Baby-Ernährung. Stillen, Fläschchen, Breie: Richtig und gesund ernährt von 0 bis 2 Jahre. Bearbeitet von Barbara Dohmen
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- Herta Heintze
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1 Baby-Ernährung Stillen, Fläschchen, Breie: Richtig und gesund ernährt von 0 bis 2 Jahre Bearbeitet von Barbara Dohmen 1. Auflage Taschenbuch. 168 S. Paperback ISBN Format (B x L): 22 x 23 cm Weitere Fachgebiete > Medizin > Human-Medizin, Gesundheitswesen > Medizin, Gesundheit: Sachbuch, Ratgeber Zu Inhaltsverzeichnis schnell und portofrei erhältlich bei Die Online-Fachbuchhandlung beck-shop.de ist spezialisiert auf Fachbücher, insbesondere Recht, Steuern und Wirtschaft. Im Sortiment finden Sie alle Medien (Bücher, Zeitschriften, CDs, ebooks, etc.) aller Verlage. Ergänzt wird das Programm durch Services wie Neuerscheinungsdienst oder Zusammenstellungen von Büchern zu Sonderpreisen. Der Shop führt mehr als 8 Millionen Produkte.
2 Ab dem 2. Halbjahr: Breizeit Das Baby ist bereit für seinen 1. Brei Mit etwa einem halben Jahr lässt der Saug- und Schluckreflex des Babys nach (oft auch etwas früher oder später). Seine Wahrnehmung und motorischen Fähigkeiten entwickeln sich. Es interessiert sich zunehmend für das Essen der Großen, greift danach oder schaut den Erwachsenen genau beim Essen zu. So signalisiert Ihnen Ihr Kind: Ich bin so weit! Was das Baby zum Großwerden braucht Ein Baby, das bereit für neue Nahrung ist, öffnet den Mund, wenn der Löffel sich nähert und die Lippen berührt. Es schließt die Oberlippe über dem Löffel und behält den Brei im Mund. Die Zunge schiebt das Essen nach hinten zum Schlucken. Es greift nach dem Löffel und öffnet den Mund, wenn es noch hungrig ist. Jetzt gelingt auch WISSEN Bei Allergierisiko Auch Kinder aus Allergikerfamilien dürfen ab dem 5. Monat Brei bekommen. Es hat sich herausgestellt, dass das Meiden potenter Nahrungsmittelallergene wie Kuhmilch, Hühnerei oder Fisch nach vollendetem 4. Lebensmonat keinen nachgewiesenen schützenden Effekt hat (Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie, 2009). das Füttern im Kinderstuhl, denn das Baby kann frei sitzen. Nach intensiver Still- und Mamazeit kann nun der Vater häufiger die Nähe des Kindes beim Füttern genießen. Durch schnelles Wachstum, zunehmender Körperbzw. (Blut-, Muskel- und Knochen-) masse und zunehmender körperlicher Aktivität nimmt der Kalorien-, Vitamin- und Mineralstoffbedarf des Babys zu. Es braucht jetzt vor allem mehr Eisen, Zink und Selen (z. B. in Fleisch), B-Vitamine, Magnesium und Chrom (z. B. in Getreide), Vitamin A, C und K (z. B. in Gemüse und Obst), Kalzium und Phosphor (z. B. in Milch) sowie Wasser, um sich weiter gesund zu entwickeln. So klappt der Übergang von Milch zu Brei Lassen Sie zum Kennenlernen das Baby öfters mit dem Löffel spielen und 34
3 Das Baby ist bereit für seinen 1. Brei bieten Sie ihm den Brei zum Ablecken vom sauberen Finger an. Lassen Sie ihm Zeit, die neue Nahrung mit Lippen, Zunge, Gaumen und Fingern zu erkunden. Beginnen Sie erst mit wenigen Löffeln Brei vor der Milchmahlzeit und dem»großen«hunger (z. B. vormittags). Beim nächsten Schritt bekommt es zur Milchmahlzeit (z. B. mittags) wenige Löffel Brei und hinterher Milch zum Sattwerden. Zwischendurch aufstoßen lassen! Steigern Sie Tag für Tag die Breimenge, bis das Baby satt ist und anschließend keine Milch mehr mag. Erleichtern Sie dem Baby das Schlucken: bei gerader Sitzposition, mit einem vollen Löffel und gefülltem Mund. Zum Schlucken braucht das Baby Zeit! Füttern Sie mit Geduld und Ruhe und vermeiden Sie Ablenkungen wie Spielzeug, Fernseher oder Radio. Falls es nicht gelingt: Übergeben Sie das Füttern einer vertrauten Person (Vater, Geschwister, Großeltern) oder