Jahresbericht über die in Thüringen erfassten übertragbaren Krankheiten

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1 Jahresbericht 2011 über die in Thüringen erfassten übertragbaren Krankheiten Medizinaluntersuchung, Dezernat Infektionshygiene, Dr. Sabine Schroeder, Regina Reinke, Isolde Friedrich Tennstedter Str. 8/9, Bad Langensalza Internet:

2 Inhaltsverzeichnis 1 Infektiöse Darmerkrankungen Salmonellose Campylobacter-Enteritis E. coli-enteritis Enterohämorrhagische E. coli-erkrankung (EHEC) Hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS) Yersiniose Shigellose Norovirus-Infektion Rotavirus-Infektion Giardiasis Gruppenerkrankungen mit gastrointestinaler Symptomatik Typhus abdominalis/paratyphus Typhus Paratyphus Clostridium difficile-infektion Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus (MRSA) Invasive Meningokokken-Erkrankung Virushepatitiden Hepatitis A Akute Hepatitis B Hepatitis C Hepatitis E Influenza Tuberkulose Seltene übertragbare Krankheiten Creutzfeldt-Jakob-Krankheit Dengue-Fieber Frühsommer-Meningoenzephalitis Haemophilus influenzae, invasive Erkrankung Hantavirus-Erkrankung Legionellose Lepra Leptospirose Listeriose Masern Ornithose Q-Fieber Sonstige Infektionskrankheiten Übrige Formen der Meningitis/Enzephalitis Sonstige bakterielle Meningitis (außer Meningokokken-Meningitis) Virus-Meningoenzephalitis Meningitis/Enzephalitis ohne Erregernachweis Borreliose Gasbrand Pertussis Jahresstatistik

3 Erläuterung rläuterungen en und Abkürzungen: Abbildung (Abb.) Ausscheider (A) Erkrankungen (E) Infektionsschutzgesetz (IfSG, von 2001, letzte Änderung 2011) Immunfluoreszenztest (IFT) Immunglobulin G (IgG) Immunglobulin M (IgM) Inzidenz (Inz., Anzahl der Erkrankungen je Einwohner, Datenstand: ) Letalität (Verhältnis der Todesfälle zur Anzahl der Erkrankten) Mortalität (Verhältnis der Todesfälle zur Gesamtanzahl der Individuen) in einem bestimmten Zeitraum Sterbefälle (St) Tabelle (Tab.) Thüringer Verordnung über die Anpassung der Meldepflicht für Infektionskrankheiten (ThürIfKrMVO, von 2003, letzte Änderung 2010) Thüringer Landesamt für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz (TLLV) 3

4 Epidemiologische Jahresanalyse über die 2011 in Thüringen erfassten übertragbaren Krankheiten Grundlagen und Schwerpunkte Mit der Einführung des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) am wurde das System der meldepflichtigen Krankheiten in Deutschland auf eine neue Basis gestellt. Es löste das zuvor mehr als 40 Jahre lang geltende Bundesseuchengesetz ab. Wesentliche Kernelemente sind dabei ein zweiteiliges Meldeverfahren (Einzelfallmeldungen von Ärzten bzw. Laboren, die unabhängig voneinander erfolgen), klar definierte Meldewege und -fristen sowie die Anwendung einheitlicher Falldefinitionen. Diese wurden vom Robert Koch-Institut erarbeitet und in Zusammenarbeit mit den Landesstellen bereits mehrfach aktualisiert. Die Anwendung dieser Falldefinitionen ist für eine Vergleichbarkeit der eingehenden Meldedaten zwischen einzelnen Kreisen und Bundesländern, aber auch mit anderen Staaten unerlässlich. Das IfSG bietet die Möglichkeit, die Meldepflicht über die im 6 IfSG aufgeführten Erkrankungen und im 7 IfSG genannten Krankheitserreger in Landesverordnungen zu erweitern. Davon haben Berlin und die neuen Bundesländer, so auch Thüringen, Gebrauch gemacht. Die Thüringer Infektionskrankheitenmeldeverordnung (ThürIfKrMVO) trat am in Kraft und erfuhr bisher zwei Änderungen ( sowie ). Auch hierfür wurden vom Robert Koch- Institut einheitliche Falldefinitionen erarbeitet. Die in diesem Bericht erfassten, nach dem IfSG und der ThürIfKrMVO meldepflichtigen Erkrankungen, Verdachts- und Todesfälle sowie Erregernachweise werden an die zuständigen Gesundheitsämter gemeldet und von dort über die Landesstelle, in Thüringen das Thüringer Landesamt für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz (TLLV), an das Robert Koch-Institut übermittelt. In Thüringen kamen im Jahr Erkrankungen (E), darunter 34 Sterbefälle (St.), sowie 540 Ausscheider (A) bzw. Erregernachweise nach IfSG zur Meldung. Im Rahmen der ThürlfKrMVO gelangten weitere Erkrankungen, davon ein Sterbefall, zur Meldung. Bei Erkrankungen gelang ein Erregernachweis. Auf der Basis einer freiwilligen Meldung wurden Erkrankungen und Expositionen registriert. Bei der Anzahl der nach IfSG meldepflichtigen Erkrankungen war im Jahr 2011 gegenüber dem Vorjahr mit Erkrankungen ein leichter Rückgang um 2,5 % zu verzeichnen. Demgegenüber stieg die Zahl der Erregernachweise ohne Vorliegen einer entsprechenden Symptomatik im Vergleich zu 2010 (399 Erregernachweise) um 35,3 % an. Die Gesamtzahl der gastroenteritischen Erkrankungen war 2011 gegenüber dem Vorjahr um 10,4 % gesunken. Deutliche Rückgänge der Fallzahlen waren bei der Anzahl der durch E. coli hervorgerufenen Erkrankungen um 22,5 % und bei Giardiasis-Erkrankungen um ca. ein Drittel zu verzeichnen, aber auch die Anzahl der durch Noro- und Rotaviren verursachten Erkrankungen ging um 15,3 % bzw. 6,4 % zurück. Bei den Salmonellosen fiel der seit Jahren zu beobachtende Trend einer stetigen Abnahme der Fallzahlen im Berichtsjahr nur gering aus. Die Anzahl der Shigellosen bewegte sich auf einem ähnlichen Niveau wie im vorangegangenen Berichtsjahr. Bei allen anderen meldepflichtigen Gastroenteritiden wurde ein Anstieg der Fallzahlen registriert. Während dieser bei Yersiniosen und Campylobacter-Enteritiden mit 11,0 % bzw. 12,8 % noch 4

5 moderat ausfiel, stieg infolge eines bundesweiten Ausbruchs die Anzahl der durch enterohämorrhagische E. coli hervorgerufenene Erkrankungen drastisch an. Dieser Ausbruch von EHEC- und HUS-Erkrankungen, der sich insbesondere im Norden Deutschlands abgespielt hatte, war das herausragende infektionsepidemiologische Ereignis des Jahres Bundesweit erkrankten Personen an einer EHEC-Infektion, weitere 827 Patienten entwickelten in der Folge ein hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS). Auch in Thüringen wurde eine große Anzahl dem Ausbruch zugehöriger Fälle registriert. Bedingt durch eine erhöhte öffentliche Aufmerksamkeit waren während des Ausbruchs und auch in den Wochen danach vermehrt Infektionen mit anderen als den Ausbruch bestimmenden EHEC-Erregern registriert worden, sodass es insgesamt zu einem sprunghaften Anstieg der Anzahl dieser Erkrankungen auf das Sechsfache des Vorjahresniveaus kam. Ein überaus deutlicher Anstieg der Erkrankungszahlen war auch bei Influenza zu verzeichnen gewesen. Bei der Influenza-Saison 2010/2011 handelte es sich um die erste postpandemische Grippewelle. Bedingt durch das pandemische (weltweite) Auftreten einer neuen Variante des Influenzavirus A/H1N1, das die Bezeichnung A/California/7/2009 (H1N1) erhielt und sich von Mexiko binnen kurzer Zeit über Regionen, Länder und Kontinente ausgebreitet hatte, kam es zu einer jahreszeitlich abweichenden Influenzawelle in den Sommermonaten 2009, die ihren Höhepunkt in Deutschland im November 2009 erreicht hatte und in den nachfolgenden Monaten abflaute. Daher wurden in den ersten Monaten des Jahres 2010 nur Fälle der endenden Pandemie sowie ab Oktober 2010 die ersten sporadischen Fälle der beginnenden Influenza-Saison 2010/2011 übermittelt, sodass sich die Fallzahlen insgesamt für 2010 auf einem außerordentlich niedrigen Niveau befunden hatten. Daraus resultiert der gravierende Unterschied zwischen den Influenza-Fallzahlen 2010 und Anstiege bei der Anzahl der Neuerkrankungen waren 2011 auch bei Legionellosen, Listeriosen und Masern-Erkrankungen zu verzeichnen gewesen. Weiterhin gelangte in Thüringen erstmalig seit 1987 eine Lepra-Erkrankung zur Meldung. Deutliche Rückgänge der Fallzahlen wurden bei erstmalig übermittelten Hepatitis C- Labornachweisen, Clostridium difficile-assoziierten Erkrankungen, Denguefieber, Hantavirus- Erkrankungen und Tuberkulose beobachtet, aber auch bei akuten Hepatitis B- und Hepatitis E- Infektionen wurde eine moderate Abnahme der Fallzahlen beobachtet. Bei allen anderen nach IfSG meldepflichtigen Erkrankungen blieb die Anzahl der Neuerkrankungen auf einem annähernd gleichen Niveau wie im Vorjahr. Bei der Anzahl der im Rahmen der ThürlfKrMVO zusätzlich erfassten Erkrankungen wurde 2011 eine leichte Abnahme um 5,3 % gegenüber dem Vorjahr beobachtet, was insbesondere auf den starken Rückgang der Anzahl der Erkrankungen an Scharlach und Windpocken zurückzuführen war. Demgegenüber waren Anstiege der Erkrankungszahlen bei Meningitiden ohne Erregernachweis und Borreliosen zu verzeichnen gewesen. Besonders auffällig war der Anstieg der Fallzahlen bei Pertussis-Erkrankungen um nahezu das Doppelte im Vergleich zum Vorjahr. Darüber hinaus wurden von einem Großteil der Thüringer Gesundheitsämter auf der Basis einer freiwilligen Meldung Befallszahlen von Kopfläusen und Scabies sowie Expositionen zu Tieren mit unbekanntem Tollwutstatus übermittelt. Im Vergleich zu 2010 erhöhte sich im Berichtsjahr deren Gesamtzahl leicht um 6,1 %. Bei der Anzahl der Kontakte zu Tieren mit unbekanntem Tollwutstatus war zwar ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr zu beobachten gewesen, demgegenüber erhöhte sich jedoch die Anzahl der registrierten Scabiesbefälle überaus deutlich um mehr als das Doppelte (+ 131,1 %). Die Zahl der übermittelten Kopflausbefälle befand sich im Vergleich zum Vorjahr auf einem leicht erhöhten Niveau. Hier wurde ein Anstieg um 13,9 % verzeichnet. 5

6 1 Infektiöse Darmerkrankungen Bei 80 % aller Infektionen, die im Jahr 2011 gemäß IfSG an das TLLV übermittelt worden waren, handelte es sich um Darminfektionen, deren Gesamtzahl im Vergleich zum vorangegangenen Jahr um 10,4 % gesunken war. Das Spektrum der meldepflichtigen Gastroenteritiden umfasst bakterielle, virale sowie parasitäre Erreger, die sich auch hinsichtlich ihres Übertragungsweges unterscheiden. Nachstehend werden die wesentlichsten Erreger infektiöser Darmerkrankungen sowie deren Auftreten in Thüringen kurz dargestellt (Abb. 1). Abbildung 1: Häufigkeit der Gastroenteritiden in Prozent (n=18.414) Thüringen Salmonellose Thüringen: Erkrankungen (1.173 labordiagnostisch bestätigt/ 15 klinisch-epidemiologisch bestätigt), davon 5 Sterbefälle, 94 Ausscheider, Inzidenz 53,2 Deutschland: Erkrankungen, Inzidenz 30,0 Die Salmonellose ist eine weltweit verbreitete, durch Salmonellen der Enteritis-Gruppe verursachte infektiöse Gastroenteritis, die sporadisch, in Form von Gruppenerkrankungen, aber auch als 6

7 Epidemie in Erscheinung treten kann. Sie wird in der Regel durch den Verzehr kontaminierter Lebensmittel (sog. Risikolebensmittel wie Geflügelfleisch, Eier und Speisen, die unter Zusatz von Rohei zubereitet werden, Milch und Milchprodukte, rohes Fleisch von Rind und Schwein bzw. nicht ausreichend erhitzte Fleischprodukte dieser Tierarten) übertragen und deshalb auch als Lebensmittelinfektion bezeichnet. Eine Übertragung ist aber auch von Mensch zu Mensch durch Schmierinfektionen oder durch Kontakt zu Tieren möglich. Solche als Salmonellen-Enteritiden bezeichneten Infektionen sind von Typhus und Paratyphus, die ebenfalls von Salmonellen ausgelöst werden, aber wesentlich bedrohlicher verlaufen, deutlich abzugrenzen. Zum Krankheitsbild einer Salmonellen- Enteritis gehören wässriger Durchfall, Kopf- und Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen sowie Fieber. Bei Säuglingen, kleinen Kindern, immungeschwächten oder älteren Personen kann es zu schwereren Verlaufsformen kommen. Meist heilen die Enteritiden spontan aus und erfordern keine spezielle Therapie. Eine Antibiotikagabe ist in der Regel nicht angezeigt, da dadurch die Dauer der Bakterienausscheidung verlängert werden kann. Die Behandlung zielt darauf, den Flüssigkeits- und Elektrolytverlust auszugleichen. Zur Prophylaxe zählen vor allem die Einhaltung einer sorgfältigen Händehygiene und eine gute Küchenhygiene bei der Speisenzubereitung sowie ein sorgfältiger Umgang mit Risikolebensmitteln (konsequente Kühlung, strikte Einhaltung von Verbrauchsfristen usw.). Die Salmonellosen machten auch 2011 in Thüringen, wie schon in den Vorjahren, gemeinsam mit den durch Noro- und Rotaviren sowie durch Campylobacter hervorgerufenen Erkrankungen den größten Teil aller nach IfSG zur Meldung gelangten infektiösen Darmerkrankungen aus (Abb. 1). Die Anzahl der in Thüringen übermittelten Salmonellosen war von 2001 bis 2006 kontinuierlich rückläufig und hatte sich auf weniger als die Hälfte gegenüber dem Jahr 2001 reduziert (Abb. 2). Lediglich im Jahr 2007 war ein Anstieg um 32,2 % gegenüber dem Vorjahr zu beobachten gewesen. Seit 2008 reduzierten sich die Erkrankungszahlen jedoch erneut und erreichten 2011 mit nur noch Erkrankungen den bislang niedrigsten Wert seit der Einführung des IfSG. Der Rückgang der Erkrankungszahlen um 5,7 % gegenüber dem Vorjahr fiel dabei allerdings nur gering aus, da bereits seit 2009 ähnlich niedrige Werte erreicht worden waren. Demgegenüber nahm jedoch die Zahl der erfassten Ausscheider im Vergleich zum Vorjahr (2010: 70 A) um ein Drittel zu (+ 34,2 %). Abbildung 2: Salmonellosen in Thüringen und Deutschland

