Wenn die Psyche streikt

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Wenn die Psyche streikt"

Transkript

1

2 Wenn die Psyche streikt 00_psyche 1

3

4 Thomas Ihde-Scholl Wenn die i Psyche stre kt Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt 00_psyche 3

5 Dank Autor und Verlag danken Niklas Baer, Leiter Fachstelle für Psychia trische Rehabilitation, Psychiatrie Baselland, für seinen wertvollen Input zum Thema «Wegweisende Initiativen» (Seite 128) sowie Gitta Limacher, dipl. Wirtschaftsjuristin FH und Sozialversicherungsfachfrau mit eidg. FA, vom Beobachter-Beratungszentrum für die sorgfältige fachliche Durchsicht der sozialversicherungs- und arbeitsrechtlich relevanten Textpassagen. Beobachter-Edition 2015 Axel Springer Schweiz AG Alle Rechte vorbehalten Herausgeber: Schweizerische Stiftung Pro Mente Sana Lektorat: Christine Klingler Lüthi, Wädenswil Umschlaggestaltung: Cornelia Federer, Zürich Umschlagfotos: Agentur fotolia Grafisches Reihenkonzept: buchundgrafik.ch Satz: Bruno Bolliger, Losone Druck: Grafisches Centrum Cuno GmbH&Co. KG, Calbe ISBN epdf ISBN Mit dem Beobachter online in Kontakt: _psyche 4

6 Inhalt Vorwort Arbeit und psychische Gesundheit Ein Beispiel und 8 entmythisierte Mythen... Intercity Bern Interlaken Ost, 17:04 Uhr... Ein Beispiel, das Mut macht... Stolpersteine... Mythen und Fakten... Selbststigmatisierung Förderung der psychischen Gesundheit: Vorteil Arbeitgeber... Guter Grund Nr. 1: Kosten... Guter Grund Nr. 2: Erfolg und Innovation... Guter Grund Nr. 3: Loyalität... Guter Grund Nr. 4: Egoismus... Guter Grund Nr. 5: Das Richtige tun Sie sind nicht allein! So sichern Sie sich Unterstützung... Prävention... Arbeitsplatzerhalt... Stufenweiser Wiedereinstieg nach kürzerer Krankschreibung... Wiedereinstieg nach längerer Krankschreibung... Stellensuche nach Krankschreibung... Wiedereinstieg aus Rente Anforderungen und psychosoziale Schutzfaktoren Arbeitswelt heute Transparenz, Optimierung Flexibilität, Komplexität _psyche 5

7 Vielfalt, Dichte Optionen, Freiheit Faktoren, die die psychische Gesundheit beeinflussen... Eine Arbeit zu haben, ist zunächst einmal gut... Kanada macht es vor... Zugang zu psychiatrisch-psychologischer Hilfe... Betriebskultur... Klare Führung, klare Erwartungen... Höflichkeit und Respekt... Persönliche Passung... Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten... Wertschätzung und Lob... Mitsprache und Partizipation... Arbeitsmenge... Engagement... Lebensbereich-Balance... Schutz im psychischen Bereich... Schutz gegen (körperliche) Berufsunfälle Das grosse Thema Stress Wunderwerk Stresssystem Ziel: stressfreies Leben. Wirklich? Schweizerinnen und Schweizer im Stress Die Macht der Gedanken Den Stresspegel wieder ins Lot bringen Bewährte Entspannungsverfahren Die mentale Flexibilität trainieren Was hilft sonst noch? Taschenapotheke Stress _psyche 6 3 Der Gesundungsweg Psychisch krank: Was genau heisst das?... Fliessende Übergänge zwischen Gesundheit und Krankheit... Ursache: unklar... Kann die Arbeit krank machen?

8 n n n inhalt Manager sind keine besonders gefährdete Spezies Diagnosen sind für den Arbeitskontext unwichtig Wieder gesund werden... Der Anfang aus Sicht des Arbeitgebers... Als Arbeitgeber oder Vorgesetzte ein Gespräch führen... Der Anfang aus Sicht des Mitarbeiters... Die Haltung der Vorgesetzten testen... Gemeinsam weiter... Das Thema ist auf dem Tisch... Nächste Schritte für Betroffene... Knackpunkt Arbeitsfähigkeit... Nächste Schritte für Arbeitgebende... Knackpunkt Krankschreibung Unterstützende Massnahmen am Arbeitsplatz... So hilft das Arbeitsinspektorat... So hilft die Krankentaggeldversicherung... So hilft die IV... Früherfassung... Frühintervention... Berufliche Eingliederungsmassnahmen... Integrationsmassnahmen... Case Management... Umschulungsmassnahme... Taggelder der IV... Das Berentungssystem... Mangelhafte Unterstützung für Jugendliche und junge Erwachsene... Taschenapotheke Krankentaggeld- und Invalidenversicherung... Unterstützung in der Schule Behandlungsangebote... Die Hausärztin... Kurse, Coaching und Ratgeber... Psychologe, Psychiaterin... Institutionen: Praxis / Ambulatorium, Tagesklinik, Klinik... Zusammenarbeit zwischen Arbeitgebenden, Arbeitnehmer und Psychiatrie... Medikamente _psyche

9 00_psyche 8 4 Burn-out Die Diagnose, die keine ist... Burn-out aus der Sicht einer betroffenen Mitarbeiterin... und aus der Sicht der Arbeitgeberin... Was steckt dahinter? Sich vor einem Burn-out schützen... Tipps für Betroffene... Fachpsychiatrische oder -psychologische Behandlung... Tipps für Arbeitgebende und Führungspersonen... Und wie ging das geschilderte Beispiel aus?... Taschenapotheke Burn-out Depression Die grosse innere Leere... Depression aus der Sicht einer betroffenen Mitarbeiterin... und noch ein Beispiel... Depression aus der Sicht der Vorgesetzten... Was steckt dahinter?... Depression behandeln Unterstützung am Arbeitsplatz... Erste Schritte für Betroffene... Erste Schritte für Arbeitgebende und Führungspersonen... Tipps für Betroffene und Arbeitgebende, wenn jemand bereits an einer Depression erkrankt ist... Und wie gingen die geschilderten Beispiele aus?... Taschenapotheke Depression Sucht Konsum, mehr Konsum, Sucht... Suchtprobleme aus der Sicht eines betroffenen Mitarbeiters... und aus der Sicht des Vorgesetzten... Und noch ein Beispiel

10 n n n inhalt Was steckt dahinter? Alkoholsucht hat viele Gesichter Die Wirkung von Cannabis Unterstützung am Arbeitsplatz... Tipps für Betroffene... Tipps für Arbeitgebende und Führungspersonen... Und wie gingen die geschilderten Beispiele aus?... Taschenapotheke Sucht Ängste Verborgenes Leiden... Angst aus der Sicht einer betroffenen Mitarbeiterin... und aus der Sicht des Vorgesetzten... Was steckt dahinter?... Angststörungen behandeln... Wie zeigen sich Angststörungen am Arbeitsplatz? Unterstützung am Arbeitsplatz... Tipps für Betroffene... Tipps für Arbeitgebende und Führungspersonen... Und wie ging das geschilderte Beispiel aus?... Taschenapotheke Angst AD(H)S Konzentrationsmangel meets Hyperfokussierung... AD(H)S aus der Sicht eines betroffenen Mitarbeiters... und noch ein Beispiel... AD(H)S aus der Sicht der Vorgesetzten... Was steckt dahinter? Unterstützung am Arbeitsplatz... Tipps für Betroffene... Tipps für Arbeitgebende und Führungspersonen... Und wie gingen die geschilderten Beispiele aus?... Taschenapotheke AD(H)S _psyche 9

11 9 Narzissmus Die ewige Suche nach Anerkennung... Narzissmus aus der Sicht des vorgesetzten CEO... und aus der Sicht eines unterstellten Mitarbeiters... und aus der Sicht des Betroffenen... Was steckt dahinter?... Wie zeigt sich Narzissmus am Arbeitsplatz? Unterstützung am Arbeitsplatz... Tipps für Vorgesetzte von Narzissten... Tipps für Mitarbeitende mit narzisstischen Chefinnen und Chefs... Taschenapotheke Narzissmus Anhang Adressen und Links Stichwortverzeichnis _psyche 10

12 n n n VoRwort Vorwort Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz ist aktuell ein Thema, das bewegt, es ist aber auch ein Thema, das in Bewegung ist. Als ich vor drei Jahren mit ersten Vorarbeiten zum vorliegenden Ratgeber begann, musste ich Informationen und Material noch aktiv suchen. Statistiken gab es zu vielen gesundheitlichen Fragen am Arbeitsplatz, aber nur selten zu den psychischen Aspekten sie waren wie nicht vorhanden. Heute stehen wir zum Glück an einem anderen Punkt. Diese Entwicklung zeigt sich auch schön an den folgenden Stimmen von Exponentinnen und Exponenten, die mit dem Thema vertraut sind: Thomas Mattig, Direktor Gesundheitsförderung Schweiz, nimmt eine sehr erfreuliche Veränderung wahr. Nach seiner Aussage stehen bei der Stützung der psychischen Gesundheit im Sinne der Prävention heute bei vielen Arbeitgebenden die Türen offen. Oft sind es gerade bei kleineren Betrieben eher strukturelle Probleme, die im Weg stehen. Dass das Thema aber inhaltlich abgelehnt oder als irrelevant betrachtet wird, erlebt Thomas Mattig heute nur noch selten. Dies sei auch sehr im Sinne der Bevölkerung; diese möchte ja, dass allgemein vermehrt in die Krankheitsprävention investiert werde. Laut Thomas Mattig sind wir aber natürlich immer noch in einer Pionierphase. Umgesetzt werden in den Betrieben meist angepasste Einzelmassnahmen, das Ziel ist aber klar eine systematisierte Umsetzung der psychischen Gesundheitsförderung in allen Betrieben. Pascal Richoz, Leiter Arbeitsbedingungen beim SECO, sieht bei den Arbeitgebern ebenfalls eine zunehmende Offenheit, ortet aber auch einen Aufholbedarf an Wissen rund um psychische Erkrankungen. Er erhofft sich davon eine bessere Integration von Menschen mit einer psychischen Erkrankung. Pascal Richoz erlebt den Arbeitsmarkt als gewissen Gruppen nur begrenzt offenstehend; davon betroffen sind gerade auch Menschen mit psychischen Belastungen. Beim SECO selbst bzw. bei den Arbeitsinspektoraten läuft eine mehrjährige Schwerpunkt-Aktion zum Thema. Dies sei ja durchaus im Sinne des Arbeitsgesetzes, das Arbeitgeber explizit verpflichte, die physische und psychische Gesundheit der Arbeitnehmenden zu schützen _psyche 11

