Linguistische Grundlagen 4. Morphologie 2. Teil: Flexion

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Linguistische Grundlagen 4. Morphologie 2. Teil: Flexion"

Transkript

1 Linguistische Grundlagen 4. Morphologie 2. Teil: Flexion Gereon Müller Institut für Linguistik Universität Leipzig Lit.: O Grady et al. (1996, Kap. 4) muellerg Gereon Müller (Institut für Linguistik) : Linguistische Grundlagen 12. Dezember / 38

2 Flexion Flexion Es gibt drei wesentliche morphologische Teilgebiete: Derivation, Komposition und Flexion. Sprachen realisieren grammatische Unterscheidungen wie Singular vs. Plural oder Präteritum vs. Nicht-Präteritum durch Flexion. Flexion kann durch unterschiedliche formale morphologische Operationen erfolgen (Affigierung, Suppletion, interner Vokalwechsel, suprasegmentaler Wechsel, Reduplikation) (1) Wurzel: Eine Wurzel ist ein Morphem, das den Hauptteil der Bedeutung eines Wortes trägt und zu einer lexikalischen Kategorie gehört: N(omen) (Substantiv), V(erb), A(djektiv), P(räposition). (2) Basis: Eine Basis ist eine Form, an die ein Affix angefügt wird. (Oft ist die Basis identisch mit der Wurzel.) (3) Stamm: Eine Basis, an die ein Flexionsaffix angefügt wird, heißt auch Stamm. Gereon Müller (Institut für Linguistik) : Linguistische Grundlagen 12. Dezember / 38

3 Beispiele Flexion (4) Numerusflexion im Englischen: Singular Plural apple apple-s car car-s dog dog-s (5) Tempusflexion im Englischen: Nicht-Präteritum Präteritum work work-ed jump jump-ed hunt hunt-ed Gereon Müller (Institut für Linguistik) : Linguistische Grundlagen 12. Dezember / 38

4 Flexion Flexion operiert nach Derivation und Komposition (6) Flexion nach Derivation Numerusflexion: a. work-er-s vs. *work-s-er; Arbeit-er-n vs. *Arbeit-et-er b. creat-ion-s vs. *creat-es-ion; Erzeug-ung-en vs. *Erzeug-ten-ung c. king-dom-s vs. *king-s-dom; Herzog-tüm-er vs. *Herzög-e-tum (7) Flexion nach Komposition Numerusflexion: a. foot-ball-s vs. *feet-ø-ball; Fuß-bäll-e vs. Füß-e-ball b. out-law-s vs. *out-s-law; Hand-tasche-n vs. *Händ-e-tasche c. black-board-s vs. *black-s-board; Tafel-kreide-n vs. Tafel-n-kreide (8) Flexion nach Derivation Tempusflexion: a. hospital-ize-d vs. *hospital-s-ize; kanon-[is(ch)-ier]-te vs. *kanon-s-isier(-te) b. activ-ate-d vs. activ-?-ate; aktiv-ier-st vs. *aktiv-er-ier(-st) (9) Flexion nach Komposition Tempusflexion: a. white-wash-ed vs. *whit-er-wash; weiß-wasch-en vs. *weiß-er-wasch(-en) b. off-load-ed vs. *off-ed-load; ab-lad-en vs. *ab-en-lad Gereon Müller (Institut für Linguistik) : Linguistische Grundlagen 12. Dezember / 38

5 Flexion Flexion versus Derivation Flexion ist in Sprachen wie dem Englischen oder Deutschen in erster Linie affigierend (aber es gibt auch Ablaut und Umlaut). Was unterscheidet Flexion und Derivation? Unterschiede von Flexion und Derivation: Kategoriewechsel: Flexion nein, Derivation ja Abfolge: Flexion außen, Derivation innen Produktivität: Flexion ja, Derivation beschränkt Allgemein gilt: Flexion schafft neue Wortformen eines Wortes; Derivation schafft neue Wörter. Gereon Müller (Institut für Linguistik) : Linguistische Grundlagen 12. Dezember / 38

6 Kategoriewechsel Flexion (10) Flexion a. [ N [ N Tisch ] [ Af -e ]] b. [ V [ V arbeit ] [ Af -et ]] (11) Derivation a. [ V [ A modern ] [ Af -isier ]] (-en) b. [ N [ V leit ] [ Af -ung ]] (-en) c. [ A [ V les ] [ Af -bar ]] (-e) d. [ N [ N Fürst-en ] [ Af -tum ]] (-s) Gereon Müller (Institut für Linguistik) : Linguistische Grundlagen 12. Dezember / 38

7 Abfolge Flexion Notation: DA = Derivationsaffix; IA = Flexionsaffix (12) (13) N N Af N Af neighbour hood s Wurzel DA IA N N Af N Af *neighbour s hood Wurzel IA DA Gereon Müller (Institut für Linguistik) : Linguistische Grundlagen 12. Dezember / 38

8 Flexion Produktivität Flexionssuffixe sind extrem produktiv. Derivationssuffixe sind in ihrer Distribution beschränkt. (14) Beispiele für ize-suffigierung: a. modern-ize b. legal-ize c. regular-ize d. priorit-ize e. *new-ize f. *lawful-ize g. *straight-ize h. *first-ize (15) Beispiele für -ed-flexion und -ment-derivation: a. confine, confin-ed, confine-ment b. align, align-ed, align-ment c. treat, treat-ed, treat-ment d. arrest, arrest-ed, *arrest-ment e. straighten, straighten-ed, *straighten-ment f. cure, cur-ed, *cure-ment Gereon Müller (Institut für Linguistik) : Linguistische Grundlagen 12. Dezember / 38

9 Englische Flexionsaffixe Flexion (16) Englische Flexionsaffixe, vollständiges Inventar: Nomina Plural -s the book-s Verben 3.Sg.Nicht-Prät s John read-s well Progressiv -ing He is work-ing Präteritum -ed He work-ed Präteritum-Partizip -en/-ed He has eat-en/studi-ed Adjektive Komparativ -er the small-er one Superlativ -est the small-est one Gereon Müller (Institut für Linguistik) : Linguistische Grundlagen 12. Dezember / 38

10 Numerus Kategorien der Flexion Numerus: Singular, Plural (üblich), auch: keine Unterscheidung, Dual (17) Nancowry (Austro-Asiatisch; Nikobaren): sák n t aufspießen Schwein in def.art ci j. wir Wir haben das Schwein/die Schweine aufgespießt. (18) Inuktitut (Eskimo-Aleutisch, Grönland): a. iglu ein Haus b. igluk zwei Häuser c. iglut drei oder mehr Häuser Gereon Müller (Institut für Linguistik) : Linguistische Grundlagen 12. Dezember / 38

11 Kategorien der Flexion Nominalklasse 1 Nominalklasse: Gruppierung von Substantiven in unterschiedliche Gruppen, tendentiell gemäß phonologischen und/oder semantischen Kriterien ( Women, fire, and dangerous things ). Nominalklasssen lösen unterschiedliche Kongruenzmarkierungen bei kongruierenden Elementen aus. Nominalklassen sind auch oft durch spezielle Nominalklassenmarker auf Substantiven vorhanden. (19) Vier Nominalklassen im Dyirbal (Pama-Nyungan, Australien): a. Nominalklasse I: belebte Objekte, Männer b. Nominalklasse II: Frauen, Wasser, Feuer, Gewalt c. Nominalklasse III: Essbare Früchte, Gemüse d. Nominalklasse IV: Unterschiedliches (u.a. Dinge, die nicht in die ersten drei Klassen passen) (20) Nominalklassen im SiSwati (Bantu): Präfix Beschreibung der Klasse Beispiel Übersetzung um(u)- Personen um-fana Junge li- Körperteile, Obst li-dvolo Knie s(i)- Instrumente si-tja Teller in- Tiere in-ja Hund bu- Abstrakte Eigenschaften bu-bi das Böse pha- Orte pha-ndle draußen Gereon Müller (Institut für Linguistik) : Linguistische Grundlagen 12. Dezember / 38

12 Nominalklasse 2 Kategorien der Flexion Das Genus indoeuropäischer Sprachen ist eine Instanz der grammatischen Kategorie Nominalklasse. Wesentliches Merkmal: Genus ist (normalerweise) nicht morphologisch auf dem Substantiv zu sehen, sondern nur auf einem kongruierenden Element. (21) Genera im Deutschen: Maskulinum Tand der Tand Er liegt hier herum Femininum Hand die Hand Sie ist gewaschen Neutrum Band das Band Es ist gerissen. Gereon Müller (Institut für Linguistik) : Linguistische Grundlagen 12. Dezember / 38

13 Kategorien der Flexion Kasus Kasus dient der Argumentkodierung, d.h., der Sichtbarmachung der grammatischen Funktion (Subjekt, Objekt, indirektes Objekt) eines nominalen Elements. (Kongruenzmarkierung auf einem Verb kann dasselbe bewirken.) (22) Kasus im Englischen: a. Kasus ist hier kaum sichtbar (nur noch im Bereich der Personalpronomina: her, she, him, he, us, we, them, they, sowie beim klitischen Possessivmarker -s. b. Argumentkodierung erfolgt durch feste Wortstellung und durch Präpositionen. (23) John gave a book to Mary. (24) Kasus im Türkischen: Kasus Form markiertes Element Nominativ ev-ø Subjekt Akkusativ ev-i direktes Objekt Dativ ev-e Rezipient Genitiv ev-in Possessor Lokativ ev-de Ort Ablativ ev-den Richtung von etwas weg Gereon Müller (Institut für Linguistik) : Linguistische Grundlagen 12. Dezember / 38

14 Kasus 2 Kategorien der Flexion Andere Sprachen können mehr oder weniger Kasus aufweisen als das Türkische. Z.B.: Rumänisch: 2 Kasus; Deutsch, Isländisch: 4 Kasus; Russisch: 6 Kasus; Finnisch: 15 Kasus Gereon Müller (Institut für Linguistik) : Linguistische Grundlagen 12. Dezember / 38

