Flexion bei Nomen Verbalflexion Flexion und Wortarten Repetitorium. Morphologie IV. Flexion. Gerrit Kentner. 19. Dezember / 34

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1 Morphologie IV Flexion Gerrit Kentner 19. Dezember / 34

2 Morphologie: Was bisher geschah Wortbegriff, Morphembegriff, Morphemklassifikation Derivation Komposition 2 / 34

3 Morphologie heute: Wortformbildung: Flexion Literatur zum Thema: Busch, Stenschke: Germanistische Linguistik. Reihe Bachelor-Wissen (online über Unibibliothek) Meibauer, J. et al. (2002): Einführung in die germanistische Linguistik. Stuttgart: Metzler. Kap 5 Grewendorf, G. et al. (1998). Sprachliches Wissen. Frankfurt a.m.: Suhrkamp. Kap. 5 3 / 34

4 Überblick Flexion - was ist das? 4 / 34

5 Überblick Flexion - was ist das? Deklination (Flexion bei nominalen Wortklassen) 4 / 34

6 Überblick Flexion - was ist das? Deklination (Flexion bei nominalen Wortklassen) Konjugation (Flexion am Verb) 4 / 34

7 Überblick Flexion - was ist das? Deklination (Flexion bei nominalen Wortklassen) Konjugation (Flexion am Verb) Paradigmen 4 / 34

8 Überblick Flexion - was ist das? Deklination (Flexion bei nominalen Wortklassen) Konjugation (Flexion am Verb) Paradigmen Sonderfälle (Komparation) 4 / 34

9 Teilgebiete der Morphologie Morphologie Wortbildung Flexion Komposition Lehr+stück Wasser+eis grau+blau Derivation un+glaub+lich schein+bar Plan+ung Haus - Hauses gehen - gingst heiser - heiserer 5 / 34

10 Teilgebiete der Morphologie Morphologie Wortbildung Flexion Komposition Derivation Haus - Hauses gehen - gingst heiser - heiserer 6 / 34

11 Teilgebiete der Morphologie Morphologie Wortbildung Flexion Komposition Derivation Haus - Hauses gehen - gingst heiser - heiserer Was unterscheidet Flexion von Komposition und Derivation? 6 / 34

12 Teilgebiete der Morphologie Morphologie Wortbildung Flexion Komposition Derivation Haus - Hauses gehen - gingst heiser - heiserer Was unterscheidet Flexion von Komposition und Derivation? Durch Affigierung entstehen neue Wortformen, ohne Änderung der Bedeutung und ohne Veränderung der Wortart. 6 / 34

13 Teilgebiete der Morphologie Morphologie Wortbildung Flexion Komposition Derivation Haus - Hauses gehen - gingst heiser - heiserer Was unterscheidet Flexion von Komposition und Derivation? Durch Affigierung entstehen neue Wortformen, ohne Änderung der Bedeutung und ohne Veränderung der Wortart. Flexion ist kategorieerhaltend. 6 / 34

14 Teilgebiete der Morphologie Morphologie Wortbildung Flexion Komposition Derivation Haus - Hauses gehen - gingst heiser - heiserer Was unterscheidet Flexion von Komposition und Derivation? Durch Affigierung entstehen neue Wortformen, ohne Änderung der Bedeutung und ohne Veränderung der Wortart. Flexion ist kategorieerhaltend. Die Menge der Wortformen zu einem lexikalischen Wort wird Paradigma genannt. 6 / 34

15 Flexion Die Flexion (lat. flexum Gebogenes. auch: Beugung) ist die Bildung eines (morpho)syntaktischen Wortes [einer Wortform] aus einem Stamm. Eine Wortform [syntaktisches Wort] ist ein Wort, das syntaktisch verwendet wird und flektiert ist, falls es flektierbar ist. 7 / 34

16 Reihenfolge der Affigierung Sowohl Derivation als auch Flexion verwenden Affixe Welche morphologische Analyse ist die Richtige? be-trink-st be-trink-st be-trink st be trink-st be trink trink st 8 / 34

17 Reihenfolge der Affigierung Sowohl Derivation als auch Flexion verwenden Affixe Welche morphologische Analyse ist die Richtige? be-trink-st be-trink-st be-trink st be trink-st be trink trink st Welche Reihenfolge ist die richtige? 8 / 34

