fakt ist jedoch: Die Liquidität von immer mehr Unternehmen leidet unter Zahlungsausfällen und höheren Außenstandstagen; Investoren sind beim Kauf notleidender Forderungen zurückhaltender geworden. Der Trend zum vorgerichtlichen Inkasso ist daher ungebrochen; viele Unternehmen übertragen bei der Auslagerung der Beitreibung ihrer Außenstände die treuhänderische Bearbeitung einem externen Dienstleister. Dazu zählt auch das Servicing von immobilienbesicherten Forderungen, über das wir Sie in unserem Titelthema auf Seite 4/5 informieren wollen. Viel Vergnügen beim Lesen wünscht Ihnen, Ihr Jürgen Sonder WIE KÖNNEN WIR IHNEN HELFEN? Sie haben Fragen zu einem Thema oder möchten mehr darüber erfahren? Wir freuen uns über Ihre Anregungen. Schreiben Sie uns. Sie möchten keine weiteren Ausgaben von re:altor erhalten? Geben Sie uns einfach Bescheid: Das Impressum finden Sie auf der Heftrückseite. Geschäftsführer ALTOR Gruppe

3 NEWS RUND UM ALTOR ALTOR Gruppe zieht nach Heidelberg-Rohrbach Die bisher auf drei Standorte verteilten Mitarbeiter werden am neuen Firmensitz in Heidelberg-Rohrbach zusammengeführt. Die Mitarbeiter können sich so noch schneller abstimmen und Informationen austauschen. Bereits Mitte Oktober soll das neue Gebäude bezugsfertig sein. Im Breitspiel stehen den Mitarbeitern ausreichend Parkplätze zur Verfügung, außerdem verfügt das Gebäude über eine eigene Kantine. Auch die technische Infrastruktur des Unternehmens wird mit dem Umbau auf den aktuellsten Stand gebracht. ALTOR erwirbt Anteile von AssetGate an ImmoAdvisors ALTOR hat die Anteile der AssetGate Management GmbH (49 %) an der Immo- Advisors GmbH erworben. Somit ist die ImmoAdvisors GmbH nunmehr zu 100 % ein Tochterunternehmen der ALTOR Gruppe. Die Bearbeitung immobilienbesicherter Forderungen ist eine der Kernkompetenzen der ALTOR FINANZNACHRICHTEN Webshopping beliebt wie nie Die Zahl der Webshopper ist innerhalb von zwei Jahren um 28,1 % gewachsen: 97,4 % der im Internet aktiven Deutschen zwischen 18 und 64 Jahren haben in den vergangenen zwölf Monaten mindestens 1 Mal im Internet eingekauft, so die Quelle-Trendstudie Webshopping Das ist im Vergleich zu 2007 ein Plus von 28,1 %. Auch die Ausgaben steigen: 44,3 % geben mehr Geld aus als im Vorjahr. Etwa jedes zweite Online-Budget lag zwischen 100 und 499 EUR. Trotz Wirtschaftskrise sind die Konsumenten überzeugt: Die positive Entwicklung hält an (87,7 %) das Internet wird der am stärksten wachsende Vertriebsweg der kommenden fünf Jahre sein (92,4 %). Einkaufen im Netz ist bequem: rund um die Uhr shoppen, in Ruhe entscheiden und jeden nur erdenklichen Artikel finden.* Doch die anonyme Beziehung zwischen Anbieter und Kunde bietet einen weiteren Boden für die Verschuldung vieler privater Haushalte. Werden mehrere Dinge gleichzeitig bestellt oder Ratenzahlungen vereinbart, verliert manch ein Kunde den Überblick über zukünftige Zahlungsverpflichtungen. Stimmen dann Liefer- und Rechnungsadresse nicht mit der Wohnadresse des Schuldners überein, wird es für den Anbieter oft schwer an sein Geld zu kommen. * Quelle: Gruppe. Als Full Service Anbieter war die Übernahme der AssetGate Anteile eine strategische Entscheidung zur weiteren Stärkung dieses wichtigen Geschäftsfeldes. An der weiterhin guten Zusammenarbeit ändert diese