Ihr Kinderlein kommet

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1 Montag, 9. April 2012, Uhr Der Tatort aus Köln Sonntag, 8. April 2012, Uhr Kinderland Der Tatort aus Leipzig

2 2 Tatort Köln geballte tatort-power im osterprogramm des ersten! Jede neue Tatort-Folge für sich genommen ist bereits ein Publikumsmagnet. Wenn durchschnittlich 8,5 Millionen Zuschauer Sonntag für Sonntag ein Ermittlerteam sehen wollen, darf man sich von dem gemeinsamen Auftritt zweier Teams in zwei Folgen einiges versprechen. Mit Sicherheit wird das Doppelduo Simone Thomalla/Martin Wuttke und Dietmar Bär/Klaus J. Behrendt ein Highlight für alle Krimifreunde: geballte Tatort-Power im Osterprogramm des Ersten. Der Ost-West-Dialog hat Tradition beim Tatort. So fuhr bereits der Hamburger Hauptkommissar Trimmel im ersten Tatort vor 42 Jahren mit dem»taxi nach Leipzig«, um über ideologische Gräben und bewaffnete Grenzen hinweg einen Mordfall an einem Jungen aus der DDR aufzuklären, der Schuhe aus der Bundesrepublik trug. Gleich nach der Wende machten sich die Kommissare Schimanski und Thanner auf den Weg, um in einem Fall von illegalem Gemäldehandel gemeinsam mit ihren Kollegen Fuchs und Grawe aus Ost-Berlin zu ermitteln. Der 1990 gedrehte WDR-Tatort»Unter Brüdern«entstand in Koproduktion mit dem DFF und war ein Fernsehprojekt der Wiedervereinigung. Zum 30-jährigen Jubiläum des Tatorts schauten erneut zwei West-Kommissare bei ihren Kollegen in Leipzig vorbei: Die MDR-Ermittler Ehrlicher und Kain bekamen dienstlichen Besuch von den WDR-Kollegen Ballauf und Schenk. In»Quartett in Leipzig«aus dem Jahr 2000, bei dem es um Mordfälle im Burschenschafts-Milieu ging, war das alte Ossi-Wessi-Bild schon weitgehend verblasst; man witzelte nur noch über das ein oder andere Klischee. Wenn sich Ballauf und Schenk nun nach über zehn Jahren erneut nach Sachsen aufmachen, überschreiten sie nur noch Landes-, allenfalls Mentalitätsgrenzen. Und weil sich aus dem Ost-West-Thema allein längst kein Funke mehr schlagen lässt, mussten die dramaturgischen Fäden der Geschichte diesmal dichter gesponnen, die Handlungsstränge stärker denn je verzahnt werden. Daraus ergab sich die Idee eines WDR/MDR-Crossover, in dem sich eine komplexe Geschichte über zweimal 90 Minuten entwickeln kann. Krimi-Spannung pur also an einem ganz besonderen Tatort-Feiertagsspezial im Ersten. Volker Herres, Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen

