Fischwanderhilfen in Niederösterreich
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- Monica Gerstle
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1 Fischwanderhilfen in Niederösterreich Ein Gemeinschaftsprojekt von:
2 Niederösterreichs Flüsse und Bäche sind einzigartige Lebensräume für eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten. Durch den systematischen Ausbau der Abwasserentsorgung hat sich der Zustand der Gewässer in den letzten Jahrzehnten entscheidend verbessert. In Flussabschnitten, die in den 70er-Jahren noch überaus stark verschmutzt waren, fließt heute wieder klares, sauberes Wasser. Landesrat Dipl.Ing. Josef Plank Reines Wasser alleine ist aber zu wenig, um in einem Gewässer einen guten ökologischen Zustand zu erreichen. Ebenso wichtig sind möglichst natürliche Strukturen. Erst ein Wechsel von langsam und schnell fließenden, tiefen und seichten Abschnitten, ein intakter Uferbewuchs und ungestörte Fischwanderungen vom Mündungsbereich bis in die Laichgründe lassen Flüsse und Bäche wieder zu funktionierenden Ökosystemen werden. Durch Regulierungen und Begradigungen, Wehranlagen und Kraftwerke sind unsere Flüsse heute vielfach in einem naturfernen Zustand. Der Schwerpunkt des Gewässerschutzes wird sich daher in den nächsten Jahren von der Reinhaltung auf Verbesserungen der Gewässerstruktur verlagern. Ein wesentlicher Aspekt ist die Wanderungsmöglichkeit für Fische, damit sich in unseren Gewässern ein stabiler Fischbestand halten bzw. entwickeln kann. Um dieses Ziel zu erreichen, werden zahlreiche Wehranlagen und Kraftwerke, die derzeit für Fische unüberwindliche Hindernisse sind, mit Fischwanderhilfen ausgestattet werden müssen. Einige in Niederösterreich bereits erfolgreich umgesetzte Projekte wie zum Beispiel das EU-Life-Projekt Lebensraum Huchen an Pielach, Melk und Mank oder Pilotanlagen an der Thaya zeigen, dass gut geplante und richtig betriebene Fischwanderhilfen hervorragend funktionieren und messbare ökologische Verbesserungen bringen. Damit solche Investitionen auch den gewünschten Erfolg bringen, wollen wir in der vorliegenden Broschüre die Erfahrungen mit Fischwanderhilfen in Niederösterreich darstellen. 2 3
3 Inhalt Vorwort 3 1. Warum Fischwanderhilfen? 6 2. Fische in Niederösterreichs Flüssen und Bächen 8 3. Die Entwicklung von Fischwanderhilfen Anforderungen an Fischwanderhilfen Typen von Fischwanderhilfen Rahmenbedingungen zum Bau von Fischwanderhilfen Beispiele von Fischwanderhilfen in Niederösterreich Bau einer Fischwanderhilfe Funktionsüberprüfung und Überwachung Kontakt, Adressen und Internet-Links Literatur und Glossar 27 Impressum: Herausgeber: Amt der NÖ Landesregierung, Gruppe Wasser, 3109 St. Pölten, Landhausplatz 1, Haus 2, Für den Inhalt verantwortlich: DI Dr. Thomas Kaufmann (Text), DI Bernd Winkler (Fachliche Koordination) Bildnachweis: DI Andreas Zitek (BOKU Wien), DI Dr. Thomas Kaufmann und DI Thomas Bauer (freiwasser), Ökologische Station Waldviertel Layout: Druck: radinger.print Amt der NÖ Landesregierung, St. Pölten, April
4 1 1. Warum Fischwanderhilfen? Alle Fische wandern! Mit Wandern wird der aktive Ortswechsel von Fischen bezeichnet. Fische wandern aus unterschiedlichen Gründen, in erster Linie um die für ihre Lebenssituation geeigneten Bereiche der Gewässer (Habitate) aufzusuchen. Dass Lachse vom Meer zu ihren Laichplätzen in Flüsse ziehen, ist weithin bekannt. Auch heimische Flussfische wandern regelmäßig, meist innerhalb einzelner Abschnitte unserer Gewässersysteme. Fische wandern zum In vielen Gewässern existieren durch Menschen errichtete Bauwerke, die Fischwanderungen behindern oder sogar gänzlich verhindern. Aufsuchen von Nahrungsplätzen Zug in das Winterlager oder in Ruhezonen Erreichen der Laichplätze Rückzug in geschützte Bereiche Wiederbesiedeln der Flussabschnitte nach Abdriftung durch Hochwässer Erschließen neuer Lebensräume Wanderungen finden flussauf und flussab, über geringe oder große Distanzen, in Richtung des Flusslaufes oder zwischen Fluss und Augewässern statt. In vielen Gewässern existieren durch Menschen errichtete Bauwerke, die Fischwanderungen behindern oder sogar gänzlich verhindern. Diese Querbauwerke wurden aus unterschiedlichen Gründen gebaut, als Wehranlage zur Nutzung der Wasserkraft oder als Schwelle zur Stabilisierung des Flusslaufes. Ein Wanderhindernis besteht, wenn einzelne Fischarten oder Gruppen einer Art (z.b. Jungfische) das Bauwerk nicht überwinden können. Als Folge erreichen sie wesentliche Lebensräume