8 Der in Thüringen zu beobachtende Trend spiegelte sich auch in den Fallzahlen für Deutschland wider. Bundesweit waren die Erkrankungszahlen ebenfalls mit Ausnahme des Jahres 2007 kontinuierlich zurückgegangen. Auch hier war 2009 ein besonders auffälliger Rückgang (- 26,8 %) im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen gewesen, der sich zwar auch noch 2010 mit einer weiteren Abnahme der Erkrankungszahlen um 19,4 % fortsetzte, jedoch im Berichtsjahr 2011(- 3,1 %) nur noch äußerst minimal ausfiel. Der saisonale Schwerpunkt der Erkrankungen lag auch in diesem Berichtsjahr in den Sommermonaten. Der Höhepunkt wurde dabei bereits im Juni mit 158 Fällen erreicht. Die Erkrankungen verteilten sich über ganz Thüringen. Schwerpunkt der regionalen Erfassung war dabei der Landkreis Gotha mit 81,8 Erkrankungen/ Einwohner. Die geringsten Erkrankungszahlen je Einwohner (Inzidenz) wurden in den kreisfreien Städten Jena (30,4) und Weimar (30,5) registriert. In allen weiteren Städten und Landkreisen Thüringens bewegten sich die Inzidenzen zwischen 34,7 und 74,5 Erkrankungen/ Einwohner (Abb. 3). Abbildung 3: Territoriale Verteilung der Salmonellosen Thüringen 2011 Hauptsächlich betroffen war, wie auch in den Vorjahren, die Altersgruppe der 1- bis 4-Jährigen (Inzidenz 375,9). Aber auch bei den Säuglingen sowie bei den Kindern im Alter zwischen 5 und 9 Jahren waren hohe Erkrankungsraten zu verzeichnen (Inzidenzen 193,8 bzw. 178,0). Geschlechtsspezifische Unterschiede fielen dabei kaum auf (Tab. 1, Abb. 4). 327 Patienten, das entspricht 27,5 % aller an Salmonellose erkrankten Personen, mussten stationär behandelt werden. Fünf Patienten verstarben infolge einer Salmonellen-Infektion. 8

9 Tabelle 1: : Altersgruppen- und Geschlechtsverteilung Salmonellose 2011 Altersgruppen (Jahre) Anzahl der Erkrankungen männlich weiblich gesamt Inzidenz < ,85 1 bis ,90 5 bis ,04 10 bis ,66 15 bis ,59 18 bis ,22 25 bis ,15 30 bis ,86 40 bis ,87 50 bis ,91 60 bis ,72 70 und älter ,46 gesamt ,15 Abbildung 4: Verteilung der übermittelten Salmonellosen nach Altersgruppen und Geschlecht Thüringen

10 Im Jahr 2011 wurden sechs verschiedene Gruppen, 39 Serovare, zwei Subspezies sowie nicht näher differenzierte Salmonellen isoliert. Wie schon im vergangenen Jahr dominierte dabei das Serovar S. Typhimurium mit 540 Erkrankungen und 21 Ausscheidern; das entspricht 43,8 % aller durch Salmonellen verursachten Infektionen. Es folgte das Serovar S. Enteritidis mit 196 Erkrankungen und 16 Ausscheidern (16,5 % der Salmonella-Infektionen). S. Derby wurde bei 59 Erkrankten und 8 Ausscheidern (5,2 %), S. Infantis bei 27 Erkrankten und 7 Ausscheidern (2,7 %) sowie S. Goldcoast bei 20 Erkrankten und 2 Ausscheidern (1,7 % der Salmonella-Infektionen) nachgewiesen. Bei den nur bis zur Serogruppe differenzierten Salmonellen war die Gruppe B mit 132 Erkrankungen und 8 Ausscheidern (10,9 %) am häufigsten vertreten. 63 Nachweise (58 E, 5 A), das entspricht 5,0 % aller Salmonellenbefunde, wurden nicht näher differenziert (Abb. 5). Abbildung 5: Verteilung der Salmonellen-Serovare und -Gruppen (n=1.282) in Prozent Thüringen 2011 Bei den zur Meldung gelangten Salmonellosen handelte es sich überwiegend um Einzelerkrankungen. 87 Erkrankungen, davon 75 labordiagnostisch und 12 klinisch-epidemiologisch bestätigte Infektionen, und 15 Ausscheider wurden im Rahmen von Ausbrüchen erfasst. Bei der Anzahl der durch Salmonellen verursachten Erkrankungshäufungen war somit ein Anstieg um 58,3 % von 12 Geschehen im Jahr 2010 auf 19 Ausbrüche im Berichtsjahr zu verzeichnen. Auch die Anzahl der bei diesen Ausbrüchen erkrankten Personen und die Zahl der im Rahmen von Umgebungsuntersuchungen erfassten Ausscheider nahmen deutlich zu (2010: 68 Erkrankte, 2 Ausscheider). 10

11 34 Erkrankungen, das entspricht 2,9 % der insgesamt Salmonellosen, standen mit Auslandss- aufenthalten in 17 Ländern in Verbindung. Dabei waren die meisten Erkrankungen mit Urlaubsaufenthalten in Ägypten (7 E), Tunesien (6 E) und in der Türkei (5 E) assoziiert. Sterbefäll lle an Salmonellose: Zwei Männer und drei Frauen im Alter zwischen 70 und 84 Jahren verstarben 2011 infolge einer Salmonellensepsis. Im Stuhl bzw. in der Blutkultur der Patienten gelang in drei Fällen der Nachweis von S. Typhimurium sowie in je einem Fall der Nachweis von S. London bzw. von Salmonellen der Gruppe C Campylobacter-Enteritis Thüringen: Erkrankungen (2.023 E labordiagnostisch bestätigt/ 1 E klinisch-epidemiologisch bestätigt), 18 Ausscheider, Inzidenz 90,5 Deutschland: Erkrankungen, Inzidenz 87,2 Bakterien der Gattung Campylobacter sind Erreger von Zoonosen und können eine akute infektiöse Enteritis (Darmentzündung) auslösen. Als Infektionsquelle kommen tierische Lebensmittel wie Milch- und Fleischprodukte (z. B. nicht durchgegartes Hühnerfleisch) in Frage. Daneben ist auch eine direkte Übertragung von Mensch zu Mensch (bei Kindern) oder über infizierte Haustiere möglich. Für das Krankheitsbild sind Bauchschmerzen und wässrige, mitunter auch blutige und schleimige Durchfälle charakteristisch. Daneben können hohes Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen auftreten. In der Regel verläuft eine Campylobacter-Infektion komplikationslos und heilt nach wenigen Tagen spontan aus. Nur in seltenen Fällen kommt es in der Folge zu schweren Krankheitsbildern in Form von Gelenkentzündungen. Nachdem bei der Inzidenz der Campylobacter-Enteritis in den beiden vergangenen Jahren in Thüringen ein Rückgang zu verzeichnen gewesen war, stieg die Anzahl der Erkrankungen im Jahr 2011 wieder um 12,8 % an und erreichte somit nahezu das Niveau des Jahres 2008, in dem die höchste Inzidenz in Thüringen seit Einführung des IfSG registriert worden war. Diese Erkrankungen machten, auch aufgrund des starken Rückgangs der durch Salmonellen verursachten Infektionen in den vergangenen Jahren, nun bereits im dritten Jahr in Folge den Großteil der bakteriell übertragenen Darmerkrankungen aus. Auch bundesweit war ein Anstieg der Fallzahlen zu beobachten (Abb. 6). Wie auch bei den Salmonellosen lag der saisonale Schwerpunkt der Campylobacter-Infektionen in den Sommermonaten. Höchstwerte wurden im Juni und September mit 326 bzw. 323 Erkrankungen erreicht. Die Erkrankungen waren sehr heterogen über ganz Thüringen verteilt. So wurden die höchsten Inzidenzen in den kreisfreien Städten Jena (Inz. 138,9) und Suhl (Inz. 131,5) registriert, die niedrigste dagegen in Gera mit 46,3 Erkrankungen/ Einwohner. 11

12 Abbildung 6: Campylobacter-Enteritis in Thüringen und Deutschland Die altersspezifische Verteilung dieser Erkrankungen weist zum Teil Unterschiede zu der der Salmonellosen auf. Zwar waren Kleinkinder von 1-4 Jahren auch hier am stärksten betroffen, aber auch bei den Erwachsenen wurden hohe Inzidenzen registriert. In den Altersgruppen der 18- bis 39-Jährigen fiel die Inzidenz bei Frauen höher aus als die bei Männern. In allen anderen Altersgruppen waren Jungen und Männer etwas häufiger betroffen als Mädchen und Frauen (Tab. 2, Abb. 7). Tabelle 2: Altersgruppen uppen- und Geschlechtsverteilung Campylobacter-Enteritis 2011 Altersgruppen (Jahre) Anzahl der Erkrankungen männlich weiblich gesamt Inzidenz < ,03 1 bis ,17 5 bis ,80 10 bis ,64 15 bis ,92 18 bis ,37 25 bis ,17 30 bis ,53 40 bis ,44 50 bis ,97 60 bis ,46 70 und älter ,63 gesamt ,56 12

13 Abbildung 7: Verteilung der übermittelten Campylobacter-Enteritiden nach Altersgruppen und Geschlecht Thüringen Patienten, das entspricht 14,1 % aller an einer Campylobacter-Enteritis erkrankten Personen, mussten stationär behandelt werden. Für den Großteil der Erkrankungen wurde Deutschland als Infektionsland angegeben. Lediglich bei 45 Fällen, das entspricht 2,2 % der insgesamt Campylobacteriosen, handelte es sich um reiseassoziierte Erkrankungen, die mit Aufenthalten in zwanzig Ländern in Verbindung standen. Dabei waren die Türkei mit sechs sowie Spanien und Polen mit je fünf Erkrankungen die meistgenannten Infektionsländer. Differenzierte Angaben zum Erreger lagen bei 871 Infektionen vor. So wurde bei 768 Erkrankten und drei Ausscheidern Campylobacter jejuni nachgewiesen, bei weiteren 98 Erkrankten und zwei Ausscheidern gelang der Nachweis von Campylobacter coli. In 568 Fällen (562 E, 6 A) wurde nicht zwischen C. jejuni und C. coli differenziert und bei 598 Infektionen wurde nur die Angabe C. spp. übermittelt. Fünf Übermittlungen erfolgten ohne nähere Angaben. 13

14 E. coli-enteritis Thüringen: 573 Erkrankungen, 45 Ausscheider, Inzidenz 25,6 Deutschland: Erkrankungen, Inzidenz 10,2 Escherichia coli-bakterien sind Bestandteil der normalen menschlichen und tierischen Darmflora. Einige darmpathogene Vertreter von Escherichia coli sind in der Lage, heftige Durchfallerkrankungen mit Erbrechen, krampfartigen Bauchschmerzen und Fieber hervorzurufen. In der Regel verlaufen solche Erkrankungen komplikationslos. Gelegentlich bedingen sie jedoch sehr schwere Verlaufsformen mit Dehydration, Elektrolytstörungen und Kreislaufproblemen; betroffen sind meist Kinder und Personen im höheren Lebensalter oder mit beeinträchtigtem Immunsystem. Als mögliche Infektionsquelle kommen gesunde Ausscheider, aber auch infizierte Haus- oder Nutztiere, kontaminierte tierische und pflanzliche Lebensmittel oder fäkal verunreinigtes Trink- oder Badewasser in Betracht. Der Ausgleich von Flüssigkeitsverlust und Elektrolythaushalt steht bei der Behandlung solcher E. coli-enteritiden im Vordergrund. Die strikte Einhaltung grundlegender Hygienemaßnahmen beim Umgang mit Lebensmitteln hat große Bedeutung für die Prävention. Nachdem 2010 in Thüringen ein deutlicher Anstieg der durch E. coli hervorgerufenen Erkrankungen gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen gewesen war, wurde im aktuellen Berichtszeitraum ein Rückgang der Erkrankungszahlen um 22,5 % registriert. Somit wurde das Niveau des Jahres 2009 wieder erreicht (Abb. 8). Die Zahl der erfassten Ausscheider unterschied sich dagegen nur unwesentlich von der des Vorjahres (50 A). Abbildung 8: E. coli-enteritis in Thüringen und Deutschland

15 Trotz des deutlichen Rückgangs der Erkrankungszahlen in Thüringen und gleichzeitig eines Anstiegs der Anzahl der übermittelten E. coli-enteritiden bundesweit lagen die Thüringer Fallzahlen noch immer deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Größtenteils waren Säuglinge (Inz. 650,0) und Kleinkinder (Inz. 414,2) erkrankt. Die Erkrankungen älterer Kinder und Erwachsener spielten dagegen nur eine untergeordnete Rolle (Tab. 3, Abb. 9). Tabelle 3: Altersgruppen- und Geschlechtsverteilung erteilung E. coli-enteritis 2011 Altersgruppen (Jahre) Anzahl der Erkrankungen männlich weiblich gesamt Inzidenz < ,98 1 bis ,22 5 bis ,65 10 bis ,49 15 bis ,60 18 bis ,49 25 bis ,14 30 bis ,13 40 bis ,00 50 bis ,44 60 bis ,04 70 und älter ,28 gesamt ,64 Abbildung 9: Verteilung der übermittelten E. coli-enteritiden nach Altersgruppen und Geschlecht Thüringen

