Die Hamburger Ordnungspolizei in der Weimarer Republik

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Die Hamburger Ordnungspolizei in der Weimarer Republik"

Transkript

1 Die Hamburger Polizei Polizei an einer Barrikade in Hamburg-Barmbek, 25. Oktober gehörten 5500 Beamte der Hamburger Polizei an; davon waren etwa 2100 Mann in Kasernen untergebracht. Sie leisteten Dienst in den Polizeirevieren und auf den Straßen und waren darüber hinaus als Bereitschaftspolizei in Stärken von jeweils 100 Mann einsetzbar. Die Umwandlung der im Juni 1919 in Hamburg einmarschierten Freikorpseinheiten der Reichswehr in eine kasernierte Sicherheitspolizei und deren Integration in die bereits bestehende uniformierte Schutzpolizei ab 1920 bedeutete eine Belastung für die junge Republik. Im Oktober 1923 erstürmten kommunistische Aufständische mehrere Polizeiwachen. Der sogenannte Hamburger Aufstand wurde von Polizei ein heiten aus dem Großraum Hamburg niedergeschlagen. Neben 85 Aufständischen und unbeteiligten Personen kamen 17 Polizisten ums Leben, 69 wurden verletzt. Dieses Ereignis bestärkte die je weils bestehenden Feindbilder bei der Polizei und bei der KPD. An den Gräbern der getöteten Polizisten auf dem Ohlsdorfer Friedhof fanden auch während der Zeit des Nationalsozialismus regelmäßig Gedenkfeiern statt. (bpk/kunstbibliothek SMB/ Willy Römer) Die Hamburger Ordnungspolizei in der Weimarer Republik Offiziere und Mannschaften der Ordnungspolizei, so die Bezeichnung dieser Polizeitruppe bis 1934, waren zum großen Teil antirepublikanisch und rechtsradikal ein gestellt und standen in der Tradition der militärischen Niederschlagung sozialistisch-kommunistisch geführter Volks bewegungen. Sie bildeten den Kern der Hamburger Polizei der Weimarer Republik. Die kasernierte Ordnungspolizei war mit Kriegswaffen ausgestattet und wurde wie ein militärischer Verband geführt; regelmäßig wurden Übungen zur Bekämpfung lokaler Aufstände abgehalten. Die etwa 200 Oberbeamten der Ordnungspolizei, die Offiziere, blieben bis 1933 mehrheitlich reaktionäre Republikfeinde und begrüßten 1933 den Machtantritt der Nationalsozialisten. Hingegen dürften die in späteren Jahren der Weimarer Republik neu eingestellten Polizisten in ihrer Mehrheit der Republik positiv oder neutral gegenüber gestanden haben. Im Rahmen der Professionalisierung der Polizeiarbeit erfolgte die Ausbildung junger Beamter an der Polizeischule; ihre Beförderung war von fachlichen Qualifikationen abhängig. Lothar Danner Lothar Danner, geboren am 22. April 1891 in Schöneberg/Kreis Teltow, gehörte zu jenen Hamburger Polizeioffizieren, deren Karriere in der kaiserlichen Armee begann wechselte er als Generalstabsoffizier der Reichswehr zur Hamburger Polizei. Am 22. Oktober 1923 wurde Oberstleutnant Lothar Danner mit der Leitung der Ordnungspolizei beauftragt, die in den darauffolgenden Tagen den Hamburger Aufstand ( Oktober) niederschlug wurde er zum Polizeioberst und Chef der Hamburger Ordnungspolizei befördert. Diese Funktion behielt Lothar Danner, seit 1919 Mitglied der SPD, bis er sich am 4. März 1933 gesundheitsbedingt beurlauben ließ. Im Nationalsozialismus arrangierte sich Lothar Danner, der während seiner Amtszeit nachsichtig mit den rechtsradikalen und nationalsozialistischen Polizeioffizierskollegen umgegangen war, mit den neuen Machthabern und übernahm während des Krieges (1942/43) Leitungsfunktionen im Amt für kriegswichtigen Einsatz. Nach Kriegsende gehörte er für die SPD mehrere Jahre der Hamburgischen Bürgerschaft an. Von 1950 bis 1953 war er Präses der Polizeibehörde. Lothar Danner starb am 2. Februar 1960 in Hamburg. (StA HH, A 68) Otto Grot, um Der gelernte Tischler Otto Grot, geboren am 17. Juli 1905 in Kastorf/ Kreis Herzogtum Lauenburg, war in den Hamburger Polizeidienst getreten, um die Republik zu verteidigen. Er war bereits aktives Mitglied der SPD und des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold, als er 1925 Hilfswachtmeister der Ordnungs polizei wurde. Nach er - folgreichen Lehrgängen wurde er 1932 zum Polizeileutnant befördert. Während seiner Tätigkeit bei der Ordnungspolizei vermittelte Otto Grot seine beruflichen Kenntnisse an die Schutzformationen ( Schufos ) des Reichsbanners, die sich auf die Verteidigung der Republik gegebenenfalls auch mit Waffengewalt einstellten aus dem Polizeidienst entlassen, organi sierte Otto Grot den Wider - stand seiner Barmbeker Schufo- Gruppe 11. Er überlebte KZ-Haft, Zuchthaus und Bewährungsbataillon kehrte Otto Grot aus der Kriegsgefangenschaft nach Hamburg zurück und übernahm innerhalb der Polizei leitende Funktionen wurde er Kommandeur der Hamburger Schutzpolizei. Otto Grot starb am 10. September 1987 in Hamburg. (StA HH, 622-2/23, Nr. 72) Die Polizeiführung lag in Hamburg während der Zeit der Weimarer Republik in der Verantwortung sozialdemokratischer Polizeisenatoren; auch der 1924 zum Chef der Ordnungspolizei ernannte Lothar Danner gehörte der SPD an. Schreiben des Hamburger Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold vom 1. Februar 1933, in dem Polizeischutz eingefordert wird. (StA HH, I 908)

2 Die reaktionäre Reichsregierung nutzte den sogenannten Altonaer Blutsonntag vom 17. Juli 1932 als Vorwand für die staatsstreichähnliche Absetzung der sozialdemokratisch geführten preußischen Regierung am 20. Juli Sozialdemo kratische Polizeipräsidenten wurden ihrer Ämter enthoben, so auch in Altona/Wandsbek und in Harburg- Wilhelmsburg. Die Hakenkreuzfahne am Hamburger Rathaus, 5. März Aus: Hamburg unterm Hakenkreuz. Chronik der nationalen Erhebung in der Nordmark , Hamburg 1933, S. 71. Die Machtergreifung in Hamburg Telegramm des Reichsinnenministers Frick an den Hamburger Senat vom 2. März 1933 mit der Aufforderung, das sozialdemokratische Hamburger Echo zu verbieten. (StA HH, A 178) Der von der SPD geführte Hamburger Senat betrieb eine zunehmend repressive Politik gegenüber der KPD, um der Reichsregierung keine Handhabe für ein Eingreifen in Hamburg zu bieten. Zu den Maßnahmen gehörten ein weitgehendes Betätigungsverbot der KPD, ein Verbot der KPD-Presse und die Verhaftung von 75 Kommunisten am 2. März Gleichzeitig hob der Senat Anfang August 1932 das Verbot der Zugehörigkeit der Beamten und Angestellten Hamburgs zu NSDAP, SA und SS auf. Das Verbot einer Mitgliedschaft in der KPD blieb hingegen bestehen. Die Reichsregierung, ab dem 30. Januar 1933 von der NSDAP geführt, drängte den Hamburger Senat zu immer weiter gehenden Zugeständnissen. Als Reichsinnenminister Wilhelm Frick (NSDAP) am 2. März 1933 schließlich forderte, die sozialdemokratische Zeitung Hamburger Echo zu verbieten, traten die sozialdemokratischen Senatsmitglieder, darunter auch der Polizeisenator Adolph Schön felder, am folgenden Tag aus Protest geschlossen zurück. Alfred Richter Alfred Richter, geboren am 12. Juli 1895 in Wismar, kam von der Reichswehr 1920 zur Hamburger Polizei erfolgte seine Entlassung als Oberleutnant wegen nationalsozialistischer Betätigung. Daraufhin wurde er im selben Jahr als Geschäftsführer hauptamtlich für die NSDAP Hamburg tätig. Seit 1931 war er Bürgerschaftsabgeordneter der NSDAP. Seiner Ernennung zum kommissarischen Leiter der Hamburger Polizei am 5. März 1933 folgte am 8. März 1933 seine Wahl in den Senat. Als für die Polizei zuständiger Senator stellte er ab 1933 systematisch Nationalsozialisten ein. Mit der zunehmenden Übertragung von Aufgaben und Einrichtungen der Polizei an den Reichsführer SS, Heinrich Himmler, und das Reichsinnenministerium schwand sein Einfluss auf die Polizei. Während des Krieges war Richter in der Wehrmacht eingesetzt, zuletzt als Oberleutnant. Nach Kriegsende war er bis 1948 interniert. Bis zu seinem Tod am 12. November 1981 lebte er in Oldenburg bei Bremen. In den 1950er-Jahren war er dort Vorsitzender der rechtsgerichteten Deutschen Partei. 1958/59 gehörte er dem Niedersächsischen Landtag an. Aus: 50 Jahre Eimsbütteler Turnverband e. V., , Hamburg Schreiben der Vereinigung der Oberbeamten der Ordnungspolizei Hamburg vom 1. März Die Vereinigung der Oberbeamten der Ordnungspolizei Hamburg sympathisierte seit Beginn der 1930er- Jahre immer offener mit der NSDAP und anderen rechten Parteien, die die Republik ablehnten. In diesem Schreiben wurden die Mitglieder zur Wahl nationaler Parteien aufgerufen. (StA HH, 31-1 I 262) Wilhelm Frick forderte am 4. März 1933 den neuen Polizeisenator Paul de Chapeaurouge (DVP) auf, dem SA-Standartenführer Alfred Richter die Leitung der Hamburger Polizei zu übertragen. De Chapeaurouge forderte daraufhin den Kommandeur der Ordnungspolizei, Lothar Danner (SPD), zum Rücktritt auf; dieser ließ sich am 4. März 1933 gesundheitsbedingt beurlauben. Am 5. März 1933, am Tag der Reichstagswahlen, bei denen die NSDAP die relative Mehrheit der Stimmen erlangte, ordnete Reichsinnenminister Frick die kommissarische Übergabe der Polizeigewalt an Alfred Richter an. Der Rumpfsenat kam dem nach; damit hatten die Nationalsozialisten am Abend des 5. März 1933 in Hamburg faktisch die Macht übernommen. Auszüge aus einem fünfseitigen Schreiben des Oberwachtmeisters Ralf vom 24. April Am 5. März 1933 hissten Angehörige der Hamburger Polizei Hakenkreuzfahnen auf dem Kasernengebäude in der Bundesstraße in Hamburg-Eimsbüttel. Einer der Initiatoren bewarb sich mit diesem Schreiben um die Verleihung des von Senator Richter verliehenen Hakenkreuz-Ärmelabzeichens. (StA HH, A III 3)