nicht, was zum Verschwinden einzelner Fischarten oder ganzer Artengruppen führen kann. Wenn eine Fischwanderung aus ökologischen Gründen notwendig ist und Hindernisse nicht entfernt werden können, sind Fischwanderhilfen zu errichten. In Niederösterreich gelten 4 Fischarten als ausgestorben und weitere 4 als vom Aussterben bedroht. Die Stöbermühle bei Loosdorf war eine vier Meter hohe, für Fische unpassierbare, Wehranlage. Sie ist heute mit einer Fischwanderhilfe ausgestattet. Die EU-Wasserrahmenrichtlinie definiert als Zielzustand eines Gewässers den guten ökologischen Zustand. Eine intakte Fischpopulation ist eine wesentliche Voraussetzung um dieses Ziel zu erreichen. Die Gewässer müssen daher entsprechende Lebensbedingungen bieten. Dazu zählt für Fische auch die Möglichkeit ihren natürlichen Bedürfnissen entsprechend im Fluss wandern zu können. Durch wasserbauliche Eingriffe vergangener Jahrzehnte kam es zu einer Verschlechterung der Lebensräume. Dies führte zur Gefährdung der Fische bis hin zur deutlichen Reduktion des Artenspektrums und der Individuenzahl. So gelten in Niederösterreich 4 Fischarten als ausgestorben und weitere 4 als vom Aussterben bedroht. Die Rote Liste stuft weitere 21 Arten in die Kategorien stark gefährdet bis gefährdet ein. Darunter finden sich Arten wie Nase und Barbe, die ehemals in Massen vorkamen und namensgebend für Flussregionen sind (Barbenregion). In Niederösterreich existieren noch viele fischunpassierbare Bauwerke, es gibt jedoch bereits über 100 Fischwanderhilfen. 6 7
5 2 2. Fische in Niederösterreichs Flüssen und Bächen Aus diesen historische Quellen stammt auch die Geschichte des Hausens. Einst wanderte er aus dem Schwarzen Meer stromauf bis Deutschland und legte auch im österreichischen Donauabschnitt Eier ab. Dabei überwand er enorme Wanderdistanzen von über km und das bei der unvorstellbaren Größe des Fisches von maximal 8 m und bis zu kg Gewicht. In Wien wurden die Störe, zu denen der Hausen gehört, noch im 19. Jhdt. am Fischmarkt verkauft. Heute gilt der Hausen, der bis zu 100 Jahre alt werden konnte, in Österreich als ausgestorben. Der letzte in der österreichischen Donau belegte Glattdick (ebenfalls aus der Familie der Störe) stammt aus Ein Hausen aus der unteren Donau In Aufzeichnungen des Benediktinerstifts Melk aus dem 19. Jhdt. wird von alljährlichen Wanderungen der Nasen im Frühjahr berichtet. In einem bäuerlichen Kalender ist der Nasenfang wie die jahreszeitlichen Anbau- und Erntearbeiten erwähnt. Nachdem die Berufsfischerei in den Flüssen weitgehend aufgegeben wurde und das wirtschaftliche Interesse zurückging, sind Berichte über Fischwanderungen selten geworden. Gleichzeitig ging auch das spektakuläre Laichgeschehen zurück, da die Verbauung der Flüsse zunahm und die Abtrennung von Lebensräumen zum allgemeinen Rückgang der Fischzahlen führte. Fast alle natürlich vorkommenden Fischarten Österreichs sind auch in Niederösterreich anzutreffen. Barbenzug am Laichplatz Niederösterreich ist ein Bundesland mit äußerst vielfältigen Landschaften. Es gibt ca km Flüsse und Bäche aller Größen und Typen, vom kleinen Gebirgsbach bis zum Strom. Dementsprechend sind fast alle natürlich vorkommenden Fischarten Österreichs auch in Niederösterreich anzutreffen. Neben diesen existieren auch einige durch den Menschen eingebrachte Fischarten. Die ursprünglich insgesamt 60 heimischen Neunaugen- und Fischarten Niederösterreichs von Aal und Aitel bis Zingel und Zander gehören 15 Familien an und sind an ihre Lebensräume sehr gut angepasst. Heute kommen in Niederösterreich noch 53 Arten vor. Die heimischen Fische zählen zu den Mittel- bis Kurzstreckenwanderern und legen Strecken von ein paar bis einigen hundert Kilometern zurück. In einem bäuerlichen Kalender ist der Nasenfang wie die jahreszeitlichen Anbau- und Erntearbeiten erwähnt. Eine Nase mit typischem Aussehen während der Laichwanderung Das Fischvorkommen wird heute vor allem durch Elektrobefischung festgestellt. Dabei werden Art, Anzahl und Größe der gefangenen Fische bestimmt und diese danach wieder freigelassen. Dem historischen Vorkommen wird anhand alter Chroniken und Aufzeichnungen nachgegangen. 8 9
