Naturschutz. Umweltbildungsarb. Energie-/Umweltpolitik. Jahresbericht 2012 BUND Saar. nergie-/umweltpolitik. Naturschutz. Umweltbildungsarbeit
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- Minna Schräder
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1 ISSN Jahresbericht 2012 BUND Saar Umweltbildungsarb Energie-/Umweltpolitik nergie-/umweltpolitik Naturschutz Umweltbildungsarbeit Naturschutz Jahresbericht BUND Saar
2 Inhalt 3 Rückblick, Ausblick 4 Naturschutz im BUND Wildkatzensprung, Abenteur Faltertage, Geheimnisse des Waldes 5 Hirschkäfer, Wald und Wild 6 Grenzüberschreitender Nationalpark, Biosphäre Bliesgau 7 Alter Zollbahnhof, Nein zur Nordumfahrung 8 Umweltbildungsarbeit im BUND BUNDjugend-Gruppe Wilde Clique, Naturtagebuch 9 BUNDjugend aktiv, DUH-Sammlung 10 KunterBUNDmobil 2012 mit rund 120 Einsätzen, Schmetterlingspfad 11 Energie-/Umweltpolitik im BUND Energiewende von unten, BürgerEnergieGenossenschaften 12 Anti-AKW-Demonstrationen in Metz, Online-Messungen an saarländischen Fließgewässern 13 Organisation im BUND Organisation, Veröffentlichungen 14 Finanzen im BUND 15 Impressum 2 Jahresbericht BUND Saar 2012
3 Liebe Leserin, lieber Leser, Das Jahr 2012 begann mit einem Paukenschlag. Die Jamaika-Koalition ging gleich zu Beginn des Jahres in die Brüche, im März standen Neuwahlen an und im Mai nahm bereits die neue CDU/SPD-Landesregierung ihre Arbeit auf. Aus Umweltsicht war die Zersplitterung des Umweltbereichs auf drei Ministerien zu beklagen, was unserer Ansicht nach eine Umweltpolitik aus einem Guss erschwert. Das letzte Jahr war ein sehr arbeitsreiches Jahr für den Verband. Der Schutz der Natur ist eine Herzensangelegenheit für den BUND. So hat der BUND weiter am Rettungsnetz für die Wildkatze im Saarland geknüpft. Eingerichtet wurde im Saarbrücker Zoo ein Schmetterlingserlebnispfad, der vor allem junge Menschen für die faszinierende Welt der Schmetterlinge begeistern wird. Stark gefordert hat uns auch die Energiepolitik, wo die Weichen weiter in Richtung Energiewende gestellt werden müssen. Dabei haben wir auch den Blick über die Grenze auf das Atomkraftwerk in Cattenom gerichtet, das endlich abgeschaltet werden muss. Auch die Umweltbildungsarbeit ist ein wichtiges Handlungsfeld des Verbandes. Christoph Hassel, Landesvorsitzender BUND Saar Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit ist auch die Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit des Verbandes zu verschiedenen umweltpolitischen Themen. Gerade die Lobbyarbeit ist ein Arbeitsbereich, der nicht so direkt im Blickpunkt steht. Die Arbeit in diversen Beiräten und Gremien, aber auch die vielen Gespräche mit den Landstagsparteien, in den Ministerien und mit anderen Verbänden sind wichtig, um für unsere Themen und unsere Ziele zu werben. Die umweltpolitischen Themen aus 2012 sind auch gleichzeitig die Herausforderungen für das Jahr 2013, dem Jahr der Nachhaltigkeit, und darüber hinaus. Die Energiewende muss verteidigt und konsequent weiterentwickelt werden. Gerade beim Ausbau der erneuerbaren Energien hat das Saarland noch einigen Nachholbedarf. Der Ausbau muss allerdings zunehmend ökologische Leitplanken beachten, um eine breite Akzeptanz bei den Bürgerinnen und Bürgern zu haben. Im Bereich des Naturschutzes müssen die Themen Biotopverbund und Zerschneidung der Landschaft sowie der weiter fortschreitende Flächenverbrauch auf die Agenda gesetzt werden. Für die Landwirtschaft muss in der neuen Förderperiode eine ökologische