3 Karl Kaufmann NSDAP-Gauleiter Karl Kaufmann, geboren am 10. Oktober 1900 in Krefeld, gehörte ab März 1933 zu den Hauptorganisatoren der Verfolgung politischer Gegner und Gegnerinnen des Nationalsozialismus. Seit dem 16. Mai 1933 war er auch Reichsstatthalter und damit der Vertreter der Reichsregierung in Hamburg. Er besetzte Schlüsselpositionen in der Polizei und anderen Behörden mit ihm ergebenen NSDAP-Mitgliedern, deren weitere Karriere vor allem von ihrer politischen Zuverlässigkeit und Kaufmanns Wohlwollen und weniger von ihren Fachkenntnissen abhing. Karl Kaufmann veranlasste im März 1933 die Aufstellung des Kommandos zur besonderen Verwendung ( K. z. b. V. ), dem er auch unmittelbar Befehle erteilte. Im Herbst 1933 ließ Kaufmann das Konzentrationslager Fuhlsbüttel einrichten, dessen Wachmannschaften sich als Hilfskräfte des Gauleiters verstanden. Faktisch war Karl Kaufmann der Polizeiherr Hamburgs, in zahlreiche Personalentscheidungen war selbst Polizeisenator Richter nicht einbezogen. Kaufmann konnte seine Machtposition während des Zweiten Weltkrieges bis 1945 noch ausbauen und weitere wichtige politische Ämter übernehmen. Nach Kriegsende war Karl Kaufmann bis 1948 interniert. Er musste sich jedoch nie vor einem Gericht verantworten. Ende der 1950er-Jahre war er leitender Mitarbeiter eines Versicherungsunternehmens. Karl Kaufmann starb am 4. Dezember 1969 in Hamburg. (SZ Photo, ) Die Gleichschaltung der Hamburger Polizei 1933 Dr. Hans Nieland, Der Staatswissenschaftler Hans Nieland, geboren am 3. Oktober 1900 in Hagen, gestorben am 29. August 1976 in Reinbek bei Hamburg, begann nach seiner juristischen Prüfung beim Oberlandesgericht Celle 1928 ein Referendariat bei der Staatsanwaltschaft Altona. Er war seit Januar 1926 NSDAP- Mitglied und seit den Wahlen vom 14. September 1930 Reichstagsabgeordneter der NSDAP. Als hauptamtlicher NSDAP-Funktionär gründete er in Hamburg 1931 die Auslandsorganisation der NSDAP, deren Leiter er auch wurde. Hans Nieland war nur kurze Zeit Hamburger Polizeipräsident; schon im Mai 1933 ernannte ihn Reichsstatthalter Karl Kaufmann zum Finanzsenator. Sein Nachfolger wurde im Oktober 1933 der Führer der Hamburger Ma - rine-sa, Wilhelm Boltz wurde Hans Nieland SS-Brigadeführer, Träger des goldenen Parteiabzeichens und des Ehrendegens des Reichsführers SS zum Oberbürgermeister von Dresden ernannt. Hans Nieland lebte nach Kriegsende als beratender Volkswirt in Hamburg. (HStA Dresden, NS-Archiv des MfS, ZA VI 3190 A 02) Alfred Richter, der am 5. März 1933 zum kommissarischen Polizeiherrn ernannt worden war, schuf innerhalb der Polizei umgehend personelle Fakten: Er beurlaubte den liberalen Polizeipräsidenten Dr. Hugo Campe, der seit 1921 im Amt war, und sozialdemokratische Polizeioffiziere. Nach Erlass des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933 wurden die beurlaubten Beamten sowie alle als aktive Demokraten und Republikaner bekannten Polizisten etwa 200 entlassen. Ihre Stellen wurden mit Nationalsozialisten besetzt. Am 5. März 1933 wurde Ernst Simon Kommandeur der Ordnungspolizei. Am 6. März 1933 ernannte Richter den NSDAP-Reichstagsabgeordneten Dr. Hans Nieland zum kommissarischen Polizeipräsidenten, am 15. März 1933 wurde Nieland Polizeipräsident. Ebenfalls am 6. März 1933 wurde die Leitung der Staatspolizei und am 23. Mai 1933 die Leitung der Kriminalpolizei mit Nationalsozialisten besetzt. Auszüge aus einem Bericht über das Verhalten zweier Nationalsozialisten auf einer Polizeiwache, und 1934 kam es zwischen Polizeibeamten auf unterer Ebene und Mitgliedern von SA, SS und NSDAP, die sich Polizeibefugnisse anmaßten, immer wieder zu Auseinandersetzungen. Letztere betrachteten sich durch ihre Verbands- und Parteizugehörigkeit als ge - schützt und gingen davon aus, dass ihre Führer bei der Gauleitung der NSDAP oder bei den Vorgesetzten innerhalb der Polizei im Konfliktfall intervenieren würden. (StA HH, I 923, Bd. 2) Innerhalb der Polizei wurden zudem über Umbesetzungen und Abordnungen bestimmte Bereiche durch Be amte verstärkt, die aus Sicht der NSDAP als zuverlässig galten, so insbesondere die Staatspolizei durch An ge hörige der Ordnungs- und der Kriminalpolizei. Polizisten, die als politisch unsicher galten, wurden in politisch weniger wichtige Arbeitsbereiche versetzt. Darüber hinaus stellte die Polizeibehörde 1933 vornehmlich in der Staatspolizei und der Ordnungspolizei arbeitslose SA- und SS-Mitglieder ein. In der Personalpolitik der Polizei wurden in den folgenden Jahren konsequent Mitglieder der NSDAP und vor allem der SS bevorzugt

4 Am 15. März 1933 beschloss der Hamburger Senat die Aufstellung einer Hilfspolizei, wie sie bereits im Februar 1933 in Preußen geschaffen worden war; in den damals noch selbstständigen preußischen Nachbarstädten Altona, Harburg-Wilhelmsburg und Wandsbek existierten bereits Hilfspolizeieinheiten. Als Hilfspolizisten waren nur Mitglieder der Sturmabteilung (SA) und der Schutzstaffel (SS) der NSDAP sowie des reaktionären Stahlhelm Bund der Frontsoldaten zugelassen. Abbildungen von Hamburger Hilfspolizisten in der 1933 in Hamburg erschienenen Darstellung Hamburg unterm Hakenkreuz. Chronik der nationalen Erhebung in der Nordmark , S. 85. Die Hilfspolizei Offiziell wurde die Einrichtung der Hilfspolizei mit der angeblichen Bedrohung der öffentlichen Sicherheit begründet tatsächlich ging es dem Senat um die Sicherung der politischen Macht. Die in Straßenkämpfen, Saalschutz und illegalem Waffengebrauch erprobten Mitglieder der Organisationen erhielten jetzt offiziell Waffen und wurden mit Polizeiaufgaben betraut. Am 20. März 1933 begann der ehrenamtliche Dienst von 155 SA-, 92 SS- und 63 Stahlhelm-Angehörigen als Hilfspolizisten in der Hamburger Ordnungspolizei. Bis zur Auflösung der Hilfspolizei im Spätsommer 1933 durchliefen in Hamburg etwa 1200 Männer die dreitägige Kurzausbildung zum Hilfspolizisten. Die Fluktuation war hoch, sodass der Hilfspolizei nicht mehr als 500 Mann gleichzeitig angehörten. Sie waren in den Polizeikasernen untergebracht und versahen den Dienst in ihren SA-, SS- oder Stahlhelm-Uniformen, zu denen sie eine weiße Armbinde mit der Aufschrift Hilfspolizei trugen. Die Hilfspolizisten wurden zu Patrouillengängen, zur Bewachung öffentlicher Gebäude, aber auch bei Straßenrazzien in kommunistisch oder sozialdemokratisch orientierten Wohngebieten und als Wachmannschaft des Konzentrationslagers Wittmoor eingesetzt. Viele ehemalige Hilfspolizisten fanden nach dem Ausscheiden aus diesem Dienst eine Anstellung bei der Polizei, anderen Hamburger Behörden oder Staatsbetrieben. Erste Seite einer Auflistung Hamburger Hilfspolizisten ( 1. Zug ), Der Einsatz dieser Hilfspolizisten be gann am 10. April 1933; die Liste wurde bis August 1933 aktualisiert. In der rechten Spalte sind die Einsatzorte aufgeführt, darunter das KZ Wittmoor ( Wittm. ) und wahrscheinlich das Polizeipräsidium an der Stadthausbrücke ( St. B. Neustadt ). (StA HH, I 791) Ich wurde im April 1933 zum ersten Mal durch 2 Gestapoleute [ ] verhaftet. [ ] Ich wurde zur Polizeiwache Vierländerstr. gebracht und kam dort in das Zimmer der Hilfspolizei. Ich wurde von den Hilfspolizisten auf einem Stuhl in der Zimmermitte mit den Armen auf den Rücken festgebunden und mit Gummiknüppel, Koppel, den Fäusten usw. schwer am ganzen Körper geschlagen. Wenn ich mit dem Stuhl umfiel, wurde ich wieder hochgerissen. Von den Hilfspolizisten waren mir die ehem. Schulkameraden Walter Röhl und Walter Steffens bekannt. Diese beiden haben sich auch an den Misshandlungen hervorragend beteiligt. [ ] Steffens war SS- und Röhl SA-Angehöriger. Hermann Israel. Aussage im Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen NSDAP-Gauleiter Karl Kaufmann, (StA HH, /57, Bd. 1) Aufstellung der geplanten Einsatzorte der Hilfspolizisten im Hamburger Stadtgebiet vom 16. März (StA HH, I 790)

