SOLARENERGIE ITALIEN
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- Kristian Reuter
- vor 8 Jahren
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1 SOLARENERGIE ITALIEN
2 Italien - Solarenergie Branche kompakt: Italien - Solarenergie (März 2015) Mailand (gtai) - Die Neuinstallationen im Bereich Photovoltaik (PV) sinken angesichts der Deckelung und rückwirkenden Kürzung der Fördermittel nach dem Boomjahr 2011 drastisch. Der Markt bleibt jedoch interessant. Die starke Sonneneinstrahlung, hohe Energiepreise und -importabhängigkeit bieten hervorragende Bedingungen für die Ausweitung der Solarenergieproduktion. Nach Deutschland und China verfügte Italien Ende 2014 über die dritthöchste installierte PV-Kapazität weltweit. Der Solarwärmemarkt gewinnt an Schwung. Energie- und Umweltdaten Umwelt- und energiepolitische Zielvorgaben Die EU-Klimaschutzziele (Richtlinie 2009/28/CE etc.) verpflichten Italien, 17% seines Primärenergieverbrauchs 2020 aus erneuerbaren Energien bereitzustellen. Anfang 2013 verabschiedete das Land eine Energiestrategie, die das nationale Ziel auf 19 bis 20% anhob. Im Rahmen des Nationalen Aktionsplans für erneuerbare Energie (National Renewable Energy Action Plan - NREAP) von 2010 strebt die Regierung im Bereich Wärme/Kälte 17%, im Transportsektor 10% und in der Stromerzeugung eine Quote von 26% an, die seitdem auf etwa 35% erhöht worden ist. Auch für die Solarenergie hat die Regierung Ziele formuliert. Bis 2020 sollen 26 Mio. qm Solarwärmekollektoren installiert sein. Das PV-Kapazitätsziel wurde mit der Aktualisierung des Einspeisegesetzes 2011 auf 23 GW bis 2017 angehoben. Energiedaten Italien 2013 Wert Primärenergieverbrauch (Mtoe, brutto) 171,0 davon erneuerbare Energien (in %) 18,0 Wachstum des Primärenergieverbrauchs 2013/12 (in %) -3,0 Energieimporte, netto (in 2013 Mtoe) 129,0 Stromproduktion, Brutto (TWh) 289,8 Kohle/Öl/Gas (in %) 60,7 Atomkraft (in %) - erneuerbare Energien (in %) 38,6 Wasserkraft (in %) 18,9 Wind (in %) 5,1 Solar (in %) 7,4 Geothermie (in %) 2,0 Biomasse (in %) 5,9 Germany Trade & Invest 1
3 Italien - Solarenergie Energiedaten Italien 2013 (Forts.) Wert Wachstum der Stromproduktion 2013/12 (in %) -3,2 Stromerzeugungskapazitäten (GW) 128,6 Kohle/Öl/Gas 79,3 Atomkraft - erneuerbare Energien 49,3 Endpreis für Industriestrom (2014 in Euro/kWh)*) <1.000MWh: 0,3246 bis > MWh: 0,0882 Endpreis für Haushaltsstrom (2014 in Euro/kWh)*) <1.000: 0,2913 bis > : 0,3336 CO2-Emissionen (2013 in Mio. t CO2) 375 *) Prognose Quellen: Gestore di Servizi Energetici (GSE), Autorità per l Energia Elettrica e il Gas (AEEG), Terna Energie- und Umweltindikatoren 2012 im Vergleich Indikator Italien OECD Deutschland Primärenergieangebot/Kopf 2,61 4,19 3,82 (toe/kopf) Primärenergieangebot/BIP 0,10 0,13 0,11 (toe/1.000 US$, 2005) Stromverbrauch/Kopf (kwh/kopf) CO2-Ausstoß/Kopf (t CO2/Kopf) 6,15 9,68 9,22 CO2-Ausstoß/BIP (kg CO2/US$, 2005) 0,22 0,31 0,25 Quelle: IEA Key World Energy Statistics 2014 Energiemarktprognosen Der Bruttoendenergieverbrauch in Italien könnte nach den Berechnungen von 2009 aus dem Aktionsplan NREAP im Jahr 2020 etwa 145,6 Mtoe betragen. Unter Einbeziehung der Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz, die Italien plant, um die EU-Ziele zu erreichen, rechnet die Regierung 2020 mit einem Verbrauch von 133 Mtoe. Für die Stromnachfrage geht die gleiche Quelle von 407 TWh 2020 aus, Energieeffizienzmaßnahmen eingerechnet von 375 TWh. Aktuelle Szenarien zum italienischen Stromverbrauch veröffentlicht der Stromnetzbetreiber Terna ( 2 Branche kompakt