starten Sie einige Tage später. Das Baby braucht noch Zeit. Und ganz wichtig: Nur kein Druck und Stress beim Füttern. Zwingen Sie Ihr Kind nie zum Essen oder Aufessen, wenn es nicht mag, den Kopf wegdreht und sich gegen den Löffel wehrt. Bewahren Sie Ruhe, seien Sie geduldig und lassen Sie Ihr Baby spüren: Alles ist okay, ich habe dich trotzdem lieb! Jetzt gibt s auch was zu trinken Mit zunehmend fester Nahrung braucht das Baby zusätzlich Trinkflüssigkeit. Sie hält den Stuhl geschmeidig Der erste Kontakt mit dem Brei ist für das Baby manchmal ungewohnt. und beugt Verstopfung, Bauch- und Darmschmerzen vor. Außerdem bleibt das Blut»im Fluss«, das die Nahrungsinhaltsstoffe zu ihrem Bestimmungsort (z. B. Gehirn, Muskeln und andere Organe) transportiert. Deshalb: Bieten Sie Ihrem Baby zum Essen und (bei Bedarf) auch zwischendurch etwas zu trinken an anfangs vom Löffel, oder, je nach Trinkfähigkeit, gleich aus dem Becher. Geeignete Getränke sind z. B.: Leitungswasser, kohlensäurefreies oder -armes Mineralwasser, selbst gekochter, ungesüßter Kräute r- oder Früchtetee oder Wasser mit einem Spritzer Fruchtsaft. Leitungswasser muss im 2. Lebenshalbjahr nicht mehr vorher abgekocht werden, darf aber aus hygienischen Gründen (Keimbelastung) nicht abgestanden sein. Lassen Sie es darum so lange aus der Leitung laufen, bis es kalt aus dem Wasserhahn fließt! Das Auffangwasser können Sie zum Kein Hexenwerk: Breie kochen Selbst unerfahrenen Köchinnen und Köchen wird die Zubereitung von Babybreien keine Schwierigkeiten bereiten. Sie brauchen keine besonderen Lebensmittel- und Kochkenntnisse, und der Arbeits- und Zeitaufwand ist relativ gering. Die Zutaten für den Gemüsebrei können Sie auch pur (ohne Salz, Gewürze, Sahne oder Käse) in größeren Portionen für die Familie mitkochen oder als kompletten Brei in einer Fischhaltebox für die nächsten Blumengießen, Waschen oder Putzen verwenden. Schrittweise Neues ausprobieren Jedes neue Nahrungsmittel ist für das Baby zunächst fremd. Es ist nur den Geschmack, Geruch und die flüssige Konsistenz von Milch gewohnt. Auch sein Verdauungs- und Immunsystem kennt nichts anderes. Deshalb sollten Sie die Umstellung von Milch- auf Breimahlzeiten step-by-step etwa Monat für Monat und Nahrungsmittel für Nahrungsmittel vornehmen. Ersetzen Sie mit viel Geduld und Liebe eine Milchmahlzeit nach der anderen durch einen Brei und richten Sie sich dabei nach dem Tempo Ihres Kindes. Zum Ende des 1. Lebensjahres hin trinkt das Baby dann nur noch morgens und abends Mutter- oder Flaschenmilch und abwechselnd zum Brot Milch aus der Tasse. 2 3 Tage kühl stellen oder einfrieren. Mahlzeiten planen, Gerichte kreieren, Zutaten auswählen, einkaufen und zubereiten bereitet vielen Müttern gerade für das 1. Kind und die junge Familie Freude und Entspannung. Das Beste: Das Selbermachen der Breie hat besonders für allergische Babys Vorteile. Die Auswahl, Anzahl und Menge der Zutaten bestimmen Sie selbst. Sie können Breie genau nach den Empfehlungen zubereiten, Ihr Baby kommt 35
4 Ab dem 2. Halbjahr: Breizeit Babys Essfahrplan im 1. Lebensjahr Mit dem Wechsel von süßer Milch auf Brei lernen Babys verschiedene Geschmacksrichtungen kennen und bilden ihren persönlichen Geschmack. Akzeptieren Sie Vorlieben und Abneigungen. In den ersten 4 6 Lebensmonaten trinkt das Baby ausschließlich Milch. Nur in Ausnahmefällen braucht es zusätzlich Wasser. Doch nach etwa einem halben Jahr reicht Milch als alleinige Nahrung für das Baby nicht mehr aus, damit es satt wird und sich gesund entwickelt. Der 1. Brei kommt auf den Tisch. Und endet allmählich das 1. Lebensjahr, kann und will es auch essen wie die Großen. Wann gibt s welchen Brei? Ob selbst gemacht oder fertig aus dem Glas entscheidend