13 Sibylle Schröder, Geschäftsführerin der Arsana GmbH, die psychisch erkrankte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer begleitet, arbeitet eng mit den Betroffenen, mit Arbeitgebenden und Versicherern zusammen. Sie spürt in diesem direkten Kontakt die Not aller Betroffenen. Auch in Betrieben mit viel Offenheit beobachtet sie, dass es im konkreten Fall für den Betroffenen und den Arbeitgeber schwierig ist, das Gespräch zu finden und ins Handeln zu kommen. Sibylle Schröder versteht generell aber auch das Dilemma der Arbeitgebenden. Genesung bei psychischer Belastung ist die Regel, aber sie erfolgt langsam. Es braucht also Zeit und Raum, damit jemand seine Leistung wieder aufbauen und steigern kann. Und genau daran fehle es heute. Schliesslich fallen ihr die grossen kantonalen Unterschiede bei den Angeboten und der Nutzung der Unterstützungsinstrumente auf. Auch Stefan Ritler, Vizedirektor des Bundesamts für Sozialversicherungen und Leiter der Invalidenversicherung, erlebt Arbeitgeber als sensibilisierter, aber der konkrete Schritt, sich Hilfe zu holen, sei immer noch schwierig. Die Instrumente der Invalidenversicherung in der Früherfassung, der Frühintervention und der Arbeitsintegration könnten noch vermehrt und vor allem früher genutzt werden. Ein grosses Anliegen sind Stefan Ritler junge Erwachsene und Auszubildende. Bei ihnen hat ein krankheitsbedingter Verlust des Ausbildungsplatzes oft nachhaltige negative Folgen. Für Ausbildnerinnen und Ausbildner seien solche Situationen sehr anspruchsvoll, es brauche eine gute Mischung aus Fördern und Fordern, und es gelte die 4-M-Regel für Ausbildnerinnen, Ausbildner und Vorgesetzte: Menschen muss man mögen. Aus seiner Sicht ist es die Qualität der Beziehung zwischen Führungsperson, Team und Betroffenem, die ausschlaggebend dafür ist, wie mit dem Thema umgegangen wird, um Menschen im Arbeitsprozess zu halten. Entstanden ist dieses Buch in enger Zusammenarbeit mit Christine Klingler Lüthi. Als Lektorin hat sie das Geschriebene immer wieder aus den Blickwinkeln von Arbeitnehmenden, Teammitgliedern und Führungspersonen betrachtet und mit viel Sensibilität durchleuchtet. Falls die Pro Mente Sana Ehrentitel verleihen würde für Personen, die sich für Menschen mit psychischen Belastungen einsetzen, dann würde ihr und Urs Gysling, dem Verlagsleiter, dieser Ehrentitel gebühren _psyche 12

14 n n n Vorwort Sehr bedanken möchte ich mich bei Edith Kurzen, die einen grossen Teil des Buchs trans kribiert hat. Dies hat es mir erneut ermöglicht, das Buch auf Spaziergängen und Fahrten durch die schwedische Landschaft zu diktieren und es nicht in einem muffigen Büro mit Kunstlicht am PC schreiben zu müssen. Bern, im Oktober 2015 Dr. med. Thomas Ihde-Scholl Chefarzt Psychiatrie Spitäler fmi AG Präsident der Stiftung Pro Mente Sana 13 00_psyche 13

15 _psyche 14

16 Arbeit und psychische Gesundheit Die Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Wir leben heute in einem sehr mentalen Zeitalter: Die meisten von uns arbeiten nicht mit Werkzeug und Körperkraft, sondern vor allem mit Kopf und Geist. Das macht die Psyche zu unserer neuen Achillesferse _psyche 15

17 Ein Beispiel und 8 entmythisierte Mythen Psychische Krankheiten sind nach wie vor tabuisiert in der Arbeitswelt erst recht. Uns fehlt noch das Vokabular, um das Thema so offen anzusprechen wie den Beinbruch oder den Blinddarm. Und doch ist es wichtig, dass wir darüber reden. Es gibt verschiedene Arten, die Stimmung in einem Land zu erfassen. In der Schweiz ist eine Zugreise ideal, wenn man etwas zur Arbeitssituation erfahren möchte. Wählt man eine Verbindung während der typischen Pendlerzeiten, drehen sich die Gespräche vor allem um dieses Thema. Intercity Bern Interlaken Ost, 17:04 Uhr Hier ein paar typische Stimmen: «Mein Terminkalender ist schon so voll. Nun kommt doch meine Chefin und übergibt mir noch dieses neue Projekt. Wie soll ich dies alles wieder meistern?» Oder: «Die Frankenkrise macht mir Sorgen. Zudem, wenn ich die Firmen in Kalifornien oder Ostasien anschaue, die sind halt schon innovativ, die bewegen etwas. Und unsere Firma? Wir schlafen doch einfach.» Ein häufiges Thema sind die Vorgesetzten: «Neulich habe ich wieder von einem meiner Teamkollegen gehört, dass er nächste Woche in eine andere Abteilung versetzt wird, wegen einem Engpass. Informiert worden bin ich natürlich nicht. Dabei muss ich ihn ja ersetzen. Das ist typisch.» Die angesprochenen Vorgesetzten reisen ebenfalls im Zug, tendenziell eher in der ersten Klasse. Trotzdem, so anders tönt es bei ihnen gar nicht: «Heute wieder diese Sitzung. Drei Stunden lang wurde über nichts Relevantes diskutiert. Dabei habe ich Hunderte von Pendenzen, die ich abarbeiten sollte». Oder: «Diese s treiben mich in den Wahnsinn. Ich habe ständig das Gefühl, einem rollenden Zug hinterherzurennen Kaum habe ich ein Dutzend beantwortet, quillt das Postfach schon wieder über.» 16 01_psyche 16

18 1 n n n Arbeit und psychische Gesundheit Über die psychische Gesundheit direkt wird wenig gesprochen. Und wenn, dann meist über die der anderen: «Der Müller aus der Kommunikationsabteilung sei nun krankgeschrieben. Ein Burn-out Von wegen, immer wenn ich den besucht habe, ist er am Pult gesessen und hat nichts gemacht» Selbst ist man am ehesten noch «gestresst», weil man ja «so viel zu tun hat»; fragt der andere nach, hat man aber «alles im Griff, das geht schon». Auch gemobbt werden vor allem andere, und natürlich nicht in der eigenen Abteilung. Es hört sich anders an, als es ist Insgesamt gewinnt man den Eindruck, dass Schweizerinnen und Schweizer eine hohe Arbeitsbelastung haben, gestresst sind, unter Zukunftsängsten leiden bezüglich der Entwicklung ihrer Firma, sich wenig wertgeschätzt fühlen von ihren Vorgesetzten, eher schlechte Vorgesetzte haben und sich mit dem Thema psychische Gesundheit wenig befassen und wenn, dann eher mit einer defensiven, abwertenden Haltung. Zum Glück täuscht dieses Bild und ist unter anderem Ausdruck unserer Kommunikationskultur Engländer klagen übers Wetter, wir über die Arbeit. Die Datenlage spricht aber eine andere Sprache: In Europa gehören Schweizer und Schweizerinnen zu den zufriedensten Erwerbstätigen gut möglich, dass dies sogar weltweit gilt. Die Arbeitsbelastung hierzulande ist zwar im internationalen Vergleich tatsächlich überdurchschnittlich hoch. Misst man die Vereinbarkeit von Arbeit, Freizeit und Familienleben, belegen wir im internationalen Vergleich «nur» die mittleren Ränge. Bei vielen anderen Faktoren, die wichtig sind für die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz, schneiden wir in der Schweiz jedoch relativ gut ab (mehr dazu lesen Sie im Kapitel «Anforderungen und psychosoziale Schutzfaktoren», Seite 41). INfo In den meisten Schweizer Betrieben gibt es mittlerweile Gesundheitsförderung in irgendeiner Form. Im Vergleich zu anderen Ländern sind wir im Bereich proaktive Massnahmen zur Förderung oder zum Erhalt der psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz aber Nachzügler. Kanada etwa gehört zu den Vorreitern. Deshalb werden einige Punkte im ersten Teil dieses Buches von einem kanadischen Modell stammen, übertragen auf Schweizer Verhältnisse _psyche 17

19 Ein Beispiel, das Mut macht Verlassen wir den Intercity. Besuchen wir einen Handwerksbetrieb und tauchen wir direkt in die Arbeitswelt ein! Hört man sich in Betrieben um, wird weniger das Thema psychische Gesundheitsförderung angeschnitten; der Schuh drückt an einer anderen Stelle: Wie gehe ich als Arbeitgeber mit Mitarbeitenden um, die wegen einer psychischen Belastung weniger leistungsfähig sind? Die wiederholt kurz ausfallen oder gar länger? Welche Unterstützungsmassnahmen gibt es, und von wem? Wirklich von der IV? Arbeitskollegen sind ebenfalls oft ratlos und mit der Zeit irritiert und wütend, da der Leistungsausfall in der Regel durch sie abgedeckt werden muss. Am grössten ist die Belastung allerdings bei den Betroffenen selbst. Sie sind oft verunsichert, versuchen, «so zu tun, wie wenn nichts wäre», verwenden einen Grossteil ihrer Energie für das Kaschieren der Defizite. Wenn sich die Belastung nicht mehr verstecken lässt, ist es meist schon recht spät. Es dauert lange, bis psychische Belastungen als solche erkannt und eingeordnet werden; bei allen Beteiligten, insbesondere auch bei den direkt Betroffenen. Beginnen wir mit einem Fallbeispiel und zeigen wir exemplarisch auf, wie sich eine solche Geschichte abspielt und wie Hilfe aussehen könnte. Besprechungsraum der Firma Keller, 07:05 Uhr Marcel, der Chef, beginnt den Morgenrapport mit etwas Verspätung. Er kommt aus dem Empfangsbüro, hat einen Stapel Aufträge bei sich. Eigentlich ahnen alle, was nun kommt schon wieder fehlt er, der Heinz. Alle blicken zu Boden, sie haben ja bereits ein volles Programm. Auch der Chef weiss nicht recht, was er sagen soll. Auch er blickt zu Boden, als er mitteilt, dass sich Heinz wieder krankgemeldet habe. Einer im Kreis flucht leise, meint, ob da nicht endlich einer was machen könne. Marcel versteht den Vorwurf, der sich ja an ihn richtet, aber was genau soll er tun? Er spürt den Druck, der auf ihm lastet. Und er sieht eigentlich nur zwei Möglichkeiten: entweder so weiterfahren und hoffen, dass sich das Problem irgendwie von selbst löst. Oder dem Heinz kündigen? Da wird der Druck auf seiner Brust noch stärker _psyche 18

