MMC Die Microsoft Management Console
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- Josef Koenig
- vor 7 Jahren
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1 MMC Die Microsoft Management Console Um die Systemverwaltung einfach und komfortabel zu gestalten, wurde eine einheitliche Schnittstelle geschaffen, die den Rahmen für die Ausführung von Verwaltungsanwendungen darstellt. Zu beachten ist hierbei, daß die MMC selbst keinerlei spezielle administrative Funktionalität hat, sondern nur eine Shell ist. Dies kann man sich als Container vorstellen, der eine einheitliche Bedienung zur Verfügung stellt und einfach mit den benötigten Anwendungen gefüllt wird. Diese können von Microsoft bereitgestellt werden, aber auch viele Drittanbieter vertreiben Lösungen zur Ausführung aus der MMC. Konzept der MMC: Die MMC vereint unter einer einheitlichen Benutzeroberfläche die täglich anfallenden Systemverwaltungsaufgaben. Sie enthält verschiedene Programme und zeigt diese als Konsolen an. Diese Programme, die aus einer oder mehreren Anwendungen bestehen, sind in Module integriert, die Snap-Ins genannt werden. Diese Snap-Ins stellen die eigentlichen administrativen Funktionen bereit und nutzen die Basisfunktionen der MMC: Snap - In Snap - In MMC MMC - Anwendung Snap - In Snap-Ins gibt es in zwei Varianten: Zum einen können Snap-Ins eigenständige Komponenten sein. Andererseits kann es sich aber auch um Komponenten handeln, die andere Snap-Ins funktional ergänzen. Die erste Gruppe wird als eigenständige Snap-Ins, die zweite als Erweiterungen bezeichnet. 1
2 Vorteile der MMC: (1)Alle System- und Netzwerktools sind unter einer Oberfläche vereint und dadurch schnell im Zugriff. (2)Sie können bequem auf den eigenen, aber auch auf andere Rechner im Netzwerk zugreifen. (3)Eigene Snap-Ins bzw. Anwendungen von anderen Software- Herstellern können in die MMC integriert werden. (4)Die Delegation administrativer Aufgaben wird vereinfacht: Mit der MMC können Sie bestimmte Aufgaben von einzelnen Benutzern oder Gruppen erledigen lassen. Die Funktionalität wird auf diese bestimmte Aufgabe begrenzt; alles andere wird gesperrt! Die Erstellung einer MMC-Anwendung In den meisten Fällen wird man die MMC dadurch starten, daß man in der Gruppe Programme Verwaltung eine Anwendung aufruft. Diese Anwendungen basieren durchweg auf der MMC, sodaß wir alle wohl schon mal mit der MMC gearbeitet haben, ohne daß wir es wußten oder genauer darüber nachgedacht haben. Um aber die Funktionalität und die Möglichkeiten der MMC genauer kennenzulernen, empfiehlt es sich, erst einmal mit einer leeren MMC zu starten. Diese ruft man wie folgt auf: 1. Öffnen Sie das Startmenü. 2. Wählen sie dort den Befehl Ausführen. 3. Geben Sie als Namen für die auszuführende Anwendung mmc ein. Dadurch wird eine leere MMC geöffnet: 2
3 Diese MMC-Anwendung besteht aus zwei ineinander verschachtelten Fenstern. Das äußere der beiden Fenster ist die eigentliche Konsolenanwendung. Über diese werden nur die Basisfunktionen bereitgestellt. Sie hat immer zwei Menüs: Im Menü Konsole können die Struktur der Konsole also die integrierten Snap-Ins und die aktuelle Kofiguration gespeichert und andere MMC-Anwendungen geöffnet werden. Außerdem können hier allgemeine Optionen zu dieser MMC-Anwendung gesetzt und Snap-Ins hinzugefügt und entfernt werden. Über das Menü Fenster stehen die normalen Funktionen für die Verwaltung von Fenstern zur Verfügung. Die Fenster können damit beispielsweise nebeneinander angeordnet werden. Außerdem kann eines von mehreren aktiven Fenstern ausgewählt werden. Jedes MMC-Fenster verfügt dagegen standardmäßig über drei Menüs: Im Menü Vorgang kann ein neues Fenster geöffnet werden, das aktuelle Fenster umbenannt, die Hilfe aufgerufen und die Struktur als Liste exportiert werden. Das Menü Ansicht erlaubt, wie beispielsweise vom Windows- Explorer bekannt, die Festlegung, in welcher Form - mit Details, als Liste oder mit Symbolen die Anzeige der Informationen in der MMC erfolgen soll. Außerdem kann hier die Ansicht angepaßt werden (Ein- und Ausblenden verschiedener Elemente). Schließlich können über das Menü Favoriten auch noch die Favoriten konfiguriert werden. Ein Snap-In wird wie folgt hinzugefügt: 3
