Befestigung von medizinischen Objekten an FERMACELL Montagewänden am Beispiel Malteser Krankenhaus St. Johann in Kamenz / Sachsen

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1 Befestigung von medizinischen Objekten an FERMACELL Montagewänden am Beispiel Malteser Krankenhaus St. Johann in Kamenz / Sachsen FELS-Werke GmbH, Friedrich Heinicke 1. Objekt Neubau eines Krankenhauses (Bild 1) mit sämtlichen in Kliniken und Krankenhäusern üblichen Funktions- und Technikräumen, dem Bettenhaus mit Patientenzimmern, sowie Untersuchungs-, Behandlungs- und Operationsräumen, Intensivpflegestation, Röntgenbereich u.a. Objektgröße ca m 3 umbauter Raum, ca m 2 Trockenbau-Montagewände mit ca m 2 FERMACELL Gipsfaserplatten. Durch den FERMACELL Trockenbau im Bereich der nichttragenden Innenwände wurde die Voraussetzung für ein wandlungsfähiges Klinikum und Krankenhaus geschaffen, bei dem konzeptionell unterschieden ist zwischen der konstruktiven Struktur mit den statisch relevanten Bauelementen in Massivbauweise und der das Gebäude schließenden Hülle einschließlich der baurechtlich notwendigen Treppen und Aufzüge, dem Primärsystem, sowie dem raumbildenden, veränderbaren Trockenbau mit notwendiger Integration der haus- und medizintechnischen Installationen und gebäudetechnischen Systemen, dem Sekundarsystem. Diese Bauweise schuf u.a. die Voraussetzung für ein veränderbares / wandlungsfähiges Krankenhaus, das den schnellen Anforderungen im medizinischen Bereich gerecht wurde und gleichzeitig die problemlose Befestigung selbst schwerer, wandhängender, medizinischer Gegenstände an den FERMACELL Montagewänden ohne Stabilitäts- und Funktionsverlust gewährleistete. Bild 1 16

2 2. Aufgabenstellung Bodenfreie und variable Befestigung wandhängender, medizinischer Objekte an Innenwänden in Trockenbauweise mit hohem, statisch konstruktivem Anforderungsprofil Die nichttragenden Innenwände in Trockenbauweise sollten bei einheitlichen Konstruktionsprinzipien den unterschiedlichen funktionellen, statischen und bauphysikalischen Anforderungen gerecht werden. Hohe Schalldämm- und Brandschutzeigenschaften sollten ebenso nachgewiesen werden und gewährleistet sein wie der Einsatz baubiologisch und ökologisch unbedenklicher Materialien. Hinsichtlich der im Klinik- und Krankenhausbau üblichen und notwendigen Anbringung bodenfrei hängender Objekte war ein Wandsystem mit höchst stabilen Beplankungsmaterialien gefordert, das eine einfache und wirtschaftliche, möglichst unterkonstruktionsneutrale Befestigung der medizinischen Geräte und Gegenstände unterschiedlichster Art ermöglicht bzw. sicherstellt. Diese Forderung galt für wandhängende Objekte, sowohl mit als auch ohne dynamischen Belastungen in gleicher Weise, wie für Gegenstände mit einfachen oder mehrteiligen Schwenkarmen. Hierbei galt die Forderung nach großer Variabilität bzw. Veränderbarkeit der Befestigung der Objekte selber an den Trockenbaukonstruktionen. Eine relativ späte Festlegung bzw. Bestimmung der Position der medizinischen Gegenstände an den Wänden durch den Planer oder Nutzer sollte darüber hinaus uneingeschränkt gewährleistet werden. Auf Grund des statisch konstruktiven Anforderungsprofiles an die Innenwände war eine weitere Aufgabenstellung, einem Höchstmaß an Stabilität, Robustheit und Festigkeit der Wandsysteme gerecht zu werden; ein unverzichtbares Kriterium im Klinik- und Krankenhausbau. 3. Lösung Leichte und mittelschwere Konsollasten an den FERMACELL Wänden waren kein Problem Leichte und / oder mittelschwere, statisch ruhende Konsollasten, wie sie in diesem Krankenhausbau u.a. durch wandhängende Objekte entstehen können, wurden auf der Grundlage bzw. in Anlehnung an die Werte und Angaben der Tabelle in Bild 2 nur mit Hohlraumbzw. Hintergreifdübeln Typ HHD S M 6 x 24 bzw. M 8 x 24 der Firma Hilti, ohne zusätzliche Tragelemente direkt an FERMACELL Gipsfaserplatten befestigt. Zu diesen Objekten gehörten u. a. - Hängeschränke - Handläufe, Stützgriffe, Bettenabweiser - Röntgenfilm-Betrachtungsgeräte - horizontale Medien-Versorgungseinheiten - einarmige Konsolen für Monitore und Rechner - dezentrale Dosiermittelgeräte und -Spender 17