5 Ernst Vollstedt, In der antifaschistischen Exilpresse erschienen 1933 und 1934 mehrfach Berichte über die Misshandlungen politischer Häftlinge durch das K. z. b. V. und die Staatspolizei in Hamburg. (Arbeiter-Illustrierte-Zeitung, Nr. 32/1934) Am 24. März 1933 bildete der Chef der Hamburger Ordnungspolizei, Ernst Simon, aus 36 Polizeibeamten, die als politisch zuverlässig galten und als skrupellos bekannt waren, das Kommando zur besonderen Verwendung ( K. z. b. V. ). Zum Führer des K. z. b. V. be stimmte er den Polizeioberleutnant Franz Kosa, einen fanatischen alten Kämpfer der NSDAP. Verstärkt wurde das Kommando durch mindestens 12 Hilfspolizisten. Das K. z. b. V. war vermutlich in dem Verwaltungsgebäude Große Bleichen 23, der Kaisergalerie, untergebracht. Zeitzeugen benennen aber auch andere Adressen in den Großen Bleichen oder in den Hohen Bleichen. Ernst Vollstedt, geboren am 11. September 1899 in Nindorf bei Meldorf, war einer der berüchtigten Schläger des K. z. b. V. Seit 1923 gehörte er der Hamburger Polizei an, Anfang 1933 war er Oberwachtmeister in einem Freihafenrevier. Nach Auflösung des K. z. b. V. kam er zur Gestapo; etwa 1938 war er dort im Rang eines Kriminaloberassistenten tätig. Während des Zweiten Weltkrieges war Vollstedt bei der Gestapo in Troppau ( Sudentengau ) eingesetzt, von 1944 bis Kriegsende war er in den Ostsudeten im Partisaneneinsatz. Schreiben des Reichsstatthalters Karl Kaufmann vom 21. Juli Das Kommando zur besonderen Verwendung war durch sein brutales Auftreten selbst in nationalsozialistischen Kreisen in die Kritik geraten. NSDAP-Gauleiter Karl Kaufmann stellte sich demonstrativ schützend vor dieses Kommando. (StA HH, A 94) Bis zu seiner Verhaftung im Februar 1949 arbeitete er in Schleswig-Holstein als Schäfer und Gelegenheitsarbeiter. Die Staatsanwaltschaft wies ihm überwiegend schwere Körperverletzungen in 80 Fällen nach. Er hatte politische Häftlinge mit Gummiknüppeln, Ochsenziemern, Faustschlägen und Fußtritten misshandelt, um Geständnisse zu erzwingen. Das Schwurgericht Hamburg verurteilte Ernst Vollstedt im Februar 1950 zu einer Zuchthausstrafe von 15 Jahren. (StA HH, /50, Bd. 1) Das Kommando zur besonderen Verwendung Zu den Aufgaben des K. z. b. V. gehörten Razzien ganzer Straßenzüge, Hausdurchsuchungen und Festnahmen politischer Gegnerinnen und Gegner. Das Kommando war gefürchtet, denn es verübte schwere Misshandlungen an den Verhafteten und erpresste mit Gewalt erste Geständnisse. Die offizielle Befehlsgewalt über das K. z. b. V. hatte der Chef der Ordnungspolizei Ernst Simon. Das Kommando ergänzte die Arbeit der politischen Polizei (Staatspolizei), die mit dem Fahndungskommando über ein eigenes, ähnlich brutales Kommando verfügte. Befehle erteilte aber auch NSDAP-Gauleiter Karl Kaufmann; ihm standen ständig Angehörige des K. z. b. V. für Sondereinsätze zur Verfügung. Nachdem der Hamburger Senat am 24. November 1933 die Hamburger Staatspolizei dem Reichsführer SS, Heinrich Himmler, unterstellt hatte, löste der neu eingesetzte Leiter der Staatspolizei, SS-Sturmbannführer Bruno Streckenbach, das K. z. b. V. auf. 28 Angehörige des K. z. b. V. wurden am 4. Januar 1934 zur Staatspolizei, die übrigen zurück zur Ordnungspolizei kommandiert. Heinrich Tüxen und Werner Siemsen, seit 1926 bzw bei der Hamburger Ordnungspolizei, gehörten 1932 zu den Gründern eines nationalsozialistischen Polizeiverbands in Hamburg. Als Angehörige des K. z. b. V. misshandelten sie Adolph Schönfelder im Juni Adolph Schönfelder. Auszug aus der Aussage im Ermittlungsverfahren gegen Heinrich Tüxen und Werner Siemsen, (StA HH, /64) Heinrich Tüxen. Auszug aus der Aussage im Ermittlungsverfahren gegen ihn und Werner Siemsen, (StA HH, /64) Adolph Schönfelder, Adolph Schönfelder, geboren am 5. April 1875 in Hamburg, gestorben am 3. Mai 1966 in Hamburg, war von 1926 bis zum 3. März 1933 Hamburger Polizeisenator. Er gehörte zu den etwa 30 führenden Hamburger Sozialdemokraten und Sozialdemokratinnen, die am 16. Juni 1933 während einer Besprechung im Redaktionsgebäude des Hamburger Echos vom Kommando zur besonderen Verwendung verhaftet wurden. Angehörige des Kommandos, die bereits vor 1933 der NSDAP angehört hatten, demütigten ihren vormaligen Dienstherrn, indem sie ihn mit einem Besen und mit auf die Kleidung gehefteten schwarzrot-goldenen Fähnchen exerzieren ließen und mit Schlägen und Fußtritten traktierten. (AdsD)

6 Das Konzentrationslager Wittmoor Rundschau im Bilde (Beilage des Hamburger Fremdenblatts ) vom 8. Juni Die Hamburger Presse berichtete 1933 ausführlich über das KZ Wittmoor. Die Berichte zeichnen ein verharmlosendes Bild des Lagers, in dem Zucht und Ordnung den Erfolg einer planmäßigen Erziehung garantierten. Zur Straße hin gab es ein großes Tor. Zwei große Hakenkreuzfahnen wehten an jeder Seite. SS- und SA-Leute, viele Polizeioffiziere bildeten ein Spalier, durch das wir hindurch ins Lager marschieren mußten. Wir wurden nicht beschimpft, nicht geschlagen, es waren nur eiserne Mienen bei allen zu sehen. Wir waren natürlich ziemlich verängstigt, weil wir dachten, jetzt käme etwas Schlimmes. [ ] Wir mußten uns zu einem Karree aufstellen, und der Lagerkommandant, ein Polizeioffizier mit Namen Ziesener [Ziesemer], hat uns dann eine Ansprache gehalten, daß wir uns in Wittmoor in einem Lager befänden für Schutzhäftlinge. Inhaftiert seien wir zum Schutze von Volk und Staat. Außerdem seien wir im Lager zum Zwecke der Umerziehung. Wir sollten uns ja nicht einbilden, daß es hier Zuckerschlecken gäbe. Es müsse hart gearbeitet werden. Es wäre an der Zeit, daß wir Volksverhetzer und Faulenzer einmal wieder arbeiten lernen würden. Bei Fluchtversuchen werde sofort geschossen. Wir sollten uns das hinter die Löffel schreiben. Helmuth Warnke. Zitiert nach: Willy Klawe: Im übrigen herrscht Zucht und Ordnung Zur Geschichte des Konzentrationslagers Wittmoor, Hamburg 1987, S Paul Wilhelm Ziesemer Paul Wilhelm Ziesemer, geboren am 2. März 1903 in Groß Machmin/Kreis Stolp, Pommern, war Gärtner, bis er 1923 in den Dienst der Hamburger Schutzpolizei trat. Er gehörte einer Wachbereitschaft an, die in der Polizeikaserne in der Bundesstraße in Hamburg-Eimsbüttel stationiert war. Im März 1933 wurde er auf Anordnung des Chefs der Ordnungspolizei Simon Lagerführer des KZ Wittmoor kam Ziesemer zur Wohlfahrtspolizei und 1937 zur Kripo, wo er im Rang eines Kriminalsekretärs tätig war. Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges war er bei der Gestapo in Wesermünde eingesetzt. Ziesemer war NSDAP- Mitglied und bewarb sich 1942 um eine SS-Mitgliedschaft wurde Ziesemer wieder in den Hamburger Polizeidienst eingestellt. (StA HH, II Nr. 647 Paul Ziesemer) Helmuth Warnke Helmuth Warnke, geboren am 31. Juli 1908 in Hamburg, gestorben am 18. März 2003 in Hamburg, gehörte dem Kommunistischen Jugendverband Deutschlands und der KPD an. Er wurde im März 1933 erstmals verhaftet und bis zum 22. Juni 1933 zusammen mit seinem Vater im neu errichteten KZ Wittmoor inhaftiert. Nach seiner Entlassung setzte er die Widerstands tätigkeit in Langenhorn fort wurde er erneut verhaftet. (GDW) Die Hamburger Polizei richtete im Norden Hamburgs ab Ende März 1933 ein Konzentrationslager für politische Gegner der NSDAP ein, eines der ersten Konzentrationslager im nationalsozialistischen Deutschland. Am 10. April 1933 trafen die ersten zwanzig Häftlinge im KZ Wittmoor ein; im Mai 1933 waren etwa 100 Häftlinge dort inhaftiert. Die Wachmannschaft bestand aus 6 Beamten und 36 SA- Hilfspolizisten der Ordnungspolizei. Die Inhaftierten waren überwiegend Kommunisten, von denen angenommen wurde, dass sie im Widerstand aktiv werden würden. Sie mussten im Moor für die Firma Gemko Moorverwertung schwere körperliche Arbeiten verrichten. Mit diesem Arbeitseinsatz in der Torfgewinnung konnte die Polizeibehörde die Kosten für Unterbringung und Verpflegung der Gefangenen niedrig halten. Bis zu seiner Auflösung im Oktober 1933 waren im KZ Wittmoor etwa 140 Gefangene inhaftiert. Von Wittmoor wurden sie in das im September 1933 eröffnete KZ Fuhlsbüttel überstellt. Wie ehemalige Häftlinge nach Kriegsende berichteten, sei die Situation für die Gefangenen im KZ Wittmoor im Vergleich zum KZ Fuhlsbüttel und anderen Konzentrationslagern relativ erträglich gewesen. Dennoch war die Errichtung dieses Konzentrationslagers durch die Polizei ein erster Schritt auf dem Weg zu dem menschenverachtenden und mörderischen KZ-System. Luftaufnahme des ehemaligen KZ Wittmoor, In den Gebäuden des Torfwerks (Bildmitte) waren die Häftlinge untergebracht. (StA HH, Plankammer)

