Kleine Wasserkraft vs. Gewässerökologie
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- Klaus Pfaff
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1 Kleine Wasserkraft vs. Gewässerökologie Ist dieser Konflikt mit Blick auf die Fische lösbar?? Dr. Olaf Niepagenkemper
2 [Kernsatz der Wasserrahmenrichtlinie] Wasser ist keine übliche Handelsware, sondern ein ererbtes Gut, das geschützt, verteidigt und entsprechend behandelt werden muss! das beinhaltet auch den Schutz der Fische [Position des Fischereiverbandes NRW]
3 Der Fischereiverband NRW engagiert sich gegen die Kleine Wasserkraft, weil in jeder Wasserkraftanlage Fische getötet oder verletzt werden Fische vielfach übersehen werden banal, aber Fische können das Gewässer nicht verlassen auch Fische Artenschutz brauchen die Durchgängigkeit in der Regel unzureichend ist WKA s langfristig die Ziele der WRRL verhindern Kleine Wasserkraft keinen Beitrag zum Klimaschutz leistet
4 Erlass vom MKULNV zu einer Kleinwasserkraftanlage an der Volme ( ) An kleinen und kleinsten Wasserkraftanlagen besteht grundsätzlich kein Landesinteresse, da der Nutzen im Verhältnis zur CO 2 -Reduzierung nur klein ist! Besondere Situation in NRW: Die Bez. Reg. Arnsberg fördert die Kleine Wasserkraft massiv!
5 Brutto-Stromerzeugung in Deutschland nach Energieträgern 2013 Braunkohle 25,6 % Kernenergie 15,4 % Heizöl u. a. 5,0 % Erdgas 10,5 % Steinkohle 19,6 % Erneuerbare Energien 23,9 % Wind 8,4 % Biomasse 6,7 % Wasser 3,2 % Photovoltaik 4,7% Siedlungsabfälle 0,8 % Quelle: BDEW
6 Leistungsanteile der Wasserkraft in Deutschland ca Wasserkraftanlagen in Deutschland ca. 7 % 7200 Kleinwasserkraftanlagen (ca. 93 %) Quelle UBA: 2013
7 Leistungen von Wasserkraftanlagen in NRW Leistung [kw] Anzahl [n=272] Anteil [%] bis ,3 100 bis ,7 ~ 50 kw ~ 500 kw > aus: Das Wasserkraftpotential in NRW (Floecksmühle 2007) Kernforderung des Bundesamtes für Naturschutz ( ) Der Neubau kleiner Wasserkraftanlagen (< 1MW) ist nicht weiter zu verfolgen
8 Wasserhaushaltsgesetz WHG: 6 Allgemeine Grundsätze Gewässer sind nachhaltig zu bewirtschaften, insbesondere mit dem Ziel, ihre Funktions- und Leistungsfähigkeit zu erhalten und zu verbessern, insbesondere durch Schutz vor nachteiligen Veränderungen von Gewässereigenschaften. WHG: 33 Mindestwasserführung Das Aufstauen oder Entnehmen oder Ableiten von Wasser ist nur zulässig, wenn die Abflussmenge erhalten bleibt, die für das Gewässer erforderlich ist, um den Zielen des 6 Absatz 1 zu entsprechen.
9 WHG: 34 Durchgängigkeit Stauanlagen dürfen nur zugelassen werden, wenn durch geeignete Einrichtungen und Betriebsweisen die Durchgängigkeit des Gewässers erhalten oder wiederhergestellt wird Was bedeutet geeignet? geeignet bedeutet durchgängig: für alle Arten alle Größen stromauf und stromab an 300 Tagen im Jahr Handbuch Querbauwerke: Ein Gewässer gilt als durchgängig, wenn es an 300 Tagen im Jahr durchwanderbar ist.
10 WHG: 35 Wasserkraftnutzung Die Nutzung der Wasserkraft darf nur zugelassen werden, wenn auch geeignete Maßnahmen zum Schutz der Fischpopulationen ergriffen werden. FV NRW: Tierschutzrechtlich nicht haltbar. Kann zu immensen Schäden in Fischgemeinschaften führen!
11 Tierschutzgesetz 1 Zweck des Gesetzes ist es, aus der Verantwortung des Menschen für das Tier dessen Leben zu schützen. Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schaden zufügen. Seit 2002 steht der Tierschutz als Staatsziel in Artikel 20a im Grundgesetz.
12 WKA Kostheim/Main Einige Beispiele 2009 nach Stand der Technik gebaut 20 mm-rechen geschätzte Schadensrate 10 % Mortalitäten Lachssmolts 50 % Barsch/Weißfisch - 31 % Aal - 36 % Mortalität insgesamt - 30 %
13 Lippe WKA Hamm Uentrop EON Innogy Didson 2 Didson 1 Fischabstieg
14 Wasserkraft ist eine Energiegewinnung, bei der eine unbekannte Menge von Fischen zu Tode kommen oder verletzt werden
15 Kleinwasserkraftwerk Siesel, Lenne (Ausleitungskraftwerk Mark E)
16 Turbinenausstrom Übersicht WKA Wehr Fischpass Ausleitung
17 Am Wehr niedriger Wasserstand
18 Am Wehr erhöhter Wasserstand
19 Ausleitung
20 Das Kiesbett in der Ausleitungsstrecke 6 WHG (Allgem. Grundsätze) Funktions- und Leistungsfähigkeit erhalten???
21 Turbinenausstrom
22 Bever Haus Langen
23 Bever Der Rechen und die Reinigung max. 0,5 m/s
24 Bever Die Strömung 2,30 m/s Barbenregion HB QW: 1,6 m/s
25 Bündnis von Interessen und Kompetenzen der Umweltschutzverbände in NRW Gemeinsamer Appell an Minister Remmel zur geplanten WKA an der Eifelrur Linnich (2013)
26 Zusammenfassung Insbesondere die zahlreichen Kleinen WKA s schädigen die Gewässersysteme Ausleitungskraftwerke verursachen besonders hohe Schäden Kleine Wasserkraft: kein nennenswerter Beitrag zum Klimaschutz Massiver Ausbau: nur Steigerung von 0,5 auf 0,6 % möglich Forderung: Durchgängigkeit ohne Wasserkraft, Kein weiterer Ausbau (< 1 MW) Größere Anlagen: Beteiligung des FV NRW an Lösungen zum Fischschutz Der Fischereiverband NRW ist seit 2013 ein anerkannter Umweltschutzverband Intensiver Einsatz für die Interessen der Fische und der Fließgewässer Möglicher Rechtsstreit beim Thema Wasserkraft
27 Kleine Wasserkraft vs. Gewässerökologie Ist dieser Konflikt mit Blick auf die Fische lösbar? Nicht wirklich! nur unter schmerzhaften Kompromissen kaum Spielraum für Kompromisse bei kleinen Anlagen konstruktive, wissenschaftliche Unterstützung bei großen Anlagen
28 Ich danke für Ihr Interesse Dr. Olaf Niepagenkemper
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