Entscheidung nichts: AssetGate bleibt dem ALTOR Verbund auch zukünftig als Servicer in der lokalen Vermarktung erhalten. Nächster Round Table in München Die Teilnehmer am Round Table in Frankfurt, zu dem die ALTOR Gruppe Mitte Juni geladen hatte, waren einer Meinung: Der Markt für Forderungskauf ist zurückhaltender geworden als noch vor der Krise. Der nächste Round Table am 29. Oktober in München steht unter dem Motto Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit mit der richtigen Outsourcingstrategie. Sie sind in leitender Position für den Bereich Forderungsmanagement verantwortlich und haben Interesse an einer Teilnahme? Dann wenden Sie sich bitte an sandra.magin@altor-group.com. Verbraucher in Deutschland nicht in der Kreditklemme Verbraucher in Deutschland stecken laut aktuellen Auswertungen der Schufa nicht in der Kreditklemme. Im Gegenteil: Im ersten Halbjahr 2009 wurden im Vergleich zum Vorjahreszeitraum rund 25 % mehr Konsumentenkredite nachgefragt und etwa 20 % mehr Kredite von Banken an Privatpersonen vergeben. Dies zeigen auch die Zahlen der Deutschen Bundesbank. Hiernach ist die Gesamtsumme der an Privatpersonen vergebenen Ratenkredite seit dem 3. Quartal 2008 gestiegen und lag im ersten Quartal 2009 mit Mrd. EUR rund 4,5 % über dem Vorjahres niveau. Attraktive Finanzierungsangebote des Handels und die Abwrackprämie scheinen bei den Verbrauchern anzukommen auch bei denen, die bislang keine Konsumentenkredite aufgenommen haben, so der Schufa-Vorstandsvorsitzende Rainer Neumann. Für die Beobachtung, dass die gestiegene Nachfrage nach Krediten und Raten krediten nicht eine Folge finanzieller Engpässe der Verbraucher in der Wirtschaftskrise ist, spricht auch eine im Juni 2009 veröffentlichte Untersuchung des Allensbach Instituts. Dennoch sind immer mehr Menschen überschuldet und müssen Privatinsolvenz anmelden. Quelle: /08 2/08 3/08 4/08 1/09 2/09 Anzahl in TSD Quartal 2009 Schufa Holding seite 03

4 TITELTHEMA Servicing immobilienbesicherter Forderungen Die Alternative zum Verkauf und zur internen Bearbeitung? Aufgrund der weltweiten Lage der Wirtschafts- und Finanzmärkte sind die Risiken einer Investition in notleidende, immobilienbesicherte Forderungen für Portfolioinvestoren zurzeit kaum abzuschätzen und nicht kalkulierbar. Der verkürzte Anlagehorizont und die gestiegene Risikoaversion führen zu niedrigeren Kaufpreisangeboten. Umgekehrt ist die Verkäuferseite bei unrentablen Angeboten weniger bereit Portfolios zum Kauf anzubieten. Viele Dienstleister offerieren daher die Treuhandbearbeitung der notleidenden Engagements als Lösung zur Liquiditätssteigerung. Wo aber liegt der Vorteil im Vergleich zum Verkauf oder zur internen Forderungsbearbeitung? Welche Vorteile hat das Servicing im Vergleich zum Verkauf? Zum Zwecke der Bilanzbereinigung werden häufig notleidende Kredite, sogenannte Non Performing Loans (NPL), veräußert. Der Verkäufer gibt dabei alle Rechte an den Käufer ab. Anders beim Servicing: Hier behält der Auftraggeber die volle Entscheidungskompetenz und gibt dem Dienstleister den Handlungsspielraum vor. Die Verunsicherung, die beim Schuldner durch einen Wechsel des Forderungsinhabers häufig entsteht, entfällt hiermit. Zwar erhält das abtretende Unternehmen die Liquidität nicht sofort, sondern aufgrund