3 Tatort Köln 3 ein gewinn für alle Was in US-amerikanischen Serien eine inzwischen bewährte Spielart ist und im US-Comic, wo es herstammt, gang und gäbe das haben wir mit diesen beiden Krimis erstmals im Tatort richtig ernst genommen: ein sogenannter Crossover zweier Teams. Die Kölner und Leipziger Teams unterstützen sich hier wechselseitig bei ihren Ermittlungen in zwei Krimis, die unmittelbar aufeinander bezogen sind. Sicher: Es gab schon einmal Besuche des ein oder anderen Kommissars im Revier des anderen. So tauchte Lena Odenthal einmal in München auf und geriet dabei in Ermittlungen der Kollegen Batic und Leitmayr. Und auch die Kölner Ballauf und Schenk waren schon einmal in Leipzig. Doch diesmal geht der Tatort einen Schritt weiter: Nachdem einige Indizien die Kölner Ballauf und Schenk zu Ermittlungen nach Leipzig zu Saalfeld und Keppler geführt haben, wird dort ein Faden aufgenommen und im unmittelbar folgenden Kölner Krimi fort gesponnen. Da lag es nahe, beide Teile an zwei aufeinander folgenden Tagen zu senden, auch wenn sie in sich abgeschlossene Filme sind. Wichtig war uns allen Redaktionen, Produzenten und Schauspielern aber, dass die Geschichten nicht bei dieser Idee alleine stehen bleiben, sondern dass diese beiden Filme mehr sind als nur die Summe zweier Tatort-Krimis. Und so sind wir nun froh, dass die Kontakte der zwei Teams Reibungspunkte ergeben, die Funken schlagen. Das kann zu freundschaftlicher Wärme führen, aber auch zu handgreiflichen Konflikten. Nicht zuletzt aber kann sich das Tatort-Publikum darauf verlassen, dass mit vereinten Kräften Mörder gejagt werden. Ein Gewinn für alle bis auf die Täter Prof. Gebhard Henke, Leiter Programmbereich WDR-Fernsehfilm, Kino und Serie Jana Brandt, MDR-Programmchefin Fernsehfilm, Serie und Kinder

4 4 Tatort Köln SEnDETERMIn Montag, 9. April Uhr Das Erste DIE ROLLEn Hauptkommissar Max Ballauf KLAuS J. BEhREnDT* Hauptkommissar Freddy Schenk DIETMAR BäR* Hauptkommissarin Eva Saalfeld SIMOnE ThOMALLA* Hauptkommissar Andreas Keppler MARTIn WuTTKE* Franziska Lüttgenjohann TESSA MITTELSTAEDT* Rechtsmediziner Dr. Joseph Roth JOE BAuSch* Peter Bransky AnIAn ZOLLnER Anna Römer LOTTE FLAcK* David Schmelzer JOSEF heynert Thomas Röpke ThOMAS ARnOLD Stefan Graz JAn henrik STAhLBERG Martin Brümmer FLORIAn LAnGE Reuther TIMO BEn SchÖFER Robert Tülcher JOchEn LAnGnER Vanessa KAROLInA BERThOLD und andere DER STAB Drehbuch JÜRGEn WERnER* Regie ThOMAS JAuch* Kamera clemens MESSOW* Ton MIchAEL FELBER Musik KARIM SEBASTIAn ELIAS* Maske PEGGy LILKEnDEy, DELIA MÜnDELEIn AnKE SABOunDJIAn* Kostüm MARTInA JEDDIcKE Szenenbild ThOMAS SchMID* Schnitt AnKE BERThOLD* Produktionsleitung JuTTA BÜRSGEnS Herstellungsleitung LIAnE RETZLAFF Produzenten SOnJA GOSLIcKI * JAn KRuSE * Redaktion FRAnK TÖnSMAnn, WDR* SVEn DÖBLER, MDR* Der Tatort»«ist eine Produktion der colonia Media Filmproduktion im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks Köln für Das Erste. Pressekontakt Barbara Feiereis, WDR Presse und Information, Telefon (0221) barbara.feiereis@wdr.de Impressum Herausgeber: Westdeutscher Rundfunk Köln, Presse und Information Appellhofplatz 1, Köln in Zusammenarbeit mit dem MDR, Hauptabteilung Kommunikation Kantstraße 71-73, Leipzig Redaktion: Barbara Feiereis (WDR) Bildkommunikation: Jürgen Dürrwald Texte: planpunkt: PR Fotos: WDR/Willi Weber/Frank W. Hempel und MDR/Steffen Junghans Gestaltung: WDR GMG printdesign Druck: Kettler Druck * Beteiligt an der WDR-Produktion»«und der MDR-Produktion»Kinderland«. Drehzeit: 21. September 2011 bis 20. Oktober 2011 Drehorte: Köln und Umgebung, Leipzig