7 Die Hamburger Polizei Das Hüttengefängnis, Zeichnung aus dem Bestand der Baubehörde, Das denkmalgeschützte ehemalige Hüttengefängnis heißt heute Helmuth- Hübener-Haus, benannt nach einem jugendlichen Widerstandskämpfer, der zeitweilig im Hüttengefängnis inhaftiert war und 1942 hingerichtet wurde. Es wird heute als Gemeinschaftsunterkunft für alleinstehende wohnungslose Männer genutzt. (StA HH, , ) In den Strafanstalten Hamburg-Fuhlsbüttel befand sich ab September 1933 ein Konzentrationslager, das ab Dezember 1933 der Polizei unterstand wurde es in Polizeigefängnis Fuhlsbüttel umbenannt. Die Lagerleitung bestand aus zum Teil langjährig aktiven Polizeibeamten, die Wachmannschaften setzten sich aus 1933 eingestellten SA- und SS-Angehörigen zusammen. Das Polizeigefängnis mit seinen gegenüber dem Konzentrationslager unveränderten menschenverachtenden Haftbedingungen bestand bis Kriegsende. Die Strafanstalten Fuhlsbüttel, um Die Polizei nutzte die beiden gekennzeichneten Gebäude während der gesamten Zeit des Nationalsozialismus als Konzentrationslager bzw. ab 1936 als Polizeigefängnis für Männer und Frauen. (ANg) Die Polizeigefängnisse Fuhlsbüttel und Hütten Terror gehörte zum Haftalltag der Gefangenen im Polizeigefängnis Fuhlsbüttel. Durch brutale Misshandlungen mit Ochsenziemern, Peitschen, Gummiknüppeln, Stuhlbeinen und Stahlruten wurden Gefangene erniedrigt und gequält und zu Geständnissen gezwungen. Einzelne Gefangene wurden systematisch in den Tod getrieben. Da das Personal des Polizeigefängnisses Fuhlsbüttel der Gestapo angehörte und die meisten Häftlinge Gestapo- Gefangene waren, wird Fuhlsbüttel in vielen Berichten ehemaliger Häftlinge als Gestapogefängnis bezeichnet. Das Hüttengefängnis in der Straße Hütten in Hamburg- Neustadt war dagegen bis 1939 der Kriminalpolizei und danach der Schutzpolizei (ehemals Ordnungspolizei) unterstellt; Kripo und Schupo stellten auch das Be - wachungspersonal. Die Geschichte dieses Gefängnisses ist bis heute weitgehend unerforscht. Beide Gefängnisse wurden sowohl von der Kriminalpolizei als auch von der Geheimen Staatspolizei genutzt, um Gefangene vorübergehend unterzubringen. Johannes Rode, um Johannes Rode, geboren am 12. Mai 1889 in Bad Segeberg, war seit dem 1. Oktober 1919 im Hamburger Polizeidienst. Am 1. November 1933 wurde er als Kriminalassistent zur Staatspolizei versetzt und im Sommer 1934 im Rang eines Kriminalsekretärs Nachfolger des ersten Kommandanten des Konzentrationslagers Fuhlsbüttel, Paul Ellerhusen. Ab 1937 leitete er das Polizeigefängnis Fuhlsbüttel bis zu seiner Versetzung in das Arbeitserziehungslager Wilhelmsburg Er schikanierte und schlug die Häftlinge persönlich. Sein Hass richtete sich insbesondere gegen Juden, Transvestiten und Homosexuelle. Allein im ersten halben Jahr seiner Amtszeit kamen fünf Häftlinge im KZ Fuhlsbüttel ums Leben. Johannes Rode wurde im Mai 1946 verhaftet und gegen ihn wegen seiner im KZ und im Polizeigefängnis Fuhlsbüttel begangenen Verbrechen ermittelt. Er verstarb am 23. September 1947 im Internierungslager Fischbek. (TNA, WO 309/451) Ella Schulz, um Ella Schulz, geboren am 27. August 1901 in Hamburg, trat eigenen Angaben zufolge im Mai 1922 in den Polizeidienst ein kam sie zur Gestapo und wurde in der Frauenabteilung des KZ Fuhlsbüttel als Aufseherin eingesetzt. Während des Zweiten Weltkrieges leitete sie diese Abteilung. Sie galt als eine der brutalsten Wachtmeisterinnen wurde Ella Schulz von einem britischen Militärgericht wegen Gefangenenmisshandlungen im Polizeigefängnis Fuhlsbüttel in den Jahren 1943 bis 1945 zu sieben Jahren Haft verurteilt wurde sie aus der Haft entlassen. (TNA, WO 309/1155) Gustav Leo Zu den mehr als 250 Frauen und Männern, die die Polizeihaft im Polizeigefängnis Fuhlsbüttel nicht überlebten, gehört der Oberbaudirektor i. R. Gustav Leo, geboren am 3. Mai 1868 in Hamburg. Ende September 1944 wegen angeblicher Widerstandstätigkeit verhaftet, wurden dem 76-Jährigen während der Polizeihaft notwendige Medikamente gegen sein Nierenleiden verweigert. Er starb am 8. Dezember Seine Frau und sein Sohn, die ebenfalls verhaftet worden waren, blieben bis unmittelbar vor Kriegsende in Haft. (StA HH, C 277)

8 Die Hamburger Polizei In den ersten Jahren der nationalsozialistischen Herrschaft wurden die Strukturen der Hamburger Polizei stark verändert. So wurden im Sommer Angehörige der Ordnungspolizei in eine militärisch gegliederte Landespolizei überführt und diese 1935 in die Wehrmacht integriert. Etwa 1900 Beamte verblieben in Hamburg für den nunmehr unterbesetzten Revierdienst. Noch vor Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde dann mit dem Aufbau neuer, in Kasernen untergebrachter Hundertschaften mit jeweils 108 Beamten begonnen. Gliederung der Hamburger Schutzpolizei, März Die gesamte uniformierte Polizei wurde nach einer Verfügung von Reichsinnenminister Frick vom 12. Oktober 1934 als Schutzpolizei bezeichnet. In dem Organigramm sind die übergeordneten Befehlsstrukturen nicht dargestellt. Das Kommando der Schutzpolizei hatte seinen Sitz im Polizeipräsidium. Die Schutzpolizei war in drei Gruppen mit gesonderten Gruppenkommandos und in einen Abschnitt eingeteilt. Den Gruppen- kommandos waren jeweils mehrere Abschnittskommandos untergeordnet, die wiederum Befehlsgewalt über bis zu zehn Reviere hatten. Die Gruppenkommandos hatten ihren Sitz in oder bei den Polizeikasernen. Die dort kasernierte Polizei verstärkte den Revier- und Straßendienst bzw. bildete die jederzeit einsetzbaren Überfallkommandos. (StA HH, I 327) Die Hamburger Polizei bis 1937 SS- und NSDAP-Mitglieder wurden bevorzugt neu eingestellt; nach Wiedereinführung der Wehrpflicht 1935 wurde vor allem um jene jungen Männer geworben, die freiwillig in der SS die Wehrpflicht erfüllt hatten. Nachdem 1936 der Reichsführer SS, Heinrich Himmler, zum Chef der Deutschen Polizei ernannt worden war, erfolgte reichsweit die Zusammenlegung von SS und Polizei. Die Polizei war damit ein reichsweit zentral gelenktes Hilfsorgan der SS geworden. In Hamburg standen 1937 an der Spitze der Befehlsstrukturen neben NSDAP-Gauleiter Karl Kaufmann der Leiter der Abteilung 3 (Polizeiabteilung) der Hamburger Staatsverwaltung, SS-Gruppenführer Hans-Adolf Prützmann, der im November 1938 zum Höheren SS- und Polizeiführer Nordwest ernannt wurde, Polizeioberst Rudolf Querner als Inspekteur der Ordnungspolizei sowie der Anfang 1937 zum Polizeipräsidenten ernannte Hans Kehrl. Die Institutionen des Höheren SS- und Polizeiführers und des Inspekteurs der Ordnungspolizei waren von der SS ab 1936 zur Koordination und Kontrolle der Polizeiarbeit in den Wehrkreisen Deutschlands geschaffen worden. Das Groß-Hamburg-Gesetz von 1937 brachte mit der Auflösung der Polizeipräsidien von Altona/Wandsbek und Harburg- Wilhelmsburg und der Erweiterung des Stadtgebiets Hamburgs weitere tief greifende strukturelle Veränderungen der Polizei mit sich. In der Verwirklichung eines auf Rassismus und Antikommunismus beruhenden großdeutschen Führerstaates erhielt die Polizei die Aufgabe, diese Pläne im Innern Deutschlands abzusichern und die Volksgemeinschaft mit polizeilichen Mitteln durchzusetzen. Hierzu gehörten Maßnahmen, die von der Ausgrenzung über die Inhaftierung in Konzen trationslagern bis zur Ermordung aller reichten, die als Volksfeinde und Gemeinschaftsfremde aus der Volksgemeinschaft ausgestoßen wurden. Hamburger Fremdenblatt vom 11. Januar Der in dem Artikel erwähnte Kommandeur der Hamburger Schutzpolizei, Oberst Rudolf Querner, wurde 1937 Inspekteur der Ordnungspolizei und 1941 Höherer SS- und Polizeiführer Nordsee mit Sitz in Hamburg. Hans Kehrl, um Zu den personellen Veränderungen nach der Zusammenlegung von Polizei und SS gehörte Anfang 1937 die Ernennung Hans Kehrls zum Hamburger Polizeipräsidenten. Hans Kehrl, geboren am 6. August 1892 in Jüterbog, seit 1931 NSDAP-Mitglied, war bereits 1932 vom damaligen thüringischen Innenminister Wilhelm Frick zum Leiter der Polizeiabteilung des thüringischen Innenministeriums ernannt worden. Kehrl war bis zur Befreiung Hamburgs durch britische Truppen am 3. Mai 1945 im Amt. Neben zahlreichen anderen Verbrechen war er insbesondere für die Verfolgung der Sinti und Roma verantwortlich. Am 5. Mai 1945 wurde Hans Kehrl auf Veranlassung der britischen Besatzungsmacht in Lagern in Neumünster, Fischbek und Neuengamme interniert. Im Mai 1948 verurteilte ihn das Bergedorfer Spruch gericht zu einer Haftstrafe von vier Jahren. Im September 1950 aus der Haft entlassen meldete er sich beim Personalamt des Hamburger Senats für seine Wiederverwendung, die ihm allerdings verwehrt wurde. Hans Kehrl erhielt eine reduzierte Pension. Er starb am 22. April 1961 in Hamburg. (BArch, BDC/SSO, Kehrl, Hans, ) Text, der während der Fahnenappelle der Polizeiwachen anlässlich des Geburtstags von Adolf Hitler am 20. April 1937 verlesen wurde. Die Polizeiführung nutzte Anlässe wie diesen, um die nationalsozialistische Polizei auch ideologisch zu formen. Wichtiger jedoch als solche Appelle waren die von der SS bestimmten Lerninhalte an den Polizeischulen sowie die Ausbildung für den späteren Kriegseinsatz. (StA HH, I 838, Bd. 2)

Theodor Eicke. (BArch (Koblenz), Bild A)

Theodor Eicke. (BArch (Koblenz), Bild A) Theodor Eicke (BArch (Koblenz), Bild 146-1974-160-13A) * 17.10.1892 (Hampont/Elsass), 26.2.1943 (Ostfront) Reichswehr-Zahlmeister; 1923 1930 bei der I. G. Farbenindustrie AG beschäftigt; 1928 NSDAP, 1930