6 Die Entwicklung von Fischwanderhilfen 4. Anforderungen an Fischwanderhilfen Trotz allem können Fischwanderhilfen den Verlust der uneingeschränkten Wandermöglichkeiten einer natürlichen Flussstrecke nie vollständig ausgleichen. Es gibt schon seit mehr als 100 Jahren fischökologische und bautechnische Beschreibungen von Fischwanderhilfen. Im Jahre 1891 gab das damalige K.u.K Ackerbauministerium eine Anleitung betreffend die Herstellung von Fischwegen heraus. In dieser Publikation werden nicht nur die ökologischen Zusammenhänge beschrieben, es wird auch dezidiert der negative Einfluss von Hindernissen auf den Fischreichtum der Gewässer genannt. In der Anleitung sind mehrere Bauweisen und besonders auch die Notwendigkeit zur Anpassung der Anlagen an Fischarten bzw. Gewässertypen herauszulesen. Fischwanderhilfen wurden im 20. Jhdt. vor allem im englischsprachigen Raum errichtet, wobei das Hauptinteresse den wirtschaftlich bedeutsamen Gewässern mit Lachsvorkommen galt. In Österreich erlangte das Thema nach dem forcierten Ausbau der Wasserkraft größere Bedeutung und wissenschaftliche Aufmerksamkeit. Steigende kritische Haltung zum Ausbau der Wasserkraft und ihre ökologischen Einflüsse führten vermehrt zu fischökologischen Forschungsarbeiten. Einzelne Anlagen mit baulichen Defiziten führten in den Achtziger Jahren zu Zweifeln an der Funktion und verzögerten den Bau weiterer Fischwanderhilfen. Die Funktion von Fischwanderhilfen wurde jedoch durch wissenschaftliche Untersuchungen nachgewiesen und es kann heute davon ausgegangen werden, dass fachgerecht errichtete Anlagen auch den gewünschten Effekt der Fischpassage erreichen. Trotz allem können Fischwanderhilfen den Verlust der uneingeschränkten Wandermöglichkeiten einer natürlichen Flussstrecke nie vollständig ausgleichen. Die Möglichkeit von Ruhebereichen muss gegeben sein, da Fische eine Wanderhilfe nur im seltensten Fall in einem Zug durchschwimmen. Funktionalität Oberstes Ziel einer Fischwanderhilfe ist selbstverständlich die Funktionsfähigkeit. Diese ist dann im vollen Umfang vorhanden, wenn alle Fischarten in jedem Lebensstadium das Bauwerk passieren können. Dimensionierung Die Dimensionierung hängt von den Körperlängen der potentiell vorkommenden Fischarten ab. Danach richten sich Wassertiefen und Breiten bei konstruktiven Details (z.b. beim Vertical slot). Die Strömung soll turbulenzarm und heterogen sein. Die Möglichkeit von Ruhebereichen muss gegeben sein, da Fische eine Wanderhilfe nur im seltensten Fall in einem Zug durchschwimmen. Lage, Einströmbereich, Ausströmbereich, Leitströmung In kleineren Flüssen oder Bächen findet die Fischwanderung im gesamten Flussbett, bevorzugt im Bereich der Tiefenrinne statt. Die Wanderhilfe soll optimalerweise an jener Uferseite positioniert werden, an der die Fische hauptsächlich wandern. Der Einströmbereich darf keine Stufe, zu starke Turbulenzen oder zu hohe Fließgeschwindigkeiten aufweisen. Befindet sich der Einströmbereich in Nähe des Triebwassereinzugs von Kraftwerken, dürfen keine zu hohen Strömungsgeschwindigkeiten herrschen, damit Fische nicht angezogen werden. Stark schwankende Stauwasserspiegel müssen bei der Konstruktion unbedingt berücksichtigt werden. Der Ausströmbereich der Fischwanderhilfe (=Mündung) muss jedenfalls auch bei niedrigem Wasserstand zu erreichen sein und auf dem Sohlniveau des Gewässers anschließen. Dadurch ist die Passierbarkeit bei allen Wasserständen möglich. Die Leitwirkung des ausströmenden Wassers der Fischwanderhilfe ist am effektivsten, wenn sie durch gerichtete Lenkung bis weit in das Gewässer hinausragt. Sohlgestaltung Die Sohle wird durch Auflagen von gewässertypischem Substrat (Kies) rau gestaltet und besitzt zahlreiche Lücken zwischen den Kieselsteinen
7 Durch regelmäßige Wartungsarbeiten muss die Funktion der Fischwanderhilfe ganzjährig gewährleistet werden. Hochwasserstandfestigkeit Bei vielen Querbauwerken, liegt die Fischwanderhilfe im Überflutungsbereich und ist den Kräften der Hochwässer ausgesetzt. Daher muss die Konstruktion entsprechend massiv ausgeführt werden. Geringer Wartungsaufwand Durch regelmäßige Wartungsarbeiten muss die Funktion der Fischwanderhilfe ganzjährig gewährleistet werden. Dazu gehört die Entfernung von Treibgut oder die Entfernung von Anlandungen. Eisstoß kann auch zu Beschädigungen führen. Um einen möglichst geringen Aufwand im laufenden Betrieb zu erzielen soll daher schon bei der Konzeption durch Optimierung von Bauwerksdetails berücksichtigt werden. Es empfiehlt sich beispielsweise die Anbringung eines Schwimmbalkens oder Tauchschützes im Einströmbereich um Totholz und Blätter fernzuhalten. Anpassungsmöglichkeit Fischwanderhilfen müssen von Fachleuten feinjustiert werden, da nicht alle Details der Wasserströmung eindeutig vorausberechnet werden können. Daher muss die Konstruktion Möglichkeiten zur Einstellung der Dotation aufweisen. Dotationseinstellungen sind auch bei gestaffelter Dotation notwendig, also wenn zu bestimmten Zeiten die Wassermenge reduziert wird. Einrichtungen zur Dotationssteuerung müssen vor Fremdeinwirkung geschützt werden. 