16 566 Erkrankungen und 43 Ausscheider konnten den enteropathogenen Coli-Stämmen (EPEC - klassische Dyspepsiecoli) zugeordnet werden. Am häufigsten waren dabei die Serovare O 44 (44 E, 3 A), O 145 (40 E, 5 A), O 119 (40 E, 4 A) und O 26 (41 E, 2 A) vertreten. Enterotoxische E. coli (ETEC ETEC) wurden in acht Fällen (6 E, 2 A) isoliert, während enteroinvasive E. coli (EIEC) EC) bei einem Erkrankten nachgewiesen wurden Enterohämorrhagische E. coli-erkrankung (EHEC) Thüringen: 105 Erkrankungen, 17 Ausscheider, Inzidenz 4,7 Deutschland: Erkrankungen, Inzidenz 6,0 Bestimmte Stämme von Escherichia coli, die vor allem im Darm von Rindern, aber auch in Schweinen, Hühnern und Kaninchen vorkommen, verfügen über ein sehr hohes pathogenes Potential, weil sie in der Lage sind, bestimmte Zellgifte (sogenannte Shiga-Toxine) zu bilden. Über die Nahrung aufgenommen, können sie insbesondere bei Säuglingen und älteren Menschen schwerste Krankheitsbilder hervorrufen, die intensivmedizinisch behandelt werden müssen. Heftige, zum Teil blutige Durchfälle, Erbrechen, Fieber und schmerzhafte Darmkoliken sind typisch für solche Infektionen. Gefürchtet sind Komplikationen wie das Hämolytisch-urämische Syndrom (HUS), das mit akutem Nierenversagen (oft Dialyse erforderlich), hämolytischer Anämie (Zerfall der roten Blutkörperchen) und Verschlüssen kleinster Blutgefäße (thrombotische Mikroangiopathie) oder einer hämorrhagischen Kolitis (blutiger Durchfall) einhergehen kann (siehe 1.5). Die Behandlung einer Infektion durch EHEC/STEC erfolgt symptomorientiert; eine Antibiotikatherapie könnte den Krankheitsverlauf infolge erhöhter Toxinfreisetzung noch verschlimmern. Im Jahr 2011 wurde seit Einführung des IfSG sowohl in Thüringen als auch bundesweit die weitaus höchste Anzahl von Erkrankungen, die durch enterohämorrhagische E. coli (EHEC) hervorgerufen wurden, registriert. Dies ist insbesondere dem großen Erkrankungsausbruch geschuldet, der besonders Norddeutschland betraf, aber auch Auswirkungen auf andere Bundesländer, darunter Thüringen, hatte. Dieser Ausbruch wird unter Punkt 1.5 gesondert dargestellt. In den ersten vier Monaten des Jahres wurden in Thüringen zehn EHEC-Infektionen (8 E, 2 A) übermittelt. Ab Mai 2011, dem Beginn des Erkrankungsausbruchs, stieg deren Anzahl auch in Thüringen drastisch an. Selbst nach Abzug der 35 Erkrankungen und fünf Ausscheider, die dem Ausbruch zugerechnet werden müssen, lag die Anzahl der Infektionen in Thüringen deutlich über den Werten der Vorjahre (2009 und 2010: 17 bzw. 18 Erkrankungen). Dies ist jedoch auch auf die erhöhte Sensibilisierung der Patienten und Ärzte infolge des Ausbruchs und die damit verstärkt durchgeführte Labordiagnostik zurückzuführen. Säuglinge und Kleinkinder im Alter bis zu 4 Jahren waren am häufigsten betroffen. In diesen Altersgruppen wurden Inzidenzen von 22,8 bzw. 39,8 verzeichnet (Tab. 4, Abb. 10). Bei 39 Patienten, das entspricht 37 % der Erkrankten, war eine stationäre Behandlung erforderlich.. 16

17 Tabelle 4: : Altersgruppen- und Geschlechtsverteilung EHEC 2011 Altersgruppen (Jahre) Anzahl der Erkrankungen männlich weiblich gesamt Inzidenz < ,81 1 bis ,80 5 bis ,97 10 bis ,75 15 bis ,53 18 bis ,17 25 bis ,86 30 bis ,75 40 bis ,67 50 bis ,99 60 bis ,14 70 und älter ,37 gesamt ,70 Abbildung 10: Verteilung der übermittelten EHEC-Erkrankungen nach Altersgruppen und Geschlecht Thüringen 2011 Für die überwiegende Mehrzahl der 70 Infektionen, die nicht dem Ausbruch zugeordnet werden mussten, erbrachten die Ermittlungen der Gesundheitsämter keine Hinweise auf eine mögliche Infektionsursache. Lediglich die Erkrankung eines 3-jährigen Kindes und die einer 20-jährigen Frau wurden ursächlich mit einem Urlaub in Ägypten bzw. einem Praktikum in einem Kälberstall in Zusammenhang gesehen. 17

18 Siebzehn Ausscheider wurden im Rahmen der Umgebungsuntersuchungen zu erkrankten Familienangehörigen bzw. anlässlich arbeitsmedizinischer Untersuchungen erfasst Hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS) Thüringen: 8 Erkrankungen, davon 1 Sterbefall, Inzidenz 0,4 Deutschland: 877 Erkrankungen, Inzidenz 1,1 Für das hämolytisch-urämische Syndrom ist eine schwere Schädigung der Blutgefäße, der Blutzellen und der Nieren (bis hin zum akuten Nierenversagen) charakteristisch. Dieses lebensbedrohliche Krankheitsbild, das eine intensivmedizinische Betreuung erfordert, tritt meist als gefürchtete Komplikation einer Infektion mit bestimmten enterohämorrhagischen Escherichia coli auf. Die Bakterien heften sich an den Darmepithelien an, ihre abgesonderten Gifte (Verotoxine) zerstören die Darmzellen, wodurch Durchfall ausgelöst wird. Die Toxine gehen in die Blutbahn über und greifen dort die Zellen der Blutgefäße insbesondere der Niere, aber auch Zellen des Gehirns an. Weitere Faktoren zerstören die roten Blutkörperchen. Unbehandelt kann ein hämolytisch-urämisches Syndrom letal verlaufen. Infektionen können durch den Verzehr fäkal verunreinigter pflanzlicher oder tierischer Lebensmittel ausgelöst werden, aber auch die Übertragung mittels Schmierinfektion ist möglich. Konsequente Einhaltung grundlegender Standards in der persönlichen Hygiene (Händehygiene) und der Küchenhygiene (sorgfältiger Umgang mit Lebensmitteln und größte Sauberkeit bei der Speisenzubereitung) besitzen eine große präventive Bedeutung. Besonders gefährdete Personen (Kleinstkinder, Immungeschwächte, sehr betagte Menschen) sollten keine Risikolebensmittel (Rohmilch oder daraus hergestellte Speisen, nicht vollständig durchgegarte Fleischspeisen) verzehren. Im Berichtsjahr 2011 wurde deutschlandweit die höchste Fallzahl an HUS-Erkrankungen seit Einführung des IfSG erfasst, was auf den großen EHEC-/HUS-Ausbruch zurückzuführen war. In Thüringen wurden acht Fälle von HUS registriert, davon waren sechs Erkrankungen dem Ausbruchsgeschehen zugehörig. Zwei weitere Fälle gelangten im Oktober bzw. November 2011 zur Meldung. Dabei handelte es sich um: ein einjähriges Mädchen aus Gera, erkrankt am und einen 58-jährigen Mann aus dem Wartburgkreis, erkrankt am In Stuhlproben beider Patienten wurde Shigatoxin nachgewiesen; eine Erregerisolierung gelang jedoch nicht. Als mögliche Infektionsquelle für die Erkrankung des Kindes wurde die Mutter betrachtet, die am mit blutigem Durchfall erkrankt war (Nachweis von Shigatoxin und EHEC, nicht differenziert). Für die Erkrankung des Mannes erbrachten die Ermittlungen des Gesundheitsamtes keine Hinweise auf eine Infektionsursache. EHEC-/HUS /HUS-Ausbruch Im Zeitraum von Mai bis Juli 2011 ereignete sich in Deutschland ein großer Krankheitsausbruch durch Infektionen mit EHEC der äußerst selten vorkommenden Serogruppe O 104. Von diesem Ausbruch waren vor allem die nördlichen Bundesländer Hamburg, Schleswig-Holstein, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen betroffen. Es handelte sich hierbei um den mit Abstand größten EHEC-Ausbruch bezüglich der Anzahl der enteropathischen HUS-Erkrankungen, der bisher weltweit beschrieben wurde. Die ersten Erkrankungen traten Anfang Mai 2011 auf; der Gipfel war am erreicht. Ab Mitte Juni wurden nur noch vereinzelt Neuerkrankungen registriert, sodass am vom RKI der Ausbruch als beendet erklärt wurde. Als wahrscheinliches Infektionsvehikel wurden Bockshornkleesamen aus Ägypten identifiziert. 18

19 In Deutschland wurden insgesamt Erkrankungen an akuter EHEC-Gastroenteritis und 827 Erkrankungen an HUS, die dem Ausbruch zugehörig waren, erfasst. Erkrankt waren überwiegend Erwachsene. Dabei überwog der Anteil der Frauen sowohl bei HUS- (69 %) als auch bei EHEC- Fällen (58 %). 35 Patienten (4,2 %) mit HUS-Symptomatik und 18 Patienten mit EHEC- Gastroenteritis (0,6 %) verstarben. In Thüringen waren 41 Erkrankte und fünf Ausscheider dem Ausbruchsgeschehen zuzuordnen. Auch hier erkrankten überwiegend Frauen. Die höchsten Inzidenzen bei Frauen waren, wie auch im bundesweiten Vergleich, in den Altersgruppen Jahre und Jahre zu verzeichnen gewesen. In 18 Fällen (16 Erkrankungen, 2 Ausscheider) ließ sich der Ausbruchsstamm O 104:H4 nachweisen. Weitere 28 Fälle (25 Erkrankungen, 3 Ausscheider), bei denen keine Serotypisierung erfolgte, wurden aufgrund des Shigatoxin-Nachweises (Shigatoxin II, Shigatoxin I und II oder Shigatoxin, nicht differenziert) entsprechend der Falldefinition des RKI dem Ausbruchsgeschehen zugeordnet. Sechs Erkrankte entwickelten ein hämolytisch-urämisches Syndrom: eine 80-jährige Frau aus dem Landkreis Nordhausen, erkrankt am , eine 42-jährige Frau aus Erfurt, erkrankt am , eine 24-jährige Frau aus Eisenach, erkrankt am , eine 61-jährige Frau aus Erfurt, erkrankt am , eine 31-jährige Frau aus Gera, erkrankt am , ein 32-jähriger Mann aus Erfurt, erkrankt am Bei vier dieser sechs Patienten gelang im Stuhl der Nachweis von EHEC O 104:H4 und Shigatoxin II, bei einer Patientin wurde EHEC, nicht typisiert und Shigatoxin, nicht differenziert nachgewiesen und in einem weiteren Fall lag nur die klinische Diagnose vor, es war weder eine Erregerisolierung noch der Nachweis von Shigatoxin gelungen. Sterbefall: Eine 80-jährige Frau aus dem Landkreis Nordhausen, die sich seit dem in einer Kureinrichtung in Mecklenburg-Vorpommern aufgehalten hatte, erkrankte am mit Bauchkrämpfen und blutigen Durchfällen. Am wurde die stationäre Aufnahme veranlasst. Nach zwischenzeitlicher Besserung verschlechterte sich der Zustand der Patientin am dramatisch. Es traten Anämie, Thrombozytopenie, Niereninsuffizienz sowie eine Pneumonie auf. In einer Stuhlprobe wurden EHEC O 104:H4 sowie Shigatoxin II nachgewiesen. Am verstarb die Patientin Yersiniose Thüringen: 302 Erkrankungen, Inzidenz 13,5 Deutschland: Erkrankungen, Inzidenz 4,2 Yersiniose ist die Sammelbezeichnung für weltweit vorkommende Infektionen, die durch darmpathogene Bakterien der Gattung Yersinia - Y. enterocolitica und Y. pseudotuberculosis (vorwiegend in Osteuropa vorkommend) - hervorgerufen werden. Die Erreger sind im Tierreich weit verbreitet. Die Übertragung geschieht insbesondere durch Aufnahme kontaminierter tierischer Nahrungsmittel, die nicht oder nur unvollständig erhitzt wurden (Hackfleisch, Rohwurst, Milch und Milchprodukte), aber auch über verunreinigtes Trinkwasser. Die Yersiniose weist unterschiedliche Verlaufsformen in Abhängigkeit vom Alter des Erkrankten auf. Bevorzugt bei Kleinkindern kommt es zur Yersinien-Gastroenteritis mit Diarrhö und Flüssigkeitsverlust. Bei älteren Kindern und Jugendlichen äußert sich die Erkrankung meist als Pseudoappendizitis mit Fieber und heftigen Bauchschmerzen, Unwohlsein und Erbrechen oder als Enterokolitis (vorwiegend im Erwachsenen- 19

20 alter) mit Durchfall und kolikartigen Beschwerden. Als Spätfolge kann sich u. a. eine reaktive Arthritis entwickeln. Die Behandlung zielt auf den Ausgleich des Flüssigkeitsverlustes und des Elektrolythaushaltes. Komplizierte Verläufe können den Einsatz von Antibiotika erfordern. Bei der Verhütung von Infektionen haben die Schlacht- und Fleischhygiene sowie die Lebensmittel- und Küchenhygiene eine große Bedeutung, da Yersinien selbst bei Kühlschranktemperaturen noch überlebensfähig sind. Die Anzahl der Yersiniosen - meldepflichtig nach IfSG sind nur die darmpathogenen Stämme der Spezies Yersinia enterocolitica - hatte sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich verringert und 2010 ihren bisherigen Tiefststand seit Einführung des Infektionsschutzgesetzes erreicht. Im aktuellen Berichtsjahr stieg deren Anzahl erstmals wieder an (+ 10 %).Wie auch schon in den vergangenen Jahren lag die Inzidenz in Thüringen deutlich über dem Bundesdurchschnitt (Abb. 11). Abbildung 11: Yersiniosen in Thüringen und Deutschland Die Erkrankungen waren über das ganze Jahr verteilt, wobei im September die meisten Übermittlungen (47 E) zu verzeichnen waren. Besonders betroffen waren Kinder der Altersgruppe 1 4 Jahre, die mit 231,4 die weitaus höchste Inzidenz aufwiesen (Tab. 4, Abb. 12). Bei 38 Patienten (13 % der Erkrankten) war eine stationäre Behandlung erforderlich. 20

21 Tabelle 4: Altersgruppen- und Geschlechtsverteilung Yersiniose 2011 Altersgruppen (Jahre) Anzahl der Erkrankungen männlich weiblich gesamt Inzidenz < ,61 1 bis ,43 5 bis ,64 10 bis ,48 15 bis ,13 18 bis ,04 25 bis ,57 30 bis ,19 40 bis ,39 50 bis ,09 60 bis ,47 70 und älter ,58 gesamt ,51 Abbildung 12: Verteilung der übermittelten Yersiniosen nach Altersgruppen und Geschlecht Thüringen 2011 Es handelte sich ausschließlich um Einzelerkrankungen. Für alle Erkrankungen wurde als Infektionsort Deutschland angegeben. 21

