TETRA ENERGIE. Nachrichten. aus der Energiewirtschaft in Osteuropa und Asien. Ausgabe 4. April Elektronischer Nachrichtendienst.

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1 TETRA ENERGIE Nachrichten aus der Energiewirtschaft in Osteuropa und Asien Elektronischer Nachrichtendienst Ausgabe 4 April 2014 Herausgeber: Dipl.-Ing. Jürgen Kraemer Allee der Kosmonauten Berlin Tel

2 Inhalt der Ausgabe Keine Anzeichen für Angriffe auf ukrainische Kernkraftwerke...3 Tschechien gibt Pläne zur Errichtung weiterer Blöcke im KKW Temelin auf...3 Block 1 des KKW Janzsian ging in Dauerbetrieb...3 Abkommen zwischen AREVA und China National Nuclear Corporation...4 Die Zuspitzung der Beziehungen EU-Russland bedroht nicht South Stream...5 Moskau will im Herbst mit dem Bau von South Stream starten...5 Neuer Vorsitzender der Nuklearen Aufsichtsbehörde der Ukraine...6 Türkische Unternehmen können mit Aufträgen in Höhe von 16 Mrd. USD für die zwei KKW-Blöcke rechnen...6 Eine Expertengruppe der IAEA besuchte das KKW Novo Voronesh...6 2

3 Keine Anzeichen für Angriffe auf ukrainische Kernkraftwerke Im Zusammenhang mit den Unruhen in der Ukraine wurden Maßnahmen zur erhöhten Bereitschaft für den physischen Schutz der Anlagen eingeleitet, teilte die ukrainische nukleare Aufsichtsbehörde mit. In den Kernkraftwerken der Ukraine wurden im April Stabsübungen zum physischen Schutz durchgeführt. Bisher gibt es jedoch keine Anzeichen für Angriffe auf die ukrainischen Kernkraftwerke durch radikale Gruppen. Web-Seite der ukrainischen nuklearen Aufsichtsbehörde vom 14. April 2014 Tschechien gibt Pläne zur Errichtung weiterer Blöcke im KKW Temelin auf Tschechien gibt seine Pläne zur Errichtung von zwei weiteren Blöcken im KKW Temelin auf, teilte der Energiekonzern CEZ in einer Erklärung mit. Begründet wird die Entscheidung mit der unsicheren Situation auf dem europäischen Energiemarkt. Der Kampf um den Auftrag fand zwischen dem russisch/tschechischen Konsortium aus Skoda und Atomstroiexport mit dem Projekt MIR-1200 und dem japanisch-amerikanischen Konsortium mit Westinghouse statt. Der Umfang des Auftrags wurde mit 15 Mrd. USD eingeschätzt, Baubeginn sollte 2016 sein. Die Meinung der tschechischen Politiker war durch die Ereignisse in der Ukraine geteilt: während sich der Verteidigungsminister und der Minister für Menschenrechte gegen einen Auftrag an das Konsortium MIR-1200 aussprachen, vertrat die Leitung des Konzerns CEZ den Standpunkt, dass die Politik keinen Einfluss auf die Auftragsvergabe haben dürfe. Der tschechische Präsident Milos Zeman sprach sich für eine neue Ausschreibung des Auftrages unter Beteiligung weitere Hersteller wie den französischen Konzern AREVA aus. RIA Novosti vom 10. April 2014 Hier noch 2 ältere Nachrichten, die im März nach Redaktionsschluss eingingen Block 1 des KKW Janzsian ging in Dauerbetrieb Block 1 des KKW Janzsian in der Provinz Guandun wurde am 25. März 2ß14 in Dauerbetrieb überführt, teilte das Internehmen China General Nuclear Power Group (CGN) mit. Der Druckwasser-Block CPR 1000 ist eine Eigenentwicklung der China General Nuclear Power Group (CGN) mit einer installierten Leistung von 1080 MW. Die Errichtung begann im Dezember 2008, die erste Netzschaltung zum Probebetrieb war am 31. Dezember 3