Zukunftsperspektive entwickelt werden, um im Saarland die Auswüchse einer industrialisierten Landwirtschaft, die man in anderen Bundesländern beobachten kann, zu verhindern. All diese Aufgaben erfordern eine starke Umweltbewegung. Deshalb hoffen wir auch in diesem Jahr auf eine breite Unterstützung unserer Mitglieder, Förderer, Befürworter und vor allem Aktiven, ohne die wir diese wichtigen Aufgaben nicht meistern können. Halten Sie uns auch in diesem Jahr die Treue. Wir zählen auf Ihre Mithilfe. Herzlichst Ihr Jahresbericht BUND Saar
4 Naturschutz im BUND Naturschutz im BUND Naturschutz ist ein zentrales Handlungsfeld des BUND. Ob in konkreten Artenschutzprogrammen wie beim Wildkatzenschutz oder in konkreten Mitmachprojekten wie bei Abenteuer Faltertage oder wenn wir uns gegen naturzerstörerische Straßenbauprojekte wie die Nordumfahrung Merzig wenden: Der Erhalt der Biodiversität ist dem BUND ein Herzensanliegen. Dabei stehen wir auch vor neuen Herausforderungen im Naturschutz, die mit der Energiewende einhergehen. Wildkatzensprung Abenteuer Faltertage D Foto: Olaf Kühn / PIXELIO as vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) finanziell geförderte BUND-Projekt Wildkatzensprung Wiedervernetzung der Wälder Deutschlands startete Durch die Anlage von Korridoren sollen km Wanderwege für die Wildkatze und andere Tiere durch Deutschland geschaffen werden. Auch sollen erstmals die genetischen Strukturen innerhalb der Wildkatzenpopulationen geklärt werden. In zehn Bundesländern werden Haarproben gesammelt. Im Saarland wurde der Raum Merzig als Untersuchungsgebiet ausgewählt. Die erhaltenen Proben fördern das Wissen um die seltenen Wildkatzen. Z um achten Mal rief der BUND im Jahr 2012 zur Inventur der Schmetterlinge auf. Bei dem Projekt Abenteuer Faltertage geht es darum, Beobachtungen von zehn leicht kenntlichen Schmetterlingsarten dem BUND zu melden. Die Teilnehmer an der Schmetterlingszählung sind meist keine Experten, sondern Menschen, die sich an den flatternden Insekten erfreuen. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. In den beiden Vorjahren wurde der Zitronenfalter am häufigsten gezählt. Die Artengruppe der Kohlweißlinge hatte 2012 die Fühler vorn. Es folgten Zitronenfalter und Tagpfauenauge. 4 Jahresbericht BUND Saar 2012
5 Hirschkäfer Gemeinsam mit dem SaarForst Landesbetrieb, dem Zentrum für Biodokumentation und dem NABU Saarland führte der BUND Saar eine Erfassung des Hirschkäfers durch. Die Öffentlichkeit wurde durch ein Faltblatt, durch einen Beitrag im Umweltmagazin, Artikel in der Saarbrücker Zeitung und einen Vortrag über das Insekt des Jahres 2012 gebeten, Beobachtungen des Käfers zu melden. Die Beteiligung übertraf die Erwartungen. Etwa 150 Meldungen gingen ein. So wurden viele neue Informationen über das Vorkommen des Hirschkäfers im Saarland gesammelt. Wald und Wild In einer gemeinsamen Presseerklärung von BUND und NABU wurden Anfang des Jahres die Äußerungen von Mitgliedern der CDU-Landtagsfraktion als Rolle rückwärts in der Wald- und Jagdpolitik bezeichnet. Anlässlich des Waldzustandsberichtes 2011 wurde der Vorschlag gemacht, mit einem verstärkten Holzeinschlag der Versauerung des Bodens entgegen zu wirken, weil durch den hohen Stickstoffeintrag die Bäume schneller wachsen und dem Boden verstärkt Mineralien entziehen. Was bei diesem Vorschlag aber nicht beachtet wurde, ist die Tatsache, dass diese Mineralien dem Waldboden nur dann wieder zur Verfügung stehen, wenn das