15 Kasus 2 Kategorien der Flexion Andere Sprachen können mehr oder weniger Kasus aufweisen als das Türkische. Z.B.: Rumänisch: 2 Kasus; Deutsch, Isländisch: 4 Kasus; Russisch: 6 Kasus; Finnisch: 15 Kasus Ergativ: ein Kasus für ein Subjekt eines transitiven Verbs (sonstige Subjekte und alle Objekte bekommen den Absolutiv). (25) Intransitive Verben im Archi (Daghestanisch; Kaukasus): a. Buwa-Ø Mutter:II.sg-abs Mutter arbeitet. b. Dija-Ø Vater:I.sg-abs Vater lügt. (26) Transitive Verben im Archi: d-ir x in II.sg-arbeiten w-arxar-ši I.sg-lügen-ger w-i I.sg-Aux a. Dija-mu x alli-ø b-ar-ši b-i Vater:I.sg-erg Brot:III.sg-abs III.sg-backen-ger III.sg-Aux b. Buwa-mu x alli-ø b-ar-ši b-i Mutter:II.sg-erg Brot:III.sg-abs III.sg-backen-ger III.sg-Aux Vater/Mutter backt das Brot. Gereon Müller (Institut für Linguistik) : Linguistische Grundlagen 12. Dezember / 38

16 Priscianische Bildungen Kategorien der Flexion (27) Morphologische Markierung von Ergativ und obliquen Kasus im Archi qiin ( Brücke ) sg pl Absolutiv qiin-ø qionn-or Ergativ qiinn-i qionn-or-čaj Genitiv qiinn-i-n qionn-or-če-n Dativ qiinn-i-s qionn-or-če-s Beobachtung: Die obliquen Formen werden auf der Grundlage der Ergativform gebildet; sie erweitern diese Form: Priscianische Bildung (Parasitäre Bildung). Gereon Müller (Institut für Linguistik) : Linguistische Grundlagen 12. Dezember / 38

17 Kongruenz Kategorien der Flexion Verben kongruieren in vielen Sprachen mit dem Subjekt (oder auch einem anderen Satzglied) bzgl. morpho-syntaktischer Merkmale wie Person, Numerus und Nominalklasse (oder Genus). (28) Verbflexion (Konjugation) im italienischen Präsens: 1.Sg. parl-o Ich spreche 2.Sg. parl-i Du sprichst 3.Sg. parl-a Er spricht 1.Pl. parl-iamo Wir sprechen 2.Pl. parl-ate Ihr sprecht 3.Pl. parl-ano Sie sprechen (29) Verbflexion (Konjugation) im englischen Präsens: 1.Sg. speak-ø Ich spreche 2.Sg. speak-ø Du sprichst 3.Sg. speak-s Er spricht 1.Pl. speak-ø Wir sprechen 2.Pl. speak-ø Ihr sprecht 3.Pl. speak-ø Sie sprechen Gereon Müller (Institut für Linguistik) : Linguistische Grundlagen 12. Dezember / 38

18 Tempus Kategorien der Flexion (30) Tempussystem des Englischen: Präteritum vs. Nicht-Präteritum a. He worked hard. b. We know him. I leave tomorrow. (31) Tempussytem des Dyirbal: Futur vs. Nicht-Futur a. bani- Futur: wird kommen b. bani- Nicht-Futur: kam, kommt (32) Tempussystem des Litauischen: 3 Tempora a. Dirb-au Ich arbeitete b. Dirb-u Ich arbeite c. Dirb-siu Ich werde arbeiten Noch weit komplexer: Tempussystem des ChiBemba (Bantu). Gereon Müller (Institut für Linguistik) : Linguistische Grundlagen 12. Dezember / 38

19 Kategorien der Flexion Flexionsklasse Bemerkung: Das Buch redet im Zusammenhang von Nominalklassen auch von inflectional classes. Das ist aber nicht korrekt. Flexionsklassen unterscheiden sich von Nominalklassen (Genera) dadurch, dass sie immer einen morphologischen Reflex auf dem dazugehörenden Element haben; nie einen morphologischen Reflex auf einem anderen Element auslösen (keine Kongruenz bzgl. Flexionsklasse!), also rein morphologisch sind; nicht Substantiv-spezifisch sind (auch Verben können zu Flexionsklassen gehören). Gereon Müller (Institut für Linguistik) : Linguistische Grundlagen 12. Dezember / 38

20 Kategorien der Flexion Flexionsklassen bei Substantiven im Russischen 1 Paradigma 1: Flexionsklasse [1], Singular: [+mask] I zavod m ( Fabrik ) student m ( Student ) žitel m ( Einwohner ) nom/sg zavod-ø student-ø žitel -Ø akk/sg zavod-ø student-a žitel-ja dat/sg zavod-u student-u žitel-ju gen/sg zavod-a student-a žitel-ja inst/sg zavod-om student-om žitel-em präp/sg zavod-e student-e žitel-e Paradigma 2: Flexionsklasse [2], Singular: [+fem], [+mask] II komnat f učitel nic f nedel f mužčin m ( Zimmer ) ( Lehrerin ) ( Woche ) ( Mann ) nom/sg komnat-a učitel nic-a nedel-ja mužčin-a akk/sg komnat-u učitel nic-u nedel-ju mužčin-u dat/sg komnat-e učitel nic-e nedel-e mužčin-e gen/sg komnat-y učitel nic-y nedel-i mužčin-y inst/sg komnat-oj(u) učitel nic-ej(u) nedel-ej(u) mužčin-oj(u) präp/sg komnat-e učitel nic-e nedel-e mužčin-e Gereon Müller (Institut für Linguistik) : Linguistische Grundlagen 12. Dezember / 38

21 Kategorien der Flexion Flexionsklassen bei Substantiven im Russischen 2 Paradigma 3: Flexionsklasse [3], Singular: [+fem] III tetrad f ( Heft ) myš f ( Maus ) doč f ( Tochter ) nom/sg tetrad -Ø myš -Ø doč -Ø akk/sg tetrad -Ø myš -Ø doč -Ø dat/sg tetrad-i myš-i doč-er-i gen/sg tetrad-i myš-i doč-er-i inst/sg tetrad -ju myš -ju doč-er -ju präp/sg tetrad-i myš-i doč-er-i Paradigma 4: Substantivflexion im Russischen (vereinfacht) [ pl] [+pl] z } { z } { [1] [2] [3] [1] [2] [3] [+nom] -Ø -a -Ø -i -i -i [+akk] -Ø/-a -u -Ø -i/-ov(-ej) -i/-ø -i/-ej [+dat] -u -e -i -am -am -am [+gen] -a -i -i -ov(-ej) -Ø -ej [+inst] -om -oj -ju -ami -ami -ami [+präp] -e -e -i -ax -ax -ax Gereon Müller (Institut für Linguistik) : Linguistische Grundlagen 12. Dezember / 38

22 Kategorien der Flexion Flexionsklassen bei Verben im Deutschen (33) a. Schwache Verbflexion: glauben b. Starke Verbflexion: rufen Präsens Präteritum Präsens Präteritum [1,sg] glaub-e glaub-te [1,sg] ruf-e rief [2,sg] glaub-st glaub-te-st [2,sg] ruf-st rief-st [3,sg] glaub-t glaub-te [3,sg] ruf-t rief [1,pl] glaub-en glaub-te-n [1,pl] ruf-en rief-en [2,pl] glaub-t glaub-te-t [2,pl] ruf-t rief-t [3,pl] glaub-en glaub-te-n [3,pl] ruf-en rief-en c. Suppletive Verbflexion: sein Präsens Präteritum [1,sg] bin war [2,sg] bi-st war-st [3,sg] is-t war [1,pl] sind war-en [2,pl] seid war-t [3,pl] sind war-en Gereon Müller (Institut für Linguistik) : Linguistische Grundlagen 12. Dezember / 38

23 Synkretismus und Unterspezifikation Pronominale Flexion im Deutschen Paradigma 5: Pronominale Flexion im Deutschen [ pl] [+pl] z } { z } { [+mask] [+neut] [+fem] [+mask] [+neut] [+fem] [+nom] -er -es -e -e -e -e [+akk] -en -es -e -e -e -e [+dat] -em -em -er -en -en -en [+gen] -es -es -er -er -er -er Beobachtung: Es gibt massive Flexionsmarkerhomonymien: Synkretismus. (Enges Verständnis: Ein Marker für mehr als einen Kasus. Weites Verständnis: Zusammenfall von Formen in einem Paradigma.) Es ist nicht a priori klar, in welchem Maß diese Synkretismen systematisch sind, und in welchem Maß zufällig. Aber es ist unumstritten, dass zumindest einige Synkretismen nicht zufällig sind, und damit stellt sich die Frage, wie man das erklärt. Beispiel: In Paradigma 5 gibt es 24 Paradigmenzellen, aber nur 5 verschiedene Marker: -e, -er, -en, -es, -em. So gibt es etwa nur einen Marker für die morpho-syntaktischen Merkmalskontexte [+dat,+mask, pl] und [+dat,+neut, pl]: -em; dieser Marker ist anders als alle anderen Marker in Paradigma 5. Gereon Müller (Institut für Linguistik) : Linguistische Grundlagen 12. Dezember / 38

24 Synkretismus und Unterspezifikation Natürliche Klassen und Unterspezifikation Strategie: Es wird eine gemeinsame Basis für Synkretismen gesucht, eine Eigenschaft, das die unterschiedlichen Kontexte mit identischem Marker gemeinsam haben. Diese Eigenschaft charakterisiert eine natürliche Klasse von morpho-syntaktischen Spezifikationen. Im vorliegenden Fall unterscheiden sich [+dat,+mask, pl]- und [+dat,+neut, pl]-kontexte nur bzgl. der Genusinformation. Annahme: [+mask] und [+neut] bilden eine natürliche Klasse. Natürliche Klassen können gewonnen werden durch Dekomposition der üblichen morpho-syntaktischen Merkmale in Kombinationen von abstrakteren, primitiveren Merkmalen. (34) Dekomposition von Genusmerkmalen im Deutschen: a. Maskulinum = [+mask, fem] b. Femininum = [ mask,+fem] c. Neutrum = [ mask, fem] d. [ ] = [+mask,+fem] Unterspezifikation: Die Idee ist nun, dass Marker nicht unbedingt durch vollständig spezifizierte morpho-syntaktische Merkmale gekennzeichnet sein müssen; sie können auch durch unterspezifierte morpho-syntaktische Information charakterisiert sein. Also: Der Marker -em ist nicht als [+dat,+mask, fem, pl] oder als [+dat, mask, fem, pl] charaktiersiert. Vielmehr ist er durch die bzgl. Genus unterspezifizierte Merkmalsausstattung [+dat, fem, pl] charakterisiert. Gereon Müller (Institut für Linguistik) : Linguistische Grundlagen 12. Dezember / 38