der Bearbeitungsdauer mit zeitlicher Verzögerung, insgesamt gerade in Zeiten mit unsicheren Preisen fällt der Mittelrückfluss aber erwartungsgemäß höher aus. Das Servicing ermöglicht es somit dem Unternehmen sich dem aktuellen Preisdruck zu entziehen und zusätzlich, dank der Spezialisierung des Dienstleisters sowie der Ausschöpfung aller Maßnahmen, den maximalen Erfolg zu erzielen. Welche Vorteile hat das Servicing im Vergleich zur internen Bearbeitung? Im Idealfall verfügt der Dienstleister über ein bundesweites und flächendeckendes Netzwerk von Experten und kann so den kompletten Prozess kostengünstig und zeiteffizient aus einer Hand anbieten. Dabei ist die fachliche und regionale Immobilien- und Bankexpertise für jede Einzeldienstleistung wie bspw. Begutachtung und Einwertung des Objekts, Schuldneransprache, Erarbeitung eines Umschuldungsplans, Terminvertretung

5 oder Restforderungsbeitreibung sichergestellt. Gerade regionale Kenntnisse sind dabei häufig für den Erfolg der Bearbeitung ausschlaggebend. Der Mitarbeiter des Finanzinstituts muss nicht gesondert für jede Immobilie einen Makler beauftragen, sondern hat beim Servicer einen festen Ansprechpartner für alle Objekte des übergebenen Portfolios. Er erhält ein abgestimmtes und einheitliches Reporting, was die Bearbeitung erheblich erleichtert und Vergleiche ermöglicht. Durch die konsequente Bearbeitung, beginnend mit dem quali fizierten Schuldnergespräch und Verhandlungen über den freihändigen Verkauf, reduziert sich die zu erwartende Anzahl der Zwangsversteigerungen in der Regel. Die erfahrungsgemäß kürzere Verfahrensdauer führt letztlich meist zu einer Performancesteigerung und einer Barwertmaximierung. Ist das Darlehen beim Verkauf oder bei der Zwangsversteigerung unterbesichert, kann ein Full-Service Anbieter ohne weiteren Aufwand die Restforderungsbeitreibung übernehmen und schont somit wertvolle Ressourcen. Die Übergabe eines Testportfolios in die Treuhandbearbeitung oder der Vergleich durch ein Benchmarking im Bereich der Restforderungsbeitreibung haben sich dabei als guter Einstieg bewährt. Vorgaben des Auftraggebers ab. Auch offene Restforderungen werden intensiv bearbeitet, da diese oft noch bares Geld wert sind und entgegen vieler Annahmen Schuldner häufig zur Rückzahlung offener Beträge bereit sind. Neben der Durchsetzung der persönlichen Anspruchsrechte und der Erzielung des maximalen Verwertungserlöses ist die Reputation für Finanzinstitute meist ausschlaggebend bei der Wahl eines Dienstleisters. Seriosität, Kompetenz und ausreichende Erfahrung sind daher besonders wichtig. Fazit: Das Servicing ist eine echte Alternative. Bei Unsicher heiten empfehlen sich zu Beginn die Übergabe eines kleineren Portfolios zur Vorteilsüberprüfung sowie ein Benchmarking im Bereich der Restforderungsbeitreibung. Wir beraten Sie gerne. Ralf Beese, Direktor Vertrieb, ALTOR Gruppe Mehr zum Thema Servicing erfahren Sie auch auf unserer Homepage Drei Fragen an Wie erreicht der Dienstleister das Ziel des maximalen Erfolgs? Sofern noch nicht erfolgt, wird für jeden übergebenen Vorgang eine strukturierte und standardisierte Objekteinwertung vor Ort durchgeführt. Ein professioneller Dienstleister wird anhand einer sorgfältigen Analyse einen Verwertungsplan erstellen, der u.a. den