Verbindende Vorhaben in IT 8: CAD und Textverarbeitung

Transkript

1 1. Lehrplanbezug Verbindende Vorhaben in IT 8: CAD und Textverarbeitung Im Lehrplan IT 8 I ist für den Teilbereich Textverarbeitung etwa eine Wochenstunde vorgesehen. Dabei steht das Erstellen und Gestalten von Schriftstücken im Mittelpunkt. Wo dies möglich ist, sollten auch im Zusammenhang mit den Inhalten der Textverarbeitung verbindende Vorhaben geplant werden, um das Fach IT als ein Ganzes erscheinen zu lassen. Texte sollten sich so oft wie möglich inhaltlich auf Themen aus IT beziehen. Eine -Minuten-Abschrift kann z. B. den theoretischen Hintergrund eines CAD-Problems thematisieren oder eine Abhandlung zum Thema Datenbank beinhalten. Wenn anschließend durch entsprechende Formatierungen und Einbindung von Bildern und Grafiken ein vom Schüler selbst erstelltes Text- oder Arbeitsblatt entsteht, wurde zusätzlich ein Beitrag zur Methodenkompetenz geliefert. Wie bei allen verbindenden Vorhaben ist auch hier darauf zu achten, dass die für den Einsatz geplanten Programme den Datenaustausch erlauben. Beispiel IT 8.1 Schriftstücke erstellen und gestalten Die Schüler werden zunehmend sicherer in der Bedienung der Tastatur Schreibtechnik - Zehn-Finger-Tastschreiben; Bedienung von Sonder- und Funktionstasten - -Minuten-Abschriften Typografische Grundregeln und Normen - Wirkung unterschiedlichen Layouts - Formatierungen (Attribute ändern) - Normen bei der Texterfassung, Textgestaltung und Autorenkorrektur - Normen für Hervorhebung, Absatz- und Seitenformate Geschäftliche und private Korrespondenz - einfache Briefe mit und ohne Aufdruck nach der Norm DIN Textbausteine erstellen, bearbeiten und verwalten - Layout - Brief Fax - Verwendung von Dokumentvorlagen (ca. 28 Std.) Arbeitskreis am ISB Vorhaben8-I-CAD-TV Seite 1 von 8

2 IT 8.7 Normgerechtes Darstellen (ca. 6 Std.) Die Schüler erfahren, dass Werkstücke nur nach eindeutig lesbaren Maßangaben angefertigt werden können. Sie lernen die entsprechenden DIN-Normen kennen und wenden sie bei der Erstellung einfacher Werkzeichnungen an. Bemaßen - flache Werkstücke mit Veränderungen normgerecht bemaßen - bearbeitete Würfel und Quader als Werkzeichnung im Vergleich zur Projektionszeichnung darstellen Zeichnungsmaßstäbe - flache Werkstücke im 2D-CAD-System unter Anwendung verschiedener Maßstäbe erzeugen und bemaßen; Anwendungsbeispiele aus Handwerk und Industrie kennen lernen 2. Aufgabenstellung Die Schüler können im Bereich Textverarbeitung auf grundlegende Kenntnisse und Fertigkeiten aus der 7. Jahrgangsstufe zurückgreifen. Durch regelmäßiges Training werden Griffsicherheit und Schreibfertigkeit gesteigert. Sie kennen -Minuten- Abschriften und wissen um die Wirkung unterschiedlicher Layouts. Im Bereich CAD beschäftigen sich die Schüler mit normgerechter Bemaßung und Werkzeichnungen, stellen diese in 2D und 3D dar und verarbeiten die Darstellungen zu Bildern, die anderen Anwendungen zur Verfügung gestellt werden können Die nachfolgend beschriebenen Beispiele wurden mit dem CAD-Programm Solid Edge und dem Textverarbeitungsprogramm Word durchgeführt. Die Bilder wurden in Paint Shop Pro und Corel Draw bearbeitet. Aufgabe: 1. -Minuten-Abschrift zum Thema: Normgerechtes Bemaßen 2. Bemaßung in CAD und Erstellen von Bildern 3. Layout für ein Textblatt zu diesem Thema 4. Formatierungen und Einfügen von Bildern 5. Situationsbeschreibung mit Texterfassung 6. Briefgestaltung mit Grafikeinbindung Arbeitskreis am ISB Vorhaben8-I-CAD-TV Seite 2 von 8