20 1 n n n Arbeit und psychische Gesundheit Aus der Sicht des Vorgesetzten Als Marcel dann am Pult sitzt die Monteure sind mittlerweile losgezogen, erinnert er sich zurück. Vor zwei Jahren hat er ihn eingestellt, den Heinz. Er wirkte freundlich und beflissen im Vorstellungsgespräch, hatte eine junge Familie, brauchte die Stelle. Als Chef ist es Marcel wichtig, seine Mitarbeiter als Menschen zu sehen, er fühlt sich verantwortlich für sie. Zudem brauchte er damals dringend jemanden, und der Markt war ausgetrocknet. Dass Heinz im Lebenslauf häufige Stellenwechsel aufwies, war ihm zwar aufgefallen. Sein Bauchgefühl sagte ihm aber, dass das schon gut kommen werde und der Heinz ins Team passe. Die ersten neun Monate ging es auch tatsächlich prima. Heinz war beliebt, bei den Kunden und den Kollegen. Seine Arbeit war tadellos. Dann, im Winter, wirkte Heinz häufig in sich gekehrt, sprach wenig. Er machte noch einen Spruch, dass er als Unterländer wohl Mühe mit dem Winter in den Bergen habe. Und dann fehlte er plötzlich zehn Tage. Seine Frau sprach aufs Band, er sei krank das war irgendwie seltsam. Marcels Gefühl sagte ihm, dass da etwas nicht stimmte. Dann war er aber wieder da, der Heinz. Irgendwie bleich sah er aus, hatte abgenommen. Das Arztzeugnis vergass er immer wieder. Dafür war er noch freundlicher, fast zu freundlich. Und dann kamen diese Fehltage. Es war immer das gleiche Muster: Meist sprach die Ehefrau aufs Band, dass Heinz krank sei. Diese Anrufe kamen immer eine Viertelstunde vor Arbeitsbeginn. Am nächsten Tag stand er dann jeweils wieder da. Die Spannung im Team war aber spürbar. Man war zwar nett zu Heinz, gab ihm aber auch zu spüren, dass er seine Kollegen im Stich liess. Gesprochen hat Marcel schon mit Heinz, ihm gesagt, dass es so nicht weitergehen könne. Sie seien wie eine Fussballmannschaft, da müsse jeder mitziehen, mit zehn Mann verliere man das Spiel. Warum er immer fehle, fragte Marcel nicht. Er war ja kein Pfarrer. So etwas war nicht seine Art, so etwas fragte eher noch die Susanne am Empfang; aber irgendetwas schien auch sie zu hemmen. Aus der Sicht eines Kollegen Auch Paul, einer der Monteure, denkt auf der Fahrt zum Kunden über die Situation nach. Er ist so was von wütend. Schon wieder Heute wird es einmal mehr spät werden, er muss ja drei zusätzliche Reparaturen übernehmen für den Heinz. So häufig kann man doch nicht Rückenprobleme, Magen-Darm-Grippe, Zahn- oder Kopfschmerzen haben! Dabei, faul 19 01_psyche 19

21 wirkt Heinz eigentlich nicht. Aber Paul stört, dass der Kollege dann immer so superfreundlich ist, wenn er wieder arbeitet, ihnen anerbietet, Aufträge zu kompensieren. Es ist einfach «merkwürdig», ein besseres Wort fällt ihm nicht ein. Aus der Sicht des Betroffenen Heinz sitzt auf der Toilette er hat wieder Durchfall. Seine Frau hat ihn gerade angeschrien, sie mache das nicht mehr mit. Sie hat wieder anrufen müssen für ihn. Aber ihm geht es einfach schlecht. Ja, schon lange. Die Nerven, sie melden sich einfach von Zeit zu Zeit. Hat er eine neue Stelle, geht es eine Weile gut, dann kommt es, dieses innere Zittern, das Rastlose im Kopf. Im April hat der Hausarzt ihn in die psychiatrische Klinik eingewiesen das war die endgültige Schmach, er in der Klinik. Er hätte wohl nicht sagen sollen, dass er beim Autofahren auf der Passstrecke manchmal darüber nachdenke, einfach geradeaus zu fahren. Alles einfach zu beenden. Eine Woche hat er es in der Klinik ausgehalten. So schlecht ist es dort gar nicht gewesen, und das Zittern war dort weg. Der junge norddeutsche Arzt war sehr gut, irgendwie hat der ihn verstanden. Als er aber dann von einer längeren Therapie sprach wegen seiner Depression und ein Gespräch mit dem Chef vorschlug, hat Heinz nur noch Panik gehabt. Wie jetzt, längere Therapie? Und mit dem Chef sprechen? Er musste doch zurück an die Arbeit. Er ist dann am Wochenende nach dem Urlaub einfach nicht mehr in die Klinik zurückgekehrt. Seine Frau hat ihn auch da angeschrien, dass er endlich etwas tun müsse. Das wusste er ja. Aber was? Zum Hausarzt geht er nicht mehr, damit der ihn nicht wieder einweist. Irgendwie sieht auch Heinz nur zwei Möglichkeiten: weiterarbeiten mit aller Kraft oder eben dann das Geradeausfahren auf der Passstrasse. Der Stein kommt ins Rollen Dann kam etwas in Bewegung. Marcel besuchte einen Anlass der jungen Wirtschaftskammer, das Thema war Burn-out. Das Referat brachte ihn zum Nachdenken, zuerst über sich selbst, dann über Heinz. An der Diskussion beim Essen erstaunte ihn am meisten, wie vordringlich das Thema auch bei seinen Kollegen war. Und es war überall das Gleiche: Einerseits merkten sie als junge Unternehmer alle, dass die Anforderungen und damit ihr Stresspegel heute generell hoch sind; andererseits hatten einige 20 01_psyche 20

22 1 n n n Arbeit und psychische Gesundheit seiner Kollegen Mitarbeitende wie Heinz, schwierige Mitarbeitende, bei denen einfach etwas nicht stimmte. Am nächsten Morgen sandte Marcel dem Referenten eine Mail und beschrieb ihm die Situation. Der Fachmann riet ihm zu einem Gespräch mit Heinz und dazu, eventuell Kontakt aufzunehmen mit dem regionalen psychiatrischen Dienst, mit dem Hausarzt im Dorf oder mit der IV, um unverbindliche Empfehlungen zu erhalten. Keiner der Vorschläge gefiel ihm. Die Psychiatrie wollte er nicht anrufen, und ein Fall für die IV war Heinz ja wohl nicht. Und der Hausarzt? Der war ja nicht für ihn als Arbeitgeber zuständig und stand doch unter Schweigepflicht. Marcel besprach sich, wie häufig bei solchen Themen, mit Susanne vom Empfang. Sie hatte immer gute Ideen und brachte ihm am Nachmittag einen Ausdruck von Compasso, einer Website unter dem Patronat des Arbeitgeberverbands zum Thema Arbeitsplatzerhalt ( Einerseits waren da tatsächlich Unterstützungsmassnahmen der IV beschrieben, andererseits fand er vor allem die Beispiele anderer Firmen spannend. Das machte Mut und nahm ihm etwas die Angst. Marcel rief Heinz an. Der Anruf Das Gespräch war schwierig, für beide. So hörte es sich an: Marcel: Heinz, ich wollte mich bei dir melden, du hast dich ja heute wieder krankgemeldet. Wie geht es dir? Heinz: Salut, Chef. Das tut mir so leid. Ich weiss, dass ich zu oft krank bin. Aber ich hatte letzte Nacht so stark Durchfall. Morgen komme ich garantiert wieder. Ich kann auch am Samstag kommen. Es tut mir wirklich sehr leid. Marcel: Das weiss ich schon. Aber ich habe jetzt mal nachgezählt. Das war dein 15. Fehltag in den beiden letzten Monaten. Und immer nur einen oder zwei Tage. Ich verstehe das nicht. So kann es nicht weitergehen, heute war der Paul richtig wütend, dass er schon wieder deine Kunden übernehmen musste. Heinz: Ich weiss, Chef, morgen bin ich aber wirklich wieder da. Marcel: Ich glaube, wir brauchen da einfach Hilfe. Ich bin ja auch vor allem ein Monteur und kenne mich bei solchen Sachen nicht aus. Und ich möchte dich behalten. Heinz: Aber ich komme morgen wirklich 21 01_psyche 21

23 Marcel (unterbricht Heinz): Ich weiss, aber darum geht es nicht. Ich brauche Unterstützung. Ich habe mich da etwas schlau gemacht. Erschrick jetzt nicht: Die IV bietet eine Beratung an. Ich habe zuerst auch gedacht, du seist doch kein Fall für IV. Aber hier geht es darum, dass wir am Arbeitsplatz Unterstützung erhalten und dass du wieder stabiler wirst, so wie letztes Jahr. Heinz war schliesslich damit einverstanden, dass sein Chef mit der IV Kontakt aufnahm. Eine Mitarbeiterin der Hotline erklärte Marcel das Prozedere für die Früherfassung und eine mögliche Frühintervention (siehe Seite 140). So erfuhr er, dass sowohl er als Arbeitgeber wie auch der behandelnde Arzt die Meldung zur Früherfassung bei der IV machen könne. Nun fragte Marcel Heinz auch erstmals, ob er eigentlich bei einem Arzt in Behandlung sei. Damit war Heinz klar, dass er nun auch wieder zum Hausarzt gehen musste. Zum Glück begleitete ihn seine Ehefrau zum Gespräch, er hätte sonst wohl kein Wort rausgebracht. Der Hausarzt konnte ihn schliesslich motivieren, einen Psychiater aufzusuchen. Der junge norddeutsche Arzt, den er aus der Klinik kannte, arbeitete nun im regionalen psychiatrischen Ambulatorium; zu ihm zu gehen, konnte Heinz sich vorstellen, wobei seine Frau viel Überzeugungsarbeit leisten musste und ihn zum Ersttermin wiederum begleitete. Der Termin bei der IV Das Erstgespräch mit der Sachbearbeiterin der IV fand auf der regionalen IV-Stelle statt, zunächst ohne Arbeitgeber. Heinz war erstaunt. Sie war nämlich nicht erstaunt; ihr schien sein Verhalten mit den kurzfristigen Krankmeldungen normal, dies sei bei psychischen Erkrankungen häufig, auch die verzweifelte Flucht in das «Gesundseinwollen». Das Zweitgespräch fand dann zusammen mit Marcel und dem Psychiater statt. Der Psychiater sprach von einer 50 %-igen Arbeitsunfähigkeit für ein paar Monate, um Heinz genesen zu lassen. Da schluckte Marcel leer, finanziell war der Betrieb nämlich unter Druck, und er verfügte nicht über eine Krankentaggeldversicherung. Am Schluss gingen jedoch sowohl Heinz als auch sein Chef Marcel erleichtert und zuversichtlich aus der Sitzung. Endlich gab es mehr als zwei Möglichkeiten _psyche 22

24 1 n n n Arbeit und psychische Gesundheit Heinz arbeitet weiter Heinz arbeitete nun in den folgenden Monaten mit einem 50 %-Pensum. Er begann jeweils erst um 10 Uhr, fuhr eine kürzere Tour mit Kleinreparaturen und verbrachte zwei Halbtage im Magazin. Der Chef holte für zwei Monate einen Temporärangestellten ins Haus, der Heinz Routinearbeit übernahm, was das Team sehr entlastete. Heinz selber hatte Mühe mit dem Zurückstecken. Er wollte allen zeigen, dass man sich auf ihn verlassen konnte, war häufig angespannt und unter Strom. So leistete er an einem halben Tag oft ein volles Pensum, arbeitete häufig auch länger als vereinbart. Weil er damit seinen Gesundungsprozess gefährdete, stellte ihm die IV einen Coach (siehe Seite 36) zur Seite. Dieser war darauf spezialisiert, Menschen mit einer psychischen Belastung im Arbeitsbereich zu begleiten. Er traf sich einmal pro Woche mit Heinz und half ihm, sich nicht so unter Druck zu setzen. Der Coach telefonierte auch einmal pro Woche mit Marcel, um von ihm zu hören, wie es ging. Dies gab Marcel die Möglichkeit, Fragen zu stellen, und die Sicherheit, dass er wieder auf Heinz würde zählen können. Sie vereinbarten gemeinsam, dass Heinz sich jeweils beim Chef abmeldete, wenn er nach Hause ging, und dass Marcel mit ihm jeweils am Morgen kurz die Aufgaben besprach und eingrenzte. Diese kurzen Gespräche halfen Heinz sehr, darauf zu vertrauen, dass der Chef ihn trotz seiner Beeinträchtigung schätzte und ihm nicht kündigen würde. Zurück ins Team Mit den Arbeitskollegen war es weiterhin schwierig. Sie mussten zwar seine Arbeit nicht mehr übernehmen, aber er hatte nun einen Sonderstatus im Team. Der Chef hatte ihnen das Ganze mit der neuen Arbeitssituation zwar kurz erklärt, aber irgendwie wusste niemand so recht, wie man sich verhalten sollte, was man sagen sollte oder konnte. Die Kollegen waren immer fast froh, wenn Heinz nicht mit in der Pause war. Heinz litt unter dieser Ausgrenzung. Er hatte zwar beim psychiatrischen Dienst den Kurs «In Würde zu sich stehen» besucht und dort gelernt, wie er mit anderen über seine Depression sprechen konnte, aber auch, wo es ratsam war, dies nicht zu tun. Er wusste, dass er es mit den Arbeitskollegen ansprechen konnte und auch sollte, aber das brauchte viel Mut. Eines Morgens wagte er es. Viel sagte er gar nicht: «Jungs, es tut mir leid. Ihr habt immer wieder für mich einspringen müssen, weil ich krank war. Seit 23 01_psyche 23