25 Synkretismus und Unterspezifikation Kasussynkretismen und Dekomposition von Kasus Beobachtung: Dieselbe Situation ergibt sich für Kasusmerkmale. Man betrachte wiederum Paradigma 5. Der Marker -es wird für Nominativ und Akkusativ Neutrum gebraucht. Dieser Synkretismus entspricht einem indoeuropäischen Grundprinzip und ist gewiss kein Zufall. In ähnlicher Weise systematisch scheint der Synkretismus bei -e in Nominativ und Akkusativ Femininum (und vielleicht auch im Plural). Analyse (Jakobson (1962a,b), Bierwisch (1967)): Die Kasus werden dekomponiert in Kombinationen primitiver Merkmale. (35) Dekomposition von Kasusmerkmalen im Deutschen [±objekt], [±oblique]: a. Nominativ = [ obj, obl] b. Akkusativ = [+obj, obl] c. Dativ = [+obj,+obl] d. Genitiv = [ obj,+obl] Konsequenz: Nominativ und Akkusativ bilden eine natürliche Klasse. Genitiv und Dativ bilden eine natürliche Klasse. Akkusativ und Dativ bilden eine natürliche Klasse. Nominativ und Genitiv bilden eine natürliche Klasse. Nominativ und Dativ bilden keine natürliche Klasse. Akkusativ und Genitiv bilden keine natürliche Klasee. Gereon Müller (Institut für Linguistik) : Linguistische Grundlagen 12. Dezember / 38

26 Wettbewerb Synkretismus und Unterspezifikation Konsequenz: Unterspezifikation bewirkt typischerweise, dass es zu einem Wettbewerb von verschiedenen Markern für ein und denselben morpho-syntaktischen Kontext kommt. Ein solcher Wettbewerb kann aufgelöst werden durch das Konzept der extrinsischen Ordnung von Flexionsmarkern (bzw. von Regeln, die diese Flexionsmarker einführen). Annahme: Gegeben seien (a) ein Stamm und (b) die Menge vollständig spezifizierter morpho-syntaktischer Merkmale für diesen Stamm, die den Spielraum möglicher Wortformen kodiert (diese Menge beinhaltet sowohl dem Stamm lexikalisch inhärente Merkmale wie beim Substantiv Flexionsklasse und Genus, als auch variable Merkmale wie Kasus, Numerus). Diese Information spannt ein Paradigma auf, dessen Zellen gefüllt werden müssen. Es wird für jedes Paar aus (a) und (b) durch die Wahl eines kompatiblen Flexionsmarkers (z.b. gemäß dem Teilmengenprinzip, s.u.) die korrekte Wortform (bzw. gefüllte Paradigmenzelle) determiniert. Gereon Müller (Institut für Linguistik) : Linguistische Grundlagen 12. Dezember / 38

27 Synkretismus und Unterspezifikation Analyse 1 (Die Analyse folgt Bierwisch (1967).) (36) Pronominale Flexion im Deutschen: a. dieser Tee, dieses Bier, diese Milch, diese Gläser b. diesen Tee, dieses Bier, diese Milch, diese Gläser c. diesem Tee, diesem Bier, dieser Milch, diesen Gläsern d. dieses Tees, dieses Bieres, dieser Milch, dieser Gläser Annahme: Schwa in den Endungen ist ein phonologisches Phänomen. Paradigma 6: Pronominale Flexion, vereinfacht dies Mask.Sg. Neut.Sg. Fem.Sg. Pl. Nom r s e e Akk n s e e Dat m m r n Gen s s r r Gereon Müller (Institut für Linguistik) : Linguistische Grundlagen 12. Dezember / 38

28 Analyse 2 Synkretismus und Unterspezifikation (37) Pronominale Flexion nach Bierwisch (1967) a. [+pl,+obl,+obj] /n/ 1 (Dat.Pl.) b. [+obl,[+pl +fem]] /r/ 2 (Dat./Gen.Fem., Gen.Pl.) c. [+pl +fem] /e/ 3 (Nom./Akk.Fem.Sg./Pl.) d. [+obl,+obj] /m/ 4 (Dat.Mask.Sg./Neut.Sg.) e. [+obl] /s/ 5 (Gen.Mask.Sg./Neut.Sg.) f. [+mask,+obj] /n/ 6 (Akk.Mask.Sg.) g. [+mask] /r/ 7 (Nom.Mask.Sg.) h. [ ] /s/ 8 (Nom./Akk.Neut.Sg.) Bemerkung: Die Marker sind extrinsisch geordnet. Gereon Müller (Institut für Linguistik) : Linguistische Grundlagen 12. Dezember / 38

29 Synkretismus und Unterspezifikation Analyse 2 (37) Pronominale Flexion nach Bierwisch (1967) a. [+pl,+obl,+obj] /n/ 1 (Dat.Pl.) b. [+obl,[+pl +fem]] /r/ 2 (Dat./Gen.Fem., Gen.Pl.) c. [+pl +fem] /e/ 3 (Nom./Akk.Fem.Sg./Pl.) d. [+obl,+obj] /m/ 4 (Dat.Mask.Sg./Neut.Sg.) e. [+obl] /s/ 5 (Gen.Mask.Sg./Neut.Sg.) f. [+mask,+obj] /n/ 6 (Akk.Mask.Sg.) g. [+mask] /r/ 7 (Nom.Mask.Sg.) h. [ ] /s/ 8 (Nom./Akk.Neut.Sg.) Bemerkung: Die Marker sind extrinsisch geordnet. Paradigma 8: Interaktion der Flexionsmarker bei Bierwisch dies Mask.Sg. Neut.Sg. Fem.Sg. Pl. Nom r 7, s 8 s 8 e 3, s 8 e 3, s 8 Akk n 6, r 7, s 8 s 8 e 3, s 8 e 3, s 8 Dat m 4, s 5, n 6, r 7, s 8 m 4, s 5, n 6, s 8 r 2, e 3, m 4, s 5, s 8 n 1, r 2, e 3, m 4, s 5, s 8 Gen s 5, r 7, s 8 s 5, s 8 r 2, e 3, s 5, s 8 r 2, e 3, s 5, s 8 Gereon Müller (Institut für Linguistik) : Linguistische Grundlagen 12. Dezember / 38

30 Synkretismus und Unterspezifikation Alternative: Spezifizität statt extrinsischer Ordnung Ein alternatives (und aus moderner Perspektive vielleicht attraktiveres) Konzept beruht auf dem Begriff der Spezifizität. Vgl. z.b. ein Prinzip wie das Teilmengenprinzip (Subset Principle) mit dem dazugehörigen Konzept der Spezifizität, auch bekannt in verschiedenen Variationen unter den Namen Spezifizitätsprinzip (Specificity Condition), Elsewhere Principle, Blocking Principle, Panini s Principle, Proper Inclusion Principle, etc. (38) Teilmengenprinzip: Ein Flexionsmarker F wird mit einem Stamm S bei einer vollständig spezifizierten Merkmalsstruktur M verknüpft gdw. (i) und (ii) gelten: (i) Die morpho-syntaktischen Merkmale von F sind eine Teilmenge der morpho-syntaktischen Merkmale von M. (ii) F ist der spezifischste Flexionsmarker, der (i) erfüllt. (39) Spezifizität von Flexionsmarkern (vorläufig): Ein Flexionsmarker F i ist spezifischer als ein Flexionsmarker F j gdw. er über mehr (relevante) morpho-syntaktische Merkmale verfügt. Gereon Müller (Institut für Linguistik) : Linguistische Grundlagen 12. Dezember / 38

31 Synkretismus und Unterspezifikation Analyse der Substantivflexion im Russischen 1 Paradigma 9: Substantivflexion im Russischen (vereinfacht) [ pl] [+pl] z } { z } { [1] [2] [3] [1] [2] [3] [+nom] -Ø -a -Ø -i -i -i [+akk] -Ø/-a -u -Ø -i/-ov(-ej) -i/-ø -i/-ej [+dat] -u -e -i -am -am -am [+gen] -a -i -i -ov(-ej) -Ø -ej [+inst] -om -oj -ju -ami -ami -ami [+präp] -e -e -i -ax -ax -ax Beobachtung: Es gibt Synkretismen innerhalb einer Flexionsklasse ( inner-paradigmatische Synkretismen ) Es gibt aber auch Synkretismenn über Flexionsklassen hinweg ( trans-paradigmatische Synkretismen ) Gereon Müller (Institut für Linguistik) : Linguistische Grundlagen 12. Dezember / 38

32 Synkretismus und Unterspezifikation Noch einmal Spezifizität (40) Spezifizität von Flexionsmarkern (revidiert): Ein Flexionsmarker F i ist spezifischer als ein Flexionsmarker F j gdw. es eine Klasse von Merkmalen F gibt, so dass (i) und (ii) gelten: (i) F i hat mehr Merkmale in F als F j. (ii) Es gibt keine höher geordnete Klasse von Merkmalen F, so dass gilt: t F i und F j haben eine unterschiedliche Zahl von Merkmalen in F. (41) Hierarchie von Merkmalsklassen: Numerus Flexionsklasse Kasus Gereon Müller (Institut für Linguistik) : Linguistische Grundlagen 12. Dezember / 38

33 Synkretismus und Unterspezifikation Analyse der Substantivflexion im Russischen 2 (42) Kasusdekomposition: a. Nom = [+subj, obj, obl] b. Akk = [ subj,+obj, obl] c. Dat = [ subj,+obj,+obl] d. Gen = [+subj,+obj,+obl] e. Inst = [+subj, obj,+obl] f. Lok = [ subj, obj,+obl] (43) Neu:Flexionsklassendekomposition: a. 1 = [+α, β] b. 2 = [ α,+β] c. 3 = [ α, β] d. 4 = [+α,+β] (44) Unterspezifizierte lexikalische Einträge für Flexionsmarker, Singular: 1. /oj/: {[+N],[ α,+β],[+subj, obj,+obl]} 2. /ju/: {[+N],[ α, β],[+subj, obj,+obl]} 3. /om/: {[+N],[+α],[+subj, obj,+obl]} 4. /e/: {[+N],[ α,+β],[ subj,+obl]} 5. /e/: {[+N],[+α],[ subj, obj,+obl]} 6. /o/: {[+N],[+α,+β],[ obl]} 7. /Ø/: {[+N],[ β],[ obl]} 8. /i/: {[+N],[ α],[+obl]} 9. /u/: {[+N],[ subj,+obj]} 10. /a/: {[+N]} Gereon Müller (Institut für Linguistik) : Linguistische Grundlagen 12. Dezember / 38