4 Natürliche Rahmenbedingungen für die Solarenergienutzung Die durchschnittliche jährliche Sonneneinstrahlung in Italien erreicht im Norden bei Mailand circa kwh/qm, in der Mitte des Landes rund kwh/qm und im Süden bis zu kwh/qm. Einen Solaratlas für Italien und andere europäische Länder bietet beispielsweise das Photovoltaic Geographical Information System (PVGIS) des Joint Research Center der EU-Kommission unter Gesetzliche und administrative Rahmenbedingungen Organisation des Strom- und des Wärmemarkts Sowohl der Strom- als auch der Gasmarkt in Italien sind liberalisiert. Privatkunden dürfen ihren Gaslieferanten seit dem und den Stromanbieter seit dem frei wählen. Die Autorità dell Energia Elettrica e del Gas (AEEG) ist zuständig für die Umsetzung der Wettbewerbsbestimmungen sowie für die Preisregulierung. Insbesondere im Gasmarkt ist die Konkurrenzsituation laut AEEG aber verbesserungsfähig. Noch beherrscht der frühere staatliche Monopolist Eni die nationale Gasförderung sowie die Gasimporte. Auch auf dem Endverbrauchermarkt dominiert das Unternehmen trotz sinkender Marktanteile noch mit knapp 30%. Mit einem 25%-Anteil an der Stromproduktion ist Enel weiterhin der wichtigste Elektrizitätserzeuger in Italien. Gleichzeitig ist der ehemals staatliche Monopolist auch der größte Produzent von Strom aus erneuerbaren Quellen. Der zunehmende Wettbewerb hat sich bisher noch nicht auf die Strompreise ausgewirkt. Im europäischen Vergleich zählen die italienischen Strompreise zu den höchsten. Berichte zur aktuellen Lage auf dem Elektrizitäts- und Gasmarkt (auch auf Englisch) finden sich auf der Internetseite der AEEG: Seit 2010 gibt es nationale Richtlinien für den Genehmigungsprozess von Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. PV-Freiflächenanlagen ab 20 kw benötigen eine einheitliche Genehmigung (Autorizzazione Unica) von der Region oder der Provinz, die diese innerhalb von 180 Tagen ab Beantragung ausstellen muss. Projekte ab 1 MW brauchen zusätzlich eine Umweltverträglichkeitsprüfung (Valutazione di Impatto Ambientale). Eine Übersicht über die Genehmigungsrichtlinien für PV-Anlagen und weitere rechtliche Grundlagen veröffentlicht der Fachverband ANIE Rinnovabili unter Um die Anlage ans Netz anzuschließen, muss beim örtlichen Netzbetreiber ein Antrag gestellt werden. Fördermaßnahmen und Sonderregelungen für Solarenergie Fördermaßnahmen für Solarenergie gibt es auf nationaler, regionaler und kommunaler Ebene in Form von Steuervergünstigungen, Bauvorschriften sowie weiteren Anreizen. Bis Mitte 2013 konnten zudem großzügige Einspeisetarife bei Neuinstallationen in Anspruch genommen werden, diese wurden aber eingestellt. Die verschiedenen Instrumente sind häufig nicht kombinierbar. Dies sollte jedoch im Einzelfall überprüft werden. Germany Trade & Invest 3
5 Italien - Solarenergie Für Photovoltaik (PV) war das wichtigste nationale Programm das Conto Energia. Die letzte und fünfte Version des Gesetzes ( Quinto Conto Energia ) galt ab Juli Allerdings wurde dieses Programm auf einem kumulativen Wert von 6,7 Mrd. Euro gedeckelt. Dieses Niveau wurde Mitte 2013 erreicht, seitdem sind keine Einspeisetarife mehr verfügbar. Nach dem Ablauf der Einspeisetarife ist das sogenannte Net Metering ( scambio sul posto, für Anlagen < 200 kw) das wichtigste Förderinstrument. Dieses System vergütet eingespeisten Strom mit Guthaben auf die Stromrechnung. Die letzte Aktualisierung der Regelung kann auf dieser Internetseite abgerufen werden: Eine zweite Maßnahme ist das Gesetz zur Energieeffizienz von Gebäuden. Dieses sieht Steuernachlässe von bis zu 65% der Kosten bis zu einem festgelegten Höchstbetrag vor. Profitieren können hiervon Investitionen in energiesparende Sanierungsarbeiten und erneuerbare Energien bei bestehenden Gebäuden. Weitere Informationen bietet die Seite Zudem unterstützt die Regierung mit dem Programm Il sole negli Enti pubblici die Förderung von Solarthermie in öffentlichen Gebäuden ( Für die Solarthermie gibt es verschiedene Fördermechanismen. Die