3 3. Unterrichtsbeispiele 1. -Minuten-Abschrift Anschläge: Fehler: Fehler-%: Note: Normgerechtes Bemaßen Durch die Bemaßung werden Form und Abmessungen von Werkstücken festgelegt. Je nach Zweck und Bestimmung kann die Bemaßung fertigungsbezogen, funktionsbezogen oder prüfbezogen angetragen sein. Flache Werkstücke werden in einer Ansicht dargestellt und bemaßt. Die Maßzahlen werden in der Regel in Millimeter angegeben. Die Maßeinheit wird daher nicht zur Maßzahl geschrieben. Auch wenn Werkstücke im Maßstab dargestellt sind, bleiben die Maßeintragungen davon unberührt. Die Bemaßungsregeln sind in DIN 406 beschrieben. Danach muss die Bemaßung vollständig sein. Das heißt, es darf kein Maß fehlen (Unterbemaßung) und es darf kein Maß mehr als notwendig angegeben werden (Überbemaßung). Eine Vielzahl von Einzelbestimmungen regelt den Maßeintrag. Die Maßlinien sind schmale Volllinien. Die erste Maßlinie hat von der Körperkante einen Abstand von mm, alle weiteren sind 7 mm voneinander entfernt. Als Maßlinienbegrenzung werden meist ausgefüllte Pfeile verwendet. Die Maßhilfslinien werden ebenfalls als schmale Volllinien gezeichnet. Die Maßzahl ist entweder von rechts oder von unten lesbar anzutragen. Mittellinien kennzeichnen symmetrische Teile und werden als schmale Strichpunktlinien gezeichnet. Mittellinien können bei symmetrischen Werkstücken die Anzahl der Maße deutlich verringern. Nach DIN ISO 5455 sind die Maßstäbe für technische Zeichnungen festgelegt. Der gewählte Zeichenmaßstab bestimmt das Verhältnis zwischen der wirklichen und der gezeichneten Größe eines Werkstücks. Ein Dreitafelbild mit allen sichtbaren und verdeckten Kanten und allen notwendigen Maßen heißt Werkzeichnung. Die Projektionslinien werden hier nicht eingezeichnet. Zum Antragen der Maße müssen die Abstände zwischen den Ansichten ggf. vergrößert werden. Verdeckte Kanten werden nicht als Maßbezugslinien verwendet. Es werden zunächst nur so viele Ansichten und Konstruktionslinien wie nötig gezeichnet. Mit den kleinsten beginnend, werden nun die Maße angetragen und überflüssige Konstruktionslinien entfernt. CAD-Systeme bieten automatische Bemaßungen an, wobei auf metrische Ausgabe und richtige Parametereinstellungen geachtet werden muss. Das in 3D erzeugte Objekt enthält entsprechend seiner Konstruktion bereits alle Maße. Daher kann es maßgenau als 2D-Objekt mit Dreitafelbild ausgegeben werden. Moderne CAD-Programme ermöglichen auch dessen automatische Bemaßung. Bei älteren Systemen muss sie nachträglich erstellt werden Arbeitskreis am ISB Vorhaben8-I-CAD-TV Seite 3 von 8

4 2. Normgerechtes Bemaßen in TZ/CAD Durch die Bemaßung werden Form und Abmessungen eines Werkstücks festgelegt. Sie kann dabei nach verschiedenen Gesichtspunkten angetragen sein: fertigungsbezogen, funktionsbezogen oder prüfbezogen. Die Maßeintragung: a) Maßzahl d 14 b) Maßlinie c) Maßhilfslinie a 20 e d) Maßpfeil e) Mittellinie c b Maßzahlen werden nicht von Linien gekreuzt und stehen in knappem Abstand über der Maßlinie. Sie müssen von unten oder von rechts lesbar sein. Die Maßeinheit ist mm und wird in der Zeichnung nicht angegeben. Maßlinien sind schmale Volllinien, die sich möglichst nicht mit anderen Linien oder untereinander schneiden. Der Abstand von der Körperkante beträgt etwa mm, voneinander etwa 7 mm. Maßhilfslinien werden ebenfalls als schmale Volllinien gezeichnet und ragen etwas (ca. 2 mm) über die Maßpfeile hinaus. Maßlinienbegrenzungen sind in der Regel ausgefüllte Maßpfeile. Sie werden schmal und spitz gezeichnet. Sie enden genau an der Maßhilfslinie. Mittellinien kennzeichnen symmetrische Teile und werden als schmale Strichpunktlinie gezeichnet. Die Enden der Mittellinien ragen etwas über die Körperkanten hinaus. Sich schneidende Mittellinien bilden ein Kreuz. Maßarten: Grundmaße Die Umraummaße des Körpers oder des flachen Werkstücks heißen Grundmaße. Die Materialdicke wird mit t =... angegeben (engl.: thick) Formmaße Die Längen, Breiten und Tiefen von Stufen, Nuten, Durchbrüchen usw. heißen Formmaße. t = Lagemaße Die Lage der Veränderung innerhalb des Werkstücks oder der Fläche wird durch Lagemaße angegeben. 5 Arbeitskreis am ISB Vorhaben8-I-CAD-TV Seite 4 von 8