Mehr

Dokumentation Stadthaus Die Hamburger Polizei im Nationalsozialismus

Dokumentation Stadthaus Die Hamburger Polizei im Nationalsozialismus Herbert Diercks Dokumentation Stadthaus Die Hamburger Polizei im Nationalsozialismus Texte, Fotos und Dokumente Herausgegeben von der KZ-Gedenkstätte Neuengamme Impressum Herbert Diercks: Dokumentation

Mehr

U.E. KZ-Gedenkstätte Neuengamme Reproduktion nicht gestattet

U.E. KZ-Gedenkstätte Neuengamme Reproduktion nicht gestattet U.E. * 22.11.1922 (Hamburg), nicht bekannt Verkäuferin; Sommer 1944 SS-Aufseherin im AL Hamburg-Sasel des KZ Neuengamme; Juli 1945 Verhaftung; 23.4.1946 Verurteilung zu drei Jahren Haft durch britisches

Mehr

Karl Kaufmannn. (BArch, BDC/SSO, Kaufmann, Karl, )

Karl Kaufmannn. (BArch, BDC/SSO, Kaufmann, Karl, ) Karl Kaufmannn (BArch, BDC/SSO, Kaufmann, Karl, 10.10.1900) * 10.10.1900 (Krefeld), 4.12.1969 (Hamburg) Hilfsarbeiter; Soldat im Ersten Weltkrieg; Freikorps; 1921 NSDAP; SS; 1925 1929 Gauleiter Rheinland-Nord

Mehr

Karl Truschel 1946 (TNA (PRO), WO 309/399)

Karl Truschel 1946 (TNA (PRO), WO 309/399) 1946 (TNA (PRO), WO 309/399) * 8.10.1894 (Schaaken/Ostpreußen) 2.5.1947 (Hinrichtung in Hameln) Schneider und Kaufmann; NSDAP, Deutsche Arbeitsfront ; stellvertretender Leiter des AL Schandelah; 1947 Todesurteil

Mehr

Nationalsozialismus Flaggenstreit Kabinett 28

Nationalsozialismus Flaggenstreit Kabinett 28 2.OG Die Reichstagswahl vom 5. März 1933 und der daraus resultierende Flaggenstreit zwei Zeitungsartikel im Vergleich Die Wahl zum Reichstag am 5. März 1933 brachte der Nationalsozialistischen Deutschen

Mehr

Philipp Grimm. (BArch, BDC/SSO, Grimm, Philipp, )

Philipp Grimm. (BArch, BDC/SSO, Grimm, Philipp, ) Philipp Grimm (BArch, BDC/SSO, Grimm, Philipp, 1.4.1909) * 1.4.1909 (Zwiesel/Bayr. Wald), nicht bekannt Konditor; Kaufmann; 1930 NSDAP, 1933 SS, 1939 Waffen-SS; 1940 KZ-Buchenwald: 1941 Schutzhaftlagerführer

Mehr

Walter Kümmel (TNA (PRO), WO 309/872)

Walter Kümmel (TNA (PRO), WO 309/872) (TNA (PRO), WO 309/872) * 8.1.1905 (Neundorf bei Bernburg/Saale), nicht bekannt Dreher; 1933 SS, 1937 NSDAP, 1941 Waffen-SS; KZ Sachsenhausen; KZ Neuengamme: Blockführer und 2. Rapportführer; Kommandant

Mehr

Gertrud Heise. KZ-Gedenkstätte Neuengamme Reproduktion nicht gestattet

Gertrud Heise. KZ-Gedenkstätte Neuengamme Reproduktion nicht gestattet * 23.7.1921 (Berlin), nicht bekannt Näherin; Maschinenarbeiterin; 1942 1944 SS-Aufseherin in den KZ Ravensbrück, Lublin-Majdanek, Płaszów und Auschwitz; Oktober 1944 Kommandoführerin im Außenlager Bremen-Obernheide

Mehr

Die Wachmannschaften der Konzentrationslager

Die Wachmannschaften der Konzentrationslager Die Wachmannschaften der Konzentrationslager (SS-Totenkopfverbände) Entstehung und Entwicklung bis 1939 Mitte 1934 erhielt der Kommandant des KZ Dachau, Theodor Eicke, vom Reichsführer SS, Heinrich Himmler,

Mehr

6. Die Gestapo in Lübeck

6. Die Gestapo in Lübeck 6. Die Gestapo in Lübeck Ort: Gerichtssaal vor dem Richtertisch Das Zeughaus - Die Gestapozentrale in Lübeck Das ehemalige Polizeipräsidium im Zeughaus diente während der Zeit der nationalsozialistischen

Mehr

Johann Frahm. (ANg, )

Johann Frahm. (ANg, ) 1942 (ANg, 1995-1094) * 28.4.1901 (Kleve/Dithmarschen) 11.10.1946 (Hinrichtung in Hameln) Arbeiter; 1933 SS, 1937 NSDAP; 1939 Ausbildung im KZ Sachsenhausen; 1940/41 Stationierung in Larvik/Norwegen; 1942

Mehr

Wittmoor das erste Konzentrationslager Hamburgs 1)

Wittmoor das erste Konzentrationslager Hamburgs 1) Willy Klawe, Hamburg Wittmoor das erste Konzentrationslager Hamburgs 1) 1. Die Nationalsozialisten an der Macht Nach Ernennung Hitlers zum Reichskanzler am 30 Januar 1933 begannen die Nationalsozialisten

Mehr

Quelle: Personalakte Strafgefängnis Bremen-Oslebshausen Tilgungsbescheinigung

Quelle: Personalakte Strafgefängnis Bremen-Oslebshausen Tilgungsbescheinigung 9. Schicksale Ort: Gerichtstrakt Quelle: Tilgungsbescheinigung Literatur: Lübeck - eine andere Geschichte. Einblicke in Widerstand und Verfolgung in Lübeck 1933-1945. Sowie: Alternativer Stadtführer zu

Mehr

Johann Reese. KZ-Gedenkstätte Neuengamme Reproduktion nicht gestattet

Johann Reese. KZ-Gedenkstätte Neuengamme Reproduktion nicht gestattet * 5.5.1906 (Dellstedt/Dithmarschen) 6.10.1946 (Hinrichtung in Hameln) Landwirt; NSDAP, 1931 SS; KZ Neuengamme: Wachmann, Blockführer, Kommandoführer Fertigungsstelle, stellvertretender Kommandoführer des

Mehr

Wilhelm Bahr (SLG HH, 147 Js 32/65)

Wilhelm Bahr (SLG HH, 147 Js 32/65) Wilhelm Bahr 1942 (SLG HH, 147 Js 32/65) * 25.4.1907 (Gleschendorf bei Eutin) 8.10.1946 (Hinrichtung in Hameln) Stellmacher; Landarbeiter; 1937 NSDAP, 1938 SS; 1941 KZ Neuengamme, Sanitätsdienstgrad; 1946

Mehr

Richard Baer. KZ-Gedenkstätte Neuengamme Reproduktion nicht gestattet

Richard Baer. KZ-Gedenkstätte Neuengamme Reproduktion nicht gestattet Richard Baer (BArch, BDC/RS, Baer, Richard, 9.9.1911) * 9.9.1911 (Floss bei Weiden/Oberpfalz) 17.6.1963 (Frankfurt am Main) Konditor; 1930/31 NSDAP, 1932 SS; KZ Dachau, Columbia-Haus Berlin, KZ Buchenwald;

Mehr

Deutsche Geschichte N AT I O N A LSOZIALISMUS I N T ERPRETAT I O N

Deutsche Geschichte N AT I O N A LSOZIALISMUS I N T ERPRETAT I O N Deutsche Geschichte N AT I O N A LSOZIALISMUS POLITIK BIS 1939 I N T ERPRETAT I O N Themen heute Innenpolitik 1933-39 Festigung der Macht Staatstruktur Wirtschaftspolitik Propaganda und politische Verfolgung

Mehr

Fritz Bringmann. KZ-Gedenkstätte Neuengamme Reproduktion nicht gestattet

Fritz Bringmann. KZ-Gedenkstätte Neuengamme Reproduktion nicht gestattet Fritz Bringmann 1945 (ANg, 1981-770) * 9.2.1918 (Lübeck), 30.3.2011 (Neumünster) 1934 Widerstandstätigkeit; 1935 wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt; 1936 KZ Sachsenhausen;

Mehr

Anton Thumann. (BArch, BDC/RS, Thumann, Anton, )

Anton Thumann. (BArch, BDC/RS, Thumann, Anton, ) (BArch, BDC/RS, Thumann, Anton, 31.10.1912) * 31.10.1912 (Pfaffenhofen/Ilm) 8.10.1946 (Hinrichtung in Hameln) Schreiner; 1928 1932 arbeitslos; 1932 SS, 1933 NSDAP; KZ Dachau; KZ Groß-Rosen, 1. Schutzhaftlagerführer;

Mehr

Lieselotte Darnstedt

Lieselotte Darnstedt Lieselotte Darnstedt (BArch, ZA 143/56, Obj. 7) * 14.1.1908 (Halle/Saale), nicht bekannt Hausgehilfin; Arbeiterin; seit 1940 Maschinenarbeiterin in der Draht- und Metallwarenfabrik Salzwedel; 1935 1945

Mehr

Arnold Büscher. KZ-Gedenkstätte Neuengamme Reproduktion nicht gestattet

Arnold Büscher. KZ-Gedenkstätte Neuengamme Reproduktion nicht gestattet * 16.12.1899 (Rehme/Kr. Minden), nicht bekannt Kaufmann; 1917 1919 Soldat; in den 1920er-Jahren vier gerichtliche Verurteilungen; 1930 arbeitslos; 1931 NSDAP und SS; 1933/34 hauptamtlicher SS-Führer; 1935

Mehr

Johannes Steenbock. (BArch, BDC/RS, Steenbock, Johannes, )

Johannes Steenbock. (BArch, BDC/RS, Steenbock, Johannes, ) Johannes Steenbock 1937 (BArch, BDC/RS, Steenbock, Johannes, 18.9.1907) * 18.9.1907 (Schleswig), unbekannt Kaufmännischer Angestellter; 1938 SS; September 1939 Wehrmacht; 7.11.1939 Waffen-SS; 1941 Wachmann

Mehr

Walter Eisfeld. (BArch, BDC/RS, Eisfeld, Walter, )

Walter Eisfeld. (BArch, BDC/RS, Eisfeld, Walter, ) Walter Eisfeld (BArch, BDC/RS, Eisfeld, Walter,11.7.1905) * 11.7.1905 (Halle/Saale), 3.4.1940 (Dachau) Landwirt; 1929 SS; 1938 KZ Dachau; Schutzhaftlagerführer und stellvertretender Kommandant im KZ Sachsenhausen;