25 ich 24 bin, habe ich diese Scheisskrankheit Depressionen. Schon viermal habe ich deswegen die Stelle verloren. Ich habe mich immer so geschämt, dass ich keine Hilfe angenommen und mit niemandem darüber gesprochen habe. Fast wäre es nun zum fünften Mal passiert. Zum Glück nur fast. Nun habe ich Unterstützung, und mir geht es besser diesmal tue ich auch nicht nur so. Mir ist das so peinlich, drum sagt ihr jetzt am besten nichts.» Es herrschte dann eine für alle schwierige Stille, zum Glück war die Pause bald einmal um. Paul klopfte ihm wohlwollend auf die Schulter und sagte nur: «Schon okay.» Mehr brauchte es auch nicht, das Eis war gebrochen. Heinz war wieder Teil des Teams, und die Pausen waren wieder wie früher. Und so ging es weiter mit Heinz In der Folge steigerte Heinz monatlich sein Pensum, bis er nach drei Monaten wieder die alten Aufgaben übernommen hatte. Er entschied sich aber nach sechs Monaten, sein Pensum auf 90 % zu reduzieren. Vier Jahre Weshalb ist die psychische Gesundheit so wichtig geworden? Das Leben ist heute sehr «mental». Die meisten von uns arbeiten vor allem mit einem Organ: mit dem Gehirn. Wir leben im Dienstleistungs- und Informationszeitalter, da sind Kommunikation und soziale Interaktion zentral und ein Stück weit das Unterdrücken der eigenen Gefühle oder gar Persönlichkeit. Macht uns ein Kunde wütend, müssen wir trotzdem freundlich lächeln. In der Informationsgesellschaft ist das Ordnen, Planen, Organisieren, Filtrieren sehr wichtig. In fast allen Berufen sitzen wir zumindest teilweise vor einem Bildschirm, in manchen sogar ausschliesslich, und verarbeiten Informationen. Auch einen Bauernhof kann man heute ohne gute PC-Kenntnisse nicht mehr betreiben. Dies alles erfordert rein mentale Fertigkeiten. Die Abhängigkeit von mentalen Fertigkeiten hat Schattenseiten: Wenn Sie beim Sport am Wochenende eine Muskelzerrung erleiden, beeinträchtigt Sie dies in Ihrer Tätigkeit bei einer Versicherung wenig. Eine psychische Belastung hingegen hat unmittelbar einen grossen Einfluss auf Ihre Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz. Und die Leistungsfähigkeit ist heute das Mass aller Dinge. Ihre Psyche ist zu Ihrer Achillesferse geworden. Und das ist verglichen mit früher eine der grössten Veränderungen in der heutigen Arbeitswelt. n 24 01_psyche 24

26 1 n n n Arbeit und psychische Gesundheit später zeigten sich erneut Anzeichen einer Depression. Er war plötzlich wieder sehr müde und litt unter nervösen Magen-Darm-Beschwerden. Diesmal reagierte er viel früher, suchte Hilfe beim Hausarzt und auch beim Psychiater. Während dieser depressiven Episode musste er sein Pensum nur während zweier Wochen auf 50 % reduzieren. Stolpersteine Das Beispiel von Heinz illustriert schön die Hilfeleistungen, aber es zeigt auch, wie schwierig es für alle Beteiligten ist, überhaupt an den Punkt zu gelangen, an dem man Hilfe sucht und diese auch annimmt. Es gibt offenbar einige mehr oder weniger versteckte Stolpersteine auf diesem Weg. Mangelndes Wissen, Vorurteile und Stigmatisierung sind die wichtigsten. «Eine schwierige Person» Zeigt jemand Anzeichen einer psychischen Belastung am Arbeitsplatz, wird dies in der Regel nicht erkannt, weder vom Arbeitgeber noch vom Betroffenen selbst. Niklas Baer und das BSV (Bundesamt für Sozialversicherung) haben dies untersucht 1. Spricht man mit Führungspersonen, reden diese häufig von «schwierigen Mitarbeitern». Wenn man sich diese «schwierigen» Mitarbeiter dann näher ansieht, sind es zu einem grossen Teil Menschen, die eine hohe psychische Belastung zeigen bzw. bereits psychisch erkrankt sind. Das Problem wird zwar identifiziert, aber in eine falsche Kategorie eingeordnet: Man sieht statt einer psychischen Erkrankung einen Leistungseinbruch oder Schwierigkeiten in der Beziehung zu Vorgesetzten, Mitarbeitern oder Kunden. Es folgen unzählige Mitarbeitergespräche und Versuche, dem Betroffenen zu helfen. So entsteht nicht selten ein Teufelskreis: Je häufiger der Betroffene hört, dass er die Leistungsziele nicht erreicht oder von Kollegen als schwierig erlebt wird, desto mehr fühlt er sich unter Druck, was das Ganze verschlimmert. Hilfe von aussen wird meist erst sehr, sehr spät beigezogen und meist nicht von den richtigen Fachpersonen. 1 Baer Niklas; Frick, Ulrich; Fasel, Tanja; Wiedermann, Wolfgang: Schwierige Mitarbeiter. Wahrnehmung und Bewältigung psychisch bedingter Problemsituationen durch Vorgesetzte und Personalverantwortliche (BSV, Forschungspublikationen, Berichtnummer 1/11) 25 01_psyche 25

27 Es ist also ein Wissen nötig über psychische Belastungen, damit diese erkannt und richtig eingeordnet werden können. Den meisten von uns ist klar, dass man bei akuten Bauchschmerzen an eine Blinddarmentzündung denken sollte. Auch die Symptome einer Lungenentzündung können die meisten Schweizerinnen und Schweizer beschreiben. Über die ersten Anzeichen einer Depression hingegen wissen nur wenige Bescheid obwohl Depression zu den bekanntesten psychischen Erkrankungen zählt. Zwangsstörungen, eine generalisierte Angststörung, eine Bulimie Da ist das Wissen in unserer Gesellschaft erst recht begrenzt. Die Studie einer europaweiten Initiative zur Depressionsaufklärung im Jahre 2012 hat gezeigt, dass Schweizerinnen und Schweizer auch über Suizidalität und Suizid kaum Bescheid wissen. Dabei handelt es sich um die gravierendste Komplikation von psychischer Belastung sozusagen um den Herzinfarkt der Psyche. Mythen und Fakten Neben dem fehlenden Wissen sind Stigmatisierung oder auch Diskriminierung wichtige Hindernisse. Beides basiert in der Regel auf Ängsten und Vorurteilen Menschen mit einer psychischen Belastung gegenüber. Und diese halten sich leider sehr hartnäckig. Hier ein paar typische Mythen oder Vorurteile, ergänzt mit den Fakten, die sie zurechtrücken. Mythos Nr. 1: «Psychische Erkrankungen sind nicht wirklich behandelbar. Sie haben eine schlechte Prognose. Einmal krank, immer krank.» Die Fakten: Die Prognosen und die Behandelbarkeit bei psychischen Erkrankungen sind unterschiedlich. Es gibt Erkrankungen, die einmalig auftreten und sehr gut behandelbar sind. Andere Erkrankungen zeigen einen episodischen Verlauf, wobei zwischen zwei Krankheitsepisoden 5 bis 7 Jahre liegen können. Und es gibt chronische Erkrankungen: Hier ist zu unterscheiden zwischen solchen, bei denen Betroffene immer wieder teilweise oder vollumfänglich arbeitsfähig sind, und solchen mit einem Schweregrad, der die Arbeitsfähigkeit dauerhaft stark beeinträchtigt. Das ist nicht anders als bei körperlichen Erkrankungen: Nach einer Lungen26 01_psyche 26

28 1 n n n Arbeit und psychische Gesundheit entzündung ist man in der Regel nach 2 bis 3 Wochen wieder vollumfänglich arbeitsfähig. Diabetes gilt nicht als heilbar, die meisten Menschen mit Diabetes sind aber berufstätig. Bei Lungenkrebs wiederum die wenigsten. Mythos Nr. 2: «Psychisch krank, das kann mir nicht passieren. Ich habe mein Leben im Griff.» Die Fakten: Jede zweite Person in der Schweiz wird im Laufe ihres Lebens psychisch erkranken. Frauen sind etwas häufiger betroffen, bei Kindern sind es allerdings eher die Knaben. Die Geschlechtsunterschiede scheinen sich aber langsam zu verlieren. Jede vierte Person wird in einem Ausmass erkranken, das sich auf die Arbeitsfähigkeit auswirkt. Auf den ersten Blick mag dies erschrecken. Wie bereits erwähnt, ist unsere Welt aber sehr viel mentaler geworden. Unser Gehirn, unsere Psyche hat die Dominanz über den ganzen Körper erhalten. Es ist dasjenige Organ, das heute den grössten Teil der Arbeit leistet und das sich am schnellsten weiterentwickelt. Hier konnte die Evolution nicht mithalten, sie ist noch im Gange. Deshalb ist es nicht erstaunlich, dass psychische Krankheiten heute so bedeutsam sind und dass sie einen so grossen Einfluss auf unsere Arbeitsfähigkeit haben. Zum Vergleich: Wie hoch ist der Anteil der Menschen, die in ihrem Leben körperlich erkranken und für eine Weile arbeitsunfähig sind? 100 % es betrifft jede und jeden. Das jedoch erleben wir nicht als erschreckend. Kein Mensch hat leider die Kontrolle darüber, ob er psychisch erkrankt oder gesund bleibt. Und es ist genau dieser Umstand, der Angst macht: Es ist niemand dagegen gefeiht. Auf der anderen Seite lassen sich gewisse Faktoren beeinflussen genau wie bei einer Lungenentzündung. Um sich vor einer Lungenentzündung zu schützen, kann man sein Immunsystem stärken oder es zum Beispiel durch Zigaretten auch schwächen. Bei der Psyche verhält es sich gleich. Unser Einfluss ist allerdings begrenzt. Der häufigste Satz von Menschen, die an einer psychischen Krankheit leiden: «Ich hätte nie gedacht, dass mir dies passiert.» Mythos Nr. 3: «Psychische Erkrankungen gab es früher nicht. Da waren die Menschen noch nicht so verweichlicht.» Die Fakten: Psychische Erkrankungen hat es immer gegeben. Bei schweren psychischen Erkrankungen wie der Schizophrenie, der bipolaren (auch manisch-depressiv genannten) Störung oder der schwergradigen Depres27 01_psyche 27