34 Synkretismus und Unterspezifikation Analyse der Substantivflexion im Russischen 3 T 10 : Interaktion der Flexionsmarker für Substantive im Singular im Russischen I: [+α, β] II: [ α,+β] III: [ α, β] IV: [+α,+β] Nom/sg: /Ø/ 7 /a/ 10 /Ø/ 7 /o/ 6 [+subj, obj, obl] (/a/ 10 ) (/a/ 10 ) (/a/ 10 ) Akk/sg: /Ø/ 7 /u/ 9 /Ø/ 7 /o/ 6 [ subj,+obj, obl] (/u/ 9, /a/ 10 ) (/a/ 10 ) (/u/ 9, /a/ 10 ) (/u/ 9, /a/ 10 ) Dat/sg: /u/ 9 /e/ 4 /i/ 8 /u/ 9 [ subj,+obj,+obl] (/a/ 10 ) (/i/ 8, /u/ 9, /a/ 10 ) (/u/ 9, /a/ 10 ) (/a/ 10 ) Gen/sg: /a/ 10 /i/ 8 /i/ 8 /a/ 10 [+subj,+obj,+obl] (/a/ 10 ) (/a/ 10 ) Inst/sg: /om/ 3 /oj/ 1 /ju/ 2 /om/ 3 [+subj, obj,+obl] (/a/ 10 ) (/i/ 8, /a/ 10 ) (/i/ 8, /a/ 10 ) (/a/ 10 ) Lok/sg: /e/ 5 /e/ 4 /i/ 8 /e/ 5 [ subj, obj,+obl] (/a/ 10 ) (/i/ 8, /a/ 10 ) (/a/ 10 ) (/a/ 10 ) Bemerkung: Der Belebtheitseffekt im Akkusativ von Klasse I ist damit noch nicht abgeleitet. Gereon Müller (Institut für Linguistik) : Linguistische Grundlagen 12. Dezember / 38

35 Synkretismus und Unterspezifikation Substantivflexion im Griechischen 1 Annahme: Es gibt im Griechischen acht Flexionsklassen (Traditionelle Sichtweise: drei Flexionsklassen). T 11 : Flexionsklassen I IV I: masc I: fem II: masc III: fem IV: fem kip m ( Garten ) psif f ( Abstimmung ) maxit(i) m ( Kämpfer ) avl(i) f ( Hof ) pol(i)(e) f ( Stadt Nom/sg os os s Ø Ø Akk/sg o(n) o(n) Ø Ø Ø Gen/sg u u Ø s s Vok/sg e e Ø Ø Ø Nom/pl i i es es is Akk/pl us us es es is Gen/pl on on on on on Vok/pl i i es es is Gereon Müller (Institut für Linguistik) : Linguistische Grundlagen 12. Dezember / 38

36 Synkretismus und Unterspezifikation Substantivflexion im Griechischen 2 T 12 : Flexionsklassen V VIII V: neut VI: neut VII: neut VIII: neut vun n ( Berg ) krat n ( Staat ) spiti n ( Haus ) soma(t) n ( Körper ) Nom/sg o os Ø Ø Akk/sg o os Ø Ø Gen/sg u us u os Vok/sg o os Ø Ø Nom/pl a i a a Akk/pl a i a a Gen/pl on on on on Vok/pl a i a a Gereon Müller (Institut für Linguistik) : Linguistische Grundlagen 12. Dezember / 38

37 Synkretismus und Unterspezifikation Synkretismen T 13 : Inner- und transparadigmatische Synkretismen in der griechischen Substantivflexion 2.decl. 1.decl. 3.decl. z } { z } { z } { I m,f II m III f IV f V n VI n VII n VIII n Nom/sg os s Ø Ø o os Ø Ø Akk/sg o(n) Ø Ø Ø o os Ø Ø Gen/sg u Ø s s u us u os Vok/sg e Ø Ø Ø o os Ø Ø Nom/pl i es es is a i a a Akk/pl us es es is a i a a Gen/pl on on on on on on on on Vok/pl i es es is a i a a Gereon Müller (Institut für Linguistik) : Linguistische Grundlagen 12. Dezember / 38

38 Dekomposition Synkretismus und Unterspezifikation (45) Dekomposition der Kasus im Griechischen: [±objekt], [±oblique] (,[±subjekt]) Nominativ: [ obj, obl] Akkusativ: [+obj, obl] Genitiv: [+obj,+obl] (Vokativ: [ subj, obj, obl]) (46) Dekomposition der Flexionsmarker im Griechischen: [±α], [±β], [±γ] I: [+α,+β,+γ] kip m ( garden ), psif f ( vote ) V: [+α,+β, γ] vun n ( mountain ) VII: [+α, β,+γ] spiti n ( house ) VIII: [+α, β, γ] soma(t) n ( body ) VI: [ α,+β,+γ] krat n ( state ) IV: [ α, β,+γ] pol(i)(e) f ( city ) II: [ α,+β, γ] maxit(i) ( fighter ) III: [ α, β, γ] avl(i) f ( yard ) Gereon Müller (Institut für Linguistik) : Linguistische Grundlagen 12. Dezember / 38

39 Synkretismus und Unterspezifikation Flexionsmarker im Singular (47) Flexionsmarker (Singular): a. /o(n)/: {[+N],[+α,+β,+γ],[+obj, obl]} b. /os/: {[+N],[+α, β, γ],[+obj,+obl]} c. /us/: {[+N],[ α,+β,+γ],[+obj,+obl]} d. /o/: {[+N],[+α,+β, γ],[ obl]} e. /os/: {[+N],[+β,+γ],[ obl]} f. /s/: {[+N],[ α,ℵβ],[ ℵobj, ℵobl]} g. /u/: {[+N],[+α],[+obj,+obl]} h. /Ø/: {[+N]} Bemerkung zur ℵ-Notation bei /s/: ℵ ist eine Variable über Merkmalswerten (+/ ). Damit können die beiden /s/-marker in II und III/IV als ein Marker analysiert werden. Die ℵ-Notation (ursprünglich: α-notation) geht auf Chomsky (1965) und Chomsky & Halle (1968) zurück. Hiermit wird die Zahl natürlicher Klassen erhöht. Im vorliegenden Fall erfasst das Mittel exakt die klassische Intuition hinter eim sog. S-Prinzip. Gereon Müller (Institut für Linguistik) : Linguistische Grundlagen 12. Dezember / 38

40 Synkretismus und Unterspezifikation Marker-Interaktion T 14 : Interaktion I: II: III: IV: V: VI: VII: VIII: [+α+β+γ][ α+β γ][ α β γ][ α β+γ][+α+β γ][ α+β+γ][+α β+γ][+α β γ] nom/sg: /os/ e /s/ f /Ø/ h /Ø/ h /o/ d /os/ e /Ø/ h /Ø/ h [ obj, obl], (/Ø/ h ) (/Ø/ h ) (/Ø/ h ) (/s/ f, [ pl] /Ø/ h ) acc/sg: /o(n)/ a /Ø/ h /Ø/ h /Ø/ h /o/ d /os/ e /Ø/ h /Ø/ h [+obj, obl], (/os/ e, (/Ø/ h ) (/Ø/ h ) [ pl] /Ø/ h ) gen/sg: /u/ g /Ø/ h /s/ f /s/ f /u/ g /us/ c /u/ g /os/ b [+obj,+obl], (/Ø/ h ) (/Ø/ h ) (/Ø/ h ) (/Ø/ h ) (/Ø/ h ) (/Ø/ h ) (/u/ g, [ pl] /Ø/ h ) nom/pl: /i/ e /es/ d /es/ d /is b /a/ f /i/ e /a/ f /a/ f [ obj, obl], (/a/ f ) (/a/ f ) (/a/ f ) (/a/ f ) (/a/ f ) [+pl] acc/pl: /us/ c /es/ d /es/ d /is/ b /a/ f /i/ e /a/ f /a/ f [+obj, obl], (/i/ e, (/a/ f ) (/a/ f ) (/a/ f ) (/a/ f ) [+pl] /a/ f ) gen/pl: /on/ a /on/ a /on/ a /on/ a /on/ a /on/ a /on/ a /on/ a [+obj,+obl], [+pl] Gereon Müller (Institut für Linguistik) : Linguistische Grundlagen 12. Dezember / 38

41 Literatur: Literatur Bierwisch, Manfred (1967): Syntactic Features in Morphology: General Problems of So-Called Pronominal Inflection in German. In: To Honour Roman Jakobson. Mouton, The Hague/Paris, pp Chomsky, Noam (1965): Aspects of the Theory of Syntax. MIT Press, Cambridge, MA. Chomsky, Noam & Morris Halle (1968): The Souund Pattern of English. MIT Press, Cambridge, Mass. Jakobson, Roman (1962a): Beitrag zur allgemeinen Kasuslehre. Gesamtbedeutungen der russischen Kasus. In: Selected Writings. Vol. 2, Mouton, The Hague and Paris, pp Jakobson, Roman (1962b): Morfologičeskije Nabljudenija. In: Selected Writings. Vol. 2, Mouton, The Hague and Paris, pp O Grady, William, Michael Dobrovolsky & Francis Katamba (1996): Contemporary Linguistics. An Introduction. 3 edn, Longman, Harlow, Essex. Gereon Müller (Institut für Linguistik) : Linguistische Grundlagen 12. Dezember / 38

Einführung in den Gegenstand

Einführung in den Gegenstand Einführung in den Gegenstand Gereon Müller Institut für Linguistik Universität Leipzig SoSe 2006 www.uni-leipzig.de/ muellerg Gereon Müller (Institut für Linguistik) Distribuierte Morphologie 6. April

Mehr

Einführung in die Computerlinguistik. Morphologie II

Einführung in die Computerlinguistik. Morphologie II Einführung in die Computerlinguistik Morphologie II Hinrich Schütze & Robert Zangenfeind Centrum für Informations- und Sprachverarbeitung, LMU München 30.11.2015 Schütze & Zangenfeind: Morphologie II 1

Mehr

Vertiefung der Grundlagen der Computerlinguistik. Semesterüberblick und Einführung zur Dependenz. Robert Zangenfeind

Vertiefung der Grundlagen der Computerlinguistik. Semesterüberblick und Einführung zur Dependenz. Robert Zangenfeind Vertiefung der Grundlagen der Computerlinguistik Semesterüberblick und Einführung zur Dependenz Robert Zangenfeind Centrum für Informations- und Sprachverarbeitung, LMU München 17.10.2017 Zangenfeind:

Mehr

Vorlesung Morphologie Flexion

Vorlesung Morphologie Flexion Vorlesung Morphologie 13.6. - Flexion Anke Lüdeling anke.luedeling@rz.hu-berlin.de Sommersemester 2008 Vertretung: Hagen Hirschmann Flexion Inhalte heute Flexionskategorien & Paradigmata Nomen Adjektive

Mehr

Verarmung und Spaltung: Germanische und afroasiatische Verbflexion bei Frampton

Verarmung und Spaltung: Germanische und afroasiatische Verbflexion bei Frampton Verarmung und Spaltung: Germanische und afroasiatische Verbflexion bei Frampton Gereon Müller www.uni-leipzig.de/ muellerg 16. Juni 2006 Lit.: Frampton (2002) Zentrale Behauptungen:

Mehr

Das Flexionssystem des Deutschen: Allgemeines

Das Flexionssystem des Deutschen: Allgemeines Die Nominalflexion des Deutschen WS 2005/06 Das Flexionssystem des Deutschen 1 Das Flexionssystem des Deutschen: Allgemeines Das Deutsche als flektierende Sprache Nach der an morphologischen Kriterien

Mehr

Flexion. Grundkurs Germanistische Linguistik (Plenum) Judith Berman Derivationsmorphem vs. Flexionsmorphem

Flexion. Grundkurs Germanistische Linguistik (Plenum) Judith Berman Derivationsmorphem vs. Flexionsmorphem Grundkurs Germanistische Linguistik (Plenum) Judith Berman 23.11.04 vs. Wortbildung (1)a. [saft - ig] b. [[An - geb] - er] Derivationsmorphem vs. smorphem (4)a. Angeber - saftiger b. saftig - Safts c.