Mehr

Bruno Kitt. KZ-Gedenkstätte Neuengamme Reproduktion nicht gestattet

Bruno Kitt. KZ-Gedenkstätte Neuengamme Reproduktion nicht gestattet 1944 (BArch, BDC/RS, Kitt, Bruno, 9.8.1908) * 9.8.1908 (Heilsberg/Ostpreußen) 8.10.1946 (Hinrichtung in Hameln) Vertrauensarzt in der Ruhr-Knappschaft; 1933 SS und NSDAP, 1942 Waffen-SS; Truppenarzt und

Mehr

Hans G. KZ-Gedenkstätte Neuengamme Reproduktion nicht gestattet

Hans G. KZ-Gedenkstätte Neuengamme Reproduktion nicht gestattet Hans G. ca. 1945 (ANg, 1981-819) * 27.1.1905 (Braunschweig), Mitte der 1980er-Jahre (Hamburg) Ausbildung zum Schneider; 1919 1937 16 Verurteilungen, u. a. wegen Betrugs und Diebstahls; Februar 1938 Verhaftung;

Mehr

Ewald Jauch. (ANg, )

Ewald Jauch. (ANg, ) Ewald Jauch 1941 (ANg, 2001-4403) * 23.4.1902 (Schwenningen) 11.10.1946 (Hinrichtung in Hameln) Kaufmann; 1932 NSDAP, 1934 SS, 1939 Waffen-SS; 1940 1944 KZ Neuengamme: Wachmann und Rapportführer; 1944/45

Mehr

Die Verfolgung und Ausschaltung der Arbeiterbewegung in Marburg und dem Marburger Landkreis 1933/34

Die Verfolgung und Ausschaltung der Arbeiterbewegung in Marburg und dem Marburger Landkreis 1933/34 - DIPLOMICA - BAND 19 Herausgegeben von Björn Bedey Die Verfolgung und Ausschaltung der Arbeiterbewegung in Marburg und dem Marburger Landkreis 1933/34 von Thomas Kutsch ULB Darmstadt 16109398 Tecturn

Mehr

Verdrängen, Vergessen, Erinnern

Verdrängen, Vergessen, Erinnern Verdrängen, Vergessen, Erinnern Erinnerungskultur im Kreis Segeberg Von Helge Buttkereit Verdrängen, Vergessen, Erinnern 1. Die NSDAP im Kreis Segeberg 2. Das KZ Kuhlen 3. Spuren jüdischen Lebens in Bad

Mehr

Georg Henning Graf von Bassewitz-Behr

Georg Henning Graf von Bassewitz-Behr Georg Henning Graf von Bassewitz-Behr Anfang der 1940er-Jahre (BArch, BDC/RS, Bassewitz-Behr, Georg Henning, 21.3.1900) * 21.3.1900 (Lützow/Mecklenburg) 31.1.1949 (Kolyma/Ostsibirien) Landwirt; 1930 Stahlhelm,

Mehr

DiE TäTEr Jauch, Frahm

DiE TäTEr Jauch, Frahm DiE Täter Jauch, Frahm Die Täter Ewald Jauch (1902 1946) SS-Oberscharführer Ewald Jauch war an der Ermordung der Kinder beteiligt. Nach seiner Prozessaussage schickte er die Kinder vom Umkleideraum zu

Mehr

Adolf Hitler. Der große Diktator

Adolf Hitler. Der große Diktator Adolf Hitler Der große Diktator Biografie Die frühen Jahre Herkunft, Kindheit und erster Weltkrieg Aufstieg Polit. Anfänge, Aufstieg und Kanzlerschaft Der Diktator Politische Ziele und Untergang Hitlers

Mehr

Entlassungen: SS-Sonderformation Dirlewanger

Entlassungen: SS-Sonderformation Dirlewanger Entlassungen: SS-Sonderformation Dirlewanger Auch aus dem Konzentrationslager Neuengamme sind Häftlinge ins Zivilleben oder zum Kriegsdienst in Wehrmacht oder Waffen-SS entlassen worden. Gefangene beantragten

Mehr

KURZE SCHRIFTLICHE ÜBUNG ZUM THEMA: STUFEN DER MACHTERGREIFUNG HITLERS

KURZE SCHRIFTLICHE ÜBUNG ZUM THEMA: STUFEN DER MACHTERGREIFUNG HITLERS 0 0 Am 0. Dezember ernannte Bismarck Hitler zum Reichspräsidenten. Am Abend der Ernennung Hitlers veranstalteten seine Anhänger einen riesigen Fackelzug in Weimar. Hitler arbeitete nun konsequent daran,

Mehr

POLITISCHE POLIZEI ZWISCHEN DEMOKRATIE UND DIKTATUR

POLITISCHE POLIZEI ZWISCHEN DEMOKRATIE UND DIKTATUR CHRISTOPH GRAF POLITISCHE POLIZEI ZWISCHEN DEMOKRATIE UND DIKTATUR Die Entwicklung der preußischen Politischen Polizei vom Staatsschutzorgan der Weimarer Republik zum Geheimen Staatspolizeiamt des Dritten

Mehr

Hannover-Mühlenberg (Hanomag/Linden)

Hannover-Mühlenberg (Hanomag/Linden) Hannover-Mühlenberg (Hanomag/Linden) Zwischen dem 3. Februar und dem 6. April 1945 wurden etwa 500 Häftlinge aus dem Lager Laurahütte einem Außenlager des KZ Auschwitz III (Monowitz) in Hannover-Mühlenberg

Mehr

3. Zwangssterilisation

3. Zwangssterilisation Zwangssterilisation Einführung und Bearbeitungsmöglichkeiten 3. Zwangssterilisation Einführung Mit der Zwangssterilisation begann der Völkermord an Sinti und Roma 1933 auf einer anfangs formalrechtlichen

Mehr

Kaiserzeit und Baugeschichte des Stadthauskomplexes

Kaiserzeit und Baugeschichte des Stadthauskomplexes Inhalt Kaiserzeit und Baugeschichte des Stadthauskomplexes... 2 Weimarer Republik... 3 Gleichschaltung der Polizei nach der Machtübergabe an Hitler... 3 Die Hilfspolizei... 4 Das Kommando zur besonderen

Mehr

Gerhard Poppenhagen. (BArch, BDC/RS, Poppenhagen, Gerhard, 26.9.1909)

Gerhard Poppenhagen. (BArch, BDC/RS, Poppenhagen, Gerhard, 26.9.1909) Gerhard Poppenhagen 1938 (BArch, BDC/RS, Poppenhagen, Gerhard, 26.9.1909) * 26.9.1909 (Hamburg), 6.1.1984 (Hamburg) Kaufmann; Angestellter der Kriminalpolizei; 1933 SS, SD; ab 1940 KZ Neuengamme: bis 1943

Mehr

DIE FOLGEN DES ERSTEN WELTKRIEGES Im Jahr 1918 verlieren die Deutschen den Ersten Weltkrieg und die Siegermächte GROßBRITANNIEN, FRANKREICH und die

DIE FOLGEN DES ERSTEN WELTKRIEGES Im Jahr 1918 verlieren die Deutschen den Ersten Weltkrieg und die Siegermächte GROßBRITANNIEN, FRANKREICH und die DIE FOLGEN DES ERSTEN WELTKRIEGES Im Jahr 1918 verlieren die Deutschen den Ersten Weltkrieg und die Siegermächte GROßBRITANNIEN, FRANKREICH und die USA besetzten Deutschland. Deutschland bekommt im VETRAG

Mehr

Ihr Schicksal ist überliefert Wir ehren ihr Andenken und damit auch diejenigen, deren Namen wir nicht kennen, über deren Schicksal wir nichts wissen

Ihr Schicksal ist überliefert Wir ehren ihr Andenken und damit auch diejenigen, deren Namen wir nicht kennen, über deren Schicksal wir nichts wissen Ihr Schicksal ist überliefert Wir ehren ihr Andenken und damit auch diejenigen, deren Namen wir nicht kennen, über deren Schicksal wir nichts wissen und diejenigen, die die Verfolgung überlebten. Werner

Mehr

Friedrich-Wilhelm Rex

Friedrich-Wilhelm Rex Friedrich-Wilhelm Rex * 8.9.1912 (Berlin-Neukölln), nicht bekannt Hilfsarbeiter; 1933 Reichsarbeitsdienst; 1940 Ostfront; 1944 Waffen-SS, Wachmann im KZ Auschwitz; Januar 1945 KZ Mauthausen; Februar 1945

Mehr

Heinrich Roth. KZ-Gedenkstätte Neuengamme Reproduktion nicht gestattet

Heinrich Roth. KZ-Gedenkstätte Neuengamme Reproduktion nicht gestattet Heinrich Roth 1930er-Jahre (Privatbesitz Wolfgang Schreiber) * 17.3.1907 (St. Ingbert/Saarland), 3.5.1945 (Lübecker Bucht) Ab 1927 Fotografenlehre in Hamburg; 1934, 1936 und 1938 Verurteilungen wegen Homo

Mehr

Hamburg-Hammerbrook (II. SS-Baubrigade)

Hamburg-Hammerbrook (II. SS-Baubrigade) Hamburg-Hammerbrook (II. SS-Baubrigade) Nach den alliierten Bombenangriffen im Sommer 1943 auf Hamburg wurde der Hauptstandort der II. SS-Baubrigade am 7. August von Bremen nach Hamburg verlegt. Seit Herbst

Mehr

Fragen an die Ausstellung Krefeld und der Nationalsozialismus

Fragen an die Ausstellung Krefeld und der Nationalsozialismus Die Ausstellung und der Fragebogen Die in den Ausstellungsräumen aushängenden Fragen mit den zusammenfassenden Überschriften der Räume sollen eine Hilfestellung zur Orientierung der Besucherinnen und Besucher

Mehr

ab abend Abend aber Aber acht AG Aktien alle Alle allein allen aller allerdings Allerdings alles als Als also alt alte alten am Am amerikanische

ab abend Abend aber Aber acht AG Aktien alle Alle allein allen aller allerdings Allerdings alles als Als also alt alte alten am Am amerikanische ab abend Abend aber Aber acht AG Aktien alle Alle allein allen aller allerdings Allerdings alles als Als also alt alte alten am Am amerikanische amerikanischen Amt an An andere anderen anderer anderes

Mehr

Karl Truschel. Arbeitsplatz KZ

Karl Truschel. Arbeitsplatz KZ *8.10.1894 (Schaaken/Ostpreußen), 2.5.1947 (Hinrichtung in Hameln) Schneider und Kaufmann; NSDAP, DAF; stellvertretender Leiter des AL Schandelah; 1947 Todesurteil im britischen Militärgerichtsprozess

Mehr

Cap Arcona Die Schiffe

Cap Arcona Die Schiffe Cap Arcona Die Schiffe Die Cap Arcona auf der Unterelbe. Postkarte der Reederei Hamburg-Süd (zwischen 1935 und 1939). (ANg, NHS 13-7-8-2) KZ-Gedenkstätte Neuengamme Reproduktion nicht gestattet 2 Cap Arcona