5 Tatort Köln 5 die spur führt von leipzig nach köln Premiere beim Tatort: Erstmals in der über 40-jährigen Geschichte der Sendereihe sind zwei Ermittlerteams in zwei miteinander verbundenen Tatort-Folgen gemeinsam im Einsatz. +++ Am Ostermontag ermitteln die Kölner Kommissare Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) gemeinsam mit ihren Kollegen Eva Saalfeld (Simone Thomalla) und Andreas Keppler (Martin Wuttke) aus Leipzig in dem WDR-Tatort»«(Buch: Jürgen Werner, Regie: Thomas Jauch). +++ Wurde die 15-jährige Leipzigerin Anna (Lotte Flack) von einem Serienmörder nach Köln verschleppt?

6 6 Tatort Köln/Tatort Leipzig /Kinderland Jürgen Werner (drehbuch) Jürgen Werner ist regelmäßig als Drehbuchautor für den»tatort«im Einsatz, u. a. für den»spargelzeit«(»tatort«münster, 2010) und»im Abseits«(»Tatort«Ludwigshafen, 2011). Zu seinen bekanntesten Werken zählen der Fernsehfilm»Zivilcourage«(2010) mit Götz George, der»schimanski«-krimi»schicht im Schacht«(2008) sowie der ZDF-Zweiteiler»Die Rosenzüchterin«(2004) und das TV- Drama»Gestern gibt es nicht«(2003) mit Klaus J. Behrendt. Für die ZDF-Serie»Forsthaus Falkenau«schrieb Jürgen Werner die Drehbücher für über 100 Folgen. Wie verbindet das Drehbuch die üblicherweise getrennten Welten? Jürgen Werner: Man schätzt, dass derzeit in Deutschland rund eintausend fünfhundert Kinder spurlos verschwunden sind. Diese Zahl und damit verbunden die Frage wo sind diese Kinder, wie leben sie, sind sie überhaupt noch am Leben war die Klammer für beide Filme. Außerdem gibt es eine Figur, die in beiden Folgen eine zentrale Rolle spielt. Ballauf und Schenk führt ein Mord, der in Köln verübt wurde, nach Leipzig, wo Saalfeld und Keppler ihrerseits den Mord an einer jungen Frau aufzuklären versuchen. In der zweiten Folge ist eine junge Frau, die vermisst wird, der Grund, weshalb Saalfeld und Keppler, die Kollegen in Köln unterstützen. Vier statt zwei Ermittler durch einen Tatort zu führen, beflügelt das und öffnet neue dramaturgische Möglichkeiten oder schränkt das eher ein? Jürgen Werner: Es waren gerade die Einschränkungen, die einen beflügelt und neue dramaturgische Möglichkeiten geschaffen haben. Wir mussten ein Thema finden, das zum einen inhaltlich zwei Tatort-Folgen, in zwei verschiedenen Städten, trägt und zugleich in jeder Folge auch für sich allein stehen kann. Die jeweiligen Ermittler, die ihre Kollegen in deren Stadt»besucht«haben, konnten nur punktuell eingesetzt werden, auf wenige Drehorte beschränkt. Gleichzeitig wollte man natürlich eine möglichst enge Verzahnung der vier Ermittler und der Fälle. Manchmal war es die Quadratur des Kreises, aber gerade das hat beim Schreiben am meisten Spaß gemacht. Ich hoffe, es ist uns gelungen, das Eckige ins Runde zu bekommen. thomas Jauch (regie) Geboren 1958 in Bari (Italien), startete seine Filmkarriere als Aufnahmeleiter und Regieassistent bei Werbefilmproduktionen u.a. bei Wolfgang Petersen, John Frankenheimer und Vadim Glowna. Zu seinen Arbeiten zählen»schimanski Schuld und Sühne«(2010),»Bloch Inschallah«(2010) u.v.a. Das Team Thomas Jauch (Regie) und Jürgen Werner (Buch) entwickelt gerade die ersten beiden Fälle für den neuen»tatort«aus Dortmund (Drehstart: März 2012). Sie haben schon in der Vergangenheit mit Tatort-Teams zusammengearbeitet. Welchen Reiz hatte es für Sie als Regisseur, vier Hauptdarsteller aus Köln und Leipzig diesmal gemeinsam vor der Kamera zu haben? Thomas Jauch: Mit den Kölner Kommissaren gab es schon gemeinsame Erfahrungen aus drei Tatorten. Die Zusammenarbeit mit den Leipziger Kollegen war auch für mich eine Premiere. Der Reiz lag natürlich zunächst einmal darin, eine Geschichte über zwei Teile in zwei Städten zu erzählen. Ob die Zusammenarbeit mit vier Kommissaren wirklich funktioniert, weiß man erst nach der ersten Klappe. Glauben Sie mir es hat sehr gut funktioniert. Erlauben Sie einen Blick hinter die Kulissen: Vor der Kamera verstehen sich Freddy und Eva ausgenommen gut, Ballauf und Keppler haben so ihre Anlaufschwierigkeiten. Wie war das, wenn die Kamera gerade mal nicht lief? Thomas Jauch: Großartig! Dietmar [Bär] und Martin [Wuttke] wohnen ja in Berlin nicht weit voneinander entfernt. Aber sie haben sich nach eigenem Bekunden noch nie so häufig gesehen wie bei unserem Dreh. Alle vier Kommissare haben sich bestens verstanden, Harmonie pur, das hat sich natürlich auch auf das gesamte Team übertragen die Zusammenarbeit war eine große Freude. Interview mit den Produzenten: siehe Tatort»Kinderland«, Seite 6.