29 sion sind die Erkrankungsraten stabil und weltweit nicht sehr unterschiedlich. An Schizophrenie erkrankte Menschen gibt es im Regenwald am Amazonas, im Toggenburg oder in Lausanne und Tokyo. Die leicht- bis mittelgradigen psychischen Erkrankungen haben zwar zugenommen. Die Steigerung ist allerdings nicht enorm; es ist vor allem die Auswirkung auf die Arbeitsfähigkeit, die sich verändert hat. Sie hat in der Tat stark zugelegt. Psychische Erkrankung hat nichts mit Schwäche, Verweichlichung oder mangelnder Willensstärke zu tun. Betroffene versuchen in der Regel verzweifelt und mit überdurchschnittlichem Willen, ihre Leistung aufrechtzuerhalten. Das zentrale Merkmal psychischer Erkrankungen ist jedoch, dass sich der Wille nicht mehr in Leistung umsetzen lässt. Bei einem Muskelfaserriss nützt es auch nichts, wenn Sie das Bein trotzdem normal bewegen wollen. Der Muskel gehorcht Ihrem Willen nicht. Da können Sie sich noch so zusammenreissen Mythos Nr. 4: «Eine Rückkehr an den Arbeitsplatz ist mit einer psychischen Erkrankung nicht möglich.» Die Fakten: Die Schweiz hat international gesehen eine der höchsten Raten von Menschen, die mit einer psychischen Beeinträchtigung im Arbeitsprozess stehen. Dies hat nicht unbedingt mit gesellschaftlichem Fortschritt zu tun, sondern mit unserer guten Wirtschaftslage. Es ist aber auch eine Realität, dass die meisten Menschen mit leicht- bis mittelgradigen Erkrankungen arbeitsfähig bleiben oder es nach einer Unterbrechung wieder werden. Der Prozess ist kein schneller, die Genesung geht stufenweise voran. Leider scheiden immer noch zu viele Menschen unnötigerweise aus dem Arbeitsprozess aus. Ist man erst einmal drei oder auch sechs Monate krankgeschrieben, ist der Schritt zurück an den alten Arbeitsplatz plötzlich fast unvorstellbar. Es braucht daher mehr Unterstützung und zu einem früheren Zeitpunkt, damit es gar nicht zur vollständigen Krankschreibung kommt. Betroffenen, Hausärzten und Arbeitgebern ist die Möglichkeit einer Entlastung durch eine Teilkrankschreibung oft gar nicht bekannt. Zusätzlich braucht es Absicherungssysteme, damit nicht nur die Wahl zwischen voller Arbeitsfähigkeit und Sozialhilfe bleibt, denn dann sinkt die Chance, dass jemand wieder gesund und vollumfänglich arbeitsfähig wird. Je vielfältiger die Absicherungssysteme, desto grösser die Chance, 28 01_psyche 28

Inhalt. Arbeit und psychische Gesundheit 15. Anforderungen und Schutzfaktoren 41. Vorwort 11

Inhalt. Arbeit und psychische Gesundheit 15. Anforderungen und Schutzfaktoren 41. Vorwort 11 Inhalt Vorwort 11 Arbeit und psychische Gesundheit 15 Ein Beispiel und 8 Mythen 16 Intercity Ost, 17:04 16 Ein Beispiel, das Mut macht 18 Stolpersteine 25 Mythen und Fakten 26 Selbststigmatisierung 31

Mehr

Überblick. «nur» gestresst oder psychisch krank warnsignale früh erkennen

Überblick. «nur» gestresst oder psychisch krank warnsignale früh erkennen «nur» gestresst oder psychisch krank warnsignale früh erkennen thomas ihde-scholl chefarzt psychiatrische dienste der spitäler fmi ag (berner oberland) stiftungspräsident pro mente sana Psychische Belastung

Mehr

Ganz normal anders KAP_00_anders_titelei.indd :25

Ganz normal anders KAP_00_anders_titelei.indd :25 Ganz normal anders KP_00_anders_titelei.indd 1 Thomas Ihde-choll Ganz normal anders lles über psychische Krankheiten, Behandlungsmöglichkeiten und ilfsangebote n n n e i n r at g e b e r au s d e r b

Mehr

Wo erhalten Sie Unterstützung?

Wo erhalten Sie Unterstützung? Wo erhalten Sie Unterstützung? Jürg Engler St.Galler Bündnis gegen Depression Amt für Gesundheitsvorsorge ZEPRA Unterstrasse 22 9001 St.Gallen Seite 1 Psychische Erkrankungen in der Arbeitswelt Umfrage

Mehr

Psychische Probleme am Arbeitsplatz: Lösungsansätze der verschiedenen Akteure. Tagung der Psychiatrie Baselland

Psychische Probleme am Arbeitsplatz: Lösungsansätze der verschiedenen Akteure. Tagung der Psychiatrie Baselland Psychische Probleme am Arbeitsplatz: Lösungsansätze der verschiedenen Akteure Tagung der Psychiatrie Baselland Donnerstag, 26. Oktober 2017 1 Frau A., 1/2 37-jährig, Kanada, verheiratet, ein Kind IT-Spezialistin,

Mehr

Die Stadt Zürich und die SVA Zürich im partnerschaftlichen Dialog. Stadt Zürich 19. Juni 2012/ 3. Juli 2012

Die Stadt Zürich und die SVA Zürich im partnerschaftlichen Dialog. Stadt Zürich 19. Juni 2012/ 3. Juli 2012 Die Stadt Zürich und die SVA Zürich im partnerschaftlichen Dialog 1 Agenda Informationsveranstaltung PKZH Ausgangslage bei der Invalidenversicherung Entwicklungen/Erfahrungen bei der Reintegration Hinweise

Mehr

Daneben und doch mittendrin

Daneben und doch mittendrin Daneben und doch mittendrin Eine Geschichte aus dem Leben aus meinem Leben! Es geht um meine Geschichte und um Erfahrungen aus meinem Leben. Deshalb möchte ich mich zuerst kurz vorstellen. Ich bin 39 Jahre

Mehr

Wenger Fenster AG, Wimmis //

Wenger Fenster AG, Wimmis // Wenger Fenster AG, Wimmis // Arbeitgeber Alain Linder Seit 2006 schreinert Herr R. bei uns, der Firma Wenger Fenster AG in Wimmis (BE). Ein eher ruhiger Mann, der besonders zuverlässig arbeitet. Im Dezember

Mehr

Meine Mitarbeiterin, mein Mitarbeiter hat Krebs. Ein Leitfaden der Krebsliga für Vorgesetzte Zurück in den beruflichen Alltag begleiten

Meine Mitarbeiterin, mein Mitarbeiter hat Krebs. Ein Leitfaden der Krebsliga für Vorgesetzte Zurück in den beruflichen Alltag begleiten Meine Mitarbeiterin, mein Mitarbeiter hat Krebs Ein Leitfaden der Krebsliga für Vorgesetzte Zurück in den beruflichen Alltag begleiten Zurück in den beruflichen Alltag begleiten Jede Krebserkrankung ist

Mehr

D R E C K franz rieder

D R E C K franz rieder DRECK franz rieder Er: ich glaube, die schweren zeiten sind jetzt ein für alle mal vorbei. sie sieht ihn überrascht an, weil sie gerade gemeinsam geschwiegen hatten. dann beginnt sie zu lächeln. er:

Mehr

Mittwoch, 19. Oktober 2016, Uhr, Kursaal Bern

Mittwoch, 19. Oktober 2016, Uhr, Kursaal Bern Einladung zur Veranstaltung Psychisch belastete Mitarbeitende am Arbeitsplatz Mittwoch, 19. Oktober 2016, 17.00 19.00 Uhr, Kursaal Bern Berufliche Eingliederung konkret Nehmen die Leistungen eines Mitarbeiters

Mehr

WENN UNTERFORDERUNG KRANK MACHT

WENN UNTERFORDERUNG KRANK MACHT WENN UNTERFRDERUNG KRANK MACHT B R E U T STEFAN H. G. DUWENSEE Boreout Coaching & Consulting ICH MÖCHTE MICH AN DIESER STELLE KURZ VRSTELLEN: Mein Name ist Stefan H. G. Duwensee. Ich wurde 1966 in Stockholm

Mehr

Stämpfli AG // Arbeitgeber Peter Stämpfli

Stämpfli AG // Arbeitgeber Peter Stämpfli Stämpfli AG // Arbeitgeber Peter Stämpfli Der Projektleiter vom FER-Pilotprojekt ist per E-mail auf uns zugekommen und hat uns angefragt ob wir bei ihrem Projekt, das die Früherkennung in Unternehmen verbessern

Mehr

Inhalt. Institutionen, Therapien, Medikamente 17. Vorwort 15

Inhalt. Institutionen, Therapien, Medikamente 17. Vorwort 15 Inhalt Vorwort 15 Institutionen, Therapien, Medikamente 17 Allgemeine Informationen 18 Nehmen psychische Erkrankungen zu? 18 Berührungsängste und Stigmatisierung 22 Stigma: die wichtigsten Tipps 26 Ursachen

Mehr

Einladung zur Veranstaltung Eingliederung konkret: Psychisch belastet und arbeitsfähig? Mittwoch, 18. Oktober 2017, Uhr, Kursaal Bern

Einladung zur Veranstaltung Eingliederung konkret: Psychisch belastet und arbeitsfähig? Mittwoch, 18. Oktober 2017, Uhr, Kursaal Bern Einladung zur Veranstaltung Eingliederung konkret: Psychisch belastet und arbeitsfähig? Mittwoch, 18. Oktober 2017, 17.00 19.00 Uhr, Kursaal Bern Berufliche Integration aus Sicht der Medizin, der Arbeitgeber

Mehr

Supronto Back AG, Egolzwil (LU) //

Supronto Back AG, Egolzwil (LU) // Supronto Back AG, Egolzwil (LU) // Supronto Back AG Arbeitgeber Willi Suter: Wir sind eine traditionelle gewerbliche Bäckerei. Wir haben vor 25 Jahren als kleiner Familienbetrieb angefangen, meine Frau

Mehr

Psychische Probleme am Arbeitsplatz ein Leitfaden für Vorgesetzte Wer genau hinschaut, erkennt die Anzeichen. Wir eröffnen Menschen Chancen.

Psychische Probleme am Arbeitsplatz ein Leitfaden für Vorgesetzte Wer genau hinschaut, erkennt die Anzeichen. Wir eröffnen Menschen Chancen. Psychische Probleme am Arbeitsplatz ein Leitfaden für Vorgesetzte Wer genau hinschaut, erkennt die Anzeichen. Wir eröffnen Menschen Chancen. Früherkennung Handeln Sie, bevor Ihnen der Kragen platzt Wer

Mehr

WER GENAU HINSCHAUT, ERKENNT DIE ANZEICHEN.