wichtigste Maßnahme ist das Conto Termico, das 900 Mio. Euro mit dem Gesetzesdekret 28/12/12 (aktualisiert und vereinfacht mit dem Gesetzesdekret 102/2014) zur Verfügung gestellt hat. Es soll Neuinstallationen und Renovierungen von bestehenden Heizungsanlagen fördern, die Primärenergie für die Warmwasserversorgung aus erneuerbaren Quellen gewinnen. Nicht nur Solarthermie-, sondern auch Biomasseheizanlagen und Wärmepumpen können hiervon profitieren. Förderberechtigt sind sowohl Privatbürger als auch die öffentliche Verwaltung auf lokaler Ebene mit Anlagen bis 500 kw. Für Installationen bis 35 kw läuft die Unterstützung für zwei Jahre, bei größeren Kapazitäten fünf Jahre. Siehe hierzu auch Für solarthermische Kraftwerke (CSP) wird seit 2008 zusätzlich zu den Erlösen, die aus dem Stromverkauf gewonnen werden, eine Prämie gezahlt. Weitere Informationen sind unter Conto%20Energia/Solare%20termodinamico/Pages/default.aspx verfügbar. Auch der Verband ANEST ( dient als Anlaufstelle für diese Technologie. Einen Überblick über Förderprogramme für erneuerbare Energien der Regionen gibt die Internetseite Photovoltaik Marktentwicklung/-bedarf Nachdem Italien 2011 Deutschland von seinem Spitzenplatz beim Zubau neuer PV-Kapazität verdrängt hat, ist der Markt aufgrund der Fördermitteldeckelung im Conto Energia V 2012 und 2013 deutlich eingebrochen. Damit waren Ende 2013 etwa 18 GW PV-Leistung in Italien installiert. Dies entspricht etwa 13% des Weltmarkts und knapp einem Viertel des europäischen Marktes. 4 Branche kompakt
6 Entwicklung des PV-Markts in Italien (Installationen in MW; Wachstum in %) Kapazitätszubau Wachstum des Zubaus im Vergleich zum Vorjahr Gesamtkapazität am Jahresende Quelle: European Photovoltaic Industry Association (EPIA) Der starke Anstieg der Neuinstallationen im Jahr 2011 ist hauptsächlich auf die großzügigen Einspeisetarife zurückzuführen. Hinzu kam ein Vorzieheffekt wegen der Kürzung der Tarife in dem Conto Energia IV vom Mai 2011 sowie im Conto Energia V vom Juli Angesichts der schwierigen Lage der Staatsfinanzen wurden die gesamten Fördermittel bei einer kumulativen Grenze von 6,7 Mrd. Euro gedeckelt. Diese Grenze wurde Mitte 2013 erreicht. Nach dem Ende der Einspeisetarife hat Italien 2014 eine rückwirkende Kürzung der Tarife durchgesetzt. Diese Regierungsentscheidung hat die Investitionssicherheit reduziert und damit die Nachfrage weiter gebremst. Nach Prognosen des Industrieverbands ANIE Rinnovabili wurden 2014 lediglich 385 MW PV-Leistung installiert. Weiterhin gültig sind der sogenannte Stromtausch vor Ort ( scambio sul posto ) sowie Steuernachlässe auf Neuinstallationen von Solaranlagen. Italien könnte über einen der ersten Märkte weltweit verfügen, in dem eine Netzparität abhängig von Anlagengröße und Region den Markt ohne Subventionen vorantreibt. Dafür sprechen die schnell sinkenden Modulkosten, die relativ hohen Strompreise im Land und die starke Sonneneinstrahlung. Welche Installationen gefragt sind, hat sich durch die letzten Gesetzesanpassungen und Deckelung der Einspeisetarife geändert. Die durchschnittliche Anlagengröße sank zwischen 2011 und 2013 von 53,4 auf 12,4 kw. Nach Daten von GSE entfallen auf PV-Kraftwerke unter 20 kw 17,9% der installierten Kapazitäten von insgesamt 18 GW. Das mittlere Segment (20 bis 200 kw) macht 19,9% und das dritte (mehr als 200 kw) 62,2% aus. Aktuelle Informationen dazu sind über abrufbar. Ende 2013 waren in Italien 72% der installierten Kapazitäten polykristalline Module, 21% monokristalline und 7% Dünnschichtmodule. Etwa 41% entfielen auf freistehende, knapp die Hälfte (49%) auf Dachinstallationen. Die Anzahl von PV-Kraftwerken ist regional sehr unterschiedlich. Grundsätzlich sind im Süden mehr Freiflächenanlagen angeschlossen als im Norden. Gemessen an der