Mehr

Max Kierstein. KZ-Gedenkstätte Neuengamme Reproduktion nicht gestattet

Max Kierstein. KZ-Gedenkstätte Neuengamme Reproduktion nicht gestattet 1944 (BArch, BDC/SSO, Kierstein, Max, 7.11.1890) * 7.11.1890 (Bernburg/Saale), 1952 (Mainz) Kaufmann; Landwirt; 1912 1921 Soldat; 1933 SS, 1937 NSDAP, 1939 Waffen-SS; KZ Sachsenhausen; KZ Neuengamme: 1942/43

Mehr

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus:

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Holocaust-Gedenktag - Erinnerung an die Befreiung des KZ Auschwitz-Birkenau (27. Januar 1945) Das komplette Material finden Sie hier:

Mehr

Walter Hartwig. (BArch, BDC/RS, Hartwig, Walter, )

Walter Hartwig. (BArch, BDC/RS, Hartwig, Walter, ) 1942 (BArch, BDC/RS, Hartwig, Walter, 29.4.1907) * 29.4.1907 (Strasburg/Westpreußen), nicht bekannt Fleischermeister; 1940 SS, 1943 NSDAP; Wachmann, später Küchenchef im KZ Sachsenhausen; KZ Neuengamme:

Mehr

Wilhelm Vorhauer. KZ-Gedenkstätte Neuengamme Reproduktion nicht gestattet

Wilhelm Vorhauer. KZ-Gedenkstätte Neuengamme Reproduktion nicht gestattet * 23.5.1907 (Ort nicht bekannt), nicht bekannt Elektromonteur; 1933 SS und NSDAP; 1940 1942 SS-Betriebselektriker im KZ Neuengamme; anschließend SS-Wirtschafts- Verwaltungshauptamt in Berlin; Fronteinsatz.

Mehr

Fallersleben-Arbeitsdorf

Fallersleben-Arbeitsdorf Fallersleben-Arbeitsdorf Der Aufbau des KZ Arbeitsdorf in Fallersleben beim Volkswagenwerk war ein Versuchsprojekt für die Rüstungsproduktion. Das Konzentrationslager Arbeitsdorf war zunächst kein Außenlager,

Mehr

Der 9. November Adolf Hitler und Erich Ludendorff

Der 9. November Adolf Hitler und Erich Ludendorff Der 9. November 1923 Adolf Hitler und Erich Ludendorff Menschenansammlung am Odeonsplatz in München Hintergrund Der Wert der Mark sinkt seit dem Ende des Kriegs Januar 1923: französisch-belgische Truppen

Mehr

Braunschweig-Vechelde

Braunschweig-Vechelde Braunschweig-Vechelde Etwa 1000 bis 2000 KZ-Häftlinge, die zuvor im KZ Auschwitz für die Arbeit ausgesucht worden waren, kamen zwischen September und November 1944 in drei Transporten in Braunschweig an,

Mehr

Gustav Jepsen (TNA, WO 235/229)

Gustav Jepsen (TNA, WO 235/229) Gustav Jepsen 1946 (TNA, WO 235/229) * 1.10.1908 (Hadersleben), 26.6.1947 (Hinrichtung in Hameln) Wachmann im KZ Neuengamme, Blockführer und stellvertretender Lagerleiter im Außenlager Wilhelmshaven (Alter

Mehr

Wortformen des Deutschen nach fallender Häufigkeit:

Wortformen des Deutschen nach fallender Häufigkeit: der die und in den 5 von zu das mit sich 10 des auf für ist im 15 dem nicht ein Die eine 20 als auch es an werden 25 aus er hat daß sie 30 nach wird bei einer Der 35 um am sind noch wie 40 einem über einen

Mehr

Fragen an die Ausstellung Krefeld und der Nationalsozialismus

Fragen an die Ausstellung Krefeld und der Nationalsozialismus Die Ausstellung und der Fragebogen Die in den Ausstellungsräumen aushängenden Fragen mit den zusammenfassenden Überschriften der Räume sollen eine Hilfestellung zur Orientierung der Besucherinnen und Besucher

Mehr

Bremen-Obernheide (Bremen-Behelfswohnbau)

Bremen-Obernheide (Bremen-Behelfswohnbau) Bremen-Obernheide (Bremen-Behelfswohnbau) Nach der Zerstörung des Außenlagers Bremen-Hindenburgkaserne transportierte die SS am 26. September 1944 die weiblichen KZ-Gefangenen nach Bremen-Obernheide, wo

Mehr

Bremen (II. SS-Baubrigade) KZ-Gedenkstätte Neuengamme Reproduktion nicht gestattet

Bremen (II. SS-Baubrigade) KZ-Gedenkstätte Neuengamme Reproduktion nicht gestattet Bremen (II. SS-Baubrigade) Im Oktober 1942 wurde im Konzentrationslager Neuengamme die 1000 Männer umfassende II. SS-Baubrigade aufgestellt. Nach den Bombenangriffen der Alliierten auf west- und nordwestdeutsche

Mehr

Friedrich Ebsen 3. Friedrich Ebsen

Friedrich Ebsen 3. Friedrich Ebsen *6.6.1888 (Güldenberg/Kr. Oldenburg), 2.5.1947 (Hinrichtung in Hameln) Jagdhüter; Hausmeister; Marinezeugamt; 1933 NSDAP und SA, 1935 SS; Wachmann im KZ Neuengamme, Leiter der AL Wittenberge und Schandelah;

Mehr

Otto Harder (TNA (PRO), WO 309/403)

Otto Harder (TNA (PRO), WO 309/403) Otto Harder 1947 (TNA (PRO), WO 309/403) * 25.11.1892 (Braunschweig), 4.3.1956 (Bendestorf/Hamburg) Fußballspieler; Versicherungsmakler; 1932 NSDAP, 1933 SS; Wachmann im KZ Sachsenhausen; Verwaltungsmitarbeiter

Mehr

Salzgitter-Drütte. KZ-Gedenkstätte Neuengamme Reproduktion nicht gestattet

Salzgitter-Drütte. KZ-Gedenkstätte Neuengamme Reproduktion nicht gestattet Salzgitter-Drütte Für die Granatenproduktion der Hütte Braunschweig richteten die Reichswerke Hermann Göring im Herbst 1942 ein Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme auf dem Werksgelände in Salzgitter

Mehr

Albert Lütkemeyer. (BArch, BDC/RS, Lütkemeyer, Albert, )

Albert Lütkemeyer. (BArch, BDC/RS, Lütkemeyer, Albert, ) 1937 (BArch, BDC/RS, Lütkemeyer, Albert, 17.6.1911) * 17.6.1911 (Wellingholzhausen, Kr. Melle) 26.6.1947 (Hinrichtung in Hameln) Tischler; 1933 NSDAP und SA, 1934 SS; KZ Esterwegen, KZ Dachau; 1940 1944

Mehr

15 Minuten Orientierung im Haus und Lösung der Aufgaben, 30 Minuten Vorstellung der Arbeitsergebnisse durch die Gruppensprecher/innen.

15 Minuten Orientierung im Haus und Lösung der Aufgaben, 30 Minuten Vorstellung der Arbeitsergebnisse durch die Gruppensprecher/innen. Vorbemerkungen A. Zeiteinteilung bei einem Aufenthalt von ca.90 Minuten: 25 Minuten Vorstellung der Villa Merländer und seiner früheren Bewohner durch Mitarbeiter der NS-Dokumentationsstelle, danach Einteilung

Mehr

Josefine: Und wie wollte Hitler das bewirken, an die Weltherrschaft zu kommen?

Josefine: Und wie wollte Hitler das bewirken, an die Weltherrschaft zu kommen? Zeitensprünge-Interview Gerhard Helbig Name: Gerhard Helbig geboren: 19.09.1929 in Berteroda lebt heute: in Eisenach Gesprächspartner: Josefine Steingräber am 21. April 2010 Guten Tag. Stell dich doch

Mehr

Die Zeugen der Anklage

Die Zeugen der Anklage Die Zeugen der Anklage 17 Überlebende traten in den Zeugenstand. Auf ihre Aussagen stützte sich die Anklage, von ihrer Glaubwürdigkeit hing die Verurteilung der Angeklagten ab. Sie schilderten die unmenschlichen

Mehr

Wolfgang Benz. Die 101 wichtigsten Fragen. Das Dritte Reich. VerlagC. H.Beck

Wolfgang Benz. Die 101 wichtigsten Fragen. Das Dritte Reich. VerlagC. H.Beck Wolfgang Benz Die 101 wichtigsten Fragen Das Dritte Reich VerlagC. H.Beck Inhalt Vorbemerkung Aufstieg zur Macht 1. Was steht im Parteiprogramm der NSDAP? 2. Welche Bedeutung hatte das Ermächtigungsgesetz?

Mehr

Antinazistische Flugschriften im Kampf gegen die NS-Herrschaft

Antinazistische Flugschriften im Kampf gegen die NS-Herrschaft Antinazistische Flugschriften im Kampf gegen die NS-Herrschaft Seit Inkrafttreten der Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat am 28. Februar 1933 waren die Meinungsfreiheit, das

Mehr

» bin von meiner Truppe weg und habe gedacht, ich will nach Hause«

» bin von meiner Truppe weg und habe gedacht, ich will nach Hause« » bin von meiner Truppe weg und habe gedacht, ich will nach Hause«Johann Kuso (1923-1990) Der aus Steinbrunn (Burgenland) stammende Flugzeugmechaniker Johann Kuso verließ im April 1943 seine Einheit, die

Mehr

Otto Thümmel (TNA, WO 309/875)

Otto Thümmel (TNA, WO 309/875) (TNA, WO 309/875) * 10.10.1896 (Braunschweig), nicht bekannt Landwirt; Geflügelzüchter; 1932 NSDAP und SS; Wehrmacht; KZ Neuengamme: Lagerleiter im Außenlager Wilhelmshaven (Alter Banter Weg), Einsatz

Mehr

Johannes Nommensen. (BArch, BDC/RS, Nommensen, Johannes, )

Johannes Nommensen. (BArch, BDC/RS, Nommensen, Johannes, ) Johannes Nommensen 1937 (BArch, BDC/RS, Nommensen, Johannes, 26.12.1909) * 26.12.1909 (Sigumpar/Sumatra), 2.3.1967 (Kiel) Arzt, aus einer Missionarsfamilie stammend; 1933 SS, 1937 NSDAP; KZ Dachau; Frauen-KZ

Mehr

Hamburg-Steinwerder (Stülckenwerft)