geschlagene Holz im Wald liegen bleibt. Der hohe Rehwildbestand wurde sogar als Regulativ für einen gesunden Wald gesehen, weil er den Zuwachs an neuem Holz unterbindet. Hier wurden die Rehe als Retter des Waldes dargestellt! Vor der Filmvorführung Geheimnisse des Waldes am hatte der stellvertretende Landesvorsitzende Michael Grittmann die Gelegenheit, einen kurzen Einführungsvortrag zum Thema naturnahe Waldwirtschaft zu halten und dabei die wichtigsten Forderungen des BUND zum Thema Waldbewirtschaftung zu nennen: Naturschutz im BUND 10% der Waldflächen aus der Nutzung zu nehmen, damit sich in alten Beständen eine größere Artenvielfalt entwickeln kann; auf der restlichen Fläche naturnahe und schonende Nutzung des Waldes (z.b. kein Kahlschlag, Naturverjüngung, Prozessschutz, mehr Totholz und Biotopbäume); sparsamer Umgang mit dem begrenzten Rohstoff Holz; Regulation des Rehwildbestandes zur Sicherung der Biodiversität in unseren Wäldern. Jahresbericht BUND Saar
6 Naturschutz im BUND Grenzüberschreitender Nationalpark R heinland-pfalz soll nach dem Willen der rot-grünen Landesregierung einen Nationalpark bekommen. Dazu wurde im vergangenen Jahr ein entsprechender Entscheidungsprozess gestartet. Profitieren könnte davon auch das Saarland. Käme die Region Hunsrück zum Zuge, und derzeit sieht es ganz danach aus, könnte ein grenzüberschreitender Nationalpark Hunsrück/Hochwald entstehen, wovon etwa 900 Hektar von der Gesamtfläche von ca Hektar auf das Saarland entfallen könnten. veränderungen und Holzgewinnung, die wir nicht haben wollen? Im Saarland sind wir beim Staatswald, was den Waldschutz angeht, gut aufgestellt und deutschlandweit vorbildlich. Die Ziele aus den nationalen Wald- und Naturschutzprogrammen werden erreicht. Auch die Nachhaltigkeit bei der Holznutzung in Bezug auf die Menge des Holzes, die eingeschlagen wird, ist eingehalten. Es wird bei weitem nicht so viel Holz eingeschlagen, wie nachwächst. Biosphäre Bliesgau D er BUND bringt sich in die Weiterentwicklung des Biosphärenreservates Bliesgau ein. Aktiv unterstützt der Verband die Ausarbeitung eines Masterplans 100 Prozent Klimaschutz in der Biosphäre Bliesgau. Ziel des Masterplans ist es, eine signifikante Reduzierung der CO2Emissionen auf den Weg zu bringen. Der BUND Saar verfolgt diese Entwicklung mit großem Interesse und würde es begrüßen, wenn es zu einem grenzüberschreitenden Nationalpark käme. Wobei klar ist, dass es in erster Linie eine Entscheidung von RheinlandPfalz ist, wo letztlich der Nationalpark entstehen soll. Der BUND hat sich auch fachlich damit auseinandergesetzt. Ein Nationalpark ist in erster Linie ein Naturschutzprojekt. Spannend ist auch die Diskussion, ob wir es uns leisten können, eine solch große Waldfläche langfristig aus der Nutzung zu nehmen und welche Auswirkungen dies hat. Führt das womöglich an anderer Stelle zu Landnutzungs- 6 Jahresbericht BUND Saar 2012 Vertreten ist der BUND auch im Vergaberat der PartnerInitiative, der im letzten Jahr seine Arbeit aufgenommen hat. Die Partner-Initiative ist eine vertraglich geregelte Kooperation zwischen dem Biosphärenzweckverband, Unternehmen, Dienstleistern und Privatpersonen. Ziel ist, gemeinsam eine nachhaltige touristische Entwicklung voranzutreiben und einen Mehrwert für Gäste und Kunden in der Biosphäre Bliesgau zu ermöglichen. Der BUND ist auch vertreten im Beirat des Zweckverbandes Biosphärenreservat Bliesgau. Wichtige Zukunftsaufgabe wird die Erarbeitung einer Rahmenkonzeption sein.