3 Die Lastenangaben der Tabelle in Bild 2 für leichte und mittelschwere Konsollasten gelten für die unterkonstruktionsneutrale Befestigung der Objekte an jeder beliebigen Stelle direkt an den ein- bzw. zweilagigen FERMACELL Gipsfaserplatten wobei sich die Lagigkeit der Beplankung in diesem Objekt nicht nur nach den jeweiligen statischen Anforderungskriterien richtete, sondern auch nach den notwendigen bauphysikalischen Eigenschaften im Bezug auf Schalldämmung und Brandschutz. Bild 2 Diese nur an den FERMACELL Gipsfaserplatten erfolgte Befestigungstechnik machte zusätzliche lastenabtragende Profile, Unterkonstruktionen oder Traversen überflüssig wie sie bei anderen Beplankungsmaterialien für die Aufnahme vergleichbarer, wandhängender medizinischer Objekte häufig erforderlich sind. Für die Betreiber des Malteser-Krankenhauses war dies von großem Vorteil, sowohl bei der Erstbestückung der Wände als auch bei zu erwartenden Veränderungen der bodenfreien Objekte z.b. bei Funktions- oder Nutzungsänderungen der Räume. Außerdem ermöglichte diese Variabilität bzw. Veränderbarkeit der wandhängenden Geräte die relativ späte Festlegung bzw. Bestimmung der Position der medizinischen Gegenstände an den Wänden selber. Die Abbildungen von Röntgenfilm-Betrachtungsgeräten (Bild 3), Fernseh- und / oder Monitorkonsolen (Bild 4) sowie Handläufen (Bild 5) sollen beispielhaft aufzeigen, wie problemlos und wirtschaftlich diese unterkonstruktionsneutrale Befestigung an den FERMACELL Montagewänden bei diesem Krankenhaus-Neubau vorgenommen worden ist. 18

4 ➀ Röntgenfilm Betrachtungsgerät ➁ Fermacell Montagewand ➂ Fermacell Gipsfaserplatte 12,5 mm ➃ Befestigungsschiene ➄ Gerätehaken ➅ Hohlraumdübel mit Schrauben M4 ➆ Sicherungsschraube ➇ Zulässige Belastung gemäß Tabelle Bild 2 Bild 3 ➀ Konsole, Wandbefestigung mit 4 Dübeln ➁ Fermacell Montagewand ➂ Fermacell Gipsfaserplatten 12,5 mm ➃ Metall-Hohlraumdübel M8 ➄ Versagenslast bei Befesigung in Feldmitte 140 kg Bild 4 ➀ Handlauf, Wandbefestigung mit 3 Dübeln ➁ Fermacell Montagewand ➂ Fermacell Gipsfaserplatten 12,5 mm ➃ Metall-Hohlraumdübel Bild 5 19