7 DER FALL Tatort Köln 7 Entführungsdrama Tatort-Kommissare aus Köln und Leipzig ermitteln gemeinsam In einem Wagen auf einem Kölner Schrottplatz werden Spuren der 15-jährigen, in Leipzig als vermisst gemeldeten Anna Römer sichergestellt. Für die Hauptkommissare Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) liegt nahe: Es gibt einen Zusammenhang mit dem Mordfall Sarah Stellwag. Beide Mädchen waren in Leipzig verschwunden und in Köln wieder aufgetaucht. Zur selben Zeit an unbekanntem Ort: Peter Bransky frisiert und schminkt Anna Römer und zwar exakt nach dem Ebenbild der Mädchen-Fotos, die seinen Frisierspiegel zieren. Was hat er mit Anna vor? Und was ist mit den Mädchen auf den Fotos geschehen? Als drei Mädchenleichen aus dem Rhein gefischt werden, erhärtet sich für die Ermittler der Verdacht, dass sie es mit einem Serientäter zu tun haben. Die Abstände, in denen er zuschlägt, werden immer kürzer. Maximal zwei bis drei Tage bleiben Ballauf und Schenk, um Anna Römer lebend zu finden. In dieser Situation erhalten sie Unterstützung von ihren Kollegen Saalfeld (Simone Thomalla) und Keppler (Martin Wuttke) aus Leipzig. Dort hatten die Vier bereits im Fall der verschwundenen Mädchen gemeinsam ermittelt. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit

8 8 Tatort Köln DIE ERMITTLER Klaus J. Behrendt als Hauptkommissar Max Ballauf»Vor zehn Jahren, als wir zum ersten Mal in Leipzig mit den damaligen MDR-Kollegen in zwei»tatort«-produktionen zusammen gearbeitet haben, war die Figuren-Konstellation eine andere: Diesmal sind es nicht vier Männer, sondern es ist eine Frau dabei. Daraus entwickelt sich im Lauf der Geschichte eine zusätzliche Spannungsebene, die wunderbar in die beiden neuen Fälle eingewoben wurde.«klaus J. Behrendt wurde 1960 in Hamm geboren. Seine Fernsehkarriere startete der gelernte Bergmechaniker 1989 in dem ARD-Mehrteiler»Rote Erde II«. Seit 1997 bildet er mit Dietmar Bär das Team Ballauf und Schenk beim Tatort aus Köln (ausgezeichnet mit dem Deutschen Fernsehpreis 2000). Klaus J. Behrendt hat inzwischen in weit mehr als 100 Filmen mitgewirkt, darunter»mein Vater«(2003, ausgezeichnet mit dem International Emmy Award),»Der Untergang der Pamir«(2005) und»guter Junge«(2008). Die Dreharbeiten für den WDR-Fernsehfilm»Jahr des Drachen«führten Klaus J. Behrendt Anfang 2012 auch nach Vietnam.