4 2013. Insgesamt sollen am Standort 6 gleiche Blöcke bis 2019 errichtet werden, die Gesamtkosten werden mit 11,8 Mrd. USD angegeben. Kernkraftwerk Janzsian in der Provinz Guandun mit den Blöcken 1 und 2 RIA Novosti vom 27. März 2014 Abkommen zwischen AREVA und China National Nuclear Corporation Am 26. März 2014 wurde in Paris ein Abkommen zwischen AREVA und China National Nuclear Corporation über die Errichtung eines Wiederaufarbeitungswerkes für abgebrannte Kernbrennstoffe unterzeichnet. Grundlage des Abkommens war die Absichtserklärung, die im April 2013 durch den amtierenden Direktor von AREVA, Ursel und dem Vorsitzenden des Rates der Direktoren von CNNC, Sun Zinem unterzeichnete wurde. Im weiterem wollen die Unternehmen auf den Gebieten Betrieb und Instandhaltung des Werkes sowie der gesamten Kette der Verarbeitung von abgebrannten Kernbrennstoffen zusammenarbeiten. RIA Novosti vom 27. März

5 Die Zuspitzung der Beziehungen EU-Russland bedroht nicht South Stream Die Spannung in den Beziehungen zwischen der Europäischen Union und Russland, die wegen der Aufnahme der Krim in die Russische Föderation in Übereinstimmung mit der Entscheidung der Einwohner der ehemaligen ukrainischen Autonomie entstanden ist, wird die Umsetzung des Projektes zum Bau der Gaspipeline South Stream nicht behindern, wie der bulgarische Außenminister, Kristian Vigenin, in einem Interview für Reuters sagte. Niemand bezweifelt die Existenz des Projektes. Aber in einer Zeit, da die politischen Beziehungen komplizierter werden, kann das Tempo der Beschlussfassungen beeinflusst werden, so der Minister. Die Gaspipeline South Stream mit einer Leistung von 63 Milliarden Kubikmetern wird auf dem Grund des Schwarzen Meeres nach den Ländern von Süd- und Mitteleuropa unter Umgehung der Ukraine für eine Diversifikation der Wege zum Erdgasexport gebaut. Ende 2015 soll das erste Gas durch South Stream geliefert werden. Die projektierte Leistung soll die Gaspipeline im Jahr 2018 erreichen. Die Teilnehmer am Projekt sind Gazprom (50 %), die italienische Eni (20 %), die deutsche Wintershall und die französische EDF (jede je 15 %). Der bulgarische Außenminister wies auch darauf hin, dass die technischen Verhandlungen zurzeit weiter laufen. Die Vorbereitungsarbeit muss in jedem Fall geleistet werden, so dass sie weiter geht. Von diesem Standpunkt aus sehen wir heute keine ernsthafte Bedrohung für die Umsetzung des Projektes, sagte Vigenin abschließend. Moskau, vom Moskau will im Herbst mit dem Bau von South Stream starten Ungeachtet drohender Sanktionen gegen Russland will das South-Stream-Konsortium im Herbst mit der Verlegung der Gas-Pipeline durch das Schwarze Meer beginnen. Die ersten Rohre seien diese Woche im Werk des russischen Unternehmens OMK produziert worden, teilte das Konsortium in Moskau mit. Wegen des Ukraine-Konflikts und möglicher Wirtschaftssanktionen gegen Russland hatte Eni im vergangenen Monat vor einem Aus für den Bau der km langen Pipeline gewarnt. Die Leitung soll über Osteuropa nach Italien und Österreich laufen und Westeuropa mit russischem Gas versorgen. solidbau.at / Reuters/APA, vom