4 Im dann angezeigten Dialogfeld (s.u.) sind zunächst die bereits eingefügten Snap-Ins zu sehen. Bei einer neuen MMC ist dieses Feld frei. Im Feld Snap-Ins in: kann konfiguriert werden, an welcher Stelle die Snap-Ins eingefügt werden sollen. Das ist immer dann wichtig, wenn mit Erweiterungen für Snap-Ins gearbeitet wird, die zu einem bereits definierten Snap-In hinzugefügt werden sollen. Falls ein völlig neues Snap-In eingerichtet wird, ist diese Option dagegen noch nicht von Belang. Außerdem kann hier festgelegt werden, ob ein eigenständiges Snap-In oder eine Erweiterung eingerichtet werden soll. In einer neuen MMC muß zunächst ein eigenständiges Snap-In konfiguriert werden, bevor eine Erweiterung dazu eingerichtet werden kann. Um ein Snap-In hinzuzufügen, wird dann die Schaltfläche Hinzufügen verwendet. Es wird dadurch ein Dialogfeld mit einer Liste der im System registrierten Snap-Ins geöffnet. 4
5 Das vollständige Laden der Informationen zu den Snap-Ins kann einige Sekunden dauern, da die Informationen direkt aus den einzelnen Snap-Ins geladen werden müssen. Zu beachten sind an dieser Stelle die Anbieter-Informationen. Hier kann man sehen, daß einige der mit Windows2000 gelieferten Module nicht von Microsoft, sondern von anderen Herstellern beigesteuert worden sind. Ein sehr anschauliches Beispiel für ein Snap-In ist die Computerverwaltung. Im Gegensatz zu den meisten anderen Snap-Ins, die mit Windows2000 geliefert werden, gibt es für diese Anwendung zum einen auch erweiternde Snap-Ins. Zum anderen kann dieses Snap-In auch für die Nutzung auf dem lokalen oder einem entfernten System konfiguriert werden. 5
6 Um das Snap-In Computerverwaltung konfigurieren, gehen Sie wie folgt vor: 1. Öffnen Sie das Dialogfeld Snap-In hinzufügen/entfernen und klicken Sie die Schaltfläche Hinzufügen an. 2. Wählen Sie aus der Liste das Snap-In Computerverwaltung aus. 3. Wählen Sie im angezeigten Dialogfeld aus, ob ein lokaler Computer oder ein entferntes System im Netzwerk verwaltet werden soll. Sie können damit beispielsweise mehrere dieser Snap-Ins für eine Gruppe von Servern einfügen, die jeweils direkt auf den zu verwaltenden Server zeigen. Außerdem können Sie hier konfigurieren, daß Änderungen an der Konfiguration des Snap-Ins zulässig sind, wenn die Konsole gespeichert wurde und dann von der Befehlszeile mit entsprechenden Parametern aufgerufen wird. 4. Klicken Sie die Schaltfläche Fertigstellen an. 5. Wählen Sie das eingefügte Snap-In in der Liste aus. 6. Wählen Sie im Dialogfeld Snap-In hinzufügen/entfernen nun die Registerkarte Erweiterungen aus. 7. Es wird nun eine Liste der verfügbaren Erweiterungen eingeblendet. Sie können hier die Erweiterungen auswählen, die verwendet werden sollen 6
7 oder alle Erweiterungen einbinden. 7
8 Damit steht nun eine MMC-Anwendung zur Verfügung. Diese enthält unterhalb des Konsolenstamms das eingefügte Snap-In Computerverwaltung und unterhalb von diesem wiederum die ganze Palette der Erweiterungen, die ausgewählt wurden. Parallel zum Snap-In Computerverwaltung können nun noch weitere Snap-Ins eingerichtet werden. Das könnten beispielsweise weitere Instanzen des gleichen Snap-Ins für andere Systeme sein, aber auch Anwendungen für die Systemüberwachung oder konfiguration. Diese können, wie schon bei der Liste von Anbietern der Snap-Ins deutlich wurde, sowohl von Microsoft als auch von Drittherstellern stammen. Die so erstellte Konsole sollte nun noch über den Befehl Speichern oder Speichern unter im Menü Konsole gesichert werden, um jederzeit wieder geöffnet werden zu können. Sie wird durch das Speichern automatisch in die Gruppe Programme Verwaltung eingefügt. 8