sind die Zutaten und die Reihenfolge der Einführung der Breie. Jeder Brei hat eine bestimmte Lebensmittel- und Nährstoffzusammensetzung, die dem steigenden Bedarf des Babys entspricht. Die Grundrezepte für selbstgemachte Breie basieren auf den Empfehlungen des Forschungsinstituts für Kinderernährung ( Sie sind eine gute Orientierung für die richtige Auswahl von Fertigbreien aus dem fast unüberschaubaren, verwirrenden Angebot. nung als andere Babys. Richten Sie sich nach den Bedürfnissen und Reaktionen Ihres Kindes, dann machen Sie es richtig. Wichtig: Vertrauen Sie auf die Fähigkeit Ihres Babys, selbst entscheiden zu können, ob und wie viel es isst und trinkt. Doch Sie als Eltern entscheiden, wann gegessen wird und was Sie Ihrem Kind anbieten. Babys Signale richtig deuten nicht immer ist es Hunger Beginnen Sie zum Kennennlernen mit nur wenigen Löffeln Brei. Zum Sattwerden trinkt ihr Baby anschließend Milch. Steigern Sie Jedes Kind hat sein eigenes Tempo Der Breiplan ist kein Gesetz, sondern eine Empfehlung und Orientierung von Experten für Sie. Ihr Baby wird entscheiden, wann es für den 1. Brei bereit ist und mit welchen Zutaten (z. B. Gemüse- und Obstsorte). Jedes Baby hat sein eigenes Tempo und seine ganz persönliche Ernährungsentwicklung. So ist es ist ganz normal, wenn z. B. ein sensibles, verschmustes, anhängliches Baby sich nur langsam von der Milch, dem Saugen an der Brust oder Flasche im warmen Schoß der Mutter oder des Vaters, trennt. Es braucht mehr Zeit und Geduld für die Umgewöh- Ab dem 9. Monat gibt es leckeren Getreide-Obst-Brei. 36
5 Babys Essfahrplan im 1. Lebensjahr Babys Breifahrplan Monat (frühestens nach dem vollendeten 4. Monat) (nach Bedarf auch vormittags) 1. Schritt: Gemüsebrei + (zum Sattwerden) 2. Schritt: Gemüse-Kartoffel-Brei + (zum Sattwerden) 3. Schritt: Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei + Geträn k ( Wasser) Monat (nach dem vollendeten 5. Monat) (nach Bedarf auch vormittags) Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei + Getränk (Wasser) Vollmilch-Getreide-Brei + Getränk (Wasser) Monat (nach dem vollendet en 6. Monat) (nach Bedarf auch vormittags) Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei + Getränk (Wasser) Getreide-Obst-Brei + Getr änk (Wasser) Vollmilch-Getreide-Brei + Getränk (Wasser) Tag für Tag (nach seinem Appetit) die Löffelmenge bis es keine Milch mehr mag. Das kann von Baby zu Baby unterschiedlich lange dauern. Mit Einführung aller Breie (in richtiger Zusammensetzung und ausreichender Menge) schlafen die meisten (nicht alle!) Babys durch. Es sei denn, das Baby ist von den Mahlzeiten des Tages oder dem Abendbrei nicht satt, hat Durst, träumt schlecht, hat Magen-Darm-Beschwerden oder es wird krank (z. B. bei Erkältungen und Fieber). Manche Babys sind Tagschläfer und nachts aktiv. Hören Sie genau hin: Nicht jedes Wimmern, Weinen oder Strampeln ist ein Hungersignal und mit Milch zu stillen. Unnötige häufige Milchfütterung in der Nacht und tagsüber (an die sich Kinder leicht gewöhnen) kann zu Übergewicht und Magen-Darm-Problemen (z. B. Blähungen und Verstopfung ) führen. Versuchen Sie es mit Wasser, ungesüßtem Tee, Streicheln, Wiegen, Tragen, gutem Zureden oder Singen. Auch ein Schnuller, Schmusepüppchen, -tierchen oder -tuch und eine Spieluhr können zum Einschlafen verhelfen. Die 10 wichtigsten Lebensmittel für die Breizeit Leitungs- oder Mineralwasser Saft (100-prozentiger) Gemüse (frisch oder tiefgefroren) Obst (frisch oder tiefgefroren) Kartoffeln (Vollkorn-)Getreideflocken (z. B. Hirse- oder Haferflocken) mageres Fleisch, Hackfleisch, Fisch, Ei Kuhmilch (3,5 % Fett) (Pre-)Anfangsmilch Öle (Raps-, Walnuss-, Sonnenblumen-, Keim- oder Olivenöl) 37
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