18 Reihenfolge der Affigierung Sowohl Derivation als auch Flexion verwenden Affixe Welche morphologische Analyse ist die Richtige? be-trink-st be-trink-st be-trink st be trink-st be trink trink st Welche Reihenfolge ist die richtige? Grundsätzlich gilt: Derivation findet vor Flexion statt, also [ [ be-trink ] -st ] 8 / 34

19 Reihenfolge der Affigierung send Stamm ung D Affix en F Affix 9 / 34

20 Reihenfolge der Affigierung send Stamm ung D Affix en F Affix send-ung-en *send-en-ung send-ung en send-en ung send ung send en 9 / 34

21 Reihenfolge der Affigierung send Stamm ung D Affix en F Affix send-ung-en *send-en-ung send-ung en send-en ung send ung send en Derivation ist nach Flexion i.d.r. nicht mehr möglich. 9 / 34

22 Beziehung von Form und Inhalt von Flexiven Nicht jeder (lexikalischen oder grammatischen) Bedeutung lässt sich eindeutig ein Segment auf der Ausdrucksseite zuordnen. Einerseits können verschiedene Exponenten für eine grammatische Bedeutung stehen, wie z.b. im Falle des Pluralmorphems: (1) Kind-er, Bär-en, Streik-s, Bauer-n, Tag-e, Segel / 34

23 Beziehung von Form und Inhalt von Flexiven Nicht jeder (lexikalischen oder grammatischen) Bedeutung lässt sich eindeutig ein Segment auf der Ausdrucksseite zuordnen. Einerseits können verschiedene Exponenten für eine grammatische Bedeutung stehen, wie z.b. im Falle des Pluralmorphems: (1) Kind-er, Bär-en, Streik-s, Bauer-n, Tag-e, Segel-0... Pluralallomorphe: {-e, -en, -n, -s, 0} 10 / 34

24 Beziehung von Form und Inhalt von Flexiven Nicht jeder (lexikalischen oder grammatischen) Bedeutung lässt sich eindeutig ein Segment auf der Ausdrucksseite zuordnen. Einerseits können verschiedene Exponenten für eine grammatische Bedeutung stehen, wie z.b. im Falle des Pluralmorphems: (1) Kind-er, Bär-en, Streik-s, Bauer-n, Tag-e, Segel-0... Pluralallomorphe: {-e, -en, -n, -s, 0} Andererseits kann ein Exponent mehrere Funktionen gleichzeitig haben (Fusion; Kennzeichen des flektierenden Sprachbaus im Unterschied zum agglutinierenden Typ): 10 / 34

25 Beziehung von Form und Inhalt von Flexiven Nicht jeder (lexikalischen oder grammatischen) Bedeutung lässt sich eindeutig ein Segment auf der Ausdrucksseite zuordnen. Einerseits können verschiedene Exponenten für eine grammatische Bedeutung stehen, wie z.b. im Falle des Pluralmorphems: (1) Kind-er, Bär-en, Streik-s, Bauer-n, Tag-e, Segel-0... Pluralallomorphe: {-e, -en, -n, -s, 0} Andererseits kann ein Exponent mehrere Funktionen gleichzeitig haben (Fusion; Kennzeichen des flektierenden Sprachbaus im Unterschied zum agglutinierenden Typ): Exponent st in geh-st zeigt 2. Person, Sg., Indikativ und Präsens gleichzeitig an. 10 / 34

26 Beziehung von Form und Inhalt von Flexiven Agglutination 11 / 34

27 Wurzel- und Mustermorphologie Nichtkonkatenative Morphologie Wurzel ktb im modernen Standard-Arabischen a. katab - schreiben b. kataba - er schrieb c. kaatab - brieflich korrespondieren d. kattab - veranlassen zu schreiben e. kuttib - veranlasst werden zu schreiben f. kitaab - Buch g. kutub - Bücher h. kaatib - Autor 12 / 34

28 Nominalflexion Nomen flektieren hinsichtlich folgender Kategorisierungen (Deklination): 13 / 34

29 Nominalflexion Nomen flektieren hinsichtlich folgender Kategorisierungen (Deklination): Kasus (Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ) 13 / 34

30 Nominalflexion Nomen flektieren hinsichtlich folgender Kategorisierungen (Deklination): Kasus (Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ) weitere Kasus in anderen Sprachen: Illativ, Essiv, Ablativ, Inessiv / 34

