Energiewendeneue strukturpolitische Energien für ländliche Räume: ländliche Räume in Pole Position?
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- Victoria Reuter
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1 Energiewendeneue strukturpolitische Energien für ländliche Räume: ländliche Räume in Pole Position? Statement im Rahmen der Fachkonferenz Grüner Wirtschaften auf Länderebene Strategien. Akteure. Allianzen der Heinrich-Böll-Stiftung und des Instituts für Weltwirtschaft Kiel am 14. Februar 2013 in Kiel von Univ.-Prof. Dr. habil. Gabi Troeger-Weiß
2 Energiewende - Ländliche Räume - aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen 2
3 Aktuelle Herausforderungen ländlicher Räume Ländlich geprägte Räume sind vielfach (wenn auch nicht alle!) in besonderem Maß von Schrumpfung betroffen Zusammenspiel ökonomischer Prozesse und demografischer Entwicklung mit gegenseitiger Verstärkung ( Abwärtsspirale ) Bevölkerungsrückgang und selektive Wanderungsverluste Verbreitete Prozesse wirtschaftlichen Strukturwandels Leerstände und Brachflächen Reduzierung des Fachkräftepotentials Verlust von Kaufkraft und Realsteuerkraft Abnehmende private und öffentliche Mittel 3
4 4 Aktuelle Herausforderung ländlicher Räume
5 These 1: Erneuerbare Energien weisen eine hohe Standortaffinität und Standortbindung an ländliche Räume auf 5
6 Erneuerbare Energien - Energieträger - Windenergie (Einzelanlagen und Windparks) - Bioenergie (Biomasseanbau) - Solarenergie (gebäudegebunden und Freiflächen) - Geothermie (oberflächennah und Tiefengeothermie) - Wasserkraft (kleine Anlagen und größere Wasserkraftwerke) Standortbindung der neuen Energieträger an ländliche Räume Chance zur Dezentralität/dezentralen Regionalund Kommunalentwicklung 6
7 Chance ländlicher Räume durch den Ausbau erneuerbarer Energien 7 Quelle: Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Stadtentwicklung: Erneuerbare Energien Zukunftsaufgabe der Regionalplanung, aufgerufen unter: (Zugriff: )
8 Regionale Verteilung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien 2009 Energiewende 8
9 These 2: Erneuerbare Energien ziehen regionale und kommunale Wertschöpfung nach sich und geben damit unter der Voraussetzung der Dezentralität strukturpolitische Impulse für ländliche Räume 9
10 Chance für neue Wertschöpfung und Wertigkeit ländlicher Räume in verschiedenen Wirtschaftsbereichen und Branchen Regionale Energiewirtschaft Landwirtschaft und Forstwirtschaft Handwerk Einzelhandel Banken und Genossenschaften Mobilitätswirtschaft (E-Mobilität, innerregionale Verkehre) Tourismus 10
11 Erneuerbare Energien als Chance für Kommunen und Regionen Direkte Effekte: Gewerbesteuer Pachteinnahmen Einkommensteuer Indirekte Effekte: Nettogewinne von Unternehmen Nettoeinkommen der Beschäftigten Einfluss auf die Wertschöpfungsketten Vermeidung von Bevölkerungsabwanderungen Chance für den Verbleib oder die Rückgewinnung (junger) Bevölkerungsgruppen 11 Allerdings: aufgrund der begrenzten Zahl der Arbeitsplätze durch erneuerbare Energien nur Teilbeitrag für demographische Herausforderung Quelle: Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg, Vortrag Regionalplanertagung Baden-Württemberg 2011, aufgerufen unter: (Zugriff: )
12 Regenerative Energien Ländliche Räume in Pole Position? Faktoren der regionalen Wertschöpfung 12 Quelle: Homepage der Agentur für Erneuerbare Energien, aufgerufen unter: (Zugriff: )
13 Fazit: Erneuerbare Energien als Chance für Kommunen und Regionen Positive Wertschöpfungseffekte (Investitionen, Bauleistungen, Nachfrage nach Gütern z.b. Ersatzteile) Beschäftigungseffekte Kaufkrafteffekte der Beschäftigten Nachfrage nach Dienstleistungen (z.b. Wartung, Instandhaltung, Buchhaltung, Steuerberatung u.a.) Optimierung von Stoff-und Energiekreisläufen Inwertsetzung endogener Potentiale Nutzung der Potentiale für eine dezentrale Energieversorgung mit kleinen Versorgungseinheiten 13
14 Energiewende als Chance für ländliche Räume nutzen: greift durch Einsatz Erneuerbarer Energieträger wie Windkraft, Biomasse, Wasserkraft und Photovoltaik mit hoher Flächenintensität in ländlichen Räumen, eröffnet neue Chancen für regionale Wirtschaft, Kommunalverwaltungen und Bürger durch Wertschöpfungs- und Teilhabeeffekte an dezentralen Energieversorgungsstrukturen, definiert in Kombination mit Effizienz- und Einsparmaßnahmen zukunftsweisende Wohn-, Lebens- und Wirtschaftsweisen, leistet vielfältigen Beitrag zu Erhalt bzw. Verbesserung der Daseinsvorsorge, stellt Alternative dar zu großflächigem Netzausbau und komplexen Speichersystemen, insb. bei intelligenter Steuerung der dezentralen Energiesysteme im Stadt-Land-Gefüge
