University of Wisconsin-Stout in Menomonie, WI, USA

Transkript

1 Erfahrungsbericht Auslandssemester an der Partnerhochschule University of Wisconsin-Stout in Menomonie, WI, USA Zeitraum: spring term / Sommersemester 2016 (Vorlesungszeit: ) Fakultät: FK05 (Bachelor Druck- und Medientechnik)

2 1. Bewerbungsablauf 1.1. Unterlagen für die Hochschule München (HM) Die Bewerbungsfrist an der Hochschule München für ein Auslandssemester im Sommersemester ist der 1. Juli des Vorjahres und für das Wintersemester der 1. Dezember des Vorjahres. Da es jedoch einige Zeit in Anspruch nimmt, sollte man rechtzeitig anfangen, alle Unterlagen zu sammeln. Folgende Unterlagen werden benötigt: Anlage A (über das Onlineportal) NON-EU Study Plan (Vorlage auf der HM-Homepage) Anlage H zur Anrechnung von im Ausland erbrachten Leistungen (freiwillig, aber empfehlenswert) (Vorlage auf der HM-Homepage) Englischsprachiger Lebenslauf Englische Notenbescheinigung bzw. Transcript of Records (erhältlich beim Ansprechpartner Prüfung und Praktikum ) DAAD-Sprachtest Ergebnisse Bank Statement Kopie des Reisepasses Die Liste zu notwendigen Unterlagen kann unter folgendem Link eingesehen werden: usa/bewerbungsunterlagen_1.de.html Normalerweise ist für ein Auslandssemester in den USA ein TOEFL-Zertifikat notwendig. Für ein Semester an der Partnerhochschule UW-Stout ist jedoch ein kostenfreies DAAD-Zertifikat, das in der Hochschule gemacht werden kann, ausreichend. Inhalte des Tests sind Lese- und Hörverstehensaufgaben, das Verfassen eines Essays und ein kurzes Gespräch mit dem Prüfer bzw. der Prüferin. Das Bank Statement muss belegen, dass man über finanzielle Mittel in Höhe von mindestens 1680$ pro Monat verfügt und ist u.a. notwendig, um ein Studenten-Visum beantragen zu können. Für den Nachweis kann ggf. auch ein Bürge eingesetzt werden. 2

3 1.2. Unterlagen für die University of Wisconsin-Stout (UW-Stout) Nach der Zusage der Hochschule München müssen noch folgende Dokumente für die University of Wisconsin-Stout ausgefüllt werden: Bewerbungsformular für internationale Studierende Information für DS2019-Formular (Zertifikat zur Visumsbeantragung) Formular zur Kursregistrierung Die Liste zu notwendigen Unterlagen kann unter folgendem Link eingesehen werden: Das International Office schickt die ausgefüllten Unterlagen an die UW-Stout. Wird man von der Universität angenommen, erhält man ca. Ende September eine Zusage. Anschließend wird der HM das DS2019-Formular und der Letter of Acceptance zugeschickt Weiteres Vorgehen Nach der Zusage der UW-Stout sollte man sich schnellstmöglich um einen Termin beim Konsulat in München kümmern, da es 2-3 Wochen dauern kann, bis man einen Termin erhält. Das genaue Vorgehen, wie man das Visum beantragt, wird auf der Website der US-Botschaft beschrieben: Sobald man das Visum hat, kann man sich um den Flug und die Unterkunft in Menomonie kümmern. 3

4 2. Kurswahl an der UW-Stout 2.1. Allgemein Allgemein kann man als internationaler Student jedes Modul belegen, bei dem noch Plätze frei sind. Da man sich online bei Access Stout nicht in die Kurse einschreiben kann, ist es empfehlenswert, per Mail anzufragen, ob die Ansprechpartner an der UW-Stout dies schon vor Ankunft in Menomonie für einen erledigen können. Auf diesem Weg können Plätze in den favorisierten Kursen gesichert werden Kurswahl Da mein Auslandssemester mein letztes Semester war, fehlten mir nicht mehr viele Module. Jedoch war mir wichtig, die fehlenden Credits in den USA zu erwerben und mit dem Auslandsaufenthalt mein Studium abzuschließen. Daher kümmerte ich mich vorab darum, dass ich die fehlenden Module an der UW-Stout belegen konnte. Hierzu zählten Weiterverarbeitung und 5 ects an Wahlpflichtmodulen. Die Module, die ich belegte, waren: CMG 270 CMG 351 CMG 355 DES 325 Postpress Operations Cross-Media Personalization epublishing Interactive Design I Inhaltlich befasste sich das Modul Postpress Operations mit Möglichkeiten der Weiterverarbeitung von Druckprodukten und dem Versand. Zum Grundlagenmodul der Hochschule München gab es zwar einige inhaltliche Überschneidungen, da der Kurs jedoch sehr praxisnah und mit vielen Übungen im Labor ist,z.b. an Falzmaschinen, am Lasercutter und auch mit einer Ausschieß-Software, gefiel mir der Kurs sehr gut. Auch die Exkursion zu Mail Source in der Nähe von Eau Claire war sehr interessant. Cross-Media Personalization beinhaltete die Verwendung variabler Daten in InDesign, Photoshop, Illustrator und Word. In epublishing ging es um die Erstellung und Veröffentlichung von ebooks, Formularen und weiteren digitalen Inhalten. Interactive Design I beinhaltete Webdesign und war mein einziger Kurs im Arts Department. Der Fokus lag daher nicht nur auf dem technischen Aspekt und dem Umgang hauptsächlich mit den Programmen Dreamweaver und Photoshop, sondern auch auf dem Aspekt eines guten Designs. Die meisten anderen Studenten hatten daher schon mehr Vorkenntnisse im Bereich Kunst und Design. Trotzdem konnte ich im Kurs gut mithalten und hatte viel Spaß bei den Übungen. 4