9 Die Bedienung der MMC Im Menü Konsole findet sich auch der Befehl Optionen. Dort kann zum einen der Text für die Anwendung, der im Menü erscheinen soll, verändert werden. Über die Schaltfläche Anderes Symbol kann zusätzlich aber auch ein neues Symbol ausgewählt werden, damit sich die selbst konfigurierten MMC- Anwendungen von anderen Anwendungen unterscheiden. Noch wichtiger als die Auswahl der Symbole ist aber die Möglichkeit, den Konsolenmodus zu konfigurieren. Dabei stehen vier Optionen zu Auswahl: Im Autorenmodus hat der Anwender den vollständigen Zugriff auf die gesamte MMC-Funktionalität. Er kann auch Snap-Ins hinzufügen und entfernen, neue Fenster erstellen etc. Das ist also der unbeschränkte Modus für die MMC. (Ruft man die Anwendung über die Kommandozeile auf, kann man diese im Autorenmodus öffnen, wenn man das Argument a oder /a hinzufügt!! Eine weitere Möglichkeit besteht darin, im Menü Start Programme Verwaltung die Anwendung mit der rechten Maustaste anklickt und Autor auswählt!!) Im Benutzermodus Vollzugriff haben die Benutzer den vollständigen Zugriff auf alle Befehle zur Fensterverwaltung und können die gesamte Konsolenstruktur nutzen. Sie können allerdings die Struktur der Konsole und ihre Eigenschaften nicht verändern. Beim Benutzermodus beschränkter Zugriff, mehrere Fenster können die Anwender der Konsolenanwendung nur die Bereiche der Konsolenstruktur nutzen, die sichtbar waren, als die Konsole 9
10 gespeichert wurde. Sie können neue Fenster mit den zugelassenen Inhalten erstellen, aber keine vordefinierten Fenster schließen. Der am stärksten eingeschränkte Modus ist dann Benutzermodus beschränkter Zugriff, Einzelfenster, in dem die Benutzer nur die Bereiche nutzen dürfen, die beim Speichern der Konsole nach der Festlegung dieser Einschränkung sichtbar waren, aber keine neuen Fenster mehr öffnen dürfen. Diese Modi werden noch durch drei Optionen ergänzt, die bei den verschiedenen Benutzermodi gesetzt werden können: Die Option Kontextmenüs auf Taskpads dieser Konsole aktivieren führt dazu, daß Kontextmenüs mit Aktivitäten angezeigt werden, wenn mit der rechten Maustaste auf einen aktivierbaren Bereich eines Taskpads der MMC-Anwendung geklickt wird. Wenn diese Option deaktiviert wird, stehen dort nur noch die vordefinierten Tasks zur Verfügung. Die MMC-Anwendung hat dann eine primär berichtende Funktion. Änderungen für diese Konsole nicht speichern definiert, ob der Benutzer Änderungen am Aussehen der Konsole speichern kann oder nicht und damit beispielsweise steuern kann, welches von mehreren Fenstern beim nächsten Start im Vordergrund angezeigt werden soll. Über Anpassen von Ansichten durch Benutzer zulassen wird schließlich definiert, daß der Anwender neue Fenster öffnen darf. Mit Hilfe dieser Optionen gibt es nun die Möglichkeit, zusätzlich zu den Zugriffsberechtigungen im System auch die Funktionalität von Administrationsanwendungen gezielt einzuschränken. Das kann in mehreren Schritten geschehen: MMC-Anwendungen können so konfiguriert werden, daß nur Teile der Funktionalität bereitstehen. Das geht immer dann, wenn mit Erweiterungen zu einem Snap-In gearbeitet wird. Besonders deutlich wird das beim Computermanagement, weil hier alle Teilfunktionen als Erweiterungen geliefert sind und damit selektiert werden kann, welche Administrationsfunktion in welcher MMC- Anwendung bereitgestellt werden kann. Über die Funktionen der zentralen Konfiguration von Windows2000 können unterschiedliche MMC-Anwendungen für unterschiedliche Administratoren beziehungsweise Operatoren bereitgestellt werden. Damit kann gesteuert werden, wer welche der speziell zusammengestellten MMC-Anwendungen nutzen darf. Zusätzlich kann dann noch über die Optionen festgelegt werden, in welchem Modus eine MMC-Anwendung laufen soll, was zu einer weiteren Einschränkung der Möglichkeiten, die ein Benutzer mit der jeweiligen MMC-Anwendung hat, führt. 10