22 Zu 291 der 302 übermittelten Yersiniosen lagen Angaben zum Serotyp vor. Bei 266 Erkrankungen (88 % aller Erkrankungen) wurde der Serotyp O:3 nachgewiesen, in 24 Fällen gelang der Nachweis von O:9 und nur in einem Fall wurde O:5,27 isoliert Shigellose Thüringen: 13 Erkrankungen, 1 Ausscheider, Inzidenz 0,6 Deutschland: 679 Erkrankungen, Inzidenz 0,8 Die Shigellose (Bakterienruhr) wird durch vier Bakterienspezies aus der Gattung Shigella hervorgerufen (Sh. dysenteriae, Sh. flexneri, Sh. boydii und Sh. sonnei), die unterschiedlich schwere Krankheitsbilder verursachen. Erreger der meisten in Deutschland erfassten Shigellosen ist Sh. sonnei, gefolgt von Sh. flexneri. Ruhrerkrankungen sind typisch für warme Länder, insbesondere dort, wo mangelhafte hygienische Bedingungen herrschen. In Deutschland gemeldete Erkrankungen sind fast ausschließlich reiseassoziiert. Die Übertragung erfolgt fäkal-oral oder durch direkten Kontakt von Mensch zu Mensch. Infektionen, die durch kontaminierte Lebensmittel, verunreinigtes Trinkoder Badewasser, infizierte Gegenstände oder Fliegen ausgelöst werden, kommen vor allem in wärmeren Ländern vor. Der Krankheitsverlauf variiert in Abhängigkeit vom beteiligten Erreger und der individuellen Immunsituation des Betroffenen stark. Die Erkrankung kann einen milden Verlauf mit wässriger Diarrhö nehmen, aber auch von schweren Verlaufsformen mit Fieber, blutigschleimiger Diarrhö und heftigen Bauchkrämpfen geprägt sein. Je nach Schwere des Krankheitsbildes werden Antibiotika zur Therapie herangezogen; bei leichten Fällen genügt eine symptomatische Behandlung, die Flüssigkeits- und Elektrolytverluste ausgleicht. Die Prävention richtet sich in erster Linie auf die Einhaltung grundlegender persönlicher Hygieneregeln (Händewaschen) sowie die Einhaltung angemessener Hygieneregeln im Umgang mit Lebensmitteln und Trinkwasser; des Weiteren zählt die Bekämpfung von Fliegen als wichtige Maßnahme. Mit dreizehn Erkrankungen wurde in Thüringen die bisher niedrigste Anzahl von Shigella- Infektionen seit Einführung des Infektionsschutzgesetzes registriert. In den vergangenen Jahren war ein steter Rückgang der Fallzahlen zu beobachten gewesen. Auch bundesweit ging die Fallzahl nach leichten Zunahmen in den beiden Vorjahren im aktuellen Berichtsjahr wieder um 7 % zurück (Abb. 13). Während im ersten Halbjahr 2011 in Thüringen nur vier Shigellosen übermittelt worden waren, wurden ab den Sommermonaten wieder etwas häufiger Erkrankungen registriert. Der Jahresverlauf der Meldungen lässt allerdings, auch aufgrund der niedrigen Fallzahlen, keinen ausgeprägten Erkrankungsgipfel erkennen. Bei allen Erkrankungen handelte es sich um Einzelfälle, die sich über verschiedene Landkreise und Städte verteilten. Die Altersverteilung der gemeldeten Shigellosen ist in Tabelle 5 dargestellt. Überwiegend waren Erwachsene im erwerbsfähigen Alter betroffen, aber auch ein Kind im Alter von elf Jahren. 22

23 Abbildung 13: Shigellosen in Thüringen und Deutschland Tabelle 5: Altersgruppen- und Geschlechtsverteilung Shigellose 2011 Altersgruppen (Jahre) Anzahl der Erkrankungen männlich weiblich gesamt Inzidenz < ,00 1 bis ,00 5 bis ,00 10 bis ,25 15 bis ,00 18 bis ,00 25 bis ,71 30 bis ,00 40 bis ,11 50 bis ,09 60 bis ,10 70 und älter ,00 gesamt ,58 Fünf Erkrankungen wurden in Deutschland erworben, wobei die Infektionsursache unbekannt blieb. Alle weiteren Infektionen waren reiseassoziiert und traten nach der Rückkehr aus Israel (2 E), Ägypten, Bulgarien, Italien, Indien, Bangladesch und Paraguay (je 1 E) auf. Ein Asylbewerber aus dem Kosovo wurde als Ausscheider erfasst. 23

24 Mit zehn Infektionen, das entspricht 71 % aller durch Shigellen verursachten Infektionen, dominierte auch in diesem Jahr die Spezies Sh. sonnei. Durch Sh. flexneri sowie Sh. boydii wurden je zwei Erkrankungen verursacht Norovirus-Infektion Thüringen: (6.539 labordiagnostisch bestätigt /4.368 klinisch-epidemiologisch bestätigt) Erkrankungen, 127 Ausscheider, Inzidenz 488,0 Deutschland: Erkrankungen, Inzidenz 142,0 Das weltweit verbreitete Norovirus ist hochinfektiös und zählt zu den häufigsten viralen Erregern von Gastroenteritiden. Kinder unter 5 Jahren und ältere Personen erkranken besonders häufig. Akute Erkrankungsgeschehen werden insbesondere aus Gemeinschaftseinrichtungen, Krankenhäusern und Altenheimen gemeldet. Die Erkrankungen treten das ganze Jahr über auf mit einer saisonal bedingten Häufung während der Wintermonate. Die Übertragung erfolgt fäkal-oral über Handkontakt mit kontaminierten Flächen, über die Einnahme von Speisen und Getränken, die mit Viren kontaminiert sind, oder durch direkte Aufnahme erregerhaltiger Tröpfchen, die während des Erbrechens freigesetzt werden. Für das Krankheitsbild sind heftiges, schwallartiges Erbrechen und Durchfall (mitunter auch nur Erbrechen oder nur Durchfall) typisch. Es kommt zu einem ausgeprägten Krankheitsgefühl mit Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Übelkeit und Mattigkeit. Leichte oder sogar asymptomatische Verläufe sind möglich. Die Symptome klingen in der Regel nach ein bis zwei Tagen komplikationslos ab. Bei sehr kleinen Kindern oder betagten Personen kann wegen des bedrohlichen Flüssigkeitsverlustes eine Hospitalisierung erforderlich sein. Hauptsächlich verantwortlich für das hohe Niveau der Erkrankungszahlen bei den Gastroenteritiden waren, wie auch schon in den Vorjahren, die durch Noroviren verursachten Erkrankungen. Nach einem starken Anstieg der Anzahl der durch Noroviren hervorgerufenen Erkrankungen im Jahr 2010 gegenüber dem Vorjahr war im aktuellen Berichtsjahr 2011 deren Zahl wieder rückläufig (- 15 %). Trotzdem bewegte sich die Inzidenz in Thüringen auch 2011 wiederum deutlich über dem bundesweiten Vergleichswert, der mit 142 Erkrankungen pro Einwohner angegeben wurde (Abb. 14). Zum trat eine Änderung der Falldefinition für die Übermittlung von Norovirus- Infektionen in Kraft, die die Datengrundlage für die Surveillance der Norovirus-Gastroenteritis entscheidend geändert hat. Seitdem sind ausschließlich labordiagnostisch bestätigte Norovirus- Infektionen an das RKI zu übermitteln. Diese neue Falldefinition führte bundesweit zu einer deutlichen Unterschätzung der tatsächlich aufgetretenen Norovirus-Erkrankungen. Insbesondere betrifft dies Fälle, die im Rahmen von Ausbrüchen auftreten, da nur bei einem Bruchteil der Erkrankten auch eine Labordiagnostik veranlasst wird. In Thüringen wurde allerdings das bisherige Übermittlungsschema beibehalten, sodass hier nach wie vor auch die klinisch-epidemiologisch bestätigten Erkrankungen übermittelt werden. Nur dadurch ist es möglich, Ausbrüche von Norovirus-Erkrankungen nach Fallzahlen, zeitlichem Verlauf, Altersverteilung etc. zu bewerten. Den durch Noroviren verursachten Ausbruchsgeschehen kam auch in diesem Berichtsjahr wiederum ein besonderer Stellenwert zu Erkrankungen, das entspricht 54 % aller Norovirus- Erkrankungen in Thüringen, wurden im Rahmen von Erkrankungshäufungen erfasst. 24

25 Abbildung 14: Noro- und Rotavirus-Erkrankungen in Thüringen und Deutschland Die höchsten Inzidenzen traten in den Altersgruppen der 1- bis 4-Jährigen (Inz ,0) sowie der Säuglinge (Inz ,9) auf. Aber auch bei den über 70-Jährigen und den Kindern der Altersgruppe 5 9 Jahre war mit 774,2 bzw. 748,0 Erkrankungen/ Einwohner eine große Anzahl von Neuerkrankungen zu beobachten gewesen (Tab. 6, Abb. 15). Tabelle 6: Altersgruppen- und Geschlechtsverteilung Norovirus-Infektion 2011 Altersgruppen (Jahre) Anzahl der Erkrankungen männlich weiblich gesamt Inzidenz < ,89 1 bis ,95 5 bis ,00 10 bis ,00 15 bis ,57 18 bis ,93 25 bis ,91 30 bis ,37 40 bis ,38 50 bis ,85 60 bis ,12 70 und älter ,22 gesamt ,00 25

26 Abbildung 15: Verteilung der übermittelten Norovirus-Erkrankungen nach Altersgruppen und Geschlecht Thüringen 2011 Abbildung 16: Noro- und Rotavirus-Erkrankungen zeitlicher Verlauf nach Monaten in Thüringen

27 Ein Drittel der Erkrankungen trat in den Monaten Januar bis März auf. Im weiteren Jahresverlauf waren die Erkrankungszahlen stark rückläufig, bis sie im November wieder anstiegen und im Dezember mit Erkrankungen ihren absoluten Höhepunkt erreichten (Abb. 16) Rotavirus-Infektion Thüringen: Erkrankungen (2.791 labordiagnostisch bestätigt /444 klinischepidemiologisch bestätigt), 38 Ausscheider, Inzidenz 144,7 Deutschland: Erkrankungen, Inzidenz 66,6 Rotaviren sind weltweit die häufigste Ursache viraler Darminfektionen im Kindesalter und tragen in den Entwicklungsländern maßgeblich zur Sterblichkeit in diesen Altersgruppen bei. In den westlichen Industrieländern erkranken am häufigsten Säuglinge und Kinder im Alter bis zu 2 Jahren. Im Erwachsenenalter spielen Rotaviren als Ursache einer Reisediarrhö, bei Eltern/Angehö-rigen erkrankter Kinder oder bei Ausbrüchen in Alten- und Pflegeheimen eine große Rolle. In den letzten Jahren hat in Deutschland die Anzahl der Norovirusinfektionen stark zugenommen und dabei die Rotaviren als Hauptursache gastrointestinaler Infektionen im Kindesalter verdrängt. Das Rotavirus ist sehr umweltstabil und wird leicht übertragen. Es reichen bereits wenige Viruspartikel, um eine Infektion auszulösen. Die Erkrankungen können unterschiedlichste Verlaufsformen annehmen - von leichtem Durchfall bis hin zu einer schweren Gastroenteritis mit einem lebensbedrohlichen Ausmaß an Dehydration (Flüssigkeitsverlust). Die Therapie umfasst in der Regel lediglich den Ausgleich des Flüssigkeits- und Elektrolytverlustes, in schweren Fällen ist eine Hospitalisierung unumgänglich, um eine intravenöse Flüssigkeitszufuhr durchzuführen. Eine durchgemachte Infektion hinterlässt keine dauerhafte Immunität. Bei den Rotavirus-Infektionen war 2011 in Thüringen ein Rückgang der Erkrankungszahlen zu beobachten gewesen, der allerdings mit 6 % eher gering ausfiel (Abb. 14). Auch bundesweit fiel eine Abnahme der Rotavirus-Infektionen um 12 % auf. Hauptsächlich betroffen waren in Thüringen Säuglinge sowie Kleinkinder im Alter bis zu 4 Jahren mit einer Inzidenz von 1.756,1 bzw ,0 Erkrankungen/ Einwohner (Tab. 7, Abb. 17). Die Rotavirus-Aktivität lag, wie auch schon in den Vorjahren, im 1. Halbjahr wesentlich höher als in den darauffolgenden Monaten. Der Höhepunkt war zwar im März erreicht, aber auch in den Monaten April bis Juni befand sich die Anzahl der Erkrankungen noch auf einem hohen Niveau (Abb. 16). 27

28 Tabelle 7: Altersgruppen- und Geschlechtsverteilung Rotavirus-Infektion 2011 Altersgruppen (Jahre) Anzahl der Erkrankungen männlich weiblich gesamt Inzidenz < ,09 1 bis ,96 5 bis ,34 10 bis ,93 15 bis ,19 18 bis ,67 25 bis ,01 30 bis ,83 40 bis ,53 50 bis ,27 60 bis ,83 70 und älter ,86 gesamt ,74 Abbildung 17: Verteilung der übermittelten Rotavirus-Erkrankungen nach Altersgruppen und Geschlecht Thüringen

29 Giardiasis Thüringen: 46 Erkrankungen, 51 Ausscheider, Inzidenz 2,1 Deutschland: Erkrankungen, Inzidenz 5,2 Diese Durchfallerkrankung wird durch den weltweit vorkommenden Dünndarmparasiten Giardia lamblia hervorgerufen. Der Erreger, ein einzelliger Parasit, wird in der Regel über Wasser und Nahrungsmittel, die mit Fäkalien verunreinigt sind, übertragen. Besonders häufig kommen diese Infektionen in Regionen mit schlechten hygienischen Verhältnissen vor. Die Inkubationszeit variiert zwischen wenigen Tagen bis Monaten. Die Erkrankung kann symptomlos verlaufen (in der Mehrzahl der Fälle); sie kann aber auch über Jahre mit wiederkehrenden Durchfällen, Bauchbeschwerden (Blähungen) und Gewichtsverlust einhergehen. Am häufigsten erkranken Kinder und Personen, die wenig Magensäure bilden. Der massive Befall der Dünndarmschleimhaut führt dann zu einer ausgeprägten Symptomatik mit Übelkeit, Erbrechen, kolikartigen Bauchschmerzen und schaumigen Durchfällen, gelegentlich mit Blutbeimengungen. Vorbeugen kann man einer Erkrankung am besten, indem man eine gute persönliche Hygiene (Händewaschen) praktiziert und insbesondere bei Reisen in Regionen mit niedrigem Hygienestandard auf den Verzehr unabgekochter Speisen oder Getränke verzichtet und Trinkwasser nur aus industriegefertigten, originalverschlossenen Flaschen zu sich nimmt. In Thüringen war bei der Anzahl der durch Giardia lamblia hervorgerufenen Erkrankungen im Jahr 2011, wie auch schon im Vorjahr, ein deutlicher Rückgang um ca. ein Drittel (- 34 %) im Vergleich zum vorherigen Berichtsjahr zu beobachten gewesen. Die Inzidenz in Thüringen lag somit deutlich unter dem bundesweiten Vergleichswert, der mit 5,2 Erkrankungen/ Einwohner angegeben wurde. Die Erkrankungen waren über das ganze Jahr verteilt. Betroffen waren alle Altersgruppen mit Ausnahme der Säuglinge, wobei die Inzidenz in der Altersgruppe der 1 4-Jährigen mit 7,4 Erkrankungen/ Einwohner am höchsten war (Tab. 8, Abb. 18). Tabelle 8: : Altersgruppen- und Geschlechtsverteilung Giardiasis 2011 Altersgruppen (Jahre) Anzahl der Erkrankungen männlich weiblich gesamt Inzidenz < ,00 1 bis ,37 5 bis ,58 10 bis ,75 15 bis ,53 18 bis ,45 25 bis ,72 30 bis ,58 40 bis ,67 50 bis ,36 60 bis ,73 70 und älter ,79 gesamt ,06 29