Mehr

Verbalkongruenz im Lavukaleve

Verbalkongruenz im Lavukaleve Kongruenz in Nicht-Fokussätzen Universität Leipzig Institut für Linguistik Seminar: Distributed Morphology 1. Dezember 2009 Verbalkongruenz Im Lavukaleve appliziert Verbalkongruenz in Nicht-Fokussätzen

Mehr

Morphologische Merkmale. Merkmale Merkmale in der Linguistik Merkmale in der Morpholgie Morphologische Typologie Morphologische Modelle

Morphologische Merkmale. Merkmale Merkmale in der Linguistik Merkmale in der Morpholgie Morphologische Typologie Morphologische Modelle Morphologische Merkmale Merkmale Merkmale in der Linguistik Merkmale in der Morpholgie Morphologische Typologie Morphologische Modelle Merkmale Das Wort 'Merkmal' ' bedeutet im Prinzip soviel wie 'Eigenschaft'

Mehr

Klausur in zwei Wochen Einführung in die Morphologie Flexion

Klausur in zwei Wochen Einführung in die Morphologie Flexion Klausur in zwei Wochen Einführung in die Morphologie Flexion Anke Lüdeling Wintersemester 2002/2003 Bitte mailen Sie mir eventuelle Fragen und Punkte, die wir noch mal üben sollen bis Mittwoch 29.01.03,

Mehr

Hinweise zur flexionsmorphologischen Glossierung

Hinweise zur flexionsmorphologischen Glossierung Morphologie und Lexikon SS 2006 flexionsmorphologische Glossierung 1 Hinweise zur flexionsmorphologischen Glossierung Allgemeines Die flexionsmorphologische Glossierung steht als zweite Zeile unterhalb

Mehr

Flexionsmerkmale und Markiertheit

Flexionsmerkmale und Markiertheit Prof. Dr. Peter Gallmann Jena, Sommer 2012 Flexionsmerkmale und Markiertheit Traditionelles Inventar der Flexionskategorien Bei der Flexion spielen bestimmte grammatische Merkmale eine besondere Rolle.

Mehr

Inhaltsverzeichnis. Abkürzungen... 9 Niveaustufentests Tipps & Tricks Auf einen Blick Auf einen Blick Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis. Abkürzungen... 9 Niveaustufentests Tipps & Tricks Auf einen Blick Auf einen Blick Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Abkürzungen... 9 Niveaustufentests... 10 Tipps & Tricks... 18 1 Der Artikel... 25 1.1 Der bestimmte Artikel... 25 1.2 Der unbestimmte Artikel... 27 2 Das Substantiv...

Mehr

Einführung in die Linguistik Butt / Eulitz / Wiemer. Syntax I

Einführung in die Linguistik Butt / Eulitz / Wiemer. Syntax I Einführung in die Linguistik Butt / Eulitz / Wiemer Syntax I Morphologische Merkmale Morphologie drückt u.a. Merkmale wie diese aus: Kasus: Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ Numerus: Singular, Plural,

Mehr

Wortarten Merkblatt. Veränderbare Wortarten Unveränderbare Wortarten

Wortarten Merkblatt. Veränderbare Wortarten Unveränderbare Wortarten Wortarten Merkblatt Veränderbare Wortarten Deklinierbar (4 Fälle) Konjugierbar (Zeiten) Unveränderbare Wortarten Nomen Konjunktionen (und, weil,...) Artikel Verben Adverbien (heute, dort,...) Adjektive

Mehr

Kasusmarkierung starker Nomen im Deutschen

Kasusmarkierung starker Nomen im Deutschen Paradigma Merkmale Analyse Zusammenfassung Kasusmarkierung starker Nomen im Deutschen Paradigma Merkmale Analyse Zusammenfassung Flexion des starken Nomens»Berg«SG PL NOM Berg Berg-e ACC Berg Berg-e DAT

Mehr

Wortarten Merkblatt. Veränderbare Wortarten Unveränderbare Wortarten

Wortarten Merkblatt. Veränderbare Wortarten Unveränderbare Wortarten Wortarten Merkblatt Veränderbare Wortarten Deklinierbar (4 Fälle) Konjugierbar (Zeiten) Unveränderbare Wortarten Nomen Konjunktionen (und, weil,...) Artikel Verben Adverbien (heute, dort,...) Adjektive

Mehr

Zur Morphologie der deutschen Personalpronomina eine Spaltungsanalyse

Zur Morphologie der deutschen Personalpronomina eine Spaltungsanalyse Zur Morphologie der deutschen Personalpronomina eine Spaltungsanalyse Silke Fischer (Universität Stuttgart) Flexionstheorie im Osten, Universität Leipzig 14. Juli 2005 1. Einleitung T 1 :Personalpronomina

Mehr

KASUS NUMERUS GENUS DEKLIN. MUSTER/PARA. -en Gen (Sg) Schw 10 / 26

KASUS NUMERUS GENUS DEKLIN. MUSTER/PARA. -en Gen (Sg) Schw 10 / 26 Adjektiv-Schema Deutsche Nomen und Adjektive haben wesentlich mehr Paradigmen als unterschiedliche lexikalische Formen. Für die Endungsformen -en und -e ergeben sich 26 bzw. 11 Paradigmen. Eine Darstellung

Mehr

Grundkurs Linguistik Wintersemester 2014/15. Morphologie. Jens Fleischhauer & Anja Latrouite

Grundkurs Linguistik Wintersemester 2014/15. Morphologie. Jens Fleischhauer & Anja Latrouite Grundkurs Linguistik Wintersemester 2014/15 Morphologie Jens Fleischhauer & Anja Latrouite Morpho-logie morpho ( Gestalt ) logos ( Lehre ); Goethe 1796 Betrachten wir aber alle Gestalten, besonders die

Mehr

Computerlinguistik I

Computerlinguistik I Computerlinguistik I Vorlesung im WS 2007/08 Prof. Dr. Udo Hahn Lehrstuhl für Computerlinguistik Institut für Germanistische Sprachwissenschaft Friedrich-Schiller-Universität Jena Morphologie A writer

Mehr

Syntax Morphosyntaktische Merkmale

Syntax Morphosyntaktische Merkmale Syntax Morphosyntaktische Merkmale Modul 04-006-1003 Syntax und Semantik Institut für Linguistik Universität Leipzig home.uni-leipzig.de/heck Merkmale Fragestellung: Was sind die Grundbausteine der Syntax,

Mehr

Die DP-Hypothese: Abney (1987), Kap. 1 Ein Rätsel und seine Lösung

Die DP-Hypothese: Abney (1987), Kap. 1 Ein Rätsel und seine Lösung Die DP-Hypothese: Abney (1987), Kap. 1 Ein Rätsel und seine Lösung Gereon Müller Institut für Linguistik Universität Leipzig WiSe 2006/2007 www.uni-leipzig.de/ muellerg Gereon Müller (Institut für Linguistik)

Mehr

Langenscheidt Deutsch-Flip Grammatik

Langenscheidt Deutsch-Flip Grammatik Langenscheidt Flip Grammatik Langenscheidt Deutsch-Flip Grammatik 1. Auflage 2008. Broschüren im Ordner. ca. 64 S. Spiralbindung ISBN 978 3 468 34969 0 Format (B x L): 10,5 x 15,1 cm Gewicht: 64 g schnell

Mehr

Paradigmen-lose, Halb-paradigmatische & Hybride Theorien von M

Paradigmen-lose, Halb-paradigmatische & Hybride Theorien von M Paradigmen-lose, Halb-paradigmatische & Hybride Theorien von Morphologie Jochen Trommer jtrommer@uni-leipzig.de Universität Leipzig Institut für Linguistik Paradigmen WS 2008/2009 Morphologische Theorien

Mehr

atttributive Adjektive das die attributiven Adjektive attributive adjectives das blaue Haus --- ist nicht relevant--

atttributive Adjektive das die attributiven Adjektive attributive adjectives das blaue Haus --- ist nicht relevant-- Substantiv Die Substantive Das Pronomen, Nomen noun Lehrerin, der Spiegel, Dorf, Freiheit Groß geschrieben, Genus, Kasus, und dekliniert oder flektiertgroß geschrieben, Genus, Kasus, und dekliniert oder

Mehr

Optimalitätstheoretische Syntax

Optimalitätstheoretische Syntax Optimalitätstheoretische Syntax Gereon Müller Institut für Linguistik gereon.mueller@uni-leipzig.ch Vorlesung Sommersemester 2005 Kasustheorie [1] Kasustheorie Inhärente vs. strukturelle Kasus: Woolford

Mehr

Zwei Theorien der pronominalen Flexion im Deutschen (Versionen Standard und Mannheim) Gereon Müller IDS Mannheim 11. Juni 2002

Zwei Theorien der pronominalen Flexion im Deutschen (Versionen Standard und Mannheim) Gereon Müller IDS Mannheim 11. Juni 2002 Zwei Theorien der pronominalen Flexion im Deutschen (Versionen Standard und Mannheim) Gereon Müller IDS Mannheim 11. Juni 2002 Abstract In diesem Papier vergleiche ich zwei Typen von Theorien, die Synkretismus