31 Nominalflexion Nomen flektieren hinsichtlich folgender Kategorisierungen (Deklination): Kasus (Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ) weitere Kasus in anderen Sprachen: Illativ, Essiv, Ablativ, Inessiv... Numerus (Singular, Plural) 13 / 34

32 Nominalflexion Nomen flektieren hinsichtlich folgender Kategorisierungen (Deklination): Kasus (Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ) weitere Kasus in anderen Sprachen: Illativ, Essiv, Ablativ, Inessiv... Numerus (Singular, Plural) weitere Numeri in anderen Sprachen: Dualis, Trialis, Paucalis 13 / 34

33 Nominalflexion Nomen flektieren hinsichtlich folgender Kategorisierungen (Deklination): Kasus (Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ) weitere Kasus in anderen Sprachen: Illativ, Essiv, Ablativ, Inessiv... Numerus (Singular, Plural) weitere Numeri in anderen Sprachen: Dualis, Trialis, Paucalis Genus (mask., fem., neutr.; im Deutschen nur am Artikel markiert) 13 / 34

34 Nominalflexion Im Deutschen gibt es im Bereich der Nomina unterschiedliche Flexionsklassen (F. = Gruppe der Wörter mit demselben Flexionsparadigma). Singular Plural Nom Gen Dat Akk Nom Gen Dat Akk Staat 0 (e)s (e) 0 en Mann 0 (e)s (e) 0 er er ern er Hund 0 (e)s (e) 0 e e en e Streik 0 (e)s (e) 0 s Vogel 0 s n 0 Bär 0 en Frau 0 en Wurst 0 e e en e Bar 0 s Mutter n 0 14 / 34

35 Nominalflexion Beobachtungen: Formenzusammenfall (Synkretismus) ist keine Seltenheit kein Paradigma ist voll spezifiziert. Feminina flektieren im Singular nicht. Nur schwache Nomina sind im Akkusativ Singular flektiert. Singular Plural Nom Gen Dat Akk Nom Gen Dat Akk Staat 0 (e)s (e) 0 en Mann 0 (e)s (e) 0 er er ern er Hund 0 (e)s (e) 0 e e en e Streik 0 (e)s (e) 0 s Vogel 0 s n 0 Bär 0 en Frau 0 en Wurst 0 e e en e Bar 0 s Mutter n 0 15 / 34

36 Nominalflexion Beobachtungen: Was fällt Ihnen bei dem Vergleich der Paradigmen Hund, Wurst, Vogel und Mutter auf? Singular Plural Nom Gen Dat Akk Nom Gen Dat Akk Hund 0 (e)s (e) 0 e e en e Vogel 0 s n 0 Wurst 0 e e en e Mutter n 0 16 / 34

37 Nominalflexion Beobachtungen: In der Tabelle ist nur äußere Flektion berücksichtigt. Gibt es für jede Zeile Nomina mit und ohne Umlaut? Singular Plural Nom Gen Dat Akk Nom Gen Dat Akk Staat 0 (e)s (e) 0 en Mann 0 (e)s (e) 0 er er ern er Hund 0 (e)s (e) 0 e e en e Streik 0 (e)s (e) 0 s Vogel 0 s n 0 Bär 0 en Frau 0 en Wurst 0 e e en e Bar 0 s Mutter n 0 17 / 34

38 Nominalflexion Numerus markiert durch Affix: Umlaut: Affix+Umlaut: Nullmarkierung besondere Pluralformen 18 / 34

39 Nominalflexion Numerus markiert durch Affix: Staat Staat-en Umlaut: Affix+Umlaut: Nullmarkierung besondere Pluralformen 18 / 34

40 Nominalflexion Numerus markiert durch Affix: Staat Staat-en Umlaut: Mutter Mütter Affix+Umlaut: Nullmarkierung besondere Pluralformen 18 / 34

41 Nominalflexion Numerus markiert durch Affix: Staat Staat-en Umlaut: Mutter Mütter Affix+Umlaut: Stab Stäbe Nullmarkierung besondere Pluralformen 18 / 34

42 Nominalflexion Numerus markiert durch Affix: Staat Staat-en Umlaut: Mutter Mütter Affix+Umlaut: Stab Stäbe Nullmarkierung Rudel, Gebirge besondere Pluralformen 18 / 34

43 Nominalflexion Numerus markiert durch Affix: Staat Staat-en Umlaut: Mutter Mütter Affix+Umlaut: Stab Stäbe Nullmarkierung Rudel, Gebirge besondere Pluralformen Kaktus Kakteen 18 / 34