5 3. Der Aufenthalt in den USA 3.1. Anreise Um mir die Umgebung schon etwas anzusehen und mich einzugewöhnen, flog ich schon ein paar Tage vor Semesterbeginn in die USA. Als Fluglinien wählte ich Lufthansa und United Airlines, da ich meinen kleinen Hund mitnehmen wollte und nicht alle Fluglinien Hunde gestatten. Wenn man sich schon vor Reiseantritt sicher ist, wann man zurückfliegen möchte, ist es außerdem zu empfehlen, den Hin- und Rückflug zusammen zu buchen, da man auf diese Weise insgesamt Kosten sparen kann. Mein Hinflug ging von München mit Umsteigen in Chicago nach Minneapolis / St Paul. Über Nacht blieb ich bei Bekannten und wurde am nächsten Morgen nach Menomonie gebracht, wo ich mit meinem neuen Vermieter zur Schlüsselübergabe verabredet war. Es gibt es jedoch auch den Chippewa Valley Airport Shuttle Service, eine Busverbindung vom Flughafen Minneapolis / St Paul nach Menomonie Unterkunft Als Unterkunft wählte ich ein Haus off-campus. Zum einen konnte ich durch meinen Hund nicht on-campus wohnen, zum anderen wollte ich auch unabhängig von den Essensplänen bleiben, die verpflichtend sind, wenn man on-campus wohnt. Bei der Suche nach einer Unterkunft off-campus sollte man besonders darauf achten, dass entweder eine Bushaltestelle in der Nähe ist, man den Campus zu Fuß in max. 10 min erreichen kann oder man eine Mitfahrgelegenheit hat. Grund dafür ist, dass es besonders im Januar und Februar teilweise um die -25 C mit kaltem Nordwind hat Einheimische und andere Austauschstudenten Vor dem offiziellen Semesterbeginn finden für Austausch- und Transferstudenten Orientierungstage statt. Dadurch lernt man schon zu Beginn schnell andere Studenten kennen. In den Kursen kommt man in Kontakt mit einheimischen Studenten durch Übungen während der Vorlesungszeiten und Gruppenarbeiten außerhalb der Vorlesungen. Die Studenten sind sehr offen und hilfsbereit und ebenso wie die Professoren. Die Kursgrößen sind zudem ziemlich klein, wodurch eher ein familiäres vorherrscht. 5

6 3.4. Freizeit Für Winterfans gibt es in den Wintermonaten häufig bis April reichlich Möglichkeiten zum Ski- Fahren, Ice-Fishing und anderen Aktivitäten. Ab April wird es jedoch auch langsam wärmer, sodass auch die Möglichkeit besteht sich länger draußen aufzuhalten, wandern zu gehen und in die Natur zu fahren. Vom Involvement Center der UW-Stout werden Tagestrips organisiert wie z.b. zur Mall of America oder dem Como Zoo nach Minneapolis / St Paul. Auch über spring break (eine freie Woche im März) werden längere Trips organisiert. Während des Semesters besteht die Möglichkeit, Kurse im Sportbereich oder Treffen zu Themen wie Umwelt, soziales Engagement, etc. zu besuchen. Zudem ist es auch als Austauschstudent mit einem J-1 Visum möglich on-campus einen bezahlten Job anzunehmen. Nach Semesterende im Mai verbrachte ich noch einige Zeit in Minneapolis / St Paul, was ich nur empfehlen kann. Die Twincity bietet nicht nur das Flair einer Großstadt, sondern auch viele kleine Seen inmitten der Stadt und natürlich den Mississippi River. 6

7 4. Fazit Insgesamt gefiel mir das Auslandssemester in Menomonie sehr gut. Ich war sehr zufrieden mit meiner Kurswahl und den Praxiserfahrungen. Die Kurse waren leicht zu bewältigen und durch die Benotung aller Übungen während des gesamten Semesters fiel es mir nicht schwer ein gutes Ergebnis in den Kursen zu erreichen. Die Finals unterscheiden sich deutlich von den Prüfungen an deutschen Hochschulen. Häufig gibt es nur kurze Quizzes mit Multiple-Choice-Fragen oder überhaupt keinen Test, sondern nur ein größeres bzw. etwas zeitaufwändigeres Projekt zum Ende des Semesters. Nur den Winter empfand ich als sehr lang und hart durch die extrem niedrigen Temperaturen, da ich kein ausgesprochener Winterfan bin. Ab Mitte April wurde es aber sehr schön mit wärmeren Temperaturen inmitten der Natur, der Möglichkeit zum Kayaking und Wandern. 7