Mehr

Merkmalstrukturen. Merkmalstrukturen. Morphologische Typologie. Merkmalstrukturen - Serialisierung. (du) sagtest. (du) sangst. Kindes Kategorie Nomen

Merkmalstrukturen. Merkmalstrukturen. Morphologische Typologie. Merkmalstrukturen - Serialisierung. (du) sagtest. (du) sangst. Kindes Kategorie Nomen Merkmalstrukturen Morphologische Typologie Kindes Genus Neutrum Numerus Kasus Singular Genitiv Merkmalstrukturen Kindes KIND Nomen Kindes KIND Genus Neutrum Kasus Genitiv Genus Neutrum Kasus Genitiv Kind

Mehr

Argumentkodierung VII: Synkretismus: Einleitung

Argumentkodierung VII: Synkretismus: Einleitung Argumentkodierung VII: Synkretismus: Einleitung Gereon Müller Institut für Linguistik Universität Leipzig WiSe 2006/2007 www.uni-leipzig.de/ muellerg Lit.: Baerman et al. (2005) Gereon Müller (Institut

Mehr

Gymbasis Deutsch: Grammatik Wortarten Verb: Bestimmung der infiniten Verben Lösung 1 Lösungsansätze Bestimmung der infiniten Verben

Gymbasis Deutsch: Grammatik Wortarten Verb: Bestimmung der infiniten Verben Lösung 1 Lösungsansätze Bestimmung der infiniten Verben Gymbasis Deutsch: Grammatik Wortarten Verb: Bestmung der Verben Lösung 1 Lösungsansätze Bestmung der Verben An anderer Stelle diente der unten stehende Text bereits zur Bestmung der Formen des. Unterstreiche

Mehr

Wort. nicht flektierbar. flektierbar. nach Person, Numerus, Modus, Tempus, Genus verbi flektiert. nach Genus, Kasus, Numerus flektiert

Wort. nicht flektierbar. flektierbar. nach Person, Numerus, Modus, Tempus, Genus verbi flektiert. nach Genus, Kasus, Numerus flektiert Wort flektierbar nicht flektierbar nach Person, Numerus, Modus, Tempus, Genus verbi flektiert genufest nach Genus, Kasus, Numerus flektiert genusveränderlich komparierbar nicht komparierbar Verb Substantiv

Mehr

Syntax II. Gereon Müller Institut für Linguistik 4. November Typeset by FoilTEX

Syntax II. Gereon Müller Institut für Linguistik  4. November Typeset by FoilTEX Syntax II Gereon Müller Institut für Linguistik heck@uni-leipzig.de gereon.mueller@uni-leipzig.de 4. November 2014 Typeset by FoilTEX [A] Kasus, 4. Teil [1] Inhärente vs. strukturelle Kasus: Fanselow (1999)

Mehr

Einführung in unifikationsbasierte Grammatikformalismen

Einführung in unifikationsbasierte Grammatikformalismen Universität Potsdam Institut für Linguistik Computerlinguistik Einführung in unifikationsbasierte Grammatikformalismen Thomas Hanneforth head: VP form: finite subj: pers: 3 num: pl Merkmalsstrukturen:

Mehr

Einführung in die Computerlinguistik

Einführung in die Computerlinguistik Einführung in die Computerlinguistik Merkmalstrukturen und Unifikation Dozentin: Wiebke Petersen WS 2004/2005 Wiebke Petersen Formale Komplexität natürlicher Sprachen WS 03/04 Universität Potsdam Institut

Mehr

HPSG. Referat zu dem Thema Kongruenz im Englischen Von Anja Nerstheimer

HPSG. Referat zu dem Thema Kongruenz im Englischen Von Anja Nerstheimer HPSG Referat zu dem Thema Kongruenz im Englischen Von Anja Nerstheimer Gliederung Einleitung Kongruenz Allgemein Zwei Theorien der Kongruenz Probleme bei ableitungsbasierenden Kongruenztheorien Wie syntaktisch

Mehr

VP vs.?p. N V P N? N P N V Peter kommt nach Hause...dass Peter nach Hause kommt. Syntax V 2

VP vs.?p. N V P N? N P N V Peter kommt nach Hause...dass Peter nach Hause kommt. Syntax V 2 Syntax V Rechts- vs. Links-Köpfigkeit VL-Sätze als grundlegende Muster funktionale Kategorien IP/CP zum Nachlesen: Grewendorf/Hamm/Sternefeld: Sprachliches Wissen, S. 213-223, Kap. 7.1., 7.2 Syntax V 1

Mehr

Morphologie: Was bisher geschah. Morphologie IV. Morphologie. Überblick. Flexion

Morphologie: Was bisher geschah. Morphologie IV. Morphologie. Überblick. Flexion Morphologie: Was bisher geschah Morphologie IV Gerrit Kentner Wortbegriff, Morphembegriff, Morphemklassifikation Derivation Komposition 19. Dezember 2012 1 / 34 2 / 34 Morphologie Überblick heute: Wortformbildung:

Mehr

a) Erklären Sie, was eine SOV Sprache ist und was eine V2 Sprache ist. b) Welche Wortstellungsmuster sind eher selten in Sprachen der Welt?

a) Erklären Sie, was eine SOV Sprache ist und was eine V2 Sprache ist. b) Welche Wortstellungsmuster sind eher selten in Sprachen der Welt? Syntax 1) Wortstellung a) Erklären Sie, was eine SOV Sprache ist und was eine V2 Sprache ist. Unter SOV Sprachen verstehen wir all jene Sprachen, die als Grundwortstellung die Reihenfolge Subjekt (S) Objekt

Mehr

Distribution Dieser Begriff bezieht sich nicht nur auf morphologische Einheiten, sondern ist z.b. auch auf <Phoneme anwendbar.

Distribution Dieser Begriff bezieht sich nicht nur auf morphologische Einheiten, sondern ist z.b. auch auf <Phoneme anwendbar. Distribution Dieser Begriff bezieht sich nicht nur auf morphologische Einheiten, sondern ist z.b. auch auf

Mehr

Flexion bei Nomen Verbalflexion Flexion und Wortarten Repetitorium. Morphologie IV. Flexion. Gerrit Kentner. 19. Dezember / 34

Flexion bei Nomen Verbalflexion Flexion und Wortarten Repetitorium. Morphologie IV. Flexion. Gerrit Kentner. 19. Dezember / 34 Morphologie IV Flexion Gerrit Kentner 19. Dezember 2012 1 / 34 Morphologie: Was bisher geschah Wortbegriff, Morphembegriff, Morphemklassifikation Derivation Komposition 2 / 34 Morphologie heute: Wortformbildung:

Mehr

Natürlichsprachliche Systeme I Materialien zur Vorlesung

Natürlichsprachliche Systeme I Materialien zur Vorlesung Natürlichsprachliche Systeme I Materialien zur Vorlesung D. Rösner Institut für Wissens- und Sprachverarbeitung Fakultät für Informatik Otto-von-Guericke Universität Magdeburg WS 2010/11, 19. Oktober 2010,

Mehr

Seminar Ib Wort, Name, Begriff, Terminus Sommersemester Morphologie. Walther v.hahn. v.hahn Universität Hamburg

Seminar Ib Wort, Name, Begriff, Terminus Sommersemester Morphologie. Walther v.hahn. v.hahn Universität Hamburg Seminar Ib Wort, Name, Begriff, Terminus Sommersemester 2006 Morphologie Walther v.hahn v.hahn Universität Hamburg 2005 1 Morphologie: Definition Definitionen: Morphologie ist die Lehre von den Klassen

Mehr

Wie wird SIMILITUDO zu AFFINITAS?

Wie wird SIMILITUDO zu AFFINITAS? Wie wird SIMILITUDO zu AFFINITAS? durch die schiere Menge von Ähnlichkeiten: Je mehr SIMILITUDO und je weniger DISSIMILITUDO in grammatischen Strukturen oder in den die Strukturen ausfüllenden Formen zu

Mehr

Einführung in die Linguistik

Einführung in die Linguistik Einführung in die Linguistik Butt / Eulitz / Wiemer Di. 12:15-13:45 Do.! 12:15-13:45 Fr.! 12:15-13:45 Infos etc. http://ling.uni-konstanz.de => Lehre Einführung in die Linguistik Organisatorisches Anmeldung:!

Mehr

Morphologie. Flexion. Der Werwolf, (Christian Morgenstern, )

Morphologie. Flexion. Der Werwolf, (Christian Morgenstern, ) Der Werwolf, (Christian Morgenstern, 1871-1914) Ein Werwolf eines Nachts entwich von Weib und Kind und sich begab an eines Dorfschullehrers Grab und bat ihn: Bitte beuge mich! Morphologie Flexion Der Werwolf,

Mehr

1 Merkmale. Kongruenz

1 Merkmale. Kongruenz 1 Merkmale Merkmale Fragestellung: Was sind die Grundbausteine (formatives) der Syntax, also die kleinsten Einheiten, über die syntaktische Prinzipien oder Regeln reden können? Antwort: Dies sind nicht

Mehr

Morphologie II Gross, L 11, 12 Kessel/Reimann, S

Morphologie II Gross, L 11, 12 Kessel/Reimann, S Morphologie II Gross, L 11, 12 Kessel/Reimann, S. 73-90 Dr. Marina Iakushevich 1 Teilgebiete der Morphologie (nach Müller, H. M. (Hrsg): Arbeitsbuch Linguistik, S. 103) 2 Flexion Flexion ist die formale

Mehr

PS Morphologie - SoSe 09

PS Morphologie - SoSe 09 PS Morphologie - SoSe 09 Wolfgang Schulze 6. Allomorphie, Polysemie, Homophonie Ausgangspunkt: Ein (Fleions-)Morphem wird über Funktion und bestimmt: Funktion: Abbildung von bzw. Bezug auf Ko(n)tet-Eigenschaften

Mehr

Substantiv / Artikelwort: Die Deklination

Substantiv / Artikelwort: Die Deklination Substantiv / Artikelwort: Die Deklination Das Substantiv hat ein Artikelwort. Das Artikelwort sagt uns: Das Substantiv ist mask., neutr. oder fem. Das Substantiv ist Sg. oder Pl. Das Substantiv bildet

Mehr

Morphologie. Flexion. Der Werwolf, (Christian Morgenstern, )

Morphologie. Flexion. Der Werwolf, (Christian Morgenstern, ) Der Werwolf, (Christian Morgenstern, 1871-1914) Ein Werwolf eines Nachts entwich von Weib und Kind und sich begab an eines Dorfschullehrers Grab und bat ihn: Bitte beuge mich! Morphologie Flexion Der Werwolf,