5 Umgehungsbäche stellen aufgrund ihrer Strukturierung oftmals selbst einen Lebensraum dar. 5. Typen von Fischwanderhilfen Im Laufe der Zeit sind weltweit eine Reihe unterschiedlichster Konstruktionen von Fischwanderhilfen gebaut worden. Grob können sie in naturnahe und technische Fischaufstiegsanlagen eingeteilt werden. Es wurden auch Kombinationen verwirklicht. Fischwanderhilfen bestehen funktionell aus drei Abschnitten: Dotationsbauwerk, Mittelteil und Mündungsbereich. Der Mittelteil ist für den Typ meist namensgebend. Eine Typisierung ist international nicht immer einheitlich, in Niederösterreich haben sich bisher folgende Typen bewährt: Naturnahe Umgehungsbäche Umgehungsbäche besitzen ein geringes Gefälle und keine Abtreppungen. Sie orientieren sich an natürlichen Bachläufen und stellen aufgrund ihrer Strukturierung oftmals selbst einen Lebensraum dar. Sie besitzen eine natürliche Sohle, Uferstrukturen sowie Uferbewuchs. Zur Anlage ist meist ein größerer Platzbedarf und die dementsprechende Grundverfügbarkeit notwendig. Umgehungsbach bei der Spielberger Wehr am Pielachfluss 12 13
8 Vertical slot Fischpass, Schlitzpass Dieser technische Typ besteht aus einer betonierten Rinne, die durch Querwände in Becken unterteilt ist. Bei jeder Querwand kann das Wasser durch einen, bis zum Boden reichenden, Schlitz (englisch slot ) in das nächste Becken fließen. Der Boden der Rinne ist mit Steinen und natürlichem Kies ausgelegt. Neueste Untersuchungen belegen die gute Funktionalität. Der Vorteil zu anderen technischen Lösungen besteht in der Möglichkeit zur Durchwanderung im sohlnahen Bereich. Zur Anwendung kommt dieser Typ zumeist bei extremen Platzproblemen, da auf kurzem Weg mehr Höhe überwunden werden kann als mit anderen Lösungen. Detail eines naturnahen Umgehungsbaches am Pielachfluss Sohlrampen, Raugerinne Sind steilere, kürzere Konstruktionen und zumeist aus Blocksteinen aufgebaut. Haben geringeren Platzbedarf als Umgehungsbäche. Die Ausgestaltung kann sehr unterschiedlich sein, jedenfalls ist das Bett sehr rau (mit großem Wasserwiderstand) und mit Kies belegt. Die Steine bremsen das Wasser und bieten vielfältige Strömungsmuster. Dieser Typ wird häufig zum Umbau von aufgelassenen Wehranlagen bzw. dem Umbau steiler Rampen und senkrechter Schwellen verwendet, bei denen keine Einschränkung der Dotation durch Wassernutzung vorhanden ist. Detail eines Vertical slot Fischpasses in Rosenburg am Kamp Die ca. 4 m hohe Rampe bei der Melkmündung in die Donau. Ein Raugerinne ermöglicht nun den Donaufischen die Wanderung in den Melkfluss
9 6 6. Rahmenbedingungen zum Bau von Fischwanderhilfen 6.1 Fischökologische Rahmenbedingungen Fischwanderhilfen müssen für alle Arten in allen Alterstadien funktionieren. Das Schwimmverhalten einzelner Arten kann sehr unterschiedlich sein. Forellen können zwar ähnlich den Lachsen auf kurzen Distanzen springen, die etwa 10 cm langen Koppen (typische Begleitfische in der Forellenregion) schwimmen am Boden des Gewässers entlang und können nicht springen. Dass Fische überhaupt springen, zählt zur Ausnahme, Fischwanderhilfen dürfen deswegen keine Abstürze aufweisen. Generell nehmen die Anforderungen an Fischwanderhilfen mit zunehmender Fischartenzahl Richtung flussab zu. Aufgrund der natürlichen Rahmenbedingungen werden Fischregionen mit typischen Fischarten abgegrenzt. Flüsse ändern von der Quelle bis zur Mündung ihren Charakter und damit die Rahmenbedingungen für die Lebensgemeinschaften im Wasser. In den Bächen der Gebirgsregionen leben wenige Fischarten wie Forelle und Koppe, in den Gewässern im Tiefland mit ihren Augewässern gibt es eine Vielzahl von Fischarten: Raubfische wie Hecht und Zander, Friedfische aus der großen Familie der karpfenartigen Fische. Aufgrund der natürlichen Rahmenbedingungen werden Fischregionen mit typischen Fischarten abgegrenzt. Niederösterreichs Flüsse können in folgende Fischregionen eingeteilt werden: Obere Forellenregion Untere Forellenregion Äschenregion Barbenregion Brachsenregion In Übergangsbereichen kommen Fischarten überschneidend vor. Funktionelle und bauliche Anforderungen: Fischwanderhilfen müssen an den jeweiligen Flussabschnitt und dessen Fischartengemeinschaft angepasst sein. Als