WER GENAU HINSCHAUT, ERKENNT DIE ANZEICHEN. WER GENAU HINSCHAUT, ERKENNT DIE ANZEICHEN. Psychische Probleme am Arbeitsplatz ein Leitfaden für Vorgesetzte Kompetenzzentrum für Sozialversicherungen 123 FRÜHERKENNUNG HANDELN SIE, BEVOR IHNEN DER KRAGEN

Mehr

Übersetzung Video Helen (H), 14jährig

Übersetzung Video Helen (H), 14jährig Übersetzung Video Helen (H), 14jährig Klinisches Beispiel mit dem Teenager, ihrer Mutter (Km) und dem Therapeuten (Th) 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 Km:

Mehr

Wer genau hinschaut, erkennt die Anzeichen. Psychische Probleme am Arbeitsplatz ein Leitfaden für Vorgesetzte

Wer genau hinschaut, erkennt die Anzeichen. Psychische Probleme am Arbeitsplatz ein Leitfaden für Vorgesetzte Wer genau hinschaut, erkennt die Anzeichen. Psychische Probleme am Arbeitsplatz ein Leitfaden für Vorgesetzte Früherkennung Handeln Sie, bevor Ihnen der Kragen platzt Wer krank ist, informiert seinen Chef.

Mehr

NeoVac ATA AG, Oberriet //

NeoVac ATA AG, Oberriet // NeoVac ATA AG, Oberriet // Arbeitgeber Stephan Haefelin Ursprünglich ist Frau Klaus auf mich zugekommen. Sie ist Job Coach im Brüggli einem Ausbildungs- und Integrationsunternehmen und hat mich gefragt,

Mehr

Die Seele hat Vorfahrt! von Flensburg - Konstanz Clefferle rien ne va plus von Clefferle (C) mit Günter (G) Thema: rien ne va plus

Die Seele hat Vorfahrt! von Flensburg - Konstanz Clefferle rien ne va plus von Clefferle (C) mit Günter (G) Thema: rien ne va plus 20.07.2013 von Clefferle (C) mit Günter (G) Interview 53 Thema: rien ne va plus Hallo Günter, rien ne va plus! Wie, was? Warst du in der Spielbank? Lach, nein, nein - das Thema ist: Depression, wenn überhaupt

Mehr

Der Wunsch nach Verbundenheit und Einssein

Der Wunsch nach Verbundenheit und Einssein Der Wunsch nach Verbundenheit und Einssein Aufgewachsen bin ich als der Ältere von zwei Kindern. Mein Vater verdiente das Geld, meine Mutter kümmerte sich um meine Schwester und mich. Vater war unter der

Mehr

LEITFADEN ZUR INTERVENTION BEI PSYCHISCH BELASTETEN MITARBEITENDEN

LEITFADEN ZUR INTERVENTION BEI PSYCHISCH BELASTETEN MITARBEITENDEN Vorlage Interventionsleitfaden für Führungspersonen LEITFADEN ZUR INTERVENTION BEI PSYCHISCH BELASTETEN MITARBEITENDEN Psychisch kranke Personen fallen im Betrieb häufig durch eine abfallende Leistung

Mehr

Emilienheim, Kilchberg //

Emilienheim, Kilchberg // Emilienheim, Kilchberg // Arbeitgeberin Heidi Jucker Im letzten Herbst haben wir die frei werdende Stelle in unserer Küche über die Regionale Arbeitsvermittlung RAV ausgeschrieben. Wir haben über 150 Bewerbungen

Mehr

AB 9 Interview mit der Trauerbegleiterin Mechthild Schroeter-Rupieper

AB 9 Interview mit der Trauerbegleiterin Mechthild Schroeter-Rupieper Mechthild, was ist das eigentlich: Trauern? Trauern heißt, traurig zu sein. Traurig sein zu können und zu dürfen, auch. Und Trauern heißt, weinen zu können, reden zu können, zu schreiben, wütend sein zu

Mehr

Opium ist das Einzige, was für ihn noch zählt. Und durch Isa Whitney kommt Watson in so einen Opium-Keller.

Opium ist das Einzige, was für ihn noch zählt. Und durch Isa Whitney kommt Watson in so einen Opium-Keller. 1. kapitel Opium Opium ist ein Rauschgift, eine Droge. Man kann süchtig werden, wenn man es raucht. Zu Zeiten von Sherlock Holmes konnte man Opium einfach bekommen. Man ging in sogenannte Opium-Höhlen

Mehr

SBB, Sargans // Arbeitgeber Herr Danuser

SBB, Sargans // Arbeitgeber Herr Danuser SBB, Sargans // Arbeitgeber Herr Danuser Herr S. arbeitet seit Oktober 1999 im Fahrleitungsteam Sargans. Er war Transportführer und Chefmonteur, das entspricht einem Polier in der Privatwirtschaft. Er

Mehr

Burnout und Depression keine Modediagnose, sondern eine Krankheit auf dem Vormarsch

Burnout und Depression keine Modediagnose, sondern eine Krankheit auf dem Vormarsch Burnout und Depression keine Modediagnose, sondern eine Krankheit auf dem Vormarsch Sibylle Schröder Nest Sammelstiftung, 28. November 2014 1 Themen Psychische Gesundheit eine erschöpfte Gesellschaft?

Mehr

Für Unternehmen engagiert.

Für Unternehmen engagiert. Für Unternehmen engagiert. Der Gesundheitspartner mit den umfassenden Lösungen. Wir sind gerne für Sie da Text Text Text Helsana Versicherungen AG Postfach 8081 Zürich Telefon +41 43 340 11 11 Telefax

Mehr

Psychische Gesundheit / Prävention Arbeitgeber und IV-Stelle im Dialog. Dr. Thomas Meier Chefarzt Psychiatrie-Dienste Süd Pfäfers

Psychische Gesundheit / Prävention Arbeitgeber und IV-Stelle im Dialog. Dr. Thomas Meier Chefarzt Psychiatrie-Dienste Süd Pfäfers Psychische Gesundheit / Prävention Arbeitgeber und IV-Stelle im Dialog Dr. Thomas Meier Chefarzt Psychiatrie-Dienste Süd Pfäfers Inhalt Was zur Gesundheit und Zufriedenheit beträgt Arbeit und deren Bedeutung

Mehr

Nationale Umfrage zum Stigma psychischer Erkrankungen

Nationale Umfrage zum Stigma psychischer Erkrankungen Nationale Umfrage zum Stigma psychischer Erkrankungen Im Auftrag der Werner Alfred Selo Stiftung in Kooperation mit Pro Mente Sana LINK Institut 130213 März 2013 Projektinformationen Auftraggeber: Werner

Mehr

Leit-Bild der Werkstätten Gottes-Segen

Leit-Bild der Werkstätten Gottes-Segen Leit-Bild der Werkstätten Gottes-Segen An diesem Leit-Bild haben viele Menschen mitgearbeitet: Die Mitarbeiter Die Beschäftigten Und die Angehörigen von den Beschäftigten 1 Das erfahren Sie im Leit-Bild

Mehr

Einfach glücklich er s ein! 4 erstaunlich einfache Tipps, wie Sie glücklicher und zufriedener werden!

Einfach glücklich er s ein! 4 erstaunlich einfache Tipps, wie Sie glücklicher und zufriedener werden! Einfach glücklich er s ein! 4 erstaunlich einfache Tipps, wie Sie glücklicher und zufriedener werden! Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu belassen und gleichzeitig zu hoffen, dass

Mehr

Beratung Frau S. Frau S.: Ich mag ihn nicht fallen lassen. Themen

Beratung Frau S. Frau S.: Ich mag ihn nicht fallen lassen. Themen 161 1 : Ich mag ihn nicht fallen lassen. 2 24.02.2005 3 Persönliche von in der Gerontopsychiatrischen 4 berichtet, sie habe seit über 30 Jahren zu dem verheirateten Herrn X. eine geheime Liebesbeziehung,

Mehr

Attraktiv und wirkungsvoll unsere Leistungen für Arbeitgeber

Attraktiv und wirkungsvoll unsere Leistungen für Arbeitgeber 123 Attraktiv und wirkungsvoll unsere Leistungen für Arbeitgeber IV-Arbeitgeberberatung: 044 448 58 58 Ihre Situation im Unternehmen ist individuell, unsere Beratung auch. Beratung für Früherkennung von

Mehr

Leitfaden jährliches Mitarbeitergespräch

Leitfaden jährliches Mitarbeitergespräch Leitfaden jährliches Mitarbeitergespräch 1. Organisatorische Regelungen/ Hinweise 2. Checkliste für das Gespräch 3. Protokollbogen Mitarbeitergespräch Das Mitarbeitergespräch: Das Mitarbeitergespräch dient

Mehr

Job Coaching ein Gewinn für Arbeitgebende, Patientinnen und Patienten

Job Coaching ein Gewinn für Arbeitgebende, Patientinnen und Patienten Job Coaching ein Gewinn für Arbeitgebende, Patientinnen und Patienten Franco Schneller MAS ZSB in systemischer Beratung und Therapie i. A. Sozialarbeiter FH BSc Job Coach CAS Überblick Ziele des Job Coachings

Mehr

Persönliche Angaben. 1 [1]Geschlecht: * 2 [2]Alter: * weiblich männlich

Persönliche Angaben. 1 [1]Geschlecht: * 2 [2]Alter: * weiblich männlich Willkommen zu unserer Studie zum Thema: "Erwachsene Kinder psychisch erkrankter Eltern". Im Folgenden interessieren wir uns für die Auswirkungen einer chronischen elterlichen psychischen Erkrankung und

Mehr

BPtK-Hintergrund. Arbeitsunfähigkeit aufgrund psychischer Erkrankungen. 22. Juni Seite 1 von 5

BPtK-Hintergrund. Arbeitsunfähigkeit aufgrund psychischer Erkrankungen. 22. Juni Seite 1 von 5 BPtK-Hintergrund Arbeitsunfähigkeit aufgrund psychischer Erkrankungen 22. Juni 2011 Seite 1 von 5 Die Bundespsychotherapeutenkammer analysiert jährlich die Daten der gesetzlichen Krankenversicherung zur

Mehr

Notanker Krankmeldung

Notanker Krankmeldung Notanker Krankmeldung Zentrale Ergebnisse einer Repräsentativbefragung unter Erwerbstätigen Berlin, 10. März 2014 1 IKK classic: Notanker Krankmeldung (Februar 2014 Q42/292 Kr, Wk/Wi, Bü) Eckdaten Grundgesamtheit:

Mehr

Älterer Bruder/ältere Schwester. Tutor/LehrerIn. Eltern/Erziehungsberechtigte/ andere Familienmitglieder. Psychologe/ Schulpädagoge

Älterer Bruder/ältere Schwester. Tutor/LehrerIn. Eltern/Erziehungsberechtigte/ andere Familienmitglieder. Psychologe/ Schulpädagoge Älterer Bruder/ältere Schwester Für junge Menschen ist es manchmal schwierig, mit Erwachsenen über für sie wichtige Dinge zu sprechen. Sie könnten verlegen sein und Angst haben, dass Erwachsene sie nicht

Mehr

Präventives Case Management (PCM) Belastete Mitarbeitende frühzeitig unterstützen

Präventives Case Management (PCM) Belastete Mitarbeitende frühzeitig unterstützen Präventives Case Management (PCM) Belastete Mitarbeitende frühzeitig unterstützen Stress im Beruf, Schwierigkeiten im Privatleben oder Probleme mit den Finanzen; dies alles sind Faktoren, die früher oder

