Protokoll der 2. Sitzung der Zeitweiligen Expertengruppe Elektronische Ressourcen am 16. Oktober 2001 in der Deutschen Bibliothek Frankfurt am Main

Transkript

1 Die Deutsche Bibliothek Arbeitsstelle für Standardisierung (AfS) Protokoll der 2. Sitzung der Zeitweiligen Expertengruppe Elektronische Ressourcen am 16. Oktober 2001 in der Deutschen Bibliothek Frankfurt am Main Status: genehmigt Zeit: bis Uhr Teilnehmer: Frau Albrecht HeBIS Frau Cremer GBV Frau Gömpel DDB Frau Henze (Vorsitz) DDB Frau Pagel ZDB (bis Uhr) Frau Signori SLB Bern Frau Wagenknecht KOBV Frau Weber DDB Entschuldigt: Frau Meßmer Frau Sigrist Herr Wolf BVB ZDB SWB Protokoll: Frau Weber DDB

2 Tagesordnung 1. Begrüßung, Genehmigung der Tagesordnung 2. Verabschiedung des Protokolls der konstituierenden Sitzung am 11. Juli 2001 und Bericht über den Stand der Arbeitsaufträge aus dem Protokoll 3. AP 1: Erarbeitung von Empfehlungen für Continuing integrating resources 4. AP 2: RAK-NBM-Präzisierungen: Überarbeitung der Anlage 1 5. AP 2: RAK-NBM-Präzisierungen: Beispiel(e) für Online-Ressourcen 6. Verschiedenes Versandte Unterlagen Versandte Unterlagen / Tischvorlagen Top 3: Erarbeitung von Empfehlungen für Continuing integrating resources Darstellung der Behandlung von Datenbanken in der ZDB (ZETA-Entwurf) (Dateinamen: E456.rtf, E456neu.rtf) Beispielkatalogisate aus CORC/WorldCat und Eureka/RLG (per Briefpost durch Frau Cremer) Produktbeispiele und Beispielkatalogisate aus verschiedenen, über das Internet zugänglichen Bibliothekskatalogen des anglo-amerikanischen Sprachraumes und weiterer AACR-Bibliotheken (Dateinamen: IntegratingResourcesKatalogisate.rtf, IntegratingResourcesProdukte.doc) Internationale Definitionen (Dateiname: TOP3_Definitionen.rtf) GBV-Richtlinie zur Katalogisierung von elektronischen Ressourcen auf Datenträgern (per Briefpost durch Frau Cremer) (Dateiname: GBV-ER.rtf [neuer Stand]) Top 4: RAK-NBM-Präzisierungen: Überarbeitung der Anlage 1 Zusammenstellung von Unterlagen und Mails aus der Regellist (Dateinamen: NBM_Anl1_2.xls, TOP4.rtf, TOP4_1a.xls, TOP4_1b.doc, TOP4_1c.xls, TOP4_2a.doc, TOP4_2b.doc, TOP4_2c.doc, TOP4_2d.rtf, TOP4_3a.doc, TOP4_3b.doc) 2

3 Top 5: RAK-NBM-Präzisierungen: Beispiel(e) für Online-Ressourcen Zusammenstellung von Beispielen und Kommentaren aus der Regellist (Dateinamen: TOP5.rtf, TOP5_1a.rtf, TOP5_1b.rtf, TOP5_2a.doc, TOP5_3a.doc, TOP5_4a.doc, TOP5_4b.doc, TOP5_4c.doc, TOP5_4d.doc) Tischvorlage Top 3 Grafisches Modell AACR Type of Publication Model (Dateiname: TOP3_Modell.doc) 1. Begrüßung, Genehmigung der Tagesordnung Frau Henze begrüßt die Mitglieder der Zeitweiligen Expertengruppe Elektronische Ressourcen (ZEG ER) zur zweiten Sitzung in der Deutschen Bibliothek Frankfurt. Zu allgemeinem großen Bedauern hat Frau Freitag, EZB mitgeteilt, dass sie aus gesundheitlichen Gründen ihre Mitarbeit in der Expertengruppe Elektronische Ressourcen beenden muss. Die Tagesordnung wird genehmigt. Frau Gömpel informiert unter TOP 6, Verschiedenes über Diskussionen zu einem möglichen Umstieg auf anglo-amerikanische Regeln und Formate. Dieser Punkt wird zeitlich vorgezogen, im Protokoll aber unter TOP 6 behandelt. 2. Verabschiedung des Protokolls der konstituierenden Sitzung am 11. Juli 2001 und Bericht über den Stand der Arbeitsaufträge aus dem Protokoll Den zum Protokoll der konstituierenden Sitzung eingereichten Änderungswünschen von Frau Albrecht wird zugestimmt und das Protokoll in der geänderten Fassung verabschiedet. Anm.: Das verabschiedete Protokoll steht den Mitgliedern der Expertengruppe über den FTP-Server Der Deutschen Bibliothek ftp://egfe:passwort@ftp.ddb.de (Passwort bitte einsetzen) im Ordner egfe/eger/sitzung_ zur Verfügung. Das Protokoll steht der Öffentlichkeit unter ftp://ftp.ddb.de/pub/standardisierung/protokolle zur Verfügung. Die auf der konstituierenden Sitzung vereinbarten Unterlagen (s. Protokoll , Top 3) zu AP 1 - Erarbeitung von Empfehlungen für Continuing integrating resources sind von den Mitgliedern der Expertengruppe erstellt bzw. 3