Mehr

Einführung in die französische Morphologie

Einführung in die französische Morphologie Nikolaus Schpak-Dolt Einführung in die französische Morphologie 2., neu bearbeitete Auflage Max Niemeyer Verlag Tübingen 2006 Inhalt Abkürzungen und Symbole Phomembestand XI XII Einleitung 1 l._ Gegenstandsbereich

Mehr

Nikolaus Schpak-Dolt. Einführung in die Morphologie des Spanischen

Nikolaus Schpak-Dolt. Einführung in die Morphologie des Spanischen Nikolaus Schpak-Dolt Einführung in die Morphologie des Spanischen Max Niemeyer Verlag Tübingen 1999 Inhalt Abkürzungen und Symbole XI Einleitung f. 1 1. Gegenstandsbereich der Morphologie 1 2. Diachronie

Mehr

Centrum für Informations- und Sprachverarbeitung Uni München Repetitorium ZP Sommersemester 09. Morphologie. Alla Shashkina

Centrum für Informations- und Sprachverarbeitung Uni München Repetitorium ZP Sommersemester 09. Morphologie. Alla Shashkina Morphologie Alla Shashkina Morphologie (= Formenlehre) untersucht systematische Beziehungen zwischen Wörtern und Wortformen Regeln, nach denen Wörter/Wortformen gebildet werden 2 Ziel in der Computerlinguistik

Mehr

Grammatik des Standarddeutschen. Michael Schecker

Grammatik des Standarddeutschen. Michael Schecker Grammatik des Standarddeutschen Michael Schecker Einführung und Grundlagen Nominalgruppen Nomina Artikel Attribute Pronomina Kasus (Subjekte und Objekte, Diathese) Verbalgruppen Valenz und Argumente Tempora

Mehr

Linguistische Grundlagen 6. Semantik

Linguistische Grundlagen 6. Semantik Linguistische Grundlagen 6. Semantik Gereon Müller Institut für Linguistik Universität Leipzig www.uni-leipzig.de/ muellerg Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1001: Linguistische Grundlagen

Mehr

Lösungsvorschlag für das Übungsblatt 4. Aufgabe 1.

Lösungsvorschlag für das Übungsblatt 4. Aufgabe 1. Lösungsvorschlag für das Übungsblatt 4. Aufgabe 1. Im CISLEX sind für das deutsche Kernlexikon 206.000 Lemmata, 1.300.000 en und 2.350.000 Lesarten kodiert. Wichtiger ist aber die Herangehensweise, um

Mehr

Grundlagen der LFG. 2. Analysieren Sie jeweils einen der Sätze in (1) und (2), d.h., zeigen Sie, wie die C- und die F-Strukturen aussehen sollten.

Grundlagen der LFG. 2. Analysieren Sie jeweils einen der Sätze in (1) und (2), d.h., zeigen Sie, wie die C- und die F-Strukturen aussehen sollten. Einführung in die LFG Sommersemester 2010 Universität Konstanz Miriam Butt Lösung 1 Grundlagen der LFG 1 C-structure vs. F-structure 1. Die LFG bedient sich zweier Haupträpresentationsebenen: die C-Strukur

Mehr

6. Klasse. Grammatik. Deutsch. Grammatik. in 15 Minuten

6. Klasse. Grammatik. Deutsch. Grammatik. in 15 Minuten Grammatik 6. Klasse Deutsch Grammatik in 15 Minuten Klasse So übst du mit diesem Buch Im Inhaltsverzeichnis findest du alle für deine Klassenstufe wichtigen Themengebiete. Du hast zwei Möglichkeiten: 1.

Mehr

Morphologie. Flexion. Der Werwolf, (Christian Morgenstern, 1871-1914)

Morphologie. Flexion. Der Werwolf, (Christian Morgenstern, 1871-1914) Der Werwolf, (Christian Morgenstern, 1871-1914) Ein Werwolf eines Nachts entwich von Weib und Kind und sich begab an eines Dorfschullehrers Grab und bat ihn: Bitte beuge mich! Morphologie Flexion Der Werwolf,

Mehr

6. Klasse. Grammatik. Deutsch. Grammatik. in 15 Minuten

6. Klasse. Grammatik. Deutsch. Grammatik. in 15 Minuten Grammatik 6. Klasse Deutsch Grammatik in 15 Minuten Klasse So übst du mit diesem Buch Im Inhaltsverzeichnis findest du alle für deine Klassenstufe wichtigen Themengebiete. Du hast zwei Möglichkeiten: 1.

Mehr

Flexionsmerkmale und Markiertheit

Flexionsmerkmale und Markiertheit Prof. Dr. Peter Gallmann Jena, Sommer 2016 Flexionsmerkmale und Markiertheit Traditionelles Inventar der Flexionskategorien Bei der Flexion spielen bestimmte grammatische Merkmale eine besondere Rolle.

Mehr

Grammatikbingo Anleitung

Grammatikbingo Anleitung Grammatikbingo Anleitung 1. Die Schüler legen auf einem Blatt oder in ihrem Heft eine Tabelle mit 16 Feldern (4x4) an. Die Tabelle sollte ca. die Hälfte des Blattes einnehmen. 2. Der Lehrer liest die Aufgaben

Mehr

Vorwort 1.

Vorwort 1. Vorwort 1 1 Wege zur Grammatik 3 1.1 Die implizite Grammatik und die Sprachen in der Sprache oder: Gibt es gutes und schlechtes Deutsch? 4 1.2 Die explizite Grammatik und die Entwicklung des Standarddeutschen

Mehr

Morpho-Syntaktische Merkmale. 1. Merkmale

Morpho-Syntaktische Merkmale. 1. Merkmale Einführung in die Syntax Dienstags, 17:00 18:30, HSG HS 19 (bzw. 21) Donnerstags, 18:15 19:45, HSG HS 13 (bzw. 21) Ws 2004/2005, Universität Leipzig Institut für Linguistik Gereon Müller gereon.mueller@uni-leipzig.de

Mehr

Grammatiktheorie. Klausurfragen und Antworten

Grammatiktheorie. Klausurfragen und Antworten Germanistik Franziska Riedel Grammatiktheorie. Klausurfragen und Antworten Prüfungsvorbereitung Klausurfragen Grammatiktheorie Kasus: - Bestimmen Sie die Kasus! - Bestimmen Sie die Art der Kasusvergabe!

Mehr

Wortarten I: Die Deklinierbaren

Wortarten I: Die Deklinierbaren Wortarten I: Die Deklinierbaren 1.) Substantive: Morphologische Grundmerkmale: 1.) Zugehörigkeit zu jeweils bestimmten Typenklassen der Deklination und der Pluralbildung. 2.) Festes Genus. Syntaktisches

Mehr

Lemmatisierung und Stemming in Suchmaschinen

Lemmatisierung und Stemming in Suchmaschinen Lemmatisierung und Stemming in Suchmaschinen Hauptseminar Suchmaschinen Computerlinguistik Sommersemester 2016 Stefan Langer stefan.langer@cis.uni-muenchen.de Trefferquote (Recall) und Genauigkeit (Precision)

Mehr

Lemmatisierung und Stemming in Suchmaschinen

Lemmatisierung und Stemming in Suchmaschinen Lemmatisierung und Stemming in Suchmaschinen Hauptseminar Suchmaschinen Computerlinguistik Sommersemester 2014 Stefan Langer stefan.langer@cis.uni-muenchen.de Trefferquote (Recall) und Genauigkeit (Precision)

Mehr

- - RECHENTIN ÜBERSICHT ÜBER DIE ADJEKTIVE

- - RECHENTIN ÜBERSICHT ÜBER DIE ADJEKTIVE ÜBERSICHT ÜBER DIE ADJEKTIVE ALLGEMEINES: Bei den Adjektiven werden grundsätzlich zwei große Gruppen unterschieden: 1.) Adjektive auf -us,-a,-um (=> Adjektive O-, A- bzw. O-Deklination Neutra) und 2) Adjektive

Mehr

Lexikalische Morphologie. Flexionsmorphologie und lexikalische Morphologie Derivation Konversion Komposition Flexion vs.

Lexikalische Morphologie. Flexionsmorphologie und lexikalische Morphologie Derivation Konversion Komposition Flexion vs. Lexikalische Morphologie Flexionsmorphologie und lexikalische Morphologie Derivation Konversion Komposition Flexion vs. Derivation Lexem Definition: Lexem Ein Lexem ist eine Klasse lexikalisch äquivalenter

Mehr

Morphologie. Dazu gehört auch: Wortarten und ihre Einteilung. Morphologie ist die Lehre vom Strukturaufbau der Wörter.

Morphologie. Dazu gehört auch: Wortarten und ihre Einteilung. Morphologie ist die Lehre vom Strukturaufbau der Wörter. Wörter und ihre Teile: Morphologie Flexion Morphologie von Goethe geprägter Begriff für Form und Struktur lebender Organismen im 19. Jh. in die Sprachwissenschaft übernommen Morphologie ist die Lehre vom

Mehr

Formale Methoden 1. Gerhard Jäger 12. Dezember Uni Bielefeld, WS 2007/2008 1/22

Formale Methoden 1. Gerhard Jäger 12. Dezember Uni Bielefeld, WS 2007/2008 1/22 1/22 Formale Methoden 1 Gerhard Jäger Gerhard.Jaeger@uni-bielefeld.de Uni Bielefeld, WS 2007/2008 12. Dezember 2007 2/22 Bäume Baumdiagramme Ein Baumdiagramm eines Satzes stellt drei Arten von Information

Mehr

Die nominale Flexion des Tschechischen

Die nominale Flexion des Tschechischen Die nominale Flexion des Tschechischen Philipp Weisser * Abstract This paper develops a complete analysis of Czech noun inflection in the framework of Distributed Morphology. Drawing on the two concepts

Mehr

Stichwortverzeichnis. Anhang. Bedingungssatz siehe Konditionalsatz Befehlsform

Stichwortverzeichnis.  Anhang. Bedingungssatz siehe Konditionalsatz Befehlsform Anhang 130 A Adjektiv 68 73, 112 Bildung aus anderen Wörtern 69 mit Genitiv 63 Übersicht Deklination 108 109 Adverb 74 77, 112 Steigerung 76 Stellung 77 Typen (lokal, temporal, kausal, modal) 75 adverbiale

Mehr

Die Adjektive richten sich in Kasus, Numerus und Genus nach ihrem Bezugswort. o-deklination (maskulinum, reguläre Substantive.