möglichen Verwertungspreis und den prognostizierten Verwertungszeitraum enthält. Je nach Lage, Zustand und Wert der Immobilie wird eine individuelle Vermarktungsstrategie erarbeitet. Das Objekt wird permanent auf verwertungsverbesssernde Maßnahmen geprüft (z.b. Verkaufsvollmacht, Exposéerstellung, Innenbesichtigung etc.), wichtige Kontaktpersonen werden recherchiert und soweit möglich notwendige Unterlagen eingeholt und komplettiert. Erklärtes Ziel eines seriösen Servicers ist immer die Vermeidung der Verwertung. Falls Rückzahlungsvereinbarungen mit dem Schuldner scheitern, wird das Ziel des freihändigen Verkaufs angestrebt, da hier in aller Regel höhere Erlöse zu erzielen sind. Nur wenn auch das nicht gelingt, kommt es zur Zwangsversteigerung. Die Vermarktungsstrategie beginnt vor Ort: Mit Werbemaßnahmen, wie bspw. der Nachbarschafts- und Branchenbewerbung, dem Schalten von Anzeigen und Annoncen im Internet oder in der Tagespresse. Die Nutzung unterschiedlicher Medien führt durch einen vergrößerten Interessentenkreis zu höheren Erlösen, selbst wenn das Objekt am Ende zwangsversteigert werden muss. Auch die Wahrscheinlichkeit für den Verkauf der Immobilie beim ersten Zwangsversteigerungstermin steigt. Die Terminvertretung bei Gericht wird ebenso übernommen wie die Interessentenbetreuung vor Ort, auf Wunsch inkl. individueller Maßnahmen wie der Erarbeitung eines Umschuldungsplans. Wie weit Vermarktungs- und Verwertungskompetenzen gehen, hängt von den Herr Beese, ALTOR ImmoAdvisors bietet sowohl beim Kauf als auch im Servicing ein Komplettpaket für immobilienbesicherte Forderungen an. Wo liegen für den Kunden die Vorteile beim Servicing? Beim Servicing, also der Treuhandbearbeitung der Forderungen, hat der Auftraggeber den großen Vorteil, dass er den Handlungsspielraum vorgeben kann und jederzeit die volle Entscheidungskompetenz behält. So kann beispielsweise die Beitreibungsstrategie auch während der Bearbeitungsphase noch flexibel angepasst werden. Ebenfalls nicht von der Hand zu weisen ist die Tatsache, dass letztlich der zu erwartende Mittelrückfluss beim Servicing in der Regel höher ausfällt. Die wirtschaftliche Lage führt seitens der Portfolioinvestoren aktuell zu niedrigeren Kaufpreisangeboten, diesem Preisdruck können sich unsere Kunden durch das Servicing entziehen. Was macht Ihre Dienstleistung aus? Wir verfügen über ein bundesweites, flächendeckendes Netzwerk von Experten mit Immobilien- und Bankenexpertise und darüber hinaus mit wertvollen lokalen Kenntnissen. Gerade dieser lokale Bezug vor Ort ist häufig ausschlaggebend für eine erfolg reiche Bearbeitung. In Gesprächen und Verhandlungen mit dem Schuldner liegt unser Fokus dabei immer erst auf der Heilung des jeweiligen Engagements. Schlägt dieser Versuch fehl, ist das Ziel der freihändige Verkauf der Immobilie. Hierfür können wir alle verfügbaren Maßnahmen, wie die Präsenz in verschiedenen Medien, voll ausschöpfen. Erst danach kommt es zur Zwangsversteigerung, wofür wir vor Gericht gerne die Terminvertretung übernehmen. Zudem haben wir seit nunmehr 30 Jahren Erfahrung im sensiblen Umgang mit Bankschuldnern und werden sowohl von unseren Auftraggebern als auch von deren Schuldnern als seriöser und kompetenter Partner für ein professionelles Forderungsmanagement geschätzt. Verkauf