4 zusammengetragen worden. Frau Cremer informiert, dass Frau Münnich sich um eine Übersetzung der AP1-relevanten Begriffe bemüht. Anm.: Die Arbeitsstelle für Standardisierung hat zwischenzeitlich Frau Münnich und Herrn Popst, die beide in der AACR-Übersetzergruppe tätig sind, gefragt, ob es bereits Arbeitsübersetzungen für neue Definitionen und Begriffe gibt. Herr Popst hat seine Überlegungen an die Regellist geschickt (Mails vom und ). Frau Münnich hat Beiträge aus der Übersetzergruppe an die Regellist geschickt (Mail vom ). 3. AP 1: Erarbeitung von Empfehlungen für Continuing integrating resources Zur Vorgehensweise für die Erarbeitung von Empfehlungen für continuing integrating resources einigen sich die Experten darauf, - internationale Definitionen bzw. deren Übersetzung und das AACR Type of Publication Model als Basis zu nehmen - die gesammelten Beispiele durchzusprechen und die Definitionen kritisch auf diese anzulegen - Kriterien festzustellen und zu sammeln, die auf serial bzw. integrating resource hindeuten - ISBD(CR)-Entwurf, ZETA-Entwurf E 456 und die GBV-Richtlinie auf eine mögliche Ableitung von Regeln durchzusehen. 4

5 Die Kategorie continuing resource umfasst fortlaufende Publikationen und steht im Gegensatz zur Kategorie finite resource, unter der begrenzte Werke verstanden werden, die entweder vollständig ( complete ) oder unvollständig ( incomplete ), aber auf Abschluss angelegt sind. Integrating resource bezeichnet Publikationen, die durch Updates ergänzt oder geändert werden, wobei diese Updates in die Publikation integriert werden und nicht als einzelne Teile erhalten bleiben. Das Gegensatzpaar successively issued steht dagegen für eine Abfolge von Teilen. Sowohl bei continuing resource als auch bei finite resource gibt es die integrierende oder sukzessive Erscheinungsform. Beispiele für continuing integrating resources sind Datenbanken, Web Sites oder auch Loseblattausgaben. Die Experten ordnen zum besseren Verständnis Begriffe aus dem Modell den Definitionen (TOP3_Definitionen.rtf) zu. Daraus ergeben sich einige Fragen und Anregungen. 1. Definition Iteration Im ISBD(CR)-Entwurf wird Iteration als One of the versions of an integrating resource definiert. Eine weitere Definition besagt: The representation of an integrating resource, either as first published or after it has been updated. Eine Integrating resource kann sowohl finite als auch continuing sein. Bei continuing resources hält die Expertengruppe eine Fußnote Bibliographische Deskription nach... für empfehlenswert. 2. Abgrenzung Finite/Integrating und Continuing/Integrating a) Updating loose-leaf Im Modell werden loose-leafs an zwei Stellen aufgeführt, zum einen unter Finite/Incomplete/Integrating als Some loose-leafs, zum anderen unter Continuing/Integrating als Most loose-leafs. Die Experten diskutieren, ob unter Some loose-leafs Lieferungswerke zu verstehen sind? b) Datenbank/Web Sites Im Modell sind Datenbanken/Web Sites den Continuing Integrating Resources zugeordnet. Die Experten stellen fest, dass eine inhaltliche Definition und Abgrenzung von Datenbanken und Web Sites erforderlich ist und fragen kritisch nach, warum Datenbanken im Modell nur unter dem Strang Continuing resources geführt werden, obwohl es auch begrenzte Datenbanken gibt. Eigentlich müsste das Modell Databases und Web Sites als Beispiele auch im Strang Finite resources aufführen. 5