Die Adjektive richten sich in Kasus, Numerus und Genus nach ihrem Bezugswort. o-deklination (maskulinum, reguläre Substantive. Die Deklination des Adjektivs Die Bildung der Adverbien (Grundstufe) wird bei jeder Adjektivdeklination unterhalb der Tabellen erläutert. Die Steigerung der Adjektive und der Adverbien wird auf S. dargestellt.

Mehr

Genus & Adjektivendungen. NIVEAU NUMMER SPRACHE Anfänger A2_1066X_DE Deutsch

Genus & Adjektivendungen. NIVEAU NUMMER SPRACHE Anfänger A2_1066X_DE Deutsch Genus & Adjektivendungen BAUSTEINE NIVEAU NUMMER SPRACHE Anfänger A2_1066X_DE Deutsch Lernziele Typische Genus-Endungen wiederholen Adjektivendungen wiederholen 2 In meiner Nachbarschaft gibt es einen

Mehr

Inhalt. Einleitung... 9

Inhalt. Einleitung... 9 Inhalt Einleitung........... 9 1. Morphologie: Grundlegendes....................... 10 1.1 Grundbegriffe der morphologischen Analyse........... 10 1.2 Morphologie: Flexion vs. Wortbildung..............

Mehr

Vorkurs Mediencode 7595-50. Die wichtigsten grammatikalischen Termini

Vorkurs Mediencode 7595-50. Die wichtigsten grammatikalischen Termini Vorkurs Mediencode 7595-50 Die wichtigsten grammatikalischen Termini Für die Arbeit mit Ihrem Lateinbuch benötigen Sie eine Reihe von grammatikalischen Fachbegriffen und auch ein Grundverständnis wichtiger

Mehr

Lösungen zum Aufgabenblatt 4 Computerlinguistische Anwendungen

Lösungen zum Aufgabenblatt 4 Computerlinguistische Anwendungen Lösungen zum Aufgabenblatt 4 Computerlinguistische Anwendungen Universität München, CIS, SS 2013 Hans Leiß Abgabetermin: Do, 31.5.2013 Aufgabe 4.1 Die Grammatik in Beispiele/programmierer.pl berücksichtigt

Mehr

Sing Nf. Unb Gen Unb Def. Mask. Nom ich 1 Nom wir 1 Nom man 1 Gen meiner 1 Gen unser 1 Dat mir 1 Dat uns 1 Akk mich 1 Akk uns 1 ICH WP WIR MAN WP

Sing Nf. Unb Gen Unb Def. Mask. Nom ich 1 Nom wir 1 Nom man 1 Gen meiner 1 Gen unser 1 Dat mir 1 Dat uns 1 Akk mich 1 Akk uns 1 ICH WP WIR MAN WP Sonderfälle bei den substantivischen Wörtern Nominativ... JOGHURT WP Sing Nf Def Indef-Pos... Def... Mask joghurt 1 der joghurt ein joghurt Neut joghurt 1 das joghurt ein joghurt joghurts 1 die joghurts

Mehr

Morphologie. 1. Flexion und Derivation 2. Analyse mittels lexikalischer Regeln

Morphologie. 1. Flexion und Derivation 2. Analyse mittels lexikalischer Regeln Morphologie 1. Flexion und Derivation 2. Analyse mittels lexikalischer Regeln Morphologie Flexion Deklination Flexion der Nomina: Deklination Hund Hund-es Hund-e Hund-en (Stamm + Suffix) Mann Mann-es Männ-er

Mehr

RESUMEN GRAMÁTICA ALEMANA

RESUMEN GRAMÁTICA ALEMANA DEKLINATION MIT BESTIMMTEN ARTIKEL. RESUMEN GRAMÁTICA ALEMANA (por Elena Martín-Cancela) Nominativ Der junge Vater Die junge Mutter Das kleine Kind Die kleinen Kinder Akkusativ Den jungen Vater Die junge

Mehr

Tokenisierung und Lemmatisierung in Suchmaschinen

Tokenisierung und Lemmatisierung in Suchmaschinen Tokenisierung und Lemmatisierung in Suchmaschinen Hauptseminar Suchmaschinen Computerlinguistik Sommersemester 2010 Stefan Langer stefan.langer@cis.uni-muenchen.de Übung: Tokenisierung (5 min) Was ist

Mehr

Einführung in die französische Morphologie

Einführung in die französische Morphologie Romanistische Arbeitshefte 36 Einführung in die französische Morphologie Bearbeitet von Nikolaus Schpak-Dolt 3., aktualisierte und erweiterte Auflage 2010. Taschenbuch. XII, 174 S. Paperback ISBN 978 3

Mehr

Relativsätze, Teil I

Relativsätze, Teil I Relativsätze, Teil I Christian Gambel Sehr oft, wenn wir sprechen oder schreiben, möchten wir eine Person oder ein Objekt näher beschreiben. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten wie zum Beispiel Adjektive

Mehr

Morphologie Numerus, Genus und Kasus im Vergleich

Morphologie Numerus, Genus und Kasus im Vergleich System der deutschen Sprache Morphologie nominale Kategorie: Beat Siebenhaar Frank Liedtke Morphologie Numerus, Genus und im Vergleich Genus Numerus formale, grammatische Bestimmung über Kongruenz keine

Mehr

file:///c /Dokumente%20und%20Einstellungen/Michael/Desktop/REFS/Ready%20to%20do/10_10_05/DasNomen.html Das Nomen:

file:///c /Dokumente%20und%20Einstellungen/Michael/Desktop/REFS/Ready%20to%20do/10_10_05/DasNomen.html Das Nomen: Das Nomen: Das Nomen ist im Deutschen und im Latein gleich bestimmbar: Und zwar durch: Geschlecht Genus (maskulinum, femininum, neutrum) Im Deutschen erkennt man es am bestimmten Artikel im Singular, im

Mehr

Sie gab das Buch ihrer Schwester.

Sie gab das Buch ihrer Schwester. Linguistische Kriterien für kontextfreie Grammatiken Zerlegung eines Satzes in Konstituenten gemäß Austausch-, Verschiebe- und Weglaßprobe Dies ist ein Beispiel. Beschreibungsmöglichkeiten: 1. S Pron V

Mehr

Syntax. Ending Khoerudin Deutschabteilung FPBS UPI

Syntax. Ending Khoerudin Deutschabteilung FPBS UPI Syntax Ending Khoerudin Deutschabteilung FPBS UPI Traditionale Syntaxanalyse Was ist ein Satz? Syntax: ein System von Regeln, nach denen aus einem Grundinventar kleinerer Einheiten (Wörter und Wortgruppen)

Mehr

PdF Masaryk-Universität Frühjahrsemester 2015 Handout zur Vorlesung NJ_G200 Morfologie němčiny. Pronominale Flexion

PdF Masaryk-Universität Frühjahrsemester 2015 Handout zur Vorlesung NJ_G200 Morfologie němčiny. Pronominale Flexion 1. Pronominale und nominale Flexion Pronominale Flexion Neben der nominalen Flexion, mit der wir uns in den vorangegangenen Vorlesungen beschäftigt haben, gibt es im Deutschen ein weiteres Deklinationsmuster,

Mehr

KAPITEL I EINLEITUNG

KAPITEL I EINLEITUNG KAPITEL I EINLEITUNG A. Der Hintergrund Die Wortklasse oder part of speech hat verschiedene Merkmale. Nach dem traditionellen System werden die deutschen Wortklassen in zehn Klassen unterteilt (Gross,

Mehr

Artikelspiel erstellt von L. Schikowski M.A., Universität Göttingen, IIK e.v. Göttingen, lschikowski@gmail.com, Gruppen-/Partnerarbeit

Artikelspiel erstellt von L. Schikowski M.A., Universität Göttingen, IIK e.v. Göttingen, lschikowski@gmail.com, Gruppen-/Partnerarbeit Genus Rede Kardinalzahl Prädikat Konsonant Modus Stamm Vokal Subjekt Plural Prä-/Suffix Genitiv Artikel mit Grammatikbegriffen üben Präteritum Numerus Funktionsverbgefüge Plusquamperfekt Konjugation Kasus

Mehr

Mehr über Adjektivendungen. NIVEAU NUMMER SPRACHE Anfänger A2_2067G_DE Deutsch

Mehr über Adjektivendungen. NIVEAU NUMMER SPRACHE Anfänger A2_2067G_DE Deutsch Mehr über Adjektivendungen GRAMMATIK NIVEAU NUMMER SPRACHE Anfänger A2_2067G_DE Deutsch Lernziele Wiederholung der vier Kasus Den richtigen Kasus und Genus in der Schriftsprache verwenden können 2 Der

Mehr

Grammatiktheoretische und psycholinguistische Aspekte der Flexionsmorphologie Embick und Marantz (2005) über regelmäßige und unregelmäßige Verben

Grammatiktheoretische und psycholinguistische Aspekte der Flexionsmorphologie Embick und Marantz (2005) über regelmäßige und unregelmäßige Verben Grammatiktheoretische und psycholinguistische Aspekte der Flexionsmorphologie Embick und Marantz (2005) über regelmäßige und unregelmäßige Verben Gereon Müller & Andreas Opitz Institut für Linguistik Universität

Mehr

Was ist ein Wort? Morphologie I Einf. in die Linguistik

Was ist ein Wort? Morphologie I Einf. in die Linguistik Morphologie I Einf. in die Linguistik Was ist ein Wort? Ich will Rad fahren Ich will radfahren Ich will Räder fahren *Ich will räderfahren 1 Wenn es flektiert ist, ist es ein Wort. (und wenn es keine sichtbare

Mehr

Lies die Sätze und schreibe die entsprechende Zeitform in das Kästchen!

Lies die Sätze und schreibe die entsprechende Zeitform in das Kästchen! check 8. check 9. Wann bricht ein Vulkan aus? Verben in Zeitformen check 8. Wann bricht ein Vulkan aus? text- und Satzstrukturen kennen und anwenden / 4 Lies die Sätze und schreibe die entsprechende Zeitform

Mehr

Lösung für Lehrerinnen und Lehrer Grammatik-Lapbook Teil 1: Wortarten

Lösung für Lehrerinnen und Lehrer Grammatik-Lapbook Teil 1: Wortarten Lösung für Lehrerinnen und Lehrer Grammatik-Lapbook Teil 1: Wortarten Es wird zunächst eine Grundform für das Lapbook erstellt. Dabei bietet es sich an, aus Tonkarton ein Buch zu falten (siehe auch Arbeitsblatt

Mehr