oder Servicing was würden Sie raten? Das kommt ganz auf die Strategie und das Ziel der Bank an. Möchte der Kunde seine Entscheidungskompetenz bewahren und seine eigenen Vorstellungen in die Bearbeitung mit einfließen lassen, ist das Servicing genau das richtige. Stehen die Bilanzbereinigung und die sofortige Liquiditätserhöhung im Vordergrund, ist der Verkauf der Non Performing Loans (NPL) das passende Instrument. Wer jedoch längerfristig betrachtet den erwartungsgemäß höheren Mittelrückfluss vorzieht, ist beim Servicing wiederum besser aufgehoben. Unterm Strich verfolgen wir bei beiden Strategien das gleiche Ziel: Die Erreichung des maximalen Beitreibungserfolgs. Die Reputation und die hohe Qualität der Bearbeitung stehen dabei immer im Mittelpunkt unseres Handelns. Sie haben Interesse an diesem Thema? Schreiben Sie uns eine an setzen uns umgehend mit Ihnen in Verbindung. seite 05

6 REPORT RÜCKSTÄNDIGE FORDERUNGEN SIND ZIEMLICH TEUER TREND GEHT ZUM VORGERICHTLICHEN INKASSO Die Days Sales Outstanding (DSO = Ø Forderungsbestand/Bruttoumsatz*365) zu Deutsch Umschlagsdauer der Forderungen gibt als Jahresmittelwert die Anzahl von Tagen an, die vom Zeitpunkt der Rechnungsstellung bis zum Zahlungseingang vergehen. Diese Kennzahl dient als Effizienzgröße für das Mahnwesen bzw. Debitorenmanagement eines Unternehmens. Je kleiner die Kennzahl ist, umso wirtschaftlicher ist es für das Unternehmen. Die durchschnittliche Zahlungsfrist in Deutschland beträgt aktuell 31 Tage. Beglichen werden die Forderungen aber erst nach 45 Tagen (DSO), einem Zahlungsverzug von 14 Tagen. Für ein Unternehmen mit 50 Millionen EUR Umsatz pro Jahr bedeuten alleine diese 14 Tage, dass es zur Finanzierung des zusätzlichen Forderungsbestands ~ 1,92 Millionen EUR Kredit aufnehmen muss, das sind rund EUR für jeden Tag. Bei einem Zinssatz von 5 % fallen somit jährlich rund EUR Zinskosten für jeden Forderungstag an. Umgekehrt könnte dieses Geld gewinnbringend für das Unternehmen angelegt werden. Auch wirtschaftlich gesunde Unternehmen können so in ernste Liquiditätsprobleme geraten. Wer dann sein Recht und damit auch sein Geld vor Gericht erstreiten möchte, muss meist tief in die Tasche greifen. Wenn beim Schuldner nichts mehr zu holen ist, muss der Gläubiger am Ende noch den Großteil der Auslagen als Verlust abschreiben. Der Trend geht daher zum vorgerichtlichen Inkasso, da erfahrungsgemäß die Beitreibung beim frühzeitigen Handeln erfolgversprechender ist. Ein gutes Monitoring sowie ein effektives Forderungsmanagement sind gerade in wirtschaftlich schlechten Zeiten daher besonders wichtig. GESETZLICHE NEUREGELUNG UNERLAUBTE WERBEANRUFE SIND STRAFBAR Am 4. August 2009 ist das Ge setz zur Bekämpfung Dienstleistungen ohne Angabe von Gründen widerrufen werden, so wie es heute schon bei allen anderen une r la ub ter Te lefo nwerbung und zur Ve rbe s se r ung des Ve r b raucher schu t zes in Kraft getreten. am Telefon abgeschlossenen Verträgen möglich ist. Wer kennt das nicht: Das Te lefon klin g e lt und eine fre un d- beträgt die Widerrufsfrist je nach Einzelfall zwei liche St im me verspri cht Gewin ne oder günst ige Te lefon - Wochen oder einen Monat und beginnt erst wenn ta ri fe. De ra r tige Te lefo nwerbung ohne vorheriges Ei nverständnis ist nach dem Ge setz