5 Traversen halten auch schwere Objekte Schwere wandhängende, medizinische Geräte oder Objekte mit zwei- oder mehrteiligen Schwenkarmen oder andere größere Lasten, die durch die Tabellenwerte nicht abgedeckt sind, wie z.b. - wandbezogene Versorgungseinheiten - Untersuchungsmikroskope mit Ausleger - OP-Lampen mit Schwenkarmen - komplexe medizinische Versorgungseinheiten - Wärmestrahler, Heizkörper, Konvektoren - Medien-Terminals für Patienten - Behindertenstützen und -duschsitze - dreh- und verschiebbare Geräteträger wurden bei diesem Bauvorhaben ebenfalls an den FERMACELL Montagewänden problemlos, unkompliziert und wirtschaftlich befestigt. Der Anbau dieser schweren Lasten von bodenfreien Objekten, Geräten und Anlagen erfolgte durch die Beplankung hindurch an zusätzlichen lastenabtragenden Unterkonstruktionen oder Traversen, die in die Trennwand-Unterkonstruktion integriert wurden. ➀ Trennwand- Beplankung ➁ CW-Ständerprofil ➂ Traverse Bild 6 Material dieser Tragelemente, z.b. aus Holzwerkstoffplatten oder Stahl, deren Dimensionierung und ihre Befestigung an der Trennwand-Unterkonstruktion aus CW- / UW-Profilen, sowie die erforderlichen Befestigungsmittel für diese Objekte an den Tragelementen waren unterschiedlich und wurden je nach Art und Größe der Belastung statisch rechnerisch oder durch Versuche nachgewiesen. Da wo es erforderlich war, wurden die Trennwand-Unterkonstruktionen zusätzlich verstärkt. Die Bilder 6 (Schwere Schrankelemente) und 7 (Komplexe Medien-Versorgungseinheit) zeigen Beispiele, wie in diesem Krankenhaus die Befestigung schwerer Objekte an den FERMACELL Montagewänden mit zusätzlichen Traversen vorgenommen wurde. 20

6 ➀ Trennwand- Beplankung ➁ CW-Ständerprofil ➂ Traverse Bild 7 Neben den statisch funktionalen Vorteilen der in diesem Bauvorhaben praktizierten Befestigungstechniken der wandhängenden Objekte unterkonstruktionsneutral oder an Traversen oder Konsolen hatte die sich hieraus ergebende konsequent gestaltete Bodenfreiheit mit seinen hygienischen Vorteilen, sowie dem Schutz vor Stolpern oder Stürzen am Arbeitsplatz, einen weiteren nicht unerheblichen Vorteil für den Nutzer und Betreiber dieses Krankenhauses. Schwere Konsollasten mit besonderer Lastbeanspruchung Für die Befestigung schwerer Konsollasten von z.b. Sanitärobjekten wie Waschbecken, wandhängende WCs, Einbauspülkästen, Bidets, Urinalen oder wandklappbare Untersuchungsliegen mussten zusätzliche Lastbeanspruchung, z.b. durch Personen, berücksichtigt werden. In diesen Fällen wurden in diesem Bauvorhaben statisch ausreichend dimensionierte Unterkonstruktionen z.b. durch Sanitär Tragständer in die Montagewände eingebaut. Diese vorgefertigten Traversen oder Tragständer sind marktübliche Systeme, die als verschweißte, rahmenartige Halterungen aus Stahl, verzinkt oder als mehrteilige stufenlos verstellbare Stahlunterkonstruktionen in die FERMACELL Montagewände eingebaut wurden (Bild 8: Traverse für leichte Handwaschbecken, Bild 9: Tragständer für wandhängende WC mit Anbauspülkasten). Bild 8 Bild 9 21

7 4. Fazit Alle Anforderungsprofile sowie die bauphysikalischen, statischen und technischen Kriterien bzw. Vorgaben für diese Baumaßnahme wurden überzeugend durch FERMACELL Konstruktionen erfüllt. Dies galt vor allem der problemlosen auswechselbaren Befestigung wandhängender medizinischer Objekte unterschiedlichster Art. Selbst schwere Gegenstände konnten unterkonstruktionsneutral an der stabilen Gipsfaserplatten-Beplankung nur mit Hohlraum- oder Hintergreifdübeln befestigt werden. Diese Befestigungstechnik war ausgesprochen wirtschaftlich, ermöglichte den Krankenhausbetreibern eine späte Entscheidung zur Positionierung der wandhängenden Objekte und gewährleistet darüber hinaus auch späte Veränderung dieser medizinischen Gegenstände. Diese zweifellos wesentlichen Vorteile für die Nutzer des Malteser-Krankenhauses gegenüber der konventionellen Massivbauweise haben zur Folge, dass seit langem leichte Trockenbau-Konstruktionen nicht nur im Klinik- und Krankenhausbau im Bereich der statischen nichttragenden Innenwände (dem Sekundärsystem) uneingeschränkte Anwendung finden. 22