Hamburg-Steinwerder (Stülckenwerft) Hamburg-Steinwerder (Stülckenwerft) Im November 1944 errichteten die SS und die Leitung der Stülckenwerft auf dem Firmengelände ein Außenlager des KZ Neuengamme. Die 250 männlichen Häftlinge wurden am

Mehr

JUDENVERFOLGUNG IN DRESDEN

JUDENVERFOLGUNG IN DRESDEN Dr. Nora Goldenbogen JUDENVERFOLGUNG IN DRESDEN 1933 1945 25. April 1943, Ostersonntag vormittag Die Todesdrohungen immer näher und würgender: Juliusburger am Mittwoch verhaftet, am Freitag tot. Meinhard

Mehr

Hamburg-Wandsbek (Drägerwerk AG)

Hamburg-Wandsbek (Drägerwerk AG) Hamburg-Wandsbek (Drägerwerk AG) Mit einem Transport aus dem Konzentrationslager Ravensbrück kamen im Juni 1944 knapp 500 Frauen zur Zwangsarbeit nach Hamburg-Wandsbek. Ende September folgte eine weitere

Mehr

Der Führerstaat ein diachroner und synchroner Überblick auf polykratische und monokratische Elemente

Der Führerstaat ein diachroner und synchroner Überblick auf polykratische und monokratische Elemente ANDREAS C. HOFMANN Der Führerstaat ein diachroner und synchroner Überblick auf polykratische und monokratische Elemente veröffentlicht als aussichten Nr. 2 [02.07.2011] verfasst im Jahre 2005 Dateiabruf

Mehr

BAYERISCHES SCHULMUSEUM ICHENHAUSEN

BAYERISCHES SCHULMUSEUM ICHENHAUSEN BAYERISCHES SCHULMUSEUM ICHENHAUSEN Zweigmuseum des Bayerischen Nationalmuseums München Schlossplatz 3, 89335 Ichenhausen, Tel. 08223 6189 Schülerbogen 5 SCHULE UND ERZIEHUNG IM NATIONALSOZIALISMUS Der

Mehr

Wilhelm I. ( )

Wilhelm I. ( ) Wilhelm I. (22.03.1797-09.03.1888) Geboren am 22 März 1797 Frühe Jahre und Militärische Karriere Generalleutnant (28) Generalmajor(21) Major ( 18) Hauptmann ( mit 17 Jahren) Offizier (mit 10 Jahren) Ehen

Mehr

Ernst Thälmann

Ernst Thälmann Seite 1 von 6 1886-1944 Ernst Thälmann Politiker 1886 16. April: Ernst Thälmann wird als Sohn des Gemischtwarenhändlers Johannes Thälmann und dessen Ehefrau Magdalena (geb. Kohpeiss) in Hamburg geboren.

Mehr

Stolperstein für Karl Kirsch rechts ein Foto des zur Verlegung zurechtgelegten Stolpersteins

Stolperstein für Karl Kirsch rechts ein Foto des zur Verlegung zurechtgelegten Stolpersteins 1939 Stadtplanausschnit von Bochum 1939 rund um den damaligen Moltkemarkt heute Springerplatz. Auf die Maxstraße 16 weist ein Pfeil hin Stolperstein für Karl Kirsch rechts ein Foto des zur Verlegung zurechtgelegten

Mehr

M 1 Eine Verfassung für Deutschland

M 1 Eine Verfassung für Deutschland M 1 Eine für Wenn du den folgenden Text über das politische System der Republik gelesen hast, bist du sicher in der Lage, mithilfe des Bastelbogens ein passendes sschema zu erstellen, das dir einen guten

Mehr

Heinrich Himmler. (ANg, )

Heinrich Himmler. (ANg, ) (ANg, 1984-8435) * 7.10.1900 (München), 23.5.1945 (Lüneburg) Landwirt; 1923 NSDAP; 6.1.1929 Ernennung zum Reichsführer SS; 1933 Chef der Münchner Polizei und der Politischen Polizei Bayerns; Juni 1936

Mehr

Emil Sommerfeld. KZ-Gedenkstätte Neuengamme Reproduktion nicht gestattet

Emil Sommerfeld. KZ-Gedenkstätte Neuengamme Reproduktion nicht gestattet * 15.11.1903 (Sarnow/Vorpommern), nicht bekannt Landarbeiter; 1939 Waffen-SS; 1940 KZ Buchenwald; 1941 1943 KZ Neuengamme: Blockführer und Aufseher; 1943 SS-Division Nordland ; Mai 1949 Verhaftung in Hamburg,

Mehr

Waldemar Nods. (Privatbesitz Sefanja Nods-Muts)

Waldemar Nods. (Privatbesitz Sefanja Nods-Muts) Waldemar Nods (Privatbesitz Sefanja Nods-Muts) * 1.9.1908 (Paramaribo/Surinam), 3.5.1945 (Lübecker Bucht) 1927 Studium in Den Haag; ab 1942 gewährten er und seine Ehefrau Jüdinnen und Juden Unterschlupf;

Mehr

K Z-G e d e n K stät te dac h au

K Z-G e d e n K stät te dac h au KZ-Gedenkstätte Dachau Ein Rundgang KZ-Gedenkstätte Dachau Ein Rundgang KZ-Gedenkstätte Dachau Ein Rundgang Zur Geschichte des Konzentrationslagers Dachau und der KZ-Gedenkstätte Dachau... eine topografische

Mehr

Im Interesse der öffentlichen Sicherheit.

Im Interesse der öffentlichen Sicherheit. Im Interesse der öffentlichen Sicherheit. Das frühe Konzentrationslager in Neustadt an der Haardt (März April 1933) von Martina Ruppert-Kelly In Bayern und somit auch in der bayerischen Pfalz übernahmen

Mehr

Rede zur Verlegung des Stolpersteins für Alfred Röhricht vor dem Haus Kirchberg 1 in Mittweida

Rede zur Verlegung des Stolpersteins für Alfred Röhricht vor dem Haus Kirchberg 1 in Mittweida Torsten Bachmann, Mittweida, 5. August 2014 Rede zur Verlegung des Stolpersteins für Alfred Röhricht vor dem Haus Kirchberg 1 in Mittweida Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrter Herr Demnig, 78 Jahre

Mehr

Die Rolle des Bundespräsidenten

Die Rolle des Bundespräsidenten Politik Udo Krause Die Rolle des Bundespräsidenten Essay Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg Fakultät für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften Institut für Politikwissenschaft Proseminar:

Mehr

Fred Löwenberg. Januar 2000. (ANg, 2000-1231)

Fred Löwenberg. Januar 2000. (ANg, 2000-1231) Januar 2000 (ANg, 2000-1231) * 19.4.1924 (Breslau), 30.5.2004 (Berlin) Sozialistische Arbeiterjugend; 1942 Verhaftung; Gefängnis Breslau; KZ Buchenwald; 26.10.1944 KZ Neuengamme; Dezember 1944 Außenlager

Mehr

Gedenkveranstaltung am Lagerfriedhof Sandbostel

Gedenkveranstaltung am Lagerfriedhof Sandbostel Gedenkveranstaltung am 29. 4. 2017 Lagerfriedhof Sandbostel - Begrüßung zunächst möchte ich mich bei der Stiftung Lager Sandbostel bedanken, dass ich heute anlässlich des72. Jahrestages der Befreiung des

Mehr

Im Frühjahr 1933 begannen die bauten der ersten offiziellen Konzentrationslager.

Im Frühjahr 1933 begannen die bauten der ersten offiziellen Konzentrationslager. Was ist ein Konzentrationslager? Konzentrationslager sind Inhaftierungen in denen Juden, Homosexuelle, Kriminelle, Asoziale, Zeugen Jehovas, Zigeuner ab 1939 auch unerwünschte Ausländer und Kriegsgefangene

Mehr

Österreich im dritten Reich

Österreich im dritten Reich Österreich im dritten Reich Von Sandra von Zniniewicz Klasse: 12 FOS a Projekt: Klassenfahrt (Wien) Lehrer: Hr. Gunkel Gliederung 1. Einleitung 1 Seite 2. Hitler Österreich 2-3 3. Österreich Deutschland

Mehr

Hannover-Misburg. KZ-Gedenkstätte Neuengamme Reproduktion nicht gestattet

Hannover-Misburg. KZ-Gedenkstätte Neuengamme Reproduktion nicht gestattet Hannover-Misburg Am 26. Juni 1944 erreichten die ersten Häftlinge des KZ Neuengamme Hannover-Misburg. Unweit des Werksgeländes der Deutschen Erdölraffinerie (Deurag) am Mittellandkanal mussten sie auf

Mehr

Bericht über das Auftreten von Karl-Heinz Kurras bei der Wache des Zentralkomitees der SED

Bericht über das Auftreten von Karl-Heinz Kurras bei der Wache des Zentralkomitees der SED Die Zusammenarbeit von Karl-Heinz Kurras mit dem MfS begann 1955. Kurras, ein junger, West-Berliner Polizist, meldete sich in Ost-Berlin bei der Wache des Zentralkomitees der SED und wollte die Stasi sprechen.

Mehr

Die Phrix-Werke im Frühjahr 1944: Ein SS-Wachmann mit Hund beaufsichtigt die Aufräumungsarbeiten. nach einem Bombenangriff. Foto: unbekannt.

Die Phrix-Werke im Frühjahr 1944: Ein SS-Wachmann mit Hund beaufsichtigt die Aufräumungsarbeiten. nach einem Bombenangriff. Foto: unbekannt. Wittenberge Das erste Außenlager, das dem KZ Neuengamme unterstellt war, wurde am 28. August 1942 in Wittenberge errichtet. Der Einrichtung des Lagers waren längere Verhandlungen zwischen dem SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamt

Mehr

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: 70 Jahre Nürnberger Prozesse - Eine Zäsur der deutschen Geschichte

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: 70 Jahre Nürnberger Prozesse - Eine Zäsur der deutschen Geschichte Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: 70 Jahre Nürnberger Prozesse - Eine Zäsur der deutschen Geschichte Das komplette Material finden Sie hier: School-Scout.de Titel:

Mehr

Ein STOLPERSTEIN für Max Kramer

Ein STOLPERSTEIN für Max Kramer Fliederstraße 3 Ein STOLPERSTEIN für Max Kramer HIER WOHNTE MAX KRAMER JG 1898 IM WIDERSTAND / KPD SCHUTZHAFT 1933 GEFÄNGNIS WUPPERTAL VON SA ÜBERFALLEN / ERMORDET 26.7.1933 Der Stolperstein für Max Kramer

Mehr

Deutsche Streitkräfte

Deutsche Streitkräfte Deutsche Streitkräfte 1918 1933 Nach der Novemberrevolution gab es eine Vielzahl von militärischen Organisationen. Die offizielle deutsche Streitmacht war die sogenannte Reichswehr. Ihre Struktur wurde

Mehr