5 Systeme der Maßeintragung: Fertigungsbezogene Bemaßung - hängt von den Fertigungsverfahren ab (z. B. spanend oder spanlos) 8 26 Funktionsbezogene Bemaßung - legt die für die Funktion und das Zusammenwirken der Teile notwendigen Maße fest. Prüfbezogene Bemaßung - liegt vor, wenn z. B. die Mittelpunkte von Bohrungen nicht mehr zur Maßkontrolle benützt werden können Besonderheiten: Die Maße sollen sich entweder auf eine Maßbezugskante (Außenkante) oder eine Maßbezugslinie (Mittellinie) beziehen. 25 Quadrat, Kreisdurchmesser und Abrundungsradius werden durch Sonderzeichen gekennzeichnet R 8 Ø q 25 Beispiel Flaches Werkstück mit Bemaßung R O 40 Unterscheidung: Die Werkzeichnung wird mit allen Maßen, aber ohne Projektionslinien gezeichnet. Die Projektionszeichnung hingegen enthält alle Projektionslinien, aber keine Maße R 0 t = 5 Arbeitskreis am ISB Vorhaben8-I-CAD-TV Seite 5 von 8

6 3. Textgestaltung mit Bildern (aus -Minuten-Abschrift) Normgerechtes Bemaßen in Technischen Zeichnungen Durch die Bemaßung werden Form und Abmessungen von Werkstücken festgelegt. Je nach Zweck und Bestimmung kann die Bemaßung fertigungsbezogen, funktionsbezogen oder prüfbezogen angetragen sein. Flache Werkstücke werden in einer Ansicht dargestellt und bemaßt (Abb. 1). Die Maßzahlen werden in der Regel in Millimeter angegeben. Die Maßeinheit wird daher nicht zur Maßzahl geschrieben. Auch wenn Werkstücke im Maßstab dargestellt sind, bleiben die Maßeintragungen davon unberührt. Die Bemaßungsregeln sind in DIN 406 beschrieben. Danach muss die Bemaßung vollständig sein. Das heißt, es darf kein Maß fehlen (Unterbemaßung) und es darf kein Maß mehr als notwendig angegeben werden (Überbemaßung). Eine Vielzahl von Einzelbestimmungen regelt den Maßeintrag R R 0 Abb. 1 Flaches Werkstück d b 20 c 14 e a Abb. 2 Teile der Bemaßung Die Maßlinien (a) sind schmale Volllinien. Die erste Maßlinie hat von der Körperkante einen Abstand von mm, alle weiteren sind 7 mm voneinander entfernt. Als Maßlinienbegrenzung werden meist ausgefüllte Maßpfeile (b) verwendet. Die Maßhilfslinien (c) werden ebenfalls als schmale Volllinien gezeichnet. Die Maßzahl (d) ist entweder von rechts oder von unten lesbar anzutragen. Mittellinien (e) kennzeichnen symmetrische Teile und werden als schmale Strichpunktlinien gezeichnet. Mittellinien können bei symmetrischen Werkstücken die Anzahl der Maße deutlich verringern. Nach DIN ISO 5455 sind die Maßstäbe für technische Zeichnungen festgelegt. Der gewählte Zeichenmaßstab bestimmt das Verhältnis zwischen der wirklichen und der gezeichneten Größe eines Werkstücks. Ein Dreitafelbild mit allen sichtbaren und verdeckten Kanten und allen notwendigen Maßen heißt: Werkzeichnung. Die Projektionslinien werden hier nicht eingezeichnet. Zum Antragen der Maße müssen die Abstände zwischen den Ansichten ggf. vergrößert werden. Verdeckte Kanten werden nicht als Maßbezugslinien verwendet. Es werden zunächst nur so viele Ansichten und Konstruktionslinien wie nötig gezeichnet. Mit den kleinsten beginnend, werden nun die Maße angetragen und überflüssige Konstruktionslinien entfernt. CAD-Systeme bieten automatische Bemaßungen an, wobei auf metrische Ausgabe und richtige Parametereinstellungen geachtet werden muss. Das in 3D erzeugte Objekt enthält entsprechend seiner Konstruktion bereits alle Maße. Daher kann es maßgenau als 2D-Objekt mit Dreitafelbild ausgegeben werden. Moderne CAD-Programme ermöglichen auch dessen automatische Bemaßung (Abb. 3). Bei älteren Systemen muss sie nachträglich erstellt werden. Abb. 3 3D-Objekt mit 2D-Ableitung Arbeitskreis am ISB Vorhaben8-I-CAD-TV Seite 6 von 8