6 Neuer Vorsitzender der Nuklearen Aufsichtsbehörde der Ukraine Am 9. April 2014 bestätigte die Regierung der Ukraine als neuen Vorsitzenden der nuklearen Aufsichtsbehörde Herrn Boshko, Sergei Georgewich. Boshko wurde am in Kiev geboren. Er absolvierte die Technische Hochschule in Kiev in der Fachrichtung Kraftwerke und arbeitete von 1982 bis 1993 im Unternehmen Energoprojekt Kiev. Dabei war er aktiv an der Vorbereitung und Errichtung der KKW Paks, KKW Chmelnizk und Rovno, KKW Balakovo und KKW Belene beteiligt. Seit 1993 war er in der nuklearn Aufsichtsbehörde der Ukraine in verschiedenen Funktionen tätig. Verdienste erwarb er sich bei der Ausarbeitung der Gesetze auf den Gebieten nukleare Sicherheit und Strahlenschutz der Ukraine sowie von internationalen Gesetzen der IAEA u.a. Seit 2011 war er bei dem ukrainischen Unternehmen Energoatom als Direktor für nukleare und Strahlensicherheit tätig. In dieser Funktion war er für den Einsatz der Brennelemente der Firma Westinghouse in den KKW der Ukraine und die Behandlung der radioaktiven Abfälle zuständig. vom 18. April 2014 Türkische Unternehmen können mit Aufträgen in Höhe von 16 Mrd. USD für die zwei KKW-Blöcke rechnen Türkische Unternehmen können mit Aufträgen in Höhe von 16 Mrd. USD für die zwei Blöcke des KKW Akkuju rechnen, das erklärte am 20. April der Minister für Energie und Naturressourcen, Taner Jildish, in einem Interview mit der Agentur Anadolu. Etwa 460 türkische Unternehmen werden mit Lieferung von Maschinen und Anlagen sowie Leistungen an der Errichtung der 2 Blöcke beteiligt sein. Gegenwärtig erfolgt die Vorbereitung der Errichtung des Kernkraftwerkes mit zwei russischen Blöcken vom Typ WWER Außerdem traf die Regierung eine Entscheidung für die Errichtung eines KKW nach französischjapanischer Technologie ATMEA-1 im KKW Sinop mit einer Leistung von 4400 MW. vom 23. April 2014 Eine Expertengruppe der IAEA besuchte das KKW Novo Voronesh Im April besuchte eine Expertengruppe der IAEA das KKW Novo Voronesh zum Studium. In der Gruppe waren Experten aus Frankreich, Belorus, Russland, China, Großbritannien, Jordanien, Nigeria, Rumänien, den USA und Vietnam vertreten. Die Gruppe hatte vorher in einem Seminar in Forschungszentrum Obninsk eine Einführung zu den russischen Er- 6

7 fahrungen bei der Vorbereitung, Errichtung, Betrieb und Stilllegung von Kernkraftwerken erhalten. Im KKW Novo Voronesh konnten den Experten die verschiedenen Etappen bei der Anwendung der Kernenergie an konkreten Vorhaben vorgestellt werden: von der Errichtung neuer Blöcke, dem Betrieb moderner Blöcke WWER-1000 und Maßnahmen zur Erhöhung ihrer Sicherheit bis zur Stilllegung älterer Blöcke. Die Experten stellten zahlreiche Fragen und erhielten von den Spezialisten des KKW Novo Voronesh ausführliche Erläuterungen. Die neuen Blöcke im KKW Novo Voronesh dienen noch heute als Prototyp für die Angebote von Rosatom für Kernkraftwerke im Ausland. Im KKW Novo Voronesh sind die verschiedenen Generationen der russischen Kernkraftwerkstechnik vertreten: Block 1 ein WWER-210, Inbetriebnahme 1964, Block 2 ein WWER 365, Blöcke 3 und 4 WWER-440, Block 5 ein WWER 1000, Inbetriebnahme Auch der Prototyp des Innovationsprojektes KKW 2006 wird im KKW Novo Voronesh 2 errichtet, Block 1 ging 2012 erfolgreich in Betrieb. v0m 24. April