Abschlussbericht DAAD Rise

Transkript

1 Abschlussbericht DAAD Rise University of Waterloo, Ontario Department of Chemical Engineering Purification of Monoclonal Antibodies for Cancer Therapy Von Denise Grieshober

2 Inhalt Allgemeiner Teil... 1 Flug... 1 Work Permit... 1 Unterkunft... 1 Waterloo... 2 Reisen... 2 Fachlicher Teil... 3 Meine Arbeitsgruppe... 3 Mein Forschungsprojekt... 3 Fazit... 3

3 Allgemeiner Teil Im Rahmen von DAAD Rise konnte ich diesen Sommer ein Praktikum an der University of Waterloo im Department of Chemical Engineering absolvieren. Nachdem ich die Zusage für das Stipendium erhielt erfolgte die Kontaktaufnahme mit meiner Betreuerin in Kanada und wir einigten uns recht schnell auf den genauen Zeitraum des Praktikums. Anschließend konnte ich mit den Vorbereitungen betreffend Visum, Flug und Unterkunft beginnen. Flug Da die Flüge nach Kanada recht teuer sind, habe ich den Flug direkt nach meiner Zusage gebucht. Das Visum hatte ich zu diesem Zeitpunkt zwar noch nicht, jedoch kann man so eine Menge Geld sparen. Mein Hinflug erfolgte mit Icelandair von Frankfurt über Reykjavik nach Toronto und mein Rückflug über Reykjavik zurück nach Frankfurt. Mit dem vom DAAD zur Verfügung gestellten Fahrtkostenzuschuss konnte man gut auskommen. Der Vorteil bei Icelandair ist, dass man 2 Gepäckstücke inklusive hat, zusätzlich zum Handgepäck. Außerdem ist die Airline relativ günstig, verglichen mit anderen Airlines. Work Permit Für mein Praktikum benötigte ich das Work Permit with LMIA Exemption. Die Beantragung verlief problemlos, jedoch dauerte es eine Weile, bis ich alle benötigten Dokumente hatte. Über die Datenbank werden beispielsweise Employment Reference Letter, Employment Contract und Employment Records gefordert. Da wir diese Dokumente als Studenten nicht besitzen, können Platzhalter hochgeladen werden (Appointment Letter der ausländischen Universität, Stipendiumszusage des DAAD, Transcript und Immatrikulationsbescheinigung). Außerdem muss das Formular IMM1295 ausgefüllt und in der Datenbank hochgeladen werden. Nachdem ich den Antrag abgesendet hatte, dauerte es nur 3 Tage, bis ich die Zusage für das work permit erhielt. Allerdings empfehle ich, sich frühzeitig für das work permit zu bewerben, da die Bearbeitung durchaus sehr viel länger dauern kann. Das endgültige work permit erhielt ich bei meiner Ankunft am Flughafen in Toronto, nachdem ich einige Unterlagen vorgezeigt hatte. Unterkunft Die Suche nach einer Unterkunft gestaltete sich schwierig. Das Problem ist, dass die meisten Vermieter Zimmer für 1 Jahr vermieten und ich nur 3 Monate benötigte. Allerdings war der Zeitpunkt meines Praktikums nicht gerade günstig, da das Semester in Waterloo Anfang September beginnt und somit viele Studenten nach einem Zimmer suchen. Dagegen sind die Chancen für die Monate Juni, Juli und August ein Zimmer zu finden besser, da viele Studenten in den Semesterferien Untermieter suchen. Letztendlich konnte ich jedoch eine Woche vor meiner Abreise ein Zimmer finden über die Website kijiji finden, das zudem relativ nahe an der Universität gelegen war. 1

4 Waterloo Die Stadt Waterloo liegt in Ontario, nahe Toronto und der Niagara Falls. Sie ist der Hauptsitz von Blackberry und besitzt zwei Universitäten: die University of Waterloo sowie die Wildfried Laurier University. Die University of Waterloo wurde 1957 gegründet und umfasst 6 Fakultäten. Die Faculty of Engineering der Universität ist eine der größten Kanadas. Sie ist besonders bekannt für ihr co-op Programm, einer Art berufsbegleitendes Studium. Dabei können Studenten neben dem Studium viel Praxiserfahrung sammeln. Reisen Während meiner Zeit in Waterloo hatte ich die Gelegenheit die Städte Montreal und Toronto zu besichtigen. Montreal ist ca. 640 km von Waterloo entfernt und liegt im Südwesten der Provinz Québec. Sie besitzt bekannt für ihre zahlreichen Kirchengebäude, darunter auch die Basilika Notre-Dame de Montreal. Nach Montreal ist es zwar eine ziemlich weite Reise von Waterloo aus, aber die war es auf jeden Fall wert und die Stadt hat eine Menge zu bieten. Außerdem konnte ich über ein verlängertes Wochenende Toronto besichtigen. Toronto ist die größte Stadt Kanadas und liegt am Lake Ontario. Der CN Tower ist das höchste freistehende Bauwerk des amerikanischen Kontinents und einen Besuch wert, um einen Blick auf die ganze Stadt zu erhalten. Um zu reisen bieten sich mehrere Verkehrsmittel an. Nach Montreal fuhr ich mit einem Rideshare, da man mit dem Auto deutlich schneller in Montreal ist als mit dem Bus oder Zug. Für Toronto wählten wir den GoBus. Neben GoBus bieten sich noch die Greyhound Busse an, die jedoch deutlich teurer sind. Für Kanada kann ich generell die ISIC (international student identity card) empfehlen, da man damit oft sparen kann. Beispielsweise kann man Vergünstigungen für den GoBus oder CN Tower bekommen. Die Beantragung kostet lediglich 15 Euro und ist in Verbindung mit der DKB Visa Karte sogar kostenlos. 2