erster Schritt hat daher eine fischökologische Einstufung des Gewässerabschnittes zu erfolgen. Eine Fischwanderhilfe muss zwei grundsätzliche Anforderungen erfüllen: Qualitative Eignung: Alle Arten (derzeit vorkommende, aber auch von Natur aus typische, sogenannte potentielle) in all ihren Altersstadien (Jungfisch bis zum erwachsenen Fisch) müssen das Bauwerk passieren können. Quantitative Eignung: Es müssen genügend Tiere über die Fischwanderhilfe aufsteigen können, um die natürliche Population zu erhalten. Zusammenfassend sind aus fischökologischer Sicht vor allem die Lage der Fischwanderhilfe im jeweiligen Flussabschnitt und die damit verbundene Artengemeinschaft ausschlaggebende Rahmenbedingungen. Fischwanderhilfen müssen für alle Arten in allen Altersstadien funktionieren. 6.2 Rechtliche Rahmenbedingungen Ökologische Anforderungen an die Gewässer wurden im österreichischen Wasserrechtsgesetz 1959 (WRG 1959) erstmal 1990 verstärkt verankert. Die Einhaltung der ökologischen Funktionsfähigkeit wurde als öffentliches Interesse definiert. Die mit der EU-Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL, RL 2000/60/ EG) erfolgte Neuregelung der Europäischen Wasserpolitik hat als Schwerpunkt die gesamtheitliche Betrachtung des Gewässers als Lebensraum. Als Ziel wurde ein guter Zustand festgelegt. Dies verlangt einerseits reines Wasser (guter chemischer Zustand) und eine ausreichende Wasserführung sowie naturnahe Gewässerstrukturen (guter ökologischer Zustand). Der Zustand wird anhand typischer Lebensgemeinschaften im Gewässer beurteilt. Für Gebirgsbäche gelten andere Anforderungen als für langsam fließende Flüsse im Flachland. Zur Zielerreichung sind Fischwanderhilfen vielfach erforderlich. Fischwanderhilfen sind grundsätzlich bei Neubau und Modernisierungen einer Wasserkraftanlage zu realisieren. Wo es zur Erreichung der Zielzustände erforderlich ist, müssen Fischwanderhilfen auch nachträglich eingebaut werden. Koppe 16 17
10 7 7. Beispiele von Fischwanderhilfen in Niederösterreich Huchen aus der Pielach LIFE-Natur-Projekt Lebensraum Huchen Im Rahmen des EU-geförderten Projekts wurden insgesamt 11 Fischwanderhilfen an den Flüssen Pielach, Melk und Mank errichtet ( Dabei wurden verschiedene Typen von Fischwanderhilfen gebaut. Hauptziel war es, die Flüsse fischpassierbar zu machen und mit der freien Fließstrecke der Donau in der Wachau zu vernetzen. Viele Donaufische wie Huchen, Nase und Barbe steigen alljährlich in die Zubringer zum Laichen auf. Insgesamt sind jetzt über 100 km Flussstrecke wieder durchgehend fischpassierbar. Zur Zeit wird ein weiteres LIFE-Projekt durchgeführt, um die Donau bis zum Ybbsfluss durchgängig zu machen. Damit werden auch Ybbs und Erlauf für Fische der Wachau wieder erreichbar. Flusslandschaft im Unterlauf der Pielach, durch Fischwanderhilfen für Donaufische heute vernetzt Wissenschaftliche Untersuchungen während des LIFE Huchen- Projektes weisen Wanderungen von 38 verschiedenen Fischarten nach. Darunter sind 6 besonders geschützte Arten wie Huchen, Schied, Schrätzer und Steinbeißer. Die Wiederherstellung der Passierbarkeit hat in allen Flüssen zu einer Verbesserung der Fischartenvielfalt geführt. Die Biomasse stieg in Abschnitten der Mank durch den Zuzug von Fischen von ehemals geringen 39 kg/ha auf 900 kg/ha an. Der Index für die fischökologische Funktionsfähigkeit verbesserte sich in der Pielach von mäßig auf gut. Auch in Melk und Mank wurden Verbesserungen von 3,2 auf 3 bzw. 4,6 auf 2,6 verzeichnet. Weitere Verbesserungen erfordern eine strukturelle Verbesserung der Gewässer. Die Fischökologen belegten, dass geschlechtsreife Fische nach dem Ablaichen in der Pielach wieder in die Donau zurückwandern und sich im Strom verteilen. Der jüngste Nachweis dieser Wanderbewegungen ist der Fang eines großen Huchens im Winter 2005/2006 bei Rossatz (Wachau), der im Zuge des Projekts zwei Jahre zuvor in der Pielach mit einer Markierung versehen wurde. Drei EU- geförderte Großprojekte an der Donau zwischen Ybbs und Krems bilden eine zusammenhängende fischökologische Verbesserung Ein laichendes Huchenpaar. Das Weibchen (Rogner) schlägt eine Grube in den Flussgrund und legt die Eier darin ab