44 Nominalflexion Nullmarkierung muss unterschieden werden von Unmöglichkeit der Numerusbildung 19 / 34

45 Nominalflexion Nullmarkierung muss unterschieden werden von Unmöglichkeit der Numerusbildung Mehl, Sand, See (f.), Reis, Hass, Liebe (Singularetantum) 19 / 34

46 Nominalflexion Nullmarkierung muss unterschieden werden von Unmöglichkeit der Numerusbildung Mehl, Sand, See (f.), Reis, Hass, Liebe (Singularetantum) betrifft bestimmte Abstrakta und Stoffklassen 19 / 34

47 Nominalflexion Nullmarkierung muss unterschieden werden von Unmöglichkeit der Numerusbildung Mehl, Sand, See (f.), Reis, Hass, Liebe (Singularetantum) betrifft bestimmte Abstrakta und Stoffklassen Eltern, Leute, Kosten, Ferien, Anden (geogr. Orte) (Pluraletantum) 19 / 34

48 Nominalflexion Von Nominalflexion sind auch Adjektive und Artikel betroffen, da sie ebenfalls nach Kasus, Numerus und Genus flektieren. * Die Nominalgruppe zeigt unterschiedliche Flexion abhängig von der Bestimmtheit des Artikels: 20 / 34

49 Nominalflexion Von Nominalflexion sind auch Adjektive und Artikel betroffen, da sie ebenfalls nach Kasus, Numerus und Genus flektieren. * Die Nominalgruppe zeigt unterschiedliche Flexion abhängig von der Bestimmtheit des Artikels: Nom.Sg: ein schnell-er Junge der schnell-e Junge 20 / 34

50 Nominalflexion Von Nominalflexion sind auch Adjektive und Artikel betroffen, da sie ebenfalls nach Kasus, Numerus und Genus flektieren. * Die Nominalgruppe zeigt unterschiedliche Flexion abhängig von der Bestimmtheit des Artikels: Nom.Sg: ein schnell-er Junge Nom.Pl: schnell-e Jungen der schnell-e Junge die schnell-en Jungen 20 / 34

51 Nominalflexion Von Nominalflexion sind auch Adjektive und Artikel betroffen, da sie ebenfalls nach Kasus, Numerus und Genus flektieren. * Die Nominalgruppe zeigt unterschiedliche Flexion abhängig von der Bestimmtheit des Artikels: Nom.Sg: ein schnell-er Junge Nom.Pl: schnell-e Jungen der schnell-e Junge die schnell-en Jungen * im weiteren Sinne gehört auch die Komparation zur Nominalflexion: 20 / 34

52 Nominalflexion Von Nominalflexion sind auch Adjektive und Artikel betroffen, da sie ebenfalls nach Kasus, Numerus und Genus flektieren. * Die Nominalgruppe zeigt unterschiedliche Flexion abhängig von der Bestimmtheit des Artikels: Nom.Sg: ein schnell-er Junge Nom.Pl: schnell-e Jungen der schnell-e Junge die schnell-en Jungen * im weiteren Sinne gehört auch die Komparation zur Nominalflexion: schnell schnell-er schnell-st 20 / 34

53 Nominalflexion Von Nominalflexion sind auch Adjektive und Artikel betroffen, da sie ebenfalls nach Kasus, Numerus und Genus flektieren. * Die Nominalgruppe zeigt unterschiedliche Flexion abhängig von der Bestimmtheit des Artikels: Nom.Sg: ein schnell-er Junge Nom.Pl: schnell-e Jungen der schnell-e Junge die schnell-en Jungen * im weiteren Sinne gehört auch die Komparation zur Nominalflexion: schnell schnell-er schnell-st gut besser best (Suppletion) 20 / 34

54 Verbalflexion Konjugation: Flexion nach folgenden Kategorisierungen: Person Numerus Tempus (Präsens und Präteritum synthetisch, sonst periphrastisch) Modus (synthetisch oder periphrastisch) Genus verbi (Passiv nur periphrastisch) (Aspekt) 21 / 34

55 Verbalflexion Morphologische Gliederung * Regelmäßige Verben (bilden Präteritalstamm mit Suffix -te) * Unregelmäßige Verben (Stammform mit Vokalwechsel) 22 / 34