30 Abbildung 18: Verteilung der übermittelten Giardiasis-Erkrankungen nach Altersgruppen und Geschlecht Thüringen 2011 Nur für acht der insgesamt 46 Erkrankten wurde ein Infektionsort außerhalb Deutschlands angegeben (in vier Fällen Indien, in zwei Fällen die Türkei, in je einem Fall Uganda und Brasilien). 31 Erkrankungen (70 %) wurden mittels Antigennachweis bestätigt, in vierzehn Fällen erfolgte ein mikroskopischer Nachweis in Stuhl bzw. Duodenalsekret. In einem weiteren Fall wurden beide Verfahren kombiniert angewandt. Bei den Ausscheidern handelte es sich überwiegend um Asylbewerber, die im Rahmen der Einreiseuntersuchungen erfasst worden waren. Der Großteil dieser Nachweise (78 %) wurde mikroskopisch erbracht, lediglich neun Bestätigungen erfolgten mittels Antigennachweis und zwei weitere in Kombination beider Methoden Gruppenerkrankungen mit gastrointestinaler Symptomatik Im Berichtszeitraum 2011 wurden insgesamt 550 Geschehen mit Erkrankungen und 84 Ausscheidern erfasst. Im Vergleich zum Vorjahr (531 Geschehen mit Erkrankungen und 32 Ausscheidern) wurde bei der Anzahl der Geschehen ein leichter Anstieg um 4 % registriert, die Zahl der Erkrankungen ging im selben Zeitraum um 13 % zurück. 30

31 Folgende Erreger wurden bei den Geschehen nachgewiesen: Noroviren: 320 Geschehen E (davon bestätigt E), 65 A Rotaviren: 52 Geschehen E (davon bestätigt 175 E) Salmonellen: 19 Geschehen - 87 E (davon bestätigt 75 E), 15 A Adenoviren: 2 Geschehen - 33 E (davon bestätigt 6 E) Campylobacter: 4 Geschehen - 10 E (davon bestätigt 9 E) EHEC*: 3 Geschehen - 9 E (davon bestätigt 9 E), 4 A Yersinien: 1 Geschehen - 2 E (davon bestätigt 2 E) kein Erregernachweis: 149 Geschehen E *ohne bundesweiten EHEC/HUS-Ausbruch Die Gruppenerkrankungen traten in nachstehend genannten Einrichtungen auf (Tab. 9): Tabelle 9: : Erkrankungsgeschehen 2011 Einrichtungen Anzahl der Geschehen Erkrankungszahlen absolut % absolut % Kindereinrichtungen , ,6 Alten- und Pflegeheime/ Betreutes Wohnen Krankenhäuser/ Kureinrichtungen , , , ,2 Familienerkrankungen 62 11, ,7 Schulen/Internate 14 2, ,3 Sonstige Einrichtungen 7 1, ,4 Territoriale Häufungen 2 0,4 26 0,3 gesamt , ,0 Bei den 19 Salmonellen-Geschehen wurden folgende Serovare nachgewiesen: 7 Geschehen S. Enteritidis: 21 E (21 E labordiagnostisch bestätigt), 5 A 5 Geschehen S. Typhimurium: 35 E (24 E labordiagnostisch bestätigt/ 11 E klinischepidemiologisch bestätigt), 4 A 1 Geschehen S. Bovismorbificans: 2 E (2 E labordiagnostisch bestätigt), 2 A 1 Geschehen S. Coeln: 4 E (3 E labordiagnostisch bestätigt/ 1 E klinischepidemiologisch bestätigt), 1 A 1 Geschehen S. Derby: 2 E (2 E labordiagnostisch bestätigt) 1 Geschehen S. Goldcoast: 17 E (17 E labordiagnostisch bestätigt), 1 A 1 Geschehen S. Infantis: 1 E (1 E labordiagnostisch bestätigt), 2 A 1 Geschehen S. Livingstone: 3 E (3 E labordiagnostisch bestätigt) 1 Geschehen S. Panama: 2 E (2 E labordiagnostisch bestätigt) Im Ergebnis der Ermittlungen durch die Gesundheitsämter konnte bei vierzehn der neunzehn Salmonellen-Geschehen keine Aussage zur möglichen Infektionsursache getroffen werden. Bei einem Ausbruch (territoriale Häufung im Landkreis Gotha) durch S. Typhimurium mit neun Erkrankten und zwei Ausscheidern gelang im Nationale Referenzzentrum Wernigerode in vier Isolaten der Nachweis des Lysotyps D 104. Als mögliche Infektionsursache wurde der Verzehr von Gehacktem, Tatar sowie verschiedenen Wurstsorten zweier Agrargenossenschaften vermutet. In vier Sammelkotproben von Schweinen gelang der Nachweis von S. Typhimurium; einmal wurde durch 31

32 das NRZ Wernigerode ebenfalls der Lysotyp DT 104 nachgewiesen. Ein Nachweis im Lebensmittel wurde nicht erbracht. Ein Ausbruch durch S. Goldcoast mit siebzehn Erkrankten und einem Ausscheider wurde im Landkreis Nordhausen erfasst. In der Lebensmittelanamnese wurde mehrheitlich der Verzehr von Hackfleisch angegeben, das aus verschiedenen Fleischerei bzw. Lebensmittelmärkten des Landkreises bezogen wurde. Salmonellen-Nachweise aus Lebensmitteln gelangen jedoch nicht. Bei drei Geschehen kommen als mögliche Infektionsursachen Auslandsaufenthalte in Ägypten, Tunesien sowie in der Tschechischen Republik in Betracht. 2 Typhus abdominalis/paratyphus Typhus Thüringen: keine Erkrankung, 12 Dauerausscheider Deutschland: 59 Erkrankungen, Inzidenz 0,07 Diese durch das Bakterium Salmonella Typhi verursachte systemische Infektion (auch Bauchtyphus genannt) stellt insbesondere in Ländern mit geringem hygienischen Standard ein großes gesundheitliches Problem dar. Der Erreger wird fäkal-oral übertragen, beispielsweise durch Nahrungsmittel oder Wasser, die mit dem Erreger kontaminiert sind. Nach einer Inkubationszeit von in der Regel ein bis zwei Wochen (mitunter bis zu 60 Tagen) entwickeln sich zunächst unspezifische Beschwerden wie Kopf- und Muskelschmerzen, gefolgt von einem stufenförmigen Fieberanstieg bis 41 C. Die hochfieberhafte Phase kann über mehrere Wochen anhalten und geht mit schwerem Krankheitsgefühl (z. B. beginnende Somnolenz) einher. Etwa 3 Wochen nach Krankheitsbeginn kommt es zu erbsbreiähnlichen Durchfällen, mitunter treten typische Hauterscheinungen (Roseolen) auf. Unbehandelt kann die Erkrankung dramatisch, mitunter sogar tödlich verlaufen. Nach überstandener Erkrankung scheiden 2-5 % der Infizierten die Erreger länger als 6 Monate aus, mitunter lebenslang, und werden somit zum Dauerausscheider und zur möglichen Infektionsquelle. Vor Reisen in tropische Gebiete ist die Impfung angeraten. Maßnahmen der Individualhygiene (Verzicht auf den Genuss unzureichend gegarter Speisen und Leitungswasser) sollten konsequent eingehalten werden. Während im vorherigen Berichtsjahr in Thüringen ein Fall von Typhus abdominalis zur Meldung kam, wurde 2011 keine Erkrankung übermittelt. Die Anzahl der Dauerausscheider reduzierte sich im Laufe des Jahres infolge eines Sterbefalls (Landkreis Saalfeld-Rudolstadt). Somit wurden in Thüringen im Jahr 2011 noch 12 Dauerausscheider von S. Typhi registriert (Tabellen 10 und 11). 32

33 Paratyphus Thüringen: 2 Erkrankungen, Inzidenz 0,09, 6 Dauerausscheider Deutschland: 58 Erkrankungen, Inzidenz 0,07 Diese Erkrankung wird durch die Serovare Paratyphi A, und C sowie das systemische Pathovar des Serovars Paratyhi B des Bakteriums Salmonella hervorgerufen. Das enterische Pathovar von S. Paratyphi B (früher S. Java) wird nach den RKI Falldefinitionen zur Kategorie Salmonellose gezählt, da es in der Regel nicht das klinische Bild eines Paratyphus hervorruft. Während das Serovar Paratyphi B weltweit verbreitet ist, kommen die Serovare Paratyphi A und C in warmen Regionen vor. Infolge mangelnder Hygiene kontaminieren die mit dem Stuhl ausgeschiedenen Erreger Nahrungsmittel oder Trinkwasser bzw. werden über Schmierinfektion weiter verbreitet. Die Inkubationszeit beträgt in Abhängigkeit vom Serovar ca. 1 bis 2 Wochen. Die Erkrankung ähnelt dem Typhus abdominalis; der Verlauf ist jedoch milder. Nach Allgemeinsymptomen (Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Mattigkeit und Kopfschmerz) entwickelt sich der typische Hautausschlag (Roseolen) und der treppenförmige Temperaturanstieg, der bei hohem Fieber mitunter über Wochen bestehen bleibt. Eine Impfung steht derzeit nicht zur Verfügung. Nach überstandener Infektion werden 3 bis 5 % der Betroffenen zu Dauerausscheidern und stellen somit eine Infektionsquelle (Schmierinfektion) dar. Im Berichtsjahr 2011 wurden in Thüringen zwei Erkrankungen an Paratyphus erfasst, während 2010 nur eine Infektion zur Meldung gelangte. Im Ilm-Kreis erkrankte ein 72-jähriger Mann noch während seines Aufenthaltes in Nepal mit Durchfall. In einer Stuhlprobe vom gelang der Nachweis von S. Paratyphi A. Ein 17-jähriger Schüler aus Weimar erkrankte während seiner Rückreise aus Bolivien mit grippeähnlicher Symptomatik und massivem Durchfall. Aus Stuhl wurde zunächst Salmonella species isoliert. Die weitere Differenzierung am Nationalen Referenzzentrum des RKI für Salmonellen und andere bakterielle Enteritiserreger Wernigerode erbrachte den Nachweis von S. Paratyphi B, Lysotyp Taunton. Die Anzahl der Dauerausscheider von S. Paratyphi reduzierte sich im Berichtsjahr infolge zweier Sterbefälle in den Landkreisen Gotha und Sömmerda (Tabellen 10 und 11). Tabelle 10: Dauerausscheider von S. Typhi und S. Paratyphi Dauerausscheider S. Typhi S. Paratyphi

34 Tabelle 11: 1 Dauerausscheider von S. Typhi und S. Paratyphi 2010 und 2011 Stadt/Landkreis Anzahl davon S. Typhi S. Paratyphi Altenburger Land Eichsfeld Sterbefälle/ Zu- bzw. Abgänge Gotha verstorben Greiz Hildburghausen Ilm-Kreis Kyffhäuserkreis Nordhausen Saale-Holzland-Kreis Saale-Orla-Kreis Saalfeld-Rudolstadt verstorben Schmalkalden-Meiningen Sömmerda verstorben Sonneberg Unstrut.-Hainich-Kreis Wartburgkreis Weimarer Land Eisenach Erfurt Gera Jena Suhl Weimar gesamt Clostridium difficile-infektion Thüringen: 69 Erkrankungen, davon 4 Sterbefälle, Inzidenz 3,1 Dieses sporenbildende und daher sehr umweltresistente Bakterium kommt im menschlichen Darm vor und ist für den Gesunden harmlos. Gerät jedoch die normale Darmflora aus dem Gleichgewicht, kann sich C. difficile unverhältnismäßig stark vermehren und die durch den Erreger produzierten Toxine können den Darm schädigen. Auslöser hierfür ist in erster Linie eine Antibiotikatherapie, aber auch eine Chemotherapie, eine gastrointestinale Grundkrankheit, eine Immunsuppression oder ein großer bauchchirurgischer Eingriff kommen in Frage. In Abhängigkeit von der Virulenz des C. difficile-stammes und der individuellen Immunlage variiert die Schwere des klinischen Bildes zwischen Bauchkrämpfen mit und ohne Durchfall bis hin zur lebensbedrohlichen pseudomembranösen Kolitis, als deren Komplikationen Perforation, Sepsis und toxisches Megakolon (Erweiterung des Dickdarmes), teilweise mit letalem Ausgang, gefürchtet sind. In erster Linie 34

35 sind immungeschwächte Patienten oder Personen im fortgeschrittenen Lebensalter gefährdet. Die Übertragung erfolgt durch direkten oder indirekten Kontakt mit erregerhaltigen Fäkalien bzw. damit kontaminierten Flächen. Zu den wichtigsten präventiven Maßnahmen zählen daher eine restriktive, kontrollierte Antibiotikagabe und die strikte Einhaltung grundlegender Hygienemaßnahmen (Händehygiene). Da in Deutschland, wie auch in den EU-Nachbarländern, im Jahr 2007 ein gehäuftes nosokomiales Auftreten von Infektionen mit dem C. difficile Ribotyp 027 mit erhöhter Letalität zu beobachten war, wurde Ende 2007 auf die Meldepflicht gemäß 6 Abs. 1, Nr. 5a IfSG und die Übermittlungspflicht gemäß 11 Abs. 1 IfSG hingewiesen. Somit lagen erstmalig für 2008 gemäß IfSG Daten über die Zirkulation von C. difficile in Thüringen vor. Insgesamt wurden von nahezu allen Thüringer Landkreisen sowie den kreisfreien Städten Eisenach und Suhl insgesamt 69 durch C. difficile hervorgerufene Infektionen übermittelt. Gegenüber dem Vorjahr, in dem 122 Infektionen in Thüringen registriert worden waren, bedeutete dies einen Rückgang um 43 %. Betroffen waren zwei Kinder im Alter von 11 Monaten bzw. 2 Jahren sowie 23 Männer und 45 Frauen zwischen 23 und 94 Jahren, wobei allein 54 Infektionen auf die Altersgruppe der über 70-Jährigen entfielen. In Stuhlproben aller Patienten gelang der Nachweis von C. difficile mit Toxinbildung. Sterbefälle: Drei Frauen und ein Mann im Alter zwischen 62 und 85 Jahren verstarben laut Totenschein infolge der Clostridien-Infektion. 4 Methicillin-resistente resistenter Staphylococcus aureus (MRSA), 5 invasive Infektion Thüringen: 117 Erkrankungen, davon 11 Sterbefälle, Inzidenz 5,2 Deutschland: Erkrankungen, Inzidenz 5,2 Das Bakterium Staphylococcus aureus gehört zur Hautflora und löst in der Regel keine Erkrankungen beim gesunden Menschen aus; man spricht von einer asymptomatischen Kolonisation. Unter bestimmten Voraussetzungen, z. B einer schlechten Immunlage, vermag dieser Erreger Hautinfektionen, Muskelerkrankungen und, nur äußerst selten, lebensbedrohliche Erkrankungen (wie Lungenentzündungen) hervorzurufen. Anders ist die Situation, wenn der Keim multiresistent geworden ist und sich in Krankenhäusern und anderen medizinischen Einrichtungen ungehindert ausbreiten kann. Solche Infektionen stellen aufgrund der dann eingeschränkten Therapiemöglichkeiten und der daraus resultierenden erheblich verzögerten Genesung des Patienten zunehmend ein großes gesundheitspolitisches Problem dar. Für medizinische und andere Einrichtungen des Gesundheitswesens sind sie mit einem gravierenden finanziellen und materiellen Mehraufwand verbunden. Präventiv müssen deshalb ein verantwortungsbewusster Einsatz von Antibiotika durchgesetzt und grundlegende Maßnahmen der Standardhygiene strikt eingehalten werden (z. B. ordnungsgemäße Händehygiene). 35