11 Beim Umgehungsbach der Herrschaftswehr in Raabs an der Thaya wurden der ehemalige Mühlbach und Gebäudereste in die Gestaltung miteinbezogen. Projekt Fischwanderhilfen- Prototypen- Thaya In diesem Projekt wurden alle Hindernisse in der Thaya und Mährischen Thaya erfasst. Insgesamt wurden auf einer Fließstrecke von 140 km 78 Querbauwerke festgestellt. 46 davon sind Hindernisse, also nicht fischpassierbar. In der Studie sind Lösungsvorschläge und Planungsgrundlagen für die Errichtung von Fischwanderhilfen dargestellt. Als Beispiel wurde bei einer aufgelassenen Wehranlage in Raabs an der Thaya ( Herrschaftswehr ) ein Bautyp errichtet. Reuse vor der Fischwanderhilfe im Stauraum montiert Der 85 m lange Umgehungsbach war nach Inbetriebnahme Objekt umfangreicher Untersuchungen durch die Universität für Bodenkultur und die Ökologische Station Waldviertel. Die Thaya in Raabs ist der Barbenregion mittel mit Barbe und Nase als Leitfischarten zuzuordnen. Im Frühjahr und Herbst 2005 wurden insgesamt Fische in der Fischwanderhilfe dokumentiert. Die Fische wurden in einer Reuse gefangen. Der Wanderhilfe wurde das Zeugnis voll funktionsfähig ausgestellt. An manchen Tagen passierten bis zu Fische die Fischwanderhilfe. 18 Fischarten in verschiedenen Altersstadien nahmen den Weg über das Bauwerk. Im Zeitraum April bis Anfang Juni sind Laichwanderungen und die Suche nach Nahrungshabitaten der Hauptgrund für den Fischaufstieg. Im September wurde ebenfalls eine vermehrte Wanderung festgestellt, ein interessanter Aspekt, da bislang noch wenige wissenschaftliche Untersuchungen über Herbstwanderungen existieren. Die Ergebnisse zeigen, dass sich eine große Individuenzahl aller Fischarten ganzjährig im Fluss auf Wanderschaft befindet. Eine gut geplante und gut gebaute Fischwanderhilfe kann die Durchgängigkeit gewährleisten. Flussbarsch aus der Thaya Bei der Funktionsüberprüfung der Fischwanderhilfe herrschte reges Interesse der Bevölkerung. Verlauf der Fischwanderung an der Herrschaftswehr von April bis Juni. Die senkrechten Balken zeigen die Anzahl von Fischen pro Tag. Die blauen Balkenteile zeigen die Anzahl geschlechtsreifer Fische, die roten Teile die Anzahl an Jungfischen am Aufstiegsgeschehen. VieIe Fische wandern in Abhängigkeit von der Wassertemperatur, bei Temperaturanstiegen sind Spitzenzeiten der Wanderung zu erkennen
12 8 8. Bau einer Fischwanderhilfe 9 9. Funktionsüberprüfung und Überwachung Für die Errichtung einer Fischwanderhilfe ist eine wasserrechtliche Bewilligung einzuholen. Dazu sind Einreichunterlagen von Fachleuten zu erstellen. Beim Bau und auch für die folgende Feineinstellung ist ebenfalls eine fachliche Begleitung erforderlich. Wird eine Wehranlage neu errichtet oder baulich wesentlich verändert, ist die Errichtung einer Fischwanderhilfe jedenfalls zu berücksichtigen. Für bestehende Anlagen kann bei wesentlichen Beeinträchtigungen der Fischgemeinschaft eine Anpassung an den Stand der Technik und damit der Bau einer Fischwanderhilfe behördlich angeordnet werden (gem. 21a Wasserechtsgesetz). Zuständige Behörden sind in den meisten Fällen die Bezirkshauptmannschaften. Die Zuständigkeit richtet sich nach der Leistung der Wasserkraftanlage. Im Verfahren werden von der Behörde Sachverständige zur Beurteilung des Projektes beigezogen. Wird freiwillig (ohne behördliche Auflage) eine Fischwanderhilfe errichtet, bestehen Fördermöglichkeiten beim NÖ Landschaftsfonds. Bei Anpassungen von bestehenden Wasserkraftanlagen in Kombination mit einer Steigerung der Energieerzeugung können bei der Geschäftsstelle für Energiewirtschaft (Amt der Niederösterreichischen Landesregierung) Förderungen in Anspruch genommen werden. Auch die Fischerei ist an der Verwirklichung von Fischwanderhilfen interessiert und kann gegebenenfalls bei der Umsetzung unterstützen (Niederösterreichischer Landesfischereiverband). Fische werden vermessen und gewogen (Barbe) Kontrolle einer Reuse Die Funktionsfähigkeit von Fischwanderhilfen kann mit biologischen und technischen Indikatoren überprüft werden. Fischökologische Überprüfung Es handelt sich hierbei um die Erfassung des Fischbestandes und der Fischwanderung mit standardisierten wissenschaftlichen Methoden. Mit einer fischökologischen Funktionsüberprüfung wird nachgewiesen, welche Fischarten die Fischwanderhilfe auffinden und zur Gänze passieren. Auch die Körpergrößen werden erfasst. Die Hauptlaichzeit der typischen Fischarten ist für Nachweise am besten geeignet, da in den Laichzeiten Wanderungen am deutlichsten und mit höheren Fischanzahlen ausgeprägt sind. Die ermittelten Arten und Altersgruppen müssen in Zusammenhang mit dem Fischbestand unterhalb der Wehranlage oder des Hindernisses gebracht werden. Durch einen Vergleich zwischen den vorhandenen Fischen und dem tatsächlichen Aufstiegsgeschehen