6 Anm.: Die Arbeitsstelle für Standardisierung hat zwischenzeitlich bei Jean Hirons nachgefragt, welche Definition Database zugrundegelegt wurde und warum Database nur unter Continuing resources aufgeführt ist. Aus der Antwort von Jean Hirons geht hervor, dass eine Datenbank nicht per se als continuing betrachtet wird und ein Abprüfen der Definitionskriterien am Objekt zur Abgrenzung erforderlich ist. Zitat aus der Antwort von Jean Hirons: [ ] The model has not changed. The definition of "integrating resources" mentions updating Web sites as an example, and the same would be the case for databases. We know that some are issued in that format and are never updated. These are monographs. It must be a database that is intended to be updated in order to fit the definitions of integrating and continuing. [ ] c) Revised e-texts Diese Gattung ist im Modell der Gruppe Finite Integrating Resources zugeordnet. Die Experten fragen, wie Revised e-texts definiert werden und wie bei diesem Typ zwischen finite und continuing abgegrenzt wird. Als mögliches Kriterium wird von den Experten z.b. ein Hinweis zur Erscheinungsweise gesehen. Anm.: Die Arbeitsstelle für Standardisierung hat zwischenzeitlich bei Jean Hirons nachgefragt, wie Revised e-texts definiert werden. Auch hier geht aus der Antwort von Jean Hirons hervor, dass ein Abprüfen bestimmter Kriterien am Objekt zur Abgrenzung erforderlich ist. Zitat aus der Antwort von Jean Hirons: [ ] Revised e-texts are a little more problematic. If they are revised and each revision is considered a new edition, they are monographs. The frequency of the revisions, the intent to revise, the presence or absence of edition statements should all be considered when deciding whether you have a monograph or an integrating resource, much as for serials. [ ] In einem nächsten Schritt ordnen die Experten die vorliegenden internationalen Beispiele (Dateinamen: IntegratingResourcesKatalogisate.rtf, IntegratingResourcesProdukte.doc) den einzelnen Gruppen des Modells zu und sprechen Probleme an. Dabei wird festgestellt, dass die Beispielkatalogisate des anglo-amerikanischen Raumes sehr uneinheitlich sind, was nicht verwundert, da auch hier noch keine abschließenden Regelungen verabschiedet worden sind. Teils ist ein Titel als 6

7 Monografie, teils als fortlaufende Publikation katalogisiert worden, zudem differieren die Hauptsachtitel, je nachdem, welche Titelstelle zugrundegelegt wurde. Als hilfreich wird in vielen Aufnahmen die Angabe viewed on... gesehen (mögliche Umsetzung: gesehen am... ). Beispiel 1: ABI/Inform Dieser Titel wird den Continuing Integrating Resources zugeordnet. Es handelt sich um eine Datenbank, die strukturierte Daten und einen Suchmechanismus aufweist. Bei Global edition handelt es sich um eine Aggregatordatenbank mit Volltexten, bei Research edition handelt es sich um eine bibliografische Datenbank. Kunden erhalten für abonnierte Titel individuelle URLs. Problembereiche: Bestimmung des Hauptsachtitels und der Haupttitelstelle Beispiel 2: Oxford English Dictionary Dieser Titel wird den Finite Incomplete Integrating Resources zugeordnet. Der Ressource selbst ist zu entnehmen, dass sie inhaltlich die 20-bändige 2. Ausgabe und Supplementbände umfasst. Die laufende Revision hat die Publikation einer 3. Ausgabe ca zum Ziel. In die elektronische Ressource werden revidierte Teile in ca. vierteljährlichen Updates integriert. Problembereiche: Bestimmung des Sachtitels/Nebentitels; Abgrenzung Finite Incomplete Integrating Resource und Continuing Integrating Resource unter Berücksichtigung der inhaltlichen Analogie weiterer Ausgabeformen Vorschlag aus der Diskussion: offene Bandaufnahme bei einer Monografie; verschiedene Datenstände (Aktualisierungen) der quarterly updates nicht angeben Beispiel 3: Web of Science Dieser Titel wird den Continuing Integrating Resources zugeordnet. Unter Web of Science sind drei Produkte zusammengefasst: Science Citation Index Social Sciences Citation Index Arts & Humanities Citation Index Bei diesen «Citation databases» handelt es sich um bibliografische Datenbanken. Bei den Beispielkatalogisaten fallen umfängliche Eintragungen zu Titelvarianten auf. Problembereiche: Bestimmung des Hauptsachtitels; Aufführung/Katalogisierung der einzelnen enthaltenen Werke; Umfang der einzelnen enthaltenen Werke in Abhängigkeit von Erwerbungsmodalität 7