Anzahl der Installationen liegen weiterhin die nördlichen Regionen Lombardei, Venetien und Emilia-Romagna vorne. Mit Apulien hat sich bei der installierten Kapazität jedoch eine südliche Region an die Spitze gesetzt. Gründe für das regionale Gefälle sind bisher unterschiedliche lokale Zulassungsverfahren und Förderbedingungen sowie ein höheres durchschnittliches Einkommen im Norden des Landes. Während das Genehmigungsverfahren in Italien einfacher wurde, kann die teilweise veraltete und unzureichende Kabelinfrastruktur für den Neuanschluss von Projekten noch ein Hindernis sein. Germany Trade & Invest 5
7 Italien - Solarenergie Allerdings sind Investitionen in das Stromnetz im Wert von 3,6 Mrd. Euro für den Zeitraum 2014 bis 2018 geplant oder bereits im Bau. Netzbetreiber Terna wird nach Unternehmensangaben über km an Leitungen neu errichten, 850 km alter Trassen demontieren und 60 neue Kraftwerke bauen. Auch neue Verbindungen zu Frankreich und Montenegro werden hergestellt. Deutsche Firmen sind im italienischen PV-Markt bereits gut vertreten. Es dürften sich Geschäftschancen in verschiedenen Bereichen der Wertschöpfungskette bieten. Insbesondere für Elektrokomponentenhersteller, aber auch bei Wartung und Monitoring ergeben sich gute Möglichkeiten. Die Konkurrenzsituation verschärft sich jedoch durch die rückläufige Nachfrage zunehmend. Produktion/Branchenstruktur Der weltweite Preiskampf und die Konsolidierung der Branche wirken sich auch auf die italienische Industrie aus. Im Land haben Branchenunternehmen nach Angaben des Solar Energy Report der Politecnico di Milano 2013 rund 2,5 Mrd. Euro umgesetzt. Dies entspricht einem Rückgang von 59,7% gegenüber 2012, nachdem der Umsatz bereits 2012 um über 50% eingebrochen ist. Im Dachsegment fielen die Umsatzeinbrüche bei 30% am niedrigsten aus, im Bereich von kommerziellen und industriellen PV-Kraftwerke am höchsten (-73 bzw. -82%). Die Branche besteht aus etwa 800 Akteuren. Seit 2011 haben einige Firmen jedoch die Fertigung entweder komplett oder temporär eingestellt. Italienische Zell- und Modulhersteller litten in den vergangenen Jahren sehr stark unter der ausländischen Konkurrenz. Die Silizium- und Waferproduktion wurde 2012 komplett aufgegeben. Hersteller von Wechselrichtern hingegen haben eine starke Marktstellung und eine hohe Auslandsnachfrage. Im Vertrieb, der Installation sowie der Projektplanung dominieren weiterhin lokale Unternehmen. Solarwärmeanlagen In Italien wurden 2013 laut dem europäischen Solarthermieverband ESTIF qm an Solarthermiekollektoren neu installiert. Das entsprach einem Rückgang von 10% im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt waren Ende 2013 rund 3,6 Mio. qm (2.554 MWth) an Solarthermiekollektoren aufgestellt. Damit hält das Land einen Anteil der Neuinstallationen von knapp 10% in Europa (Deutschland: 33%) und steht an zweiter Stelle in Europa. Italien verfügt noch über erhebliche Ausbaupotenziale. Der Aktionsplan NREAP sieht vor, bis 2020 etwa 26 Mio. qm zu installieren. Um dieses Ziel zu erreichen, müssten bis 2020 jährlich durchschnittlich 2,5 Mio. qm hinzukommen. Angesichts der bisherigen Zuwachsraten erscheint dieses Vorhaben sehr ehrgeizig. 6 Branche kompakt
8 Entwicklung des Solarthermiemarkts in Italien (Installationen in qm; Veränderung in %) Kapazitätszubau Wachstum des Zubaus im -20,4-15,4-10,0 Vergleich zum Vorjahr Gesamtkapazität am Jahresende Quelle: ESTIF Verglaste Kollektoren dominieren den Markt. Laut ESTIF entfielen 2013 rund qm auf Flachund qm auf Vakuumröhrenkollektoren. Der Gesamtbestand teilt sich nach der letzten Erhebung des Branchenverbands Assolterm in 87% Flach- und 13% Vakuumröhrenkollektoren auf. Über 90% der Solarkollektoren werden für die Warmwasserbereitung genutzt, nur 10% sind Kombisysteme mit