7 Alter Zollbahnhof Auch 2012 hat sich der BUND mit den Aktivitäten der Firma BahnLog am alten Zollbahnhof bei Kirkel- Altstadt auseinandersetzen müssen. Gleich zu Beginn des Jahres hat der Verband einen Antrag auf vorübergehende Stilllegung und Durchführung einer Umweltverträglichkeitsuntersuchung gestellt. Dieser wurde allerdings aufgrund der unklaren Zuständigkeiten während des Regierungswechsels in der ersten Jahreshälfte 2012 nicht bearbeitet. Nachdem die Zuständigkeit innerhalb der Landesregierung geklärt zu sein schien, wurde der Antrag auf Anweisung aus dem Umweltministerium dann in der zweiten Jahreshälfte auf Eis gelegt. Eigentlich ein Skandal, der erst ans Tageslicht kam, als der BUND beharrlich nachgebohrt hatte, wie denn nun der aktuelle Bearbeitungsstand sei. Entschieden wurde in 2012 auch nach fast dreijähriger Dauer die Klage des BUND gegen das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz nach dem Umweltschadensgesetz. Leider zu Ungunsten des Verbandes. Der BUND hat sich dazu entschlossen, in die Revision zu gehen, da wesentliche Aspekte der Klage nicht entsprechend berücksichtigt wurden. Nein zur Nordumfahrung Der BUND spricht sich gegen die Nordumfahrung Merzig aus. Leider konnte nicht verhindert werden, dass die Nordumfahrung Eingang fand in den Koalitionsvertrag der neuen Landesregierung. Dabei belegt eine Umweltuntersuchung, dass bis auf eine alle Varianten mit erheblichen Eingriffen in Natur und Landschaft verbunden sind. Und selbst die verbliebene Variante 5 wird es nicht zum ökologischen Nulltarif geben und zerschneidet das Übungsgelände der Bundeswehr. In dem Gebiet kommt auch die Wildkatze vor, für deren Überleben das Saarland eine hohe Verantwortung trägt. Naturschutz im BUND In seiner Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit hat der BUND immer auf den immensen Eingriff in Natur und Landschaft hingewiesen, der in keinem Verhältnis zu dem Nutzen steht, der zu erwarten ist. So liegen die Entlastungseffekte für die Merziger Innenstadt bei unter 20 Prozent. Die in den letzten Monaten durchgeführten Verkehrsmaßnahmen in Merzig haben zudem bereits zu einer deutlich spürbaren Entlastung geführt. Die politisch Verantwortlichen müssen endlich Abschied nehmen von diesem Prestigeprojekt, das angesichts des demografischen Wandels kein Mensch braucht. Die 17 Millionen Euro plus x werden im Saarland an anderer Stelle viel dringender gebraucht. Jahresbericht BUND Saar
8 Umweltbildungsarbeit im BUND Umweltbildungsarbeit im BUND Mit unserer Umweltbildungsarbeit wollen wir im BUND gerade bei den jungen Menschen schon früh den Grundstein für ein Umweltbewusstsein legen, das ein Leben lang trägt. Bildung für nachhaltige Entwicklung, das Lernen mit Hand, Herz und Verstand, ist uns ein wichtiges Anliegen und unverzichtbar für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen. Nur wenn man die Zusammenhänge erkennt und versteht, kann daraus eine nachhaltige Entwicklung in der Gesellschaft entstehen. BUNDjugend-Gruppe Wilde Clique Naturtagebuch F ür die Riegelsberger Jugendgruppe war 2012 ein ganz besonderes Jahr. Die Kinder besuchten den Schmetterlingserlebnispfad im Saarbrücker Zoo und zogen Schmetterlinge auf. Dabei wurden sie vom BUNDSchmetterlingsexperten Steffen Potel unterstützt. Die elf Kinder im Alter von zehn bis zwölf Jahren notierten während des gesamten Jahres ihre Naturbeobachtungen und fertigten Naturtagebücher an. Der Einband bestand aus einer Laubsägearbeit in Schmetterlingsform. Hiermit errangen sie den ersten Preis beim bundesweiten BUNDWettbewerb Naturtagebuch. D as Naturtagebuch ist ein Wettbewerb, den der BUND bundesweit für Kinder von acht bis zwölf Jahren ausschreibt. Sie können malen, basteln, wissenschaftliche Notizen machen oder fotografieren. Auch Gedichte oder Geschichten über das, was sie gesehen und erlebt haben, sind möglich. Der BUND Saarland bewirbt den Wettbewerb und ist Anlaufstation für die saarländischen Teilnehmer. 8 Jahresbericht BUND Saar 2012