Mehr

Einblicke in Forschung, Trends und Realitäten betreffend Arbeitswelt und Gesellschaft

Einblicke in Forschung, Trends und Realitäten betreffend Arbeitswelt und Gesellschaft Continget Beratung & Entwicklung AG www.continget.ch Regina Knöpfel Zwischen psychischer Gesundheit und psychischer Erkrankung: Einblicke in Forschung, Trends und Realitäten betreffend Arbeitswelt und

Mehr

Nationale Sensibilisierungskampagne Psychische Gesundheit «Wie geht s Dir?» Medienkonferenz 9. Oktober 2015, Bern

Nationale Sensibilisierungskampagne Psychische Gesundheit «Wie geht s Dir?» Medienkonferenz 9. Oktober 2015, Bern Nationale Sensibilisierungskampagne Psychische Gesundheit «Wie geht s Dir?» Medienkonferenz 9. Oktober 2015, Bern Warum sich der Einsatz für psychische Gesundheit lohnt Dr. Thomas Heiniger Regierungsrat,

Mehr

VORBERICHT Ratgeber-Aktion Schlafstörungen am

VORBERICHT Ratgeber-Aktion Schlafstörungen am VORBERICHT Ratgeber-Aktion Schlafstörungen am 21.02.2013 Am Telefon und im Chat sitzen für Sie: Prof. Dr. phil. Egon Stephan, Direktor der Schlafambulanz am Psychologischen Institut der Universität zu

Mehr

5. IV-Revision Praktische Umsetzung der berufl. Eingliederung

5. IV-Revision Praktische Umsetzung der berufl. Eingliederung 5. IV-Revision Praktische Umsetzung der berufl. Eingliederung Reto von Steiger IV-Stellenleiter 5. IV-Revision Praktische Umsetzung der berufl. Eingliederung Ausgangslage Was sind geeignete Eingliederungsmassnahmen?

Mehr

Erwachsenenpsychiatrie

Erwachsenenpsychiatrie Erwachsenenpsychiatrie Wir stellen uns vor Wir helfen psychisch kranken Menschen Die Erwachsenenpsychiatrie ist zentraler Bestandteil der Psychiatrie Baselland. Sie bietet ambulante, teilstationäre und

Mehr

Mitarbeitergesundheit und Arbeitgeberverantwortung

Mitarbeitergesundheit und Arbeitgeberverantwortung Mitarbeitergesundheit und Arbeitgeberverantwortung Santé&entreprise, Biel, 2. Dezember 2015 Daniella Lützelschwab, Leiterin Arbeitsmarkt und Arbeitsrecht Schweizerischer Arbeitgeberverband, Agenda 1. Ausgangslage

Mehr

«Jeder Betrieb sollte ein Konzept zur psychischen Gesundheit haben.»

«Jeder Betrieb sollte ein Konzept zur psychischen Gesundheit haben.» Interview (15.02.2016) TEXT: Nora Dämpfle FOTO: Nana do Carmo Hohe Belastung am Arbeitsplatz ist oft mitverantwortlich für eine psychische Erkrankung. Wenn die Psyche streikt «Jeder Betrieb sollte ein

Mehr

Kinder- und Jugendpsychiatrie

Kinder- und Jugendpsychiatrie Kinder- und Jugendpsychiatrie Schwyz Kinder- und Jugendpsychiatrie Schwyz Kinder und Jugendliche sollen gesund aufwachsen. Neben körperlichen Erkrankungen gibt es auch psychische Störungen bei Kindern

Mehr

Fragebogen bei Schleudertrauma/Schädel-Hirntrauma

Fragebogen bei Schleudertrauma/Schädel-Hirntrauma Fragebogen bei Schleudertrauma/Schädel-Hirntrauma Name: Vorname:.. Geb. Datum: Adresse:... PLZ/Ort:. Tel:... E-Mail:.@... Bitte bringen Sie diesen Fragebogen fertig ausgefüllt und Unterschrieben zur ersten

Mehr

Die hausärztliche Praxis als erste Anlaufstelle für den Wiedereinstieg. Wiener Forum Arbeitsmedizin Dr.

Die hausärztliche Praxis als erste Anlaufstelle für den Wiedereinstieg. Wiener Forum Arbeitsmedizin Dr. Die hausärztliche Praxis als erste Anlaufstelle für den Wiedereinstieg Wiener Forum Arbeitsmedizin 20.-21.04.2017 Dr. Cornelia Croÿ Statistik: häufigste Gründe für einen Langzeitkrankenstand Erkrankungen

Mehr

Kinder- und Jugendpsychiatrie

Kinder- und Jugendpsychiatrie Kinder- und Jugendpsychiatrie Zug Kinder- und Jugendpsychiatrie Zug Kinder und Jugendliche sollen gesund aufwachsen. Neben körperlichen Erkrankungen gibt es auch psychische Störungen bei Kindern und Jugendlichen.

Mehr

Depression. Menschen, die mit Menschen leben, die mit einem schwarzen Hund leben. Dipl.-Psych. Marc Hittmeyer Psychologischer Psychotherapeut i. A.

Depression. Menschen, die mit Menschen leben, die mit einem schwarzen Hund leben. Dipl.-Psych. Marc Hittmeyer Psychologischer Psychotherapeut i. A. Depression Menschen, die mit Menschen leben, die mit einem schwarzen Hund leben Dipl.-Psych. Marc Hittmeyer Psychologischer Psychotherapeut i. A. Was Ihnen vllt. aufgefallen ist Symptome: wenig Antrieb,

Mehr

Universität Bremen. aber ich. unternehmen. eratung. Dipl.-Psych Bremen. uni-bremen.de. u www

Universität Bremen. aber ich. unternehmen. eratung. Dipl.-Psych Bremen.  uni-bremen.de. u www Universität Bremen Betriebl. Sozialberatungg Postfach 33 04 40 28334 Bremen Betriebliche Sozialberatung Dipl.-Psych. Kassandra Ruhm Bibliothekstraße Gebäude GW 2, Raum B 3740 28359 Bremen Ihr Zeichen:

Mehr

Leseprobe aus: Becker/Margraf, Vor lauter Sorgen..., ISBN Beltz Verlag, Weinheim Basel

Leseprobe aus: Becker/Margraf, Vor lauter Sorgen..., ISBN Beltz Verlag, Weinheim Basel http://www.beltz.de/de/nc/verlagsgruppe-beltz/gesamtprogramm.html?isbn=978-3-621-27986-4 Teil I Die Generalisierte Angststörung (GAS) verstehen 1 Was ist eine Generalisierte Angststörung (GAS)? Furcht

Mehr

Krankheitsbewältigung

Krankheitsbewältigung Krankheitsbewältigung Dr. med. Jutta Esther Hensen Allgemeinmedizin Psychotherapie Hannover Was ist belastend an einer chronischen Erkrankung? Heilung schwierig Krankheitsverlauf unvorhersehbar Abhängigkeit

Mehr

GESUNDHEIT IST KOPFSACHE

GESUNDHEIT IST KOPFSACHE Alexandra Stross GESUNDHEIT IST KOPFSACHE Aktiviere deinen inneren Arzt Inhalt Einführung... 11 Beginnen Sie am Ende!... 17 Bevor Sie loslegen, müssen Sie wissen, wo Sie hinwollen.... 18 Ihr Denken beeinflusst

Mehr

Bericht zum Treffen in Stuttgart vom 30. Oktober 2004

Bericht zum Treffen in Stuttgart vom 30. Oktober 2004 Bericht zum Treffen in Stuttgart vom 30. Oktober 2004 Rückblick auf das Treffen in Stuttgart am 30. Oktober 2004 Am vergangenen Samstag trafen sich wieder Menschen, die alle dieselbe Behinderung haben.

Mehr

Wie werde ich Nicht-Raucher? Eine Anleitung zum Nicht-Rauchen

Wie werde ich Nicht-Raucher? Eine Anleitung zum Nicht-Rauchen Wie werde ich Nicht-Raucher? Eine Anleitung zum Nicht-Rauchen Richard Leopold und Robert Sorge haben diesen Text geschrieben. Wir danken dem Büro für Leichte Sprache vom CJD Erfurt für die Unterstützung.

Mehr

Das ZfP Südwürttemberg

Das ZfP Südwürttemberg PSYCHIATRIE UND PSYCHOSOMATIK Das ZfP Südwürttemberg Leistungen Angebote Kontakt zfp information Information in Leichter Sprache Überblick über die Angebote und Standorte vom ZfP Südwürttemberg Inhalts-Verzeichnis

Mehr

Stress am Arbeitsplatz: Signale und Ursachen Persönliche Checkliste

Stress am Arbeitsplatz: Signale und Ursachen Persönliche Checkliste Stress am Arbeitsplatz: Signale und Ursachen Persönliche Checkliste Die Checkliste hilft Ihnen, persönlich erlebten Stress zu identifizieren und seine Ursachen zu erfassen. In dieser Checkliste wird Stress

Mehr

Psychische Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen

Psychische Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen Döpfner Petermann Ratgeber Psychische Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen Informationen für Betroffene, Eltern, Lehrer und Erzieher 2., aktualisierte Auflage Inhalt 1 Zur Orientierung....................................

Mehr

!!! Mein Gespräch mit dem Arzt

!!! Mein Gespräch mit dem Arzt Ist es Ihnen schon einmal so ergangen, dass Sie nach einem Arzttermin enttäuscht waren, weil Sie einiges nicht richtig verstanden haben? Oder hatten Sie eine besondere Frage auf dem Herzen, die Sie nicht

Mehr

Einladung zur Veranstaltungsreihe «Berufliche Eingliederung konkret» Wenn Mitarbeitende Depressionen haben

Einladung zur Veranstaltungsreihe «Berufliche Eingliederung konkret» Wenn Mitarbeitende Depressionen haben Einladung zur Veranstaltungsreihe «Berufliche Eingliederung konkret» Wenn Mitarbeitende Depressionen haben 20. Januar 2015, 17.00 19.00 Uhr, Bern Berufliche Eingliederung konkret Eine wichtige Aufgabe

Mehr

Stefan Brandt Diplom Psychologe In Führung gehen Führungskräfteentwicklung für Einsteiger

Stefan Brandt Diplom Psychologe In Führung gehen Führungskräfteentwicklung für Einsteiger Schon am ersten Tag in Ihrer Antrittsrede verkündete die neue Geschäftsführerin Ihre großen Zukunftsvisionen. Sie sah das brachliegende Potenzial des Unternehmens und hatte großartige Ideen, wie der Gewinn

Mehr

UNTERSTÜTZUNGSANGEBOTE

UNTERSTÜTZUNGSANGEBOTE Informationsblatt für Führungspersonen UNTERSTÜTZUNGSANGEBOTE Psychisch kranke Mitarbeitende sind ein alltägliches und häufiges Phänomen. Fast jede zweite Person erkrankt im Lauf ihres Lebens psychisch.