kann die Funktion der Anlage ermittelt werden. Zur Funktionskontrolle ist eine Reuse am sinnvollsten und schonendsten Sie wird am besten im Stauraum der Anlage eingebaut. Fische, die die Anlage durchschwimmen, gelangen in die Reuse und können nicht mehr zurück. Reusen werden täglich entleert, dabei werden die Fische gewogen und ihre Körpergröße ermittelt. Üblicherweise wird eine Reuse zur Erfassung der Aufwärtswanderung eingebaut. Es kann jedoch auch eine zweite Reuse zur Erfassung der Abwärtswanderung eingebaut werden. Die Reusenmethode bringt quantitative Aussagen und ist somit sehr gut zur Funktionsüberprüfung geeignet. Die Methode ist aufwändig und wird über einen längeren Zeitraum (beispielsweise Hauptlaichzeit) betrieben. Baustelle Umgehungsbach in Hafnerbach an der Pielach Fischwanderhilfen können auch mittels Elektrobefischung untersucht werden. Diese Methode lässt allerdings nur Aussagen über den Aufnahmezeitpunkt zu und nicht über den zeitlichen Verlauf der Wanderung. Die Methode ist somit nur zur Erfassung der Lebensraumfunktion der Fischwanderhilfe und zur Darstellung der Einwanderung in die Fischwanderhilfe geeignet. Aussagen über das komplexe Wanderungsgeschehen und die tatsächliche Funktionalität lassen sich nicht treffen
13 Entfernung von Totholz Totholz und anschließende Eisbildung verschließen den Einlaufbereich der Fischwanderhilfe Technische Überprüfung: Die technische Überprüfung dokumentiert Zustand, Ausführung und charakteristische Parameter der Fischwanderhilfe und vergleicht diese mit der zugrundeliegenden Planung. Dadurch wird die technische Funktionalität festgestellt, unabhängig vom Wandergeschehen der Fische. Technische Kriterien sind: projektgemäße Errichtung Funktion der Einström- und Ausströmbereiche nach Inbetriebnahme Einschränkungen durch Ablagerungen von Totholz bzw. Kies und Sand Ermittlung von Strömungsgeschwindigkeiten barrierefreie Strukturen in der Fischwanderhilfe (z.b. Querriegel, Einengungen) Überdeckung des Gewässergrundes mit Kies entsprechend oder bereits erodiert; besonders in vertical slot Becken muss eine raue Sohlbedeckung unbedingt durchgehend vorhanden sein Sickerverluste bzw. Undichtheiten Dotationseinstellung und messungen an zumindest einem Profil knapp nach dem Dotationsbauwerk an mehreren Terminen und unterschiedlichen Wasserführungen des Hauptflusses; Messung der Strömungsgeschwindigkeiten und Vergleich mit kritischen Geschwindigkeitswerten Messung der Wassertiefen in einzelnen Abschnitten bzw. Becken der FWH und Vergleich mit der Planung Überprüfung der plangemäßen Ufer-Bepflanzung zur Beschattung der FWH Ökologische und technische Bauaufsicht Strömungs- und Abflussmessung Bei der technischen Überprüfung muss besonderes Augenmerk auf die Ausführung der typischen Schlüsselstellen in der Fischwanderhilfe gelegt werden. Zu diesen Schlüsselstellen gehören der Ein- und Ausmündungsbereich sowie die Übergangssituationen an Schwellen oder Einengungen in der Fischwanderhilfe. Wenn es auch nur an einer dieser zahlreichen Stellen Probleme gibt, kann die Funktion der gesamten Anlage gefährdet sein. Eigenüberprüfung: Zur Eigenüberprüfung zählt bei einer Neuanlage die ökologische Bauaufsicht mit der Endabnahme. Während des Betriebes hat der für die Instandhaltung Beauftragte zu sorgen, dass die oben genannten Kriterien eingehalten werden. Vor allem sind Betriebsauflagen und der Konsens einzuhalten. Weiters ist auf die bauliche Erhaltung zu achten. Messungen sind meist nicht erforderlich und können im Zweifelsfall behördlicherseits oder von einer fachlich geschulten Person durchgeführt werden Eine technische Überprüfung wird also zu aller erst während des Baus und knapp nach Fertigstellung durch den Betreiber selbst erfolgen. Im Betrieb muss der Betreiber der Fischwanderhilfe ebenfalls auf technische Kriterien achten um eine einwandfreie Funktion zu gewährleisten. Fremdüberprüfung: Nach Neuerrichtung erfolgt eine behördlichen Überprüfung der bewilligungsgemäßen Ausführung (Kollaudierung). Während des Betriebes kann die Behörde eine technische Überprüfung durch Sachverständige oder die Gewässeraufsicht stichprobenartig oder im Anlassfall durchführen