9 Tatort Köln 9 Dietmar Bär als Hauptkommissar Freddy Schenk»Das war ja nicht unsere erste Zusammenarbeit mit Leipzig. Wir sind da mittlerweile schon Traditionalisten. Wenn man seine Fantasie schweifen lässt: Freddy Schenk beim Oktoberfest in München. Oder an der Nordseeküste. Die Gedanken sind frei «Der gebürtige Dortmunder Dietmar Bär (*1961) feierte 1984 sein»tatort«-debüt mit einer Gastrolle in»schimanski Zweierlei Blut«. Klaus J. Behrendt lernte er 1990 bei den Dreharbeiten zum Mehrteiler»Leo und Charlotte«(Regie: Kaspar Heidelbach) kennen. Dietmar Bär spielte in zahlreichen viel beachteten Produktionen, darunter»männer«(1985),»kommissar Klefisch«( ),»Drechslers zweite Chance«(2004) und»der Untergang der Pamir«(2005) beeindruckte er in»kehrtwende«, einem Drama um häusliche Gewalt und erhielt als bester deutscher Hauptdarsteller dafür die Goldene Kamera 2012.

10 10 Tatort Köln DIE ROLLEN Franziska Lüttgenjohann (TessA MITTELstaedt) Vier Kommissare, drei Tote und ein verschwundenes Mädchen, das vielleicht noch am Leben ist: Franziska, die Assistentin von Max Ballauf und Freddy Schenk, sorgt für den nötigen Überblick. Tessa Mittelstaedt, geboren 1974 in Ulm. Beim Tatort hat sie seit 1999 in insgesamt 37 Fällen ermittelt. Eine Hauptrolle spielt Tessa Mittelstaedt in der 16-teiligen ARD- Vorabendserie»Heiter bis tödlich Morden im Norden«. Vor Kurzem war sie in dem Kinofilm»Tage, die bleiben«zu sehen (Regie: Pia Strietmann) sowie in»stubbe Von Fall zu Fall«. Dr. JOSEPH ROTH (Joe Bausch) Rechtsmediziner Dr. Joseph Roth ist schockiert: Die drei Mädchenleichen lagen schon lange im Rhein und wurden vor ihrer Ermordung gefesselt. Joe Bausch wurde 1953 in Ellar (Westerwald) geboren. Er arbeitet als Gefängnisarzt in der JVA Werl. Seinen ersten Auftritt in der Rolle des Rechtsmediziners Dr. Joseph Roth hatte er im»tatort Manila«(1998). Sein Debüt als Schauspieler im»tatort«war die Schimanski-Produktion»Zahn um Zahn«(1985). DAVID SCHMELZER (Josef Heynert) Kann das ein Zufall sein? David Schmelzer ist vorbestraft wegen Vergewaltigung. Und er arbeitet ausgerechnet auf dem Schrottplatz, wo der Wagen mit Anna Römers Fingerabdrücken gefunden wird. Die Kommissare Ballauf und Schenk erhoffen sich Hinweise von David Schmelzers Therapeuten. Josef Heynert (*1976) steht regelmäßig auf Theaterbühnen in Berlin und Hamburg, wo er an der Hochschule für Musik & Theater auch ausgebildet wurde. Zu seinen zahlreichen Kino- und TV-Auftritten gehörender Polizeiruf 110 Rostock»Stillschweigen«(2011), der Kölner»Tatort Brandmal«(2008), und in der der ARD-Märchenreihe»Sechs auf einen Streich«spielte er in»der gestiefelte Kater«(2009).