8 Beispiel 4: WisoNet Dieser Titel wird den Continuing Integrating Resources zugeordnet. Bei den in der Datenbank angegebenen Informationspools handelt es sich um Titel, die auch als CD-ROMs erscheinen. Online ist zwischen WIWI, SOWI und Presse zu unterscheiden. Die im ZETA-Entwurf vorgesehene Regelung, die kleinste erwerbbare Einheit zu katalogisieren, kann zu Problemen führen, wenn anwenderbezogene Pakete vom Anbieter geschnürt werden. Außerdem wechselt ggf. die Katalogisierungsgrundlage (untere mittlere obere Ebene). Vorschlag aus der Diskussion: Tiefe der Erschließung freistellen Beispiel 5: Die Deutsche Lyrik Dieser Titel wurde den Finite Incomplete Integrating Recources zugeordnet, da die Datenbank mit Werken von über 500 Autoren des 15. bis 20. Jahrhunderts in elektronischer Form eine zeitliche und inhaltliche Begrenzung aufweist. Die Besprechung der restlichen Beispiele soll fortgesetzt werden. 4. AP 2: RAK-NBM-Präzisierungen: Überarbeitung der Anlage 1 vertagt, da die Experten dem AP 1 höhere Priorität zubilligen 5. AP 2: RAK-NBM-Präzisierungen: Beispiel(e) für Online-Ressourcen vertagt, da die Experten dem AP 1 höhere Priorität zubilligen 8

9 6. Verschiedenes Diskussion über einen Umstieg auf AACR2: Die Diskussion über einen Umstieg auf AACR2 ist nicht neu, hat in der jüngsten Vergangenheit aber Dynamik entwickelt. Frau Gömpel gibt einen Überblick über die derzeit laufenden Diskussionen. Bereits in seiner konstituierenden Sitzung am 17. November 2000 diskutierte der Standardisierungsausschusses über Pro und Contra eines Umstiegs auf AACR2. Damals war die Fortschreibung der RAK unter Integration der Sonderregeln und besonderer Berücksichtigung der Verbesserung des internationalen Datentauschs erklärtes Ziel. Die Deutsche Bibliothek wurde beauftragt, ein Grundkonzept für die Weiterentwicklung der RAK zu erarbeiten, das die Entwicklung der AACR2 berücksichtigt. Der Beirat Der Deutschen Bibliothek sprach sich auf seiner Sitzung im Juli 2001 für einen Umstieg auf AACR2 aus. Am 12. September 2001 fand im Rahmen der GBV-Verbundkonferenz eine Podiumsdiskussion zu dem Thema Ist Deutschland reif für die internationale Zusammenarbeit? statt. Auf dieser Podiumsdiskussion haben sich Vertreter der Verbünde, DDB und BSB für einen Übergang von RAK zu AACR2 ausgesprochen. Umstiegsüberlegungen zu AACR2 und MARC 21 waren ebenfalls Thema auf der Sitzung der AG Verbundsysteme am 20./21. September 2001 in Berlin. Frau Gömpel ist gebeten worden, zur aktuellen Regelwerks- und Formatdiskussion im Rahmen der Herbstsitzung des DBV, Sektion 4 Wissenschaftliche Universalbibliotheken, zu referieren, die am 7. und 8. November 2001 in Zwickau stattfindet. Frau Signori berichtet über die Vorarbeiten zur Einführung der AACR2 und USMARC in der Schweiz. Die Vorarbeiten im Bereich Regelwerk dauerten ca. 1 Jahr und hatten einen Abgleich zwischen AACR2, Library of Congress Rule Interpretations und den Schweizer Regeln zum Inhalt. Problemschwerpunkte waren die Personen- und Körperschaftsansetzung. Frau Albrecht ergänzt die Ausführungen durch den Hinweis auf den Informationsverbund Deutschschweiz und dessen Katalogisierungsregeln IDS ( Von der Sitzung des Standardisierungsausschusses am 6. Dezember 2001 erhofft die Expertengruppe eine klare Aussage über die weitere Vorgehensweise. 9

10 Frau Wagenknecht verteilt eine Tischvorlage eines Online-Beispiels mit verschiedenen Fragen. Anm.: Die Tischvorlage wurde zwischenzeitlich von der Arbeitsstelle für Standardisierung an die nicht anwesenden Mitglieder der Expertengruppe per Briefpost verschickt. Frau Pagel verteilt eine Tischvorlage einer Zeitschriftentitelaufnahme und sagt zu, diese mit Erläuterungen an die Regellist zu schicken. Ein Termin für die nächste Sitzung wird nicht festgelegt. Terminfestlegung erfolgt über die Liste. Anm: Als nächster Sitzungstermin ist zwischenzeitlich der 21. November 2001 vereinbart worden. Für das Protokoll Renate Weber 10