5 Fachlicher Teil Meine Arbeitsgruppe In meiner Arbeitsgruppe wurde ich gleich zu Beginn gut aufgenommen und in das Projekt integriert. Meine Betreuerin konnte mir bei Problemen immer weiterhelfen und auch mit den anderen Kollegen verstand ich mich sehr gut. Die Arbeitsgruppe umfasste neben der Professorin zwei Doktoranden, sowie mehrere Co-ops, die während ihres Studiums ein Praxissemester durchführen. Mein Forschungsprojekt Generell beschäftigte sich meine Arbeitsgruppe mit der Aufreinigung von monoklonalen Antikörpern. In den letzten Jahren erlangten Antikörper eine große Bedeutung für die Therapie von verschiedenen Krankheiten, darunter auch für die Krebstherapie. Ich hatte die Möglichkeit unter mehreren Optionen meinen Forschungsschwerpunkt für mein Praktikum selbst zu wählen und entschied mich für die Forschung an Antikörper Aggregaten. Im Downstream Processing kommt es zur Bildung von Aggregaten, da die Antikörper extremen Temperaturen, ph-werten und Ionenstärken ausgesetzt sind. Außerdem sind sie mechanischem Stress durch Rühren, Schütteln und Pumpen ausgesetzt. Antikörper Aggregate stellen ein Problem in Medikamenten da, da sie eine Immunreaktion im Körper des Patienten auslösen und damit Nebenwirkungen hervorrufen können. Um die Bildung von Aggregaten zu minimieren ist es wichtig herauszufinden, unter welchen Bedingungen sie sich bilden. Um dies herauszufinden setzte ich Lösungen von Immunglobulin G (IgG) in zwei verschiedenen Puffern an. Die Lösungen variierten in ph-werten sowie in Ionenstärken. Die Lösungen wurden mechanischem Stress (Rühren, Schütteln, Vortexen) ausgesetzt. Anschließend wurden zwei verschiedene Methoden angewendet, um festzustellen, ob sich Antikörper Aggregate gebildet haben. Zuerst wurden UV-Spektroskopie durchgeführt und Fluoreszenzspektroskopie durchgeführt. Außerdem beschäftigte ich mich mit Antikörper Fragmenten, die in den letzten Jahren an Bedeutung in der Therapie verschiedener Krankheiten gewannen. Besonders in der Krebstherapie sind sie aufgrund Ihrer hohen Spezifität vielversprechend und scheinen eine gute Alternative zu sein. In meinem Projekt plante ich ein Experiment um Antikörper mit Pepsin und Papain zu fragmentieren und anschließend durch chromatographische Methoden aufzureinigen. Neben der Arbeit im Labor war meine Aufgabe auch, Paper zu entsprechenden Themen zu lesen und Reviews zu verfassen. Dadurch konnte ich besonders viel über wissenschaftliches Schreiben lernen. Ich beschäftigte mich mit zwei verschiedenen Themen: Antikörper Aggregate und Antikörper Fragmente. Die Teilnahme an den wöchentlichen Lab Meetings ermöglichte mir, Einblicke in die Projekte der anderen Gruppenmitglieder zu erhalten und viel über das Präsentieren von wissenschaftlichen Ergebnissen zu lernen. Außerdem hielt ich selbst eine Präsentation im Lab Meeting, wobei ich meine eigenen Forschungsergebnisse präsentierte. Fazit Das Praktikum an der University in Waterloo ermöglichte mir eine Menge zu lernen und Fähigkeiten zu erlangen, die mir in meinem weiteren Studien- und Berufsverlauf helfen werden. Ich konnte lernen wie man Projekte und Experimente plant, wie man sie letztendlich ausführt und dokumentiert. Außerdem hatte ich viel Spaß in Kanada und konnte viel über Kultur und Sprache lernen. 3