11 Tatort Köln 11 ANNA RÖMER (Lotte Flack) Seit einer Woche wird die 15-jährige Anna Römer aus Leipzig vermisst. Jetzt entdeckt die Spurensicherung zufällig ihre Fingerabdrücke in einem gestohlenen Wagen auf einem Kölner Schrottplatz. Was ist mit Anna passiert? Wurde sie Opfer eines Gewaltverbrechens? Lotte Flack, die Tochter des Comic-Künstlers Eckart Breitschuh, kam 1994 in Hamburg zur Welt und steht seit ihrem elften Lebensjahr vor der Kamera. Lotte Flacks Gesicht ist u.a. aus Sönke Wortmanns Kinofilm»Die Päpstin«(2009) bekannt. Seither wurde die 18-Jährige für TV-Produktionen wie»bella Vita«(2010, Regie: Thomas Berger) und»der Mauerschütze«(2010, Regie: Jan Ruzicka) engagiert. THOMAS RÖPKE (Thomas Arnold) Der ehemals erfolgreiche Werbeagenturchef Thomas Röpke muss sich heute als Ein-Euro-Jobber durchschlagen. Einst saß er in U-Haft. Denn Max Ballauf und Freddy Schenk hatten ihn im Verdacht, für das Verschwinden seiner eigenen Tochter Vanessa verantwortlich zu sein. Aus Mangel an Beweisen wurden die Ermittlungen damals eingestellt. Thomas Arnold (*1971) war zu sehen in Produktionen wie»die Stille nach dem Schuss«(2000, Regie: Volker Schlöndorff),»Der Uranberg«(2011, Regie: Dror Zahavi),»Das Leben der Anderen«(2004, Regie: Florian Henckel von Donnersmarck) u.v.a. Mit Steven Spielberg arbeitete er in»gefährten«zusammen, der für den Oscar 2012 u.a. als»bester Film«nominiert ist. STEFAN GRAZ (Jan Henrik Stahlberg) Stefan Graz hat es geschafft: Seit sein früherer Kompagnon Thomas Röpke aus der gemeinsamen Werbeagentur ausgeschieden ist, sitzt er allein am Ruder. Angesichts seiner persönlichen Probleme war Röpke den Aufgaben nicht mehr gewachsen. Das berichtet Graz Max Ballauf und Andreas Keppler. Jan Henrik Stahlberg (* 1970) arbeitet als Schauspieler, Drehbuchautor und Regisseur. Für»Muxmäuschenstill«schrieb er das Drehbuch und übernahm die Titelrolle. Der Film wurde 2004 mehrfach beim Max-Ophüls-Preis ausgezeichnet wird er an der Seite von Felicitas Woll, Sibel Kekilli und Ken Duken im Drama»Die Männer der Emden«zu sehen sein. PETER BRANSKY (Anian Zollner) Peter Bransky hat geerbt und führt ein beschauliches Leben mit eigenem kleinen Fotoladen. Mit den Leuten aus der Werbebranche hat er heute nichts mehr zu tun. Eva Saalfeld fühlt ihm trotzdem nochmal auf den Zahn. Anian Zollner (*1969) hatte als Kino- und TV-Schauspieler seinen Durchbruch in Margarethe von Trottas»Das Versprechen«(1994). Ab Februar ist er in Steven Spielbergs Oscar-nominierten»Gefährten«im Kino zu sehen.