Mehr

Als Coach Klagende zu Kunden machen Als Chef Mitarbeiter aus der Opferrolle führen

Als Coach Klagende zu Kunden machen Als Chef Mitarbeiter aus der Opferrolle führen aus der Opferrolle führen S. 1 Coaching-Werkzeug: Als Coach Klagende zu Kunden machen Als Chef Mitarbeiter aus der Opferrolle führen Die Beratungsarbeit bringt mich oft mit Menschen in Kontakt, die unter

Mehr

Arbeitsblätter. zu Tina gehört dazu

Arbeitsblätter. zu Tina gehört dazu Arbeitsblätter zu Tina gehört dazu 1. Kapitel: Das ist Tina Kennst Du Tina? Welche Aussagen über Tina sind richtig und welche falsch? Kreuze an! richtig falsch Tina ist eine fröhliche junge Frau. Tina

Mehr

Krebsbetroffene am Arbeitsplatz Was Betroffene und ihr Umfeld brauchen und was sie tun können.

Krebsbetroffene am Arbeitsplatz Was Betroffene und ihr Umfeld brauchen und was sie tun können. Krebsbetroffene am Arbeitsplatz Was Betroffene und ihr Umfeld brauchen und was sie tun können. SGPO-Fachtagung «Arbeit & Krebs», 11. Mai 2017 Erika Karlen-Oszlai Fachspezialistin Krebs & Arbeit, Krebsliga

Mehr

Vorurteile gegenüber Menschen mit Down-Syndrom

Vorurteile gegenüber Menschen mit Down-Syndrom Vorurteile gegenüber Menschen mit Down-Syndrom Teilnahme an der Studie Insgesamt 550 Durchschnitts-Alter: 28 Jahre 500 450 438 400 350 ACHSENTITEL 300 250 200 150 100 112 50 0 Frau Mann 438 112 Kennen

Mehr

FRAUENSTIMME (fiktive Klientin): Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich kann mit dem Kollegen nicht mehr reden und arbeiten.

FRAUENSTIMME (fiktive Klientin): Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich kann mit dem Kollegen nicht mehr reden und arbeiten. KONFLIKTE LÖSEN IM BÜRO Wenn es am Arbeitsplatz Konflikte gibt, leiden oft nicht nur die betroffenen Personen darunter, sondern auch andere Kollegen. Die Stimmung ist schlecht und manche Mitarbeiter verlassen

Mehr

Zimmerstr Darmstadt Tel.: / Seite 1 von 14

Zimmerstr Darmstadt Tel.: / Seite 1 von 14 Vorbemerkung Wenn sie diesen Fragebogen lesen, haben Sie sich zu einer Psychotherapie entschieden. Im Vorfeld möchte ich Ihnen einige Informationen geben. Psychotherapie ist eine Leistung der Krankenkassen.

Mehr

Deutsch³ Küssen verboten!? Neue Wörter Niveau 1

Deutsch³ Küssen verboten!? Neue Wörter Niveau 1 Deutsch³ Küssen verboten!? Neue Wörter Niveau 1 Seite / Zeile Z. 1 Wort Erklärung Bild vorbei = durch; Ich will bitte vorbei. = Ich möchte hier langgehen. Du bist in meinem Weg. Kannst du bitte zur Seite

Mehr

VORTRAGSREIHE «WIESO» UMGANG MIT PSYCHISCH BELASTETEN MENSCHEN IN SCHULE UND BETRIEB

VORTRAGSREIHE «WIESO» UMGANG MIT PSYCHISCH BELASTETEN MENSCHEN IN SCHULE UND BETRIEB VORTRAGSREIHE «WIESO» 28.4.2016 UMGANG MIT PSYCHISCH BELASTETEN MENSCHEN IN SCHULE UND BETRIEB Tom Schneeberger, Mitglied Behandlungsbeirat UPK Basel Vincenzo Mannino, Peer, UPK Basel Dr. med. Marko Hurst,

Mehr

Psychiatrische Arbeitgeber-Beratung

Psychiatrische Arbeitgeber-Beratung Neuartige Ansätze und Kooperationsmöglichkeiten der Psychiatrie am Beispiel einer psychiatrischen Arbeitgeberberatung: Erste Erfahrungen und Resultate Psychiatrische Arbeitgeber-Beratung «Psychisch auffällige

Mehr

Auswirkungen der Arbeitsbelastung auf das Krankheitsgeschehen. Dr. Albrecht Schumacher, Leitender Psychologe Warnemünde,

Auswirkungen der Arbeitsbelastung auf das Krankheitsgeschehen. Dr. Albrecht Schumacher, Leitender Psychologe Warnemünde, Auswirkungen der Arbeitsbelastung auf das Krankheitsgeschehen Dr. Albrecht Schumacher, Leitender Psychologe Warnemünde, 10.1.2018 Zwei Perspektiven 1. Blick als Behandler/Professionnelle auf unsere Patienten

Mehr

Jahresbegleiter 2017 Der Stark-im-Job-Kalender - Leseprobe A

Jahresbegleiter 2017 Der Stark-im-Job-Kalender - Leseprobe A Jahresbegleiter 2017 Der Stark-im-Job-Kalender - Leseprobe A Ab August 2016 im Handel erhältlich ISBN: 978-3-7392-3544-8 Dieser Kalender für Mitarbeitende ergänzt in jeder Woche den Gesund-Führen-Kalender

Mehr

Denk an mich. Dein Rücken Informationen für Beschäftigte in Leichter Sprache

Denk an mich. Dein Rücken Informationen für Beschäftigte in Leichter Sprache Denk an mich. Dein Rücken Informationen für Beschäftigte in Leichter Sprache Informationen für Beschäftigte 1. Denken Sie an Ihren Rücken Der Rücken tut weh, es sticht im Kreuz, die Schultern tun weh.

Mehr

Unterstützung von Angehörigen von Menschen mit Behinderungen

Unterstützung von Angehörigen von Menschen mit Behinderungen Unterstützung von Angehörigen von Menschen mit Behinderungen Zusammenfassung In der UNO-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen geht es um die Menschenrechte von Menschen mit Behinderungen.

Mehr

Früherfassung und Frühintervention der IV aus der Sicht der behandelnden Ärzte

Früherfassung und Frühintervention der IV aus der Sicht der behandelnden Ärzte Früherfassung und Frühintervention der IV aus der Sicht der behandelnden Ärzte Dr. med. Jacques Stäger, 6314 Unterägeri Facharzt FMH für Allgemeine Innere Medizin zertifizierter Arbeitsfähigkeitsassessor

Mehr

Psychische Störungen. Wie Unternehmen sie vermeiden oder mit ihnen umgehen können

Psychische Störungen. Wie Unternehmen sie vermeiden oder mit ihnen umgehen können Psychische Störungen Wie Unternehmen sie vermeiden oder mit ihnen umgehen können Psychische Störungen: Wie erkennt man sie? Es gibt viele Vorurteile über psychische Störungen: Sie treffen immer nur andere!

Mehr

Sag mir: wie ist Gott? Gott hilf mir, ich brauche dich Ich habe Angst vor Krankheit, wer hilft mir?

Sag mir: wie ist Gott? Gott hilf mir, ich brauche dich Ich habe Angst vor Krankheit, wer hilft mir? Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen. Liebe Gemeinde! Ich kann mir Gott nicht vorstellen, ich habe ihn noch nie

Mehr

DAK-Gesundheitsreport 2013 für Brandenburg

DAK-Gesundheitsreport 2013 für Brandenburg DAK-Gesundheitsreport 2013 für Brandenburg Der Krankenstand der DAK-Mitglieder im Jahr 2012 Potsdam, 14. März 2013 DAK-Gesundheitsreport 2013 für Brandenburg Der Krankenstand im Jahr 2012 Im Blickpunkt:

Mehr

Rau/Dehner-Rau Raus aus der Suchtfalle!

Rau/Dehner-Rau Raus aus der Suchtfalle! Rau/Dehner-Rau Raus aus der Suchtfalle! Die Autoren Dr. med. Cornelia Dehner-Rau arbeitet als Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie an der Klinik für Psychotherapeutische und Psychosomatische

Mehr

Teamgeist und Mitarbeitermotivation in der Region Top oder Flop?

Teamgeist und Mitarbeitermotivation in der Region Top oder Flop? Teamgeist und motivation in der Region Top oder Flop? Umfrage März / April 2017 Teilnahme erfolgte unter: www.indetalente.de (online) 13. März bis 30. April 2017 Während des Stadtfestes Farbig vernetzt

Mehr

Becker Margraf. Vor lauter Sorgen Auflage. Selbsthilfe bei Generalisierter Angststörung. Online-Material

Becker Margraf. Vor lauter Sorgen Auflage. Selbsthilfe bei Generalisierter Angststörung. Online-Material 2. Auflage Becker Margraf Vor lauter Sorgen... Selbsthilfe bei Generalisierter Angststörung Online-Material I Die Generalisierte Angststörung (GAS) verstehen 1 Was ist eine Generalisierte Angststörung

Mehr

In der Vergangenheit gab es keine klaren Kriterien für die

In der Vergangenheit gab es keine klaren Kriterien für die Der Psychiater und Depressionsforscher Prof. Dr. Hubertus Himmerich erlebt das Leid, das die Krankheit Depression auslöst, tagtäglich als Oberarzt der Depressionsstation unserer Klinik, der Leipziger Universitätsklinik

Mehr

Krieger des Lichts. Амелия Хайруллова (Amelia Khairullova) 8. Klasse Samarskaja Waldorfskaja Schkola

Krieger des Lichts. Амелия Хайруллова (Amelia Khairullova) 8. Klasse Samarskaja Waldorfskaja Schkola Амелия Хайруллова (Amelia Khairullova) 8. Klasse Samarskaja Waldorfskaja Schkola Krieger des Lichts Prolog Höre mich, Mensch. Was machst du mit der Erde? Wenn du dich darum nicht kümmerst, Wird alles bald

Mehr

Fragen und Aufgaben zu den einzelnen Kapiteln

Fragen und Aufgaben zu den einzelnen Kapiteln Fragen und Aufgaben zu den einzelnen Kapiteln Kapitel 1 1 Wie ist der Familienname dieser Personen und welche Staatsangehörigkeit haben sie? Ergänzen Sie. Hanna ist Österreicherin. Gerd ist. Urs ist. 2

Mehr

Einladung zur Veranstaltung Krankgeschrieben: Was geht das meinen Arbeitgeber an? Mittwoch, 6. Juni 2018, Uhr, Kursaal Bern

Einladung zur Veranstaltung Krankgeschrieben: Was geht das meinen Arbeitgeber an? Mittwoch, 6. Juni 2018, Uhr, Kursaal Bern Einladung zur Veranstaltung Krankgeschrieben: Was geht das meinen Arbeitgeber an? Mittwoch, 6. Juni 2018, 17.00 19.00 Uhr, Kursaal Bern Rechte und Pflichten als Arbeitgeber bei Krankschreibungen Arbeitgeber

Mehr

SIM Jahrestagung 2018 REP. Ressourcenorientiertes Eingliederungs Profil. Dieter Michel. Präsentation Compasso Regina Knöpfel

SIM Jahrestagung 2018 REP. Ressourcenorientiertes Eingliederungs Profil. Dieter Michel. Präsentation Compasso Regina Knöpfel SIM Jahrestagung 2018 REP Ressourcenorientiertes Eingliederungs Profil Dieter Michel Präsentation Compasso Regina Knöpfel 1 Compasso // Das Informationsportal für Arbeitgeber zu Fragen der Beruflichen

Mehr