9 BUNDjugend aktiv Die aktiven Mitglieder der BUNDjugend Saar trafen sich 2012 regelmäßig am ersten Donnerstag im Monat im Café Kostbar im Nauwieser Viertel in Saarbrücken zur BUNDen Runde, um ihre Aktivitäten zu organisieren. Beim konsumkritischen Stadtrundgang am 28. April 2012, bei dem vor allem BUND-Mitglieder mitgelaufen sind, war auch die BUNDjugend Saar als eine der aktiven Gruppen der Bildungsinitiative Weltbewusst Saar vertreten. Bei einem Besuch bei Radio Neunkirchen am 30. April 2012 stellte die BUNDjugend Saar ihre Aktivitäten vor. Vom 11. bis zum 13. Mai 2012 nahmen Vertreter aus dem Saarland im Jugendzentrum in Wolfenbüttel an der BUNDjugend-Delegiertenversammlung teil. Am 31. Mai fand die erste Kindergruppenstunde im Haus der Umwelt in Saarbrücken statt. Mit Spielen und einer Forscherrallye wurden die Kinder zum Miteinanderkommunizieren und zum Naturkennenlernen animiert. Nach der Rallye gab es das Forscherdiplom und eine Kleinigkeit zu Essen. Am Bio-Markt auf dem St. Johanner Markt am 14. Juni 2012 nahmen neben den saarländischen Öko-Landwirten, -Gärtnern, -Obstbauern, -Imkern, -Bäckern, -Hofmolkereien, -Hofmetzgereien und -Weingütern auch mehrere Umweltorganisationen teil. Der BUND erläuterte am Beispiel Agrosprit die als Teller oder Tank bekannte Nutzungskonkurrenz zwischen der Produktion von pflanzlichen Lebensmitteln und nachwachsenden Rohstoffen. Am 19. November zeigte das Filmhaus in Kooperation mit dem BUND den Film Geheimnisse des Waldes. Die BUNDjugend war mit einem Stand vertreten. Das Carrotmob ist ein klimakritischer Flashmob. Umweltaktivisten regen zum umweltbewussten Konsum in einem Restaurant oder Geschäft an. Aus dem Erlös dieses Tages wird das Restaurant oder das Geschäft einen vorher verhandelten Betrag in Energiesparmaßnahmen einbringen. Dieser Aktionstag muss natürlich organisiert und vorbereitet werden. Bei diesem Team ist auch die BUNDjugend Saar vertreten. DUH-Sammlung An der Haus- und Straßensammlung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) beteiligten sich 2012 drei saarländische Schulen. Zusammen sammelten sie mehr als Euro für lokale und regionale Umweltschutzprojekte. Die Schulen selbst erhielten 60% des Betrags für eigene Umwelt- und Naturschutzvorhaben. Im Saarland organisiert und koordiniert der BUND Saar die DUH-Sammlung. Umweltbildungsarbeit im BUND Jahresbericht BUND Saar
10 Umweltbildungsarbeit im BUND KunterBUNDmobil 2012 mit rund 120 Einsätzen Das KunterBUNDmobil ist das Flaggschiff der Kinderund Jugendarbeit des BUND Saar. Das fahrbare Klassenzimmer fährt seit dem Jahr 2000 durch das Saarland, besucht Kindergärten und Schulen, beteiligt sich an Festen und vielen weiteren Veranstaltungen. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche mit der Natur vertraut zu machen und sie schätzen zu lernen. Minisaarland, das Minisaarland für das Köllertal. Die Kinder konnten beim BUND Saar als Forscher und Umweltpädagoge tätig sein. Handwerklich geschickte Kinder bauten Nisthilfen. Bei einigen großen Veranstaltungen war das Kunter- BUNDmobil zugegen: beim Biosphärenlauf in St. Ingbert, dem Familien- und Kinderfest und den Umwelt- und Friedenstag in Homburg sowie dem Biosphärenfest in Beeden. Die Besucher dieser Feste informierten sich am KunterBUNDmobil über Fragen des Natur- und Umweltschutzes. Lebende Tiere aus saarländischen Gewässern waren häufig Anstoß zu Gesprächen mit Kindern und Erwachsenen über Klimawandel, neu eingewanderte Arten und Gewässerschutz. Schmetterlingserlebnispfad Schwerpunkt der Arbeit des KunterBUNDmobils war der Wasser-Marathon 2015, der vom saarländischen Umweltministerium gefördert wurde. Das Ministerium und der BUND Saar vereinbarten die Weiterführung des 2009 begonnenen und 2010 und 2011 fortgeführten BNE-Projekts (BNE: Bildung für nachhaltige Entwicklung) für das Jahr Dabei wird besonderer Wert auf die