12 12 Tatort Köln/Tatort Leipzig /Kinderland INTERVIEW GEMEINSAM ZUR ARBEIT Frau Thomalla, was haben die Kölner Kollegen, was Sie in Leipzig vermissen? Simone Thomalla: Also, vorneweg muss ich sagen: Sie haben KEIN besseres Büro. Sie haben aber einen schönen Dom, auf den man ein bisschen neidisch sein könnte. Dietmar Bär: Stimmt. Das Büro in Leipzig ist ein wunderschönes Motiv. Ein großer historischer Backsteinbau von Fritz Höger, einem sehr berühmten Architekten. Aber wie s ja so schön heißt: Die Kirschen in Nachbars Garten sind ja immer ein bisschen röter als die eigenen. Die Kollegen beim Tatort Köln teilen sich bei den Dreharbeiten einen gemeinsamen Wohnwagen? Wäre dieses»wohnmodell«auch für Leipzig denkbar? Martin Wuttke: Nein, ich glaube, für Simone und mich ist das nichts. Nicht, weil wir nicht miteinander auskommen würden. Doch Simone ist ne Lady, und da muss man doch etwas Distanz wahren. Apropos Distanz. Die Kommissare Ballauf und Keppler geraten bei ihren»gemeinsamen Ermittlungen«ja erst einmal gehörig aneinander Martin Wuttke: Ja, da treffen zwei aufeinander, die sich nicht sofort in die Arme fallen. Wie das so oft ist bei Freundschaften. Die brauchen eine Auseinandersetzung, um dann aufeinander zugehen zu können. Klaus J. Behrendt: Ich sage es mal so: Es kommt nie gut an, wenn man in einem fremden Revier wildert. Die zwei Kölner fahren einfach mal los, ohne Genehmigungen. Und rasseln mit den anderen Kollegen aneinander. Wenn zwei aufeinander treffen, ohne voneinander zu wissen, wer der andere ist, macht das natürlich Spaß. Da kann man sich als Schauspieler schön draufsetzen.

13 Tatort Köln/Tatort Leipzig /Kinderland 13 Die Zusammenarbeit zwischen Köln und Leipzig hat beim Tatort bereits Tradition. Bereits 2000 (»Quartett in Leipzig«) und 2002 (»Rückspiel«) gingen Max Ballauf und Freddy Schenk gemeinsam mit den Leipziger Kollegen auf Verbrecherjagd. Damals noch im Dienst war das Duo Ehrlicher (Peter Sodann) und Kain (Bernd-Michael Lade). Zwischen den beiden Fällen gab es jedoch anders als dieses Mal keine inhaltliche Verbindung. Auch beim allerersten Tatort 1970 ermittelte ein West-Kommissar auf eigene Faust in Leipzig, wie Max Ballauf und Freddy Schenk in»kinderland«. Kommissar Trimmel fuhr damals aus der BRD in die DDR im»tatort Taxi nach Leipzig«. Plötzlich vier Ermittler am Set. Mussten Sie sich erst einmal daran gewöhnen? Dietmar Bär: Es gibt gar nicht so viele Momente, wo wir alle vier im Bild sind. Natürlich muss man sich dramaturgisch ein bisschen einrichten. Man kann nicht immer zu viert durch Leipzig und Köln laufen. Sondern die Geschichte will es schon, dass sich die Kollegen auch untereinander im Film aufteilen. Sondertage mit den vier Ermittlern sind natürlich großartig. Klaus J. Behrendt: Die verschiedenen Kommissare gleichwertig zu bedienen, ist auch für Autoren wahnsinnig schwierig. Aber es macht das Ganze auch sehr spannend. Ich habe das in jedem Fall sehr gerne gemacht. Martin Wuttke: Das war schön, endlich mal mit Dietmar und Klaus zusammen arbeiten zu können. Ich kenne die beiden schon sehr lange. Da bin ich von den Dreharbeiten mit ner Träne im Knopfloch nach Hause gefahren. Simone Thomalla: Es war sehr amüsant, als die beiden anderen Kollegen, die wir in ihren Rollen als Kommissare auch nur von Sonntagabend 20 Uhr 15 kennen, auf einmal neben uns standen. Beim Dreh entstand so eine ganz eigene Dynamik. Simone Thomalla: Das Amüsante ist, dass wir eigentlich alle aus Berlin kommen und gar nicht weit von einander entfernt wohnen, uns aber jetzt zum gemeinsamen Arbeiten in Köln und Leipzig getroffen haben. Die Fragen stellte Sylke Blume.

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