gegen den un la u te ren recht in Textform erhalten hat. der Verbraucher eine Belehrung über das Widerrufs Wet t be werb (UWG) wet t be wer bs widr ig und damit ve r- können am Telefon oder im Internet abgeschlossene boten. Die ses rech ts widr i ge Vorge hen soll mit dem Verträge ohne Belehrung des Widerrufsrechts in Gesetz nun ei ngedämmt werden und die Rechte von Verbrauchern bei une r la ub ter Te lefo nwerbung und te lefo nisch braucher die Ausführung der Dienstleistung begonnen Textform widerrufen werden, auch wenn der Ver oder im In ter net abg e sch los se ner Verträge ve rbe s se rn. oder veranlasst hat. Dies schützt beispielsweise vor den Abofallen im Internet. Nach dem neuen Recht werden telefonisch geschlossene Verträge mit können Verstöße gegen das be steh en de Ve rbot Schaltungen im Hintergrund, wie etwa Strom, künftig mit einer Ge ldbuße bis zu EUR Gas- oder Telefonanbieterwechsel, erst mit schriftlicher Bestätigung wirksam. ge ahn det we r d en. Werbe an rufe sind nur mit vorherigem Einverständnis erlaubt. dürfen An ruf er bei Werbe an ruf en ihre Ruf n u mm er Bei Verstößen sollten Betroffene Datum und Uhrzeit künftig nicht mehr un te r drücken, um ihre Id en tität des unerlaubten Anrufs, Name des Unternehmens zu ver schleiern, dies gilt ohne Ausnahme. Bei Verstößen droht eine Ge ldbuße bis zu EUR. Rufnummer notieren, damit letztlich Bußgelder ver- und der anrufenden Person sowie möglichst auch die können Verträge über die Lieferung von Zeitungen, hängt werden können. Formblätter finden Sie unter Zeitschriften, Illustrierten sowie über Wett- und Lotterie- Quelle: seite 06

7 VDA-W-001_Plakat_Hand-dt-a4_ :58:42 Uhr FÜR SIE ENTDECKT IAA in Frankfurt Vom September 2009 findet wieder die Internationale Automobil Ausstellung (IAA) in Frankfurt statt. Hat die Wirtschaftskrise Einfluss auf die IAA, was sind die Trends? Dies wollten wir in einem Kurzinterview mit dem VDA-Geschäftsführer herausfinden. Was ist das Thema der diesjährigen 63. IAA PKW gibt es einen erkennbaren Trend für 2009? Die 63. IAA PKW ist mit ihrem auf Nachhaltigkeit fokussierten Kurs eine konsequente Fortsetzung der grünen IAA von 2007: Was damals noch Zukunftsmusik war, lässt sich nun anfassen und erleben. Da passt dann auch das IAA-Motto: Erleben, was bewegt wie maßgeschneidert. Die Fortschritte auf dem Weg zur nachhaltigen Mobilität sind eindrucksvoll: Im Mittelpunkt wird sicherlich das Thema Elektrifizierung des Automobils vom Mildhybrid bis zum reinen Elektroantrieb und damit einhergehend das Thema der Verbrauchs reduzierung, inklusive CO 2 -Reduktion, stehen. Hinzu kommen natürlich die weiter optimierten Otto- und Clean-Diesel-Antriebe, die auch im nächsten Jahrzehnt noch den Hauptteil der individuellen Mobilität tragen werden. Ein weiterer Schwerpunkt sind die aktiven Sicherheitsmaßnahmen in Form innovativer Assistenzsysteme, die den Verkehr auf unseren Straßen noch sicherer machen. Worauf können sich die Besucher bei der diesjährigen IAA freuen? Auf ein faszinierendes Innovationsfeuerwerk mit vielen neuen Modellen und Weltpremieren. Dabei geht es nicht nur um neue Autos, sondern auch um eine Vielzahl an innovativen Lösungen gerade auch auf Zuliefererseite. Bundeskanzlerin Merkel wird am 17. September die IAA eröffnen. Diese IAA zeigt die Wege