56 Verbalflexion Morphologische Gliederung * Regelmäßige Verben (bilden Präteritalstamm mit Suffix -te) schwache Verben: arbeiten arbeitete gearbeitet * Unregelmäßige Verben (Stammform mit Vokalwechsel) 22 / 34

57 Verbalflexion Morphologische Gliederung * Regelmäßige Verben (bilden Präteritalstamm mit Suffix -te) schwache Verben: arbeiten arbeitete gearbeitet * Unregelmäßige Verben (Stammform mit Vokalwechsel) laufen lief gelaufen; singen sang gesungen; sprechen sprach gesprochen (=starke Verben nach Typologie von J. Grimm - sie bilden den Präteritalstamm aus eigener Kraft ) 22 / 34

58 Verbalflexion Morphologische Gliederung * Regelmäßige Verben (bilden Präteritalstamm mit Suffix -te) schwache Verben: arbeiten arbeitete gearbeitet * Unregelmäßige Verben (Stammform mit Vokalwechsel) laufen lief gelaufen; singen sang gesungen; sprechen sprach gesprochen (=starke Verben nach Typologie von J. Grimm - sie bilden den Präteritalstamm aus eigener Kraft ) mit Stammvokalwechsel: brennen brannte gebrannt; wissen wusste gewusst; dürfen durfte gedurft 22 / 34

59 Verbalflexion Morphologische Gliederung * Regelmäßige Verben (bilden Präteritalstamm mit Suffix -te) schwache Verben: arbeiten arbeitete gearbeitet * Unregelmäßige Verben (Stammform mit Vokalwechsel) laufen lief gelaufen; singen sang gesungen; sprechen sprach gesprochen (=starke Verben nach Typologie von J. Grimm - sie bilden den Präteritalstamm aus eigener Kraft ) mit Stammvokalwechsel: brennen brannte gebrannt; wissen wusste gewusst; dürfen durfte gedurft mit Vokal- und Konsonantenwechsel: bringen brachte gebracht; denken dachte gedacht 22 / 34

60 Verbalflexion Morphologische Gliederung * Regelmäßige Verben (bilden Präteritalstamm mit Suffix -te) schwache Verben: arbeiten arbeitete gearbeitet * Unregelmäßige Verben (Stammform mit Vokalwechsel) laufen lief gelaufen; singen sang gesungen; sprechen sprach gesprochen (=starke Verben nach Typologie von J. Grimm - sie bilden den Präteritalstamm aus eigener Kraft ) mit Stammvokalwechsel: brennen brannte gebrannt; wissen wusste gewusst; dürfen durfte gedurft mit Vokal- und Konsonantenwechsel: bringen brachte gebracht; denken dachte gedacht Suppletivparadigmen (sein, tun) 22 / 34

61 Verbalflexion Einteilung nach Finitheit * finite Verben * Infinite Verben infinite Verbalformen (adjektivisch flektiert) 23 / 34

62 Verbalflexion Einteilung nach Finitheit * finite Verben du sing-st, er arbeit-et-e (Markierung von Person, Numerus und Modus) * Infinite Verben infinite Verbalformen (adjektivisch flektiert) 23 / 34

63 Verbalflexion Einteilung nach Finitheit * finite Verben du sing-st, er arbeit-et-e (Markierung von Person, Numerus und Modus) * Infinite Verben Infinitiv (+ zu), Partizip II infinite Verbalformen (adjektivisch flektiert) 23 / 34

64 Verbalflexion Einteilung nach Finitheit * finite Verben du sing-st, er arbeit-et-e (Markierung von Person, Numerus und Modus) * Infinite Verben Infinitiv (+ zu), Partizip II er wollte singen. (INF) Peter hat gearbeitet. (PART II) Uwe öffnet, die Gäste zu begrüßen (INF+zu) infinite Verbalformen (adjektivisch flektiert) 23 / 34

65 Verbalflexion Einteilung nach Finitheit * finite Verben du sing-st, er arbeit-et-e (Markierung von Person, Numerus und Modus) * Infinite Verben Infinitiv (+ zu), Partizip II er wollte singen. (INF) Peter hat gearbeitet. (PART II) Uwe öffnet, die Gäste zu begrüßen (INF+zu) infinite Verbalformen (adjektivisch flektiert) liebend (PART I) mein zu liebend-er Gatte (Gerundivum) meine geliebt-e Tochter (PART II) 23 / 34