7 4. Texterfassung und Briefgestaltung mit CAD-Inhalten Situationsbeschreibung (Diktat handschriftlich erfasst): Du bist selbstständiger CAD-Konstrukteur (Ich-AG) und erledigst Aufträge nach Kundenwunsch. Du verfasst für den Kunden: SoftiTech GmbH, Software Technologie, Haydnstraße 7, Neustadt einen Brief, der einen Zeichnungsentwurf enthält. Unter dem Betreff: Entwurfszeichnung teilst du mit, dass im Falle der Auftragserteilung bis zum 24. dieses Monats das Werkstück innerhalb einer Woche in der gewünschten Stückzahl geliefert werden könnte. Außerdem möchtest du gerne wissen, welche Farbe und welches Material verwendet werden soll. Der Brief enthält den Absender, das heutige Datum und das Logo deiner Firma. Gestalte den Brief normgerecht. Hinweis: Die Zeichnung wird in CAD-2D erstellt und als Bild in dem vorher eingerichteten Ordner abgespeichert. Im Bildbearbeitungsprogramm wird das Bild auf die richtige Größe zugeschnitten und die Dateigröße angepasst. Als Grafikformat eignen sich: Windows Bitmap (*.bmp), Tagged Image File Format (*tif), Joint Photographics Expert Group (*jpg) oder Compu Serve Graphics Interchange (*.gif). Es handelt sich jeweils um Pixel- bzw. Rastergrafikformate, die sehr unterschiedliche Dateigrößen haben können. Ein Vergleich im Explorer ist dabei sehr anschaulich. Die Grafik kann aber auch direkt aus dem CAD-Programm heraus als Objekt eingefügt werden. Da es sich in diesem Fall um eine eingebettete Vektorgrafik handelt, bleiben die Vorteile dieses Grafikformats erhalten (geringe Dateigröße und kein Treppeneffekt in der Darstellung). O 15 O O 40 0 Zeichnung als Vektorgrafik Zeichnung als Pixelgrafik Das Logo soll selbst erstellt werden und ein grafisches Symbol sowie den Namen der Firma enthalten. In diesem Zusammenhang ist es sehr wichtig, auf Copyright- Bestimmungen und den gut zu überlegenden Gebrauch von Cliparts hinzuweisen. Solche vorgefertigten Bildchen treffen nur selten genau das Thema und verleihen Schriftstücken oftmals ein unprofessionelles Aussehen. Arbeitskreis am ISB Vorhaben8-I-CAD-TV Seite 7 von 8

8 Name Straße Plz Ort Tel Datum SoftiTech GmbH Software Technologie Haydnstaße Neustadt Entwurfszeichnung Sehr geehrte Damen und Herren, wie vereinbart schicke ich Ihnen das vorgeschlagene flache Werkstück als CAD- Zeichnung mit Bemaßung. Es könnte innerhalb einer Woche in der gewünschten Stückzahl gefertigt werden. Sollten Sie an meinem Entwurf Gefallen finden, bitte ich Sie, mir bis zum 24. dieses Monats zu antworten. Geben Sie bitte in diesem Fall noch das gewünschte Material und die Farbe an. Mit freundlichen Grüßen Arbeitskreis am ISB Vorhaben8-I-CAD-TV Seite 8 von 8