11 Taskpads Eine der interessantesten Funktionen der MMC, die allerdings nur in den wenigsten der vorkonfigurierten Anwendungen genutzt werden kann, sind die Taskpads. Ein Taskpad ist eine spezielle Ansicht, die im Detailfenster also auf der rechten Seite der MMC angezeigt wird. Zu dieser Ansicht können Verknüpfungen mit Befehlen die Tasks hinzugefügt werden. Ein Taskpad ist also eine Sammlung von Tasks, die von einer definierten Stelle aus ausgeführt werden können. Mit Hilfe von Taskpads können vordefinierte Aktionen für Administratoren und Operatoren bereitgestellt werden. Damit lassen sich in einfacher Weise spezielle Administrationsanwendungen entwickeln, über die vordefinierte Aufgaben abgewickelt werden können. Beispiel für ein Taskpad: Man bestimmt z.b. innerhalb einer Domäne einen Operator, der dem Admin die Aufgabe abnimmt, Kennwörter von Benutzern zurückzusetzen. Warum sollte man dieser Person auch noch andere Funktionalitäten wie z.b. Kontos deaktivieren, umbenennen etc. zur Verfügung stellen. Um Mißbrauch zu verhindern, werden nur die Funktionen implementiert, die auch wirklich benötigt werden. ( In dem Beispiel wird dies jetzt allerdings anhand von lokalen Benutzerkonten gezeigt!!) Zuerst wird eine neue Konsole geöffnet ( wir erinnern uns: Ausführen mmc) und dann ein neues Snap-In (Lokale Benutzer und Gruppen) hinzugefügt. Dann müßte die Konsole wie folgt aussehen: Nun klickt man doppelt auf Benutzer, um die Konten im rechten Bereich aufzulisten. Jetzt erstellt man ein Taskpad, indem man im Menü Vorgang Neue Taskpadansicht auswählt. Diese aktiviert einen Assistenten zur Einrichtung des Taskpads. 11
12 Hier werden die Formate für die Ansicht festgelegt. Im nächsten Dialogfeld wird festgelegt, auf welche Elemente diese Taskpadansicht angewendet werden soll. Sie kann auf das ausgewählte Strukturelement beschränkt werden, von dem aus das Kontextmenü aufgerufen wurde. Sie kann aber auch Strukturelemente, die denselben Typ wie das gewählte Strukturelement haben, angewendet werden. In diesem Fall kann das System dann auch so konfiguriert werden, daß die Taskpadansicht die Standardansicht für diese Strukturelemente ist. Die bisherigen, zumeist listenorientierten Standardansichten müssen dann gesondert aufgerufen werden. In unserem Beispiel wählen wir Ausgewähltes Strukturelement und klicken auf weiter. Im darauffolgenden Feld wird ein Name und eine Beschreibung für das Taskpad eingegeben. Direkt im Anschluß an die Erstellung von Ansichten können auch Tasks erstellt werden, was für unser Beispiel notwendig ist. Nach dem Klicken auf weiter bekommen wir folgende Auswahlmöglichkeiten: 12
13 Mit Menübefehl wird angegeben, daß ein Befehl aus einem Menü ausgeführt wird. Hier können also Befehle, die in der MMC ansonsten über Menüs ausgewählt werden können, angesteuert werden. Die Option Shellbefehl gibt an, daß ein anderes Programm oder Skript gestartet werden soll. Ist besonders interessant, wenn Administratorfunktionen über Visual Basic Script bereitgestellt und hier angesteuert werden sollen. Schließlich kann bei Navigation noch der Wechsel zu einer anderen Ansicht durchgeführt werden. Die Ansicht, zu der gewechselt werden soll, muß allerdings vorab bei den Favoriten konfiguriert worden sein. 13
14 Für das Beispiel wird die erste Option benötigt. Im folgenden Fenster wird dann der gewünschte Befehl, in unserem Fall Kennwort festlegen ausgewählt. Im Anschluß wird dann noch die Eingabe eines Namens für den Task verlangt und man muß sich ein Icon für den Task aussuchen. Nach Fertig stellen sieht dann unsere Konsolenanwendung wie folgt aus: 14
15 Um jetzt den Zugriff auf diesen Task zu beschränken, müssen nun noch die Ansichtoptionen und der Konsolenmodus festgelegt werden: 15
16 Nach Abschluß der obigen Aktionen müßte unsere Konsole jetzt folgendes Aussehen haben: Nun kann man die MMC-Anwendung abspeichern und dem betreffenden Operator zur Verfügung stellen. Wenn dieser die Anwendung startet, fehlt natürlich das Konsolenmenü und sieht wie folgt aus: Keine Aktionen außer der benötigten sind möglich!!! 16
17 Quellen: MS-Press: Win2000 Server Das Handbuch MS-Press: Win2000 Professional MCSE Links: /de/professional/help/snap_start_mmc.htm ssional/help/mmc_topnode.htm 17
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