aus der Krise auf: Mit verbrauchsgünstigen und umweltfreundlichen Antrieben, mit Leichtbau, mit anspruchsvoller Elektronik, die den Fahrer entlastet. Und Erleben, was bewegt gilt auch für die Attraktionen und Aktionen auf dem IAA-Freigelände. Hier können Besucherinnen und Besucher mitmachen statt zuschauen, ob im Kleinen auf der Kartbahn und der Modellrennbahn oder im Großen auf dem Offroad-Parcours und bei Probefahrten auf Frankfurts Straßen. Inwieweit beeinflusst die derzeitige wirtschaftliche Lage die IAA? Die IAA wird ihren Ruf als weltweite Leitmesse im Automobilbereich einmal mehr bestätigen. Nur die IAA vereinigt sowohl Hersteller als auch Zulieferer als Aussteller unter einem Dach. Und diese wichtigste Messe der Mobilität kommt genau zum richtigen Zeitpunkt: Auf vielen Märkten ist inzwischen Bodenbildung erkennbar, die Pkw-Nachfrage hat im Juli aufgrund der sich stabilisierenden Rahmenbedingungen und der vielfältigen Incentives weltweit angezogen. Insbesondere in den asiatischen Wachstumsmärkten ist der Pkw-Absatz kräftig gestiegen. Auch in vielen europäischen Ländern zeigen sich deutliche Belebungstendenzen: So ist der westeuropäische Markt um 5 % gestiegen. All das sind ermutigende Zeichen. Offensichtlich stabilisiert sich die Automobilkonjunktur auf wichtigen Auslandsmärkten. Wir erwarten daher von der IAA ein Aufbruchssignal. Dr. Kunibert Schmidt Geschäftsführer Verband der Automobilindustrie (VDA) SEPTEMBER 2009 in FRANKFURT / MAiN ERlEBEN, was BEwEgT. 63. internationale AUToMoBil-AUSSTEllUNg AUCH HEIDELBERG GIBT IM HERBST WIEDER ANLASS FÜR EINEN BESUCH Jubiläums-Herbst 40 Jahre Heidelberger Herbst am 26./27. September 2009 des Festes soll es zusätzlich eine Jubiläums- und eine Vereinsbühne geben, auch die Kulturmeile soll weiter ausgebaut werden. Pop, Hip Hop, Soul, Jazz, Comedy, Schauspiel, Literatur oder Straßenkunst der kulturellen Vielfalt sind keine Grenzen gesetzt. Das große Altstadtfest Heidelberger Herbst ist seit nunmehr 40 Jahren eines der Highlights des gesamten Jahres. Neben den bekannten Bühnen in der Altstadt wird das kulturelle Angebot 2009 weiter in den Vordergrund rücken. Zum 40. Geburtstag Der beliebte Flohmarkt mit über hundert Ständen findet wieder sowohl in Neckarnähe als auch in Teilen der Altstadt statt. Die kleinen Innenhof-Märkte der Altstadt bieten Einblick in Heidelbergs sonst verschlossene Hinterhöfe. Ein weiteres Highlight beim Herbst ist der Historische Markt auf dem Universitätsplatz. Zwei Tage lang können sich hier Mittelalterfans und Schaulustige mit originellem Handwerk, Taverne, Badehaus und gewitzter Unterhaltung vergnügen. Entlang der Hauptstraße bieten rund 100 Kunsthandwerkerstände ein buntes Warensortiment.

8 FINANCE Heidelberger Inkasso Wächter Services Heidelberger Forderungsverkauf ImmoAdvisors ticea COMMUNICATIONS INTERNATIONAL SIRRR Société Internationale de Recouvrement, de Récupération et de Redressement CSM France KACZMARSKI ALTOR Asset Management Weitere Partnerschaften in Planung Impressum Herausgeber ALTOR Gruppe Heidelberger Inkasso GmbH & Co. KG Carl-Bosch-Str Heidelberg info@altor-group.com Redaktion Sandra Magin sandra.magin@altor-group.com Grafik und Produktion KOKOM Kommunikation GmbH, Darmstadt Druck abcdruck, Heidelberg Erscheinungsweise viermal jährlich