36 Durch die Verordnung zur Anpassung der Meldepflicht gemäß 7 Infektionsschutzgesetz wurde die Meldepflicht gemäß 7 Abs. 1 Nr. 1 IfSG auf den direkten Nachweis von Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus (MRSA) aus Blut oder Liquor ausgedehnt. Damit gilt für mikrobiologische Labore seit dem die Pflicht, entsprechende Befunde namentlich an das zuständige Gesundheitsamt zu melden. Im Jahr 2011 wurden in Thüringen 117 MRSA-Infektionen erfasst, was im Vergleich zum Vorjahr mit 111 Fällen einer leichten Erhöhung der Fallzahlen um 5 % entspricht. Die übermittelten Fälle waren thüringenweit verteilt. Lediglich in Eisenach wurden keine MRSA- Infektionen erfasst. Von den Infektionen waren ein 3 Monate altes Mädchen sowie 80 Männer und 36 Frauen im Alter von 21 bis 93 Jahren betroffen. 103 Infektionen gingen mit einer Symptomatik einher. Für die Mehrzahl der Erkrankten (83 Erkrankte - 81 %) wurde Fieber, bei 51 (50 %) Patienten in Verbindung mit einem septischen Krankheitsbild, genannt. Bei nahezu einem Drittel der Fälle (31 %) wurde eine Pneumonie diagnostiziert. Für 52 Infektionen wurden Angaben zum betroffenen Organsystem übermittelt: MRSA-Infektion der Haut- und Weichteile: 26 x MRSA-Infektion des Abdomens: 10 x MRSA-Infektion der Harnwege/Nieren: 8 x MRSA-Infektion des Respirationstraktes: 4x MRSA-Infektion der Knochen und Gelenke: 4 x Der Erregernachweis gelang bei 116 Patienten in der Blutkultur sowie in einem Fall im Liquor. Sterbefälle: Neun Männer und zwei Frauen im Alter zwischen 42 und 85 Jahren verstarben laut Totenschein infolge der MRSA-Infektion. Ausführliche Informationen zu meldepflichtigen MRSA-Infektionen 2011 in Thüringen können dem aktuellen MRSA-Jahresbericht 2011 entnommen werden. r_meldepflichtigen_mrsa_webseite.pdf 6 Invasive Meningokokken-Erkrankung Thüringen: 15 Erkrankungen, davon 2 Sterbefälle, Inzidenz 0,7 Deutschland: 370 Erkrankungen, Inzidenz 0,5 Meningokokken sind Bakterien der Gattung Neisseria meningitidis, die die sog. Meningitis epidemica (eitrige Hirnhautentzündung) hervorrufen. Von den 13 bekannten Serogruppen dominieren in Deutschland die Serogruppen B und C. Meningokokken-Erkrankungen kommen ganzjährig vor mit einer leichten Häufung während der Wintermonate und im Frühjahr. In besonders hohem Maße sind kleine Kinder bis 5 Jahre betroffen, aber auch im Jungendalter (14 bis 19 Jahre) ist eine Zunahme der Erkrankungshäufigkeit zu beobachten. Bei ca. 10 % der gesunden Bevölkerung besiedelt der Erreger die Schleimhaut im Nasen-Rachenraum, ohne eine Erkrankung hervorzurufen. Unter besonderen Bedingungen gelingt es den Meningokokken, die natürliche Schleimhautbarriere zu überwinden, um dann eine invasive Erkrankung mit sehr schwerwiegenden Verlaufsformen aus 36

37 zulösen. Die Meningitis beginnt mit schwerem Krankheitsgefühl, verbunden mit hohem Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen und Nackensteifigkeit. Im Verlauf kann sich auch eine Meningokokken-Sepsis ( Blutvergiftung ) entwickeln. Als schwere Komplikation tritt das Waterhouse-Friderichsen-Syndrom auf, das mit Blutungsneigung und septischem Schock einhergeht. Unbehandelt verläuft ein großer Teil der Meningokokken-Erkrankungen letal. Bei rechtzeitiger effizienter Antibiotika-Therapie lässt sich die Sterblichkeit maßgeblich senken. Enge Kontaktpersonen zu Erkrankten erhalten zu ihrem Schutz eine Prophylaxe mit Antibiotika. Die Impfung gegen Meningokokken C gehört zu den Standardimpfungen im Kleinkindalter und sollte ggf. auch bei Jugendlichen nachgeholt werden. Gegen die am häufigsten vorkommende Serogruppe B ist derzeit noch kein Impfstoff verfügbar. Im Berichtsjahr traten in zehn Landkreisen und zwei Städten Thüringens fünfzehn Meningokokken- Meningitiden auf. Die Anzahl der Erkrankungen war zwar gegenüber dem Vorjahr (17 E) leicht zurückgegangen, trotzdem übertraf Thüringen mit einer Inzidenz von 0,7 Erkrankungen/ Einwohner, wie auch schon in den Vorjahren, die bundesweite Inzidenz, die für 2011 mit 0,5 Erkrankungen/ Einwohner angegeben wurde (Abb. 19). Abbildung 19: Meningokokken-Erkrankungen in Thüringen und Deutschland Die Erkrankungen waren relativ homogen über das ganze Jahr verteilt. Betroffen waren zwei Säuglinge (1 x männlich, 1 x weiblich) im Alter von 7 und 11 Monaten, ein Junge und vier Mädchen zwischen 1 und 4 Jahren, zwei weibliche Jugendliche im Alter von 15 und 17 Jahren sowie drei Männer und drei Frauen im Alter von 20 bis 74 Jahren. Dabei fielen die Inzidenzen bei den Säuglingen und Kleinkindern am höchsten aus. Allein auf diese beiden Altersgruppen entfiel nahezu die Hälfte der in Thüringen aufgetretenen Erkrankungen (Tab. 12, Abb. 20). 37

38 Tabelle 12: 1 : Altersgruppen- und Geschlechtsverteilung Meningokokken-Meningitis Meningitis 2011 Altersgruppen (Jahre) Anzahl der Erkrankungen männlich weiblich gesamt Inzidenz < ,40 1 bis ,37 5 bis ,00 10 bis ,00 15 bis ,07 18 bis ,15 25 bis ,00 30 bis ,00 40 bis ,56 50 bis ,00 60 bis ,37 70 und älter ,26 gesamt ,67 Abbildung 20: Verteilung der übermittelten Meningokokken-Meninigitiden nach Altersgruppen und Geschlecht Thüringen 2011 Bei allen fünfzehn Erkrankungen gelang ein Erregernachweis, davon in vierzehn Fällen die Isolierung von Neisseria meningitidis aus Liquor oder Blutkultur. In einem weiteren Fall gelang lediglich der Nachweis gramnegativer Diplokokken im Liquor. 38

39 Für dreizehn Erkrankungen wurden Angaben zur Serogruppe übermittelt. So ergab die weitere Differenzierung in neun Fällen die Serogruppe B und in vier Fällen die Serogruppe C. In zwei Fällen erfolgte keine Serotypisierung. Die vier an einer Meningokokken-Meningitis der Serogruppe C erkrankten Patienten hatten keinen adäquaten Impfschutz. 431 Personen, die Kontakt zu den Erkrankten gehabt hatten, erhielten eine Chemoprophylaxe. Sterbefälle: Im Landkreis Greiz wurde ein 45-jähriger Mann am unter dem Verdacht auf eine Sepsis hospitalisiert. Vorberichtlich waren Alkoholabusus sowie eine Leberzirrhose mit seit Wochen bestehendem Ikterus bekannt. In der Blutkultur vom Aufnahmetag gelang der Nachweis von Neisseria meningitidis der Serogruppe C. Der Erkrankte verstarb am Todesursachen laut Totenschein: Multiorganversagen, Meningokokkensepsis, alkoholische Leberzirrhose. Ein 18 Monate altes Mädchen, ebenfalls aus dem Landkreis Greiz, erkrankte am mit hohem Fieber, Erbrechen und Bewusstseinsstörung. Mit Verdacht auf ein Waterhouse- Friderichsen-Syndrom erfolgte die umgehende Hospitalisierung. Innerhalb weniger Stunden traten massive Hautblutungen auf; das Kind musste beatmet und reanimiert werden. Trotz intensivmedizinischer Behandlung verstarb das Mädchen am Aus der Blutkultur vom Aufnahmetag wurde Neisseria meningitidis der Serogruppe B isoliert. 7 Virushepatitiden Hepatitis A Thüringen: 26 Erkrankungen, Inzidenz 1,2 Deutschland: 929 Erkrankungen, Inzidenz 1,0 Infektionen durch das Hepatitis A-Virus verursachen eine akute Leberentzündung. Deutschlandweit wurden in den vergangenen Jahren zwischen bis Neuerkrankungen gemeldet (hohe Dunkelziffer!). Das mit dem Stuhl ausgeschiedene Virus wird über fäkal kontaminierte Lebensmittel (z. B. Meeresfrüchte) und verunreinigtes Trinkwasser, aber auch durch Schmierinfektion von Mensch zu Mensch übertragen. Da in Regionen, wo der Hygienestandard niedrig ist, mit einer höheren Infektionsgefährdung gerechnet werden muss, sind Hepatitis A-Erkrankungen reisemedizinisch von Bedeutung. Nach einer Inkubationszeit von ca. 2 bis 6 Wochen kommt es zu Magen- Darmbeschwerden, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Durchfällen und Dunkelfärbung des Urins sowie Druckschmerz im Oberbauch; bei etwa der Hälfte der Betroffenen entwickelt sich ein Ikterus (Gelbfärbung der Augen und der Haut). Besonders bei Kindern kommt es vor, dass die Hepatitis- Infektion asymptomatisch verläuft. Die Prognose einer Hepatitis A-Erkrankung ist gut; nach ca. 3 bis 6 Wochen heilt sie aus und hinterlässt eine lebenslange Immunität. Komplikationen betreffen vor allem Patienten mit vorgeschädigter Leber. Aufgrund der vielfältigen Ansteckungsmöglichkeiten ist ein effektiver Schutz vor allem durch die strikte Einhaltung von Hygienemaßnahmen zu erreichen. Gegen Hepatitis A gibt es eine wirksame Schutzimpfung, sie ist die wichtigste Reiseimpfung. Die Anzahl der Erkrankungen durch das Hepatitis A-Virus blieb im Berichtsjahr in Thüringen im Vergleich zum Vorjahr (25 E) nahezu konstant (Abb. 20). 39

40 Abbildung 21: Hepatitis A-Erkrankungen in Thüringen und Deutschland Aus elf Landkreisen und drei Städten wurden 26 Erkrankungen übermittelt. Bei den Erkrankungen handelte es sich generell um Einzelfälle, deren Ursachen größtenteils nicht eruiert werden konnten. Nur zwei Fälle standen mit Auslandsaufenthalten in Kenia und Togo in Zusammenhang. Betroffen waren eine 16-jährige Jugendliche sowie elf Männer und vierzehn Frauen zwischen 20 und 88 Jahren. Auffallend war, wie auch schon in den vergangenen Jahren, der hohe Anteil älterer Patienten (Altersgruppe 60 Jahre und älter), auf die mehr als die Hälfte aller Erkrankungen entfiel Tab. 13, Abb. 22). Vier Infektionen wurden im Rahmen der routinemäßigen Untersuchungen bei Krankenhausaufnahmen erfasst. Die Betroffenen wiesen keine Hepatitis-spezifische Symptomatik auf. Bei solchen Fällen könnte es sich auch um unspezifische Reaktionen des zur Diagnostik verwendeten IgM- Antikörper-ELISAs handeln. Diese Tests sind eigentlich nicht für den Einsatz als Screening-Tests bei asymptomatischen Personen gedacht. Ein Patient, der mit Ikterus und Oberbauchbeschwerden erkrankt war, hatte im Jahr 2004 zwei Hepatitis A-Schutzimpfungen erhalten. Alle anderen Erkrankten waren ungeimpft. Sechzehn Patienten mussten aufgrund der vorliegenden Symptomatik stationär behandelt werden. 40

41 Tabelle 13: 1 Altersgruppen- und Geschlechtsverteilung Hepatitis A 2011 Altersgruppen (Jahre) Anzahl der Erkrankungen männlich weiblich gesamt Inzidenz < ,00 1 bis ,00 5 bis ,00 10 bis ,00 15 bis ,53 18 bis ,57 25 bis ,43 30 bis ,40 40 bis ,28 50 bis ,63 60 bis ,83 70 und älter ,37 gesamt ,16 Abbildung 22: Verteilung der übermittelten Hepatitis A-Erkrankungen nach Altersgruppen und Geschlecht Thüringen

42 Akute Hepatitis B Thüringen: 11 Erkrankungen, davon 1 Sterbefall, Inzidenz 0,5 Deutschland: 806 Erkrankungen, Inzidenz 1,0 Hepatitis B ist eine der häufigsten weltweit vorkommenden Virus-Infektionen und wird durch das Hepatitis B-Virus über Blut und andere Köperflüssigkeiten von Mensch zu Mensch übertragen. Die meisten Infektionen verlaufen anikterisch oder asymptomatisch. Nur bei einem Drittel der Infizierten zeigen sich nach einer Inkubationszeit von ca. 2 bis 6 Monaten Symptome wie Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Oberbauchbeschwerden sowie Fieber und Gelenkschmerzen; später kann sich ein Ikterus (Gelbfärbung von Augen und Haut) einstellen. Die Mehrzahl der Infektionen verläuft akut und heilt nach 4 bis 6 Monaten aus. Bei 5-10 % der betroffenen Erwachsenen geht die Infektion in eine chronische Verlaufsform über mit dem Risiko, später eine Leberzirrhose oder ein Leberzellkarzinom zu entwickeln. Hepatitis B-Virusträger bleiben dauerhaft infektiös. Die Infektiosität eines Virusträgers ist abhängig von der Viruslast im Blut. Bei hochvirämischen Trägern finden sich Viren auch im Urin, im Speichel, in der Samenflüssigkeit, in Galle und in der Muttermilch. In Deutschland sind die sexuelle Übertragung, das gemeinsame Nutzen von Nadeln bei i.v.- Drogenkonsumenten oder ungenügend gereinigtes und desinfiziertes Instrumentarium beim Piercen oder Tätowieren die wichtigsten Infektionsquellen. Die Schutzimpfung gegen Hepatitis B, eine Standardimpfung im Kleinkindalter, ist die wichtigste und effektivste Präventionsmaßnahme. Nachdem bereits im Berichtsjahr 2010 in Thüringen ein überaus deutlicher Rückgang der Erkrankungszahlen an akuter Hepatitis B um nahezu die Hälfte verzeichnet worden war, setzte sich dieser Trend auch im aktuellen Berichtsjahr fort (Abb. 23). So wurde 2011 ein Rückgang der Anzahl der übermittelten akuten Infektionen mit dem Hepatitis B-Virus um 31 % beobachtet. Die mit einer Erkrankung/ Einwohner angegebene bundesweite Inzidenz wurde somit wieder deutlich unterschritten. Betroffen waren fünf Männer und sechs Frauen im Alter von 39 bis 87 Jahren aus sechs Landkreisen und zwei kreisfreien Städten Thüringens (Tab. 14, Abb. 24). Sechs Erkrankte mussten stationär behandelt werden. Alle Patienten waren ungeimpft. Unter den Erkrankten befanden sich ein Spätaussiedler aus Russland sowie ein in Deutschland lebender Mann aus Polen. Als vermutliche Infektionsursachen bzw. -risiken konnten eruiert werden (Mehrfachnennungen möglich): Operationen/Transfusionen: 2 x medizinische Behandlungen im Ausland: 2 x Piercing, Tätowierung: 1 x unbekannt: 7 x 42