Umweltbildungsansprüche der EG-Wasserrahmenrichtlinie gelegt. Zielgruppen des Projekts Wasser-Marathon 2015 sind Schulen, Kindergärten und Vereine. Das KunterBUNDmobil erreichte rund Kinder. In Bächen wurden Tiere gesammelt und von den Kindern unter Stereolupen erforscht. Viele weitere Themen rund um das Wasser wurden theoretisch-experimentell zusammen mit den Kindern behandelt. Dies reichte vom Umgang mit dem Wasser zu Hause und in anderen Teilen der Welt, über das Wasser als Lebensmittel bis hin zu der Reinigung des Wassers im Boden und in Kläranlagen. Im Jahr 2012 gab es eine kleine Ausgabe der Spielstadt Am 5. Mai wurde der BUND-Schmetterlingserlebnispfad im Saarbrücker Zoo eröffnet. An 17 Stationen haben die Besucher Gelegenheit, sich über vieles zu informieren, was die Schmetterlinge so spannend macht. Der Pfad vermittelt überraschende Details über die Schmetterlinge. Wissen spielerisch vermitteln das war eine wichtige Vorgabe bei der Konzeption des Pfades. So können Kinder wie Erwachsene z.b. mit dem Auge eines Falters sehen oder Namen von Schmetterlingen erwürfeln. Der Schmetterlingserlebnispfad wurde gefördert von der Saarland-Sporttoto GmbH. 10 Jahresbericht BUND Saar 2012
11 Energie-/Umweltpolitik im BUND Im Vordergrund in der Energie- und Umweltpolitik des BUND steht die Bewältigung der Energiewende, die uns auf allen Ebenen des Verbandes fordert. Die erneuerbaren Energien müssen weiter ausgebaut werden bei gleichzeitiger Steigerung der Energieeffizienz. Zudem ist im Jahr 2012 das Kooperationsprojekt mit der Universität des Saarlandes, dem Umweltministerium und dem BUND gestartet mit dem Ziel, wichtige chemische Daten an neuralgischen Fließgewässern zu sammeln und zu bewerten. Energiewende von unten In seiner Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit hat sich der BUND auf verschiedenen Ebenen für einen entschlossenen Ausbau der erneuerbaren Energien und Durchführung von Energieeffizienzmaßnahmen eingesetzt. Zunehmend Thema ist dabei auch die Einhaltung von ökologischen Leitplanken, sei es bei der Windkraft- oder Biomassenutzung. Gerade bei Letzterem wird im Saarland noch viel Potenzial bei der Nutzung biogener Reststoffe verschenkt, etwa bei der Biotonne oder kommunalem Grünschnitt. Der BUND arbeitet auch aktiv im neu eingerichteten Energiebeirat und seinen Arbeitsgruppen mit. Der Energiebeirat soll die saarländische Landesregierung in energiewirtschaftlichen Fragen beraten und Empfehlungen abgeben. Es ist dabei fraglich, ob der Spagat gelingen wird, einerseits die erneuerbaren Energien weiter substanziell ausbauen und andererseits für den fossilen, in die Jahre gekommenen Kraftwerkspark eine Zukunftsperspektive zu entwickeln. Gerade die hier im Lande dominierenden Steinkohlekraftwerke lassen sich nur sehr schwer in eine Welt der erneuerbaren Energien integrieren. Bei einem funktionierenden CO 2 -Emissionshandel würden die saarländischen Kohlekraftwerke zu einem Auslaufmodell werden. Einen Höhepunkt erreichten die Diskussionen um die Energiewende im Herbst 2012 mit Bekanntgabe der so genannten EEG-Umlage, die auf über 5 Cent pro Kilowattstunde gestiegen ist. Der BUND hat sich hier klar positioniert und weiter für eine entschlossene Fortsetzung der Energiewende von unten ausgesprochen. Bundesumweltminister Peter Altmaier entpuppt sich immer als Energiewendebremser. Wobei man ihm zugestehen muss, dass er es mit einem FDP-Wirtschaftsminister Rösler oft nicht leicht hat. Der BUND hat in dieser Debatte vehement gefordert, dass die vielen Befreiungen von Industriebetrieben bei der EEG zurückgeführt werden müssen, um die Verbraucher entsprechend zu entlasten. BürgerEnergieGenossenschaften Für den BUND sind BürgerEnergieGenossenschaften ein sehr gutes Modell der finanziellen Teilhabe der Bürgerinnen und Bürger beim Ausbau der erneuerbaren Energien und Durchführung von Klimaschutzmaßnahmen im Sinne einer regionalen Wertschöpfung. Eine solche