Heizungsnutzung. Aus Daten von Assolterm geht hervor, dass die Quote der Kombisysteme tendenziell wächst. Drei Viertel der installierten Kapazitäten entfallen auf Zwangsumlaufsysteme und ein Viertel auf Anlagen mit natürlicher Zirkulation. Branchenkenner sehen in Italien großes Potenzial für deutsche Solarthermieunternehmen. Die Warmwasseraufbereitung in Wohngebäuden bietet Chancen. Mögliche Abnehmer gibt es auch im Bereich öffentliche Gebäude oder Hotels. Auch im Bereich Kühlung dürften sich gute Möglichkeiten bieten. Interessante Geschäftschancen eröffnen sich zudem im Industriesektor. Bisher wird Solarthermie in der industriellen Anwendung kaum genutzt. Die Importabhängigkeit bei Solarthermietechnik ist laut Assolterm jedoch sehr hoch. Nationalen Anbietern fehlt es in Bezug auf die Projektierung und Realisierung von mittleren bis großen Anlagen häufig noch an Fachwissen und an Erfahrung. Ein Markthindernis stellt nach Ansicht von Branchenvertretern das bisher geringe Interesse der Politik an der Solarthermie dar. Im Fokus stand lange die Stromproduktion und nicht die Wärmeoder Kälteerzeugung durch Sonneneinstrahlung. Richtungsweisend dürften hier die angekündigten Ausführungsbestimmungen für den Mindestbeitrag regenerativer Energien von 50% zur Warmwasserversorgung in Neubauten und bei Renovierungen sein, die stufenweise bis 2017 in Kraft treten soll. Außerdem sei auch das fehlende Wissen vieler Verbraucher über die Möglichkeiten der Solarthermie noch ein Problem. Solarthermische Stromerzeugung/Concentrating Solar Power (CSP) CSP ist in Italien noch ausbaufähig. Die staatliche Forschungsagentur ENEA ( betreibt zusammen mit Enel ein Pilotprojekt ( Archimede ) auf Sizilien, bei dem seit 2010 eine CSP-Anlage an ein Gas-und-Dampf-Kraftwerk angeschlossen ist. Auch in Umbrien und Kalabrien sind bereits kleine Anlagen entstanden. Nach Angaben des Branchenverbands ANEST ist das Ausbaupotenzial Germany Trade & Invest 7
9 Italien - Solarenergie groß. Die Regierung hat ihr Ziel von 2009, 2 Mio. qm bis 2016 an CSP installiert zu haben, nicht revidiert. Allerdings ist es unwahrscheinlich, dass es erreicht wird - obwohl es Einspeisetarife gibt. Kontaktadressen Bezeichnung Internetadresse Anmerkung AHK Italien Anlaufstelle für deutsche Unternehmen Exportinitiative Erneuerbare Energien Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung (MSE) Portal der Exportinitiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie, u.a. Marktinformationen - Umweltministerium - ENEA - Agenzia Nazionale per le Nuove Tecnologie, l Energia e lo Sviluppo staatliche Forschungseinrichtung unter anderem für Energie Economico Sostenibile ANIE Rinnovabili Fachverband für Erneuerbare Energien AssoRinnovabili Fachverband für Erneuerbare Energien Assolterm Fachverband Solarthermie Solarexpovc- The Innovation Cloud jährliche Fachmesse in Mailand, April EnergyMed Neapel, jährlich im April Ecomondo- The Green Rimini, 03. bis Technologies Expo 8 Branche kompakt
10 Kontakt Impressum Herausgeber: Germany Trade and Invest Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing mbh Villemombler Straße Bonn Tel.: +49 (0)228/ Fax: +49 (0)228/ Internet: Hauptsitz der Gesellschaft: Friedrichstraße 60, Berlin Geschäftsführung: Dr. Benno Bunse, Erster Geschäftsführer Dr. Jürgen Friedrich, Geschäftsführer Autor: Robert Scheid, Mailand Redaktion: Katja Meyer Tel.: +49 (0)228/ Ansprechpartner: Karl-Heinz Dahm Tel.: +49 (0)228/ Redaktionsschluss: März 2015 Bestell-Nr.: Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck - auch teilweise - nur mit vorheriger ausdrücklicher Genehmigung. Trotz größtmöglicher Sorgfalt keine Haftung für den Inhalt. Layout: Germany Trade & Invest Gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
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