43 Abbildung 23: Hepatitis B-Erkrankungen in Thüringen und Deutschland Tabelle le 14: 1 Altersgruppen- und Geschlechtsverteilung Akute Hepatitis B 2011 Altersgruppen (Jahre) Anzahl der Erkrankungen männlich weiblich gesamt Inzidenz < ,00 1 bis ,00 5 bis ,00 10 bis ,00 15 bis ,00 18 bis ,00 25 bis ,00 30 bis ,79 40 bis ,11 50 bis ,54 60 bis ,37 70 und älter ,53 gesamt ,49 43

44 Abbildung 24: Verteilung der übermittelten akuten Hepatitis B-Erkrankungen nach Altersgruppen und Geschlecht Thüringen 2011 Sterbefall: Eine 87-jährige Frau aus dem Landkreis Altenburger Land erkrankte am mit Ikterus und wurde am Folgetag zur Abklärung der Symptomatik hospitalisiert. Am wurde serologisch eine akute Hepatitis B-Infektion gesichert (Anti-HBc-IgM und HBsAg positiv). Am verstarb die Patientin. Todesursachen laut Totenschein: fulminant verlaufene Hepatitis B, dekompensierte Leberzirrhose. Ein Infektionsrisiko war nicht bekannt Hepatitis C Thüringen: 102 Erkrankungen, Inzidenz 4,6 Deutschland: Erkrankungen, Inzidenz 6,2 Diese Leberentzündung wird durch das Hepatitis C-Virus hervorgerufen. Etwa 3 % der Weltbevölkerung und ungefähr 1 % der Deutschen sind mit dem Virus infiziert. Charakteristisch für eine Hepatitis C-Infektion, die früher als Hepatitis NonA/NonB bezeichnet wurde, ist die hohe Rate der Chronifizierung (bis 80 %), die zu schweren Leberschädigungen wie Leberzirrhose und Leberzellkarzinom führen kann. Die Übertragung der Infektion erfolgt in erster Linie über erregerhaltiges Blut, seltener durch andere Körperflüssigkeiten, sodass eine Übertragung durch Intimkontakte oder beim Stillen von untergeordneter Bedeutung ist. Der Verlauf der akuten Erkrankung ist mild und wird oft als vermeintlich grippaler Infekt gedeutet. Da es keine spezifischen Symptome gibt, die auf diese Erkrankung hindeuten, wird eine Hepatitis C oft nur durch Zufall entdeckt. Während ein Teil 44

45 der Erkrankungen ohne bleibende Schäden ausheilt, nimmt der überwiegende Teil einen chronischen Verlauf mit der Gefahr schwerwiegender Leberschädigungen als Spätfolgen. Eine Therapie ist nur in eingeschränkter Form möglich. Eine Schutzimpfung gegen Hepatitis C steht derzeit nicht zur Verfügung. Bei der Anzahl der in Thüringen erstmalig erhobenen Hepatitis C-Labornachweise war 2011 ein überaus deutlicher Rückgang um 25 % auf 102 Erkrankungen gegenüber dem Vorjahr mit 136 Erstnachweisen zu verzeichnen (Abb. 25). Abbildung 25: Erstmalig erhobene Hepatitis C-Labornachweise in Thüringen und Deutschland Betroffen waren 60 Männer und 42 Frauen im Alter von 18 bis 82 Jahren aus allen Städten und Landkreisen Thüringens (Tab. 15, Abb. 26). Die höchste Inzidenz wurden bei Erwachsenen in der Altersgruppe der 25- bis 29-Jährigen (Inz. 11,4) erfasst. Männer im Alter zwischen 25 und 59 Jahren erkrankten dabei wesentlich häufiger als Frauen desselben Alters. 21 Erkrankte mussten stationär behandelt werden; in fünf Fällen wurde eine Leberzirrhose diagnostiziert. 45

46 Tabelle 15: 1 Altersgruppen- und Geschlechtsverteilung Hepatitis C 2011 Altersgruppen (Jahre) Anzahl der Erkrankungen männlich weiblich gesamt Inzidenz < ,00 1 bis ,00 5 bis ,00 10 bis ,00 15 bis ,00 18 bis ,47 25 bis ,43 30 bis ,92 40 bis ,44 50 bis ,72 60 bis ,94 70 und älter ,01 gesamt ,56 Abbildung 26: Verteilung der erstmalig erhobenen Hepatitis C-Labornachweise nach Altersgruppen und Geschlecht Thüringen 2011 Unter den Patienten befanden sich sechzehn Spätaussiedler aus Russland, Weißrussland, der Ukraine, Usbekistan, Georgien und Kirgistan, vier Asylbewerber aus Aserbaidschan und Russland sowie elf in Deutschland lebende Ausländer aus Russland, Litauen, Polen, der Ukraine, Rumänien, Griechenland, Portugal, Indien und der Türkei. 46

47 Als vermutliche Infektionsursachen bzw. -risiken wurden eruiert (Mehrfachnennungen möglich): Drogen gebrauch, intravenös 33 x Operationen/Transfusionen 19 x Tätowierung/Piercing 8 x Kontakt zu Hepatitis C-Virusträgern 9 x medizinische Behandlung im Ausland 8 x Tätigkeit im Gesundheitswesen 2 x Dialyse 1 x HIV-Koinfektion 1 x Homosexualität 1 x unbekannt 34 x Nur 24 Patienten wiesen eine ausgeprägte Hepatitis-Symptomatik auf, sodass die aufgrund des Krankheitsbildes erfolgten differenzialdiagnostischen Untersuchungen zur Diagnosestellung führten. Bei allen anderen erstmalig erhobenen Hepatitis C-Virusnachweisen handelte es sich um Zufallsbefunde serologischer bzw. molekularbiologischer Untersuchungen, die aus den nachstehend aufgeführten Gründen veranlasst worden waren: Routineuntersuchungen bei Hausärzten ö. ä.: 29 x Routineuntersuchungen bei Krankenhausaufnahmen: 21 x Drogenentzug: 11 x Blutspende: 9 x Aufnahmeuntersuchungen JVA/Maßregelvollzug: 5 x Umgebungsuntersuchungen: 3 x Hepatitis E Thüringen: 8 Erkrankungen, Inzidenz 0,4 Deutschland: 238 Erkrankungen, Inzidenz 0,3 Diese virale Hepatitis des Menschen wird durch das Hepatitis E-Virus ausgelöst. Der Übertragungsweg ist fäkal-oral über Schmier- oder Kontaktinfektion bzw. über kontaminiertes Wasser. Während die Erkrankung in Südostasien epidemische Ausmaße annimmt, tritt sie in Mitteleuropa nur vereinzelt auf, entweder als reiseassoziierte Erkrankung (insbesondere nach Aufenthalten in Indien und Afrika) oder sporadisch, wobei hier als Infektionsquelle der Verzehr von nicht vollständig durchgegartem Fleisch von Wildschwein, Hirsch, aber auch Hausschwein (Schweineleber) vermutet wird. Ein großer Teil der Infektionen verläuft symptomlos oder sehr mild. Sofern sich nach einer Inkubationszeit von 2 bis 8 Wochen Symptome zeigen, gleichen sie denen einer Hepatitis A (Gelbsucht, Fieber, Müdigkeit). Besonders gefährdet sind Patienten, bei denen bereits eine Leberschädigung vorliegt. In den Entwicklungsländern haben Schwangere eine hohe HEVassoziierte Letalität. Eine Schutzimpfung gegen die Hepatitis E ist in Entwicklung. Nachdem 2010 in Thüringen die Anzahl der Hepatitis E-Infektionen gegenüber den Vorjahren deutlich angestiegen war, wurde im aktuellen Berichtszeitraum wieder ein Rückgang der Erkrankungszahlen verzeichnet. Trotzdem wurden deutlich mehr Erkrankungen als in den Vorjahren registriert. Auch bundesweit ließ sich eine kontinuierliche Zunahme der jährlichen Fallzahlen von ca. fünfzig gemeldeten Fällen in den Jahren 2004 bis 2006, über etwas mehr als 100 Fälle in den Jahren 2008 und 2009 auf mehr als 200 Erkrankungen in den Jahren 2010 und 2011 beobachten. 47

48 In Thüringen waren drei Männer und fünf Frauen im Alter von 18 bis 77 Jahren aus den Landkreisen Weimarer Land (3 E), Schmalkalden-Meiningen (2 E), dem Unstrut-Hainich-Kreis, dem Wartburgkreis und dem Landkreis Saalfeld-Rudolstadt (je 1 E) betroffen. Fünf Patienten waren mit typischer Hepatitis-Symptomatik erkrankt, bei drei weiteren Fällen wurde die Infektion im Rahmen der Untersuchungen bei einer Krankenhausaufnahme wegen anderer Grundleiden festgestellt. Serologisch wurde in allen Fällen eine Hepatitis E-Infektion bestätigt (Nachweis von Anti-HEV- IgM). Bei den Erkrankungen, die über das ganze Jahr verteilt aufgetreten waren, handelte es sich um Einzelfälle. Ein Patient hatte sich vermutlich während seines Aufenthaltes in Frankreich und Italien infiziert. Bei allen anderen Erkrankten ließen sich trotz intensiver Ermittlungen der zuständigen Gesundheitsämter keine Infektionsquellen eruieren. 8 Influenza Thüringen: Erkrankungen, davon 3 Sterbefälle, Inzidenz 72,8 Deutschland: Erkrankungen, Inzidenz 53,5 Die Influenza (Virusgrippe) wird durch Influenzaviren der Typen A, B und C verursacht, sie sind weltweit verbreitet. In der Bevölkerung zirkulieren während der saisonalen Influenzawellen seit Jahrzehnten in unterschiedlichem Ausmaß Influenza A-Viren der Subtypen H3N2 und H1N1 sowie Influenza B-Viren der Victoria- oder Yamagata-Linie. Influenzaviren des Typs C sind selten und die Erkrankungen haben meist nur geringe Symptomatik. Die Influenza-Viren sind ständigen genetischen Änderungen unterworfen, sodass jährlich die Impfstoffzusammensetzung angepasst werden muss. Die Infektion erfolgt über Tröpfcheninfektion oder indirekt über kontaminierte Oberflächen und Hände auf die Schleimhäute des Nasen-Rachenraums. Die Inkubationszeit beträgt durchschnittlich 1-2 Tage. Die Ansteckungsfähigkeit beginnt kurz vor Ausbruch der Erkrankung und hält bis zu einer Woche an. Die Erkrankung beginnt plötzlich mit hohem Fieber, starkem Krankheitsgefühl, Hals-, Muskel-, Glieder- und Kopfschmerzen sowie Entzündungen der mittleren und unteren Atemwege. Gefürchtet sind Komplikationen wie Pneumonie, Myokarditis, Enzephalitis, Neuritis und Parese. Vorbestehende Grundleiden können sich erheblich verschlechtern. Ebenso ist ein Astheniesyndrom über mehrere Wochen nach einer Infektion möglich. Die Behandlung erfolgt symptomatisch. Im Einzelfall ist in der Frühphase eine Therapie mit Neuraminidasehemmern möglich. Neben der jährlich empfohlenen Influenza-Impfung besteht die Prophylaxe vor allem in der Einhaltung persönlicher Hygienemaßnahmen (Vermeiden von Anhusten und Anniesen, Händehygiene, ggf. Meiden größerer Menschenansammlungen). Die epidemiologische Erfassung der Influenza erfolgt anders als bei anderen meldepflichtigen Erkrankungen, nicht kalenderjahresweise, sondern entsprechend dem saisonalen Auftreten. Ab Oktober nimmt die Anzahl der gemeldeten Fälle langsam zu, um im Januar und Februar stark anzuwachsen. Ihren Höhepunkt erreicht die Welle in der Regel im Februar oder März, um dann langsam wieder abzuflauen. Eine Influenza-Saison umfasst daher den Zeitraum von Anfang Oktober bis Mitte April. In Thüringen wurden im Berichtsjahr 2011 insgesamt Influenza-Erkrankungen registriert. Dabei entfielen Erkrankungen auf die ersten Monate des Jahres. Weitere vier Erkrankungen gelangten ab Oktober 2011 zur Meldung und gehörten somit schon zur folgenden Influenza-Saison 2011/2012. Die Erkrankungen waren über ganz Thüringen verteilt. Schwerpunkt der regionalen Erfassung war dabei der Kyffhäuserkreis mit einer Inzidenz von 170,7 Erkrankungen/ Einwohner. Dem 48

49 gegenüber wurden in den kreisfreien Städten Eisenach und Gera die niedrigsten Inzidenzen mit 16,4 bzw. 23,2 Erkrankungen/ Einwohner registriert (Tab. 16, Abb. 27). Tabelle 16: 1 Territoriale Verteilung Influenza 2011 Stadt/Landkreis Anzahl der Erkrankungen Inzidenz Altenburger Land 60 60,72 Eichsfeld ,70 Gotha 40 28,97 Greiz 36 33,47 Hildburghausen 51 76,11 Ilm-Kreis 81 72,10 Kyffhäuserkreis ,66 Nordhausen ,39 Saale-Holzland-Kreis 58 66,81 Saale-Orla-Kreis 25 28,47 Saalfeld-Rudolstadt 55 47,08 Schmalkalden-Meiningen ,55 Sömmerda 51 69,98 Sonneberg 41 68,39 Unstrut-Hainich-Kreis 89 81,83 Wartburgkreis 56 42,89 Weimarer Land 80 94,46 Eisenach 7 16,37 Erfurt ,64 Gera 23 23,17 Jena ,22 Suhl ,52 Weimar 30 45,82 gesamt ,80 49

50 Abbildung 27: Territoriale Verteilung der Influenza-Erkrankungen Thüringen 2011 Hauptsächlich betroffen waren Kleinkinder zwischen 1 und 4 Jahren (Inz. 405,4) sowie Kinder der Altersgruppe 5 bis 9 Jahre (Inz. 429,0). In den höheren Altersgruppen (Personen ab 60 Jahre) bewegten sich die Erkrankungszahlen hingegen auf einem sehr niedrigen Niveau (Tab. 17, Abb. 28). Tabelle 17: 1 Altersgruppenverteilung Influenza 2011 Altersgruppen (Jahre) Anzahl der Erkrankungen männlich weiblich gesamt Inzidenz < ,24 1 bis ,38 5 bis ,96 10 bis ,55 15 bis ,98 18 bis ,70 25 bis ,73 30 bis ,22 40 bis ,63 50 bis ,80 60 bis ,21 70 und älter ,33 gesamt ,80 50