Beteiligung schafft eine breite gesellschaftspolitische Akzeptanz für eine Energiewende von unten, die notwendig ist, soll die Energiewende, der Ausstieg aus der fossil-atomaren Energieversorgung, ein Erfolg werden. Der BUND arbeitet daher aktiv im Netzwerk der saarländischen Energiegenossenschaften mit. Der Verband selbst ist Mitglied der Energiegenossenschaften in Eppelborn und Hochwald, die sich in den letzten Monaten neu gegründet haben. Geplant ist auch eine Mitgliedschaft in dem jüngsten Spross der Familie der Genossenschaften: der BürgerEnergieGenossenschaft Bliesgau. Jahresbericht BUND Saar Energie-/Umweltpolitik im BUND
12 Energie-/Umweltpolitik im BUND Anti-AKW-Demonstrationen in Metz Am fand im Rahmen des Fukushima-Gedenkwochenendes in Metz eine Demonstration gegen das AKW Cattenom statt. Dazu aufgerufen hatte das Netzwerk Sortir Du Nucleaire Lorraine. Unterstützt wurden die Organisatoren durch die Internationale Aktionsgemeinschaft gegen das AKW Cattenom (IAC), um im französischen Wahlkampf unseren nachbarschaftlichen Protest in die französische Öffentlichkeit zu tragen. Der BUND Saar hatte dazu einen Bus von Saarbrücken aus organisiert. Mit etwa 500 Demonstranten war dieser Protestzug für französische Verhältnisse beeindruckend, und er hat in der belebten Fußgängerzone von Metz große Aufmerksamkeit erregt. Der hohe Anteil an französischen Demonstranten war vielleicht schon ein Hinweis auf den zunehmenden Widerstand der französischen Bevölkerung gegen die Nutzung der Kernenergie. Mehr als 700 Bürgerinnen und Bürger aus der Großregion demonstrierten am 13. Oktober im lothringischen Metz für die Schließung des Atomkraftwerks Cattenom und für den Stopp des Endlagerprojekts Bure. Das Internationale Aktionsbündnis gegen Cattenom, Sortons du Nucléaire Moselle, das Anti-Atom-Netz Trier und rund 20 weitere Gruppen und Parteien unterstützten den Aufruf. Der vom BUND Saar organisierte Bus war bis auf den letzten Platz besetzt. Dies war die größte Anti-Atomkraft-Demonstration in der Großregion Saar-Lor-Lux-RLP seit dem Super- Gau in Fukushima. Online-Messungen an saarländischen Fließgewässern Im Dezember 2011 kam grünes Licht vom saarländischen Umweltministerium zu einem Gemeinschaftsprojekt mit der Universität des Saarlandes. In diesem werden die bis dato in einem Life-Projekt an der Nied und in einem Erprobungsvorhaben im Bereich Theel/Ill erfolgreich im Saarland eingesetzten Messcontainer zur Erhebung wichtiger chemischer Grundwerte an weiteren neuralgischen Punkten im saarländischen Gewässernetz eingesetzt. Diese rund um die Uhr Messwerte helfen, chemische Störgrößen in den Gewässern aufzuspüren, die ansonsten mit Stichproben nicht erkannt werden können. Nach langer Vorlaufphase starteten im Herbst 2012 die Messungen an Rossel und Bist, um dann im Frühjahr 2013 mit Messungen in der Saar und dem Losheimer Bach fortgeführt zu werden. Der BUND Saar setzt, wie die übrigen Projektteilnehmer, große Erwartungen in dieses Projekt im Zusammenhang mit der Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie. 12 Jahresbericht BUND Saar 2012
13 Organisation Vorstand Die Mitgliederversammlung wählt im zweijährigen Rhythmus den Vorstand. Im Jahr 2012 stand keine Wahl an. In der Zusammensetzung des Vorstandes ergab sich im Laufe des Jahres keine Veränderung: Christoph Hassel, Landesvorsitzender seit 2009; Michael Grittmann, Stellvertretender Landesvorsitzender seit 2010; Jörg Köhler, Schatzmeister seit 2007; Godehard Grünewald, Beisitzer seit 2007; Rüdiger Hild, Beisitzer seit 2010; Caroline Jung, Beisitzerin seit 2011; Christoph Eckert, seit 2011 für die BUNDjugend zuständig; Ehrenvorsitzende: Ruth Brunk. Landesgeschäftsstelle In der Landesgeschäftsstelle arbeiten sechs hauptamtliche Mitarbeiter. Sie wurden von zwei aufeinander folgenden Teilnehmerinnen am Freiwilligen Ökologischen Jahr unterstützt. Mitgliederentwicklung Die Mitgliederzahl betrug zum Jahresende