66 Flexion und Wortarten Elemente mit identischen Flexionseigenschaften können (ggf.) zu Klassen (Wortarten) zusammengefasst werden. Genus Kasus Numerus Tempus Komparation geh Kraft mit der find alt Hut neben schenk jene genau 24 / 34

67 Abstraktheit des Morphembegriff nach Wurzel (1984): Ein Morphem ist die kleinste, in ihren verschiedenen Vorkommen als formal einheitlich identifizierbare Folge von Segmenten [ Einzellauten], der (wenigstens) eine als einheitlich identifizierbare ausserphonologische Eingenschaft zugeordnet ist. Realisierungsvarianten eines zugrundeliegenden Morphems heissen Allomorphe Anders gesagt: Ein Morphem kann als Klasse von Allomorphen (kleinste realisierbare Einheiten mit derselben semantischen und/oder grammatischen Funktion) definiert werden. 25 / 34

68 Wortbegriff syntaktisches Wort, lexikalisches Wort, graphisches Wort, phonologisches Wort Lexem vs. Wortform Wortbildung (Komposition, Derivation) vs. Wortformbildung (Flexion) 26 / 34

69 Teilgebiete der Morphologie Morphologie Wortbildung Flexion Komposition Lehr+stück Wasser+eis grau+blau Derivation un+glaub+lich schein+bar Plan+ung Haus - Hauses gehen - gingst heiser - heiserer 27 / 34

70 Morphemklassifikation nach semantischem Gehalt (Inhalts- vs. Funktionsmorpheme) nach Selbständigkeit (frei vs. gebunden) nach Funktion (Stamm-, Derivations-, Flexionsmorpheme, Fugenelemente) Affixtypen: Präfix, Suffix, Infix, Zirkumfix (grammatische Morpheme); Sonderform: Konfix (Morphem mit lexikalischer Bedeutung, aber fester Position) 28 / 34

71 Flexion Nicht jeder (lexikalischen oder grammatischen) Bedeutung lässt sich eindeutig ein Segment auf der Ausdrucksseite zuordnen. Einerseits können verschiedene Flexionsmorpheme für eine grammatische Bedeutung stehen, wie z.b. das Pluralmorphem Andererseits können Flexionsmorpheme mehrere Bedeutungen gleichzeitig tragen: Flexionsmorphem st in geh-st zeigt 2. Person und Sg. gleichzeitig an 29 / 34

72 Flexion Innere vs. äussere Flexion (Stammänderung vs. Affigierung) Aufgaben der Flexion: grammatische (z.b. Kongruenz) oder kommunikativ-pragmatische Funktion (Modus) Paradigmen: starke vs. schwache Flexion - woran kann man das erkennen? 30 / 34

73 Wortarten und Flexion Die Flexionskategorisierungen sind bei den nominalen Wortarten des Deutschen Kasus und Numerus (ausserdem bei Adjektiven und Artikeln Genus, bei Adjektiven Komparation), bei den Verben Tempus, Modus, Numerus, Person und Genus verbi. 31 / 34

74 Derivation Wer bestimmt die Wortart? Der Kopf! Der Kopf projiziert seine Merkmale und selegiert seine Komplemente untragbar {A} un {A/N} tragbar {A} trag {V} bar {A} 32 / 34

75 Derivation Kopf: Als Kopf wird der Teil eines Wortbildungsproduktes bezeichnet, der die grammatischen Eigenschaften des komplexen Wortes bestimmt. Projektion: Projektion ist der Name für das Wortbildungsprodukt. Die Eigenschaften des Kopfes werden auf das Ganze projiziert. Kopfvererbungsprinzip: Die morphosyntaktischen Eigenschaften des Wortes werden durch seinen Kopf bestimmt. Kopfparameter: Im Deutschen ist der Kopf immer rechts 33 / 34

76 Aufgabe Sie untersuchen eine fiktive Sprache und haben folgende Wortliste Junge - arga; Baum - uluga; Garten - emosa; jung - eman; klein - yban; gross - ulan; pflanzen - gratan; Untersuchen Sie die folgenden Sätze: Der Junge pflanzt einen Baum im Garten. Arga sa emosas ulugam grata. Der junge/kleine Junge hat einen kleineren Baum im grössten Garten gepflanzt. Arga eman sa emosas ulanrost ulugam ybanro grataba. 34 / 34

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