51 Abbildung 28: Verteilung der übermittelten Influenza-Erkrankungen nach Altersgruppen und Geschlecht Thüringen Patienten, das entspricht 15 % aller an Influenza erkrankten Personen, mussten stationär behandelt werden. Von den Erkrankungen war in Fällen (97 %) eine Labordiagnostik erfolgt. Dabei wurde bei 120 Nachweisen nicht zwischen Influenza A und B differenziert. Unter den als Influenza A bzw. Influenza B charakterisierten Übermittlungen (n=1.460) dominierten die Infektionen mit Influenza A (n=1.221; 84 %) deutlich gegenüber denen mit Influenza B (n=239; 16 %). 181 Influenza A-Nachweise erfolgten ohne weitergehende Subtypisierung. Bei den Nachweisen mit Subtypisierung wurde fast ausschließlich der Subtyp A/H1N1 pdm 09 (pandemisches Influenzavirus) nachgewiesen (1.037 Nachweise; 99,7 %). Nur in drei Fällen gelang die Subtypisierung von A/H3N2. Die Influenza-Diagnostik erfolgte zum überwiegenden Teil mittels PCR (89 %). Nachweise von Influenza-Viren mittels Schnelltest bzw. Antigennachweis erfolgten in 11 % der laborbestätigten Fälle. Sterbefälle: Drei Patienten verstarben laut Totenschein infolge einer Infektion mit dem Influenza-Virus. Keiner der Verstorbenen hatte in der aktuellen Saison eine Schutzimpfung erhalten. Bei den Betroffenen handelte es sich um: einen 52-jährigen Mann aus Suhl ohne Vorerkrankungen, erkrankt am , verstorben am , Todesursachen: akutes Rechtsherzversagen bei Verdacht auf Lungenembolie, ARDS (Acute Respiratory Distress Syndrome), Pneumonie mit H1N1; einen 52-jährigen immunsupprimierten Mann aus dem Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, erkrankt am , verstorben am , Todesursachen: respiratorisches Versagen, ARDS, Pneumonie mit H1N1; 51

52 einen 75-jährigen, an Leukämie leidenden Mann aus dem Saale-Holzland-Kreis, erkrankt am , verstorben am , Todesursachen: Pneumonie, Influenza A-Infektion, akute myeloische Leukämie. 9 Tuberkulose Thüringen: 70 Erkrankungen, davon 4 Sterbefälle, Inzidenz 3,1 Deutschland: Erkrankungen, Inzidenz 5,3 Tuberkulose ist weltweit die am häufigsten zum Tode führende behandelbare Infektionskrankheit. Jedes Jahr sterben daran fast zwei Millionen Menschen, acht bis neun Millionen erkranken neu. Hervorgerufen wird die Tuberkulose durch Erreger des Mycobacterium tuberculosis-komplexes (M. tuberculosis, M. africanum, M. bovis, M. microti, M. canetti). Die Übertragung der Erreger erfolgt aerogen von Mensch zu Mensch. Weltweit ist ein Drittel aller Menschen mit Tuberkulose infiziert. Jedoch erkranken in Abhängigkeit von Zahl und Virulenz der Tuberkulosebakterien sowie der Immunkompetenz nur 3 bis 10 % der Infizierten im Laufe ihres Lebens. Unter- oder Mangelernährung, schlechte hygienische Lebensumstände und eine Schwächung des Immunsystems, wie z. B. durch HIV/AIDS, fördern den Ausbruch einer Tuberkulose. Sorge bereitet vor allem auch die Verbreitung von multiresistenten Tuberkulosestämmen (MDR- Tuberkulose) und das Vorkommen von extensiv resistenten Erregern (XDR-Tuberkulose). Die Brennpunkte der MDR- und XDR-Tuberkulose befinden sich in den Ländern der früheren Sowjetunion (GUS) und in China. Aufgrund der hohen Mobilität der Menschen durch Reiseerleichterungen, Migration und moderne Transportmittel kommt es auch zur Einschleppung solcher multiresistenter Erreger nach Deutschland. Im Jahr 2011 gelangten in Thüringen 70 Neuerkrankungen an Tuberkulose zur Meldung. Das entspricht einer Inzidenz von 3,1 Erkrankungen/ Einwohner. Somit war ein Rückgang um 26 % gegenüber dem Jahr 2010, in dem 94 Neuerkrankungen registriert worden waren, zu verzeichnen. Die Inzidenz in Thüringen lag, wie auch schon in den vergangenen Jahren, deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt. Vier an Tuberkulose erkrankte Patienten verstarben 2011 infolge dieser Infektionskrankheit. Dies entspricht einer Mortalität von 0,2 Sterbefällen/ Einwohner. Die Letalität lag bei 6 %. Die bereits seit Jahren zu beobachtende rückläufige Tendenz setzte sich somit auch in diesem Berichtsjahr fort. Bundesweit wurde hingegen im Berichtszeitraum mit Erkrankungen (Inzidenz 5,3) ein minimaler Rückgang um lediglich 1 % gegenüber dem Vorjahr (4.362 Erkrankungen) beobachtet. Ausführliche Informationen zur Tuberkulose 2011 in Thüringen können dem aktuellen Tuberkulose- Jahresbericht 2011 entnommen werden. 52

53 10 Seltene übertragbare Krankheiten Creutzfeldt-Jakob Jakob-Krankheit Thüringen: 7 Erkrankungen, davon 4 Sterbefälle, Inzidenz 0,31 Deutschland: 128 Erkrankungen, Inzidenz 0,16 Die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK) ist eine beim Menschen sehr selten auftretende, tödlich verlaufende sog. transmissible spongioforme Enzephalopathie (deutsch übertragbares schwammartiges Hirnleiden ). An ihr sterben in Deutschland jährlich etwa 80 bis 90 vorwiegend ältere Menschen, Frauen sind dabei deutlich häufiger betroffen als Männer. Als Ursache der CJK werden falsch gefaltete infektiöse Proteine (Prionen) im Gehirn angesehen. Die Nervenzellen werden zunehmend in ihrer Funktion gestört, bis es schließlich zum Zelltod und damit vollständigem Erliegen aller Hirnfunktionen kommt. Die Erkrankung beginnt schleichend und kann mehrere Wochen bis mehr als zwei Jahre dauern. Durch die fortschreitende Degeneration des Gehirns verliert der Betroffene unaufhaltsam seine geistigen und motorischen Fähigkeiten (Gedächtnisdefizite, Störungen in Bewegung und Wahrnehmung, Persönlichkeitsveränderungen, Verwirrtheit bis hin zur Demenz). Im Endstadium kommt es zur Bewusstlosigkeit und Bewegungsstarre. Derzeit stehen weder eine spezifische Therapie noch eine Impfung gegen CJK zur Verfügung. Es werden sporadisch auftretende Erkrankungen, iatrogen verursachte Fälle und familiär vererbliche Formen unterschieden. Die letzteren sind nicht meldepflichtig. Außerdem ist seit Ende des vorigen Jahrhunderts eine neue Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (kurz vcjk) bekannt, an der insbesondere jüngere Menschen aus verschiedenen Ländern Europas, vor allem aus Großbritannien, Irland, Frankreich verstarben. Sie steht mit großer Wahrscheinlichkeit mit dem Auftreten einer Enzephalopathie bei Rindern (BSE) in Zusammenhang. In Deutschland wurde bisher noch kein Fall dieser neuen Variante diagnostiziert. In Thüringen wurden im aktuellen Berichtsjahr sieben Erkrankungen an CJK übermittelt, während im Jahr 2010 nur vier Erkrankungen zur Meldung gelangt waren. Die Thüringer Inzidenz lag aktuell nahezu doppelt so hoch wie der Bundesdurchschnitt. Sechs der sieben erkrankten Personen waren Frauen (86 %). Betroffen waren: eine 55-jährige Frau aus Erfurt, erkrankt im September 2010, eine 64-jährige Frau aus dem Landkreis Altenburger Land, erkrankt im Januar 2011, eine 66-jährige Frau aus dem Wartburgkreis, erkrankt im Januar 2011, verstorben am , Todesursache laut Totenschein: Verdacht auf Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, eine 76-jährige Frau aus dem Ilm-Kreis, erkrankt im August 2011, verstorben am , Todesursache laut Totenschein: Herz-Kreislauf-Versagen, Demenz bei Verdacht auf Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, eine 55-jährige Frau aus dem Landkreis Nordhausen, erkrankt im Oktober 2011, verstorben am , Todesursache laut Totenschein: Creutzfeldt-Jakob-Erkrankung, eine 79-jährige Frau aus dem Landkreis Gotha, erkrankt im Oktober 2011, ein 70-jähriger Mann aus Eisenach, erkrankt im September 2011, verstorben am , Todesursachen lt. Totenschein: Demenz, arterielle Hypertonie. Bei allen Patienten fiel zunächst eine Verschlechterung des Allgemeinzustandes, teilweise verbunden mit fortschreitender Demenz, Apathie und Wahnvorstellungen, auf. Im Rahmen der differenzialdiagnostischen Untersuchungen wurde die Diagnose einer sporadischen Form der CJK aufgrund 53

54 des klinischen Bildes und des Nachweises von typischen sharp-wave-komplexen im EEG und/oder Proteinen im Blut gestellt. Die Ermittlungen erbrachten bei keinem der Patienten Hinweise auf ein bestimmtes Infektionsrisiko (familiär, berufs- oder ernährungsbedingt). Im Rahmen der in zwei Fällen durchgeführten Sektionen wurde durch das Nationale Referenzzentrum für Spongiforme Enzephalopathien Göttingen neuropathologisch das Vorliegen einer Creutzfeld-Jakob-Erkrankung bestätigt Dengue-Fieber Thüringen: 2 Erkrankungen, Inzidenz 0,09 Deutschland: 288 Erkrankungen, Inzidenz 0,35 Diese durch das Dengue-Virus verursachte Infektion wird in tropischen und subtropischen Regionen durch den Stich bestimmter Moskitoarten der Gattung Aedes auf den Menschen übertragen. Hauptverbreitungsgebiete sind Südostasien, Indien, Zentralafrika und Lateinamerika. Die in Deutschland erfassten Denguefieber-Erkrankungen (etwa pro Jahr) sind reiseassoziiert und stehen mit einem Aufenthalt in o. g. Regionen in Verbindung. Es gibt verschiedene Verlaufsformen. Die mildere, klassische Form ist durch grippeähnliche Symptomatik mit hohem Fieber (bis 41 C), Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen sowie schweren Erschöpfungszuständen, bisweilen auch Hautausschlägen, charakterisiert. Nach etwa zwei Wochen heilt sie in der Regel komplikationslos aus. Eine weitere, sehr schwerwiegende Variante, die oft einen tödlichen Verlauf nimmt, tritt in Form des Dengue-Hämorrhagischen Fiebers auf. Zunächst wie die klassische Form beginnend, verschlechtert sich der Zustand des Betroffenen zunehmend, es kommt zu inneren und äußeren Blutungen bis hin zum lebensbedrohlichen Schocksyndrom. Es gibt keine spezifische Therapie, ein Impfstoff ist in Entwicklung. Während 2010 in Thüringen dreizehn Erkrankungen an Dengue-Fieber aufgetreten waren, wurde 2011 ein deutlicher Rückgang auf zwei Fälle registriert. Dieser Trend war auch bundesweit aufgefallen. Bereits seit 2004 waren die Erkrankungszahlen in Deutschland stetig angestiegen, 2010 sogar auf das Doppelte im Vergleich zum Jahr Im Berichtsjahr 2011 ging die Anzahl der bundesweit übermittelten Erkrankungen jedoch wieder um mehr als die Hälfte zurück. In Thüringen waren 2011 ein 55-jähriger Mann aus dem Landkreis Altenburger Land sowie eine 44- jährige Frau aus Suhl nach Aufenthalten in Thailand bzw. Indonesien erkrankt. Beide Infektionen wurden labordiagnostisch bestätigt (Nachweis von IgM-Antikörpern gegen Denguevirus bzw. Nachweis des NS1-Antigens mittels ELISA). Hämorrhagische Verläufe traten nicht auf Frühsommer-Meningoenzephalitis Thüringen: 1 Erkrankung, Inzidenz 0,04 Deutschland: 422 Erkrankungen, Inzidenz 0,52 Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine durch das FSME-Virus verursachte Erkrankung der Hirnhaut, des Gehirns und des Rückenmarks. Sie wird durch den Stich einer infizierten Zecke übertragen. In Deutschland liegen die Risikogebiete für FSME in fünf Bundesländern - Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen. Thüringen wiederum zählt 54

55 sieben Risikogebiete die Landkreise Hildburghausen, Saalfeld-Rudolstadt und Sonneberg, der Saale-Holzland-Kreis, der Saale-Orla-Kreis sowie die Städte Jena und Gera (Abb. 29). Einzelne Infektionen mit FSME-Viren können aber auch außerhalb dieser Landkreise vorkommen. Ein Großteil der Infektionen verläuft symptomlos. Bei etwa einem Drittel der von infizierten Zecken gestochenen Personen entwickeln sich nach ca. 5 bis 14 Tagen grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Nach einem symptomlosen Intervall kommt es bei ca. 10 % der Patienten zur zweiten Erkrankungsphase mit einer Entzündung des zentralen Nervensystems und daraus resultierend neurologischen Symptomen (Folgeschäden sind langanhaltende Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, Lähmungserscheinungen). Die Sterblichkeit liegt bei 0,5 bis 1 %. Gegen FSME gibt es eine wirksame Schutzimpfung. Bundesweit ist 2011 die Krankheitslast durch FSME gegenüber dem Vorjahr deutlich angewachsen. Es wurde ein Anstieg um 62 % registriert. Diese Zunahme der Erkrankungszahlen wurde in drei der fünf Bundesländer mit ausgewiesenen FSME-Risikogebieten beobachtet in Baden-Württemberg, Bayern und Hessen. In Thüringen wurde hingegen nur eine Erkrankung an FSME erfasst. Im vorangegangenen Berichtsjahr waren drei Erkrankungen übermittelt worden. Die Krankheit tritt in Abhängigkeit von der Aktivität der virustragenden Zecken bevorzugt im Frühjahr und Sommer auf, wobei aber auch im Herbst und bei warmer Witterung vereinzelt sogar im Winter Infektionen möglich sind. Die übermittelte Infektion betraf einen 38-jährigen Mann aus dem Landkreis Hildburghausen, der am mit grippeähnlicher Symptomatik hospitalisiert wurde. Im Serum des Erkrankten wurden IgG- und IgM-Antikörper gegen FSME-Virus nachgewiesen. Der Patient, der über keinen Impfschutz verfügte, ist als Forstarbeiter tätig. Ein aktueller Zeckenstich war nicht erinnerlich. Abbildung 29: FSME-Risikogebiete in Thüringen 55

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