Mitglieder. Zum stieg sie auf Außerdem unterstützten Förderer den BUND Saar, 2011 waren es 497. Veröffentlichungen Umweltmagazin Saar Viermal jährlich erscheint das Umweltmagazin Saar in einer Auflage von Exemplaren. Auf jeweils 40 Seiten werden grundsätzliche wie auch aktuelle Themen des Umwelt- und des Naturschutzes behandelt. Schwerpunktthemen waren 2012 Schmetterlinge, ökologisch bauen und energetisch sanieren, Nationalpark Hochwald-Idarwald und die Energiewende im Saarland. Jahresbericht erschien der Jahresbericht des BUND Saar, der die Arbeit des Verbandes im Jahr 2011 dokumentiert. Newsletter Seit 2012 erscheint der Newsletter des BUND Saar. Er ist über zu bestellen. Internet Der BUND Saar stellt seine Arbeit auch im Internet dar. Hier können unter anderem die Printmedien heruntergeladen werden: bundjugend.de, Jahresbericht BUND Saar Organisation im BUND
14 Finanzen im BUND 24,84% Finanzen 2012 I m Jahr 2012 kam unter anderem das Projekt Online-Messungen an saarländischen Fließgewässern dazu, was sich sowohl auf die Zuschüsse als auch auf die Ausgaben im steuerfreien Bereich auswirkte. Wichtige Einnahmen konnte der Verband bei den Naturschutzprojekten Wildkatzensprung, Schmetterlingserlebnispfad und KunterBUNDmobil im Rahmen seiner Umweltbildungsarbeit erzielen. 14,91% 5,16% 2,63% 17,94% 34,52% Einnahmen Euro Mitgliedsbeiträge, Zuschüsse ,65 Spenden, sonstige Einnahmen ,64 Haus der Umwelt ,59 Projekte ,88 Umweltmagazin ,75 Solarprojekt ,38 Gesamt: ,89 25,64% 5,40% 4,41% 0,15% 51,27% Ausgaben Euro Steuerfreier Bereich ,87 Haus der Umwelt ,94 Verschiedene Projekte ,86 Umweltmagazin ,79 Solarprojekt ,69 Einstellung in Rücklagen 742,74 13,13% Gesamt: ,89 14 Jahresbericht BUND Saar 2012 Der steuerfreie Bereich betrifft alle Projekte, für die keine bzw. nur teilweise Steuern abzuführen sind (z.b. Personalkosten, BUND Magazin, Jugendarbeit, Aktionen usw.)
15 Impressum Herausgeber: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Saarland e.v. Haus der Umwelt Evangelisch-Kirch-Straße Saarbrücken Tel.: Fax: Mail: info@bund-saar.de Textbeiträge: Christoph Hassel (V.i.S.d.P.), Katrin Buczek, Martin Lillig, Steffen Potel, Gabi Vogel Gestaltung: Petra Seebruch Fotos: Peter Baus, Klaus Borger, Joachim Götz, Gerhard Hänsel, Nathalie Himbert, Olaf Kühn/PIXELIO, Martin Lillig, Marc Nauhauser, Markus Pflüger, Steffen Potel, Petra Seebruch, Gabi Vogel Druck: Druckerei Huwig GmbH Goethestr Riegelsberg Tel.: gedruckt auf 100% Altpapier Spendenkonto des BUND Saar: Bank1Saar eg BLZ Konto: Jeder Mensch hinterlässt etwas. Warum nicht eine Zukunft für die Natur? Umwelt und Natur liegen Ihnen am Herzen? Stehen Sie auch über das Leben hinaus für Ihre Ziele. Bedenken Sie den BUND in Ihrem Testament. Jeder Betrag hilft, die Natur auch in Zukunft zu schützen und zu bewahren. Fordern Sie dazu kostenlos unsere Informationsbroschüre Was bleibt, wenn wir gehen? an. Tel.: Jahresbericht BUND Saar Impressum
16 Ja, ich möchte Mitglied werden beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), LV Saarland e.v. und wähle Anzeigen folgenden Jahresbeitrag: Einzelmitglied (mind. 50 EUR) EUR Familie (Kinder bis 16 Jahre frei) (mind. 65 EUR) EUR Die Erde braucht Freunde Mitglied auf Lebenszeit, einmalig (mind EUR) EUR Vereine, Körperschaften, Firmen, etc. nach Vereinbarung (mind. 130 EUR) EUR Beitrag für Auszubildende (SchülerInnen, StudentInnen, Azubis) (mind. 16 EUR) EUR Reduzierter Beitrag (Erwerbslose, Kleinrentner, Alleinerziehende, Kinder) (mind. 16 EUR) EUR Ich bin damit einverstanden, dass mein Beitrag jährlich von meinem Konto abgebucht wird. Geldinstitut Bankleitzahl Konto-Nr. Diese Ermächtigung erlischt durch Widerruf oder mit meinem Austritt aus dem BUND. Vor- und Zuname *geb. am Straße/Hausnummer PLZ Wohnort *Beruf Datum *freiwillige Angabe Unterschrift (bei Minderjährigen: Unterschrift des/der Erziehungsberechtigten)
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