15 These 3: Die Intensität strukturpolitischer Effekte der Energiewende ist durch den Einsatz von Instrumenten der Regionalentwicklung steuerbar 15
16 Steuerungsansätze Formelle Instrumente z.b. Flächenfestlegungen im Regionalplan Informelle Instrumente: regionale Energiekonzepte als sektorale regionale Entwicklungskonzepte (vgl. 13 ROG) 16
17 Beispiel: ZukunftsiDeeen Innovative Daseinsvorsorge durch Energieeinsparung, Energieeffizienz und Erneuerbare Energien nachhaltig gestalten im Rhein-Hunsrück-Kreis 17
18 Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Zukunftsprojekts Erde im Wissenschaftsjahr 2012 im Rahmenprogramm Forschung für Nachhaltige Entwicklungen (FONA)
19 Projektpartner Rhein-Hunsrück-Kreis Steinbeis-Beratungszentrum für Regionalund Kommunalentwicklung c/o Lehrstuhl Regionalentwicklung und Raumordnung der TU Kaiserslautern Institut für angewandtes Stoffstrommanagement
20 Das Projekt ZukunftsiDeeen Herausforderungen im Bereich der Daseinsvorsorge entwickeln sich zu gesamtgesellschaftlichen Aufgabe, für die der Rhein-Hunsrück-Kreis gemeinsam mit seinen Verbandsgemeinden und der Stadt Boppard im Rahmen des Projekts modellhaft Lösungen erarbeitet Projektpartner entwickeln in einem breit angelegten Partizipationsprozess gemeinsam mit Bürgern integrativen Ansatz, der es ermöglicht, die Themenfelder Daseinsvorsorge und Wertschöpfung aus der regenerativen Energieerzeugung miteinander zu verknüpfen Ideen, Vorschläge und Anregungen aus der Bevölkerung von großer Bedeutung, da die Bürgerinnen und Bürger lokale Experten sind Herausforderung ist dabei die Verknüpfung der Themenfelder Wertschöpfung aus Erneuerbarer Energie und Handlungsbedarfe in der Daseinsvorsorge Zielsetzung: Entwicklung eines zukunftsweisenden innovativen Ansatzes der Daseinsvorsorge aufbauend auf den Potenzialen der Energieeinsparung, Energie-Effizienz und Erneuerbaren Energien > ZukunftsiDeeen
21 Entwicklungsperspektive EEE im RHK Entwicklungsperspektive Daseinsvorsorge RHK Erschließung der Effizienzpotenziale (insb. Sanierung der Wohngebäude) Ausbau erneuerbare Energien Zukunftsfähige Wohn- u. Gebäudestandards (effizient, altersgerecht, langfristig bezahlbar) Zukunftsweisende Infrastrukturen und Services (Energie, Mobilität, sonstige Ver- bzw. Entsorgung) Einführung Elektromobilität Bildungs- und Beschäftigungsangebote (Arbeitsmarkt, Schulen, Kindertagesstätten) Umsetzung Wertschöpfungseffekte Partizipation / Integration / Solidarität Ermöglichung von Teilhabe Standortattraktivität und Wettbewerbsfähigkeit
22 Online-Plattform Möglichkeit ständig Ideen und Vorschläge zu konkreten aktuellen Fragestellungen einzubringen und sich über das Projekt zu informieren
23 Bedeutung der Energiewende für die ländlichen Räume Welche regional- und kommunalwirtschaftlichen Fragestellungen sind mit der Energiewende verbunden? 23
24 Fragestellungen Energiewende 24 - Welche Bedeutung hat die regionale Ebene bei der Energiewende? - Kommt es zu einer Regionalisierung und Kommunalisierung der Energieversorgung? Ist dies angesichts der Internationalisierung der Energiemärkte möglich? Welche Rolle spielen regionale Energiekonzepte? Welche Wirkungen gehen von der Energiewende aus? Gibt es bei der Energiewende Gewinner- und Verliererregionen (raumwirtschaftliche Verteilungseffekte)? Welche Infrastrukturen sind für die Energiewende erforderlich? Ist die Planung und Errichtung von (vier) überregionalen/nationalen/transnationalen Energiekorridoren angesichts der dezentralen Strukturen erforderlich? Welche Steuerungsinstrumente gibt es für Großinfrastrukturen und dezentrale Infrastrukturen? Welche Akteurskonstellationen und Kooperationsformen begünstigen eine nachhaltige Energieversorgung und nutzung?
25 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Univ.-Prof. Dr. habil. Gabi Troeger-Weiß
Ulrich Ahlke Amt für Klimaschutz und Nachhaltigkeit
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