14 Ansprechpartner 11. Literatur und Glossar Technische und ökologische Fragen: Abteilung Wasserwirtschaft Tel.: +43 / 2742 / Fax: +43 / 2742 / post.wa@noel.gv.at Abteilung Wasserbau Tel.: +43 / 2742 / Fax: +43 / 2742 / post.wa3@noel.gv.at Gebietsbauamt I Korneuburg Tel.: +43 / 2262 / Fax: + 43 / 2262 / post.gba1@noel.gv.at Gebietsbauamt II Wr. Neustadt Tel.: +43 / 2622 / Fax: +43 / 2622 / post.gba2@noel.gv.at Gebietsbauamt III St. Pölten Tel.: +43 / 2742 / Fax: +43 / 2742 / post.gba3@noel.gv.at Rechtliche Fragen: Abteilung Wasserrecht und Schifffahrt Tel.: +43 / 2742 / Fax: +43 / 2742 / post.wa1@noel.gv.at Bezirksverwaltungsbehörden jeweilige Bezirkshauptmannschaft bzw. Magistrat Förderungen: Abteilung Landentwicklung Tel.: +43 / 2742 / Fax: +43 / 2742 / post.lf6@noel.gv.at Abteilung Energie und Strahlenschutz Tel.: +43 / 2742 / Fax: +43 / 2742 / post.wst6@noel.gv.at Glossar Absturz Schwelle, bei der das Wasser senkrecht abstürzt Altersstadium Gruppe von Fischen, die das selbe Alter aufweisen Dotation Aktiv abgegebene Wassermenge, die in die Fischwanderhilfe abgegeben wird Elektrobefischung Fischfang mit elektrischem Strom. Fische werden dadurch betäubt und können mit Netzen gefangen werden. Fischbestand Gesamtheit aller vorkommenden Fische eines Gewässerabschnitts Fischwanderhilfe Bauwerk, das zum Zwecke der Fischpassage bei Querbauwerken errichtet wird. Abkürzung FWH. Heute mehrfach als Fischmigrationshilfe (FMH) bezeichnet. Habitat Lebensraum, Teilgebiet eines Flusslebensraumes Laichen Die Eiablage der Fische wird Laichen genannt Lebensgemeinschaft im Fluss Gesamtheit aller im Fluss vorkommenden Tierarten Literatur ATV-DVWK, 2004: Fischschutz- und Fischabstiegsanlagen, Bemessung, Gestaltung, Funktionskontrolle; Hrsg. Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.v.; Hennef. Bauer T., Kaufmann T., 2003: Einreichprojekt Fischwanderhilfe Herrschaftswehr. Planung des Büro freiwasser, Im Rahmen des Projektes Fischwanderhilfen- Prototypen- Thaya. Studie im Auftrag des Amtes der NÖ Landesregierung, Abt Wasserwirtschaft. DVWK, 1996: Merkblätter zur Wasserwirtschaft 232/1996; Fischaufstiegsanlagen Bemessung, Gestaltung, Funktionskontrolle; Hrsg. Deutscher Verband für Wasserwirtschaft und Kulturbau e.v.; Bonn. Kaufmann, T., Bauer, T., Tiss, M., 2004: Fischwanderhilfen- Prototypen- Thaya. Bearbeitung Büro freiwasser ( und Büro aquadrat. Studie im Auftrag des Amtes der NÖ Landesregierung, Abt. Wasserwirtschaft, St. Pölten. Haunschmid R., Wolfram G., Spindler T., Honsig- Erlenburg W., Wimmer R., Jagsch A., Kainz E., Hehenwarter K., Wagner B., Konecny R., Riedmüller R., Ibel G., 2004: Erstellung einer fischbasierenden Typologie Österreichischer Fließgewässer sowie einer Bewertungsmethode des fischökologischen Zustandes gemäß EU- Wasserrahmenrichtlinie. BAW Scharfling. Jäger P., 1999: Land Salzburg, Salzburger Fischpass- Fibel, Erfahrungen zu Bau und Betrieb von Fischaufstiegshilfen; In: Reihe Gewässerschutz, Band 1; Hrsg. Dr. Paul Jäger; 2. Auflage 2002, Salzburg. Jungwirth M., Schmutz S., Weiss S., 1998: Fish Migration and Fish Bypasses; Fishing News Books- Blackwell Science Ltd.; Oxford. Kaufmann T., Bauer T., Kraus E., Seehofer H., 2004: Endbericht LIFE Natur Projekt Lebensraum Huchen, Amt der NÖ Landesregierung, Abt. Wasserbau, St. Pölten. Mikschi E., Wolfram-Wais A., 1999: Fische und Neunaugen, Eine Rote Liste der in Niederösterreich gefährdeten Arten; In: Rote Listen ausgewählter Tiergruppen Niederösterreichs; Hrsg.: Amt der NÖ Landesregierung, Abt. Naturschutz und Abt. Agrarrecht; St. Pölten. Spindler, T., 1997: Fischfauna Österreichs, Ökologie- Gefährdung- Bioindikation- Fischerei- Gesetzgebung; In: Umweltbundesamt, Monografien Bd. 87, Wien. Woschitz G., Eberstaller J., Schmutz S., 2003: Richtlinie 1/2003 Mindestanforderung bei der Überprüfung von Fischmigrationshilfen (FMH) und Bewertung der Funktionsfähigkeit. In: Richtlinien der Fachgruppe Fischereisachverständige beim Österreichischen Fischereiverband. Hrsg. Österreichischer Fischereiverband, Wien. Zitek A., Schmutz S., Jungwirth M., 2004: Fischökologisches Monitoring an den Flüssen Pielach, Melk und Mank im Rahmen des EU Life Projektes Lebensraum Huchen - Endbericht. Amt der NÖ Landesregierung, Abt. Wasserbau, St. Pölten. Zitek A., Schreyer N., 2005: Fischökologisches Monitoring an der Fischwanderhilfe an der Herrschaftswehr in Raabs a.d. Thaya. Universität für Bodenkultur, Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement, Wien. Im Auftrag des Amtes der NÖ Landesregierung, Abt. Wasserwirtschaft. 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15 AMT DER NIEDERÖSTERREICHISCHEN LANDESREGIERUNG Gruppe Wasser 3109 St. Pölten, Landhausplatz 1, Haus 2 Tel.: +43 / 2742 / , Fax: +43 / 2742 / post.wa@noel.gv.at,
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